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  • Prostete gegen NRW-Rauchverbot

    KÖLN/DÜSSELDORF (DTZ/red). Die Proteste reißen nicht ab: Das Rauchverbot, das seit 1. Mai in Nordrhein-Westfalen in Kraft ist, bringt Wirte, Karnevalisten und Schützen auf die Straße.

    Am 5. Juni kündigen Kölner Gastwirte eine Großdemonstration gegen die Verordnung an. Treffpunkt ist der Rathausplatz. Sie fordern: „Weg mit dem absoluten Rauchverbot in Kneipen, Festzelten und Gaststätten.“

    Eine Woche später, am 15. Juni, protestieren in Düsseldorf Wirte, Karnevalisten und Schützen gemeinsam gegen das Gesetz. Sie appellieren an die Landesregierung eine Lockerung der Anordnung zu veranlassen.

    Hintergrund sind massive Umsatzeinbußen, die viele der betroffenen Gastronomen seit knapp vier Wochen beklagen.

    (DTZ 22/13)

  • Mit Code gegen Fälschung

    MAINZ (DTZ/red). Die vier größten internationalen Tabakunternehmen setzten im Kampf gegen den illegalen Handel ein Zeichen.

    British American Tobacco (BAT), Imperial Tobacco Group, Japan Tobacco International und Philip Morris International (PMI) haben die Digital Coding & Tracking Association (DCTA) gegründet. Die DCTA soll durch staatliche Stellen bei der Bekämpfung von Schmuggel, Produktfälschung und Steuerhinterziehung durch die Anwendung internationaler Normen und digitaler Technologien unterstützen.

    Konkret heißt das, dass legale Produkte, wie Zigaretten, mit einem Code versehen werden, der über Smartphones ausgelesen werden kann. Dadurch ist den Angaben zufolge der „schnelle und einfache Zugriff“ auf sämtliche Informationen gesichert, die benötigt werden, um Steuereinnahmen zu schützen, die Legitimität von Versandvorgängen zu überprüfen und internationale Regulierungsanforderungen, wie das Protokoll der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Beseitigung des illegalen Handels mit Tabakerzeugnissen, zu erfüllen.

    „Die Lieferketten von heute sind global und komplex, mit vielen beteiligten Akteuren. Im Hinblick auf das ausgeklügelte Vorgehen von Kriminellen und Terroristen, die Handel mit illegalen Waren treiben, müssen sich nationale Regierungen die neuesten Technologiefortschritte zunutze machen. Nur so können die Regierungen Lieferketten sichern und einen echten Fortschritt in der Bekämpfung dieses gefährlichen und wachsenden Problems machen“, sagt Pat Heneghan, Sprecher der DCTA.

    (DTZ 22/13)

  • BTWE setzt seinen Branchendialog fort

    DTZ: Der Facheinzelhandel und seine Verbandsvertretung BTWE standen und stehen bei der Informationskampagne über und gegen Überregulierung durch die geplante EU-Tabakproduktrichtlinie in der vordersten Reihe. Welches (Zwischen)-Ergebnis können Sie für die in den letzten Monaten realisierten Aktivitäten ziehen?

    Willy Fischel: Mit der Öffentlichen Anhörung, der Demo in Brüssel, der bundesweiten Unterschriftenaktion im Tabakwaren-Einzelhandel und den vielen Pressekonferenzen mit Facheinzelhändlern vor Ort, hat sich die Tabakfamilie eindrucksvoll zu Wort gemeldet.

    Die Website [link|http://www.entscheiden-sie-selbst.de] www.entscheiden-sie-selbst.de [/link]wird täglich aktualisiert und ist das Dach des Branchenbündnisses. Hier finden sich aktuelle Informationen, aber auch Hinweise auf zurückliegende Aktivitäten. Diese beispiellose Zusammenarbeit der Wirtschaftsverbände und betroffenen Unternehmen unterstreicht, dass der Verkäufer im Einzelhandelsgeschäft nicht alleine steht. Neben diesem wichtigen Effekt im Innenverhältnis der Branche wurde und wird die Öffentlichkeit national, aber auch international aufmerksam gemacht und sensibilisiert.

