Autor: admin

  • BdZ-Vorstand bestätigt

    BONN // Der [link|http://www.zigarren-verband.de ]Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ)[/link] hat Mitte Juni seine jährliche Verbandstagung in Bonn abgehalten. Im Fokus standen die Vorstellung der Verbandsarbeit des vergangenen Jahres sowie Informationen zu bevorstehenden Regulierungen im Tabakmarkt. Zudem wurde ein neuer, erweiterter Vorstand gewählt.

    Verbandsarbeit des letzten Jahres
    Geschäftsführer Bodo Mehrlein stellte die Verbandsarbeit des letzten Jahres vor und informierte über bevorstehende Regulierungen im Tabakmarkt in Deutschland, der EU und einzelnen Ländern. Sebastian Frevel von vBeust&Coll referierte über die politische Situation in Berlin, Europaabgeordneter Axel Voss sprach über die Arbeit des Europaparlaments nach der Wahl, und Bernd Esser vom DTV berichtete über die aktuellen Entwicklungen im Großhandel.

    Erweiterter Vorstand gewählt
    Ein neuer, erweiterter Vorstand des BdZ wurde gewählt. Die bisherigen Vorsitzenden, Peter Wörmann (VCF) und Gregor Meier-Pohlmann (Dannemann), wurden bestätigt.
    Dem erweiterten Vorstand gehören neben den Vorsitzenden Clemens Gütermann (Villiger), Thomas Strickrock (Arnold André), Stefanie Birtel (Davidoff), Martin Schuster (August Schuster) und Gleb Pugacev (STG) an.

    Die Vergrößerung des Vorstands soll der gestiegenen Mitgliederzahl und den zukünftigen Herausforderungen der Branche gerecht werden. Der BdZ wird sich weiterhin als das zentrale Sprachrohr der Zigarrenbranche präsentieren und betonen, dass er mittelständische und familiengeführte Unternehmen der Tabakwirtschaft repräsentiert, die Zigarren und Zigarillos als einzigartiges Genuss- und Kulturgut anbieten.

    Der Abend klang stilvoll mit einem gemeinsamen Zigarrenrauch am Rheinufer aus.

    red

  • Zoll entdeckt Markenfälschungen

    FRANKFURT/MAIN // Mitte Juni durchsuchten Zollfahnder in Dreieich und Langen fünf Objekte und vollstreckten zwei Haftbefehle.

    Zigaretten und E-Zigaretten
    Sichergestellt wurden 36 Paletten mutmaßlich gefälschter Markenbekleidung, drei Paletten Potenzmittel, über 1.000 Stangen unversteuerter Zigaretten und 10.700 unversteuerter E-Zigaretten. Im Rahmen einer rechtlichen Maßnahme wurden Vermögenswerte im Wert von 1,6 Millionen Euro eingefroren und zusätzlich sechs Fahrzeuge beschlagnahmt, um finanzielle Forderungen oder Strafen sicherzustellen.

    Den 42- und 58-jährigen Tatverdächtigen wird gewerbsmäßiger Schmuggel und Handel mit unversteuerten Tabakwaren, unerlaubter Waffenhandel sowie Verstöße gegen das Marken- und Arzneimittelgesetz vorgeworfen. Beide befinden sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an.

    red

  • Fachkongress tagt

    WARSCHAU // Mit Themen rund um die Risikoreduzierung des Konsums von Tabak beschäftigte sich „The Global Forum on Nicotine“, das vom 13. bis 15. Juni in Warschau stattfand. Neben Fachvorträgen und Diskussionsrunden präsentierten auch viele Unternehmen im Rahmenprogramm des Kongresses ihre Produkte.

    Vor- und Nachteile von Alternativen
    Vor allem aber war die Veranstaltung ein Stelldichein namhafter Wissenschaftler und Aktivisten, die nicht zuletzt die Vor- und Nachteile von Alternativen zur herkömmlichen Tabakzigarette besprachen.

