Schlagwort: Rauchfreie Zukunft

  • Handschlag unter Hanseaten

    HAMBURG // Vom traditionellen Büro zur modernen Arbeitswelt: BAT Deutschland hat kürzlich die Eröffnung seiner neu gestalteten Büroflächen am Alsterufer 4 in Hamburg mit rund 130 Gästen gefeiert. Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Usman Zahur, Leiter der Area Central Europe und General Manager bei BAT, eröffneten die „neuen Arbeitswelten“. Sie symbolisieren die Transformation eines Unternehmens, das seit 1926 in der Hansestadt ansässig ist.

    Die Umwandlung der von BAT belegten Stockwerke des historischen „BATIG“-Hauses in ein modernes, flexibles Arbeitsumfeld ist ein Meilenstein in der strategischen Neuausrichtung des Herstellers.


    Hamburger Traditionsunternehmen

    Dass würdigte Bürgermeister Tschentscher, der sich bei Hausherrn Usman Zahur vor den Gästen aus Wirtschaft, Politik und Medien für die Einladung bedankte. „Ich bin nicht zum ersten Mal hier“, sagte er erfreut. Es sei „ein guter Anlass, ein Hamburger Traditionsunternehmen zu sehen“, das mit seiner fast 100-jährigen Geschichte seine enge Verbindung zur Stadt beweise. Tabak ist wie Kaffee eines von vielen Konsumgütern, die er mit dem Hamburger Hafen verbinde. Die wechselvolle Geschichte des Genussmittels sei bekannt, aber die Industrie habe sich damit auseinandergesetzt. „Da gehört Mut dazu“, betonte Tschentscher und ergänzte: „Ihr Wandel besteht darin, eine rauchfreie Welt zu gestalten.“ Das sei eine faszinierende Idee und im Sinne eines modernen Unternehmens.

    Von Einzelbüros zu offener Arbeitsweise
    Auf rund 8500 Quadratmetern haben Architekt Kai Ratschko und sein Team in enger Abstimmung mit den BAT-Mitarbeitern den Umbau von traditionellen Einzelbüros zum Konzept des sogenannten „Activity-based Working“ gestaltet. Die Option, jede berufliche Aufgabe in der dazu passenden Arbeitszone verrichten zu können, macht den Reiz der neuen Räume aus. Dazu wurde der Altbestand des historischen Gebäudes zu zwei Dritteln entfernt und durch moderne Grundrisse ersetzt.

    Das neue Bürodesign bietet eine Vielzahl von Arbeitszonen, die den unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden. Dazu gehören offene Arbeitsflächen, Besprechungsräume, Konzentrationsareale sowie ein neu gestalteter Innenhof und ein multifunktionales Auditorium. Für die rund 350 Beschäftigten bedeutet das mehr Raum für „Flexibilität, Zusammenarbeit und Kreativität“, betont man bei BAT. Beim Rundgang konnten sich die Gäste davon überzeugen. „Die Räume sind Ausdruck unserer Unternehmenskultur: Sie fördern Offenheit, Zusammenarbeit und Innovation“, betonte Usman Zahur und fügt an: „Gleichzeitig sind sie ein Symbol für unser Engagement, ‚A Better Tomorrow‘ zu schaffen – für unsere Mitarbeiter, unsere Geschäftspartner und die Stadt Hamburg.“ Zahur ist seit knapp 18 Monaten in der deutschen BAT-Zentrale tätig und offensichtlich stolz auf sein Team. Das neue Hamburger „Office“ zeige, wie sehr man die Menschen hier wertschätze, die auch Teil der Transformation seien.

    Mehrfache Auszeichnung als Top-Arbeitgeber
    Für sein Engagement wurde BAT bereits mehrfach als Top-Arbeitgeber ausgezeichnet, hob Bürgermeister Tschentscher hervor. Und er fügte hinzu: „Sie wissen ja, in Hamburg leben die glücklichsten Menschen.“ Womit er Bezug auf den aktuellen „Glücksatlas“ nahm, der die Elbmetropole zum glücklichsten Bundesland 2024 kürte. Mit der Modernisierung des Stammsitzes investiere BAT nicht nur in die Zukunft seiner Belegschaft, sondern auch in die Attraktivität Hamburgs als Innovationsstandort, betonte der Hersteller.

    „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Mission“, wandte sich Peter Tschentscher abschließend an Usman Zahur.

    kes / pi

  • „An der Realität orientieren“

    GRÄFELFING // Seit nunmehr rund neun Monaten ist Veronika Rost Vorsitzende der Geschäftsführung beim Tabakkonzern Philip Morris in Deutschland (PMG). Erst Kosmetik, jetzt Zigaretten und vor allem Tabakerhitzer – funktioniert das? DTZ sprach mit der Managerin in ihrem Büro in Gräfelfing bei München.

    Wenn wir über Philip Morris sprechen, müssen wir über die rauchfreie Zukunft sprechen. Ist das ein Marketing-Gag oder wirklich ein realistisches Ziel?
    Veronika Rost: Die Zukunft ist doch schon da! Wer sich die Geschäfts­ergebnisse von Philip Morris International anschaut …

    Da geht es um das dritte Quartal, richtig?
    Rost: Genau. Auf das Geschäft mit rauchfreien Produkten entfielen 38 Prozent unserer gesamten Nettoeinnahmen und 40 Prozent des Bruttoertrags. Vergessen Sie nicht: Wir haben Iqos vor gerade zehn Jahren auf dem ersten Markt in Japan eingeführt. Also: Die rauchfreie Zukunft ist auf alle Fälle erreichbar.

    Wobei die Raucherquote hierzulande immer noch bei etwa 30 Prozent liegt.
    Rost: Stimmt, in Deutschland sind wir noch nicht ganz so weit. Und das liegt nicht am Handel und nicht an unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern daran, dass die Menschen immer noch nicht umfassend über die Vorteile rauchfreier Alternativen informiert sind.

    In anderen Ländern ist die Lage anders
    Rost: Schauen Sie sich zum Beispiel Japan an. Da hat die Regierung von Anfang an Raucher proaktiv über die neue rauchfreie Alternative informiert. Das hat dazu beigetragen, dass der Anteil der Raucher in Japan nur noch rund zehn Prozent beträgt. Unser Marktanteil mit Iqos liegt dort bei über 30 Prozent – das kannten wir sonst nur von der klassischen Marlboro-Zigarette.

