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  • Studie: Einheitspackungen begünstigen den Schwarzmarkt

    MAILAND (DTZ/cs). Das Forschungsprojekt „Transcrime“ der Universitäten zu Mailand (Università Cattolica del Sacro Cuore) und Trient (Università degli Studi) hat es sich seit 1994 zur Aufgabe gemacht Kriminalitätsphänomene zu beobachten, um passende Strategien zur Gewaltprävention entwickeln zu können.

    In einer Pressemitteilung vom 3. März zur Studie „Crimeproofing geplanter Maßnahmen zur Revision der Tabak-Produkt-Richtlinie“ veröffentlicht „Transcrime“ seine Bedenken, die Revision der Tabakproduktrichtlinie (TPD) könne zu einer erheblichen Steigerung der Kriminalität, besonders im Hinblick auf den Schwarzmarkt begünstigen.

    Durch das sogenannte „Crimeproofing“-Verfahren hat das italienische Forschungsprojekt die Reformvorschläge der EU-Kommission zur TPD auf eventuelle „Spielräume für kriminelles Handeln“ hin überprüft und ist zu einem nicht besonders verwunderlichen Ergebnis gekommen: Plainpackaging erschwert die Unterscheidung von originalen und gefälschten Tabakprodukten.

    Somit wird den politischen Entscheidungsträgern vorgeworfen, die Möglichen Auswirkungen auf das europäische Kriminalitätsrisiko nahezu gänzlich außer Acht zu lassen. Transcrime-Leiter und Mitverfasser der Studie Prof. Ernesto U. Savona, , warnt darüber hinaus: „Jedes Regulierungsvorhaben sollte vollständig auf sein Verhalten auf das Kriminalitätsrisiko geprüft werden. Wir wissen, dass der EU-Tabakmarkt schon jetzt extrem anfällig für illegalen Handel ist, weshalb größere Vorsicht in Bezug auf neue Regulierungsmaßnahmen geboten sein sollte.“

    Die [link|http://transcrime.cs.unitn.it/tc/537.php] Studie[/link] kann in englischer Originalsprache nachgelesen werden.

    (DTZ 14/12)

  • Zigaretten- und Feinschnittmarkt auch im ersten Quartal gut stabil

    MAINZ (DTZ/fok). Die Hersteller von Fabrikzigaretten und von Feinschnitt haben im März 2012 ein Volumen an den Handel geliefert, das leicht über der Menge des Vorjahres lag. So wurden nach vorläufigen Schätzzahlen insgesamt 7,638 Mrd. Zigaretten ausgeliefert; das waren 2,5 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat.

    Interessant ist, dass vor allem die Markenzigarette zulegen konnte. Ihr Absatz stieg um 3,0 Prozent auf 6,748 Mrd. Stück. Dagegen lagen die Handelsbilligzigaretten mit einer Schätzzahl von rund 890 Mio. Stück minimal um 0,1 Prozent unter dem Volumen des Vorjahresmonats.

    Insgesamt ist die Aussagefähigkeit der Auslieferungszahlen als Maßstab für die Marktentwicklung noch sehr begrenzt. Denn die Steuererhöhung zum Jahreswechsel und die darauf folgenden Preiserhöhungen mit teilweise recht erheblichen Reichweiten altpreisiger Ware können kurzfristig doch zu erheblichen Differenzen zwischen Auslieferungszahlen einerseits und Absatz an die Konsumenten andererseits führen.

    Dennoch deuten die Auslieferungszahlen über den kompletten Zeitraum des ersten Quartals 2012 hinweg klar darauf hin, das auch im aktuellen Jahr ein drastischer Markteinbruch als Folge von Steuer- und Preisanhebungen ausbleiben wird. Schaut man sich die kumulierten Absatzzahlen für den Zeitraum Januar bis März 2012 an, so ergibt sich bei der Fabrikzigarette ein Volumen von insgesamt 20,041 Mrd. Stück.

