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  • Russland plant striktes Rauchverbot

    MOSKAU (DTZ/red). Das russische Parlament soll über eines der schärfsten Rauchverbote Europas entscheiden.

    In den Gesetzentwurf hat das Gesundheitsministerium ein Verbot für den öffentlichen Zigarettenverkauf sowie für den Tabakkonsum auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Einrichtungen hineingeschrieben.

    Der Tabakkonsum wäre Medienberichten zufolge demnach nur noch in den eigenen vier Wänden oder auf der Straße erlaubt. Rauchen wird schrittweise in Büros, Bildungseinrichtungen, Krankenhäusern, Sportstätten und Kultureinrichtungen verboten. Dazu gehört auch das Rauchen in Wohngebäuden und öffentlich zugänglichen Räumen.

    Darüber hinaus will der Staat das Rauchen in Restaurants und Hotels, auf Marktplätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln ächten.
    Mit einer parallel geplanten Preiserhöhung, die sich am europäischen Preisniveau orientiert, soll der Preis pro Packung um mindestens 1,28 Euro steigen, heißt es.

    Der Zigarettenverkauf in der Gastronomie wäre ebenso untersagt wie der Straßenverkauf, beispielsweise in Kiosken. Nur in Geschäften mit mindestens 50 Quadratmetern Verkaufsfläche dürfen Tabakprodukte angeboten werden, heißt es.

    Die offene Zigarettenpräsentation im Geschäft entfällt und die Kunden können nur über Preislisten ihr Wunschprodukt auswählen. Auch die Zigarettenwerbung soll verboten und Bildwarnhinweise gesetzlich verpflichtend auf den Packungen vorgeschrieben werden.

    Weiterhin werde der Zigarettenkonsum in Kinder- und Jugendfilmen zensiert und die finanzielle Unterstützung für Bildungs- und Sporteinrichtungen durch die Zigarettenindustrie wegfallen, heißt es.

    (DTZ 21/12)

  • Ärgernis ohne Gleichen

    LONDON (DTZ/red). Im Vereinigten Königreich kocht die Großhandelsseele. Grund ist der sogenannte Tobacco display ban, d.h. das Präsentationsverbot für Tabakprodukte im Handel.

    Seit über einem Monat ist das Gesetz in England in Kraft und sorgt immer noch für Missstimmung unter den betroffenen Unternehmen, schreibt die Fachhandelszeitschrift „The Grocer“ diese Woche.

    Demnach müssen auch Großhändler sicherstellen, dass alle Tabakprodukte, die sich in ihren Lagern befinden und die von den speziellen Tabak-Lagerräumen bis hin zum Kassenbereich die Warenkette durchlaufen, verhüllt bzw. verdeckt sind.

    Praktisch gilt, dass sie während ihres Durchlaufs im Großlager für Nicht-Tabak-Händler unsichtbar bleiben.

    Das heißt laut „The Grocer“, dass alle betroffenen Tabakprodukte in einer Schachtel oder Box verborgen werden müssen. Diese wiederum muss verschlossen sein, wenn der Kunde das Tabak-Lager verlässt und muss wiedergeöffnet werden, wenn die Produkte im Kassenbereich abgerechnet werden.

    Und anschließend, wenn sie das Lager verlassen, werden sie wieder verpackt und verschlossen. Entsprechend darf es auch durch die Fenster des Tabak-Lagers keine Sicht auf die Produkte geben.

    „Das Ganze ist ein kompletter Albtraum!“, beschreiben Betroffene die Arbeits- Abläufe gegenüber der englischen Fachzeitschrift. Ein Ärgernis ohne Gleichen.

    Als Folge protestiert der Großhandel gegen die Auflagen des Tabak-Präsentationsverbots. Da sich in ihren Lagern in der Regel nur Branchenmitglieder und keine Öffentlichkeit oder Kinder aufhalten, greife das Gesetz in ihrem Fall nicht. Es sei nicht durchdacht und nur belastend.

    (DTZ 21/12)

  • Berg- und Talfahrt bei Arnold André

    BÜNDE (DTZ/da). Ein Wechselbad der Gefühle erlebten Geschäftsführung und Mitarbeiter von Arnold André im vergangenen Jahr.

    Im Juli fielen durch den Vertriebswechsel der Swedish Match-Marken zu Scandinavian Tobacco nach Bremen zwölf Prozent vom Absatz und 15 Prozent vom Umsatz weg. Im Gegenzug konnte aber der Vertrieb der Marken von Oettinger Davidoff und von Toscano für den deutschen Markt übernommen werden.

