Schlagwort: Lebensmitteleinzelhandel

  • Ansehen des Einzelhandels in der Krise deutlich gestiegen

    KÖLN // Immerhin dies hat die Ausnahmesituation der vergangenen Wochen bewirkt: Die Wertschätzung für die Mitarbeitenden im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat sich deutlich verbessert, und das Image des Handels insgesamt konnte ebenfalls profitieren – so zwei der Ergebnisse der aktuellen Befragung von POSpulse, die in Zusammenarbeit mit dem EHI entstanden ist.


    Einstellung zum Handel

    Die Einsicht, dass die Mitarbeiter des Einzelhandels, speziell im LEH „den Laden am Laufen halten“, hat offensichtlich zu einer bisher nicht gekannten Wertschätzung für die Beschäftigten geführt. 40 Prozent der Befragten nehmen das Personal in den Lebensmittelgeschäften positiver wahr als vor der Krise. Auch die Einstellung zum Einzelhandel als Arbeitgeber hat sich leicht positiv verändert. Viele Menschen haben offensichtlich wahrgenommen, welche große Bedeutung der Einzelhandel für die Gesellschaft hat. Frauen empfinden dies offensichtlich stärker als Männer. Da Frauen oft den Einkauf des täglichen Bedarfs erledigen, ist dieser Effekt im Lebensmittelhandel deutlich stärker als im Einzelhandel insgesamt.


    Attraktivität als Arbeitgeber

    Für die Attraktivität als Arbeitgeber erhält der Handel insgesamt durchschnittlich gute Bewertungen. Auf einer Skala von 1 bis 10 wurden am häufigsten Werte zwischen 3 und 8 vergeben. Top-Werte (9 oder 10) und auch niedrige Werte (1 oder 2) sind kaum zugeordnet worden. Gleiches gilt für die Einschätzung des Einzelhandels als Arbeitgeber im Hinblick auf Arbeitsklima, Eigenverantwortlichkeit, Erfolg, Familienfreundlichkeit, Gesundheit, Innovation, Karriere, Vergütung, Wertschätzung und Work-Life-Balance.

    Wohlfühlfaktor der Kunden
    In Zeiten von Corona gibt es in den Geschäften massive Veränderungen, um potenzielle Ansteckungen zu vermeiden. Die Kundschaft zeigt dafür Verständnis und nimmt sie im Großen und Ganzen gut an. Mit dem Wohlfühlfaktor der Kunden kann der Lebensmittelhandel auch unter diesen erschwerten Bedingungen grundsätzlich zufrieden sein. Gut 45 Prozent geben 6 bis 10 Sterne (von 10). Nur gut jeder zehnte. Befragte fühlt sich nicht gut aufgehoben und vergibt bei dieser Frage nur einen oder zwei Sterne. Etwa zwei Drittel aller Einkaufenden im LEH sehen die notwendigen Abstandsregeln als gewährleistet an. Allerdings ist fast jeder Zweite in der Altersgruppe unter 29 Jahren und bei den über 65-Jährigen trotz aller Hygienemaßnahmen besorgt, sich an Kontaktflächen infizieren zu können. Drei Viertel der Kundschaft testieren dem LEH, gut für die Sicherheit von Personal und Kundschaft zu sorgen. Insgesamt wird dem LEH bescheinigt, dass er sehr gut auf die Corona-Krise reagiert hat.

    Mittels einer App wurden in der ersten Maiwoche insgesamt 1939 Kunden zu ihrem Einkaufsverhalten und dem Image des Handels befragt.

    pi

  • Sicherung Nahversorgung mit Tabakwaren und Zeitungen

    KÖLN // Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) fordert, dass Tabakfachgeschäfte weiterhin geöffnet bleiben.

    Die "kontrollierte Öffnung" der Fachgeschäfte senke den Druck auf den Lebensmitteleinzelhandel und verhindere zu starke Menschenansammlungen vor und in den Märkten, so der BTWE.

    Der klassische Lebensmitteleinzelhandel führe außerdem nur ein Rumpfsortiment von Tabakwaren und Presse sowie nur wenige der potenziell risikoreduzierten Produkte, heißt es. vi

    (DTZ 13/20)

  • An Digitalisierung führt kein Weg vorbei

    AACHEN // Entscheider, Lenker und Impulsgeber: Mehr als 350 selbstständige Kaufleute trafen sich vom 24. bis zum 27. September in Aachen zur Tagung der Mittelständischen Lebensmittel-Filialbetriebe (MLF). Neben den Geschäftsführern von Lindt & Sprüngli Deutschland und der Dohle Handelsgruppe wurde Paul Heinen, der Geschäftsführer von Tobaccoland, gebeten, über die Erfahrung mit der Digitalisierung im Handelsumfeld zu berichten.