    Das sind rund 600 Mio. Stück bzw. 3,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Löwenanteil des Zuwachses entfiel auf die Markenzigaretten, die mit 17,559 Mrd. Stück um 3,2 Prozent über Vorjahresquartal lagen. Handelsmarken hatten ein Volumen von ca. 2,482 Mrd. Stück, 2,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

    Insgesamt decken sich die Zahlen auch mit Aussagen aus dem Handel, die den Zigarettenmarkt im Moment als ziemlich stabil bezeichnen.
    Ähnliches gilt auch für den Feinschnittmarkt. Allerdings hatten hier doch viele Branchenbeteiligte ein stärkeres Wachstum als Folge der Zigarettenpreiserhöhung erwartet.

    Das hat sich bisher nicht bestätigt, auch wenn die Auslieferungsmengen leicht angezogen haben. So wurden im März 2012 insgesamt 2 333 Tonnen Feinschnitt an den Handel geliefert; das waren ca. 1,0 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Dabei wies der klassische Feinschnitt mit einer Absatzmenge von 1 205 Tonnen einen deutlichen Rückgang von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahres-März aus.

    Schnittoptimierter Feinschnitt kam auf 562 Tonnen (minus 14,3 Prozent). Das Wachstum resultierte ausschließlich aus dem Segment der volumenoptimierten Feinschnitttabake, deren Absatz auf 565 Tonnen (plus 55,2 Prozent) kletterte.

    Eine ähnliche Entwicklung zeigt auch das komplette 1. Quartal 2012 auf: Die Feinschnittauslieferungen lagen insgesamt bei 6 366 Tonnen (plus 2,6 Prozent). Beim klassischen Feinschnitt war in diesem Zeitraum eine Reduktion von 3,0 Prozent auf 3 369 Tonnen zu konstatieren, an schnittoptimiertem Tabak wurden 1 549 Tonnen (minus 13,7 Prozent) abgesetzt.

    Massiv im Plus war der volumenoptimierte Feinschnitt mit 1 449 Tonnen (plus 55,0 Prozent). Von letzterem Trend profitieren allerdings nur einige Hersteller, die über geeignete technische Verfahren verfügen. Das starke Segmentwachstum resultiert teilweise aber auch daraus, dass einige Markentabake von Schnittoptimierung auf Volumenoptimierung umgestellt wurden.

    Nur knapp stabil waren die Auslieferungen von Eco-Filtercigarillos. Im März 2012 wurden hier 233 Mio. Stück abgesetzt (minus 9,7 Prozent); im Zeitraum Januar bis März kumuliert waren es 639 Mio. Stück (minus 5,6 Prozent). Schlussendlich muss noch angemerkt werden, dass der Ausverkauf der Tabakstränge abgeschlossen ist. Im ersten Quartal 2011 waren noch 278 Mio. Stück in den Markt gelangt.

    (DTZ 14/12)

  • BAT geht in die Cloud

    HAMBURG (DTZ/red). Der Zigarettenhersteller British American Tobacco (BAT) hat T-Systems, die IT-Tochter der Deutschen Telekom damit beauftragt, die verschiedenen SAP-Systeme des Herstellers bis 2016 auf einen einheitlichen SAP-Betrieb umzustellen.

    Das Auftragsvolumen erreicht bei einer Laufzeit von sieben Jahren über 160 Millionen Euro, teilt die Telekom diese Woche mit.

    BAT wird seine Systeme konsolidieren und gemeinsam mit T-Systems in den kommenden zwei Jahren die Unternehmenssoftware in die Cloud überführen, sodass der Konzern nur die SAP-Leistungen nutzt, die er auch benötigt. Auf diese Weise entstünden nur Kosten für den tatsächlichen Verbrauch, heißt es.

    „Mit unserer IT-Strategie schaffen wir ein einheitliches Portfolio aus vernetzten Anwendungen auf dem neuesten Stand standardisierter Technik, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen“, wird Phil Colman, CIO (Chief Information Officer) bei BAT, zitiert.

    Cloud-Computing bedeutet, dass IT-Dienstleistungen aller Art aus Rechenzentren über das Internet bereitgestellt werden. Die zurzeit zehn BAT-Datencenter sollen in diesem Zusammenhang auf drei Großrechenzentren in Europa, Asien und Südamerika zusammengefasst werden.

    Mit dem Engagement auf dem Cloud-Markt tritt die Deutsche Telekom Medienberichten zufolge in Konkurrenz zu IT-Unternehmen wie Microsoft, Google, Amazon oder SAP.