    Ist das Thema „rauchfreie Zukunft“ schwierig zu verstehen?
    Rost: Eigentlich nicht. Aber die wenigsten Verbraucher wissen überhaupt, warum rauchfrei besser ist. Dass nämlich das Nikotin nicht das Problem ist, was die Gesundheitsrisiken angeht, sondern das Verbrennen von Tabak. Daher die recht eingängige Bezeichnung: „rauchfrei.“ Die Leute müssen wissen, dass es bei Tabakerhitzern oder E-Zigaretten keine Verbrennung mehr gibt. Und dass damit die Schadstoffbelastung um durchschnittlich bis zu 95 beziehungsweise bis zu 99 Prozent im Vergleich zu einer herkömmlichen Zigarette sinkt, bezogen auf die gefährlichsten Schadstoffe, die bei der Verbrennung entstehen. Aber wir können das in Deutschland nicht so kommunizieren, wie wir es gern tun würden.

    Großbritannien war da Vorreiter in Europa.
    Rost: Ja – obwohl da im Moment immer nur darauf geschaut wird, was die Briten alles verbieten wollen. Aber England war eines der ersten Länder, in dem der National ­Health Service …

    … die Gesundheitsbehörde …
    Rost: … gesagt hat: Lieber Raucher, liebe Raucherin, wenn Du nicht aufhörst, dann wechsle doch, bitteschön, wenigstens zur E-Zigarette. Und es gab sogar finanzielle Hilfen von der Krankenversicherung. In fünf Jahren hat das zu einem Rückgang der Zahl der Zigarettenraucher in England von drei Millionen geführt.

    Das sind beeindruckende Zahlen.
    Rost: Und dann gibt es noch das Beispiel Schweden. Seit Dekaden gibt es dort Snus, also mit Tabak gefüllte Beutelchen, die unter die Oberlippe gelegt werden. Daten belegen, dass die typischen Krankheiten, die man mit dem Rauchen assoziiert, um 50 Prozent zurückgegangen sind. Leider ist in Deutschland der Verkauf von Nikotinbeuteln bisher nicht reguliert und damit verboten.

    Ja, Schweden gilt mit einer Raucherquote unter fünf Prozent offiziell als rauchfrei.
    Rost: Deswegen ist für mich die große Herausforderung: Wie können wir die Raucher in Deutschland schneller und besser über die Vorteile der rauchfreien Alternativen informieren und auch alle Alternativen anbieten?!

    Können Sie etwas zum deutschen Markt sagen?
    Rost: Zumindest so viel, dass wir mit Iqos Marktanteile über zehn Prozent in den größeren Städten haben. Das ist super, da können sich die meisten anderen Marken auch im klassischen Zigarettensegment etwas abschneiden.


    Ich glaube, Sie haben noch eine interessante Zahl zu den Marktanteilen …

    Rost: Ja, richtig. Wenn Sie sich die fünf größten Marken bei Tabakprodukten anschauen, dann sind wir mit gleich drei Marken unter den Top-5 vertreten: mit Marlboro, L & M und den Terea-Tabak-Sticks. Von daher bin ich sehr zufrieden. Aber im internationalen Vergleich ärgere ich mich, weil wir noch mehr könnten.

    Das klingt sehr ehrgeizig.
    Rost: Ja, aber da geht es gar nicht um mein Ego oder um unsere eigenen Geschäftsergebnisse. Wir dürfen in Deutschland nicht so viel für die jetzigen Raucher tun, wie wir könnten. Deshalb können sich viele erwachsene Raucher eben nicht genug informieren, um entscheiden zu können, ob sie nicht auf ein Alternativprodukt wechseln sollten. Die Freiheit, informierte Entscheidungen zu treffen, ist nicht so wie in einigen anderen Ländern gegeben.

    Eigentlich ein Skandal.
    Rost: Ein großes Wort, aber tatsächlich ist es das Thema, was mich am meisten umtreibt.

    In Deutschland haben Sie mit Iqos den ersten Tabakerhitzer auf den Markt gebracht und waren lange allein auf weiter Flur. Hilft es dem Markt, dass mittlerweile zwei Wettbewerber ebenfalls in dem Segment unterwegs sind?
    Rost: Das hoffe ich. Fest steht, dass wir bereits seit acht Jahren am deutschen Markt vertreten sind. Spätstarter haben es da natürlich schwer. Ehrlich gesagt wünsche ich mir tatsächlich, dass mehr Dynamik entsteht, um den gesamten Markt größer zu machen.

    Machen Sie sich keine Sorgen wegen der Konkurrenz?
    Rost: Wenn das Thema Tabakerhitzer bekannter wird, schauen die Konsumenten natürlich darauf, wer die rauchfreien Alternativen anbietet. Als Marktführer haben wir den Vorteil, dass unsere Produkte eher aus dem Regal genommen werden als die Nummern 2 oder 3. Im Augenblick sehen wir keine Verschiebungen von Iqos zu anderen Marken.

    Wenn ich zusammenfassen darf: Sie haben ein Kommunikationsproblem?
    Rost: Ich spreche lieber von Herausforderungen. Weil wir mit dem Thema kaum in den klassischen Massenmedien vorkommen, dauert es einfach länger. Und ich meine: echte Informationen, keine Werbung.

    Welche Möglichkeiten hat Philip Morris?
    Rost: Deutschland ist sehr regional geprägt, ein Großteil der Mitbürger lebt in kleinen Städten. Da ist es deutlich schwieriger, etwa über unsere Iqos-Boutiquen auf die Konsumenten zuzugehen. In Paris oder London haben Sie quasi das halbe Land in einer Stadt. In Deutschland müssen wir in der Fläche kommunizieren, das ist deutlich aufwendiger.

    Wie gehen Sie dabei vor?

    Rost: Wir versuchen, mit mehr Mitarbeitern am Point-of-Sale vertreten zu sein, mehr Iqos-Boutiquen oder sogenannte „Islands“, also „Inseln“ in Einkaufszentren, zu eröffnen, um vor Ort das persönliche Gespräch mit erwachsenen Rauchern zu führen. Wie gesagt: eine Herausforderung.

