Autor: admin

  • Tabaksteuer legt im März zu

    WIESBADEN // Erneut sind die Einnahmen des Bundes aus der Tabaksteuer gestiegen, diesmal um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 1,0 Milliarden Euro. Insgesamt resultiert somit fürs erste Quartal dieses Jahres ein Aufkommen von gut 2,8 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 150 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal.

    Zigarren im Minus
    Bei Zigarren kehrt – nach einem Minus von 26,4 Prozent im Januar und einem Plus von 85,6 Prozent im Februar – nun wieder eine gewisse Beruhigung ein. Dennoch schneidet das Marktsegment mit einem Zuwachs um 8,8 Prozent auf immerhin mehr als zehn Millionen Euro auf niedrigem Niveau recht gut ab. Ähnlich sieht es bei Zigaretten aus, wenn auch hier die prozentualen Abweichungen nicht so groß ausgefallen waren. Hier steht aktuell ein Plus von 3,5 Prozent auf knapp 852 Millionen Euro. Bei Feinschnitt wirkt sich offenbar die angespannte ökonomische Situation vieler Konsumenten aus. Die Steigerung zieht sich seit Januar durch und beträgt zurzeit 15,3 Prozent auf fast 145 Millionen Euro. Pfeifen- und Wasserpfeifentabak zeigen sich robust im untersten Millionen-Euro-Bereich.

    Zu Tabakerhitzern machen die Statistiker unverändert keine Aussagen. Bei den sogenannten Tabakwarensubstituten (das sind insbesondere Liquids für E-Zigaretten) lag das Plus zum Vorjahr im März bei 31,1 Prozent auf mehr als 19,1 Millionen Euro. 

    red

  • BDTA: Tolles Branchentreffen

    DRESDEN // Auf Einladung des [link|https://www.bdta.de/]Bundesverbandes Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA)[/link] kam die Branche jetzt zur jährlichen Unternehmertagung in Dresden zusammen. DTZ war vor Ort.

    Eigentlich wollte Michael Reisen-Hall, der Präsident des BDTA, gar nicht auf die Stimmung drücken. Aber viel Positives hatte er nicht zu berichten. In seiner Begrüßung wies er im Taschenbergpalais darauf hin, dass die vergangenen Jahre durch gravierende Ereignisse geprägt worden waren: 2021 Corona, 2022 die Zeitenwende durch den Ukraine-Konflikt, 2023 die Gesellschaftswende und auch 2024 stehe unter den Vorzeichen immer neuer Probleme. Reisen-Halls recht düsteres Zwischenfazit: „Unser Land funktioniert nicht mehr.“ Dabei verwies er auf den Wohnraummangel, eine unzureichende Verkehrsinfrastruktur und eine ganze Reihe weiterer Aspekte. Immerhin: „Individuell geht es immer noch vielen Menschen gut“ – was unter anderem an der Sparquote, den Vermögen und der Arbeitsplatzsituation erkennbar sei.

    Track & Trace und andere Themen
    Bei seinem eher skeptischen Ausblick streifte Reisen-Hall auch die Themen Überregulierung und überzogene Maßnahmen. In diesem Zusammenhang führte er aus: „Wir sind Unternehmer – und für uns wird jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf getrieben.“ Das beginne bei Track & Trace, reiche über die Forderungen der Berufsgenossenschaften und höre beim Gendern und bei Initiativen wie der der Tierschutzorganisation Peta zum Verbot von Karusselltieren noch lange nicht auf. Auf den Staat kämen daher große Aufgaben zu. Reisen-Halls Aufforderung: „Wir müssen angesichts aller Herausforderungen die Zuversicht bewahren.“

    Andreas Lukasch, seit rund einem Jahr stellvertretender Vorsitzender des BDTA, hieß die Teilnehmer ebenfalls willkommen und wies darauf hin, dass der Tagungsort Dresden zwar nicht für jeden optimal erreichbar sei, dass man aber an der Elbestadt festhalten werde.

    Mehr Teilnehmer als im Vorjahr
    Tatsächlich hatten noch mehr Branchenvertreter als im Vorjahr den Weg nach Sachsen gefunden: 150 waren es. Vor Ort waren praktisch alle relevanten Verbände, ein sehr breit vertretener Mittelstand mit Firmen wie Pöschl, Gizeh oder von Eicken, um nur einige zu nennen. Und für die Industrie nahmen Reemtsma-Chefin Dior Decupper sowie der scheidende Vorsitzende der Geschäftsführer von Philip Morris Deutschland, Markus Essing, teil.

