Schlagwort: Gesundheitsrisiken

  • Verband wirbt für mehr Infos

    BERLIN // Jährlich sterben etwa 700 000 Menschen in der EU an den Folgen des Rauchens. Das teilt die [link|https://www.eurovape.eu/]Independent European Vape Alliance (IEVA)[/link] in einer aktuellen Mitteilung mit. Der Umstieg auf die weniger schädliche E-Zigarette habe einer Vielzahl von Rauchern weltweit geholfen, ihre gesundheitlichen Belastungen deutlich zu reduzieren. Das Prinzip der Schadensminimierung funktioniere und Millionen weiterer Raucher könnten davon profitieren. Beschäftigte im Gesundheitswesen sollten die Fakten über das Dampfen kennen und die Rauchenden darüber aufklären.

    In einem Fachartikel hätten drei renommierte britische Experten des King‘s College London und der gemeinnützigen Gesundheitsorganisation Action on Smoking and Health (ASH) die Mythen und Fakten zur E-Zigarette in den Fokus genommen. Der Artikel wende sich an Mitarbeiter in Krankenhäusern.


    Alternative E-Zigaretten

    In dem Beitrag heiße es: „E-Zigaretten sind derzeit das beliebteste Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung in Großbritannien und werden von rund 4,3 Millionen Erwachsenen genutzt, von denen die meisten ehemalige Raucher sind.“ Die Autoren betonten, dass „… das Dampfen nur einen kleinen Bruchteil der Gesundheitsrisiken des Rauchens darstellt und dass Raucher ermutigt werden sollten, E-Zigaretten zu verwenden, um einen Rauchstopp zu erzielen“. Die Experten befürchten demnach, dass Fehlwahrnehmungen zur E-Zigarette die Verwendung dieser Produkte als Mittel zum Tabakstopp verhindern könnten.

    IEVA-Präsident Dustin Dahlmann: „Die Fakten zur Schadensminderung liegen auf dem Tisch. Wenn viel mehr Raucher, die auf andere Weise nicht aufhören können, auf E-Zigaretten umsteigen würden, könnten Millionen von Menschen weltweit davon profitieren. Die Gesundheitspolitik in Großbritannien sollte allen politischen Entscheidungsträgern ein leuchtendes Beispiel sein.“

    Public Health England für E-Zigarette
    Public Health England habe das Schadenspotenzial des Dampfens um mindestens 95 Prozent geringer als das des Rauchens eingeschätzt. Doch viele Raucher wüssten zu wenig über das geringere Schadenspotenzial von E-Zigaretten. Nur 28 Prozent der Raucher in Europa seien sich bewusst, dass Dampfen weniger schädlich ist als Rauchen.

    Dahlmann: „Es ist sehr wichtig, dass Raucher die Fakten zur Schadensminderung kennen. Beschäftigte in Gesundheitsberufen haben hier eine besondere Verantwortung, da sie in direktem Kontakt mit Menschen stehen, die mit dem Rauchen aufhören wollen.”

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  • US-Tabakkonzerne einigen sich mit Justiz

    WASHINGTON // Die großen Hersteller haben sich mit dem US-Justizministerium auf eine Vereinbarung über tabakbezogene Werbung im Einzelhandel geeinigt und damit einen fast zwei Jahrzehnte währenden Rechtsstreit beendet.

    Das berichtet die Fachzeitschrift „Convenience Store“ und beruft sich dabei auf den Handelsverband „Association for Convenience & Fuel Retailing“, kurz NACS. Demnach verpflichtet das Abkommen die Konzerne Altria, Philip Morris USA, R J Reynolds Tobacco und ITG Brands dazu, den Geschäften, mit denen sie Verträge abgeschlossen haben, entsprechende Warnhinweisschilder zur Verfügung zu stellen. Die Betreiber wiederum müssen 21 Monate mindestens eines der Hinweisschilder mit einem von 17 verschiedenen Gesundheitsbotschaften anbringen.

    Verfahren lief über 17 Jahre
    Die Vereinbarung deckt den letzten verbleibenden Streitfall aus dem Verfahren ab, das das Department of Justiz (DOJ) in den 1990er-Jahren gegen Altria, Philip Morris USA und R J Reynolds angestrengt hatte. Die NACS-Verantwortlichen und die Tabakkonzerne kämpften 17 Jahre gegen jegliche Beschilderungspflicht im Rahmen des Rechtsstreits und beteiligten sich zusammen mit dem Einzelhandelsverband „National Association of Tobacco Outlets“ an den Verhandlungen, die nun zu der Vereinbarung führten, um sich für die Händler einzusetzen.

