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  • Siebte SuisseTabac

    BASEL (DTZ/pnf). Vom 10. bis 12. September 2011 findet in Halle 4.1 des Congress Center Basel die internationale „SuisseTabac“ statt. Die Schweizer Fachmesse für Tabakwaren & Raucherbedarf und wird in diesem Jahr bereits zum siebten Mal durchgeführt. 18 namhafte Aussteller aus der Schweiz, aus Deutschland, Österreich und Belgien präsentieren auf der Messe einem anspruchsvollen Fachpublikum ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen rund um Tabakwaren.

    Die „SuisseTabac“ ( [link|http://www.suissetabac.ch] www.suissetabac.ch [/link]
    ) ist am Samstag, 10. September, von 12.00 bis 19.00 Uhr für Fachbesucher und im Rahmen des „Aficionados-Day“ auch für Zigarrenliebhaber geöffnet. Die beiden anderen Messetage sind ausschließlich Fachbesuchern vorbehalten. Am Sonntag beginnt die Messe um 9.00 Uhr und endet um 18.00 Uhr, während sie am Montag von 9.00 bis 17.00 läuft. Der Eintrittspreis beträgt 20 Schweizer Franken (zirka 16,60 Euro) an der Tageskasse.

    (DTZ 36/11)

  • „Europa hat weit wichtigere und existenziellere Probleme“

    BONN (DTZ/vi/fok). Franz Peter Marx, Hauptgeschäftsführer des Verbands der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR), geht im DTZ-Interview auf Marktentwicklung und Besteuerung von Feinschnitt ein. Eine klare Absage erteilt er Überregulierungen.

    [pic|316|l|||Franz Peter Marx, Hauptgeschäftsführer des VdR.|||]

    DTZ: Die Steuererhöhung Anfang Mai hat den Feinschnitt höher belastet, vor allem in unteren und mittleren Preissegmenten. Wie hat sich dies auf das Marktgeschehen ausgewirkt ?
    Franz Peter Marx: Die Tabaksteuerbelastung für Feinschnitt wurde zum Start des Fünfstufen-Modells am 1. Mai 2011 erstmalig um den absolut gleich hohen Steuerbetrag wie für Zigaretten angehoben. Als einzig steuerlich zulässige Basis gilt die EU-Vorgabe (im Rahmen der EU-Tabaksteuerharmonisierung) 1 kg = 1 000 Stück. Die prozentuale Anhebung liegt mit rund vier Prozent je Stufe doppelt so hoch wie diejenige für Zigaretten. Dies gilt auch für die noch ausstehenden vier Steuerschritte vom 1. Januar 2012 bis zum 1. Januar 2015. Neu hinzugekommen ist ein Mindestgesamtsteuermodell für Feinschnitttabake zum 1. Mai 2011. Dies hat eine zusätzliche Tabaksteueranhebung für einen Großteil des Feinschnittmarktes, insbesondere im preisgünstigen Bereich, zur Folge. Jene müssen um bis zu 13 Euro/kg angehoben werden. Dieser Effekt ist seitens der Finanzpolitik mit Blick auf die große Preisspreizung bei Feinschnitt und dem besonders intensiven Preiswettbewerb gewollt, mit der Folge, dass Handelsmarken in der 40 g Pouch teilweise von 3,40 Euro/40 g auf 4,10 Euro/40 g angehoben wurden, was zu einer (im wesentlichen) steuerbedingten Preisanhebung um über 20 Prozent geführt hat.