    Die vielen Stellungnahmen der Politiker/EU-Abgeordneten zeigen, dass wir ernst genommen werden. Die Medien setzen sich – dank unserer Arbeit – konstruktiv-kritisch, aber mit wachsendem Verständnis für unsere Belange ein. Allein mit den jüngsten Presseaktivitäten hatten wir eine Reichweite von über 12 Millionen Kontakten im Printbereich. Hinzu kommen Hörfunk und Fernsehen. Immer mehr Politiker erhalten Schreiben von ihren Wählern, in denen sie dazu aufgefordert werden, Stellung zu beziehen und Farbe zu bekennen. Weitere Maßnahmen – Stichwort Wahlprüfsteine oder Inserts – bei Tabakprodukten sind in der Planung.

    Wer politisch erfolgreich sein will, kommt natürlich an Berlin und Brüssel nicht vorbei. Networking ist hier das Gebot der Stunde – sprich politische Einzelgespräche und Überzeugungsarbeit im Detail. Hier bringen sich alle beteiligten Partnerverbände einzeln und im Konzert der gemeinsamen Interessen ein. Der BTWE profitiert natürlich vom HDE, der starken Dachgesellschaft in Berlin, und dem Brüsseler HDE-Büro, das für die gesamte Einzelhandelsorganisation Frühwarnsystem und kompetenter Begleiter im schwierigen politischen Dialog ist.

    DTZ: Welche Erwartungen haben Sie hinsichtlich einer Entschärfung der existenzgefährdenden TPD-Passagen? Bekamen Sie die gewünschte Resonanz seitens der Öffentlichkeit, der Politik und der Medien?

    Willy Fischel: Es ist schon schlimm genug, dass wir uns mit dem Thema der großformatigen Schockbilder, aber auch dem drohenden Verbot z.B. von Slim- und Menthol-Zigaretten auseinandersetzen müssen. Positiv immerhin ist, dass das Thema Display ban – das Verbot der Werbung am POS – vorerst vom Tisch sein soll. Hier muss man sehr vorsichtig sein, denn täglich gibt es neue politische Forderung wie z.B. das Verbot von Zigarettenautomaten seitens der Grünen. Auch wenn diesem Vorstoß keine sonderlich große Bedeutung zugemessen wird, charakterisiert er den Spaß der Politiker an der Überregulierung. Von wirtschaftlicher Vernunft und ausgewogener Interessenabwägung auch im Interesse des Endverbrauchers ist da nicht viel zu spüren. Ja, wir haben mit unseren Aktivitäten hier und da für Verständnis gesorgt. Politisch erfolgreich sein heißt aber, dicke Bretter bohren und im politischen Entscheidungsprozess am Thema dranzubleiben.

    DTZ: Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit der betroffenen Unternehmen und Verbände?

    Willy Fischel: Wer weiß, wie groß manchmal die gegenläufigen Interessen von Handel und Industrie, aber auch von Politik und Wirtschaft sind, der weiß, dass die sehr konstruktive und positive Zusammenarbeit – so wie sie heute gelebt wird – absolut einmalig ist. Dieses hohe Gut zu erhalten, ist die tägliche Herausforderung aller Beteiligten.

    DTZ: Die Zukunft des Tabakwaren-Einzelhandels hängt natürlich nicht nur von den politischen Rahmenbedingungen, sondern auch von dem wirtschaftlichen Erfolg der individuellen Unternehmenskonzepte ab. Was bietet die diesjährige BTWE-Tagung hinsichtlich dieser Aspekte der Sortimentsgestaltung und Vermarktungsstrategien?