    Unter den Teilnehmern waren unter anderem der frühere Berater des britischen Premiers Tony Blair, Clive Bates, Cliff Douglas als Vorsitzender der amerikanischen Organisation Global Action to End Smoking, der griechische „E-Zigaretten-Papst“ Konstantinos Farsalinos und der erfahrene Top-Wissenschaftler Gerry Stimson. Auf dem Programm standen Vorträge wie „Evidenz: Wie E-Aromen Leben retten“ oder zu Studienergebnissen, etwa mit Blick auf Tabakerhitzer.

    DTZ wird in loser Folge weiter berichten. 

    max

  • Shisha: Mengengrenze fällt

    MAINZ // Erfolg für die Shisha-Branche. DTZ fragte bei Folke Rega, Geschäftsführer des Bundesverbands Wasserpfeifentabak, nach Details.

    Herr Rega, der Zoll teilt mit, dass die Packungshöchstmenge für Wasserpfeifentabak von 25 Gramm zum 1. Juli wieder aufgehoben wird. Was steckt dahinter?
    Folke Rega: Dahinter steckt ein dreijähriger Kampf unseres Verbandes gegen eine Verordnung, die – schon damals absehbar – das Gegenteil von dem bewirkt hat, was sie eigentlich bezwecken sollte. Der Staat hatte in Folge dreistellige Millionenverluste an Tabaksteuereinnahmen, es entwickelte sich ein riesiger Schwarzmarkt zulasten der Konsumentengesundheit und der legalen Wirtschaftsteilnehmer. Hersteller und Händler waren spätestens seit Einführung von Track & Trace zum 20. Mai akut in ihrer Existenz bedroht. Die Rücknahme der Mengenbegrenzung war also folgerichtig und für uns Rettung in letzter Sekunde.

    Welche Auswirkungen hat das?
    Rega: Die Beteiligten haben durch die deutlich verbesserte wirtschaftliche Perspektive jetzt die Möglichkeit, dringend benötigtes Fremdkapital zur Umstellung auf Track & Trace aufzunehmen. Die Preise für Konsumenten werden spürbar sinken und wir gehen davon aus, dass wir deutliche Marktanteile vom Schwarzmarkt zurückerobern können. Durch die Zusatzsteuer auf Wasserpfeifentabak haben wir jedoch immer noch ein zu hohes Preisniveau, um diesen effektiv bekämpfen zu können.

    Welche Probleme gehen Sie als nächstes an?
    Rega: Neben der Zusatzsteuer müssen wir uns um die Shisha-Bars kümmern. Es ist für uns wie für den Zoll ein Ärgernis, dass Bars kaum legal operieren können. Sie sind zunächst weiter auf die 25-Gramm-Päckchen angewiesen, da nur geschlossene Verkaufsverpackungen abgegeben werden dürfen, die aber keine Marge und einen deutlich höheren Einkaufspreis mit sich bringen. Die Aufhebung des Verpackungszwangs und die legale Abgabe von Einzelportionen in der Gastronomie sowie eine bundesweit einheitliche Lizenzpflicht für Shisha-Bars stehen daher auf unserer nationalen Agenda. 

    max

  • Mary Jane feiert Rekordbesuche

    BERLIN // Mit einem Besucherrekord ist die Mary Jane 2024 zu Ende gegangen. Mehr als 42.000 Menschen haben Europas größte Cannabis-Messe an den drei Ausstellungstagen unter dem Berliner Funkturm besucht und sich bei den über 400 Ausstellern aus aller Welt über die neuesten Trends der Hanf-Branche informiert.

    Nach der Teillegalisierung Interesse und Andrang groß
    Erstmals war das Event in den ehrwürdigen Messehallen zu finden – eine gute Entscheidung, denn nach der Teillegalisierung waren Interesse und Andrang besonders groß. Auf dem Außengelände feierte das Publikum mit einem bunten Festival Berlins erste Gras-Wies‘n, und auf der begleitenden Fachkonferenz diskutierten Experten aus Medizin, Wissenschaft sowie Politik. Der Mary-Jane-Award 2024 für besondere Verdienste um das Thema Hanf wurde an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verliehen, der sich maßgeblich für die Teillegalisierung von Cannabis eingesetzt hatte.