    (DTZ 14/12)

  • Mit Volldampf in den „Genuss-Frühling“

    MAINZ (DTZ/da, hth,ste). Als eher schwach beschreiben viele Fachhändler die Nachfrage nach Zigarren in den ersten Monaten des Jahres. Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr wächst im Allgemeinen auch die Lust an den „braunen Schönheiten“.

    Dieses Phänomen lässt sich vor allem seit der Einführung von Rauchverboten in der Gastronomie beobachten. „Die Leute haben heute wegen der Verbote im Winter weniger Möglichkeiten zum Rauchen, also freuen sie sich darauf, endlich wieder im Freien rauchen zu können“, heißt es vielfach im Handel.

    „Die Tabak Zeitung“ nahm den Start in die Genuss-Saison zum Anlass für eine Umfrage im Fachhandel. Gleichzeitig stellt die DTZ-Redaktion in gesonderten Artikeln Zigarren- und Zigarillo-Neuheiten vor, die pünktlich zum Frühlingsbeginn auf den Markt gebracht worden sind (siehe DTZ-Printausgabe 14/2012 vom 6. April).

    (DTZ 14/12)

  • ESTA-Mitglieder wählten neuen Vorstand

    BRÜSSEL (DTZ/vi). Anlässlich der Mitgliederversammlung der European Smoking Tobacco Association (ESTA) am 30. März 2012 fanden turnusgemäß die Wahlen zum Vorstand des Verbandes für die kommenden zwei Jahre statt.

    Dem neuen Vorstand gehören an: Christian Greiveldinger (Heintz Van Landewyck Luxemburg) als Vorsitzender und László Lábody (British American Tobacco Belgien) sowie Dirk Reinecke (Scandinavian Tobacco Group Deutschland) jeweils als stellvertretende Vorsitzende.

    Weitere Vorstandsmitglieder sind Bart Alkemade (Imperial Tobacco Niederlande), Gabor Egressy (Continental Tobacco Corp.), Patrick Engels (Pöschl Tabak GmbH & CoKG), Istvan Komorczki (Imperial Tobacco Belgien), Franz Peter Marx (Verband der deutschen Rauchtabakindustrie) und Rob van Engelenburg (VNK).

    (DTZ 14/12)

  • Kölner Verwaltungsgericht: E-Zigarette ist kein Arzneimittel

    KÖLN (DTZ/pnf). Das Verwaltungsgericht Köln hat mit einem kürzlich den Beteiligten zugestellten Urteil entschieden, dass die sogenannte „E-Zigarette“ auch dann kein zulassungsbedürftiges Arzneimittel ist, wenn die enthaltenen Liquid-Depots Nikotin enthalten (Az.: 7 K 3169/11).

    Geklagt hatten ein Hersteller sowie ein Vertriebsunternehmer, deren Produkte in Form und Farbe einer herkömmlichen Zigarette ähneln. Diese bestehen aus einer Hülle, einem elektronisch gesteuerten Verdampfer mit Akku sowie einem Papierfilter mit dem integrierten Liquid-Depot. Die „E-Zigarette“ wird nach dem Zusammenbau wie eine Zigarette gebraucht, wobei die durch den Akku erzeugte Wärme die im Depot befindliche Flüssigkeit verdampft. Der Benutzer atmet beim Inhalieren einen Aerosoldampf ein, der Tabakaromen und Nikotin enthält.

    Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn als für die Arzneimittelzulassung zuständige Bundesbehörde hatte in einem vergleichbaren Fall verbindlich festgestellt, dass es sich bei nikotinhaltigen „E-Zigaretten“ um Arzneimittel handele und diese Auffassung in einem Schreiben an die Kläger bekräftigt. Infolge dessen kam es zu strafrechtlichen Ermittlungen und Warnschreiben von Überwachungsbehörden der Länder.

    Das Verwaltungsgericht führt in seinem Urteil aus, Nikotin könne zwar auch ein Arzneistoff sein und als solcher auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden. In der Anwendungsform der „E-Zigarette“ fehle es dem Stoff jedoch an der für ein Arzneimittel erforderlichen therapeutischen oder prophylaktischen Zweckbestimmung. Es gehe vielmehr darum, das Verlangen des Verwenders nach Nikotin zu befriedigen. In diesem Sinne handele es sich um ein Genussmittel. Den erforderlichen Beleg einer therapeutischen Eignung habe die Behörde nicht erbracht. Die mit dem Genuss von Nikotin und anderer Inhaltsstoffe möglicherweise verbundenen Gesundheitsgefahren allein rechtfertigten nicht die Einordnung als Arzneimittel.

