Schlagwort: Landwirtschaft

  • „Nachhaltige Landwirtschaft im Tabakanbau ist eine große Herausforderung“

    DORTMUND // Nachhaltigkeit ist das Schlagwort bei der Transformation hin zu einer modernen Landwirtschaft. In der Tabakbranche werden ökologische und umweltfreundliche Prozesse immer wichtiger.

    „Tobacco & Vape, News & Views“
    In der aktuellen Ausgabe von „Tobacco & Vape, News & Views“ ist Mercedes Vazquez zu Gast. „Tobacco & Vape, News & Views“ ist eine Podcast-Reihe auf Business Insights, der interaktiven Plattform der InterTabac, der weltgrößten Messe für Tabakwaren und Raucherbedarf. Vazquez ist die neue Geschäftsführerin der „International Tobacco Growers Association“ (ITGA), einem Zusammenschluss weltweiter Tabakfarmer und Tabakproduzenten.

    Im Podcast erzählt sie, welche Herausforderungen bei der nachhaltigen Landwirtschaft auf die Farmer und Unternehmen zukommen und welche Unterstützung die Industrie für diese Transformationsprozesse anbietet bzw. entwickelt. Weitere Themen sind Kinderarbeit in der Tabakbranche und wie der Verband ITGA versucht, diese zu verhindern. Ebenfalls diskutiert wird der Vorbildcharakter der Tabakbranche bei nachhaltigen Anbauformen.

    Der[link|https://business-insights.intertabac.de/media-center#Podcast7] Podcast[/link] ist ab sofort online verfügbar.

    pi

  • Nicht im Regen stehen lassen

    SPEYER // Extremwetterlagen nehmen zu. Dieses Jahr stellen die zum Teil sinnflutartigen Regenfälle im Frühsommer die Landwirtschaft erneut vor große Herausforderungen. DTZ war für Sie auf den Tabakfeldern in der Südpfalz unterwegs.


    Abwechslungsreiche Landwirtschaft

    Die Region prägt eine abwechslungsreiche Landwirtschaft: Mais, Radieschen, Salat und natürlich Tabak wachsen hier. Dazwischen immer wieder Blühstreifen und Waldgebiete. Sandige Böden, ausreichend Wärme und überschaubare Niederschläge bilden die idealen Voraussetzungen für den Tabakanbau. In diesem Jahr kam der Starkregen im Juni dazwischen. „Das Wasser stand zum Teil knietief zwischen den Pflanzen“, sagt Jörg Bähr, EZO-Geschäftsführer beim Ortstermin in Gommersheim bei Neustadt. „Die Kleinen verdauen es, aber die Halbwüchsigen vertragen es nicht“, weiß Bähr.


    Starkregen setzt Pflanzen zu

    Wir sind auf den Feldern von Jochen Knab unterwegs. Der Landwirt deutet auf die hellen Flecken, die mit bloßem Auge gut zu erkennen sind. Dort wo das Erdreich die Wassermassen der vergangenen Tage nicht mehr aufnehmen konnte, fehlt den Pflanzen das satte Grün, hängen die Blätter. Zum Teil steht der Niederschlag noch in den Reihen, obwohl die Sonne längst wieder auf die Böden brennt. „Tabak verträgt keine nassen Füße“, sagt Bähr. Die Betriebsleiter wie Jochen Knab waren mit Pumpen in den Feldern unterwegs, um das Schlimmste zu verhindern und die jungen Pflanzen, die seit Mai im Freien stehen, zu retten. Der Pflanzer bewirtschaftet einen von 35 Betrieben, die in der EZO organisiert sind. Zurzeit ist Knab fast täglich auf seinen Feldern unterwegs, um nach dem rechten zu sehen. Tabak ist eine zeitintensive Kulturpflanze, die nicht nur zur Ernte große Anforderungen stellt. In Gommersheim sorgen auch Wild und Krähen für unliebsame Überraschungen. „So nah am Wald kommen Rehe und kappen die oberen Spitzen“, erklärt Knab. Krähen begeistern sich wiederum für die Setzlinge. „Die Vögel ziehen sie aus der Erde, um an Insekten zu kommen, die im Wurzelballen stecken“, berichtet Knab. Neben Tabak baut er auch Getreide und Zuckerrüben an. Eine Kombination wie sie auf den meisten Höfen der EZO üblich ist.