    DTZ: Wie sieht die Feinschnitt-Absatzentwicklung im Zeitablauf aus (2004–2010)? Wie haben sich die Gewichte zwischen den Feinschnittvarianten verschoben?
    Franz Peter Marx: Seit 2004 hat sich der Feinschnittmarkt, mit einigen Schwankungen, nur geringfügig verändert. 2005 lag der Absatz laut Statistischem Bundesamt bei über 33 000 t, was natürlich zum Teil von vorportionierten Feinschnitttabaken (Sticks) geprägt war. Nach dem Urteil des EuGH zum „Aus“ der „Sticks“ suchten sich deren zumeist sehr preissensible Konsumenten neue Alternativen. Hier bieten sich viele Möglichkeiten: Preisgünstige Fabrikzigaretten, der Erwerb von günstigen Zigaretten aus den europäischen Nachbarländern im Rahmen der Freimengen (800 Stück) bzw. darüber hinaus, der Bezug aus illegalen Quellen als Schmuggelware oder als Produktfälschungen und natürlich auch ein Umstieg auf inländisch versteuerte Feinschnitttabake zum Drehen und Stopfen. Ein Zuwachs klassischer Drehtabake ist für viele Konsumenten hingegen keine Alternative, wie deren Marktentwicklung zeigt. Der Feinschnittmarkt ist in jüngster Zeit durch unterschiedliche Entwicklungen geprägt. Während der Markt für klassische Feinschnitttabake zum Drehen und/oder Stopfen allenfalls stabil ist, sind „schnittoptimierte Feinschnitttabake“ und „Volumentabake“ aktuell insgesamt wachsend.

    Lesen Sie das vollständige Interview in der aktuellen Print-Ausgabe DTZ 36/11.

  • Genussraucher und Arzt

    BERLIN (DTZ/red). Der Präsident der Berliner Ärztekammer Günther Jonitz steht in der Kritik. Die Volksinitiative gegen das Rauchen fordert Medienberichten zufolge den Rücktritt des bekennenden Genussrauchers und Verfechter der wissenschaftlich nicht belegten These, dass Genuss gesund halte.

    Der Arzt habe vor Vertretern der Tabakindustrie in Berlin die Folgen des Rauchens verharmlost, behauptet Johannes Spatz, Vorsitzender der Initiative. Gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) erklärte Jonitz, dass sich die Gesellschaft mit dem Phänomen Rauchen auseinandersetzen müsse, ohne die Raucher zu diffamieren. „Wir lügen uns in die Tasche, wenn wir so tun, als ob Rauchen ganz fruchtbar wäre und deswegen jeder Raucher ein schlechter Mensch ist und Rauchen radikal weg müsste.“

    Wenn man dieser Ansicht sei, müsse man alles an Nikotin und Tabakwaren verbieten. So konsequent sei aber der Gesetzgeber auch nicht. Der 53-Jährigebetonte, dass er pro Tag eine Zigarre rauche. „Mir geht es aber gut dabei und meiner Arbeit tut es auch gut“, zitiert dpa den Chirurg. Er ist 1999 Präsident der Ärztekammer Berlin und Mitglied im Vorstand der Bundesärztekammer und angestellt in der Elisabeth-Klinik im Bezirk Tiergarten.

    (DTZ 35/11)

  • Rauchverbot auf der Kippe?

    HAMBURG (DTZ/red). Das Hamburger Verwaltungsgericht hält Medienberichte zufolge das Rauchverbot der Hansestadt für verfassungswidrig, weil es gegen das Gleichbehandlungsgebot verstoße. Es gäbe keine sachlichen Gründe, dass in kleinen Kneipen Raucherräume eingerichtet werden dürfen, in Restaurants aber nicht, heißt es. Jetzt sollen die Verfassungsrichter in Karlsruhe den Sachverhalt prüfen.

    Hintergrund ist die Klage der Wirtin Bärbel Uliczka, die eine Gaststätte auf dem Autohof Altenwerder an der A 7-Ausfahrt Waltershof betreibt. Da sie auch Speisen anbietet, darf sie laut Hamburger Passivrauchschutzgesetz, keinen Raucherraum einrichten. Im Gegensatz zu Eckkneipen, die, wenn sie keine Speisen servieren, von einer gesetzlichen Ausnahmeregelung profitieren und ihre Gäste rauchen lassen dürfen.