    Willy Fischel: Nicht von ungefähr heißt das diesjährige Tagungsmotto: „Politik, Praxis und Profit“. Wir müssen dafür sorgen, dass die politischen Rahmenbedingungen der Tabakfamilie auch im betriebswirtschaftlichen Sinn Luft zum Atmen lassen. Dazu gehört im Tagesgeschäft auch die unabdingbare Diskussion über das richtige Sortiment und den notwendigen Deckungsbeitrag. Nur so kann man in gute Mitarbeiter investieren, die Warenpräsentation optimieren und als Unternehmen erfolgreich sein. Das, was der Handel nicht verkauft, kann auch die Industrie nicht verkaufen. Deshalb erwarten wir intelligente Marketing- und Vertriebskonzepte, die für beide Seiten eine ausreichende Planungssicherheit bieten.

    DTZ: Neben den Kernthemen im Bereich Tabakwaren informiert der BTWE traditionell auch über die Entwicklung weiterer wichtiger Sortimentsbereich seiner Mitglieder, meist gemeinsam mit den hierauf spezialisierten Verbandsvertretungen. Was ist aktuell aus dem Bereich Lotto an Informationen auf der Tagung zu erwarten?

    Willy Fischel: Die traditionelle Dreifaltigkeit des Sortiments in den Bereichen Tabak, Presse und Lotto unterstreicht deren Bedeutung. Überall könnte es besser laufen und manchmal ist es schwer festzustellen, in welchem Bereich es zur Stunde die größeren Probleme gibt.

    Für das Themenfeld Lotto übernimmt unser Partnerverband Bundesverband der Lotto-Toto-Verkaufsstellen in Deutschland (BLD) im Tagungsprogramm die Federführung. Hier sind wir insbesondere auf Informationen und Diskussionen zum Thema Internetprovisionsregelung gespannt.

    DTZ: Wird auch das dritte Standbein, der Bereich Presse, mit innovativen Ideen aufwarten können?

    Willy Fischel: Genau wie bei Lotto und Tabak gehen die Mitwirkenden beim BTWE-Branchendialog auch im Pressebereich ans Eingemachte. Hier stellen wir mit pressekaufen.de eine Servicelösung für Leser, Verlage, Einzelhandel und Presse-Grosso vor. Soviel sei verraten: Mit dieser digitalen Anwendung findet jeder Nutzer beispielsweise den nächsten Pressehändler für seine Lieblingszeitschrift.

    DTZ: Neben den fachlichen Informationen und Diskussionen legen die Teilnehmer der BTWE-Tagungen traditionell Wert auf ein gesellschaftliches Beisammensein, das den ungezwungenen Dialog untereinander und mit der Industriepartnern ermöglicht. Wo findet der diesjährige BTWE-Treff statt?

    Willy Fischel: Kommunikation ist immer noch das beste Mittel der Verständigung. Neben den sachlich, fachlich orientierten Tagesordnungspunkten ist die BTWE-Jahresversammlung ein prominenter Treffpunkt der gesamten Tabakfamilie. Der partnerschaftliche Dialog wird zwar in keiner Bilanz der beteiligten Unternehmen bilanziert, ist letztlich aber Voraussetzung dafür, dass viele Dinge in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden können.

    Für den traditionellen BTWE-Treff am Sonntagabend, den 9. Juni, haben wir uns wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Von unserem Tagungshotel geht es mit Bussen nach Köln, und die Teilnehmer werden eine Abendschifffahrt auf dem Rhein erleben.

    Wenn wir über Wünsche und Forderungen des Handels sprechen, müssen wir aber auch den Mut haben, in den Spiegel zu blicken. Es geht also nicht nur darum, gegenüber Politik und Industrie Forderungen aufzustellen, wir müssen auch vor der eigenen Türe kehren. Ein wichtiger Punkt ist hier das Thema „Tabak Spezialist“. Hunderte engagierte Tabakwaren-Facheinzelhändler sind bereits dabei. Wer hier noch schläft, für den ist es höchste Zeit aufzuwachen und bei diesem Projekt vom Handel für den Handel mitzumachen. Wer sich heute für die politische Situation von morgen erfolgreich positionieren will, für den ist der Tabak Spezialist die richtige Antwort. Wer immer nur mit dem Finger auf andere zeigt, die sich bewegen sollen und selbst nichts tut, braucht sich hinterher auch nicht zu beschweren.