    Ein bisschen an eine Netflix-Serie mit Cliff-Hängern und immer neuen Wendungen fühlte sich Peter Ruess in seinem Vortrag erinnert. Der Jurist vertritt die Branche in einigen spannenden Fällen. Das betrifft aktuell vor allem die Verfahren um die „Smokytheken“. Geklagt hatte Pro Rauchfrei, ein Zwergverband ohne nennenswerte finanzielle Ausstattung, wie Ruess berichtete.

    Der Bundesgerichtshof hatte die Hauptklage abgewiesen, Pro Rauchfrei jedoch in einem Nebenaspekt Recht gegeben. Es geht darum, dass der Verein möchte, dass auch Bilder von Verpackungen mit Warnhinweisen gekennzeichnet werden müssen. Der große, derzeit meist unter dem Kartenleser angebrachte Hinweis, genüge nicht.

    Ruess zeigte an Beispielen, dass die Tasten der Automaten zwar entsprechend angepasst werden könnten, dass der Warnhinweis dann aber praktisch nicht mehr zu entziffern sei. In einem ersten Verfahren vor dem Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hatten die Richter die Klage gegen Tobaccoland abgewiesen. Das OLG Bamberg hatte dagegen in einem parallelen Verfahren gegen Tegut eine entsprechende Verfügung erlassen. Bisher, so Ruess, habe es keine Vollstreckungen gegeben. Er habe Widerspruch eingelegt, am 12. Juni wird verhandelt. Ruess zeigte sich dabei zuversichtlich.

    Michael Reisen-Hall appellierte anschließend: „Die Branche muss zusammenstehen!“ Das gelte gerade angesichts der Herausforderungen durch die näherrückende TPD 3. Er gab zudem einen Überblick über den Markt. Der Gesamtkonsum an Fabrikzigaretten einschließlich Heat-not-burn-Produkten, E-Zigaretten, Feinschnitt und Eco-Zigarillos ist 2023 demnach um 0,1 Prozent auf 125,9 Milliarden Stück (beziehungsweise Äquivalente) gesunken. Zugleich haben die Tabaksteuereinnahmen mit 14,94 Milliarden Euro den höchsten Wert in 15 Jahren erreicht.

    Zwei Vorträge rundeten die Veranstaltung ab: Erst referierte Thomas Kübler, Direktor des Dresdner Stadtarchivs, über die „Tabakstadt Dresden“. Danach sprach Trendforscher Marcel Aberle darüber, wie Unternehmer den Umgang mit Zukunft meistern könnten – angesichts der aktuellen „Stapelkrise“ keine leichte Aufgabe. Wichtig sei es, den Anschluss an Innovationen nicht zu verlieren.

    Am Abend trafen sich die Teilnehmer dann im Restaurant „Elbgarten“ zum Austausch in lockerer Atmosphäre. 


    max

  • Bewegung im Geschäftsjahr

    KÖLN // Auf über 60 Seiten präsentiert der [link|https://www.pressegrosso.de ]Gesamtverband Pressegroßhandel[/link] in seinem Geschäftsbericht 2023 Highlights, Innovationen, Aktivitäten in einem Jahr, das für den Verband und die Branche von Herausforderungen und Veränderung geprägt war.

    Kooperationen auf unterschiedlichen Ebenen, Digitalisierung und Harmonisierung von Prozessen entlang der Wertschöpfungskette aber auch die organisatorische und personelle Neuaufstellung des Grosso-Verbands gehörten zu den wichtigsten Themen und Ereignissen des vergangenen Jahres. „Der vorliegende Geschäftsbericht zeigt einen Ausschnitt der umfangreichen Aktivitäten des Grosso-Verbands und seiner Mitglieder zur Förderung der Pressevielfalt und Überallerhältlichkeit“, erklärt Verbandsgeschäftsführer Kai-Christian Albrecht. Vorträge, Berichte und Impressionen der Jahrestagung sind im neuen Geschäftsbericht 2023 ausführlich dokumentiert.

