Schlagwort: Tabakhandel

  • „2023 ist ein produktives Jahr für uns“

    MAINZ // Cannabis weckt Begehrlichkeiten – nicht nur bei Konsumenten, sondern auch im Handel. Einer der Pioniere im Markt ist das belgische Unternehmen [link|https://www.buddybelgium.com/de/]Buddy Belgium[/link]. DTZ hat den Mitgründer und -geschäftsführer Nicolas Claise im Interview zur aktuellen Situation befragt.

    Herr Claise, Sie sind einer der Gründer und Geschäftsführer von Buddy Belgium. Was macht Ihre Firma?
    Nicolas Claise: Unsere Haupttätigkeit war schon immer die Produktion von CBD-Blüten für Tabakhändler in ganz Europa. Heute verkaufen wir unsere verpackten CBD-Blüten in Belgien, Deutschland, Luxemburg, Polen, Frankreich, Litauen, Estland, Lettland, Kroatien und bald auch in der Schweiz sowie in der Tschechischen Republik. Außerdem handelt unsere Großhandelsabteilung jetzt mit einer Vielzahl von Cannabiserzeugnissen wie Terpenen oder Cannabisextrakten für alle Arten von Unternehmen.

    Was sind das für Kunden?
    Claise: Das sind zum Beispiel Kosmetikunternehmen oder CBD-Geschäfte. Wir sagen gerne, dass Buddy Belgium die perfekte Brücke zwischen der Cannabisindustrie und allen Arten von Firmen bildet, die in diesen neuen Markt einsteigen wollen.

    Wie hat sich Ihr Unternehmen in den vergangenen Monaten entwickelt?
    Claise: Ausgezeichnet. Wir haben ein Produkt entwickelt, das innerhalb weniger Wochen zu einem Bestseller geworden ist: Hanfzigaretten – mit einer Mentholversion. Wir haben viel Aufwand mit der Konzeption der Mischung betrieben und sind zugleich viel billiger als alle Mitbewerber.

    Und ich glaube, Sie expandieren auch international?
    Claise: Ja, wir befinden uns in der Endphase der Akquisition eines Betriebs in Nordmazedonien, da der rechtliche Rahmen und das Klima für den Anbau von Cannabis dort hervorragend sind. Wir können es kaum erwarten, dort nächstes Jahr mit der Forschung und Entwicklung zu beginnen.

    Woran arbeiten Sie noch?
    Claise: Ein weiteres Projekt, mit dem wir uns seit einigen Monaten beschäftigen, ist die Einführung unserer Kosmetikmarke. 2023 ist ein produktives Jahr für die Branche, in dem viele neue Substanzen und Produkte aufkamen. Neben CBD und THC, den bekanntesten Cannabi‧noiden, produziert die Cannabispflanze etwa 160 weitere Cannabinoide wie CBG und CBN. Und wir fangen gerade erst an, das Potenzial der nicht psychotropen Substanzen zu erforschen. Aus dem Grund haben wir den Schwerpunkt auf die Diversifizierung unseres Produktprogramms gelegt, was uns meiner Meinung nach gut gelungen ist.

    Für diejenigen, die mit der Materie nicht so vertraut sind: Was darf in Deutschland verkauft werden?
    Claise: Legal sind Hanföl, Hanf‧kosmetika und Hanf-Liquids – alle mit weniger als 0,2 Prozent THC, sowie medizinische Cannabisblüten, die nur in Apotheken mit Rezept abgegeben werden dürfen. Illegal ist der Verkauf von Hanfblüten.

    Dabei ist die juristische Situation in Deutschland jedoch eher schwierig, oder?
    Claise: Ja, denn obwohl Hanfblüten mit einem Gehalt von weniger als 0,2 Prozent THC …

    Das ist Tetrahydrocannabinol, also der berauschende Stoff aus der Cannabispflanze.
    Claise: … nach europäischem Recht erlaubt sind, hat der Bundesgerichtshof vor einigen Monaten entschieden, Blüten zum Rauchen für Verbraucher zu verbieten. Der Verkauf des Produkts auf dem B2B-Sektor ist jedoch legal. Außerdem wird das Gesetz nicht überall in Deutschland angewandt.