    Denn der Tabak Spezialist ist kein Selbstzweck, sondern:

    [bul]die Chance für den Tabakwaren-Facheinzelhandel, sich gegenüber Politik, Endverbrauchern und Industrie erfolgreich zu positionieren,

    [bul]die beste Grundlage, der Kommunikation zum Genussmittel Tabak ein Gesicht zu geben,

    innerhalb der Branche, aber auch nach außen eine wichtige Antwort auf alle drohenden Restriktionen der EU-Tabak-Produktrichtlinie,

    [bul]ein Plädoyer für Sortimentsvielfalt und Produktqualität und die damit verbundene Fachkompetenz des Tabak Spezialisten als unentbehrlicher Nahversorger,

    [bul]ein Garant für die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes,

    [bul]eine Orientierung für alle Lieferanten und

    [bul]eine Klammer der Gemeinsamkeit für den qualifizierten Tabakwaren-Facheinzelhandel.“

    Mehr Infos über den Tabak Spezialist erhalten alle hierfür in Frage kommenden Interessenten auf [link|http://www.tabakwelt.de]www.tabakwelt.de [/link]oder per E-Mail an [link|mailto:btwe@einzelhandel.de]btwe@einzelhandel.de[/link].

    (DTZ 22/13)

  • John Aylesbury GmbH setzt den guten Lauf fort

    ROSTOCK (DTZ/da). Die John Aylesbury Gruppe pflegt das „Familienleben“. Das zeigte sich auch auf der diesjährigen Hauptversammlung in Rostock. An der zweitägigen Veranstaltung in der Hansestadt im Nordosten der Republik nahmen fast 80 Prozent der zurzeit 47 Mitglieder teil.

    Geschäftsführer Peter Dersche, dem die Gesellschafter für das Geschäftsjahr 2012 Entlastung erteilten, berichtete über eine positive Entwicklung der John Aylesbury GmbH. Seinen Worten zufolge wurde der Umsatz auch im Geschäftsjahr 2012 gegenüber dem Vorjahr erhöht und somit bereits im fünften Jahr in Folge Zuwächse verzeichnet.

    Um die Weichen für eine weiterhin positive Entwicklung zu stellen, wurde zunächst das zurückliegende Geschäftsjahr kritisch analysiert, ehe zukünftige Projekte besprochen wurden. Breiten Raum nahm dabei das Thema „Neuheiten“ ein. Hierzu wurden verschiedene innovative Produkte vorgestellt für den John Aylesbury-Katalog 2014, der im Herbst herausgegeben wird.

    Abgerundet wurde die Jahrestagung 2013 durch ein attraktives Rahmenprogramm. Dazu zählte eine Schiffstour mit musikalischer Begleitung von Rostock nach Warnemünde und zurück auf der „MS Hansestadt Rostock“, die von den Aylesburianern kurzerhand in „MS-John Aylesbury” umbenannt wurde. Ihren Abschluss fand die Jahrestagung am Abend des zweiten Tages mit einem Galadinner im Herzen des Rostocker Stadthafens.

    Im nächsten Jahr findet die Hauptversammlung am 9. und 10. Mai in Berlin statt. John Aylesbury kann dann auf das 40-jährige Bestehen zurückblicken.

    (DTZ 22/13)

  • Wenn Fischhändler vor Gräten warnen müssen

    BERLIN (DTZ/fok). Verbraucherschutz ist wichtig, aber Überregulierung führt eben jenen Schutz ad absurdum: Das zeigt ein gut fünf Minuten dauernder Informationsfilm mit dem Titel „Staatliche Fürsorge – Zwischen Überregulierung und Kundennutzen“, der unter der Ägide des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie sowie des Markenverbandes produziert wurde.