    Branchenpolitisches Engagement
    Informationen über das branchenpolitische Engagement des Verbands in Fragen zur Presseförderung, den Einsatz der Pressegrossisten während der „Woche der Meinungsfreiheit“ sowie Beispiele aus Datenanalysen des Gesamtverbands und „Facts und Figures 2023“ runden den Bericht ab.

    Der Geschäftsbericht 2023 des Gesamtverbandes Pressegroßhandel ist ab sofort als Download unter www.pressegrosso.de verfügbar. Im Mai findet der Versand der Beleg- und Leseexemplare statt.

    Der Gesamtverband Pressegroßhandel tritt für einen diskriminierungsfreien Vertrieb von Zeitungs- und Zeitschriftensortimenten ein. 

    vi

    Weitere Infos unter: www.pressegrosso.de

  • London: Kein Tabak mehr

    LONDON // Großbritannien will ab 2027 das Rauchen schrittweise verbieten. Ein entsprechendes Gesetz hat jetzt die wohl letzten Hürden genommen. Die Regeln sehen vor, dass Menschen, die seit dem 1. Januar 2009 geboren wurden, keine Tabakwaren mehr kaufen dürfen.

    Aber: Das neue Gesetz soll laut den regierenden Konservativen das Rauchen nicht kriminalisieren. Da eine schrittweise Erhöhung des Mindestalters für den Erwerb von Zigaretten und Co. vorgesehen ist, könne auch künftig jeder, der bereits heute legal Tabakwaren kaufen kann, dies auch künftig tun dürfen. Aber es werde eine rauchfreie Generation heranwachsen, hieß es.

    Lauterbach: Verbote wirken bei jungen Menschen oft nicht
    In Deutschland sind die Meinungen zum britischen Vorgehen unterschiedlich. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt ein striktes Zigarettenverbot nach Medienberichten ab. „Verbote wirken gerade für junge Menschen oft nicht“, sagte Lauterbach, „wir setzen dagegen auf verstärkte Aufklärung, um den ersten Griff zur Zigarette zu verhindern.“ Justizminister Marco Buschmann (FDP) sieht das ähnlich und setzt auf selbstbestimmte Konsumenten. Dagegen kann sich der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD) durchaus erheblich schärfere Vorschriften vorstellen, spricht aber – bislang – nicht von einem vollständigen Rauchverbot. 

    red

  • Zahl der Ladendiebstähle steigt

    BERLIN // Die Zahl der Ladendiebstähle in Deutschland ist im Vorjahresvergleich 2023 um mehr als 23 Prozent auf über 426.000 Fälle gestiegen. Das zeigt die kürzlich veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik. Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert angesichts dieser deutlich steigenden Zahlen dringend die konsequentere strafrechtliche Verfolgung von Ladendiebstählen und verweist auf eine hohe Dunkelziffer.

    „ Unhaltbare Zustände”
    „Das sind unhaltbare Zustände, Ladendiebstahl ist keine Bagatelle. Ein funktionierender Rechtsstaat darf die Augen vor der aktuellen Entwicklung nicht verschließen, sondern muss auch zur Abschreckung entschieden reagieren. Die Verluste für die Handelsunternehmen summieren sich auf mehrere Milliarden Euro im Jahr. Der Rechtsstaat muss den Schutz des Eigentums endlich wirkungsvoll und dauerhaft durchsetzen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

    Hohe Dunkelziffer
    In älteren polizeilichen Kriminalstatistiken wurde regelmäßig auf das sehr große Dunkelfeld verwiesen. Der HDE geht weiterhin davon aus, dass die Dunkelziffer beim Ladendiebstahl bei mehr als 90 Prozent liegt. Denn bei einer Vielzahl der Fälle wird die Polizei gar nicht informiert, es wird keine Anzeige erstattet. „Viele Handelsunternehmen berichten, dass die angezeigten Ladendiebe meist ohne größere Konsequenzen davonkommen. In der Folge wächst der Frust, oft erspart man sich dann den Aufwand einer viel zu häufig vergeblichen Anzeige. Deshalb muss klar sein: Wer im Einzelhandel klaut, muss auch spürbar bestraft werden.“ Alles andere bringe die Akzeptanz und den Respekt vor dem Rechtsstaat in Gefahr.