    Wie schätzen Sie die Situation hierzulande ein?
    Claise: Für mich ist das Unsinn! Die Regierung kündigte an, „starkes“ Cannabis in ein paar Monaten oder Jahren zu legalisieren, aber in der Zwischenzeit haben sie CBD-Blüten mit weniger als 0,2 Prozent THC verboten. Noch schlimmer ist, dass man heute eine Verbrauchssteuer auf ein 40-prozentiges HHC-Vape-Produkt erheben kann, das einen extrem high macht, während man Probleme bekommt, wenn man eine CBD-Blüte in den Handel bringt. Ich bin das perfekte Beispiel für diese dumme Situation: Vor zwei Jahren wurde ich in Bayern mit CBD-Blüten verhaftet, und obwohl wir alle Bescheinigungen und Labortests hatten, betrachteten mich die Behörden als internationalen Drogenhändler. Mein Prozess ist in ein paar Monaten … Aber ich komme gerade von einem Cannabis-Event in Berlin zurück, wo CBD-Blüten buchstäblich überall zu finden waren.

    Der deutsche Fachhandel hat lange auf die Freigabe von Cannabis gehofft. Gibt es Besonderheiten, die Einzelhändler beachten müssen, wenn sie – legale – Produkte vertreiben wollen?
    Claise: Im Moment kann der Verkauf von CBD-Blüten in Deutschland problematisch sein, je nachdem, in welcher Region man ansässig ist. Ber‧liner Geschäftsinhaber sollten keine Probleme haben, während bayerische Läden höchstwahrscheinlich Besuch von der Polizei bekommen. Die gleiche Situation hatten wir in Belgien, wo Geschäfte in den flämischen Gebieten viel Ärger mit den örtlichen Behörden hatten, während Geschäfte im Süden des Landes diesen Artikel ohne Probleme verkaufen konnten. Seit der neue Rechtsrahmen in Kraft getreten ist, sind CBD-Blüten in den meisten belgischen Geschäften Teil der Zigarettenauslage. Tabakunternehmen, die sich vor der Legalisierung von CBD-Blüten auf den Markt gestürzt haben, sind jetzt die Marktführer.

    Sie haben vorhin die Bezeichnung HHC genannt. Worum handelt es sich dabei?
    Claise: HHC oder Hexahydrocannabinol ist ein synthetisches psycho‧aktives Cannabinoid, das aus Verbindungen der Hanfpflanze hergestellt werden kann. Viele unserer Konkurrenten haben sich nach dem Verbot von Hanfblüten auf die Substanz gestürzt, da HHC zwar psychoaktiv ist, aber – noch – nicht als psychotrope Substanz eingestuft wird. Die Erzeugnisse im Mainstream-Vertrieb zu verkaufen – wo die Ladenbesitzer im Allgemeinen nichts über die Cannabiswaren wissen, die sie verkaufen – halte ich für problematisch, weil sich Konsumenten nicht immer der Tatsache bewusst sind, dass sie von dem Artikel high werden können.

    Verkaufen Sie solche Produkte trotzdem?
    Claise: Nein, wir haben uns entschieden, uns von der Substanz fernzuhalten, da wir strenge Regeln haben, wenn es um psychoaktive Cannabinoide geht. Aber ich verstehe die deutschen Firmen, die sich entschieden haben, die Substanz zu verkaufen, da sie seit dem Verbot von CBD-Blüten wahrscheinlich ums Überleben kämpfen. Eines ist sicher: HHC wird verschwinden, wenn THC legalisiert wird.

    Blicken wir einmal über den deutschen Tellerrand hinaus. Wie sehen die Regeln in Europa allgemein aus?

    Claise: In Ländern, in denen Cannabis light als Tabakerzeugnis gilt, etwa in Belgien, Luxemburg oder Polen, haben die Waren den Weg in den Mainstream-Vertrieb gefunden. Wir denken, dass der Ansatz sinnvoll ist, da es sich um ein Erzeugnis handelt, das keine psychoaktive Wirkung hat. Daher kann es leicht von jemandem verkauft werden, der das Produkt nicht versteht.

