Schlagwort: Preispolitik

  • Australier lassen sich nicht schockieren

    SYDNEY (DTZ/red). Die Zahlen stimmen: Zigarettenhersteller wie British American Tobacco (BAT) sind zufrieden mit dem Australien-Geschäft.

    Die Einführung der Einheitspackung für Tabakprodukte (engl. plain packaging) 2012 hat den nationalen Tabakkonsum nicht beeinflusst, zitiert das australische Online-Magazin „The Daily Life“ Nicandro Durante, CEO von British American Tobacco (BAT). Trotz Schockbildern und Standarddesign konsumieren die Australier weiterhin Zigaretten – sogar mit leichtem Anstieg, verkündet der BAT-Chef.

    Für den zweitgrößten börsennotierten Zigarettenkonzern weltweit ist Australien neben Vietnam, Pakistan und Bangladesch einer der führenden Märkte im asiatisch-pazifischen Raum.

    „In Australien verzeichnen wir ein ausgezeichnetes Gewinnwachstum, das durch Preispolitik, Kosteinsparung und wachsenden Marktanteilen im Premiumsegment getragen wird“, sagt BAT-Finanzchef John Stevens. „Wir registrieren bislang keinen Einfluss der Einheitspackung auf unser Geschäft.“ Der Zigarettenhersteller ist eigenen Angaben zufolge mit 46 Prozent Marktführer in Australien.

    Auch Marktteilnehmer Philip Morris hat bisher keine Auswirkungen durch die Standardpackung auf die allgemeine Geschäftsentwicklung für das Australien-Geschäft festgestellt. Obwohl der Markt für illegale Zigaretten als Folge der Einheitspackung und der hohen Steuern wachse.

    Der Handel mit unversteuerten Zigaretten ist in den letzten zwei Jahren von zehn Prozent auf heute 12,5 Prozent angestiegen, stellt der australische Zoll in seiner Jahresbilanz 2012/13 fest.

    (DTZ 13/14)

  • Reemtsma justiert die Feinschnittpreise neu

    HAMBURG (DTZ/fok). Zum zweiten Mal in diesem Jahr wird die Firma Reemtsma die Preisstellung ihrer Feinschnittmarken aktualisieren und damit ebenso steuerpolitischen wie marktpolitischen Erwägungen Rechnung tragen.

    Wie aus Handelskreisen zu erfahren war, will Reemtsma voraussichtlich ab Mitte Juni beginnen, die Kleinverkaufspreise für Feinschnitt spürbar anzuheben und damit die Preisabständigkeit des Feinschnitts zur Fabrikzigarette, die ja in Kürze einen Preisschritt von durchschnittlich 20 Cent pro 19er OP vornimmt, wieder auf das frühere Niveau zu bringen. Auf diesem Wege soll ein vor allem unter fiskalischen Gesichtspunkten unerwünschtes starkes Wachstum des Feinschnitts zu Lasten der hochversteuerten Fabrikzigarette verhindert werden.

    Fortsetzung der ausgewogenen Preispolitik
    Gleichzeitig sieht Reemtsma in diesem Schritt eine konsequente Fortsetzung ihrer ausgewogenen volumen- wie auch margenorientierten Preispolitik. Konkret soll der Feinschnitt-Preisschritt dafür sorgen, dass dem 20-Cent-Preisschritt der 19er-Zigarettenpackungen ein adäquater Schritt beim Feinschnitt gegenübersteht. Umgerechnet auf 19 Stück Selbstgefertigte hatte nach der Tabaksteuererhöhung vom 1. Januar 2013 die erste Preisanpassung durchschnittlich 5 Cent betragen, der jetzige Preisschritt soll deshalb weitere 15 Cent umgerechnet auf 19 Selbstgefertigte betragen.

