Schlagwort: Preissensibilität

  • Besser als im Vorjahr

    WIESBADEN // Insgesamt rund 5,8 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres lagen die Tabaksteuereinnahmen in den ersten neun Monaten. Gut 10,22 Milliarden Euro kassierte der Fiskus insgesamt, wobei Tabak-Sticks für Heat-not-Burn-Produkte nicht aufgeführt wurden.

    Das Gros entfiel mit 8,39 Milliarden (plus 3,8 Prozent) naturgemäß auf Zigaretten. Besonders üppig fielen die Steigerungen gegenüber dem Vorjahr bei Wasserpfeifentabak (54,3 Prozent auf 34,3 Millionen Euro), Pfeifentabak (20,6 Prozent auf 9,0 Millionen Euro) sowie bei den sogenannten Substituten, also in erster Linie Liquids für E-Zigaretten (532 Prozent auf knapp 140 Millionen Euro), aus. Bei den Liquids wird die Statistik allerdings dadurch völlig verzerrt, dass die Steuer erst seit 1. Juli 2022 erhoben wird. Dennoch fällt auf, dass das Steueraufkommen aus dieser Kategorie stetig steigt.

    Preissensibilität der Konsumenten
    Das Steueraufkommen bei Feinschnitt stieg um 8,1 Prozent auf mehr als 1,57 Milliarden Euro; darin drückt sich die Preissensibilität der Konsumenten insbesondere angesichts hoher Inflationsraten aus. Bei Zigarren und Zigarillos landeten fast 72,5 Millionen Euro (plus 5,2 Prozent) in der Staatskasse.

    Der temporäre leichte Abwärtstrend bei Zigaretten dürfte sich, glaubt man dem Nettobezug an Steuerzeichen als vorlaufendem Indikator, weiter abflachen. Erstaunlich: Beim Pfeifentabak weist die Statistik für August ein leichtes Minus aus – im September dagegen gab es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen enormen Zuwachs. Auch bei den Substituten zeigt sich hier eine weiter positive Entwicklung.

    red

  • Steuer bleibt stabil

    BERLIN // Das Statistische Bundesamt hat jetzt die vorläufigen Zahlen für das Tabaksteueraufkommen 2021 vorgelegt. Unterm Strich resultiert ein leichtes Plus.


    Absatz von Zigaretten

    Der Absatz von Zigaretten betrug im abgelaufenen Jahr 71,8 Milliarden Stück. Das waren 2,8 Prozent weniger als 2020, als 73,8 in Deutschland versteuerte Zigaretten geraucht wurden. Auch Feinschnitt zum Selbstdrehen oder Selbststopfen lag 5,6 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

    Der Absatzrückgang hatte keine gravierenden Auswirkungen auf die Einnahmen durch die Tabaksteuer für den Bund, wie der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) mitteilt, denn: Die Tabaksteuer wird auf die Menge und auf den Preis erhoben. Etwa 97 Prozent des gesamten Tabaksteueraufkommens werden über die Produkte Zigaretten und Feinschnitt generiert. Die Steuereinnahmen lagen 2021 stabil bei 14,7 Milliarden Euro – 0,5 Prozent mehr als 2020.

    Die Pandemie beeinflusst weiter das Kaufverhalten der Verbraucher. Sie kaufen seltener ein, greifen aber dabei vermehrt zu Großpackungen. Der überwiegende Teil der Konsumenten von Tabakwaren zeigt eine hohe Preissensibilität und zieht die preisgünstigeren XXL-Packungen vor.

