BERLIN // Viele Handelsbetriebe und Innenstadtgeschäfte durften ihre Türen in den vergangenen Wochen wieder öffnen. Eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter mehr als 750 Handelsunternehmen zeigt, dass die Lockerungen der Corona-Maßnahmen einen positiven Effekt auf die Entwicklung von Umsatz und Kundenfrequenz im Einzelhandel hatten.
Sowohl Umsätze als auch Kundenzahlen liegen allerdings noch immer rund acht Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Der Einzelhandel bleibt daher auf staat‧liche Unterstützung und erfolgreiche Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie angewiesen.
Leichter Optimismus
„Unter den Händlern ist leichter Optimismus zu spüren. Doch die Öffnungsschritte sind kein Grund zur Entwarnung. Die Krise ist noch nicht überstanden“, betont HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Aus der aktuellen HDE-Umfrage geht hervor, dass die Situation besonders im Schuh- sowie im Bekleidungshandel angespannt ist. Etwa 25 bis 33 Prozent der Befragten fürchten, ihr Geschäft ohne weitere Unterstützung noch in diesem Jahr aufgeben zu müssen. „Trotz Lockerungen stehen viele Handelsbetriebe am Rand ihrer Existenz. Zu erkennen sind extreme Unterschiede zwischen den Branchen, über die bundesweite Öffnungen nicht hinwegtäuschen dürfen“, erklärt Genth.
Lockdown verhindern
Der HDE mahnt daher: „Ein erneuter Lockdown muss unbedingt verhindert werden. Selbst bei aktuell weitgehend geöffneten Türen haben sich Umsätze und Kundenzahlen noch nicht normalisiert.“ Derzeit kommen im Durchschnitt 16 Prozent weniger Kunden in die Innenstädte als vor der Krise. Es komme jetzt darauf an, einer vierten Corona-Welle mit gezielten Maßnahmen bestmöglich entgegenzuwirken.
vi