    Und bei stärkeren Produkten?
    Claise: Bei starkem Cannabis sind wir etwas vorsichtiger, was den Vertriebsweg für diese Ware angeht. Wir haben gesehen, dass das Modell der Coffeeshops in den Niederlanden und die Cannabis Social Clubs in Barcelona keine Lösung sind, da die Mafia die Geschäfte seit dem ersten Tag besitzt. Und wir verstehen das Argument der Einzelhandelsbranche, die sagt, dass sie bereits Alkohol verkauft, ein Artikel, der eine Ausweiskontrolle erfordert. Aber wir denken auch, dass starkes Cannabis von einer Person verkauft werden sollte, die das Produkt versteht, um den Verbraucher zu schützen und ihn zu einem Erzeugnis zu führen, das er wirklich braucht.

    Was glauben Sie, wie die Situation in Deutschland in ein oder zwei Jahren aussehen wird?
    Claise: Ich denke, wir müssen die Frage in zwei Abschnitte unterteilen: CBD-Blüten und THC-Blüten.

    Gut, beginnen wir mit THC.
    Claise: Okay, was THC-Blüten angeht, erhalten wir zwar erste Hinweise darauf, wie die zukünftige Lega‧lisierung aussehen wird, aber es ist immer noch schwer, die Zukunft der Cannabisindustrie in Deutschland vorherzusagen. Wir wissen, dass das Modell ein gemeinnütziger Cannabis Social Club sein wird, bei dem nur der Anbau im Inland erlaubt ist, aber es bleibt unklar, ob das Modell in den kommenden zwei Jahren umgesetzt wird.


    Und in Sachen CBD?

    Claise: Wir haben aus verschiedenen Quellen gehört, dass CBD-Blüten in den kommenden Monaten legalisiert werden sollen, wobei ein Modell der Verbrauchssteuer auf CBD-Blüten eingeführt werden soll. Aber auch hier ist der Zeitpunkt noch nicht bekannt. Sicher ist, dass wir mehr als bereit sind, den deutschen Markt zu erobern!

    max

  • Tabakbranche in Bewegung

    MAINZ // Marktbereinigungen bewegen derzeit die Branche. Neben der geplanten Übernahme von Valora stehen auch mehrere deutsche Unternehmen im Verkaufsprozess. DTZ fasst zusammen.

    Die in Belgien ansässige Firma VCF (Vandermarliere Cigar Family) hat am 1. Juli die Firmen Wörmann & Scholle sowie Woermann Cigars erworben. Gleichzeitig hat VCF mit der Wolfertz GmbH vereinbart, deren Geschäfte zum 1. Januar 2023 zu übernehmen.


    Eigenen Verkaufsorganisation und einer Vertriebsgesellschaft

    Das Zigarrengeschäft der VCF, welches mit den Marken De Olifant und J. Cortes von Kohlhase & Kopp geführt wird, wird auf eine neue deutsche Organisation übertragen.
    Fred Vandermarliere, CEO von VCF: „Ich bin sehr erfreut über diesen bedeutenden Schritt unserer Gesellschaft auf dem deutschen Markt. Mit einer eigenen Verkaufsorganisation und einer Vertriebsgesellschaft werden wir in der Lage sein, den Zigarrenverkauf optimal zu fördern und unsere wachsenden Ansprüche zu realisieren. Ich bin sehr stolz, dass Peter Wörmann und Thorsten Wolfertz uns so viel Vertrauen geschenkt haben. Da beide Familienbetriebe sind und ähnliche Werte teilen, sind wir der Überzeugung, dass wir nur durch vereinte Kräfte erfolgreich bleiben können und die erforderlichen Herausforderungen wie ‚Track and Trace‘ bewältigen können. Ich bin auch sehr dankbar für die Kooperation, die wir durch Kohlhase & Kopp in dieser Hinsicht erfahren haben; sie waren viele Jahre ein loyaler Partner für uns.“

    Woermann Cigars mit Büro und Warenlager in Rödinghausen ist für die Marken Wörmann, Seefahrer, Gelbstreifen und La Galera bekannt. Das wird der Grundstein für die neue Gesellschaft sein, die den Tabakhandel mit hochwertigen Zigarren, Rum‧sorten und Zubehör, sowie Eigenmarken weiter beliefern wird. Peter Wörmann wird in der Gesellschaft bleiben und für alle Operationen verantwortlich sein. Er wird unterstützt von Wiljo van Maren, der ihn bei der Integration der Geschäfte in die VCF-Struktur unterstützen und die Strategie der nächsten Jahre bestimmen wird.