    Da die Mehrheit der Uliczka-Kunden Lkw-Fahrer sind, die fast ausschließlich rauchen, wandern die Kunden Medienberichten zufolge in die benachbarte Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen ab. „Ich habe inzwischen bis zu 60 Prozent Umsatzeinbußen. Ich werde gegenüber anderen Wirten benachteiligt“, sagt sie im Gespräch mit der Presse. Die Wirtin fühlt sich ungleich behandelt und fordert in ihrer Klage eine Ausnahmeregelung für ihre Schankräume ein.

    Als Begründung führt sie an, dass das Rauchverbot des Stadtstaates zu einer Abwanderung der rauchenden Gäste zu Autobahngaststätten in Niedersachsen oder Schleswig-Holstein führe. Nur mit einem Raucherraum könne sie Umsatzeinbußen verhindern. Sollte das Bundesverfassungsgericht die Hamburger Regelung kippen, darf sie einen Raucherraum einrichten und die Bürgerschaft muss sich nach 2008 und 2010 erneut mit dem Gesetz befassen.

    Das Verfahren ist Pressemeldungen zufolge noch nicht abgeschlossen. Die Richter wollen demnach erst die Entscheidung aus Karlsruhe abwarten. Im Hamburger Rathaus sei man gelassen, heißt es. „Es ist nicht der Zeitpunkt für politische Diskussionen. Dies ist ein ganz normaler rechtlicher Prüfvorgang. Wir warten die Entscheidung aus Karlsruhe ab, denn letztlich entscheidend ist das Bundesverfassungsgericht“, zitiert die „Welt“ Andreas Dressel, Fraktionschef der regierenden SPD.

    (Lesen Sie auch das Interview zum Thema auf Seite 2 der aktuellen Print-Ausgabe.)

    (DTZ 35/11)

  • Beim Jugendschutz muss Branche absolut konsequent handeln

    KÖLN (DTZ/fok). Seit dem April 2003 schreibt das Jugendschutzgesetz ein absolutes Abgabeverbot von Tabakwaren an Kinder und Jugendliche vor. Zigaretten und andere Tabakprodukte dürfen ebenso wie Spirituosen nur noch an Personen abgegeben werden, die mindestens 18 Jahr alt sind. Deshalb sind alle Verkaufsstellen für diese Produkte angehalten, in jedem Zweifelsfall das Alter des Kunden zu überprüfen und gegebenenfalls den Verkauf zu verweigern.

    Gerade die Tabakbranche hat sich voll hinter diese Vorschrift gestellt und ist das Thema über viele Jahre sehr konsequent angegangen. Doch offensichtlich lässt mit der Zeit auch manchmal die Sensibilität des Verkaufspersonals für den Aspekt des Jugendschutzes nach. So wurde kürzlich im Rahmen von Testkäufen durch eine bekannte Tageszeitung ein erschreckend hoher Anteil von Verstößen gegen dieses Abgabeverbot festgestellt – im Lebensmittelhandel, in Tankstellen, an Kiosken, aber auch in Fachgeschäften.

    Jugendschutz konsequent einhalten

    Es ist davon auszugehen, dass die Unternehmen durch diese Ergebnisse aufgeschreckt wurden und ihr Verkaufspersonal erneut durch klare Anweisungen und Schulungen dazu bringen, den Jugendschutz konsequent einzuhalten. Das gilt auch für Problemsituationen, wie sie jeder aus der Praxis kennt: Vor der Theke staut sich ungeduldig die Kundschaft. Ein junger Mann, dessen Alter man auf ca. 20 Jahre schätzen würde, reagiert zuerst unwirsch auf die Frage nach einem Altersnachweis, dann kramt er minutenlang in seinen Taschen, sagt schließlich, dass er seinen Ausweis nicht dabei hat.