    „Der Umzug von Kreuzberg in die Messe Berlin war genau die richtige Entscheidung und ein voller Erfolg. Trotz Fußball-EM und Fan-Festen wollten Zehntausende mit uns die erste Messe nach der Legalisierung feiern“, so Nhung Nguyen, Veranstalterin und Mitbegründerin der Mary Jane. Dabei kam das Ausstellungskonzept am neuen Ausstellungsort bei den Besuchern gut an. Auf den rund 20 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche waren vom App-gesteuerten Balkongewächshaus für den Eigenanbau bis zu Hanf-Hundekeksen aktuelle Trends zu sehen. Live-Acts auf den Außenbühnen und Chill-Areas mit Public Viewing sorgten für Festival-Flair.

    Berlin der angesagteste Hanf-Hotspot
    „Das Wochenende hat gezeigt, dass Berlin der angesagteste Hanf-Hotspot und die Mary Jane jetzt die europäische Leitmesse ist. Viele wollten dabei sein und die Atmosphäre selbst erleben“, erklärt Nguyen. Aufgrund des großen Andrangs musste am Samstag der Einlass kurzzeitig unterbrochen werden, weil viele Besucher gleichzeitig aufs Gelände wollten. Nguyen: „Es tut uns leid, wenn der eine oder andere deshalb warten musste, und wir bedanken uns für die Geduld. Wir haben direkt darauf reagiert und am Sonntag die Eingangssituation angepasst, danach ist es zu keinen weiteren Verzögerungen beim Einlass gekommen.“

    Dass Deutschland für die Branche und Besucher der spannendste internationale Markt ist, liegt vor allem an der Teillegalisierung von Cannabis. Die Aussteller reagieren auf die Entscheidung der Ampel und haben ihre Produkte an die neue Gesetzeslage angepasst.

    Vor allem Utensilien für den Eigenanbau standen im Fokus. „Aufklärung und Information waren schon immer ein wichtiger Messebestandteil, aber durch die Teillegalisierung wird das Thema endlich entkriminalisiert“, stellt Nguyen fest. Kein Wunder, dass der Mary-Jane-Award an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ging, der die politische Entscheidung vorangetrieben hatte. „Er hat uns viel Glück für die Messe ausrichten lassen, konnte aber leider nicht kommen“, teilen die Veranstalter mit, „wir schicken ihm den Preis, und vielleicht ist er ja im nächsten Jahr persönlich dabei.“

    pi

  • „Pro Rauchfrei“ stimmt „ Bamberger Vergleich” zu

    BAMBERG // In der mündlichen Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Bamberg über eine Unterlassungsklage gegen den Einzelhändler Tegut, hat die Klägerin, die Nichtraucherinitiative „Pro Rauchfrei“, einem Vergleich zugestimmt.

    Abbildung auf Smokytheken
    Tegut und Pro Rauchfrei verständigten sich darauf, dass Tegut die alten Auswahltastenschilder, die aus Sicht von Pro Rauchfrei zu sehr an eine Abbildung der Packung angelehnt waren, nicht mehr an den sogenannten Smokytheken verwendet. Vielmehr werden die Darstellungen durch die neuen Schilder, die der [link|https://www.bdta.de/]Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA) [/link]gemeinsam mit den Zigarettenherstellern nach dem Urteil „Zigarettenautomat III“ des Bundesgerichtshofes (BGH) vom Oktober 2023 entwickelt hatte, angebracht.

    Weiter verpflichtete sich Tegut, den „BDTA-Aufkleber“, der alle Warnhinweise in Originalgröße zeigt und seit 2018 auf allen Zigarettenautomaten in Deutschland befestigt ist, auch künftig gut sichtbar an den Ausgabegeräten im Sichtfeld der Verbraucher anzubringen.

    Warnhinweise vor dem Kaufvorgang sehen
    Der Senatsvorsitzende erklärte dazu, dass das Urteil „Zigarettenautomat III“ des BGH hier Anwendung finde. Aber: Es sei darauf abzustellen, dass der Verbraucher die Warnhinweise vor dem Kaufvorgang sehen könne. Somit müssten die Warnhinweise nicht zwingend auf jeder Taste angebracht werden. Im Übrigen erinnerten ihn die neuen, stark abstrahierten Schilder an keine Zigarettenschachtel, die er kenne.