    Die Wolfertz GmbH mit Büro und Lagerhaus in Solingen wird bis zum Jahresende alle Zigarrenmarken wie Oliva, Nub, Alec Bradley, My Father, A. J. Fernandez, Condega und Plasencia weiterverkaufen. Das schließt auch die Rumsorten und Zubehör wie Xikar ein. Anfang 2023 werden alle diese Geschäfte nach Rödinghausen verlegt. Thorsten Wolfertz wird in die neue Gesellschaft eintreten und verantwortlich für alle kommerziellen Tätigkeiten bleiben.

    Kohlhase & Kopp mit Sitz in Rellingen wird weiter das Geschäft von De Olifant, J. Cortes und Sonderangebot bis Ende dieses Jahres fortführen; danach wird auch das Geschäft nach Rödinghausen verlegt. Fred Vandermarliere und alle Mitarbeiter von VCF zeigen sich Kohlhase & Kopp gegenüber dankbar für den Einsatz für die Marken in den vergangenen Jahrzehnten. „Es ist immer schwierig, solche Entscheidungen zu treffen, wenn man sich so gut versteht, aber für beide Seiten ist klar, dass das der richtige Weg ist. Ich möchte Kohlhase & Kopp für ihr Verständnis und ihre Mitarbeit danken. Wir werden einander immer respektieren und die Beziehung zu Kohlhase & Kopp basierte stets auf Vertrauen und Zuverlässigkeit.“ Im Dezember sollen weitere Informationen über die neue Gesellschaft folgen.

    Niemeyer kauft Jonas
    Eine zweite Übernahme wird aus dem Fachhandel gemeldet: Die M. Niemeyer GmbH & Co. KG kauft zum 1. August die Jonas KG. Damit gehen zwei traditionsreiche Betreiber von Tabakwarenfachgeschäften in Norddeutschland zusammen. Geschäftsführer Martin Jonas gibt das Unternehmen in dritter Generation nach 31 Jahren aus gesundheitlichen Gründen ab. Der Verkauf geht mit einer Umfirmierung zur Jonas GmbH & Co. KG einher, die zunächst bis 31.  Dezember 2022 weitergeführt wird. Alle 28 Standorte bleiben erhalten, alle 150 Mitarbeiter werden übernommen. Zum Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Die Geschäftsführung liegt künftig bei Johannes von Bötticher, der auch Geschäftsführer der M. Niemeyer GmbH & Co. KG ist. In der Integrationsphase wird er durch den erfahrenen Interims-Manager Urs-Stefan Kinting unterstützt. Voraussichtlich zum 1.  Januar 2023 geht die Jonas GmbH & Co. KG dann per Anwachsung in der M. Niemeyer GmbH & Co. KG auf. Ab dem Zeitpunkt soll die Leitung des Gesamtunternehmens durch einen zweiten Geschäftsführer für die Vertriebsabteilung verstärkt werden.

    Martin Jonas: „Wir hatten mehrere Kaufinteressenten, haben uns jedoch für einen Verkauf an die M. Niemeyer GmbH & Co. KG entschieden. Wir pflegen schon lange generationsübergreifend eine persönliche Beziehung zu dem Unternehmen. Entscheidend war aber vielmehr, dass mir meine Mitarbeiter sehr wichtig sind und ich weiß, dass diese bei M. Niemeyer wertgeschätzt werden und dass das Unternehmen in meinem Sinne weitergeführt wird.“

    Johannes von Bötticher zeigt sich erfreut über den Zuschlag: „Wir beide sind Bremer Unternehmen und die Hansestadt ist für seine kurzen Wege bekannt. Zudem kennen wir einander seit vielen Jahren, unter anderem durch die Zusammenarbeit im Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels und aus Kooperationen in unternehmerischen Teilsegmenten. Das Jonas-Filialgebiet passt optimal zu unserem und bleibt auch künftig erhalten. Wir wachsen durch die Integration auf über 100 Standorte und stärken damit unsere Position in Norddeutschland.“

    pi

  • VCF übernimmt Woermann Cigars

    ZWEVEGEM // Vandermarliere Cigar Family (VCF) hat zum 1. Juli die Unternehmen Wörmann & Scholle und Woermann Cigars erworben. Parallel hat VCF mit Wolfertz vereinbart, deren Geschäfte zum 1. Januar 2023 zu übernehmen, informiert der belgische Anbieter.