    Saison bis Oktober

    Mitte Juli werden die ersten Tabakblätter gebrochen – wenn alles nach Plan verläuft, die Saisonkräfte aus Rumänien und Bulgarien kommen und vor allem die Natur mitspielt. Die Saison geht bis Oktober. „Durch unsere Vertragspartner haben wir keinen Druck bei der Ernte“, verrät Knab. Ganz anders sieht es beim Thema Energie aus. Die Rohstoffknappheit auf den Weltmärkten wirkt sich bis in die Südpfalz aus. Der Preis für Gas, mit dem die Trockenöfen betrieben werden, ist seit 2020 um 30 bis 40 Prozent gestiegen. „Der Verband handelt Saisonpreise mit den Anbietern aus“, sagt Bähr. Nichtsdestotrotz müssen die Preissteigerungen über Ertrag und Qualität kompensiert werden.

    Von Speyer bis Neustadt wird Virgin-Tabak angebaut. Alles in allem etwa 1000 Tonnen pro Jahr (2020), davon 15 Prozent als Bio-Tabak, den die Firma Joh. Willh. von Eicken für Zigaretten und Feinschnitt kauft.

    Wegen seines hohen Zuckergehalts, seiner gelben Farbe und des geringen Nikotingehalts ist der Pfälzer Virgin als Shisha-Tabak auch international gefragt.

    kes

  • Erntehelfer werden eingeflogen

    BERLIN // Für April und Mai scheint sich die Lage auf den Feldern zu entspannen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) haben sich beim Thema Erntehelfer auf einen Kompromiss geeinigt: 80.000 Saisonarbeiter dürfen unter strikten Auflagen nach Deutschland eingeflogen werden.

    Verbände erleichtert – Landwirte unsicher
    Im Detail bedeutet dies jeweils 40.000 im April und Mai. Für 20.000 weitere Saisonarbeiter, die bereits vor dem Einreisestopp am 25. März im Land waren, können nach bereits beschlossenen Änderungen im Arbeitsrecht länger bleiben. Doch laut Bauernverband ist die Unsicherheit bei den Landwirten groß, wie die Betriebe an ihre Helfer gelangen sollen.

    Der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Reinhold Jost (SPD), hat den Kompromiss bei der Einreise von Erntehelfern gelobt. „Unsere Forderungen sind nicht auf taube Ohren gestoßen", sagte er gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Die Möglichkeit, dass wieder Erntehelfer unter strengen Auflagen einreisen dürfen, sei eine große Erleichterung für die Landwirtschaft.

    Verschärfte Bedingungen
    Demnach dürfen die Arbeiter nur in Gruppen und mit dem Flugzeug einreisen. Vorgesehen sei eine Gesundheitsprüfung. Liegen Anhaltspunkte auf eine Corona-Infektion vor, soll die Einreise verweigert werden. Neu eingereiste Helfer müssen laut den Angaben in den ersten 14 Tagen getrennt von anderen Beschäftigten arbeiten und dürfen den Betrieb nicht verlassen.


    Eurowings bietet Service an

    Die Fluggesellschaft Eurowings hat Medieninformationen zufolge angekündigt, gemeinsam mit deutschen Bauernverbänden Erntehelfer nach Deutschland zu holen. Die Lufthansa-Tochter hat dazu eine eigene [link|https://www.eurowings.com/de/informieren/aktuelles-hilfe/erntehelfer.html?gwc=purlerntehelfer]Webseite[/link] eingerichtet, um die Saisonarbeitskräfte an ihre Einsatzorte zu bringen.

    red