    Und welche anderen Anreize bietet die Kategorie „rauchfreie Alterna­tiven“ Rauchern?

    Rost: Dazu zählt auch, dass wir den Rauchern, die nicht aufhören, einen finanziellen Anreiz bieten.

    Das heißt: Sie bieten einen Preisvorteil gegenüber klassischen Zigaretten?
    Rost: Ja. Iqos wird ja eher als hochpreisig bewertet, da es sich um eine innovative Technologie handelt. Tatsächlich ist eine Packung Terea-Sticks im Vergleich zu einer Packung Marlboro-Zigaretten günstiger. Aber eine noch stärkere Differenzierung, auch in der Besteuerung der Produkte, könnte den Verbrauchern einen noch größeren Preisvorteil bieten.

    Sie haben ja nicht nur Tabakerhitzer im Angebot …
    Rost: Stimmt. Aber es stellt sich die Frage, welche Erzeugnisse wir am Markt einführen dürfen. Sehen Sie: Um ganz Deutschland herum werden Nikotin-Pouches verkauft. Jeder Konsument kann sie sich legal in Österreich oder in der Schweiz besorgen, sogar im Internet bestellen. Aber hierzulande dürfen sie nicht vertrieben werden.

    Das bedeutet?
    Rost: Das bedeutet, dass den Rauchern ein zusätzliches Alternativ-Angebot versagt bleibt. Dabei würden womöglich gerade die Pouches dazu führen, dass Raucher wegkommen von der Zigarette. Das finde ich schon gewaltig. Denken Sie an die Zahlen aus Schweden. Aber den Deutschen wird das Nikotinprodukt vorenthalten. Das finde ich, ehrlich gesagt, schwierig zu verstehen – von den wirtschaftlichen Interessen mal abgesehen.

    Es gab das Angebot ja schon …
    Rost: Genau. Das bedeutet: Den Markt gibt es bereits, aber zurzeit ist er total unkontrolliert. Welche Artikel kommen nach Deutschland? An wen werden sie verkauft? Wie hoch ist ihr Nikotingehalt?

    Zudem entgeht dem Staat Geld.
    Rost: Es werden keine Steuern eingenommen, ja. Und es ist wie auf anderen Gebieten: Da das ein profitabler Markt ist, lassen sich attraktiv illegale Geschäfte machen, die wiederum zu kriminellen Strukturen führen. Der Verbraucher ist immer schneller als die Regulierung. Und in Sachen Nikotin-Pouches gibt es ganz klar Nachholbedarf, besonders zum Schutz des Verbrauchers. Dass die Produkte nicht reguliert zugelassen werden, halte ich für gefährlich. Denn der Markt existiert und wird weiter wachsen.

    Auch unter gesundheitspolitischen Aspekten ist das nicht nachvollziehbar.
    Rost: Natürlich nicht! Sie merken, dass ich viel Leidenschaft für das Thema aufbringe, weil mich das wirklich sehr ärgert. Natürlich wäre es eine perfekte Welt, wenn wir alle keinen Alkohol mehr trinken würden, nicht mehr rauchen würden, alles potenziell Ungesunde weglassen würden. Aber wir müssen uns an der Realität orientieren. Und wenn 60 Prozent der erwachsenen Raucher in Deutschland sagen, dass sie gerne rauchen, dann ist die einzige sinnvolle Antwort: Okay, aber ich kann dir schadstoffreduzierte Alternativen in den unterschiedlichsten Formen anbieten.

    Und die Zielgruppe ist groß.
    Rost: Mit einer Raucherprävalenz von 30 Prozent liegen wir am oberen Ende in Europa. Das könnten wir besser machen. Es würde dem Handel helfen, würde uns helfen und würde vor allem den Konsumenten helfen, die sonst weiter rauchen.

    Wie begegnen Sie der Kritik, dass Sie mit dem Fördern des Umstiegs auf Rauchalternativen auch nicht gesunde Produkte bewerben?
    Rost: Zunächst einmal: Wir fördern den Umstieg. Das ist ganz wichtig. Wir sprechen die erwachsenen Raucher an, kreieren also keine neuen Verbraucher, sondern fördern den Switch zum potenziell weniger Schädlichen. Und wir sagen nie, dass die rauchfreien Alternativen risiko- oder schadstofffrei sind. Sie sind weniger risikoreich, das bedeutet weniger Schadstoffe, das können wir wissenschaftlich belegen.

    Also ist Ihre Kernaussage …?
    Rost: Wir bieten keine risikobefreiten Erzeugnisse an, sondern schadstoffreduzierte Alternativen im Vergleich zur Zigarette. Und das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Und unsere Botschaft an die Menschen ist: Wer nicht raucht, soll auch bitte nicht anfangen. Und wer raucht, sollte am besten ganz aufhören. Und wer nicht aufhört, der sollte zu schadstoffreduzierten Alterna­tiven wechseln.

    Das sind immer noch ungewohnte Worte aus einem Tabakkonzern …
    Rost: Aber dazu stehen wir. Allerdings wissen wir, dass der Ausstieg nur selten stattfindet. Worauf ich aber sehr stolz bin ist, dass Iqos praktisch nicht von Jugendlichen konsumiert wird. Laut der jüngsten BZgA-Studie haben nur 0,3 Prozent der Jugendlichen Iqos probiert. Das bedeutet: Unsere Vorgaben, dass wir nur erwachsene Raucher ansprechen, die nicht aufhören, sind erfolgreich. Darauf sind wir stolz – dass wir nicht nur eine gute Vision haben, sondern die auch klar und konsequent umsetzen.