    „Ich bin sehr erfreut über diesen bedeutenden Schritt unserer Gesellschaft auf dem deutschen Markt. Mit einer eigenen Verkaufsorganisation und einer Vertriebsgesellschaft werden wir in der Lage sein, den Zigarren-Verkauf optimal zu fördern und unsere wachsenden Ansprüche zu realisieren. Ich bin sehr stolz, dass Peter Wörmann und Thorsten Wolfertz uns so viel Vertrauen geschenkt haben“, erklärte Fred Vandermarliere, CEO von VCF.

    Da beide Familienbetriebe ähnliche Werte teilen, sei man überzeugt, dass man nur durch vereinte Kräfte erfolgreich bleiben und die erforderlichen Herausforderungen wie „track and trace“ bewältigen könne.


    Neue Struktur mit alten Partnern

    Woermann Cigars mit Sitz in Rödinghausen ist für die Marken Wörmann, Seefahrer, Gelbstreifen und La Galera bekannt. Dies werde der Grundstein der neuen Gesellschaft sein, die den Tabakhandel mit hochwertigen Zigarren, Rum-Sorten und Zubehör, sowie Eigenmarken, weiterhin beliefern werde.

    Peter Wörmann wird den Angaben zufolge in der Gesellschaft bleiben und für alle Operationen verantwortlich zeichnen. Er wird unterstützt von Wiljo van Maren.

    Das Unternehmen Wolfertz aus Solingen, wird bis zum Jahresende die Zigarrenmarken wie Oliva, NUB, Alec Bradley, My Father, A.J. Fernandez, Condega und Plasencia vertreiben. Das schließt auch die Rumsorten und RBA wie Xikar mit ein. Zum Anfang des nächsten Jahres wird auch dieses Geschäft nach Rödinghausen verlegt, so VCF. Thorsten Wolfertz tritt in die neue Gesellschaft ein und bleibt verantwortlich für alle kommerziellen Tätigkeiten, heißt es.

    Kohlhase und Kopp mit Sitz in Rellingen wird den Vertrieb von De Olifant und J. Cortes bis Ende 2022 fortführen. Ab 2023 werden auch diese Marken nach Rödinghausen wechseln.

    „Ich bin auch sehr dankbar für die Zusammenarbeit, die wir durch Kohlhase und Kopp in dieser Hinsicht erfahren haben; sie waren viele Jahre ein loyaler Partner für uns“, betonte Vandermarliere.

    „Es ist immer schwierig solche Entscheidungen zu treffen, wenn man sich so gut versteht, aber für beide Seiten ist es klar, dass dies der richtige Weg nach vorne ist. Ich möchte Kohlhase und Kopp für ihr Verständnis und ihre Mitarbeit danken. Wir werden einander immer respektieren und die Beziehung zu Kohlhase und Kopp basierte stets auf Vertrauen und Zuverlässigkeit“, betonte Fred Vandermarliere.

    Ende des Jahres will VCF weitere Informationen über die neue Gesellschaft mitteilen.

    pi

  • Handel ist Showbühne der Politik

    MAINZ // Auch in diesem Jahr hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das Jahr 2022 einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in den kommenden Wochen. Im zweiten Teil der Reihe äußert sich Steffen Kahnt, Geschäftsführer beim Handelsverband Tabak (BTWE).

    Der aktuelle Teil-Lockdown belastet erneut viele Handelsunternehmer in Innenstadtlagen und an Verkehrsstandorten, die von den Kunden jetzt weniger besucht werden. Wieder ist der Handel die Showbühne für die Politik, um politische Ziele durchzusetzen – aktuell die Durchimpfung der Bevölkerung. Zu welchen Umsatz- und Gewinnausfällen das bei den betroffenen Händlern am Ende führt, ist aktuell noch ungewiss.