    „Der Rechtsstreit hat die Einzelhändler immer in eine einzigartig schlechte Position gebracht“, sagte der oberste NACS-Jurist Doug Kantor und ergänzte: „Die Einzelhändler waren nicht an der Klage beteiligt und sollten nicht mit einem gerichtlich angeordneten Rechtsbehelf belastet werden, aber das Verhandlungsergebnis vermeidet sogar noch schlimmere Ergebnisse, die das DOJ und die Gruppen der öffentlichen Gesundheit befürworteten.“

    Hersteller müssen Prüfer beauftragen
    Wie der Verband berichtet, sieht die Vereinbarung vor, dass jedes Geschäft, das mit einem der Hersteller unter Vertrag steht, mindestens ein Schild mit einer von 17 verschiedenen, vorab genehmigten Gesundheitsbotschaften anbringen muss, die nach dem Zufallsprinzip an Einzelhändler im ganzen Land verteilt werden. Jedes Geschäft ist verpflichtet, nach der Hälfte des in der Vereinbarung festgelegten Zeitraums eine neue Botschaft anzubringen. Die Hersteller müssen Gutachter beauftragen, die prüfen, ob die Schilder ordnungsgemäß angebracht sind, heißt es aus dem NACS.

    Nach einer weiteren Anhörung wird das Gericht nun entscheiden, ob es die Vereinbarung akzeptiert und eine Anordnung zur Umsetzung erlässt. Der Zeitplan für das Aufstellen der entsprechenden Schilder wird davon abhängen, wann das Gericht entscheidet, ob die Vereinbarung angenommen wird, teilt man im NACS mit. Die Einzelhändler könnten die Vereinbarung schriftlich oder bei der Anhörung unterstützen oder ablehnen, heißt es weiter.

    Gesundheitsrisiken darstellen
    Das ist nicht die einzige Regelung, die die Tabakindustrie in jüngster Zeit angefochten hat. Im Juni 2011 veröffentlichte die Food and Drug Administration (FDA) eine endgültige Regelung, die aktualisierte Gesundheitswarnungen auf Zigarettenpackungen und in der Zigarettenwerbung vorschreibt. Die grafischen Warnhinweise enthalten eine Kombination aus Text und Bildern, die einige der Gesundheitsrisiken des Rauchens darstellen.

    Die endgültige Regelung wurde von mehreren Unternehmen vor Gericht angefochten und schließlich im August 2012 aufgehoben, nachdem das US-Berufungsgericht des District of Columbia festgestellt hatte, dass die Regelung gegen den ersten Verfassungszusatz verstößt. Im März 2013 gab die US-Bundesregierung ihre Entscheidung bekannt, keine weitere Überprüfung des Gerichtsurteils anzustreben.

    Im Anschluss an eine weitere Klage mehrerer Gruppen des öffentlichen Gesundheitswesens erließ ein Richter des US-Bezirksgerichts für den Bezirk Massachusetts eine Verfügung, mit der die Behörde angewiesen wurde, die vorgeschlagene Regelung bis August 2019 zu veröffentlichen und im März 2020 eine endgültige Regelung zu erlassen. Die Frist für das Einhalten der Vorschriften durch die Tabakkonzerne wurde mehrmals verschoben und läuft nun bis zum 9. April 2023. red

  • BVTE: Mentholverbot unsinnig

    BERLIN // Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte vor einigen Wochen eine Stellungnahme zu den Gesundheitsrisiken von Aromen in E-Zigaretten veröffentlicht. Nun hat der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) dazu Stellung genommen.

    Obwohl über die Aufnahme und Wirkung von Aromastoffen nur wenig bekannt sei, wurden bereits Erweiterungen der Liste der verbotenen Inhaltsstoffe vorgeschlagen, teilt der BVTE mit. „Wir waren sehr überrascht, dass dabei ausgerechnet Menthol verboten werden soll“, sagte Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE. „Dieser Stoff wird seit Jahrzehnten in Lebensmitteln, Verbraucherprodukten oder Medikamenten sicher verwendet.“


    BfR-Empfehlung

    Das BfR begründete seine Empfehlung mit einer vermeintlichen Rolle von Menthol bei der Entstehung von Atemwegserkrankungen und dem Auftreten von schweren systemischen Symptomen bei Mäusen. Darunter versteht man Krankheitsmerkmale, die unabhängig vom Aufnahmeweg auftreten. Als Quelle wird ein Übersichtsartikel zitiert, der zwei Einzelfälle aus den 1990er-Jahren mit mentholhaltigen Hustenbonbons beziehungsweise einer Zahncreme in Verbindung bringt. Die eigentliche Bewertung von Menthol umfasst nur einen kurzen Absatz, der sonst keine Belege für Gesundheitsrisiken enthält. An einigen Stellen stimmen die Literaturhinweise nicht mit den inhaltlichen Aussagen überein. Mit der Hypothese einer erleichterten Inhalation von Nikotin und Aerosolen ändert das BfR seine frühere Einschätzung und zitiert dazu einen Bericht, der sich ausschließlich mit Tabak und Tabakrauch befasst.