    Organisierter Ladendiebstahl

    Insbesondere der schwere, beispielsweise bandenmäßig organisierte Ladendiebstahl ist für den Einzelhandel ein großes Problem. Hier wuchs die Zahl der Delikte im Vorjahresvergleich um rund 26 Prozent. „Es geht hier um sehr professionell organisierte Banden, die mit großer Gewaltbereitschaft massenhaft Ladendiebstähle begehen. Justiz und Polizei müssen diesen Banden ihre Grenzen aufzeigen. Die Einstellungen von Strafverfahren darf bei gewerbsmäßigen oder bandenmäßig organisierten Begehungsformen von vornherein nicht in Betracht gezogen werden“, so Genth weiter. Dabei gehe es auch um eine bessere Zusammenarbeit der Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften in den einzelnen Bundesländern. Die Kriminellen hielten sich nicht an Ländergrenzen, deshalb müsse auch der Austausch unter den Strafverfolgungsbehörden noch intensiver werden.

    Covid-19-Pandemie
    Nachdem die Zahlen der polizeilich erfassten Straftaten im Jahr 2016 auf einem Höchststand waren, sind sie in den Folgejahren stetig gesunken. Mit Abklingen der Covid-19-Pandemie und den damit wegfallenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie kam der Umschwung – die erfassten Straftaten stiegen vom Jahr 2021 zum Jahr 2022 erstmals wieder merkbar an. Dieser Trend setzte sich 2023 zwar fort, jedoch weniger stark als im Jahr zuvor: Vom Jahr 2022 auf 2023 stiegen die Fallzahlen um 5,5 Prozent an; von 5 628 584 Fällen in 2022 auf 5 940 667 Fälle in 2023 (vgl. 2021 auf 2022 plus 11,5 Prozent, von 5 047 860 auf 5 628 584 Fälle). Betrachtet man die Fallzahlen im Langzeitvergleich, sind sie 2023 auf dem höchsten Stand seit dem Berichtsjahr 2016, heißt es vom Bundeskriminalamt (BKA). Die Aufklärungsquote lag 2023 bei 58,4 Prozent und damit 1,1 Prozentpunkte über dem Wert von 2022 (57,3 Prozent). Damit erreicht die Aufklärungsquote fast den Höchststand der letzten Jahre 2021 (58,7 Prozent), heißt es in dem Bericht auf der Homepage des BKA.

    BKA identifiziert zentrale Faktoren
    Woher kommt der Anstieg an Straftaten? Die Kriminalitätsforscher des BKA haben drei zentrale Faktoren für den Anstieg der Fall- und Tatverdächtigenzahlen identifiziert, die für die Entwicklung der Delikte insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße sowie insbesondere für Gewalt- und Eigentumsdelikte angeführt werden können:

    [bul]Erhöhte Mobilität bietet mehr Tatanlässe und -gelegenheiten. Mit dem Wegfall der letzten corona-bedingten Einschränkungen im Frühjahr 2023 sind die Menschen wieder mehr unterwegs, tendenziell verstärkt im öffentlichen Raum. Dadurch ergeben sich mehr Tatgelegenheiten und -anlässe.

    [bul]Wirtschaftliche und soziale Belastungen: In der Bevölkerung wurde über weite Teile der Jahre 2022 und 2023 die Inflation als wesentliches Problem wahrgenommen. Das war in den Jahren davor nicht der Fall und steht in Zusammenhang mit steigenden Fall- und Tatverdächtigenzahlen, beispielsweise bei Gewaltkriminalität. Hinzu kommen Belastungen im sozialen Bereich. Insbesondere Kinder und Jugendliche haben mit erhöhten psychischen Belastungen als Folge der Corona-Maßnahmen zu kämpfen, was sich auch auf ihre Anfälligkeit, Straftaten zu begehen, auswirken kann.

    [bul]Migration: Deutschland verzeichnet aktuell eine hohe Zuwanderungsrate. Dadurch steigt die Bevölkerungszahl an und der Anteil der Nichtdeutschen an der Gesamtgesellschaft nimmt zu. Es ist plausibel, dass sich dies auch in einer steigenden Zahl nichtdeutscher Tatverdächtiger ausdrückt. Es ist davon auszugehen, dass viele Schutzsuchende mehrere Risikofaktoren für verschiedene Deliktsbereiche aufweisen. Dazu gehören die Lebenssituation in Erstaufnahmeeinrichtungen sowie wirtschaftliche Unsicherheit und Gewalterfahrungen.