    In einem solchen Fall nein zu sagen zu einem Verkauf (und damit unter Umständen einen Kunden auf Dauer zu verlieren) ist schwierig, aber der einzig richtige Weg. Verstöße gegen Abgabeverbot können teuer werden Wenn Ordnungsbehörden Verstöße gegen das Abgabeverbot feststellen, sind hohe Bußgelder (in der Spitze bis zu 50 000 Euro) fällig. Darüber hinaus muss gerade die Tabakwarenbranche, die ohnehin im kritischen Fokus der Öffentlichkeit steht, alles für die konsequente Umsetzung des Jugendschutzgesetzes tun, um nicht öffentlich an den Pranger gestellt zu werden.

    "Eine Verpflichtung für Hersteller und Händler"

    Hierzu stellt BTWE-Geschäftsführer Willy Fischel fest: „Jugendschutz ist eine Verpflichtung für Hersteller und Händler. Der tabakführende Einzelhandel hat unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine bundesweite Kampagne durchgeführt. Herstellerspezifische Jugendschutzkampagnen zeigen, dass die Branche ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst nimmt. Der Handel investiert in Mitarbeiterschulungen, fragt nach dem Altersnachweis und schützt dadurch aktiv Kinder und Jugendliche.

    Die Alterskontrolle wird durch Kassensysteme unterstützt. Damit ist der Jugendschutz sicherlich über alle relevanten Sortimente besser geworden, trotzdem ist es eine Daueraufgabe, dafür zu sorgen, dass der Jugendschutz im hektischen Tagesgeschäft nicht zu kurz kommt.“

    (DTZ 35/11)

  • Tabakanbauer hoffen immer noch auf Einsicht der Industrie

    KARLSRUHE (DTZ/fok). Die Tabakernte in Deutschland im Jahr 2011 wird besser als erwartet. Zwar gab es durch die Wetterkapriolen – erst lange Trockenheit, dann Regen im Überfluss und dazu noch zwei starke Hagelfälle in Südbaden – Einbußen. Mit einem Ernteertrag von 2 500 bis 2 600 Kilogramm pro Hektar und einer Gesamternte von rund 5 000 Tonnen erwartet Wolfgang Moritz, Geschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Tabakpflanzer, nun aber doch einen guten Tabakjahrgang mit durchschnittlichen Ernteergebnissen.

    Düsterer Blick in die Zukunft

    Dass die Tabakanbauer dennoch bedrückt in die Zukunft schauen, liegt also weniger an Petrus, als an der Anti-Tabak-Politik der EU, die zu einem völligen Wegfall der Anbausubventionen führte, und an der nach wie vor geringen Bereitschaft der deutschen Tabakverarbeiter, mit Tabakanbauverträgen zu ausreichenden Preisen diesen traditionellen Partner der deutschen Tabakfamilie zu erhalten, stellte Moritz heraus.

    Insgesamt haben im Jahr 2011 nach Auskunft von Moritz noch rund 275 Betriebe in Deutschland Tabak auf etwa 2 200 Hektar angepflanzt, davon gut 70 Prozent der Fläche im Rheintal (Baden und Pfalz), der Rest in Franken, Norddeutschland und in den neuen Bundesländern. 2 050 Hektar entfielen auf Virgin, 50 Hektar auf den Geudertheimer.

    Bei letzterem gibt es übrigens Anbauverträge mit der Firma Arnold André, die diesen Tabak in ihren Zigarreneinlagen verwendet. Burley wurde in 2011 gar nicht mehr angebaut, nachdem die Zigarettenhersteller bereits im Vorjahr keine Verträge mehr abschlossen und etliche Tabakanbauer die bereits angezogenen Jungpflanzen wieder unterpflügen mussten. Der „Burley-Schock“ sitzt den Tabakpflanzern noch tief in den Knochen, sagt Wolfgang Moritz, betont aber gleichzeitig, dass sein Verband nach wie vor auf Einsicht seitens der Zigarettenhersteller hofft.

