Schlagwort: Lotteriegesellschaften

  • Lotto hilft in der Coronakrise

    KOBLENZ  // Lotto steht für das Gemeinwohl. Das gilt natürlich erst recht in der Corona-Pandemie. Hier setzen sich Lotteriegesellschaften für die verschiedensten Projekte ein.

    Corona-Notfonds für Studierende
    So ist zum Beispiel Westlotto dem Aufruf der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) gefolgt und spendet 15.000 Euro an den Corona-Notfonds für Studierende in Münster. Damit werden Studierende unterstützt, die durch die Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, etwa weil sie ihren Nebenjob verloren haben, weil ihre Eltern ihnen nicht mehr finanziell unter die Arme greifen können oder weil sie durch eine Vorerkrankung zur Risikogruppe gehören und nicht mehr nebenher arbeiten können. Aus den Spendenmitteln im Fonds wird betroffenen Studierenden ein einmaliger Zuschuss zum Lebensunterhalt in Höhe von bis zu 450 Euro gewährt, der nicht zurückgezahlt werden muss.

    Übergabe des Spendenschecks
    Andreas Kötter, Sprecher der Geschäftsführung von Westlotto, sagte bei der Übergabe des Spendenschecks an die Leiterin der Stabsstelle Universitätsförderung und Koodinatorin des Projekts, Petra Bölling: „Münster ist eine Studentenstadt. Die jungen Leute prägen unser Stadtbild und unsere Stadtkultur. Und gerade in diesen Zeiten ist Solidarität wichtiger denn je. Diese Krise darf nicht zu einer neuen Chancenungleichheit führen. Daher war uns sofort klar, dass wir uns dem Spendenaufruf anschließen werden.“

    Eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Corona-Pandemie spielen die Hilfskräfte in Rettungsdiensten, Hilfsorganisationen, Krankenhäusern und ärztlichen Einrichtungen. Ihnen stellt Lotto Rheinland-Pfalz Schutzkleidung zur Verfügung.

    Schutzkleidung
    Die Koblenzer Glücksschmiede spendete 1600 Bio-Regenponchos aus dem eigenen Bestand an den DRK-Rettungsdienst Rhein-Mosel-Eifel und für die ADAC-Luftrettung. Hier werden die Ponchos als Schutzbekleidung im Rahmen von Desinfektionsmaßnahmen und bei Nacharbeiten nach Infektionstransporten verwendet. Weitere 1400 Ponchos wurden den Kliniken und Krankenhäusern in der Region übergeben.

    Auch Lotto Brandenburg möchte in der Coronakrise einen sinnvollen Beitrag leisten. „Wir haben uns entschieden, die Stiftung ‚Hilfe für Familien in Not‘ mit einer Spende in Höhe von 5000 Euro zu unterstützen“, sagt Anja Bohms, Geschäftsführerin von Land Brandenburg Lotto.

    Solidarität
    Deshalb verzichtet das Unternehmen in diesem Jahr auf Firmen-Events – eine Entscheidung, die bei allen Mitarbeitenden großen Zuspruch gefunden hat. „Unsere Belegschaft ist sich einig, dass Solidarität in dieser Zeit oberste Priorität hat“, erklärt Kerstin Kosanke, Co-Geschäftsführerin von Lotto Brandenburg.

    Hilfspakt aus zwei Bausteinen
    Vorbildlich verhält sich Lotto Bayern. Wie DTZ bereits berichtete, wurde im Freistaat ein Hilfspaket in Höhe von insgesamt 3,5 Millionen Euro für in Schwierigkeiten geratene Annahmestellen geschnürt. Das Hilfspaket setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen. Es handelt sich dabei zum einem um den Soldiaritätsfonds „Lotto“ mit einem Volumen von einer Million Euro. Aus diesem Fonds, den Lotto Bayern und die Lotto-Toto-Vertriebsgemeinschaft in Bayern gemeinsam gebildet haben, werden von der Coronakrise besonders stark betroffene Annahmestellen unterstützt. Zum anderen gewährt Lotto Bayern seinen Annahmestellen eine vorübergehende Liquiditätshilfe in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro. Die aus diesem Topf erhaltenen Finanzspritzen müssen in einem angemessenen Zeitraum nach Überwindung der Corona-Pandemie zurückbezahlt werden.