    Ob Glühbirnenverbot, Alkopopsteuer, Schockfotos auf Zigarettenpackungen oder Werbeverbote für alkoholische Getränke in Sportstadien – der Film zeigt viele Beispiele, wie die EU, aber auch nationale Institutionen Eingriffe in die Märkte und den Wettbewerb vorgenommen haben bzw. dies noch beabsichtigen, obwohl diese Maßnahmen nicht zur Verbesserung des Verbraucherschutzes geeignet sind. So zeigt der Film auch aktuelle Pläne der EU, die Menge des Salzes bei der Herstellung von Brot zu limitieren oder die Warnhinweise auf Zigarettenpackungen auf 75 Prozent auszuweiten sowie Slim- und Mentholzigaretten zu verbieten. Die Tendenzen zur Überregulierung demonstriert der Film jedoch auch auf anderer Ebene: So erzählt ein Fischhändler, er habe im Rahmen eines Vergleichs Schmerzensgeld zahlen müssen, weil ein Kunde sich an einer Fischgräte verletzte. Jetzt warnt ein Schild in seinem Laden: Fisch kann Fischgräten enthalten.

    Der Informationsfilm ist auf der Internetseite von British American Tobacco unter [link|http://www.bat.de/staatliche-ueberregulierung/ ]www.bat.de[/link] abzurufen.

    Dass Verbraucherprotest auch bei Regulierungsfanatikern der EU manchmal zum Umdenken führen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel: So wurde vom Verbraucherschutzkommissariat geplant, Salatöl in der Gastronomie nur noch in Einwegflaschen auf den Gasttischen zuzulassen, angeblich weil nur so das Nachfüllen gepanschter Öle in die Flaschen verhindert werden könnte. Nach heftigen Protesten der Bürger zog die EU den Vorschlag wieder zurück; schließlich sah man wohl auch in Brüssel ein, dass Ölflaschen und Fettnäpfchen nahe Verwandte sein können.

    (DTZ 22/13)

  • PMI kauft Anteile an Tochterfirma für 700 Mio. Dollar

    MEXIKO-STADT (DTZ/red). Der mexikanische Multimillionär Carlos Slim (73) verkauft seine 20-prozentige Beteiligung am Zigarettenhersteller Philip Morris Méxiko an die Muttergesellschaft Philip Morris International (PMI).

    Der Unternehmer hatte seinen Anteil Medieninformationen zufolge 30 Jahre gehalten. Der Kaufpreis soll bei 700 Millionen US-Dollar (rd. 541 Mio. Euro) liegen.

    Damit wird PMI zur hundertprozentigen Eignerin seiner mexikanischen Tochter. „Es wird Zeit, Philip Morris Méxiko in die Hände eines der besten Management -Teams der Welt zu geben“, zitiert das „manager magazin online“ den Multimillionär. Slim, einer der reichsten Menschen der Welt, sitzt im Verwaltungsrat von PMI. Die Transaktion soll Ende September abgeschlossen sein, heißt es.

    (DTZ 21/13)

  • Wirtschaftsverbände sehen staatliche Überregulierung durchweg kritisch

    BERLIN (DTZ/HePe). „Staatliche Fürsorge zwischen Überregulierung und Kundennutzen“ – zu diesem Thema luden der BDI Bundesverband der Deutschen Industrie, die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie BVE und der Markenverband zu ihrem „Forum Wirtschaft und Verbraucher“ nach Berlin.

    Vor etwa 100 Vertretern von Wirtschaftsverbänden, Politikern und Journalisten verwies Dieter Schweer, Hauptgeschäftsführer des BDI, auf das verbraucherpolitische Leitbild der Bundesregierung: Danach solle ein gut informierter mündiger und selbstbestimmter Verbraucher eine eigenverantwortliche Wahl treffen können. Überregulierung sei teuer und verhindere Angebotsvielfalt. Konsumsteuerung werfe die Frage nach ihren politischen Kriterien und ihrer demokratischen Legitimation auf. Es gibt auch, so Schweer, ein Recht auf Unvernunft.