    Gegen das Urteil kann innerhalb eines Monats nach dessen Zustellung Berufung beim Oberverwaltungsgericht Münster eingelegt werden.

    (DTZ 14/12)

  • Peking verschärft Anti-Tabakpolitik

    PEKING (DTZ/red). Raucher werden in Peking stärker zur Kasse gebeten. Wer das öffentliche Rauchverbot in Chinas Hauptstadt missachtet, muss statt wie bisher umgerechnet 1,19 Euro (10 Yuan) künftig 24 Euro (200 Yuan) zahlen.

    Die Verordnung von 2008 soll in einem Ergänzungsantrag verschärft werden und Medienberichten zufolge das Rauchen auf öffentlichen Plätzen, in Restaurants, Museen und Krankenhäusern noch stärker geahndet werden.

    Der Ständige Ausschuss des Städtischen Volkskongresses veranstaltet aus diesem Anlass eine öffentliche Anhörung, die am 30. April abgeschlossen sein soll.

    Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Raucher zwischen 6 Euro (50 Yuan) und 24 Euro (200 Yuan) zahlen, wenn sie erwischt werden. Darüberhinaus wird das Aufsichtspersonal bei Nichtbeachtung der gesetzlichen Vorgaben mit Geldstrafen zwischen umgerechnet rund 600 und 1.200 Euro (5.000 und 10.000 Yuan) zur Kasse gebeten werden, sollten sie die Raucher nicht vom Tabakkonsum abhalten, heißt es.

    Weiterhin schlagen die Autoren des Ergänzungspapiers der Zigarettenindustrie einen befristeten Produktionsstopp am Weltnichtrauchertag (31. Mai) vor.

    (DTZ 13/12)

  • Neuseeland erhöht Tabakexporte nach Australien

    LOWER HUTT (DTZ/red). Imperial Tobacco hat die Produktion in seiner neuseeländischen Fabrik in Petone erhöht und seine
    Exporte nach Australien vervierfacht.

    Der Zigarettenhersteller hat Medienberichten zufolge 50 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt und den zweijährigen Ausbau der Anlage für rund 24 Millionen Euro (45 Mill. New Zealand Dollar) abgeschlossen.

    Ursprünglich wurden die Zigaretten von British American Tobacco im australischen Sydney produziert.

    Die Anti-Tabak-Initiative ASH (Action on Smoking and Health) kritisiert den neuseeländischen Produktionsstandort mit dem Hinweis, dass das Land bis 2025 komplett rauchfrei werden will.

    Fabrikdirektor Michael McInnarney hingegen verweist im Gespräch mit einheimischen Medien darauf, dass die Arbeiter sehr hart dafür gekämpft hätten, dass die Zigarettenproduktion in Petone, einem Vorort von Lower Hutt an der Nordküste des Wellington Harbour, den Zuschlag erhalten habe.

    (DTZ 13/12)

  • „Keine Resignation, aber schreckliche Probleme“

    WUPPERTAL (DTZ/ws). „Keine Resignation, aber schreckliche Probleme“, so das Fazit von Tobias Buller, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Lotto und Totoverbandes NRW auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes in Wuppertal.

    Mit über 100 Teilnehmern fand die Tagung nicht zuletzt sicher auch durch die Zusage von Theo Goßner, Chef von WestLotto, und wie in jedem Jahr auch von Hans-Jürgen Gärtner, WestLotto-Vertriebschef, eine über Erwarten positive Resonanz.

    Kein Wunder: Bedrängen doch eine Vielzahl von massiven Problemen die rund 3 600 Annahmestellen in NRW, wie Buller – den Nerv der Mitglieder treffend – in seinem Geschäftsbericht erläuterte. Nicht nur das Auslaufen der Provisionsregelung im November vergangenen Jahres, sondern auch den mit 0,25 Prozent aus Sicht der Annahmestellen mageren Ersatz mit der Verprovisionierung der Gewinn-Auszahlungen bis zu 5000,00 Euro sorgte für beträchtlichen Unmut.