    Peter Ruess, Rechtsanwalt von Tegut, und Paul Heinen, der den Prozess für den BDTA begleitete, zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Wir freuen uns, dass die von uns entwickelte Lösung mit stark abstrahierten Schildern in Verbindung mit dem BDTA-Aufkleber, die alle Warnhinweise in Originalgröße zeigt, heute hier Akzeptanz gefunden hat.“ Im Übrigen betonte Heinen, dass der Verband BDTA und alle ihm angeschlossenen mittelständischen Betriebe für Verbraucherschutz und für eine sachgerechte Verbraucherinformation stünden.


    „ Bamberger Vergleich”

    „Durch den Bamberger Vergleich ist ein Stück Rechtssicherheit für die Tabak- und Handelsbranche erlangt“, so der Vorsitzende des BDTA, Michael Reisen-Hall, auf Nachfrage von DTZ, „denn die dort akzeptierten neuen Auswahltastenschilder in Verbindung mit dem BDTA-Aufkleber befinden sich bereits bundesweit im Ausrollprozess.“

    nh

  • Stimmung bleibt unverändert

    MÜNCHEN // Die Stimmung unter den Firmen in Deutschland ist unverändert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex verharrte im Mai bei 89,3 Punkten.

    Schrittweise aus der Krise heraus
    In den Unternehmen zeigte man sich weniger zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage. Die Erwartungen hellten sich hingegen auf. Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich schrittweise aus der Krise heraus. Im Handel zog der Index merklich an.

    Die Geschäftserwartungen verbesserten sich deutlich, bleiben aber weiter von Skepsis geprägt. Auch die aktuelle Marktlage zeigte nach oben. Die Entwicklung war vor allem durch den Großhandel getrieben.

    red

  • „Unbedingter Wille zum Erfolg“

    RÖSRATH // Wenn der [link|https://www.tabakwelt.de/]Handelsverband Tabak (BTWE)[/link] ruft, dann eilt die Branche nach Rösrath, um sich im Speckgürtel Kölns über Probleme und Chancen auszutauschen. Rund 100 Teilnehmer waren diesmal der Einladung gefolgt und diskutierten im Rahmen des BTWE-Branchendialogs.

    Durchhaltevermögen beweisen
    Zur Begrüßung griff BTWE-Präsident Torsten Löffler das Sommer-Event schlechthin auf: die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Dort würden die Teams sich häufig „auch in aussichtslosen Situationen zum Sieg kämpfen“ und immer wieder Durchhaltevermögen beweisen. Das sei es auch, so Löffler, was den Handel auszeichne – und zudem der ausgeprägte Wille zum wirtschaftlichen Erfolg.

    Ein wichtiges Thema war für Löffler die fortschreitende Digitalisierung. Hersteller und Großhandel seien vermutlich wenig betroffen, der Handel zumindest immer dann, wenn er seine Produkte über Plattformen verkaufe. Aber: Der Einzelhandel könne als stationärer Anlaufpunkt der Konsumenten Lücken schließen, vor allem wenn es um die Beratung gehe, die nicht ersetzt werden könne. Auch den Aspekt des Jugendschutzes mahnte Löffler in diesem Zusammenhang an.

    Produktinnovationen und Personalknappheit
    Mit dem – durchaus an die bei dieser Tagung nicht allzu stark vertretene Industrie adressierten – Hinweis, Fachgeschäfte seien ein idealer Ort für die Einführung von Produktinnovationen und dem Blick auf die überall spürbare Personalknappheit leitete Löffler auf Keynote Sprecher Kilian Hampel über.

    Unter dem Titel „Arbeitsplatz der Zukunft“ präsentierte der Jugendforscher die Trendstudie „Jugend in Deutschland 2024“, bei der er als Co-Autor zeichnet. Dafür hatte Hampel gemeinsam mit seinen Kollegen über 2000 Menschen zwischen 14 und 29 Jahren, die sogenannte „Generation Z“ (Gen Z), aus allen sozialen Schichten nach Einstellungen, Trends und Perspektiven befragt.