    Während Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, den Schutzaspekt in den Vordergrund stellte – der Konsument müsse vor Irreführung und Gesundheitsgefährdung bewahrt werden – beklagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, Jürgen Abraham, eine „Diktatur der Fürsorge“. Zur freien Lebensgestaltung gehöre auch das Wahlrecht des Verbrauchers. Dieser ließe sich stark vom Vertrauen in Marken leiten. Andererseits gäbe es besonders im Lebensmittelbereich eine Verunsicherung, die aus fehlendem Verständnis für die qualitativen, vor allem hygienischen Vorteile industrieller Produktion resultiere. Hier müsse die produzierende Wirtschaft durch maximale Transparenz für Abhilfe schaffen. „Öffnet Eure Betriebe“, forderte Abraham.

    In verschiedenen Podiumsrunden diskutierten dann unter der Moderation des Politikjournalisten Guido Bohsem von der Süddeutschen Zeitung Fachleute, Politiker und Journalisten über die Themenkreise Werbung, Sponsoring, Markenauftritt und Produktgestaltung, Inhaltsstoffe, Kennzeichnungspflicht und was das für die Kommunikation mit dem Verbraucher bedeute und wo die Grenzen der Herstellerfreiheit lägen.

    Während Jens Spahn (CDU) den Alkoholanbietern mangelhafte Einhaltung der Selbstverpflichtungen vorwarf, was der Präsident des Brauer-Bunds, Hans-Georg Eils, zurückwies, reklamierte Manfred Parteina, Geschäftsführer des ZAW, der Staat mische sich über Werberegulierung unzulässig in persönliche Lebensbereiche ein. Auch er forderte das „Recht auf Unvernunft“. Allgemeine Übereinstimmung dagegen herrschte bei der Feststellung der Notwendigkeit eines strikten Jugendschutzes.

    Beim Thema Tabak stand natürlich die neue Tabakrichtlinie im Mittelpunkt der Diskussion. Dirk Pangritz, Geschäftsführer des DZV, zeigte sich enttäuscht darüber, dass seitens des Bundesinstituts für Risikobewertung noch immer keine klare Reaktion auf die vorliegenden Daten erfolgt sei. Die im EU-Entwurf veränderten Deklarationsvorschriften würden zu weniger Information als bisher führen, Forderungen etwa nach „Verringerung der Attraktivität“ seien sinnlos, da Attraktivität ja kein objektiv messbarer Wert sei.

    Hans-Michael Goldmann (FDP), Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, hielt die in der neuen Tabakrichtlinie vorgesehenen Verschärfungen schlicht für überflüssig und für schädlich, da sie der Produktdifferenzierung im Wege stünden. Dirk Pangritz sprang ihm bei mit dem Hinweis, dass selbst nach Aussage der Drogenbeauftragten fast 100 Prozent der erwachsenen Bevölkerung über die Gesundheitsrisiken, die mit dem Rauchen verbunden sind, informiert seien. Außerdem sei der Konsum bei Jugendlichen deutlich rückläufig.

    „Dürfen wir bald gar nichts mehr – rauchen, saufen, fressen?“ fragte Nicole Maisch (Grüne), ebenfalls Mitglied im Verbraucherschutz-Ausschuss, und antwortete mit einem erfrischenden „Doch“. Allerdings meinte sie auch, es sei politisch gewollt, dass weniger geraucht würde.

    Die Journalisten Jan Grossarth, Wirtschaftsredakteur der FAZ, und Guido Bohsem warfen übereinstimmend ihrem eigenen Berufsstand vor, dass die Diskussion in den Medien viel zu hysterisch geführt werde. Es sei ein Mechanismus der Mediengesellschaft, dass gehört werde, wer am lautesten schreie. Auch der FDP-Politiker Goldmann beklagte, dass die Berichterstattung zu diesen Themen ungewichtet und mit negativen Tendenzen erfolge – von den Politikern würde dann gefordert, daraus Gesetze zu machen.

    Wenn die Standpunkte dieses Forums auch unterschiedlich waren, blieb ein gemeinsames Fazit: Weniger Aufgeregtheit und mehr Sachlichkeit in der Diskussion, mehr Transparenz auf der Wirtschaftsseite und weniger Populismus in der Politik wären zu wünschen.