    Fachliche Mängel
    „Das sind erhebliche fachliche Mängel, die die Kernaussagen der Stellungnahme infrage stellen“, erklärte Mücke weiter. „Auf dieser unzureichenden wissenschaftlichen Grundlage kann und darf kein Mentholverbot in E-Zigaretten verhängt werden.“ Mit der Bewertung und der Verbotsempfehlung für Menthol könne niemand zufrieden sein, auch nicht das federführende Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) oder der zuständige Agrarausschuss des Bundestags.

    Letztlich müsse nun Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90 / Die Grünen) abwägen, ob ein Mentholverbot in E-Zigaretten wirklich erforderlich ist. Durch die Veröffentlichung seiner Empfehlungen setzt das BfR die politischen Entscheidungsprozesse erheblich unter Druck.

    Der BVTE will nun verstärkt darauf achten, dass sich die Regularien von E-Zigaretten tatsächlich an wissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichtet. Der Verband mahnt dafür einen Dialog mit dem BfR an. Die öffent‧liche Diskussion zu den Aromenverboten sollte nun mit allen Stakeholdern geführt werden.

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  • So sollten Tabaksteuern gestaltet werden

    FRANKFURT // „Tabaksteuern sollten hinreichend hoch sein, um Anreize zu setzen, mit dem Rauchen aufzuhören oder gar nicht erst damit anzufangen.“ Das erklärte Berthold Wigger, Inhaber des Lehrstuhls für Finanzwissenschaft und Public Management am Karlsruher Institut für Technologie, im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung zum Thema „Harm Reduction“. Wigger forderte, gesundheitliche Risiken sollten in einem modernen Tabaksteuergesetz berücksichtigt werden.

    Ein optimales System
    Der Wissenschaftler führte weiter aus, dass Ausweichmöglichkeiten wie der Konsum steuergünstigerer Tabakwaren (Feinschnitt), verstärktes Grenzverkehr-Shoppen oder ein Abwandern in die Schattenwirtschaft die Tabaksteuersätze begrenzen würden. Ein optimales Tabaksteuersystem bestünde aus steuerlich stärker und steuerlich schwächer belasteten Tabakwarenkategorien.

    Steueraufkommen weitgehend unverändert
    In einem Rückblick auf das bisherige Tabaksteuersystem ging Wigger unter anderem auf die Fünf-Jahres-Periode von 2016 bis 2020 ein, in der das Steueraufkommen mit 14,2 bis 14,6 Milliarden Euro weitgehend unverändert geblieben sei. Der Anteil nicht versteuerter Zigaretten am Gesamtkonsum habe in einem Korridor zwischen 15,2 und 17,4 Prozent gelegen. Dabei habe es bisher keinerlei Differenzierung der Steuersätze nach gesundheitlichen Folgen gegeben.

    Kritik am Tabaksteuermodernisierungsgesetz
    Kritik äußerte Wigger am jüngst verabschiedeten Tabaksteuermodernisierungsgesetz. Da der Konsum von E-Zigaretten mit geringeren gesundheitlichen Risiken verbunden sei als der Konsum herkömmlicher Zigaretten, sollten die Dampfgeräte mit einer speziellen Verbrauchssteuer geringer oder sogar überhaupt nicht belastet werden. Das gelte besonders bei Substitutionseffekten, also wenn neue Erzeugnisse als Hilfen beim Rauchausstieg genutzt würden. Bei dem neuen Gesetz habe jedoch eindeutig das Einnahmeziel im Vordergrund gestanden. Wigger stellte abschließend drei Forderungen auf:

    [bul]Ein modernes Tabaksteuergesetz müsse unterschiedliche gesundheitliche Risiken unter schiedlicher Tabak- oder Nikotinprodukte berücksichtigen.
    [bul]Eine starke steuerliche Belastung risikoarmer Produkte schwäche Anreize für Innovationen der Anbieter und müsse daher vermieden werden.
    [bul]Es solle ein regulatorischer Rahmen geschaffen werden, der den Wechsel von verbrennbaren Tabakwaren zu risikoärmeren Dampf- und Rauchprodukten fördere. Das sei empfehlenswerter als ein Rahmen, der alle Formen des Rauchens zu unterbinden versuche.