    So gebe es etwa in Italien Abnehmerverträge mit großen Zigarettenherstellern, nachdem sich das italienische Landwirtschaftsministerium für ein solches Vorgehen stark gemacht hatte. „Die Tabakbau ist ein in der Öffentlichkeit sehr gut akzeptiertes Mitglied der deutschen Tabakfamilie. Ihn als Partner zu erhalten, macht für die Tabakbranche in der Außendarstellung gerade vor der Diskussion weiterer EU-Reglementierungen absolut Sinn“, ist Moritz überzeugt.

    (DTZ 35/11)

  • Vertriebsweg Zigarettenautomat stabilisiert seine Bedeutung als Nahversorger

    MAINZ (DTZ/fok). Die Sorgenfalten der Automaten aufstellenden Tabakwarengroßhändler sind nicht verschwunden, sie sind aber auch nicht tiefer geworden. Nach Jahren starker Absatzeinbußen als Folge des technischen Jugendschutzes, der nicht nur erfolgreich diese Personengruppe vom Kauf abhält, sondern auch viele erwachsene Raucher aufgrund des zusätzlichen Altersverifizierungsvorgangs zu anderen Vertriebsschienen abwandern ließ, zeichnet sich im aktuellen Jahr eine Stabilisierung des Automatengeschäfts ab.

    Im Zeitraum Januar bis Juli 2011 bezifferte sich der Absatz über die Automaten auf 5,5 Mrd. Stück Zigaretten, lediglich 0,1 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil lag im Monatsdurchschnitt bei unverändert 11,3 Prozent vom Gesamtmarkt, in den Monaten Mai bi Juli erreichte er jeweils zwischen 11,5 und 12,0 Prozent. Und umsatzmäßig erwirtschaftete die Branche ein kleines Plus. Gemessen an früheren Absatzzahlen und Marktanteilen mag diese Stabilisierung nicht mehr als der „Tropfen auf dem heißen Stein sein, aber, wie es ein Marktteilnehmer formulierte, „es ist viel besser als nichts“.

    Drei entscheidende Faktoren

    Geht man den Gründen für die aktuelle Stabilisierung dieses Vertriebswegs nach, stößt man auf mehrere Faktoren:

    [bul]Eigene Aktivitäten mit dem Ziel einer verbesserten Convenience-Fähigkeit der Geräte und damit höherer Attraktivität für die Kunden. Vor allem die Ausstattung mit Banknotenlesern entschärfte die problematische Situation mit der individuellen Münzversorgung der Kunden.

    [bul]Beherrschung der Vorgänge der Altersverifikation bei den Kunden, allerdings nur bei denjenigen, die dem Automaten auch nach Umrüstung auf diese Technik gelegentlich oder stetig treu geblieben sind.

    [bul]Witterungsverhältnisse spielen als Parameter für das Ausgehverhalten und damit auch für den Outdoor-Konsum eine sehr wichtige Rolle. 2011 zählt mit sonnigem Frühsommer und verregnetem Hochsommer eher zu den Durchschnittsjahren.

    [bul]Last but not least blieb der Branche wie dem Automaten in 2011 eine weitere Verbraucherverunsicherung durch neue Regulierungen erspart.

    DTZ-Umfrage

    DTZ befragte einige Unternehmen nach der Entwicklung ihre Automatengeschäfts, nach Trends und eigenen Aktivitäten. Daniel Ludwig, Geschäftsführer der Fa. Willi Weber, stellt fest, dass die jahrelangen hohen Investitionen in die Convenience des Automaten sich jetzt auszahlen. Nicht nur, dass die Kunden inzwischen die Altersverifikation gut beherrschen und sich die zusätzliche Ausstattung der Geräte mit Dokumentenlesern positiv auswirkt. Auch und im besonderen, so Ludwig, kommt der Einbau von Banknotenlesern bei den Kunden sehr gut an.

    Die Firma Weber hat inzwischen ihre Außenautomaten zu 100 Prozent mit Banknotenlesern ohne Wechselgeldfunktion ausgestattet. 30 bis 35 Prozent der Käufe mit Geldscheinen führt zu einem Kauf von zwei Päckchen für einen 10-Euro-Schein. Traditionell sind Jahre mit Preiserhöhungen kritisch für den Automaten.