    Alle Altersgruppe betroffen

    Die genannten zentralen Erklärungsansätze finden auf alle Altersgruppen Anwendung. Bei (älteren) Kindern und Jugendlichen können sie aber in besonderem Maße relevant sein, denn: Jugendliche haben eine entwicklungsbedingt größere Neigung, gegen Normen zu verstoßen und Straftaten zu begehen. Kinder und Jugendliche waren von den Covid-bedingten Einschränkungen in besonderem Maße betroffen. Aktuelle Studien zeigen, dass die psychischen Belastungen zum Teil auch nach Beendigung der Maßnahmen weiter Bestand haben. 

    pi/red

  • BLD im Dialog mit Politik

    WIESBADEN // Mitte April fand ein Treffen des Vorstandes des Bundesverbands der Lotto- und Totogesellschaften Deutschlands (BLD) und mehreren Mitgliedern des Hessischen Landtages statt, um die Zukunft der Lotto-Annahmestellen zu diskutieren.

    Austausch zwischen Verband und Politik
    An diesem Austausch nahmen Andreas Greim und Günther Kraus vom BLD teil; sowie die Vertreter der CDU-Fraktion: Hans Christian Göttlicher, Mitglied des Landtags (MdL), Sprecher für Glücksspiel und Landeslotterie; Alexander Bauer, MdL, innenpolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender; Anna-Maria Schölch, MdL, Mitglied des Arbeitskreises Wirtschaft; und André Stolz, MdL, Sprecher für Mittelstandspolitik.

    Die Diskussion zielte darauf ab, Lösungen zu entwickeln, die die terrestrischen Annahmestellen in ihrer Existenz stärken und ihnen eine Perspektive bieten. Thematisiert wurden die zunehmende Bürokratie, steigende Energiekosten und Inflation, die Erhöhung der Mindestlöhne sowie regulatorische Auflagen, die das Sortiment der Annahmestellen betreffen.

    Ein weiteres Thema war der wachsende Trend, dass Geschäfte rund um Glücksspiel und Tabak zunehmend in den Schwarzmarkt abdriften, sowie die Konkurrenz durch das Internetgeschäft, das einen erheblichen Umsatzanteil darstellt.


    Respekt und Verständnis für Herausforderungen

    Das Treffen war von Respekt und Verständnis für die Herausforderungen geprägt, mit denen die über 20 000 Lottoverkaufsstellen konfrontiert sind. Die Anliegen werden in die zuständigen Facharbeitskreise zur weiteren Beratung eingebracht. Die Gespräche sollen fortgesetzt werden, und der BLD ermutigte die Landesverbände, den Dialog mit ihren Abgeordneten und Regierungsvertretern zu intensivieren. „Es bleibt eine Politik der kleinen Schritte, aber durch regelmäßige und klare Kommunikation unserer Anliegen verbessern wir die Chancen, gehört zu werden und letztendlich unsere Ziele zu erreichen“, heißt es dazu vom BLD. 

    red

  • EU-Zöllner greifen über 600 Millionen Schwarzzigaretten auf

    BRÜSSEL // Bei den Razzien des Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung (Olaf) im vergangenen Jahr wurden 616 Millionen illegale Zigaretten, 140 Tonnen Rohtabak und sechs Tonnen Tabak für Wasserpfeifen beschlagnahmt.

    Neben den EU-Ländern waren unter anderem Zollbehörden in der Türkei, Montenegro und den Vereinigten Arabischen Emiraten an den Aufgriffen beteiligt.

    „Durch die Beschlagnahmungen konnte ein Steuerschäden in Höhe von über 150 Millionen Euro für die öffentlichen Haushalte abgewendet werden“, erklärte Olaf-Generaldirektor Ville Itälä. Etwas mehr als die Hälfte der geschmuggelten Zigaretten wurde demnach an den EU-Außengrenzen beschlagnahmt, rund ein Viertel war illegal innerhalb der EU produziert worden. Die übrigen Zigaretten wurden in Drittstaaten beschlagnahmt. pnf

  • Plastikgeld bleibt bei Verbrauchern beliebt

    KÖLN // Die Barzahler in Deutschland haben laut EHI ihre Gewohnheiten in den Corona-Jahren deutlich verändert und sind auch nach der Pandemie größtenteils dabeigeblieben. Sie zahlen weiter am liebsten mit Karte – und zwar mit der Girocard.