    red

  • „Wenn die Gerichte eingeschaltet werden, haben wir die Hängepartie“

    WIESBADEN (DTZ/da). Vor gut einem Jahr ist der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten, der im Sportwettenbereich eine Liberalisierung mit sich gebracht hat. Im Zuge der Marktöffnung ist die Vergabe von bundesweit 20 Konzessionen vorgesehen, auf die sich auch private Wettanbieter bewerben können. DTZ sprach mit Dr. Heinz-Georg Sundermann, dem Geschäftsführer von Lotto Hessen, über das bundesweite Vergabeverfahren, das in den Händen des hessischen Ministerium für Inneres und Sport in Wiesbaden liegt.[p][/p]

    Mehr als 100 Sportwettenanbieter haben sich um eine Konzession beworben. Diese große Zahl hat auch Sundermann überrascht. Nach den Lotto Hessen vorliegenden Informationen, die jedoch nicht offiziell vom hessischen Ministerium für Inneres und Sport bestätigt sind, sollen es anfangs mehr als 100 Bewerber gewesen sein. 84 davon sollen in die zweite Runde gekommen sein. Und davon sollen wiederum maximal 15 zur Anhörung eingeladen worden sein. „Die anderen fragen sich natürlich, wieso sie keine Konzession erhalten. Im Innenministerium schließt man wohl juristische Auseinandersetzungen mit den Abgelehnten nicht aus, denn das Ministerium soll eine Ausschreibung gemacht haben, um Rechtsunterstützung in der Angelegenheit zu erhalten“, sagte Sundermann und er berichtete weiter, dass als ursprünglicher Termin für den Abschluss des Vergabeverfahrens der 1. November 2012 ins Auge gefasst gewesen sei, dann Mai 2013 und schließlich der 1. Juli.[p][/p] Nun gebe es ein Schreiben des Innenministeriums, dem zufolge im August jene Wettanbieter informiert würden, die abgelehnt würden. Diese hätten dann 14 Tage Zeit zu reagieren. „Gut möglich, dass danach die Juristen viel zu tun haben werden“, schloss Sundermann nicht aus und fügte erläuternd hinzu: „Grundsätzlich ist mit zwei Alternativen zu rechnen: Entweder die Konzessionen werden an die 15 Bewerber erteilt oder die Gerichte entscheiden, dass keine einzige Lizenz vergeben werden darf.“ Er prophezeit: „Wenn die Gerichte eingeschaltet werden, dann haben wir die Hängepartie. Sollte das Ganze hochgehen bis zum Europäischen Gerichtshof, vergehen Jahre bis zu einer Entscheidung. Dann schreiben wir ganz schnell 2017.“[p][/p]

    Der hessische Lottochef fordert deshalb ganz schnell Regeln, die für alle gelten. „Da es derzeit außer für uns, die staatlichen Anbieter und ihren Vertrieb, für alle anderen keine einschränkenden Vorschriften gibt, kann jede private Wettfirma Sportwetten einführen.“ Das habe auch keine negativen Auswirkungen auf ihre Konzessionsanträge. Letzteres könne er sogar nachvollziehen, denn die Entwicklung eines Sportwettenangebots sei aufwändig und könne nicht von heute auf morgen auf den Markt gebracht werden. Da brauche es eine längere Vorlaufzeit. [p][/p]Kein Verständnis hat Sundermann jedoch dafür, dass die staatlichen Lotteriegesellschaften erst mit neuen attraktiven Sportwetten an den Start gehen dürfen, wenn die Oddset Deutschland Sportwetten GmbH (ODS), die derzeit von acht Gesellschaften unterhalten wird, eine Konzession in ihren Händen hat. „Bis dahin dürfen wir nur unser derzeitiges Oddset am Markt anbieten, das aufgrund der Abgabenlast keine wettbewerbsfähigen Quoten bieten kann und beständig an Umsatz verliert, während die Privaten ungehindert und ohne reglementiert zu sein, Boden gutmachen.“[p][/p]