    Neuartige Produkte ab 2022 teurer
    Vom Feinschnitt, der geringer als Zigaretten besteuert wird, wurden im vergangenen Jahr 24 854 Tonnen abgesetzt. Das waren 1474 Tonnen weniger als 2020. Das erste Corona-Jahr 2020 hatte mit einem satten Plus von zehn Prozent gegenüber 2019 einen Feinschnitt-Boom hervorgebracht. Weiteres Wachstum wurde 2021 nicht erzielt, obwohl die Tabakverbraucher nach wie vor preissensibel sind. „Den Konsumenten steht eine Vielfalt von Waren zur Verfügung; vor allem neuartige Produkte bieten potenziell gesundheitsrisikoreduzierte Alternativen für Raucher. Umso bedauerlicher ist es, dass neuartige Produkte ab 2022 durch das Tabaksteuermodernisierungsgesetz deutlich teurer werden“, erklärt BVTE-Hauptgeschäftsführer Jan Mücke.


    Zigarren und Zigarillos

    Bei Zigarren und Zigarillos gab es einen leichten Anstieg von 1,4 Prozent auf ein Volumen von 2,780 Milliarden Stück gegenüber 2,742 Milliarden im vorvergangenen Jahr. Bodo Mehrlein, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ): „Grundsätzlich zeigt der traditionelle Markt klassischer Zigarren- und Zigarilloprodukte seit über fünf Jahren einen stabilen bis leicht rückläufigen Trend. Die Versteuerungsstatistik, die den Bezug von Steuerzeichen durch die Unternehmen abbildet, entspricht nie genau den Entwicklungen des Markts. Wir gehen davon aus, dass im Monat Dezember noch vermehrt Steuerzeichen bezogen wurden, da im Januar 2022 eine nicht unerhebliche Steuererhöhung auf Zigarren und Zigarillos durch die Anhebung der Mindeststeuer erfolgt ist. Mittelfristig wird sich das 2022 ausgleichen. Durch die Erhöhung der Mindeststeuer zum Januar 2022 und zum Januar 2023 geht der Bundesverband der Zigarrenindustrie von einem weiteren Rückgang im niedrigpreisigen Segment aus“.


    Der langfristige Trend

    Wesentlich aussagekräftiger ist der langfristige Trend der Statistik, der zeigt, dass diverse fiskalpolitische Instrumente, insbesondere zwei Änderungen bei der steuerrechtlichen Definition und die Einführung einer Mindeststeuer, dazu geführt haben, dass sich der Markt seit 2007 mehr als halbiert hat. Dieser Trend wird sich durch die erneute Anhebung der Mindeststeuer fortsetzen.

    Absatz von Pfeifentabak
    Der Absatz von Pfeifentabak einschließlich Wasserpfeifentabak und Tabak-Sticks stieg um 40,0 Prozent auf 8387 Tonnen. Dieser Trend hat sich in der Corona-Krise verstärkt. Der klassische Pfeifentabak spielt dabei keine Rolle. Treiber des Wachstums sind Shisha-Tabak und die Sticks für Tabakerhitzer.

    red

  • Fabrikzigarettenmarkt geht zurück und keiner weiß so genau warum

    MAINZ (DTZ/fok). Die Auslieferungen von Fabrikzigaretten an den deutschen Handel bezifferten sich im März 2013 auf insgesamt 7,348 Mrd. Stück (vorläufige Schätzzahl).

    Das war zwar eine deutliche Erholung gegenüber den sehr schwachen Auslieferungsmonaten Januar und Februar 2013, im Vergleich zum März des Vorjahres bedeutete dies aber einen weiteren Rückgang um 3,8 Prozent. Kumuliert für das erste Quartal 2013 lagen die Auslieferungsmengen bei 18,729 Mrd. Stück und damit um 6,6 Prozent niedriger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. An Handelsbilligzigaretten wurden im März schätzungsweise 734 Mio Stück ausgeliefert (minus 17,5 Prozent), im 1. Quartal waren es 2,141 Mrd. Stück (minus 13,7 Prozent). Der starke Rückgang dürfte aber teilweise auch auf Fehlzuordnungen (bei Zigaretten wie beim Feinschnitt) im Vorjahr zurückzuführen sein. Erstmals fiel der Handelsmarkenanteil im März wieder unter die 10-Prozent-Schwelle.

