Schlagwort: Sicherheitsmaßnahmen

  • Vor Trickdieben auf der Hut

    FRANKFURT // Wie sieht er aus – der „typische“ Dieb? Wie verhält er sich und woran kann man ihn erkennen? Diese und weitere Fragen beantwortete die „Informationsveranstaltung zur Diebstahlsprävention für Mitarbeitende des Handels“ der IHK Frankfurt.

    Die Referenten der Veranstaltung, die gemeinsam von der Polizei und der Industrie- und Handelskammer organisiert wurde, zeigten Möglichkeiten auf, mit geringem Aufwand und geschultem Auge kriminelle Aktivitäten zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

    Blick auf die Europameisterschaft
    Aber nun von vorne: Mit Blick auf die Europameisterschaft, da waren sich alle Anwesenden einig, ist Diebstahl wieder ein wichtiges Thema, besonders in den größeren Städten. „Es werden viele Trickdiebe zu uns nach Deutschland kommen“, sagt Alexander Brandau von der Frankfurter Polizei. Grundsätzlich seien vor allem die Innenstädte Orte für Taschendiebstahl: „In der Innenstadt wurden im vergangenen Jahr 2089 Straftaten registriert, insgesamt Frankfurtweit waren es 2692.“

    Oft arbeiten Taschen- und Trickdiebe durch Ablenkung und deshalb auch häufig in Gruppen: Einer lenkt das Opfer ab, in dem er es zum Beispiel anrempelt, um eine Auskunft oder Hilfe bittet. Den Moment nutzt ein anderer und zieht dem Opfer die Beute aus der Tasche.

    Die Taktik wird auch in kleineren Läden angewandt. Stefan Siegel ist geprüfter Ladendetektiv. Er brachte den Zuhörern zahlreiche Beispiele aus der Praxis mit und hatte gängige Hilfsmittel der Diebe im Gepäck.


    Diebe erkennen

    „Man kann Diebe daran erkennen, dass sie die Ware nicht wirklich interessiert“, berichtet Siegel. „Sie arbeiten meist zu zweit oder dritt, einer ist der Ablenker, der die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht.“ Häufig werden potenzielle Opfer umstellt und „angedrängelt“ oder in eine Ecke gedrängt – unbewusst vielleicht sogar. „Häufig haben sie Klamotten über ihrem Arm hängen wie etwa eine Jacke, um das Diebesgut unbemerkt aus dem Geschäft bringen zu können.“ Die Täter telefonieren oft und erkunden so ihre Umgebung und geben dabei Tipps an einen anderen weiter. „Man muss den Leuten in die Augen sehen. Das kann schon helfen. Ganz wichtig in Geschäften ist es, die Leute anzusprechen. Das schreckt zwar keine organisierten Banden, aber doch Gelegenheitsdiebe ab, so der Detektiv.

    Ebenfalls oft komme der Geldwechseltrick vor, berichteten Brandau und Siegel. Dabei will der Täter entweder Geld wechseln oder fragt nach besonderen Scheinen. „Man bekommt gar nicht mit, wenn dann ein oder mehrere Scheine fehlen“, sagt Brandau. „Die Täter sind echte Könner ihres Fachs.“

    Der typische Dieb
    Wie sieht er aus – der typische Dieb? „Wie du und ich“, sagt Stefan Siegel. Der Fachmann unterscheidet zwischen vier Tätertypen: Gelegenheitsdiebe stehlen Kleinigkeiten. Kinder und Jugendliche tun das meist als Mutprobe oder weil sie etwas unbedingt haben möchten. Der Beschaffungstäter klaut, weil er Geld braucht, beispielsweise für seine Drogen- oder Alkoholsucht. Er lässt sich nicht verjagen. Die Profis sind gut gekleidet und treten entweder einzeln oder in Gruppen auf. „Auffällig und häufig zu beobachten ist ein auffälliges Umsehen, langes Verweilen in einer Ecke, immer wieder bei derselben Ware oder das Planlose Aufnehmen von Ware, ohne sie sich wirklich anzusehen“, berichtet der Ladendetektiv. „Warensicherung und Videoüberwachung, aber auch das gezielte Ansprechen, dem Täter die Gelegenheit nehmen, sind das A und O, um Diebstahl vorzubeugen.“

    Was aber tun, wenn man jemanden beim Klauen erwischt hat? „Sprechen Sie den Tatverdächtigen an, wenn möglich zu zweit, sagen Sie sie aber niemals, er habe etwas gestohlen, sondern sprechen Sie beispielsweise von einer Unstimmigkeit, die zu klären ist“, rät Siegel.