    Parallel dazu gelang es Arnold André im Export in fast allen 80 Ländern, wo das ostwestfälische Familienunternehmen mit seinen Produkten vertreten ist, neue Partner zu gewinnen. Am Ende stieg der Gesamtumsatz um 13,5 Prozent auf 76,0 Millionen Euro (inklusive Tabaksteuer). Das erklärten die beiden Geschäftsführer Rainer Göhner und Wiljo van Maren sowie Marketingleiter Peter Reiter im DTZ-Gespräch.

    Getragen wurde das Wachstum vornehmlich vom Exportgeschäft, das in 2011 um 17 Prozent zulegte und fast 40 Prozent zum Gesamtumsatz beisteuerte, während das Inlandsgeschäft stabil war. Ende 2011 beschäftigte Arnold André insgesamt 493 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Diese Zahl wird in 2012 deutlich wachsen“, so Göhner. Er rechnet mit Neueinstellungen am Standort Königslutter und vor allem im neuen Bobinen-Werk in der Dominikanischen Republik, so dass bis zum Jahresende die Beschäftigtenzahl voraussichtlich auf 800 steigen wird.

    Hauptumsatzträger ist nach wie vor die Zigarren- und Zigarillosparte, während Pfeifentabak am Inlandsumsatz einen Anteil von fast 15 Prozent hält. Umsatz- und absatzstärkste Pfeifentabakmarke ist „Mac Baren“, für die Arnold André nur den Vertrieb in Deutschland übernommen hat.

    Der Zigarren- und Zigarillo-Absatz weltweit belief sich 2011 auf ein Volumen von 420 Millionen Stück, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von acht Prozent bedeutete. Den Marktanteil am Absatz klassischer Zigarren und Zigarillos in Deutschland bezifferte van Maren auf geschätzte 20 Prozent inklusive der Marken von den Partnerunternehmen Oettinger Davidoff, La Aurora, J. C. Newman und Toscano.

    (DTZ 21/12)

  • NRW: Rot-Grün will striktes Rauchverbot

    DÜSSELDORF (DTZ/pnf). Schon im Vorfeld der Mitte dieser Woche beginnenden Koalitionsgespräche zwischen SPD und Grünen für die neue Regierung in NRW haben beide Parteien angedeutet, dass sie den bereits in der Zeit ihrer Minderheitsregierung gefassten Kabinettsbeschluss über eine Verschärfung der Gastrorauchverbotsregelungen weiter vorantreiben wollen.

    Sowohl NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) als auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) verfolgen den Kurs, keine Ausnahmen mehr von den geplanten umfassenden Gastrorauchverboten zuzulassen.

    Einige SPD-Bezirke hatten vor der Wahl noch Ausnahmen für Eckkneipen und Brauchtumsveranstaltungen gefordert, doch deutet derzeit alles darauf hin, dass sich die durch die Wahl gestärkten Parteispitzen über die volksnahen Forderungen der Parteibasis in etlichen SPD-Ortsvereinen hinwegsetzen wollen.

    (DTZ 21/12)

  • Pressefusion am Horizont

    SCHEUERFELD/HAGEN (DTZ/red). Der Pressevertrieb Siegerland in Scheuerfeld und Presse-Grosso Wilhelm Könemann in Hagen planen für die zweite Jahreshälfte 2013 den Zusammenschluss. Einen entsprechenden Antrag haben die Betriebe vergangene Woche beim Bundeskartellamt gestellt.

    Die Fusion soll durch die Gründung eines neuen Unternehmens, des Pressevertriebs Meinerzhagen, erfolgen, deren alleinige Gesellschafter die beiden Pressegrossisten bilden.

    Diese werden ihre Geschäftstätigkeit auf das gemeinsame Tochterunternehmen übertragen. Stimmt das Kartellamt zu, entsteht ein Unternehmen, das künftig rund 2.500 Verkaufsstellen von Meinerzhagen aus beliefert. Das Vertriebsgebiet umfasst 1,8 Mio. Einwohner in etwa 830.000 Haushalten.

    (DTZ 20/12)

  • Raucher willkommen

    HAMBURG (DTZ/red). In Hamburg stimmt die Bürgerschaft am 23. Mai über ein raucherfreundliches Gastronomie-Konzept. Ein generelles Rauchverbot für Kneipen und Restaurants ist vom Tisch.

    Seit Anfang dieser Woche liegt Medieninformationen zufolge das novellierte „Passivraucherschutzgesetz“ auf dem Tisch, das die Einrichtung von Raucherräumen in Restaurants wieder vorsieht.