    Nach wie rätseln Branchenexperten über die Kaufzurückhaltung der Konsumenten, denn zum einen wurden bei den großen Zigarettenmarken bisher die Kleinverkaufspreise trotz höherer Steuerbelastung nicht angehoben. Zum anderen hat sich auch das konjunkturelle Umfeld nicht weiter verschlechtert. Ein Teil des Rückgangs ist sicher auf technische Effekte, also vor allem die Vorverlagerung von Umsätzen auf das 4. Quartal 2012 zurückzuführen. Auch die in 2013 besonders ungünstige Witterung mit ihren negativen Auswirkungen auf den Outdoor-Konsum spielt eine Rolle. Aber man muss wohl auch zur Kenntnis nehmen, dass neben dem „demografischen Grundrauschen“, also dem Älterwerden der deutschen Bevölkerung und der anderen Bewertung von Risikokonsum durch ältere Menschen, auch die seit Jahren anhaltenden gesundheitsbezogenen Kampagnen gegen das Rauchen, speziell bei Jugendlichen, Wirkung zeigen. Es mag zwar sehr kurz gesprungen sein, dies jetzt als Wirkungsfaktor auf einen so kurzen Zeitabschnitt herauszulesen, aber ein Faktor unter mehreren anderen ist dies schon.

    Dass die Preissensibilität bei vielen Bürgern mit kleinem Genussmittelbudget eine unverändert große Rolle spielt, zeigt sich ein wenig auch darin, dass der Absatz von Feinschnitterzeugnissen sich stabil hält. Im März 2013 lagen die Auslieferungen hier bei 2 196 Tonnen. Das waren 6,0 Prozent weniger als im März des Vorjahres. Kumuliert für das erste Quartal 2013 hielt sich der Feinschnittgesamtmarkt allerdings mit 6 396 Tonnen (plus 0,4 Prozent) gut stabil.
    Die größte Marktbedeutung für die Dreh- und Stopfprodukte hat nach wie vor der klassische Feinschnitt, auf den im März 2013 Auslieferungen von 1 094 Tonnen (minus 9,4 Prozent) entfielen. Im ersten Quartal waren es 3 192 Tonnen (minus 5,3 Prozent). Bei schnittoptimiertem Feinschnitt bezifferten sich die Auslieferungen im März auf 479 Tonnen (minus 15,2 Prozent), im 1. Quartal auf 1 433 Tonnen (minus 7,7 Prozent). Wachstum erzielte der Volumentabak mit 623 Tonnen im März (plus 10,3 Prozent) und 1 771 Tonnen im 1. Quartal (plus 22,3 Prozent). Rückläufig präsentierten sich die Auslieferungen an Handelsmarkenfeinschnitten mit schätzungsweise 581 Tonnen im März (minus 10,6 Prozent) und 2 141 Tonnen im 1. Quartal (minus 13,7 Prozent).
    Das kleine Segment der Filterzigarillos erreichte im März ein Auslieferungsvolumen von 188 Mio. Stück (minus 19,0 Prozent); im ersten Quartal 2013 waren es 538 Mio. Stück (minus 15,7 Prozent).

    (DTZ 15/13)

  • Preiskampf beim Feinschnitt befürchtet

    MAINZ (DTZ/fok). Die Tabaksteuererhöhung per 1. Mai belastet vor allem den Feinschnitt deutlich stärker.

    Mit Blick auf die hohe Preissensibilität vieler Feinschnittkonsumenten hatten daher die meisten Hersteller speziell bei den Volumentabaken ihre Preise nur vorsichtig angehoben, was der Handel aufgrund der problematischen Margensituation seither heftig beklagt. Jetzt wächst die Sorge vor einem weiteren Drehen der Preisspirale nach unten. So hat BAT gegenüber dem Handel signalisiert, den Preis für Pall Mall Allround auf 10,50 Euro/80g bzw. 12,95 Euro/110g abzusenken. Im Handel wird befürchtet, dass die aktuelle Entwicklung zu einer Margenvernichtung auf breiter Ebene führt und ein generelles Umdenken gefordert.