    Mindestlohn belastet Handelsunternehmen
    Der – gefühlt ohne Ende – steigende Mindestlohn überlastet zunehmend das Geschäftsmodell vieler Handelsunternehmen, die im klassischen Sortimentsmix aus Tabak, Presse und Lotto agieren. Die Unternehmer sind angesichts der Preisbindung in diesen Sortimenten davon abhängig, dass die Vorlieferanten auskömmliche Margen für sie (vor-)kalkulieren. Die Margenkürzungen im Gefolge der Mehrwertsteuersenkung in 2020 waren deshalb ein schlechtes Omen. Nicht nur in Einkaufslagen, die durch die Corona-Krise unter Druck geraten, beschäftigen jetzt erste Unternehmer weniger Personal und kürzen Öffnungszeiten. Auch die Kalkulationen der Hersteller anlässlich der anstehenden Tabaksteuererhöhungen werden das unternehmerische Handeln beeinflussen.


    Cannabis-Legalisierung in Deutschland

    Nachdem die potenziell risikoreduzierten Produkte wie E-Zigaretten, Nikotin-Beutelchen und Co. zuletzt massivem Gegenwind ausgesetzt waren, richten sich jetzt die Hoffnungen vieler Unternehmer auf die von der neuen Ampelregierung angekündigte Cannabis-Legalisierung in Deutschland. Wir haben frühzeitig klargestellt: Wenn die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken kommt, ist der Facheinzelhandel ein verlässlicher Partner. Seine Mitarbeiter verkaufen tagtäglich und zuverlässig Tabakwaren, Lotto, Toto und Co. nach den geltenden Jugendschutzvorgaben. Spannende Fragen werden demnächst zu beantworten sein: Aus welchen Quellen wird der neue Markt gespeist, welche Geschäfte dürfen Cannabisprodukte an die Konsumenten verkaufen und zu welchen Bedingungen?

    Dortmunder Kraftzentrum InterTabac
    Dynamische Branchen brauchen dynamische Leitmessen. Und auch in Krisenzeiten muss die Politik einen verlässlichen Rahmen setzen, damit Menschen sich wieder sicher treffen können. Unsere Branche braucht das Dortmunder Kraftzentrum InterTabac, denn Geschäfte werden zwischen Menschen gemacht. Und für ein erfolgreiches Handeln ist der persönliche Kontakt durch nichts zu ersetzen. Die InterTabac ist deshalb im Jahr 2022 ein Pflichttermin für alle, die erfolgreich sein wollen. Tragen Sie sich den 15. bis 17. September 2022 fest in den Kalender ein.

    Unsere Branche ist am stärksten, wenn sie partnerschaftlich und zukunftsorientiert agiert: Die Corona-Hilfsaktion, die „#wiederöffnen“- Kampagne und die Anti-Schmuggel-Initiative sind nur drei Beispiele dafür, wie dynamische Verbände Gutes bewirken können. Auch im kommenden Jahr werden wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern und den Partnern beim Großhandel und der Industrie der Branche Rückenwind geben.

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  • Kummer für Händler

    PARIS // Das bereitet Tabakhändlern im grenznahen Gebiet zu Frankreich Kummer: Paris streicht die erlaubte Tabakmenge beim Grenzübertritt drastisch zusammen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur „AFP“ sollen Reisende statt wie bisher vier künftig nur noch eine Stange Zigaretten pro Person in die Grande Nation einführen dürfen. Das geht aus einer Mitteilung von Olivier Dussopt, Minister für öffentliche Finanzen, hervor.

    Preise deutlich höher
    Betroffen sind neben deutschen Händlern auch Anbieter in Andorra, Belgien, Luxemburg und Spanien. Ein Päckchen Zigaretten kostet in Frankreich derzeit etwa zehn Euro, in den Nachbarländern liegen die Preise um bis zu 50 Prozent niedriger. Bei Verstößen gegen die neuen Regeln drohen hohe Bußgelder. Die aufgefundenen Zigaretten sollen durch den Zoll beschlagnahmt und zerstört werden.

    Dussopt begründete die Beschränkungen mit gesundheitspolitischen Aspekten. Außerdem wolle man dem grenzüberschreitenden Zigarettenschmuggel Einhalt gebieten sowie die einheimischen Tabakläden vor ausländischer Konkurrenz schützen.

    red

  • Konsolidierung beginnt

    ESSEN // Niko Liquids, Essener Hersteller von nikotinhaltigen Liquids für E-Zigaretten, hat zum 1. Februar das bundesweite Filialnetz von GermanFlavours und Gravity Vape mit 28 Geschäften übernommen.