    Eine vom Verband bereits geforderte Verprovisionierung der Internetumsätze sei gleichfalls nicht geplant. Auch mit der Neuordnung der Provisionsmodelle sei man trotz eines ersten Workshops Anfang 2011 unter Beteiligung des LTV-NRW keinen Schritt weiter gekommen. Statt dessen müsse man sich damit auseinandersetzten, dass zunehmend in den Großvertriebsformen des Lebensmitteleinzelhandels Lotto vermarktet werde.

    Es gäbe – so Buller – allerdings auch positive Nachrichten. Der Verband begrüße sehr, dass es nach sechs langen Jahren vielfältiger Bemühungen und auch Widerstandes gelungen sei, mit Eurojackpot endlich den Durchbruch für ein neues und auch attraktives Spielangebot zu schaffen. Man müsse abwarten, ob sich das neue Spielangebot auch in den Kassen der Annahmestellen positiv auswirke.

    Buller verwies im folgenden auf die Vielzahl der Aktivitäten des Verbandes in Richtung auf Verbesserung der wirtschaftlichen Ertragskraft. Wie auch die Reaktion der Teilnehmer zeigte, stößt das von WestLotto begrüßte Angebot von ilo-proFit auf positive Resonanz, auch die geschlossenen Rahmenverträge könnten im Einzelfall hilfreich sein.

    Ein Dorn im Auge sei nach wie vor das aus Sicht des Verbandes illegale Gebaren privater Wettanbieter, insbesondere bei den Sportwetten. Alle Bemühungen hiergegen auch auf dem Rechtswege Front zu machen, seien daran gescheitert, dass es noch nicht einmal gelinge, entsprechende Urteile bei den Betroffenen zuzustellen. „In Gibraltar gehen die Uhren offensichtlich anders“, so Buller.

    Nach dem internen Teil nahm der Geschäftsführer von WestLotto, Theo Goßner, ungeschminkt zu aktuellen Problemen des Spielgeschäftes Stellung. Ihn stimme zunächst optimistisch, dass es unter Federführung von WestLotto trotz vielfältiger, bis zur letzten Sekunde andauernden Widrigkeiten gelungen sei, problemlos die erste Ziehung von Eurojackpot erfolgreich zu absolvieren. Mit einem NRW-Umsatz von 2,1 Mill Euro sei man bei WestLotto im ersten Anlauf sehr zufrieden. Auf mittlere Sicht plane man mit Wochenumsätzen von im Schnitt 2,4 bis 2,5 Mill. Euro.

    Sorge bereite WestLotto nach wie vor, wie es mit dem Glücksspielstaatsvertrag weitergehe. Gerade in Nordrhein-Westfalen sei durch die unerwartet anstehende Neuwahl des Landtages die Unterschrift blockiert, so dass in NRW der Staatsvertrag nicht zum 1. Juli in Kraft treten könne. Ungeklärt sei, wie die Ministerpräsidenten der anderen Bundesländer reagieren und ob der neue Staatsvertrag deshalb vielleicht auch erst im Herbst oder erst in 2013 in Kraft trete.

    Die rechtliche Würdigung des Vertragsentwurfes durch die EU habe im übrigen je nach Interessenlage unterschiedliche Bewertung erfahren. Man könne aber wohl davon ausgehen, dass die Ministerpräsidenten der Bundesländer nach der Stellungnahme durch die EU mehrheitlich keinen Grund sehen, den Staatsvertrag jetzt nicht zu ratifizieren. Mit welcher Mehrheit sei dahin gestellt. WestLotto jedenfalls bereite sich intensiv auf die die geplanten Neuregelungen vor.

    Zu beklagen sei, dass es im Jahr 2011 wegen einer Vielzahl von meist betriebsbedingten Schließungen von Annahmestellen trotz 132 Neueröffnungen nicht gelungen sei, die Zahl der Annahmestellen plangemäß deutlich zu erhöhen.

    In der sich anschließenden ausführlichen Diskussion stellten sich Theo Goßner und Hans-Jürgen Gärtner den teilweise kritischen Fragen der Annahmestelleninhaber. Im Mittelpunkt standen dabei u. a. Themen wie Lotto in Supermärkten, Provisionsanpassung und Beteiligung an den Internetumsätzen.
    Goßner und Gärtner machten deutlich, dass ihnen trotz guten Willens, die Annahmestellen zu unterstützen, finanziell die Hände gebunden sind.