    Ein leidiges Thema: Regulierung. Haben Sie Befürchtungen, die die anstehende TPD 3 betreffen?
    Rost: Befürchtungen würde ich nicht sagen. Es gibt ja bislang überhaupt keine konkreten Erkenntnisse zum Vorgehen und Zeitplan. Und wegen der politischen Situation wird es wohl auch noch eine Zeit dauern, bis die TPD 3 in Angriff genommen wird. Auf jeden Fall sehe ich eine Notwendigkeit, die TPD anzupassen, da seit der aktuellen Version so viel im Markt passiert ist und so viele neuartige Produkte in den Markt gekommen sind. Ich hoffe nur, dass sich die in Europa so unterschied­liche Akzeptanz der neuartigen Erzeugnisse in den Diskussionen widerspiegelt. Meiner Ansicht nach brauchen wir eine Regulierung, die aber ganz klar korreliert sein muss mit den Risiken der Artikel. Es muss möglich sein, die Vielfalt der Produkte mit den notwendigen Informationen an den Märkten einzuführen – unter Berücksichtigung von Jugend- und Verbraucherschutz, wie wir ihn bereits umsetzen.

    Sie klingen optimistisch …
    Rost: Ich wünsche mir, dass es richtig gemacht wird. Das würde uns auch helfen, unsere Vision weiter voranzutreiben.

    Ein großes Thema der vergangenen Jahre war Track & Trace. Wie hat sich das ausgewirkt?
    Rost: Zunächst einmal haben wir gezeigt, dass wir als Unternehmen wirklich daran interessiert sind, dem illegalen Handel und dem Schmuggel aktiv die Stirn zu bieten. Darauf bin ich stolz, zumal der Aufwand natürlich hoch war und ist.

    Bekommen Sie Rückmeldungen auf Ihr Engagement?
    Rost: Zum Beispiel von den Steuerbehörden oder dem Zoll. Wir arbeiten ja nicht nur bei Track & Trace mit diesen Behörden zusammen, sondern unterstützen sogar deren Trainings. Auch damit haben wir uns den Ruf eines verantwortungsvollen Produzenten erarbeitet. Aber wir wissen auch, dass die kriminelle Energie groß ist und die Banden immer wieder neue Wege finden.

    Zurück zu Ihrem Flaggschiff Iqos – wobei Sie ja weitere interessante Produkte im Sortiment haben.
    Rost: Natürlich lag zunächst unser Fokus auf Iqos. Und natürlich arbeiten wir kontinuierlich daran, das Produkt noch besser zu machen. Wir fragen uns ständig: Was können wir optimieren, um Raucher zu motivieren, den Switch von Zigaretten zu rauchfreien Alternativen zumindest zu versuchen?

    Und wie geht das?
    Rost: Es gibt in Deutschland viele Raucher, die sich einen starken Tabakgeschmack wünschen. Übrigens ist das häufig die ältere Generation. Da geht es für uns darum, der Zielgruppe innerhalb unseres Terea-Angebots mehr Produkte anzubieten, die dem Full-Flavor-Geschmack noch näher kommen, damit Konsumenten ein ähnliches Erlebnis haben, wie sie es von der Zigarette kennen.

    Ist die Hardware ausentwickelt?
    Rost: Wir haben mit der Induktionserhitzung – eingeführt mit Iqos Iluma – eine sehr ausgeklügelte Technologie. Damit haben wir einen wirklich signifikanten Schritt in der Simplizität des Gebrauchs gemacht. Und dann gibt es in einigen Ländern schon Neueinführungen, die auch nach Deutschland kommen werden, um Iqos noch verbraucherfreund­licher zu machen und einen Zusatznutzen zu geben.

    Aber noch einmal: Sie haben ja auch andere interessante Artikel im Angebot.
    Rost: Genau. Wir sehen bei vielen Konsumenten, dass sie unterschied­liche Artikel zu unterschiedlichen Zwecken benutzen – beim Ausgehen, zu Hause, bei der Arbeit … Und da spielt unsere E-Zigarette Veev, eingeführt im April dieses Jahres, eine große Rolle. Übrigens sprechen wir auch damit nur die erwachsenen Raucher an. Deshalb haben wir einige Varianten mit Tabakgeschmack auf den Markt gebracht, denn wir brauchen keine supersüßen Candy-Aromen, keine jugendaffinen Geschmäcker oder Vermarktungen. Unser Ziel ist es, erwachsenen Rauchern eine schadstoffreduzierte Alternative zur Tabakzigarette anzubieten.

    Für Ihr Unternehmen sind das gute Aussichten.
    Rost: Ich glaube, dass unser Wachstum in der Zukunft über bessere Information der Konsumenten generiert werden wird, über die richtige Regulierung und viele Aspekte mehr. Dazu zählt auch ein Gesamt-Produktprogramm an rauchfreien Angeboten, damit Raucher wirklich für alle Bedürfnisse eine Alternative haben, die nicht Zigarette heißt.

    Da fehlt aber noch ein Produkt …
    Rost: Ja, deswegen bin ich so stark daran interessiert, Nikotin-Pouches in den deutschen Markt einzuführen, da wir wissen, dass es da einen weiteren Zusatznutzen gibt, den sonst kein Artikel bietet. Die Beutel können Sie im Flugzeug benutzen oder im Zug, das hat überhaupt keine Außenwirkung, ist absolut diskret. Damit hätten wir dann das ideale Angebot, um wirklich jede „Ausrede“ der Raucher, warum sie nicht aufhören, obsolet werden zu lassen.

    Und die Produkte haben Sie ja.
    Rost: Die Produkte haben wir, wir dürfen sie nur nicht alle verkaufen.

    Sie sind jetzt seit rund neun Monaten bei Philip Morris. Sind Sie in der Branche angekommen?
    Rost: Ich bin schnell angekommen. Das ist einerseits der Dynamik der Branche geschuldet. Weil es so viele Veränderungen gibt, musste ich mich ins kalte Wasser stürzen. Zudem habe ich ein unglaublich erfahrenes, höchst engagiertes Team, sowohl hier in Gräfelfing als auch draußen, „in the field“, wie man so schön sagt, also die Kolleginnen und Kollegen, die den Handel eng betreuen. Die Expertise hat mir geholfen, sehr schnell anzukommen.