    Der Anteil des Bargelds am inflationsbedingt stark gewachsenen Gesamtumsatz im deutschen Einzelhandel (465 auf 485 Milliarden Euro) sinkt 2023 um weitere zwei Prozentpunkte im Vergleich zu 2022 auf 35,5 Prozent. Gut 172 Milliarden Euro wurden an den Kassen bar bezahlt. Der Umsatz mit Karte hingegen macht nun 61,8 Prozent aus. Nur noch 2,1 Prozent entfallen auf den Rechnungs- beziehungsweise Finanzkauf, der Rest auf sonstige Methoden wie Gutscheine.

    Beim Plastikgeld hat eine Karte klar die Nase vorn. Die Girocard liegt mit 42,4 Prozent des Gesamtumsatzes deutlich vor Kreditkarten im klassischen Sinne (8,6 Prozent) und deren neuen Debitvarianten (4,1 Prozent). red

  • Wechsel an der Spitze von Philip Morris

    GRÄFELFING // Philip Morris in Deutschland kündigt einen lange geplanten Führungswechsel an. Der Vorsitzende der Geschäftsführung Markus Essing verlässt den Konzern auf eigenen Wunsch nach 31 Jahren. Essings Nachfolgerin wird Veronika Rost. Die Managerin bringt jahrelange Führungserfahrung aus weltweiten Konsum- und Luxusgüter-Konzernen mit.

    Rost verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in den Geschäftsfeldern Transformation, Strategie, Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb von Markenartikeln. Sie war weltweit in verschiedenen Industrien mit Ergebnisverantwortung erfolgreich tätig – zuletzt als Geschäftsführerin beim US-amerikanischen Kosmetikriesen Estée Lauder.

    Zuvor arbeitete sie als Geschäftsführerin beim Kosmetikkonzern Coty sowie der Spirituosenfirma Diageo für die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH). Davor war Rost einige Jahre bei Reckitt Benckiser beschäftigt, mit Stationen in Paris, London und zuletzt als Geschäftsführerin in Malaysia und Singapur. Ihre internationale Karriere begann Veronika Rost bei Procter & Gamble im Brand Management. Ihre Expertise setzt sie auch als Beirätin und Konsumgüter-Advisor ein.

    Die lange geplante Nachfolge verspricht einen nahtlosen Übergang und Kontinuität in der Unternehmensführung von Philip Morris Deutschland. Veronika Rost und Markus Essing teilen die Vision von strategischen Transformationsprozessen und Markenbildung – Fähigkeiten, die Rost aus ihren vorherigen Tätigkeiten mitbringt. Unter der neuen Führung wird die Philip Morris GmbH, den von Markus Essing eingeschlagenen Weg in eine rauchfreie Zukunft mit schadstoffreduzierten Produkten fortsetzen. Essing hat den Ausbau der Unternehmenstransformation in Deutschland und Österreich seit Anfang 2018 verantwortet. fnf

  • Bis Jahresende umstellen

    ESSEN // „Ab 2025 sollen alle Unternehmen in Deutschland untereinander nur noch E-Rechnungen stellen. Das heißt, dass man die Vorsteuer dann nicht mehr aus Papierrechnungen, sondern nur noch aus den elektronischen Rechnungen erhält“, erklärt Steuerberater Roland Franz. Nach derzeitigem Stand sind von der Regelung alle umsatzsteuerpflichtigen Betriebe in Deutschland betroffen. Die Planungen der Bundesregierung sehen vor, die E-Rechnungspflicht in einem ersten Schritt für inländische Rechnungen zwischen den Unternehmen zum 1. Januar 2025 einzuführen.