    Bei Schank- und Speisegaststätten, die kleiner als 75 Quadratmeter sind, soll es eine differenzierte Regelung geben: Werden Speisen serviert, darf nicht geraucht werden; in sogenannten klassischen Eckkneipen kann der Wirt selbst entscheiden, ob er rauchende Gäste begrüßen will, oder nicht.

    Ausnahmen soll es für Krankenhäuser und Gefängnisse geben, in denen die Menschen keine Alternative zum Rauchen im Innenraum haben.

    Damit reagiert die alleinregierende SPD auf ein von der Betreiberin einer Autobahn-Gaststätte erstrittenes Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das eine Ungleichbehandlung von Restaurants und Schankwirtschaften als verfassungswidrig eingestuft hatte. Sie stellt sich gleichzeitig gegen die eigene Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks, die sich Ende Februar für ein absolutes Rauchverbot in Gaststätten ausgesprochen hatte.

    Ähnlich wie Prüfer-Storcks plädieren auch die Grünen und die Linke in der Bürgerschaft für ein absolutes Rauchverbot.

    (DTZ 20/12)

  • BDTA-Tagung bot guten Einblick in die Funktionsweise der EU

    DRESDEN (DTZ/fok). Vorbei die Zeiten, in denen Jahresversammlungen des Bundesverbandes Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA) schwerpunktmäßig dazu dienten, kritische Diskussionen mit der herstellenden Industrie zu führen.

    Auch die Informationen über technische Weiterentwicklungen rund um den Zigarettenautomaten sind etwas in den Hintergrund getreten. Stattdessen setzt der Verband auf ein Tagungskonzept, das den Unternehmen des Tabakwaren-Großhandels Einblick gibt in die Veränderung der Rahmenbedingungen, in diesem Jahr speziell in die Mechanismen von Regulierungsvorhaben der EU. Dies aus der Erkenntnis heraus, dass ein langfristig erfolgreiches Wirtschaften nur möglich ist, wenn der regulative Rahmen in Deutschland, vor allem aber in Europa, dies zulässt.

    Eine hohe Teilnehmerzahl seitens der Mitglieder bewies, dass das Tagungskonzept von diesen gut angenommen wird. Der attraktive Tagungsort Dresden trug aber sicher ebenfalls dazu bei. Dr. Michael Reisen, 1. Vorsitzender des BDTA, erwähnte eingangs seiner Begrüßungsansprache, dass man die nächste Tagung aber auch gerne wieder in NRW stattfinden lassen werde, wobei man sich wünsche, dass auch künftig das derzeitige Nichtraucherschutzgesetz mit seinen Ausnahmeregelungen Bestand habe.

    Die entsprechende Online-Petition an die damalige und wohl auch künftige Ministerpräsidentin Hannelore Kraft habe immerhin 52 000 Unterschriften erbracht und war damit eine der erfolgreichsten Petitionen, die je in NRW durchgeführt wurden.

    Mit Blick auf den Markt stellte Dr. Reisen fest, dass das abgelaufene Jahr mit der klaren Stabilisierung ein positives Signal gesetzt habe. Er verdeutlichte, dass der Gesamtkonsum sich in den letzten 21 Jahren lediglich um 0,5 Prozent pro Jahr reduziert habe, wobei allerdings das Volumen des Markenzigarettenabsatzes insgesamt um fast 50 Prozent schrumpfte, während Grenzverkäufe/Schmuggel einerseits und der Verkauf von OTP, vor allem von Feinschnitt, stark zugenommen haben.

    Weiter stellte Dr. Reisen fest, dass ein großer Teil der heute aktuellen Branchenthemen auch schon vor zehn Jahren für Zündstoff sorgten. Was in der Zwischenzeit abgeschlossen wurde, war der technische Jugendschutz, den die Branche konsequent umgesetzt hat. Das sorgte einerseits für starke Umsatzverluste und entsprechenden Mitarbeiterabbau, sorgt aber für die aktuelle Sicherheit des Geschäftes und gute Argumente Richtung Europa, betonte Dr. Reisen.

    Für das Jahr 2012 hofft der BDTA-Vorsitzende auf eine Fortsetzung des Stabilitätstrends, getragen durch einen moderaten Umgang mit dem Faktor KVP bei der Zigarette. Beim Feinschnitt hingegen sieht er noch preisliche Gestaltungsspielräume, die seitens der Industrie sinnvoll genutzt werden sollten. Denn spannenschwache OTP nutzten weder dem Handel noch der Industrie.

    Der BDTA-Vorsitzende stellte heraus, dass das Thema Automatenverbot nach wie vor über der Branche schwebe. Die konsequente Umsetzung des Jugendschutzes an den Automaten in Deutschland helfe in den Gesprächen und Diskussionen auf europäischer Ebene, leider sei aber noch keine Entwarnung in Sachen Automatenverbot in der EU angesagt. Dr. Reisen erklärte dies mit dem Widerstreit von Rationalität und Mainstream, der sich auch bei vielen anderen gesellschaftlich umstrittenen Themen äußere.