    Zugleich müssen Sie die Expertise durch die Transformationsprozesse ja ständig hinterfragen.
    Rost: Richtig, und das finde ich ebenso spannend, die große Offenheit unseres Teams. Denn es muss offen sein für diese Transformation, die unser Unternehmen und unsere Unternehmenskultur verändert. Und es muss offen dafür sein, Expertise und Leute von außen in das Unternehmen einzugliedern. Denn natürlich musste sich vor zehn Jahren niemand um den Online-Handel kümmern oder um den Konsumenten-Service, da ein Produkt mal nicht richtig funktioniert, oder um Boutiquen.

    Der Konzern musste sich förmlich neu erfinden?
    Rost: Ja, und dazu braucht man auch Expertise von außen, die die Geschäftsfelder, die man vorher von der klassischen Zigarette nicht kannte, voranbringen kann. Daher zeugt es von großer Offenheit zu sagen: „Hey, die Person, die von außen kommt, bringt etwas ein, hat einen anderen Erfahrungsschatz.“ Das ist mir sofort gespiegelt worden. Da gab es keine Hemmschwellen, Ressen­timents oder Vorurteile. Sondern es gab eine Offenheit für die Dinge, die ich von außen miteinbringen konnte. Da bin ich absolut happy, und ich habe keinerlei Bedenken, dass es nicht auch so bleibt.

    Trotzdem stehen Sie vor großen Aufgaben.
    Rost: Richtig, die Art der Transformation ist einmalig. Ich habe ja auch schon andere Unternehmen in gewissem Maß transformiert und umorganisiert. Aber dass sich ein Unternehmen aus einer großen Stärke heraus vor 15 Jahren – als Marktführer mit Marlboro, einer der stärksten Marken weltweit – hinstellt und sagt: Wir schaffen unsere eigene Kategorie komplett ab – das ist bemerkenswert. Und die Transformation mit einer solchen Stringenz und Klarheit umzusetzen und mit nun 40 Prozent Bruttoertrag belohnt zu werden – das finde ich einmalig und habe ich so noch nicht gesehen. Eigentlich heißt es ja: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Wir haben mit dem Ausstieg aus der Zigarette begonnen, als es ausgezeichnet lief. Und das merkt man: Wir müssen das nicht machen, aber wir wollen das machen. Wirtschaftlich betrachtet, gesellschaftlich betrachtet, für die Kunden – das gibt eine wahnsinnig positive Energie, die ich hoffentlich auch zurückgeben kann.

    Frau Rost, herzlichen Dank für dieses Gespräch.

    Marc Reisner

  • Zehn Jahre Iqos

    NEUCHATEL // Zehn Jahre nach dem Marktstart zieht Philip Morris International (PMI) eine positive Bilanz für den Tabakerhitzer Iqos, der eine komplette Branche revolutioniert hat.

    Aus dem Anlass hat PMI zum großen Besteck gegriffen und knapp 200 internationale Medienvertreter in seine Forschungs- und Entwicklungseinrichtung „F & E Center“ nach Neuchatel in die Schweiz eingeladen.

    Der „Cube“, wie das markante, würfelförmige Gebäude am Ufer des Neuenburgersees auch genannt wird, stand an diesem Tag im Zeichen des Tabakerhitzers und entsprechend hochkarätig besetzt war die PMI-Chefetage als Gastgeber vertreten.
    Die Gäste erfuhren mehr über die rasante Evolution von Iqos, die geprägt war von Technik und Innovation: von den Anfängen 2014 in Mailand und Nagoya (Japan) bis zur aktuellen Präsenz in 90 Märkten weltweit im Jahr 2024. Iqos, ein erfolgreiches Produkt, dass PMI erwachsenen Rauchern als Alternative für eine rauchfreie Zukunft offeriert.

    Weitere Beiträge zum PMI-Event lesen Sie in den folgenden DTZ-Ausgaben.

    kes

  • Philip Morris erneuert Tabakerhitzer Iqos

    GENF // Die Schweiz ist nach Japan das zweite Land der Welt, in dem erwachsene Raucher in den Genuss der neuesten Innovation im rauchfreien Portfolio von Philip Morris International (PMI) kommen können. Iqos Iluma ist bei den Eidgenossen ab sofort erhältlich. Dank einer Technologie, die auf dem Induktionsprinzip basiert, ist es laut PMI möglich, den Tabak vom Kern her zu erhitzen. Bisher wurde bei Iqos ein Heizblatt eingesetzt, das den Tabak erhitzt, statt ihn zu verbrennen.

    Rauchfreie Zukunft
    Laut PMI kann mit dem neuen Produkt das Ziel einer rauchfreien Zukunft schneller erreicht werden. Ziel ist es, die Risiken für erwachsene Raucher, die sonst weiterrauchen würden, zu verringern, indem Zigaretten durch wissenschaftlich fundierte rauchfreie Produkte ersetzt werden. PMI hofft, dass sich immer mehr Raucher für diese bessere Alternative zu Zigaretten entscheiden werden. Iqos hat in der Schweiz bereits einen Marktanteil von 5,7 Prozent.

    Die Iqos-Iluma-Serie umfasst zwei Geräte: Iqos Iluma Prime und Iqos Iluma, die beide den Tabak auf Basis von Induktion erhitzen, aber im Design unterschiedlich sind, damit erwachsene Konsumenten das Gerät wählen können, das am besten zu ihren Bedürfnissen und Vorlieben passt.

    Die Technologie dieser Geräte ist das Smartcore-Induction-System, das den Tabak vom Inneren des Terea-Smartcore-Stick aus erhitzt. Diese neu entwickelten Tabaksticks dürfen nur mit Iqos Iluma verwendet werden. Das System verfügt zudem über eine automatische Startfunktion, die erkennt, wenn ein Terea-Stick eingefügt wird.

    red

  • Rauchfreie Zukunft

    GRÄFELFING // Unter dem Motto „Unsmoke“ intensiviert Philip Morris seinen Transformationsprozess hin zu einer rauchfreien Zukunft. Das Unternehmen will so „einen faktenbasierten öffentlichen Dialog“ anschieben.