    Lotto Hessen hat die ODS GmbH im Juli 2011 gegründet. In der Folgezeit sind die Lotteriegesellschaften von Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz dazu gekommen. Zwischenzeitlich war auch Niedersachsen dabei, ist aber wieder ausgestiegen.[p][/p]

    Die acht Gesellschaften haben beschlossen, ein ODS-Team aufzubauen und geeignete wettbewerbsfähige Spiele zu entwickeln. Denn sobald die ODS GmbH eine Konzession erhält, muss sie auch direkt mit einem Sportwettenangebot an den Markt gehen. Sundermann: „Auch das wird uns vorgeschrieben, genauso, wie wir bis zu diesem Zeitpunkt nur mit unserem nicht mehr wettbewerbsfähigen Oddset am Markt operieren dürfen. Die privaten Sportwettanbieter hingegen unterliegen keiner Beschränkung.“ [p][/p]Die ODS GmbH hatte sich darauf eingestellt, dass sie spätestens im Mai 2013 mit einem attraktiven Spielangebot starten könne. Doch dem war nicht so. Die Folge: Die staatlichen Lotteriegesellschaften verlieren mit dem bisherigen Oddset nicht nur beständig Marktanteile und Umsatz an die private Konkurrenz, jeder Monat, den ODS nicht am Markt verkaufen kann, kostet sie auch noch zusätzlich sehr viel Geld. Sundermann: „Mit anderen Worten: Uns laufen die Umsätze und die Kosten davon.“[p][/p]

    Ordnung in die derzeitige chaotische Gemengelage kann man nach seiner Ansicht bringen, wenn man nicht nur 20 Konzessionen vergibt, sondern Lizenzen an alle verteilt, die die im Glücksspielstaatsvertrag vorgesehenen Voraussetzungen erfüllen. Selbst wenn dann eine große Zahl von Bewerbern eine Konzession erhalten sollte, werden sich nach Einschätzung von Sundermann in zwei, drei oder vier Jahren der Markt bereinigen und nur noch wenige Anbieter übrig bleiben. Er ist fest davon überzeugt, dass ODS einer davon sein wird. „Wir glauben, dass wir einen wahrnehmbaren Marktanteil erzielen werden. In fünf bis zehn Jahren könnten wir sogar die Marktführerschaft erringen. Dank unseres über Jahrzehnte gewachsenen Vertriebs mit leistungsfähigen Lottoverkaufsstellen haben wir eine sehr gute Ausgangsposition.“[p][/p]

    DTZ 31/13

  • Neuer Glücksspiel-Staatsvertrag ändert die Welt der Sportwetten

    MAINZ (DTZ/da). „Der neue Glücksspieländerungs-Staatsvertrag ist eine Chance für Lotto Rheinland-Pfalz.“ Davon zeigt sich der rheinland-pfälzische Finanzstaatssekretär und Lotto-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Salvatore Barbaro überzeugt.

    Kernziele des am 1. Juli 2012 in Kraft getretenen und bis zum 30. Juni 2021 geltenden neuen Staatsvertrages seien nach wie vor die Verhinderung von Spielsucht und die Gewährleistung des Jugendschutzes, betonte er auf einer Pressekonferenz von Lotto Rheinland-Pfalz am 2. Juli in der Mainzer Coface-Arena, dem Stadion von Fußball-Erstbundesligist Mainz 05.

    Auch mit dem neuen Staatsvertrag, dem sich bislang 14 der 16 Bundesländer angeschlossen haben, bleibt es im Lotteriebereich beim Monopol der staatlichen Lotteriegesellschaften. Allerdings wird sich die Welt bei den Sportwetten in Deutschland verändern, denn dieser Bereich wird erstmals liberalisiert. Dazu werden insgesamt 20 Konzessionen vergeben. Das bedeute mit anderen Worten, dass sich neben dem staatlichen Oddset 19 private Wettanbieter um Lizenzen bewerben können. „Wir stellen uns diesem Wettbewerb gerne“, so Barbaro.