    (DTZ 27/2011)

  • Tabakwarenmarkt verzeichnete auch 2010 leichten Rückgang

    MAINZ (DTZ/fok). Der deutsche Tabakwarenmarkt konnte auch im vergangenen Jahr sein Absatzvolumen nicht ganz behaupten und die Hersteller mussten leichte Rückgänge in den Auslieferungszahlen an den Handel hinnehmen.

    Bei der Fabrikzigarette lag der Absatz nach vorläufigen Schätzzahlen bei 83,916 Mrd. Stück und damit um 1,8 Prozent bzw. 1,58 Mrd. Stück niedriger als im Jahr zuvor. Allerdings bezifferte sich die Auslieferungsmenge von Markenzigaretten nur noch auf 73,388 Mrd. Stück; das waren 3,0 Prozent bzw. 2,26 Mrd. Stück weniger als in 2010.

    Demgegenüber profitierten die Handelsmarken mit einem Auslieferungsvolumen von ca. 10,5 Mrd. Stück von der gestiegenen Preissensibilität der Verbraucher; der Absatz der Handelsmarken stieg um 6,9 Prozent, ihr Anteil am Fabrikzigarettenmarkt erhöhte sich von 11,5 auf 12,5 Prozent.

    Zigarettenstränge vor dem Aus?Keine große Rolle spielten am Markt die Zigarettenstränge, deren Produktion aufgrund der neuen steuerlichen Definition wohl von allen Herstellern zum Jahresbeginn eingestellt worden sein dürfte. Im Jahr 2010 waren insgesamt 1,052 Mrd. versteuerte Stück ausgeliefert worden; das waren 19,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wobei das Wachstum gegen Jahresende zum Teil wohl auch durch Bevorratung bei den Verbrauchern und im Handel entstanden sein dürfte.

    Preiswert rauchen lautet auch das Stichwort für den Feinschnittmarkt. Dieser verringerte allerdings in 2010 sein Wachstumstempo erheblich. Die Auslieferungen stiegen nach vorläufigen Schätzzahlen um 1,6 Prozent auf 25.526 Tonnen. Im Vorjahr war der Feinschnittmarkt noch um 8,6 Prozent gewachsen.

    Klassischer versus volumenoptimierter FeinschnittInteressant ist in diesem Zusammenhang, die Teilsegmente unter die Lupe zu nehmen. So entfiel auf den klassischen Feinschnitt zwar immer noch der größte Teil des Feinschnittabsatzes. Mit 14.552 Tonnen waren hier aber 9,4 Prozent weniger ausgeliefert worden. Stattdessen entschieden sich die Verbraucher für Produkte mit einer höheren Ergiebigkeit: Auf schnittoptimierten Tabak entfielen in 2010 Auslieferungsvolumina von 7.756 Tonnen; das waren 15,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Und bei volumenoptimierten Feinschnitttabaken stiegen sie sogar um 36,7 Prozent auf 3.218 Tonnen.

    Bei den Ecocigarillos bezifferte sich das Absatzvolumen in 2010 auf ca. 2,861 Mrd. Stück und lag damit um etwa 1,8 Prozent unter Vorjahr.

    Unterm Strich zeigt sich der Konsum von in Deutschland versteuerten Tabakwaren knapp stabil, aber mit einem deutlichen Trend zu preiswerten Angeboten. Das äußert sich ebenso bei der Fabrikzigarette mit steigenden Anteilen der unteren Preislagen/Handelsmarken, wie auch beim Feinschnitt, wo preisattraktive Produkte mit hoher Ergiebigkeit immer stärker in den Fokus rücken.