    Die Veranstaltung stand unter der Leitung des bekannten Suchtforschers Heino Stöver.

    max

  • Illegale Produktion beschäftigt Zoll

    SAARBRÜCKEN / DÜSSELDORF// Das Geschäft mit schwarz produziertem Wasserpfeifentabak gilt in kriminellen Kreisen als lukrativ. Vor kurzem hat der Zoll je eine illegale Produktionsstätte im Saarland und in Nordrhein-Westfalen ausgehoben.

    Knapp 32 Kilogramm Shisha-Tabak hatte der Saarbrücker Zoll bereits im September sichergestellt. Zunächst war die Polizei vor Ort, da ein Anwohner eine Ruhestörung gemeldet hatte. In der betroffenen Garage entdeckten die Beamten die illegale Produktionsstätte für Wasserpfeifentabak, dazu Tabakfeinschnitt, Glycerin, Melasse und Farbstoffe. In der Behörde geht man davon aus, dass damit rund weitere 500 Kilogramm Shisha-Tabak illegal hergestellt werden könnten. Die für Tabakwaren notwendigen Steuerzeichen waren nicht an den Verkaufsverpackungen angebracht. Den verhinderten Steuerschaden beziffert der Zoll mit 27 000 Euro.

    Die Zollbeamten nahmen außerdem einen 27-Jährigen fest. Der bereits produzierte Wasserpfeifentabak sowie die Materialien zur Herstellung wurden sichergestellt und durch das Technische Hilfswerk abtransportiert.

    Illegale Produktionsstätte aufgedeckt
    Anfang Oktober durchsuchte die Zollfahndung Essen zwei Werkshallen in Neuss und stellte über fünf Tonnen illegalen Wasserpfeifentabak, über vier Tonnen Rohtabak, über 160 Kilogramm Rauchtabak sowie Vormaterialien, Verpackungen und Herstellungs-Equipment sicher. Zwei Personen wurden festgenommen. Nach einem Werkshallenbrand am Abend in Neuss stießen die Feuerwehr und die Polizei aus Neuss bei einem Kontrollgang in zwei angrenzenden Werkshallen auf größere Mengen Tabak und Chemikalien, die bei den Sicherheitskräften den Verdacht einer illegalen Produktion von Shisha-Tabak aufkommen ließen. In den Hallen war eine Fabrikation für Wasserpfeifentabak und Rauchtabak aufgebaut worden. Auch ein Wohnraum für die Arbeiter der illegalen Produktionsstätte befand sich in dem Gebäude, wo rund 5,2 Tonnen fertig gemischter Shisha-Tabak, 4,2 Tonnen Rohtabak, 167 Kilogramm Rauchtabak, mehrere Tonnen Vormaterialien zur Herstellung von Wasserpfeifentabak, Verpackungsmaterial sowie Misch-, Schneide- und Zubereitungsmaschinen gefunden und beschlagnahmt wurden. Auch hier unterstütze das Technische Hilfswerk die Fahnder bei Abbau- und Transport.

    Erhebliche gesundheitliche Gefährdungen möglich
    „Durch die illegale Produktion von Shisha-Tabak erzielen die Täter regelmäßig enorme Gewinne. Unversteuerter, gefälschter Wasserpfeifentabak entsprechender Markenhersteller wird zu 50 Euro pro Kilogramm gehandelt“, informiert Heike Sennewald vom Zollfahndungsamt Essen. „Aus dem sichergestellten Rohtabak hätten über 34 Tonnen illegaler Shisha-Tabak mit einem Steuerschaden von fast 900 000 Euro produziert werden können. Bei illegalem, häufig unter unhygienischen Bedingungen, hergestelltem Tabak können erhebliche gesundheitliche Gefährdungen nicht ausgeschlossen werden“, betont Sennewald.

    red

  • Neue Kampagne gestartet

    GRÄFELFING // Der Tabakkonzern Philip Morris Deutschland hat eine neue Kampagne gestartet, mit der Raucher über die Risiken des Tabakgenusses aufgeklärt werden sollen. Damit beschreitet das Unternehmen konsequent den Weg zum Ziel der rauchfreien Zukunft, wie es ihn bereits mehrfach erklärt hat.

    Dabei zählt Philip Morris aus seiner Sicht entscheidende Faktoren auf:

    [bul]In Deutschland rauchen 17 Millionen Menschen beziehungsweise 28 Prozent der Teilnehmer an entsprechenden Umfragen.