    Jugendforscher sucht Antworten
    In Rösrath forderte der 28-Jährige sein Publikum auf, gemeinsam nach Antworten und Mustern zu suchen. Ob im direkten Dialog mit dem Forscher oder mittels digitaler Live-Umfrage konnten die Anwesenden sich bei Fragen wie „Was hat Ihre Jugend geprägt?“, „Woran unterscheiden sich Jugend und Alter“ oder „Wie wichtig ist die Work-life Balance?“ einbringen. Ihre Antworten und Einschätzungen stellte Hampel in Relation zu den Studienaussagen der Gen-Z-Teilnehmer und überraschte nicht selten sein Auditorium, wenn er beispielsweise feststellte, dass es keine großen Unterschiede zwischen den Altersgruppen gebe. Ob in den 1960er- (Boomer) oder in den 1990er-Jahren (Gen Z) Geborene – allen Altersgruppen sind laut Hampel, Werte wie Familie, Gesundheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Sicherheit wichtig.


    Resilienz der Älteren

    Ähnlich verhält es ich bei Tugenden wie Respekt, Ehrlichkeit, Höflichkeit, Pünktlichkeit oder Zuverlässigkeit. Demgegenüber stellte Hampel fest, dass junge Menschen im Gegensatz zu ihren älteren Mitmenschen stärker unter psychischen Belastungen litten und dass die Resilienz der Älteren ausgeprägter sei, wenn es um allgemeine Belastungen – ob politisch oder sozial – gehe.

    Beim Themenkomplex „Arbeit“ stimmten etwa 42 Prozent der Anwesenden auf die Frage „Was motivierte junge Menschen in Deutschland am meisten für gute Leistung?“ für den Punkt „Etwas Sinnvolles tun“. Tatsächlich jedoch waren es knapp über 50 Prozent der Studien-Teilnehmer, die „Geld“ auf die Frage als Spitzenmotivation im Ranking auswählten.

    Im anschließenden „Thesen-Tango“ (Hampel) bei dem zwischen zwei Optionen, mit „ja“ oder „nein“ geantwortet wurde, bestätigten die Anwesende Kilian Hampels Schlussfolgerung, dass es kaum Unterschiede zwischen Boomern und Gen Z gebe. Etwa bei der These, dass die junge Generation vergleichsweise faul ist. Sowohl in Rösrath als auch in der Studie bewerteten die Befragten die Gen Z mehrheitlich als produktiv. Und beim Reizthema Work-Life-Balance zeigte sich sogar, dass diese für Junge wie für Alte mit über 90 Prozent „sehr wichtig“ sei, konstatierte Hampel. „Wir sollten künftig Arbeit mit allen Altersgruppen planen“, lautete sein persönliches Fazit und der Appell an die Zuhörer.

    Diskussionsrunde mit Branchenvertretern
    Es folgte eine Diskussionsrunde, an der Markus Oberwalleney von Lekkerland, Dürninger-Geschäftsführer Matthias Steckbauer, Wolsdorff-Chef Thomas Vollmer und Mohammad Reza Amiri, Geschäftsführer des E-Zigaretten-Großhändlers Intrade Concepts, teilnahmen. Zum Einstieg zitierte BTWE-Geschäftsführer und Moderator Steffen Kahnt die berühmte Einleitung des Manifests der Kommunistischen Partei: „Ein Gespenst geht um in Europa.“

    Doch er bezog sich nicht auf die geistigen Erben von Karl Marx und Friedrich Engels, sondern auf den allgegenwärtigen Arbeitskräftemangel. Nahezu einstimmig beklagten die Diskutanten, dass es immer schwieriger werde, geeignete Kräfte zu gewinnen. Bei Dürninger setzt man mittlerweile auch auf Internet-Portale wie LinkedIn oder Indeed und postet offene Arbeitsstellen in den Sozialen Netzwerken.