    Doch da die 5,00-Euro-Preisstellung am Automaten sich nicht verändert hat und die Inhalte aus steuerrechtlichen Schritten nicht in allen Fällen nach unten angepasst wurden, sehen die Großhändler keine spürbaren Auswirkungen. Ludwig macht deutlich: „Die Bequemlichkeit des Einkaufs ist und bleibt das Hauptargument für den Einkauf, der Preisabstand zur OP spielt zumindest in unserer Region keine Rolle.“

    Automaten als wichtiger Nahversorger

    Andererseits vollzieht sich aber auch am Automaten der Trend zu den „Value for Money“-Marken, während die Nachfrage im gehobenen Preissegment nachlässt, allerdings nicht ganz so stark wie bei der OP. Die Bedeutung des Automaten als wichtiger Nahversorger wird vor allem in den ländlichen Regionen unterstrichen, so Ludwig, dort zeigt sich ein positiverer Trend als in den Städten. Hinsichtlich der Verbesserung der Automatentechnik hat die Firma Weber einen Fokus auf die Diagnose möglicher Automatenstörungen gelegt.

    Auch der Einsatz intelligenter Lösungen für den Stromverbrauch wird weiter vorangetrieben. Auch die Tobaccoland Automatengesellschaft berichtet über eine erfreuliche Stabilität des Geschäftes und sieht darin auch ein Ergebnis der eigenen Bemühungen, die Attraktivität der Automaten zu verbessern. Dazu zählte und zählt der Einbau von Banknotenlesern, wobei teils Lösungen mit Wechslern, teils auch ohne Wechsler zum Einsatz kommen, und zwar sowohl im Innen- wie im Außenbereich.

    Tobaccoland-Mitarbeiter Burkhard Armborst bestätigt denn auch, dass der Geldscheinanteil bei den Zahlvorgängen deutlich wächst. Positiv ist, dass die Automaten inzwischen wieder eine feste Stammkundschaft haben, die diese Einkaufsort häufig nutzen. Aber die Betreiber stellen auch fest, dass es schwierig ist, Gelegenheitskäufer für den Automaten zurückzugewinnen. Tendenziell sieht Armborst hier Chancen durch die Vielfalt der Freischaltungen und den Komfort in der Zahlung.

    Noch agiert bei Tobaccoland die weitere Ausstattung mit Banknotenlesern im Vordergrund. Perspektivisch steht aber auch die Umrüstung auf den neuen Personalausweis auf der Agenda. Mit Blick auf die Wechselfähigkeit eines Teils der Automaten machte tobaccoland auch interessante Erfahrungen mit 6,00-Euro-Packungen.

    Stabile Absatzzahlen
    Stabile Absatzzahlen im Automaten meldet auch die Firma Kaiser in Ellerbek/Schleswig-Holstein. Abgesehen von dem wettermäßig als „Katastrophenmonat“ eingeschätzten Juli sei das Geschäft gut gelaufen. Die selektierte Nachrüstung mit Banknotenlesern steht auch für Malte Kaiser vornan bei den Investitionen, bei 40 Prozent seines gesamten Automatenparks ist das bereits geschehen und zwar sowohl mit als auch ohne Wechsler.

    Weitere Schwerpunkte liegen in der vereinzelten Nachrüstung mit Dokumentenlesern sowie im Einsatz der Telemetrie. Letztere habe u.a. den Vorteil, immer über Automatenstörungen aktuell informiert zu sein. Doch merkt Kaiser auch an, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen den technischen Möglichkeiten einerseits und deren Finanzierung auf der anderen Seite.