    Doch es bringe nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Man müsse seine Argumente immer wieder auch auf europäischer Ebene vorbringen und Überzeugungsarbeit leisten. Dazu trage der Europäische Tabakwarenverband ETV besonders bei, in den der BDTA personell viel Arbeit und Know-how einbringe. Dies betreffe die komplette Diskussion um die Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie. Ein Schwerpunkt für den ETV liege im Erhalt der Zigarettenautomaten, die vor allem in Deutschland unverändert ein großes Gewicht im Zigarettenvertrieb besitzen und außerdem noch in Spanien und Portugal verbreitet im Einsatz sind.

    In Gesprächen mit EU-Kommissar Dalli war festgestellt worden, dass der Jugendschutz offensichtlich die oberste Maxime bei den Regulierungszielen ist. So werde der Jugendschutz als Argument genannt, wenn Eingriffe hinsichtlich der „Attraktivität“ der Produkte z.B. bei den Geschmacksrichtungen, Packungsgestaltungen oder Verbote von Produktpräsentationen vorgeschlagen werden. Dieser vorgegebene Attraktivitätsaspekt ist subjektiv, also wissenschaftlich nicht seriös messbar, dient aus Sicht seiner Verfechter aber als Grund, dem Jugendschutz Vorfahrt vor Eigentums-und Markenrechten einzuräumen.

    Parallel dazu gibt es, so Dr. Reisen, die objektive Komponente, die den Jugendschutz am „Zugangs“-Aspekt misst. Hierzu sagte er: „Die konsequente Umsetzung des objektiven Zugangs-Jugendschutzes auf Einzelhandelsebene ist auch politisch hilfreich. Sie ist ein Faustpfand für unsere Branche: Wer fahrlässig oder sogar vorsätzlich dagegen verstößt, verspielt möglichen entscheidenden Kredit in der politischen Diskussion. Unser Verhalten hat uns aktuell in Europa bereits geholfen, weil die Umsetzung am Automaten als vorbildlich erwähnt wurde.“ Daher müsse die konsequente Umsetzung des Jugendschutzes auf Einzelhandelsebene inklusive Automatenaufstellern konsequent weiter umgesetzt werden.

    Der BDTA-Vorsitzende machte weiter deutlich, dass nur legale Vertriebswege ordnungspolitisch zu regulieren, zu kontrollieren und zu überwachen sind. Würden legale Verteiler verboten oder diesen die wirtschaftliche Geschäftsgrundlage entzogen, so verliere auch der Staat seinen Einfluss.

    Abschließend stellte Dr. Reisen heraus, dass der mittelständisch geprägte Tabakwaren-Großhandel unternehmerische Verantwortung und das Risiko für sein Tun übernimmt – ohne Subventionen oder Auffanggesellschaften. Andererseits möchten diese Unternehmen dafür aber auch einen legalen Handlungsspielraum definiert haben, auf dem sie planen können, für sich und für ihre Mitarbeiter.

    Wie Europa tickt und wie die europäischen Strukturen und Entscheidungswege sind, dass erläuterten in zwei Redebeiträgen der bekannte Gastreferent Prof. Dr. Dr. Udo di Fabio sowie der dem BDTA als Berater verbundene Rechtswissenschaftler Dr. Reinhard Pauling. Hierzu und zu weiteren Schwerpunkten der BDTA-Tagung lesen Sie bitte weiter auf Seite 3 dieser Ausgabe.

    (DTZ 20/12)

  • Imperial Tobacco kritisiert britische Regierung

    BRISTOL (DTZ/red). Der britische Zigarettenhersteller Imperial Tobacco übt scharfe Kritik an der Online-Beratung zur Einheitspackung für Tabakprodukte (Plain packaging).

    CEO Alison Cooper, 46, bezeichnet das Vorgehen der Regierung von Premierministier David Cameron zum Thema Tabakprodukte als „wirtschaftsfeindlich“. Sie habe eine Klarstellung zur Internet-Initiative des Gesundheitsministeriums gefordert, wird Cooper von der „Financial Times“ zitiert.

    Das sei eine Angelegenheit, die nicht mehr nur die Tabakbranche betreffe, sondern das ist ein Präzedenzfall für die Wirtschaft im Allgemeinen, zitiert die britische Tageszeitung die Firmenchefin des viertgrößten Zigarettenherstellers der Welt.