    Durch das Engagement von geschulten Angestellten können Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie für Täter unattraktiv gemacht und der Schutz von Kundschaft vor Diebstahl erhöht werden. Die Seminare von IHK und Polizei unterstützen dabei und sind kostenlos. 

    Katrin Heß

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    wie geht es weiter mit der InterTabac? Heute tagt der Beirat der weltgrößten Tabakwarenfachmesse. Über die Ergebnisse werden wir Sie in einem Sonder-Newsletter voraussichtlich am frühen Nachmittag informieren. Was könnte bei dem Meeting herauskommen? Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten:

    [bul]Die Messe findet statt wie geplant.
    [bul]Die Messe wird auf einen späteren Termin verlegt.
    [bul]Die Messe fällt 2020 aus.

    Augen zu und durch
    Wer diesen Newsletter regelmäßig liest, wird sich denken können, welche Auffassung ich vertrete. Genau: Augen zu und durch. Schließlich war ich – auch das wissen Sie – einmal Panzeraufklärer und damit Nachfahr der Kavallerie. Und die war bekannt für gute Aufklärungsarbeit und schnelle Einsätze.

    Trend
    Doch wie wahrscheinlich ist es, dass Messe und Branche ebenfalls an der Messe festhalten? Ich vermute, der Trend geht eher in Richtung Verschiebung. In diesem Fall hoffe ich, dass die InterTabac noch im laufenden Jahr stattfinden wird – obwohl aus meiner Sicht Einiges dagegen spricht. Denn mit einem Ersatztermin etwa im November würden wir mitten in die neue Influenza-Periode rutschen. Und dann dürfte die Aufregung groß sein, weil Grippe und Covid-19 zunächst nur schwer auseinanderzuhalten sein werden.


    Wichtiges Signal

    Für die gesamte Branche wäre eine InterTabac zum vorgesehenen Zeitpunkt – unter Einhalten relevanter Sicherheitsmaßnahmen – ein wichtiges Signal. Zumal die Lage wirtschaftlich schwierig bleiben dürfte. Hat sich Deutschland nach zurückliegenden Krisen oft als „Exportweltmeister“ mit seinen Ausfuhren aus dem Dreck gezogen, so fällt diese Möglichkeit jetzt weitgehend weg. Das Institut für Weltwirtschaft IfW in Kiel geht mittlerweile zwar von einer Erholung aus, die jedoch nicht zügig in V-Form, sondern eher als gestrecktes V oder gar als U verlaufen könnte. Immerhin: Die Wirtschaft habe den freien Fall beendet und einen Boden gefunden, hieß es.


    Langsame Belebung

    Ähnlich sieht es das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung DIW. Eine vollständige Erholung werde sehr lange auf sich warten lassen, teilten die Ökonomen mit. Das Institut erwartet einen Konjunktureinbruch von mehr als zehn Prozent für das laufende Quartal in Deutschland und danach nur eine langsame Belebung. Für den Handel ist es dabei ärgerlich, dass sich die Konsumenten vor allem mit größeren Anschaffungen zurückhalten. Immerhin: Geraucht wird weiter.

    Wenn Sie mir Ihre Meinung zur InterTabac mitteilen möchten, freue ich mich über eine Mail an [link|mailto:marc.reisner@konradin.de]marc.reisner@konradin.de[/link].

    Und sonst hoffe ich, dass Sie uns gewogen bleiben.

  • 800-Quadratmeter-Regelung vom Tisch

    BERLIN // Nachdem kleinere Läden seit dem 20. April beziehungsweise in manchen Bundesländern ein paar Tage später wieder öffnen dürfen, wird dies nun auch Geschäften mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern wieder erlaubt.

    Darauf haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer am 6. Mai geeinigt. Um die Ansteckungsgefahr an Covid-19 zu verringern, soll es aber Auflagen geben. Dazu zählen neben Hygieneregeln und Maskenpflicht auch eine Begrenzung der Zahl von Kunden und Mitarbeitern in den Geschäften.

    Heftige Kritik
    An der 800-Quadratmeter-Regelung hatte es bundesweit heftige Kritik gehagelt. Zuletzt hatten sich Gerichte damit auseinandergesetzt, so etwa der Bayerische Verwaltungsgerichtshof, der das Verkaufsverbot für Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern für verfassungswidrig erklärt hatte.

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