    Der Chef der Tobaccoland Automatengesellschaft, die deutschlandweit die Nummer 1 im Verkauf von Tabakwaren über Automaten ist, referierte zum Thema „Effiziente Tabakwarenausgabe mit Hilfe digitaler Systeme“. Tabakwaren sind im deutschen Lebensmitteleinzelhandel die fünftstärkste Umsatzwarengruppe. Heinen sprach in seinem Vortrag über das große Potenzial durch die Digitalisierung von Warenausgabeautomaten. Sein Fazit: „Es führt kein Weg an der Digitalisierung vorbei – deshalb sollte man diesen Weg besser gleich gründlich gehen.“

    Deutschlandweit habe Tobaccoland eine Vorreiterrolle in Sachen Digitalisierung eingenommen. Über 100 000 Automaten betreibt das Unternehmen. „Derzeit bilden davon 5000 mit dem Erfolgsmodell multiPOC ein digitales Netz, das weiter wächst“, so Heinen. Bereits seit 2008 setze das Unternehmen auf den Faktor Digitalisierung, mit einer belastbaren, leistungsorientierten IT im Rücken.

    Groß angelegte Strategie
    „Unsere Digitalstrategie geht aber weit über das Angebot von Tabakwaren hinaus. Unseren Händlern als Partnern stellen wir ein breites Portfolio zur Verfügung. Das beginnt mit der Bestückung von weiteren automatenfähigen Produkten wie zum Beispiel Rasierklingen und setzt sich mit digitalen Mehrwerten fort. Da sprechen wir unter anderem über Wlan-Hotspot, Kunden-Dashboard, App und Cloud. Dabei lassen sich unmittelbar am Touchpoint zum Beispiel Bewegtbilder, Voucher oder Coupons einbinden, um die Kommunikation mit dem Verbraucher zu fördern und die Interaktion herauszufordern“, ergänzte Juan Atanes, Director Sales Digital Systems von Tobaccoland.

    Vorläufiger Höhepunkt der technischen Entwicklungen der vergangenen Jahre sei das von Tobaccoland neu eingeführte interaktive elektronische Warenausgabesystem EWA, das in den Lebensmittelmärkten der in Aachen ansässigen Kaufmannsfamilie Sütterlin präsentiert wurde. So konnten sich die anwesenden Experten von den interaktiven Möglichkeiten des Systems einen ersten Eindruck verschaffen.

    Full-Service-Betrieb
    Bei EWA wählt der Konsument das gewünschte Tabakprodukt am Touchscreen aus, erhält dann einen Bon, den er an der Kasse bezahlt und nimmt schließlich die Ware am Ausgabegerät mit. Aufgesetzt für den Lebensmitteleinzelhandel integriert sich EWA sowohl in die Cloud-Services von Tobaccoland als auch in lokale Kassensysteme. Die Vorteile, die EWA biete, würden von den Händlern erkannt. Denn EWA werde im Full Service betrieben, sprich: von der Bereitstellung der Hard- und Software über die Beschaffung und Befüllung mit Ware bis hin zur Übernahme der kompletten Investitionskosten. „Darüber hinaus befreit EWA die Händler von zukünftigen regulatorischen Maßnahmen wie das im Rahmen der zweiten Tabakproduktrichtlinie ab Mai 2019 umzusetzende Tracking & Tracing bei der Zigarette“, berichtete Heinen weiter.

    EWA steht, wie die Tagungsteilnehmer live in Aachen erlebten, zudem für eine klare und attraktive Kundenansprache. Diese beginnt mit der Produktauswahl am Bildschirm vor der Kassenzone und geht bis zum Erhalt der Ware am Ausgabegerät nach dem Bezahlen. pi

    (DTZ 40/17)

  • Mit neuem Geschäftsführer auf Vertriebsoffensive

    BONN // Mit Olaf Ruf ist es laut Snoke gelungen, den Posten mit einem Fachmann zu besetzen. Ruf kenne sowohl den Tabakwarenmarkt als auch den Lebensmitteleinzelhandel und habe dadurch Kontakte zu wichtigen Entscheidern der Branchen. Bei Reemtsma war Ruf jahrelang für die Komplettvermarktung aller Industrie- und Handelsmarken des Hamburger Unternehmens sowie Imperial Tobacco in den Lebensmitteleinzelhandel verantwortlich.

    Ruf sehe, wie auch Finanz-Analysten, das Zukunftspotenzial in der E-Zigarette, heißt es bei Snoke. Seine Hauptaufgabe ist jetzt, die E-Zigarette Snoke landes- und europaweit über die Vertriebskanäle nach vorne zu bringen. pi

    (DTZ 02/15)

  • Bauer-Verlag vergrätzt über VDZ-Kritik

    HAMBURG (DTZ/pnf). Die Bauer Media Group geht auf Konfrontationskurs zum Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ).

    Aus Verärgerung über die offene Kritik des VDZ an einer Bauer-Marketingkampagne, mit der der Verlag im Lebensmitteleinzelhandel aggressiv für eine bessere Platzierung seiner auflagenstarken Titel in den Regalen wirbt (Slogan: „Leiden Sie auch unter Regalverstopfung?“) ist Bauer aus dem Fachverband der Publikumszeitschriften im VDZ ausgetreten.

    Bauer bezeichnete die kritische Verbandsmitteilung als „gezielte Geschäftschädigung“ und sieht in seiner Marketingaktion ein branchenübliches Vorgehen im Einzelhandelsmarketing, das auch bei anderen Verlagen nicht immer über das Grosso laufe. Der VDZ bedauert den Bauer-Austritt und signalisiert Gesprächsbereitschaft trotz Differenzen in Sachfragen.

    (49/10)