    „Die auf den Handel mit E-Zigaretten, Liquids und Zubehör spezialisierten Fachgeschäfte werden unter dem Namen ,Dampffuchs‘ unter dem Slogan ,Alles für die E-Zigarette‘ geführt“, so Niko-Liquids-Gründer Stephan Endler.

    Die Konsolidierung in der E-Zigaretten-Branche schreitet damit rasch voran. Durch die Übernahme der drittgrößten Filialkette für E-Zigaretten in Deutschland steht Niko Liquids mit vielen Dampfern täglich im direkten Kundenkontakt. „Das hilft uns Markttrends und Topseller zukünftig noch schneller als bisher zu erkennen“, so Endler.

    Dieses Know-how will Niko Liquids nutzen, um dem stationären Tabakhandel weiter qualifizierte Einkaufsvorschläge für E-Zigaretten und Liquids anzubieten. Im Handel sind tausende verschiedener Geräte erhältlich, nur wenige seien echte Verkaufsschlager. Außerdem sei nur ein Teil der Modelle in Deutschland registriert und für den legalen Verkauf zugelassen. Ladenhüter frustrieren den Händler und kosten Liquidität.

    Niko Liquids bietet den Geschäftspartnern aus der Tabakbranche zudem die Möglichkeit, im Rahmen spezieller Schulungsprogramme in den E-Zigaretten-Fachgeschäften vor Ort geballtes Profiwissen für den Verkauf von E-Zigaretten in der Praxis zu sammeln. Bisher hatte das Unternehmen Mitarbeiter der Tabakbranche in der Firmenzentrale nur in der Theorie geschult. Jetzt kann das Verkaufspersonal in der Praxis erleben, wie man E-Zigaretten erfolgreich verkauft, und welche Verkaufsschlager der stationäre Tabakhändler im Angebot haben sollte, um mehr Umsatz im E-Zigaretten-Segment zu generieren. Niko Liquids ist einer der wichtigen Großhändler für E-Zigaretten und Liquids in Deutschland.

    pnf

    (DTZ 08/18)

  • E-Zigaretten erhitzen nicht nur Liquids, sondern auch die Gemüter

    KÖLN (DTZ/vi/fok). Wohl kaum ein Produkte, das sich an Raucher wendet, sorgt für so viel Furore wie die E-Zigarette. Der seit Herbst letzten Jahres anhaltende Nachfrage-Boom stößt auf sehr unterschiedliche Reaktionen, auch im Tabakhandel selbst.

    Begeisterte Fans stehen klarer Ablehnung gegenüber, zudem greift die Politik in einigen Bundesländern massiv ein, bis hin zum Aussprechen von Verkaufsverboten durch Gesundheitsministerien. Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) hat kürzlich die Thematik aufgegriffen und, gemeinsam mit Lebensmittelrechts-Spezialisten des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL), die Rechtslage unter die Lupe genommen.

    Sie stellen fest, dass die Gesundheitsministerien der Länder Nordrhein-Westfalen, Bremen, Thüringen und Berlin per Erlass den Verkauf von E-Zigaretten untersagt haben. So etwa in NRW, wo die für eine Untersagung zuständigen Bezirksregierungen über die Rechtsgposition informiert und gleichzeitig aufgefordert wurden, den Verkauf zu untersagen und Verstöße mit Sanktionen zu ahnden. Rechtlich wird dabei das Verbot durch § 2 Abs. 1 Nr. 2a des Arzneimittelgesetzes (AMG) begründet. Danach sind Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen als Arzneimittel einzustufen, die im menschlichen Körper angewendet werden oder einem Menschen verabreicht werden, um die physiologischen Funktionen durch eine pharmakologische, immunologische oder metabolische Wirkung zu beeinflussen.