    Die Tabaksteuererhöhung im Mai 2011 wird vor allem für niedrigpreisige Zigaretten und Feinschnitt einen deutlichen Überwälzungsbedarf auf die Preise bedeuten. Das mag in der Konsequenz zwar eine Verringerung der Erosion der höherpreisigen Angebote zur Folge haben, an ein echtes Wiedererstarken der Premiumpreislage glaubt aber in der Branche kaum jemand.

    (DTZ 1/11)

  • Mengenrückgang bei der Zigarette macht auch dem Fiskus zu schaffen

    In den ersten sieben Monaten sank Steuerzeichenbezug um 7,2 Prozent

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Kaufzurückhaltung und gestiegene Preissensibilität bei den Konsumenten wirken sich auch auf die Kasse des Fiskus aus. Im Juli 2010 erreichten die Tabaksteuereinnahmen des Bundes ein Volumen von 1,225 Mrd. Euro und damit 2,0 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Entscheidend waren dabei geringere Steuereinnahmen aus der Zigarette, die mit 1,092 Mrd. Euro 2,8 Prozent weniger einbrachte. Kumuliert für die ersten sieben Monate bezifferten sich die Einnahmen auf 7,007 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 2,7 Prozent entsprach. Auch hier war die Zigarette mit Einnahmen von 6,170 Mrd. Euro (minus 3,9 Prozent) ausschlaggebender Faktor.

    Beim Bezug von Steuerbanderolen wurde im Juli 2010 eine Menge von 7,656 Mrd. Stück Zigaretten erreicht, was gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 5,8 Prozent bedeutet. Der Kleinverkaufswert dieser Ware stieg um 5,9 Prozent auf 1,763 Mrd. Euro. Trotz der positiven Monatszahl ergibt sich für den kompletten Zeitraum Januar bis Juli ein deutlicher Rückgang: Hier wurden Banderolen für 48,529 Mrd. Stück Zigaretten bezogen, 7,2 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Kleinverkaufswert dieser Zigaretten bezifferte sich auf 11,147 Mrd. Euro, 4,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

    Ansteigender Verlust im Monat Juli 2010
    Der Steuerzeichenbezug für Feinschnitt verzeichnete im Juli 2010 mit 2 057,6 Tonnen einen Rückgang von 6,6 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Der Kleinverkaufswert lag bei 206,7 Mio. Euro. Da jedoch in den Vormonaten die Steuerzeichenbezüge für Feinschnitt durchweg Steigerungsraten aufzuweisen hatten, ergibt sich für den Zeitraum Januar bis Juli 2010 kumuliert in der Menge ein Plus von 4,5 Prozent auf 14 890,3 Tonnen und im Kleinverkaufswert ein Plus von 5,7 Prozent auf 1,496 Mrd. Euro.

    Hier machen sich wie auch bei der Fabrikzigarette zwischenzeitliche moderate Preisanhebungen bemerkbar. Der Banderolenbezug für Zigarren und Zigarillos bezifferte sich Juli 2010 in der Menge auf 401,8 Mio. Stück (plus 15,6 Prozent) im Kleinverkaufswert von 63,2 Mio. Euro (plus 4,9 Prozent). Dies vor allem durch das Wachstum des Niedrigpreisbereichs getragene Banderolenplus zeigt sich auch für den Siebenmonatszeitraum: Hier stieg der Banderolenbezug in der Menge um 10,7 Prozent auf 2,342 Mrd. Stück und im Kleinverkaufswert um 5,8 Prozent auf 389,0 Mio. Euro.

    Beim Pfeifentabak brachte der Juli 2010 ein Erhöhung des Banderolenbezugs um 10,8 Prozent auf 64,9 Tonnen, der Kleinverkaufswert stieg um 8,3 Prozent auf 7,3 Mio. Euro. Im Siebenmonatszeitraum spiegelt sich in den Versteuerungszahlen allerdings ein weiterer Schrumpfungsprozess des Marktes wider: Die versteuerte Menge reduzierte sich um 7,1 Prozent auf 406,6 Tonnen, der Wert um minus 4,9 Prozent auf 46,8 Mio. Euro.

    Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr
    Addiert man die Kleinverkaufswerte aller Tabaksteuerobjekte für den Zeitraum Januar bis Juli 2010, ergibt sich im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahrs ein „Umsatz“-Rückgang um 3,4 Prozent auf 13,079 Mrd. Euro. Nach Abzug von Mehrwertsteuer und Tabaksteuer resultiert hieraus ein Wirtschaftsnutzen von 3,239 Md. Euro, 0,3 Prozent bzw. 10 Mio. Euro weniger als im Vorjahreszeitraum.

    Diese relative Stabilität des für die komplette Wertschöpfungskette nach Abzug der rund 75 Prozent Verbrauchssteuerbelastung verbleibenden Betrags für Herstellung und Vermarktung resultierte aus den höheren Absatzmengen beim Feinschnitt und den Zigarillos. Bei der Zigarette, isoliert betrachtet, schrumpfte der Wirtschaftsnutzen um 2,1 Prozent bzw. 54 Mio.Euro auf 2,478 Mrd. Euro. Die Verbrauchssteuerbelastung bei Fabrikzigaretten lag damit bei 77,8 Prozent.

    (DTZ 33/10)

  • Sonne und WM sorgten auch für Aufhellung am Zigarettenmarkt

    Im Juli wurden die bisher besten Auslieferungszahlen des Jahres erzielt

    MAINZ (DTZ/fok). Sonnenschein und Ferienstimmung scheinen sich positiv auf den Zigarettenkonsum auszuwirken. Im Juli erreichten die Auslieferungen von Fabrikzigaretten an den deutschen Handel den bisher höchsten Monatsabsatz im laufenden Jahr.

    Möglicherweise spielte die noch bis in die erste Monatshälfte laufende Fußball-WM in Südafrika mit ihren spannenden Spielen und deutscher Beteiligung bis ins Halbfinale noch eine konsumsteigernde Wirkung.

    Leichtes Minus bei Fabrikzigaretten
    Das Auslieferungsvolumen an Fabrikzigaretten bezifferte sich im Juli auf 7,764 Milliarden Stück (vorläufige Schätzzahl). Allerdings stand diese Zahl einem deutlich überdurchschnittlichen Vorjahresmonat gegenüber, weshalb sich im Monatsvergleich immer noch ein leichtes Minus von 2,6 Prozent ergab. Dies traf speziell den Bereich der Markenzigarette, die mit einem Absatz von 6,820 Mrd. Stück um 3,9 Prozent unter dem Volumen des Vergleichsmonats des Vorjahres lag. Die Handelsmarken steigerten dagegen ihr Auslieferungsvolumen um 8,3 Prozent auf ca. 944 Mio. Stück. Der Handelsmarkenanteil am Fabrikzigarettenmarkt stieg damit auf 12,4 Prozent.

    Für die ersten sieben Monat 2010 kumuliert, reduzierte sich der Fabrikzigarettenabsatz um 2,4 Prozent auf 48,716 Mrd.Stück. Hiervon entfielen 42,666 Mrd. Stück auf Markenzigaretten (minus 4,0 Prozent) und 6,050 Mrd. Stück auf Handelsmarken (plus 10,6 Prozent). Gerade dieses Auseinandertriften der Entwicklung von Discountangeboten und der Markenware muss nachdenklich stimmen. Denn die Rentabilität des Fachhandels aus der Zigarette gerät durch diese Preissensibilität und die dadurch ausgelösten Reaktionen auch im Markenzigarettenmarkt weiter unter Druck.

    Handel zweifelt
    Handelsseitig wird allerdings stark bezweifelt, ob die Markenbranche mit dem Verzicht auf geplante Überwälzungsschritte für die gestiegene Mindeststeuerbelastung, wie sie derzeit bei den Maxi-Packungen der „Value for Money“-Marken ins Visier genommen werden, zur Lösung der Ertragsproblematik einen Beitrag leisten können.