    Rauchen ist gesundheitsschädlich. An diesem Punkt setzt die Vision einer rauchfreien Zukunft von Philip Morris an. Die zugehörige globale Dialogoffensive startet auch in Deutschland mit der Botschaft: „Unsmoke – Wer nicht raucht, sollte nicht anfangen. Wer raucht, sollte aufhören. Wer nicht aufhört, sollte wechseln.“

    „Wir sind zu 100 Prozent von unserer Vision einer rauchfreien Zukunft überzeugt und wollen sie Realität werden lassen. Wir möchten, dass ein Innovationswettbewerb um die Entwicklung von Alternativen zu Zigaretten entsteht“, sagt Markus Essing, Deutschland-Chef von Philip Morris. „Für den Umbruch ist ein faktenbasierter Dialog zum Rauchverhalten und zu Alternativen essenziell. Nur so ist eine Veränderung im Bewusstsein der erwachsenen Raucher möglich. Mit dem Rauchen aufzuhören ist die beste Option. Alle anderen Raucher sollten informiert über einen Wechsel nachdenken.“


    Differenzierung notwendig

    In den vergangenen Jahren wurden vermehrt alternative Produkte für Raucher entwickelt, die deutlich weniger Schadstoffe als Zigaretten emittieren. Immer mehr Studien lassen mittlerweile eine Differenzierung dieser Alternativen von herkömmlichen Produkten zu. Es gilt: Um eine möglichst informierte Entscheidung über das Rauchen treffen zu können, sollte die Öffentlichkeit Zugang zu allen nötigen Informationen über alternative Produkte bekommen.

    Immer mehr Länder ergänzen die bestehenden Instrumente der Tabakkontrolle um eine am gesundheitlichen Risiko orientierte Informationspolitik. Umfragen zeigen allerdings, dass in Deutschland das Wissen über nachweislich schadstoffreduzierte Alternativen zum Rauchen kaum verbreitet ist – weder bei Rauchern noch bei wichtigen Multiplikatoren, wie Ärzten und medizinischem Personal.

    pi

    (DTZ 38/19)

  • Sesselwechsel bei Philip Morris

    GRÄFELFING // Seit 1. August leitet Claudia Oeking das Geschäftsfeld External Affairs bei Philip Morris in Deutschland (PMG) und wird gleichzeitig neues Mitglied der Geschäftsführung. Sie folgt damit auf Jörg Waldeck, der den Konzern verlässt, um sich neuen Aufgaben zu widmen.

    In der neuen Position verantwortet die ausgebildete Radiojournalistin die für den Dialog mit der Öffentlichkeit zuständigen Funktionen und die PMG-Außendarstellung – die Unternehmens- und Wissenschaftskommunikation, die Hauptstadtrepräsentanz sowie die Pressearbeit und die Corporate Social Responsiblity; darunter ist die gesellschaftliche Verantwortung der Firma als Teil des nachhaltigen Wirtschaftens zu verstehen.

    Zum Geschäftsfeld der Unternehmenssprecherin gehören weiter die Fachbereiche zur Regulierung und Besteuerung von Tabakprodukten und verwandten Erzeugnissen sowie zur Bekämpfung des illegalen Zigarettenhandels.

    „Rauchfreie Zukunft“
    „Durch unsere Transformation haben wir die einzigartige Chance, eine rauchfreie Zukunft Realität werden zu lassen. Hierfür müssen wir alle relevanten Interessensgruppen über die Chancen risikoreduzierter Produkte für die Gesellschaft aufklären. Hierzu haben wir mit Claudia Oeking eine ausgewiesene Expertin für External Affairs als neue Geschäftsführerin gewonnen. Ich bin davon überzeugt, dass sie diese Aufgabe mit ihren herausragenden Fähigkeiten erfolgreich meistern wird“, sagt Markus Essing, Vorsitzender der PMG-Geschäftsführung.

    Claudia Oeking ist seit dem Jahr 2013 bei Philip Morris und hatte in dieser Zeit verschiedene leitende Positionen im Politik- und Kommunikationsbereich im In- und Ausland inne. Von 2017 bis Anfang 2019 war sie als Mitglied der Geschäftsleitung von Philip Morris Austria in Wien tätig. Zuletzt betreute sie als Director External Affairs Innovation in der Konzernzentrale von Philip Morris International im schweizerischen Lausanne internationale Politik- und Kommunikationsprojekte.
    Ein besonderer Fokus ihrer neuen Position bei PMG wird darauf liegen, den umfassenden Wandel des Unternehmens weiter voranzutreiben.


    „Tabakindustrie ist an einem Wendepunkt“

    „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe bei Philip Morris. Die Tabakindustrie ist an einem Wendepunkt, den wir als Marktführer vorantreiben: Von der Zigarette hin zu besseren Alternativen für erwachsene Raucher, die nicht aufhören. Daraus ergeben sich viele Fragestellungen für die Regulierung des Markts, für Aufklärung und Prävention. Hierzu einen offenen und faktenbasierten Dialog in der Gesellschaft zu forcieren, mit Vertretern von Wissenschaft und Forschung, Politik und Behörden, Medien, Nichtregierungsorganisationen, Verbrauchern und der Wirtschaft, ist eines meiner zentralen Ziele als Geschäftsführerin“, kommentiert Oeking ihre neue Position. pi

    (DTZ 33/19)

  • Philip Morris geht neue Wege

    LAUSANNE / LONDON // Philip Morris geht einen neuen Schritt auf seinem Weg in die „rauchfreie Zukunft“. Der Tabakkonzern hat jetzt ein Tochterunternehmen gegründet, das in Großbritannien Lebensversicherungen anbietet. Dabei wirbt die Gesellschaft namens Reviti International mit Rabatten für Nichtraucher und Rauchaussteiger.

    Die Tarife für eine Police beginnen demnach bei fünf Britischen Pfund (rund 5,80 Euro) pro Monat. Ein 20-jähriger Nichtraucher versichert damit eine Prämie von etwa 174.000 Euro, ein 40-jähriger Nichtraucher immer noch einen Betrag von umgerechnet fast 70.000 Euro.

    Interessant werden die Verträge durch Sonderkonditionen: Wer bei Vertragsschluss raucht und auf eine E-Zigarette umsteigt, wird mit einem Nachlass von 2,5 Prozent belohnt. Wer mindestens drei Monate lang zum Tabakerhitzer Iqos von Philip Morris greift, kann sich 25 Prozent gutschreiben lassen, und Raucher, die mindestens ein Jahr lang die Finger von Zigaretten lassen, dürfen sich über einen Rabatt von 50 Prozent freuen.