    (DTZ 21/13)

  • Inter-tabac baut Spitzenposition aus

    DORTMUND (DTZ/Kh). Auch 2013 baut die Inter-tabac ihre weltweite Spitzenposition aus: Zum jetzigen Zeitpunkt sind 20 Prozent mehr Hauptaussteller angemeldet und 16 Prozent mehr Fläche vermietet als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.

    Und die internationale Quote steigt ebenfalls: „60 Prozent der bisher angemeldeten Unternehmen kommen aus dem Ausland, unter anderem aus weit entfernten Nationen wie Australien, Brasilien, Hongkong, Indien, Japan, Korea, Honduras und den USA“, sagt Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH. Neben bekannten Mitgliedern der „Inter-tabac-Familie“ werden in Dortmund auch wieder einige Neuaussteller vertreten sein, darunter renommierte Pfeifen- und Zigarrenmanufakturen, Hersteller für Raucherbedarf, Wasserpfeifen und Destillerien. Die Inter-tabac findet vom 20. bis 22. September 2013 in der Messe Westfalenhallen Dortmund statt.

    Vor mehr als drei Jahrzehnten war die Inter-tabac noch eine überschaubare Fachmesse für den deutschen Fach- und Einzelhandel mit 78 Ausstellern. Heute ist sie mit mehr als 350 Ausstellern die weltweit größte Fachmesse für Tabakwaren und Raucherbedarf und belegt mittlerweile vier Messehallen. 2012 konnte die Inter-tabac mit 369 Ausstellern aus 34 Ländern und mehr als 8 600 Fachbesuchern neue Rekorde vermelden.

    Dieses Ergebnis könnte die 35. Inter-tabac in diesem Jahr noch toppen. 17 Prozent der bisher angemeldeten Aussteller sind zum ersten Mal auf einer Inter-tabac vertreten. Neue renommierte Zigarrenanbieter wie Alec Bradley und Padron Cigars aus den USA sowie Vegas Santiago SA aus Costa Rica und die älteste nicaraguanische Zigarrenmanufaktur Joya de Nicaragua werden mit von der Partie sein. Außerdem ist mit Xikar, Inc. (USA) ein weiterer hochwertiger Aussteller aus dem Segment Raucherbedarf, mit Todd M. Johnson Pipes (USA) eine neue Pfeifenmanufaktur und mit Edgar Gößwein eine weitere deutsche Destillerie vertreten. 20 Prozent der bisher angemeldeten Aussteller, die bereits 2012 vertreten waren, haben ihre Standfläche vergrößert, viele von ihnen um mehr als die Hälfte.

    „Unverändert geht die Messeveranstalterin Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH davon aus, dass auf der Inter-tabac auch in diesem Jahr geraucht werden darf, da es sich bei den Westfalenhallen um ein multifunktionales Veranstaltungszentrum handle, das differenziert nach der Art seiner jeweiligen Nutzung beurteilt werden müsse. Eine lokale Zeitung sowie die Kölner Bild hatten kürzlich Äußerungen des NRW-Gesundheitsministeriums veröffentlicht, nach denen die Raucherlaubnis auf der Messe in Frage gestellt wurde. Die Stadt Dortmund und ihre Behörden stärkten derweil die Position der Westfalenhallen. Udo Mager, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund: „Es gibt keine offenen Fragen, der Sachverhalt ist aus Sicht der Stadt eindeutig und abschließend geklärt: Rauchen ist auf der Inter-tabac erlaubt. Diese Position ist mit dem aktuellen Nichtraucherschutzgesetz vereinbar.“

    (DTZ 21/13)

  • Reemtsma justiert die Feinschnittpreise neu

    HAMBURG (DTZ/fok). Zum zweiten Mal in diesem Jahr wird die Firma Reemtsma die Preisstellung ihrer Feinschnittmarken aktualisieren und damit ebenso steuerpolitischen wie marktpolitischen Erwägungen Rechnung tragen.