    Einige Beispiele aus dem Reemtsma-Sortiment: Bei JPS geht die 50-g-Packung von 8,20 auf 8,95 Euro, die 80g-Packung von 12,50 auf 13,75 Euro und die 100g-Packung von 14,50 auf 15,95 Euro. Bei Route 66 erhöht sich der Preis der 50g-Packung von 7,75 auf 8,50 Euro, die 80g-Packung geht von 11,95 auf 12,95 Euro, die 100g von 13,95 auf 15,50 Euro und die 165g von 22,75 auf 23,95 Euro. Bei der besonders im Preisfokus stehenden Marke Fairwind wird der Inhalt der 110g-Packung auf 100 g reduziert, bei unverändertem KVP von 14,50 Euro. Gleichfalls wechselt die 150g-Packung auf 140g, erhöht aber parallel auch den KVP von 18,50 auf 19,50 Euro. Bei den klassischen Drum und Gauloises Pouches erfolgt ein 30 Cent-Preisschritt.

    Spürbare Margenverbesserung für den Handel
    Unterm Strich bedeutet die Preisanhebung des Feinschnitt-Marktführers Reemtsma eine spürbare Margenverbesserung für den Handel. Damit ist die von verschiedenen Handelsunternehmen seit geraumer Zeit wiederholt ausgesprochene Forderung nach einer Reduzierung der Preisabständigkeit zwischen Fabrikzigarette und Feinschnitt ebenso wie nach einer Verbesserung der Marge beim Feinschnitt Rechnung getragen worden.

    (DTZ 21/13)

  • Philip Morris bestätigt Marktinformationen

    GRÄFELFING (DTZ/fok). Wie aus dem Handel zu erfahren ist, hat die Philip Morris GmbH ihre Handelspartner darüber informiert, dass sie die Preise ihrer Zigarettenmarken im Zuge der Tabaksteuererhöhung zum 1. Januar 2013 nicht erhöhen wird. Damit bestätigt das Unternehmen entsprechende Presseberichte, die vorab ein solches Vorgehen erwarten ließen.

    Konkret teilt die Philip Morris GmbH dem Handel jetzt mit, dass ihr Zigarettenangebot noch bis zum 25. Januar 2013 nach derzeit gültiger Kalkulation fakturiert wird. Ab dem 28. Januar 2013 als Stichtag will das Unternehmen seine Kalkulation und damit die Rechnungslegung basierend auf den neuen Steuersätzen umstellen. Das verändert die Einkaufspreise des Handels, nicht jedoch die Kleinverkaufspreise. Eine Preisliste für Feinschnitt hat Philip Morris bisher noch nicht vorgelegt.

    Wie das Unternehmen auf Anfrage einräumte, spielt die aktuelle Preispositionierung der Hauptmarke Marlboro für die Entscheidung eine bedeutende Rolle. Gleichzeitig betont das Unternehmen, dass es langfristig eine margenorientierte Preispolitik verfolge.

    (DTZ 51/52/12)

  • Wunschzettel 2012 aus Sicht des Einzelhandels

    BREMEN (DTZ/pnf). Es passt gut hinein in die vorweihnachtliche Zeit, Wunschzettel zu verfassen. „Als Facheinzelhändler erwarte ich keine Geschenke aus dem Markt heraus, von den Herstellern oder gar von der Politik.

    Aber ich habe Wünsche, Erwartungen, Forderungen“, sagt Rainer von Bötticher, geschäftsführender Gesellschafter der Filialgruppe M. Niemeyer Cigarren. Er würde sich u. a. eine deutliche Abnahme des Absatzes nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten und trotz des Schmuggel-, Rauchverbots- und Preisentwicklungseffekts mindestens eine Stabilität des Gesamtabsatzvolumens wünschen. Rainer von Bötticher hofft, dass es durch die momentan augenscheinlich boomende E-Zigarette nicht zu Marktverwerfungen kommen wird.

    Von den Herstellern erwartet er eine margenorientierte Preispolitik als Ausdruck ihrer Verantwortung den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen gegenüber. Das ewige Schielen nach der Preisstellung der Handelsmarken sei nicht zielführend. Vielmehr müsse das Augenmerk mehr auf die Marke und die Qualität gerichtet werden. Im OTP-Bereich müsse auf den wertevernichtenden Verdrängungswettbewerb verzichtet werden.