    Dan Pender, Chef von Reviti, erläutert: „Philip Morris möchte, dass Menschen mit dem Rauchen aufhören.“ Und Philip-Morris-Boss Andre Calantzopoulos sagt: „Dieser Schritt ist sinnvoll für die öffentliche Gesundheit und für Raucher, aber auch für unsere Aktionäre.“
    Nach Großbritannien will Philip Morris mit Reviti in weitere Länder expandieren, war aus dem Umfeld des Konzerns zu hören. red

    (DTZ 19/19)

  • Neue Iqos startet durch

    GRÄFELFING // Rechtzeitig zum Winterbeginn hat Philip Morris Deutschland eine neue und verbesserte Version seines Tabak-erhitzers Iqos vorgestellt. Rechtzeitig zur kalten Jahreszeit? Ja, denn das aktuelle Device zeigt sich robust gegenüber niedrigen Temperaturen.

    Iqos ist eine Erfolgsgeschichte. Diese erste Zwischenbilanz zieht Markus Essing, Vorsitzender der Geschäftsführung von Philip Morris Deutschland. Aktuelle Zahlen belegten den den wachsenden Erfolg des Produkts, heißt es: Eineinhalb Jahre nach Markteinführung des Tabakerhitzers zählt das Unternehmen in Deutschland über 100 000 Nutzer. In den neun Fokusstädten erzielt Philip Morris mit den dazugehörigen Tabaksticks Heets eine Marktdurchdringung von etwa 2,1 Prozent. Hochgerechnet auf die gesamte Bundesrepublik liegt der Marktanteil bei rund 0,5 Prozent.


    „Rauchfreie Zukunft“
    „Wir verfolgen die Vision einer rauchfreien Zukunft. Wir wollen unseren Kunden Produkte anbieten, die das Potenzial haben, die Risiken des Rauchens zu reduzieren“, erläutert Essing und fährt fort: „Iqos ist schon jetzt die mit Abstand erfolgreichste Neueinführung einer Industrie-Markenfamilie im deutschen Zigarettenmarkt seit Jahrzehnten.“ Ziel sei es, bis zum Jahr 2025 insgesamt 40 Prozent unserer weltweiten Umsätze mit risikoreduzierten Produkten wie Iqos zu erwirtschaften. Diese Quote sieht Essing auch als „Messlatte für Deutschland“.

    Philip Morris hatte Iqos Ende Mai 2017 in Deutschland eingeführt. Pro Monat werden durchschnittlich etwa 30 Millionen Heets-Sticks in der Bundesrepublik verkauft. In der Europäischen Union zählt Iqos 1,3 Millionen Nutzer, von denen etwa 0,9 Millionen den Tabakerhitzer exklusiv nutzen. Der Marktanteil in der EU liegt bei 1,2 Prozent.

    In den ersten neun Monaten des Jahres 2018 hat Philip Morris in der EU einen Umsatz von 577 Millionen US-Dollar (rund 510 Millionen Euro) mit risikoreduzierten Produkten erwirtschaftet. Weltweit lag der Umsatz in diesem Zeitraum bei 2,97 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht 13,4 Prozent des globalen Unternehmensumsatzes.

    Iqos ist in über 43 Märkten weltweit erhältlich. 8,8 Millionen Menschen nutzen das Device, etwa sechs Millionen hiervon haben das Rauchen bereits komplett aufgegeben und sind zu Iqos gewechselt. Laut Philip Morris kommen täglich ungefähr 10 000 neue Nutzer hinzu.

    Jetzt stellte der Konzern das neueste Produkt Iqos 3 vor. Das Gerät, das aktuell im Online-Shop und voraussichtlich ab Januar im Handel verfügbar ist, ist das technologisch am weitesten entwickelte Gerät zum Erhitzen von Tabak von Philip Morris. Es wurde in Bezug auf Design und Funktionalität weiterentwickelt.

    Reduzierte Schadstoffe
    In diesem Zusammenhang machte Essing deutlich: „Nie war es so leicht, mit uns ins Geschäft zu kommen.“ Denn Philip Morris ist auf die Unterstützung des Handels angewiesen, um seinen Marktanteil zu steigern.

    Bei Iqos ist die Menge schädlicher Substanzen, die der Konsument inhaliert, im Vergleich zur normalen Zigarette im Schnitt um 90 Prozent reduziert. Das haben staatliche Behörden wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestätigt.

    pi

    (DTZ 47/18)

  • Heets-Werk liegt auf Eis

    DRESDEN // „Wir haben die Bautätigkeit in Dresden unterbrochen, weil wir die Werkskapazitäten weltweit überprüfen.“ Das teilt Philip Morris Germany mit. Es geht um die geplante Fabrik in Dresden, die ab dem kommenden Jahr Heets, also Tabak-Sticks für den Tabakerhitzer Iqos, herstellen sollte. Das Investitionsvolumen sollte rund 275 Millionen Euro betragen.

    Doch die Arbeiten ruhen, ob und wann weitergearbeitet wird, ist derzeit offen. Auch die angekündigten 500 neuen Jobs wird es – zumindest vorläufig – wohl nicht geben. Immerhin, so macht Philip Morris deutlich, „sind bestehende Arbeitsplätze nicht in Gefahr“.

    In der „Sächsischen Zeitung“ sagt Volkmar Heinrich, Chef der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten in Dresden, der Konzern wolle bis Jahresende entscheiden, ob die neue Fabrik tatsächlich errichtet werde. Heinrich: „Es ist noch nicht beerdigt.“

    Einer der Gründe für den Baustopp ist offenbar die Effizienz anderer Werke, allen voran bei Bologna, Italien. Dort arbeiten mittlerweile rund 1200 Beschäftigte in einer Vorzeige-Fabrik. Andere Betriebe sollen von der Zigaretten- und Feinschnitt-Herstellung zumindest teilweise auf die Heets-Produktion umgestellt werden.