    (DTZ 19/12)

  • Jacek Olczak wird Nachfolger von Hermann Waldemer

    LAUSANNE (DTZ/pnf). Hermann Waldemer (55), Chief Financial Officer von Philip Morris International, wird das Unternehmen am 31. Juli 2012 nach 25 Jahren in den verschiedensten Führungspositionen verlassen.

    U.a. war Waldemer von 2000 bis 2003 Chef der Philip Morris GmbH in München. Auch sein Nachfolger als Chief Financial Officer ist den deutschen Marktteilnehmern kein Unbekannter: Jacek Olczak (46) arbeitet seit 1993 für Philip Morris, war von 2006 bis 2009 Deutschlandchef und ist derzeit President EU Region von Philip Morris International.

    Neuer President EU Region wird Drago Azinovic, der zurzeit President der japanischen Philip Morris Tochter ist.

    (DTZ 19/12)

  • Zigarettenauslieferungen zeigen im April deutliche Bremsspuren

    MAINZ (DTZ/fok). Im April 2012 sind die Auslieferungen der Zigarettenhersteller an den deutschen Handel deutlich niedriger als im Vergleichsmonat des Vorjahres ausgefallen.

    Mit einem Volumen von 6,567 Mrd. Stück (vorläufige Schätzzahl) lag der Absatz um 10,4 Prozent bzw. 766 Mio. Stück unter dem im April 2011. Allerdings waren die Auslieferungen im Frühjahr 2011 sehr hoch gewesen, da damals der erste Schritt der Tabaksteuererhöhungen noch bevorstand und deshalb teilweise die Lagerbestände im Handel aufgestockt worden waren.

    Von den im April 2012 ausgelieferten Fabrikzigaretten entfielen 5,802 Mrd. Stück auf Industriemarken (minus 8,7 Prozent) und ca. 764 Mio. Stück auf Handelsmarken. Für letztere war der Rückgang mit minus 18,8 Prozent deutlich überproportional.

    Bezogen auf die ersten vier Monate 2012 zeigt der Zigarettenmarkt aber ein unverändert stabiles Bild: In diesem Zeitraum bezifferten sich die Auslieferungen auf 26,610 Mrd. Fabrikzigaretten. Das waren 0,5 Prozent weniger als im Vergleichstertial des Vorjahres. Hier lag die Markenzigarette mit 23,363 Mrd. Stück fast genau auf dem Niveau im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, während die Auslieferungen von Handelsbilligzigaretten mit ca. 3,247 Mrd. Stück um 3,5 Prozent zurückgegangen waren.

    Etwas besser als die Fabrikzigaretten entwickelte sich der Feinschnitt: Im April 2012 wurden insgesamt 2 210 Tonnen an den Handel geliefert; das waren 2,3 Prozent weniger als im April 2011. Dabei setzten sich innerhalb des Feinschnittmarktes der bereits seit Monaten zu Tage tretende Trend fort: Der klassische Feinschnitt bleibt zwar mit 1 157 Tonnen das größte Segment, das Absatzvolumen der „Klassischen“ ging jedoch um 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahres-April zurück. Auch schnittoptimierte Tabake wurden mit einer Absatzmenge von 516 Tonnen deutlich weniger ausgeliefert (minus 20,5 Prozent). Gewinner sind die expandierten Volumentabake mit 538 Tonnen, was einem Zuwachs von 55,5 Prozent entspricht.

    In den ersten vier Monaten 2012 kumuliert gab es für den gesamten Feinschnittmarkt noch ein minimales Wachstum von 1,4 Prozent auf 8 580 Tonnen. Der klassische Feinschnitt war in diesem Tertial um 4,5 Prozent auf 4 528 Tonnen zurückgegangen, der schnittoptimierte Feinschnitt verlor bei den Auslieferungen in Relation zum Vergleichszeitraum des Vorjahres 15,4 Prozent und kam noch auf einen Absatz von 2 067 Tonnen.

    Volumenoptimierter Feinschnitttabak erzielte in den ersten vier Monaten 2012 eine Auslieferungsmenge von 1 986 Tonnen, was einem Zuwachs von 55,0 Prozent entspricht.

    Zurückgegangen sind die Auslieferungen von Ecocigarillos. Diese beliefen sich im April 2012 auf 223 Mio. Stück (minus 9,7 Prozent) und im Zeitraum Januar bis April 2012 insgesamt auf 861 Mio. Stück (minus 6,8 Prozent). Davon waren ca. 533 Mio. Stück Industriemarken (minus 2,0 Prozent) und ca. 328 Mio. Stück Handelseigenmarken (minus 13,7 Prozent).

    (DTZ 19/12)