    Vorstellungsgespräche

    Immerhin, so erklärt Steckbauer: „Wer einen Vertrag hat, kommt – meist – auch.“ Demgegenüber stellte Vollmer fest, dass rund 40 Prozent der Eingeladenen gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch erschienen. Die Auseinandersetzung mit dem potenziellen künftigen Arbeitgeber sei bestenfalls rudimentär und die Wechselneigung innerhalb der Probezeit enorm: „Nach der Probezeit bleibt vielleicht die Hälfte der neuen Angestellten wirklich im Unternehmen.“

    Bedeutung des Arbeitsumfelds
    Dagegen sind die Bedingungen für die Rewe-Tochter Lekkerland äußerst komfortabel. Oberwalleney berichtete, er suche fast nur noch Mitarbeiter mit drei bis fünf Jahren Berufs-Know-how und habe damit gute Erfahrungen gemacht: „Die Abbruchquote ist nicht sehr hoch.“ Dabei spiele nicht nur das Einkommen eine Rolle; von Bedeutung sei nicht zuletzt das Arbeitsumfeld.

    Tatsächlich sind Benefits für alle Beschäftigten bedeutend. Daher lockt etwa Wolsdorff mit Prämien, einer Pensionskasse und einem Notfonds für unverschuldet in Probleme geratene Mitarbeiter. Auch Dürninger setzt auf Zusatzanreize, betont aber vor allem, wie wichtig das Miteinander innerhalb der jeweiligen Filial-Teams sei. Die Führungskräfte würden angehalten, die Filialen zu führen, als seien es ihre eigenen Geschäfte – ohne direkt ins wirtschaftliche Risiko gehen zu müssen.

    Nach zwei Jahren ein E-Auto
    Bei Intrade ist die Lage bei den Arbeitskräften entspannter, die meisten identifizierten sich mit dem Produkt und blieben meist lange dabei. Das mag auch daran liegen, dass Intrade den Angestellten – laut Amiri keiner älter als 40 Jahre – nach zwei Jahren ein E-Auto zur Verfügung stellt.

    Das Thema „Tabak“ drückt übrigens ebenfalls die Begeisterung möglicher Kandidaten. Oberwalleney bezeichnete es als „Herausforderung“. Vollmer attestierte dem Tabak „einen gewissen Malus“ und bezeichnete 60 Prozent des Personals als tabakaffin. Große Bedeutung haben für alle Betriebe Arbeitszeitmodelle. So sagte Steckbauer, Flexibilität sei der Schlüssel zum Erfolg. Bei Dürninger passe man inzwischen gelegentlich sogar die Öffnungszeiten ans verfügbare Personal an. Oberwalleney wies zugleich darauf hin, dass die Beschäftigten aufgrund der hohen Lebenskosten inzwischen auf Vollzeit-Jobs angewiesen seien.

    Wunschliste für Berlin
    Von Kahnt nach ihren drei Wünschen für das geschäftliche Wirken befragt, nannten die Teilnehmer der Runde abschließend Kompetenz in Berlin, größere Planungssicherheit, berechenbare Lieferanten und Partner, differenzierte und verantwortungsbewusste politische Entscheidungen und – nicht zu vernachlässigen – ein bisschen Glück.

    Statt des im Programm angekündigten Musikers Joey Kelly folgte ein Vortrag des Comedy-Redners Professor Franz Hansen, der nur unter seinem Alias genannt werden möchte. Mit Verve widmete er sich dem Thema „Die Zukunft der Tabakindustrie“. Die in Tweed gekleidete selbsternannte „Koryphäe der Tabakforschung“ (Hansen) erörterte mit Augenzwinkern die „Analytische Konsolidierung betriebswirtschaftlicher Komponenten zur Integration partieller Tabakwaren im Einzelhandel unter mikroökonomischen Gesichtspunkten nach der HDUS-Methode“. HDUS steht bei Hansen übrigens für „Hauptsache der Umsatz stimmt“. 


    kes / max

  • Dämpfer für das IAB-Arbeitsmarktbarometer

    NÜRNBERG // Im Vergleich zum Vormonat ist das IAB-Arbeitsmarktbarometer um 0,8 Punkte gesunken. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) befindet sich nun mit 99,8 Punkten unter dem neutralen Wert von 100. Nach drei Anstiegen in Folge fiel auch das European Labour Market Barometer wieder.