    Iqos und Heets sind das Hauptprodukt von Philip Morris mit Blick auf die vom Unternehmen propagierte „rauchfreie Zukunft“. Nach dem Marktstart vor gut einem Jahr nimmt die Verbreitung von Iqos zu, der Marktanteil liegt bei etwa einem Prozent.

    max

    (DTZ 25/18)

  • „Die Zukunft ist rauchfrei“

    GRÄFELFING // Wohin steuert der Zigaretten-Konzern Philip Morris? Wie geht es weiter mit der Deutschland-Tochter? Und was wird aus den beliebten Marlboro-Zigaretten? Diese und viele andere Fragen beantwortet Markus Essing, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Philip Morris Germany, im großen DTZ-Interview.

    Herr Essing, wie lange können wir noch Marlboro-Zigaretten am Kiosk kaufen?
    Markus Essing: Sie wissen, dass es unser Ziel ist, eine rauchfreie Zukunft zu gestalten. Dabei wollen wir den Wechsel schaffen weg von klassischen Zigaretten und anderen Tabakwaren hin zu Produkten, bei denen kein Tabak verbrannt wird.

    Das bedeutet?
    Essing: Wir sprechen hier über Tabakerhitzer und E-Zigaretten. Aber: Wir haben auch gesagt, dass wir das nicht alleine schaffen können, sondern dass wir dafür Unterstützung vom Handel, aus der Forschung und vom Gesetzgeber brauchen, der für diesen Bereich klare Spielregeln aufstellt.


    Und an welchen Zeitraum denken Sie bei dieser Transformation?

    Essing: Das hängt auch davon ab, in welchem Tempo der Fortschritt in den genannten Bereichen stattfindet. Letztlich aber muss der Konsument seine Kaufentscheidung treffen, und solange es eine wesentliche Nachfrage nach konventionellen Zigaretten gibt, werden wir diese sicher bedienen.


    Das Jahr 2025 wird bei Philip Morris genannt …

    Essing: Genau, im Rahmen unserer mittelfristigen Planung wollen wir 30 Prozent unseres Absatzes über rauchlose, also potenziell risikoreduzierte Produkte erwirtschaften. Und wir als Philip Morris Germany wollen dazu natürlich unseren Beitrag leisten.


    Der Begriff „potenziell risikoreduzierte Produkte“ geht Ihnen sehr leicht über die Lippen.

    Essing: Klar, ich habe damit ja ständig zu tun. Und das geringere Risiko spielt eine sehr wichtige Rolle. So zeigen Forschungen, dass zum Beispiel Iqos 90 bis 95 Prozent weniger Schadstoffe erzeugt als die Tabakzigarette. Das sagen wir, das sagt inzwischen aber auch das Bundesinstitut für Risikobewertung. Wir wünschen uns, dass unabhängige Stellen unsere wissenschaftlichen Ergebnisse überprüfen, weil wir sehen, dass man unseren Analysen mit einer gewissen Skepsis begegnet.

    Das BfR hat sich auch geäußert?[datehead][/datehead]
    Essing: Ja, auf einer Tagung des DKFZ …

    Also des Deutschen Krebsforschungszentrums.
    Essing: … haben Vertreter des BfR in einer eigenen Studie unsere Analysen zur Schadstofferzeugung bestätigt.

    Aber die Produkte sind nicht risikofrei?
    Essing: Das sagen wir immer dazu, ja. Aber natürlich halten wir es für wahrscheinlich, dass sie ein geringeres Risiko für den Nutzer bedeuten.

    Und das Produkt ist wirklich rauchfrei?
    Essing: Wo Rauch ist, ist auch Feuer – und das gilt umgekehrt genauso. Bei Iqos gibt es kein Feuer, keine Glut, damit entsteht auch kein Rauch. Dazu gibt es viele internationale Studien, die belegen: Es entsteht kein Rauch, sondern ein Dampf beziehungsweise ein Aerosol.

    Und ist Iqos in Deutschland auch in der breiten Bevölkerung schon bekannt?
    Essing: Noch nicht, da stehen wir noch weit am Anfang. Marken wie Marlboro dürften fast 100 Prozent der Deutschen kennen. Bei Iqos sind wir sicher noch nicht einmal bei 50 Prozent. Da haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Und den möchten wir gemeinsam mit dem Handel gehen.


    Iqos ist eine echte Innovation. Aber die Zigarette kann eigentlich nicht mehr weiterentwickelt werden, oder?

    Essing: Das Innovationspotenzial bei der klassischen Zigarette ist tatsächlich weitgehend ausgeschöpft. Qualitativ haben wir da sehr hohe Standards erreicht. In den vergangenen Jahren gab es bei der Zigarette auch nichts wirklich Neues. Die größte Erneuerung, die es am Markt gegeben hat, war der Start der zusatzstofffreien Zigarette. Und da sind wir näher am natürlichen Ausgangsprodukt – das war also eher ein logischer Schritt als eine Innovation.


    Also wird es keine Marlboro-Revolution mehr geben?

    Essing: Unser Innovationsfokus liegt ganz klar auf den risikoreduzierten Produkten. So arbeiten in der Schweiz über 400 Wissenschaftler, die sich mit dem Thema „rauchfreie Alternativen“ beschäftigen. Da kann der Markt noch Einiges erwarten.

    Und mit Iqos haben Sie ja die Nase vorn.
    Essing: Die Branche steht vor einem riesigen Umbruch, und wir wollen Treiber dieses Umbruchs sein. Das mag ungewöhnlich klingen, weil wir in Deutschland und in vielen anderen Märkten mit unserer Marke Marlboro die Nummer 1 sind. Trotzdem haben wir uns dieser Herausforderung verschrieben.

    Der – in Deutschland – erste Wettbewerber steht ja in den Startlöchern. Wird das der Produktkategorie helfen?
    Essing: Grundsätzlich belebt Wettbewerb das Geschäft. Mit dem neuen Produkt, auf das Sie anspielen, konkurrieren wir ja in anderen Märkten bereits erfolgreich. Und tatsächlich begrüßen wir diese Pläne, denn wir haben immer betont, dass wir eine rauchfreie Zukunft nicht alleine schaffen können. Daher ist es gut, wenn sich auch Wettbewerber dieser Transformation verschreiben.

    max

    Das vollständige Interview finden Sie in der DTZ-Printausgabe 17/18.