Schlagwort: Mengenbegrenzung

  • Frist wird wohl verlängert

    BERLIN // Die Abverkaufsfrist für Verpackungen mit mehr als 25 Gramm Wasserpfeifentabak, die ursprünglich zum Jahresende enden sollte, steht nach Angaben des Finanzministeriums vor einer sechsmonatigen Verlängerung.

    Das teilt der Bundesverband Wasserpfeifentabak mit. Eine entsprechende Veröffentlichung durch den Zoll werde gegenwärtig vorbereitet und wird für die kommenden Tage erwartet. Die umstrittene Mengenbegrenzung für Wasserpfeifentabak, die im August letzten Jahres erlassen wurde und die Hersteller von Wasserpfeifentabak mit einer Mengenbegrenzung von maximal 25 Gramm pro Verpackung belegt hat, ist für die Industrie nicht umsetzbar.

    Kurze Abverkaufsfrist
    Folke Rega, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wasserpfeifentabak, spricht von einem großen Teilerfolg: „Das Bundesfinanzministerium ist unserer Argumentation gefolgt, dass die viel zu kurze Abverkaufsfrist von sechs Monaten nicht ausreicht, um die im Handel befindliche Ware abzuverkaufen.“

    Dennoch stünden die Produzenten von Wasserpfeifentabak vor dem Abgrund, so Rega: „Unsere Hersteller generieren seit der verspäteten Verkündung der Abverkaufsfrist zu Jahresbeginn keine Umsätze mehr und haben ein massives Liquiditätsproblem. Uns steht eine Insolvenzwelle bevor, die hunderte Arbeitsplätze kosten wird.“

    Hoffnung hat der Verband dennoch, da die letzte Entscheidung offen sei. „Es gibt einen ausreichenden Bedarf an zu klärenden Fragen im Umgang mit Restmengen in Shisha-Bars, die bei Einhaltung der Gesetzeslage zu schwereren Verstößen führen würde“, sagt Rega in Hinblick auf die Sinnhaftigkeit der Verordnung. Eine Aufhebung der Mengenbegrenzung bei gleichzeitiger Gleichstellung von Shisha-Tabak mit Bier und Kaffee in der Gastronomie wäre laut Verband die einzige gangbare Lösung.

    vi

  • „Beschämendes Zerstören von Existenzen“

    BERLIN // DTZ stellte drei Fragen an Folke Rega, Geschäftsführer des Bundesverbands Wasserpfeifentabak und des Bundesverbands Deutscher Tabakpflanzer, über die InterTabac und Corona.

    Herr Rega, was ist Ihre Erkenntnis aus der Corona-Pandemie?
    Folke Rega: Die Pandemie war für die meisten Bundesbürger sehr belastend und die wenigsten wünschen sich die Zeit zurück. Das gesellige Zusammenkommen fiel weg, was sich massiv auf die internationalen Absatzmärkte des deutschen Rohtabaks ausgewirkt hat. Bei den deutschen Shi‧sha-Konsumenten, die einen Großteil des Markts ausmachen, stieg dagegen der Absatz. Gerade in der Isolation wollten sich viele etwas gönnen und haben dafür auf die vielfälti‧gen Geschmacksvariationen gesetzt.

    Was erwarten Sie sich für 2022?
    Rega: Das sofortige Abschaffen der 25- Gramm-Mengenbegrenzung bei Was‧serpfeifentabak, das seit 1. Juli in Kraft ist. Erste Hersteller sind insolvent, viele werden bis Jahresende fol‧gen, der Handel bleibt auf versteuerter Ware sitzen und bekommt Liquiditätsprobleme. Shisha-Bars werden in die Illegalität getrieben, da Hersteller keine rechtskonformen Waren liefern können. Das Zerstören von Existenzen ist beschämend und passt nicht in eine freiheitlich-demokra‧tische Grundordnung. Wenn das Beispiel Schule macht, muss jede Branche das gleiche Schicksal fürchten.

    In diesen Tagen beginnt die InterTabac – worauf freuen Sie sich?
    Rega: Ich freue mich darauf, dass sie stattfinden kann und dass ich erstmals dabei sein kann. Die InterTabac kennt jeder in der Branche, und wir können dankbar sein, durch die Messe Dortmund wieder die Gelegenheit zu bekommen, branchenweite Produktinnovationen zu sehen, nationale und internationale Partner zu treffen und unsere Netzwerke zu erweitern. Die InterTabac 2022 wird ein Erfolg, davon bin ich überzeugt.

    vi