    Nikotin wird durch das Ministerium als eine pharmakologisch wirksame Substanz eingestuft und unterliege damit den arzneimittelrechtlichen Regelungen. Sie dürften im Geltungsbereich des AMG nur in den Verkehr gebracht werden, wenn sie durch die zuständige Bundesoberbehörde zugelassen sind (§ 21 Abs. 1 AMG). Als Vertriebsweg kämen dann für die nikotinhaltigen Liquids nur Apotheken in frage. Fehle eine solche Zulassung, so dürften die Produkte nicht in Verkehr gebracht werden, ein Verstoß sei gem. § 96 Nr. 5 AMG strafbar.

    Doch gegen diese Argumentation gibt es heftigen Widerspruch z.B. vom Verband des e-Zigarettenhandels. Dieser hebt hervor, dass es sich bei den von seinen Mitgliedern angebotenen E-Zigaretten um Genussmittel handle, die von ihren Nutzern nicht im pharmakologischen Sinn wie etwa zur Rauchentwöhnung eingesetzt werden. Nach Auffassung des Verbandes des e-Zigarettenhandels fehlt den Erlassen eine zwingende gesetzliche Grundlage. Letztlich werden Gerichte entscheiden müssen, welche Argumentation auf Dauer Bestand haben wird. Auch seitens der EU-Kommission wird eine Entscheidung zur Einstufung der E-Zigaretten erwartet.

    Möglich ist auch eine differenziertere Betrachtung, wie sie etwa die Antwort des Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit auf eine BVL-Anfrage andeutet: Hier wird herausgestellt, die als E-Zigaretten bezeichneten Produkte unterschieden sich hinsichtlich Eigenschaften und Aufmachung erheblich, weshalb jeder Einzelfall geondert bewertet werden müsse. Auf Antrag einer Landesbehörde habe das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte schon Mitte 2009 eine E-Zigarette als zulassungspflichtiges Fertigarzneimittel eingestuft.

    (DTZ 08/12)

  • EU und USA wollen Schmuggel bekämpfen

    DUBLIN (DTZ/pnf). Die EU und die USA wollen ihre Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Zigarettenschmuggels intensivieren. Dies erklärten Vertreter beider Seiten auf einer Konferenz in Dublin. Ziel des Treffens, an dem auch Algidas Šemeta, EU-Kommissar für Steuern, Zollunion, Audit und Betrugsbekämpfung teilnahm, ist die transatlantische Kooperation bei der Identifizierung und Zerschlagung organisierter krimineller Vereinigungen und eine Verstärkung der Abwehr des Tabakschmuggels. Die EU beziffert den jährlichen Schaden, den der illegale Zigarettenhandel den EU-Steuerzahler jährlich kostet, auf rund 10 Mrd. Euro. Da der illegale Tabakhandel ein globales Phänomen sei, komme der Zusammenarbeit der EU und der USA größte Bedeutung zu.

    EU-Kommissar Šemeta erklärte: „Der Zigarettenschmuggel setzt sich über alle Grenzen hinweg und stellt für die Menschen auf der ganzen Welt eine Bedrohung dar. Deshalb ist es so wichtig, weltweit entschlossen auf das Problem zu reagieren. Dank unserer Partnerschaft mit den USA konnten wir im Kampf gegen diese Form der Kriminalität bereits einige Siege erringen. In der heutigen Konferenz wurde deutlich, dass beide Seiten sehr bestrebt sind, diese Zusammenarbeit fortzusetzen und weiter auszubauen.

    „Als Beispiele aus der Vergangenheit nannte er den „Fall Miami“, bei dem 43 Mio. Zigaretten beschlagnahmt und der Haupttäter in den USA zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Außerdem die „Operation Barrie“, bei der der wegen anderer Vergehen in den USA inhaftierte Hauptverdächtige nach Belgien ausgeliefert wurde, wo ihm wegen der illegalen Einfuhr von hunderten Millionen gefälschter Zigaretten der Prozess gemacht wurde.

    Vorsicht beim Zigarettenkauf
    Kommissar Šemeta betonte die verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen des Zigarettenschmuggels und warnte die Raucher davor, dass sie für scheinbar billige Zigaretten am Ende unter Umständen einen hohen Preis bezahlen: „Es besteht kein Zweifel daran, dass organisierte kriminelle Vereinigungen bei Zigarettenschmuggel ihre Hände im Spiel haben. Leute die billige Zigaretten kaufen, fördern die Kriminalität und gefährden so die Gesellschaft, in der sie leben.“

    (DTZ 38/10)