    Beim Thema Preissensibilität fällt der Blick zwangsläufig auf die Preiswert-alternativen zur Fabrikzigarette. Der Feinschnitt konnte im Juli sein Auslieferungsvolumen weiter leicht ausbauen. Mit schätzungsweise 2.410 Tonnen wurde der Vorjahresmonat um 4,1 Prozent übertroffen. Im Sieben-Monats-Vergleich waren es mit ca. 15.297 Tonnen 4,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für Raucher mit kleinem Budget ist die Alternative Feinschnitt kaum noch wegzudenken, will man ihn nicht in illegale Einkaufskanäle,, sprich den Schmuggel, abdrängen.

    Ecofilterzigarillos konnten allerdings von dem Preiswerttrend aktuell nicht profitieren. Im Juli lagen hier die Auslieferungen bei 263 Mio. Stück (minus 3,3 Prozent), im Zeitraum Januar bis Juli 2010 kumuliert waren es 1,632 Mrd. Stück (minus 1,6 Prozent).

    Steigerungen, wenn auch auf niedrigem Niveau, ist bei den Tabaksträngen festzustellen. Im Juli lag deren Absatz bei 85 Mio. versteuerten Stück (plus 10,4 Prozent), von Januar bis Juli kumuliert waren es 546 Mio. versteuerte Stück und damit 11,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

    (DTZ 31/10)

  • Maxis und Value dominieren den Zigarettenmarkt

    MAINZ (DTZ/fok). Die Preissensibilität der Konsumenten bleibt weiter ein zentrales Thema für den deutschen Zigarettenmarkt. In einem leicht schrumpfenden Markt – im 1. Halbjahr 2010 gingen die Auslieferungszahlen für Fabrikzigaretten um 2,4 Prozent auf rund 41 Mrd. Stück zurück – zeigten die beiden untersten Preissegmente deutliches Wachstum, und das ganz klar auf Kosten der oberen Preisklassen.

    So verlor die Premiumpreislage 3,9 Prozentpunkte Marktanteil und hatte damit noch einen Marktanteil von 46,4 Prozent. Die Mittelpreislage büßte 1,2 Prozentpunkte ein und kam auf 10,3 Prozent. Dem stand ein Marktanteilsgewinn von 3,6 Prozent auf 30,8 Prozent bei den Value for Money-Marken gegenüber. Und auch die extrem billigen Marken, darunter vor allem Handelsmarken, wuchsen um 1,5 Prozentpunkte auf einen Anteil von 12,5 Prozent.

    Parallel dazu wächst der Anteil der Großpackungen. Vor allem das Segment der Maxi-Packungen verzeichnete durch steigende Nachfrage und Ausweitung des Angebots einen rasanten Anstieg. Mit einem Marktanteil von 5,8 Prozent (plus 2,3 Prozentpunkte) und einem um 62 Prozent gestiegenen Auslieferungsvolumen entwickelt sich dieses Packungsformat immer mehr zum Renner, und zwar mit weiter steigender Tendenz.

    Aber auch das klassische Big Pack Segment erhöhte seinen Anteil nochmals um 3,7 Prozentpunkte auf einen Marktanteil von 40,9 Prozent. Bei den Originalpackungen mit ihren im Regelfall 19 Stück Inhalt schrumpfte der Anteil entsprechend um 6,0 Prozentpunkte auf 53,3 Prozent. Setzt sich der Trend fort, werden bis Jahresende die Großpackungen das bisher dominierende OP-Segment eingeholt oder sogar überholt haben.

    Die AP konnte sich zwar nach sehr schwachem Start ins Jahr 2010 inzwischen etwas erholen, verlor aber gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres nochmals 1,4 Prozentpunkte auf nun durchschnittlich nur noch 11,2 Prozent Marktanteil.

    (DTZ 30/2010)