    Wie aus Handelskreisen zu erfahren war, will Reemtsma voraussichtlich ab Mitte Juni beginnen, die Kleinverkaufspreise für Feinschnitt spürbar anzuheben und damit die Preisabständigkeit des Feinschnitts zur Fabrikzigarette, die ja in Kürze einen Preisschritt von durchschnittlich 20 Cent pro 19er OP vornimmt, wieder auf das frühere Niveau zu bringen. Auf diesem Wege soll ein vor allem unter fiskalischen Gesichtspunkten unerwünschtes starkes Wachstum des Feinschnitts zu Lasten der hochversteuerten Fabrikzigarette verhindert werden.

    Fortsetzung der ausgewogenen Preispolitik
    Gleichzeitig sieht Reemtsma in diesem Schritt eine konsequente Fortsetzung ihrer ausgewogenen volumen- wie auch margenorientierten Preispolitik. Konkret soll der Feinschnitt-Preisschritt dafür sorgen, dass dem 20-Cent-Preisschritt der 19er-Zigarettenpackungen ein adäquater Schritt beim Feinschnitt gegenübersteht. Umgerechnet auf 19 Stück Selbstgefertigte hatte nach der Tabaksteuererhöhung vom 1. Januar 2013 die erste Preisanpassung durchschnittlich 5 Cent betragen, der jetzige Preisschritt soll deshalb weitere 15 Cent umgerechnet auf 19 Selbstgefertigte betragen.

    Einige Beispiele aus dem Reemtsma-Sortiment: Bei JPS geht die 50-g-Packung von 8,20 auf 8,95 Euro, die 80g-Packung von 12,50 auf 13,75 Euro und die 100g-Packung von 14,50 auf 15,95 Euro. Bei Route 66 erhöht sich der Preis der 50g-Packung von 7,75 auf 8,50 Euro, die 80g-Packung geht von 11,95 auf 12,95 Euro, die 100g von 13,95 auf 15,50 Euro und die 165g von 22,75 auf 23,95 Euro. Bei der besonders im Preisfokus stehenden Marke Fairwind wird der Inhalt der 110g-Packung auf 100 g reduziert, bei unverändertem KVP von 14,50 Euro. Gleichfalls wechselt die 150g-Packung auf 140g, erhöht aber parallel auch den KVP von 18,50 auf 19,50 Euro. Bei den klassischen Drum und Gauloises Pouches erfolgt ein 30 Cent-Preisschritt.

    Spürbare Margenverbesserung für den Handel
    Unterm Strich bedeutet die Preisanhebung des Feinschnitt-Marktführers Reemtsma eine spürbare Margenverbesserung für den Handel. Damit ist die von verschiedenen Handelsunternehmen seit geraumer Zeit wiederholt ausgesprochene Forderung nach einer Reduzierung der Preisabständigkeit zwischen Fabrikzigarette und Feinschnitt ebenso wie nach einer Verbesserung der Marge beim Feinschnitt Rechnung getragen worden.

    (DTZ 21/13)

  • Von Eicken löst Versprechen ein

    LÜBECK (DTZ/fok). Die Firma Joh. Wilh. von Eicken hatte Teile ihres Zigarettensortiments schon frühzeitig preislich an die gestiegenen Tabaksteuerbelastungen angepasst.

    Nur die besonders im Preisfokus stehenden Marken Pepe, Denim und St. Pauli waren von diesem Schritt ausgenommen worden – mit dem Versprechen, auch für diese Marken die KVP zu erhöhen, sobald positive Signale aus dem Markt erfolgen.

    Dieser Zeitpunkt ist gekommen: Die Firma von Eicken kündigte an, ab Mai die Packungspreise der genannten Marken um 20 Cent zu erhöhen und damit auch hier die Marge zu verbessern. Der Übergang auf neupreisige Ware erfolgt fließend nach Abverkauf der altpreisigen Bestände ab Mai/Juni. Die Erstproduktion der neu gestylten Marke Denim kann seit letzter Woche bestellt werden, hier bleiben die EAN-Codes unverändert.

    (DTZ 20/13)