    Und so spricht er seinen Kollegen aus dem Herzen, wenn er Richtung Industrie anmerkt: „Wichtig ist, dass wir genügend Spanne erhalten bei der nächsten Steuererhöhung. Wenn die Industrie weiterhin Interesse an Vielfalt der Vertriebswege und an Angeboten rund um die Uhr hat, muss sie sich in dieser Frage etwas einfallen lassen.“

    (DTZ 35/11)

  • Lotto Hessen trotzt schwierigen Rahmenbedingungen

    WIESBADEN (DTZ/pnf). Lotto Hessen registrierte im vergangenen Jahr 77 260 814 Spielaufträge mit einem Umsatz im Wert von 537,1 Millionen Euro. Wie aus dem jetzt von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen (LTG) veröffentlichten Geschäftsbericht 2010 hervorgeht, entspricht dies einem Minus von 7,6 Prozent gegenüber 2009.

    Das Unternehmen erklärt den Rückgang damit, dass es 2010 nur 52 Veranstaltungswochen und eine ungewöhnlich geringe Zahl von Lotto-Jackpots über 20 Mio. Euro gegeben hat. Statistisch gesehen setzte jeder Hesse pro Kopf knapp 90 Euro für Lotterien und Wetten bei dem staatlichen Glücksspielunternehmen ein. Damit konnte Lotto Hessen seine Spitzenposition als Pro-Kopf-Vizemeister in Deutschland weiter festigen. Betrachtet man die Umsätze, die statistisch gesehen pro Kopf in allen 16 Bundesländern im vergangenen Jahr getätigt wurden, nimmt Lotto Hessen mit genau 88,61 Euro den zweiten Rang hinter dem Saarland ein.

    (DTZ 34/2011)

  • Rauchverbot im Libanon

    BEIRUT (DTZ/red). Das libanesische Parlament hat ein Rauchverbot für alle öffentliche Plätze und Räume verabschiedet. Davon sind auch Restaurants, Bars, Cafés und Büros betroffen.

    Das Gesetz sieht außerdem vor, dass Geschäftsinhaber mit einem Bußgeld rechnen müssen, sollten sie das Rauchverbot bei ihren Kunden oder Gäste nicht durchsetzen. Darüber hinaus wird jeder zur Kasse gebeten, der öffentlich raucht.

    Weiterhin setzt die Regierung in Beirut durch, dass Tabakanzeigen und -werbung gesetzwidrig sind. Das neue Tabakgesetz schließt darin Plakatwände und Zeitschriften sowie die finanzielle Unterstützung von Veranstaltungen und Konzerten mit ein. Die neue Bestimmung fordert die Einführung von Bild-Warnhinweisen, die 40 Prozent der Zigarettenpackungen füllen.

    (DTZ 34/2011)

  • Ekelbilder schrecken nicht ab

    HAMBURG (DTZ/pnf). Die überwältigende Mehrheit der Bürger in Deutschland glaubt nicht, dass Ekelbilder auf den Zigarettenpackungen helfen, Menschen vom Rauchen abzuschrecken. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der „Bild am Sonntag“.

    79 Prozent der Befragten erwarten keine Wirkung, nur 19 Prozent sind vom Gegenteil überzeugt. Vor allem in Ostdeutschland sind die Bürger mit einem Anteil von 87 Prozent besonders skeptisch gegenüber den überzogenen Bildwarnhinweisen, im Westen zweifeln 77 Prozent an deren Wirkung. Frauen sind mit einem Anteil von 85 Prozent stärker von der Wirkungslosigkeit überzeugt als Männer (72 Prozent).

    Die größte Skepsis bei den Altersklassen zeigen die 50- bis 59-Jährigen mit einem Anteil von 86 Prozent. Und unter Berücksichtigung des Haushaltsnettoeinkommens der Befragten sehen 90 Prozent der Niedrigeinkommensbezieher (unter 1.000 Euro monatlich) keine abschreckende Wirkung der Ekelbilder, gefolgt von der obersten Einkommensklasse (mehr als 2.500 Euro) mit einem Skepsisanteil von 78 Prozent.

    (DTZ 34/2011)