    „Das Gegeneinander von Oddset und den bislang im Internet operierenden illegalen Anbietern wird nun endlich zu gleichen Bedingungen legal werden. So wird sich zeigen, dass unsere Mitbewerber nicht besser sind, sondern bislang nur die besseren Bedingungen hatten.“ Künftig wird die Steuer auf Sportwetten fünf Prozent betragen und liegt damit eher auf einem international konkurrenzfähigen Niveau als bisher, wo von den staatlichen Anbietern mehr als 30 Prozent an Steuern und Abgaben abgeführt wurden.

    Der rheinland-pfälzische Finanz-Staatssekretär dankte Hans-Peter Schössler, dem Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, für sein Engagement in den zurückliegenden zwei Jahren für den Staatsvertrag. Gleichzeitig hob er die Bedeutung der Annahmestellen hervor, die in Sachen Glücksspiele die entscheidenden Bezugspunkte für die Menschen im Land seien. In diesem Zusammenhang würdigte Barbaro auch den Einsatz von Günter Bonn, dem Vorsitzenden des Verbandes der Verkaufsstellen für Toto-Lotto in Rheinland-Pfalz (VDV).

    Hans-Peter Schössler ging vor allem auf zwei wesentliche Änderungen ein, die der neue Glücksspieländerungs-Staatsvertrag mit sich bringt: Die Liberalisierung der Sportwetten mit der Vergabe von 20 Konzessionen und die Möglichkeit für die Lotteriegesellschaften, ihre Spiele wie Lotto, Glücksspirale, Eurojackpot etc. wieder im Internet anzubieten.

    Der Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz rechnet damit, dass im Gesamtjahr 2013 bundesweit zehn bis 25 Prozent der Spieleinsätze über das Internet getätigt werden. Dies würde jedoch nicht zu Lasten der Annahmestellen gehen, denn die Internet-Spielteilnehmer seien ein völlig anderes Klientel. „Das Internet ist ein zweiter Vertriebsweg, der den Annahmestellen nicht die Kunden wegnehmen, sondern die Online-Lottospieler, die bislang bei illegalen Anbietern gespielt haben, wieder zurück in die Legalität holen wird“, ist Schössler überzeugt. Mit dem Internet müsse nun etwas zurückgewonnen werden, was über Jahre an die Illegalen verloren worden sei. Die große Stärke des Unternehmens aber liege im terrestrischen Vertrieb der zurzeit 1 090 Annahmestellen überall in Rheinland-Pfalz.

    Als sehr wichtige Änderung im neuen Staatsvertrag bezeichnete auch Schössler die Freigabe der Sportwetten. Positiv sei, dass nun alle, auch die 19 privaten Wettanbieter, fünf Prozent vom Umsatz an die Länder abführen müssten, womit endlich ein Wettbewerb unter gleichen Bedingungen stattfinden könne. Das staatliche Oddset werde geradezu „rebellisch“ versuchen, verlorenes Terrain wieder zurück zu gewinnen, meinte Schössler. Seinen Worten zufolge ging der Umsatz von Oddset, der Sportwette von Lotto, bundesweit von rund 600 Millionen Euro im Jahr 2006 auf knapp 160 Mio. Euro in 2011 zurück. Künftig wird es auch wieder möglich sein, für die Sportwetten Werbung zu machen. Oddset wird deshalb unter anderem Werbepartner von Fußball-Bundesligisten wie zum Beispiel Borussia Dortmund, Mainz 05, Eintracht Frankfurt, FC Augsburg und 1. FC Kaiserslautern.

    Oddset wird es auch in Zukunft bei allen knapp 1 100 Lottoverkaufsstellen des Landes geben. Schössler: „Wichtig für uns in Rheinland-Pfalz ist auch, dass wir für die einjährige Laufzeit der Konzessionsvergabe für die Sportwette Oddset weiterhin über alle unsere Annahmestellen verkaufen können. Das ist nicht in allen Ländern so.“

    Schössler zufolge beginnt jetzt die Ausschreibung für die 20 Konzessionen. Dabei ist die spannende Frage, ob sich die großen internationalen Wettanbieter wie zum Beispiel bwin, die in den vergangenen Jahren illegal auf dem deutschen Markt aktiv gewesen sind, sich um eine Konzession bewerben werden.

    (DTZ 27/12)