    Insbesondere machten sie den Annahmestellen kaum Hoffnungen auf Provisionserhöhungen. Nachweislich bewege sich die Höhe der NRW-Provision im nationalen und auch im internationalen Vergleich im „oberen Drittel“. Gemeinsames Ziel müsse es vielmehr sein, die Erträge durch vermehrte Umsätze und durch Sortimentserweiterung zu steigern.

    (DTZ 13/12)

  • Ermuri gut aufgestellt im aggressiven Wettbewerb

    DETMOLD (DTZ/da). Der Wettbewerb wird zunehmend härter. Das hat auch die Ermuri zu spüren bekommen. Dennoch behauptet sie sich nicht nur als starke Gemeinschaft des Fachhandels im Markt, die Ermuri ist auch auf zahlreichen Feldern für ihre Mitglieder aktiv.

    Das unterstrichen Vorstandsvorsitzender Cay-Uwe Vinke und Aufsichtsratsvorsitzender Dirk Quade auf der Jahrestagung am vergangenen Wochenende in Detmold.

    Die ostwestfälische Stadt, die auch Standort der Ermuri-Zentrale ist, war nach 2011 erneut Austragungsort des großen Ermuri-Treffens. Diesmal hatten sich rund 150 Ermurianer aufgemacht, um sowohl aus erster Hand Daten und Fakten über die Entwicklung ihrer Ermuri zu erfahren als auch den Gedankenaustausch mit ihren Kollegen wie mit Vorstand und Aufsichtsrat zu pflegen.

    Wie Vorstandsvorsitzender Cay-Uwe Vinke ausführte, belief sich die Zahl der Ermuri-Mitglieder im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2010/11 (1. Oktober bis 30. September) auf 969 und ist damit erstmals unter die Zahl von tausend gesunken. Seit dem 1. Oktober 2011, dem Beginn des aktuellen Geschäftsjahres der Ermuri Genuss Company eG, haben 24 Ermurianer ihre Mitgliedschaft aufgegeben. Dies geschah fast ausschließlich wegen Geschäftsaufgaben oder Insolvenzen. Dem gegenüber schlossen sich 20 neue Mitglieder der Ermuri an.

    Die Geschäftsentwicklung der Ermuri im laufenden Wirtschaftsjahr bezeichnete Vinke als positiv. Damit kann Deutschlands größte Tabakwaren-Einzelhandelsorganisation erfolgreich an das Wirtschaftsjahr 2010/11 anknüpfen. Da war der Gesamtumsatz der Ermuri Genuss Company um 5,1 Prozent auf 116,2 Millionen Euro gestiegen, wobei die Umsatzentwicklung in den einzelnen Geschäftsfeldern unterschiedlich ausfiel. Zuwächse verzeichnete die Ermuri bei Zigaretten- und Feinschnitt, während sie in anderen Sortimentsbereichen weniger gut abschneiden konnte.

    Verbessert haben sich Vinke zufolge auch die betrieblichen Leistungskennziffern. Er nannte hier die Mitarbeiterproduktivität, die Lagerumsatzgeschwindigkeit, die gestiegene Anzahl der Aufträge, die Erhöhung des Auftragswertes pro Lieferung und die Relation von Kosten zu Umsatz.
    Mit dem Ergebnis waren Vorstand und Aufsichtsrat recht zufrieden, so dass sie eine Warenrückvergütung von 0,3 Prozent auslobten, die den Genossenschaftsanteilen zugeführt werden soll.

    Zufriedenstellend ist auch die Eigenkapitalquote mit 50,8 Prozent an der Bilanzsumme. „Die nach wie vor hohe Eigenkapitalquote ist wichtig, um langfristig den genossenschaftlichen Förderauftrag sicherzustellen“, betonte Vinke. Er sieht die Ermuri im aggressiven Wettbewerb gut aufgestellt. An die Adresse der Mitglieder erklärte er: „Mit der Ermuri haben Sie einen Mitstreiter, der sich Ihrer Sorgen annimmt!“

    (DTZ 12/13)