    Anzeichen eines Aufschwungs
    Mit einem Rückgang von 0,7 Zählern auf 99,8 Punkte liegt es nun ebenfalls leicht im negativen Bereich. „Der Arbeitsmarkt hatte die Wirtschaftsschwäche weitgehend ausgesessen. Dafür gibt es mit den ersten Anzeichen eines Aufschwungs jetzt aber auch wenig Erholungspotenzial“, erklärt Enzo Weber vom IAB.

    Investition, Innovation und Transformation
    So sei die Beschäftigung auch im Konjunkturabschwung weiter gestiegen, die Produktivität aber gesunken. Eine Rolle für die gedämpften Arbeitsmarktaussichten könne auch spielen, dass die Frühjahrsbelebung durch den milden Winter bereits teilweise vorweggenommen wurde. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit fiel zuletzt um 1,1 Zähler auf 97,2 Punkte und steht damit deutlich negativ aus.

    Auch die Beschäftigungskomponente verzeichnet einen Rückgang um 0,5 Punkte auf 102,4 Punkte. Die Beschäftigungsaussichten haben sich damit verschlechtert, bleiben jedoch insgesamt weiter positiv. „Als Zugpferd für einen Wirtschaftsaufschwung kommt der Arbeitsmarkt derzeit nicht in Frage. Für einen Aufschwung kommt es zuallererst auf Investition, Innovation und Transformation an“, erläutert Weber.

    red

  • „Gekommen, um zu bleiben“

    MAINZ // Der [link|https://www.jcortes.com/de/brands]VCF[/link]-Chef beantwortet Fragen zur Leitmesse der Branche und die Vorfreude auf die InterTabac 2024.

    Was macht die InterTabac für Sie zu einem unverzichtbaren Ereignis?
    Fred Vandermarliere: Die InterTabac ist eine großartige Gelegenheit, unser Unternehmen den deutschen Tabakwarenhändlern und unseren internationalen Vertriebspartnern zu präsentieren. Und mit den Herstellern der Marken, die wir auf dem deutschen Markt vertreten, können wir Pläne für das kommende Jahr besprechen und einen Ausblick auf neue Produkte erhalten. Nicht zuletzt ist das eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen wir viele unserer Kollegen aus dem In- und Ausland „in Aktion“ sehen können. Denn Vernetzung ist ein Schlüssel für ein erfolgreiches Geschäft. Ob mit Kunden, Handelspartnern, Kollegen oder anderen Tabakherstellern: Die InterTabac ist die ideale Plattform dafür.

    Wie beeinflusst die Messe Ihr Geschäftsmodell?
    Vandermarliere: Schon in der Vergangenheit hat uns die InterTabac geholfen, neue Kunden für unser internationales Geschäft zu finden. Das bleibt für uns wichtig, da wir unser Portfolio in den vergangenen Jahren erweitert haben. 2023 konnten wir uns mit der neuen deutschen Vertriebsorganisation präsentieren. VCF Deutschland ist noch relativ jung und das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen VCF Belgien, Woermann Cigars und Wolfertz. Auf der InterTabac 2023 konnten sowohl unsere deutschen Kunden als auch die Firmen, die wir in Deutschland vertreten, uns zum ersten Mal erleben und sich davon überzeugen, dass wir hier sind, um zu bleiben.

    Worauf freuen Sie sich – ganz persönlich – besonders?
    Vandermarliere: Allein die Tatsache, dass wir dort alle unsere Kunden wieder treffen, ist schon Grund genug für uns, dass wir die InterTabac 2024 nicht erwarten können. Die damit verbundene positive Energie hilft uns, alle noch vor uns liegenden regulatorischen Herausforderungen zu meistern. Noch mehr freue ich mich darauf, unsere Vertriebsmitarbeiter im Einsatz zu sehen. Sie machen mich zuversichtlich, dass wir auch in den kommenden Jahren weiter wachsen werden. 

    nh