    Weiter fordert Rainer von Bötticher eine gerechtere Aufteilung des Wirtschaftsnutzens zwischen Industrie und Handel. „Denn wir erzielen für das, was wir tun insgesamt eine viel zu niedrige Umsatzrendite.“

    An die Politik appelliert er, den Nichtraucherschutz mit Vernunft und Augenmaß zu regeln. In einer Demokratie mit sozialer Marktwirtschaft müsse mehr auf ein tolerantes Miteinander statt auf Regulierungswut gesetzt werden. Generell wünscht von Bötticher sich mehr gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Anerkennung einer Branche, die ein legales Produkt vertreibt und die zweithöchste deutsche Verbrauchssteuer erwirtschaftet.

    (DTZ 49/11)

  • STG erhöht Feinschnittpreise

    BREMEN (DTZ/fnf). Als eines der ersten Unternehmen der Tabakbranche hat die Scandinavian Tobacco Group Deutschland GmbH (STG) jetzt eine Anhebung der Preise ihrer Feinschnitttabake als Folge der zum 1. Mai in Kraft tretenden Tabaksteuererhöhung bekannt gegeben.

    Danach wird der Kleinverkaufspreis des additivfreien Feinschnitts Crossroad von bisher 4,00 auf 4,25 Euro/30-g-Pouch erhöht. Bei Danske Club steigt der KVP von 7,00 auf 7,35 Euro/50-g-Pouch. Wie das Unternehmen in seiner Mitteilung herausstellt, wird mit dieser Preisfestsetzung nicht nur die steuernotwendige Überwälzung umgesetzt. Vielmehr sei die von den Handelspartnern mehrfach geäußerte Anregung einer gleichzeitig zu realisierenden Spannenverbesserung ebenfalls einbezogen worden.

    Insbesondere aus diesem Grund setze STG bei allen Beteiligten auf Verständnis und aktive Unterstützung ihrer Preispolitik bei diesen ohnehin margenstarken Produkten.

    (DTZ 09/11)

  • Handel klagt über sinkende Margen

    MAINZ (DTZ/fok). Der Handel blickt mit Sorge auf die aktuelle Entwicklung des Zigarettenmarktes. Nicht nur die rückläufige Absatzentwicklung der Markenzigarette (minus 3,8 Prozent in den ersten acht Monaten 2010) bereitet Bauchschmerzen – auch die Margen- und Spannenentwicklung beunruhigt die Handelsfirmen.

    „Wir müssen leider feststellen, dass die Margenverbesserungen aus den Preiserhöhungen des letzten Sommers immer stärker aufgefressen werden“, stellt ein betroffener Handelsunternehmer fest. „Seit November 2009, also dem Monat, in dem alle Marken auf die neuen Preise umgestellt waren, geht es stetig bergab. Im Zeitraum bis August 2010 reduzierte sich die gewichtete Durchschnittsmarge um 3,4 Prozent und die gewichtete Nettospanne rutschte um gut 0,4 Prozentpunkte auf unter zehn Prozent nach unten, was einem Spannenrückgang um die 4,0 Prozent entspricht.“

    Die Gründe sind vielschichtig, nach Auffassung der Händler aber überwiegend durch die Preispolitik der Hersteller bedingt: In dem insgesamt sehr preissensiblen Markt seien die Marketingaktivitäten stark auf die Angebote der Industrie-Niedrigpreismarken fokussiert, was zu einer Nachfrageverschiebung zu Lasten der Premium-und Mittelpreislagen führe.

    Verspätete Mindeststeueranhebung
    Darüber hinaus sei die Mindeststeueranhebung vom Februar 2010 verspätet und nicht für alle betroffenen Markenversionen durch Preiskorrekturen ausgeglichen worden. Und schließlich trügen auch die vielen neuen Maxi-Pack-Varianten mit reduzierten Stückpreisen bzw. erhöhten Inhalten zum Margenschwund bei. Betroffen sind nach Aussage des Händlers die Sortimente aller größeren Hersteller.

    Als einzige positive Ausnahme wurde die Firma Santa Fe Natural Tobacco Company genannt, deren Sortiment seit November unveränderte Nettospannen biete. Der Appell der Händler an die Hersteller ist eindringlich: „Lassen Sie uns gemeinsam alles dafür tun, dass dem weiteren Wertverfall des Marktes Einhalt geboten wird.“

    (DTZ 36/10)