    Einheitliches elektronisches Einzelumsatz-Meldeverfahren
    „In einem zweiten Schritt will die Bundesregierung ein bundesweit einheitliches elektronisches Einzelumsatz-Meldeverfahren beziehungsweise ein Meldesystem einführen, um den Umsatzsteuerbetrug einzudämmen und um eine stärkere Digitalisierung des Steuerverfahrens zu erreichen“, erklärt Roland Franz von der Steuerberatungskanzlei Roland Franz & Partner in Essen und Velbert. Der Experte fährt fort: „Das Meldesystem, das das Erstellen, Prüfen und Weiterleiten von Rechnungen ermöglichen soll, basiert auf einer Verpflichtung zur elektronischen Rechnungsstellung.“

    Die Bundesregierung plant daher als Starttermin für die E-Rechnungspflicht bereits den Jahreswechsel. Ab dem Zeitpunkt müssen nach den Plänen alle Firmen in der Lage sein, elektronische Rechnungen zu empfangen; für die Erstellung und den Versand von elektronischen Rechnungen sollen die Betriebe nach den aktuellen Plänen zwei Jahre mehr Zeit erhalten und somit spätestens ab Januar 2027 eigene Rechnungen nur noch elektronisch versenden dürfen.

    Was ist eine E-Rechnung?
    Was ist eine E-Rechnung? Als E-Rechnung werden die entsprechenden Informationen elektronisch übermittelt und automatisiert empfangen und weiterverarbeitet. Damit wird eine durchgängige digitale Bearbeitung vom Erstellen der Rechnung bis zur Zahlung der erhobenen Beträge möglich. Eine E-Rechnung stellt den kompletten Inhalt – anstatt auf Papier oder in einer Bilddatei wie einem PDF-Dokument in einem strukturierten, maschinenlesbaren Datensatz dar.

    Eine PDF-Rechnung wird in einem elektronischen Format erstellt, übermittelt und empfangen. Es handelt sich jedoch um eine digitale und bildliche Rechnung, die kein automatisches und elektronisches Verarbeiten ermöglicht und somit keine E-Rechnung darstellt.

    Frühzeitig mit dem Thema E-Rechnung zu beschäftigen
    Franz empfiehlt, sich frühzeitig mit dem Thema E-Rechnung zu beschäftigen und möglichst schnell mit dem Umstellen der Prozesse zu beginnen. Der Steuerberater geht ins Detail: „Dafür benötigt man eine geeignete Software und eine entsprechende technische Infrastruktur. Die neuen Regularien des Gesetzgebers unterstreichen nochmals die gestiegene Wichtigkeit der Kontrolle IT-gestützter Prozesse und der im Unternehmen eingesetzten Verfahren sowie Systeme zum Erstellen und Weiterleiten und zum Empfang von Rechnungen.“

    Außerdem seien Software-Systeme zur revisionssicheren Speicherung der digitalen Belege und Datensätze zwingend erforderlich, zum Beispiel für das Dokumentenmanagement, erklärt Franz.

    Vorteile für Firmen
    Vorteile haben diejenigen Firmen, die bereits Leistungsbeziehungen zu öffentlichen Verwaltungen haben, da dort die E-Rechnungspflicht bereits umgesetzt wurde. Werden bereits E-Rechnungen mit entsprechenden Systemen erstellt, kann beim weiteren Umstellen darauf aufgebaut werden.

    Im Hinblick auf das zukünftige digitale Meldesystem der Finanzverwaltung ist besonders der digitale Belegaustausch mit dem Steuerberater eine wesentliche Voraussetzung, um der Meldepflicht nachkommen zu können.

    Dabei gelte es zu bedenken, so Franz, dass die Digitalisierung der Rechnungsprozesse und ein Realisieren der weiteren erforderlichen Prozesse nicht von heute auf morgen umsetzbar ist. „Das erfordert Zeit und Know-how.“

    Wirtschaftliche Vorteile
    Der Umstieg bringt für die Unternehmen zahlreiche wirtschaftliche Vorteile mit sich, denn durch die Digitalisierung der Rechnungsverarbeitung lassen sich Prozesse verbessern, beschleunigen und kostengünstiger gestalten, zum Beispiel:
    [bul]Sinkende Kosten durch den Wegfall von Rechnungsdruck, Papier, Briefumschläge und Porto,
    [bul]Ersparnis von Zeit, Versand- und Personalkosten,
    [bul]frühzeitiger Zahlungseingang im Unternehmen möglich, da die Rechnung früher beim Kunden eingeht und schneller bearbeitet werden kann,

    [bul]Reduzierung von Eingabefehlern,
    [bul]Vereinfachung der Archivierung und

    [bul]ein geringerer Papierverbrauch. 

    red