    [bul]Trotz des allgemeinen Wissens um die gesundheitsschädlichen Konsequenzen von Rauch, der bei der Verbrennung von Tabak entsteht, fehlten meist wichtige Hintergrundinformationen.

    [bul]Nur elf Prozent der Raucher haben in den vergangenen zwölf Monaten einen ernsthaften Rauchstoppversuch unternommen.

    Internetseite soll fehlende Hintergrundinformationen geben
    Philip Morris initiiert nach eigenen Angaben eine Online-Plattform, bei der sich Raucher durch Informationen aus unabhängigen Quellen zur Schädlichkeit des Rauchens, zu Wegen zu einem Rauchstopp und über verschiedene, in der Wirksamkeit belegte Produkte zur Nikotinaufnahme ohne Tabakverbrennung informieren können.

    Obwohl Raucher die gesundheitsschädlichen Konsequenzen meist kennen würden, so Philip Morris, fehlten ihnen fast immer wichtige Hintergrundinformationen. Denn: Rauchen sei der größte vermeidbare Risikofaktor für viele nichtübertragbare Krankheiten. Eine Vielzahl aller Krebs- und Lungenerkrankungen ließen sich auf das Rauchen zurückführen. So hätten rauchende Personen beispielsweise ein deutlich höheres Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, als Personen, die nicht rauchten. Hier setzt die Internetseite „Was Raucher wissen sollten“ von Philip Morris an.

    Verbrennungsfreie Alternativen Die Adresse „Was-raucher-wissen-sollten.de“ diene als Nachrichtenportal. Ziel sei es, Raucher darüber zu informieren, was die Hauptursache für die Schädlichkeit des Rauchens ist: das Verbrennen von Tabak. Darüber hinaus würden Informationen darüber bereitgestellt, wieso ein Rauchstopp immer die beste Option bleibe und wie man dieses Ziel erreichen könne. Dazu führe die Web-Seite hilfreiche weiterführende Hinweise aus unabhängigen Quellen auf.

    Letztlich könnten sich Raucher über Produktkategorien informieren, die den Konsum von Nikotin ohne die Verbrennung des Tabaks ermöglichten. Das Risiko solcher verbrennungsfreier Produktalternativen sei nach aktuellem Forschungstand im Vergleich zu Tabakzigaretten deutlich niedriger. Durch das fehlende Verbrennen werde das Erzeugen schädlicher und potenziell schädlicher Substanzen signifikant reduziert.

    Großes Interesse am Thema Rauchstopp

    Jedoch seien auch verbrennungsfreie Alternativen nicht frei von Schadstoffen und Nikotin und deswegen nicht risikofrei und weiterhin suchterzeugend.
    Seit die Homepage vor kurzem freigeschaltet wurde, hätten sie bereits mehr als 85 000 Personen aufgerufen. Die Zahlen zeigten, dass bei deutschen Rauchern offenbar ein großes Interesse an Informationen zu den genannten Themen bestehe.

    Daher werde Philip Morris auch weiter gesicherte Informationen zur Verfügung stellen. Denn nur durch eine umfassende und faktenbasierte Aufklärung könnten die Millionen Raucher in Deutschland in die Lage versetzt werden, informierte und differenzierte Entscheidungen zu ihrem Rauchverhalten zu treffen.

    red

  • Steuersenkung gegen Schmuggel?

    BRASILIA // Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Der brasilianische Justizminister prüft, ob eine Senkung der Tabaksteuer den Schmuggel in dem südamerikanischen Land eindämmen könnte.

    Die Bildung einer Kommission, die prüfen soll, ob Steuersenkungen ein geeignetes Mittel gegen den grassierenden Schmuggel wären, wurde im brasilianischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Ankündigung sorgte für eine große Polemik, sofort meldeten sich Befürworter und Gegner zu Wort.

    Dabei wurde die Initiative von niemand geringerem als Justizminister Sergio Moro ins Leben gerufen. Im Kabinett des neuen populistischen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro ist Moro ein Star: Als Richter machte er den Weg frei für den größten Korruptionsprozess alle Zeiten in Brasilien. Die sogenannte Operation „Lava Jato“ sorgte für ein politisches Erdbeben und beförderte Hunderte von Politikern und Managern hinter Gittern.

    Vier von zehn Zigaretten sind geschmuggelt
    Moro will die Idee zunächst nur prüfen. Laut Medienberichten sei das Ziel, „den Konsum von illegal importierten Zigaretten und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken zu senken“. Der Zigarettenschmuggel in Brasilien erreichte zuletzt Rekordwerte. Schätzungen zufolge haben illegale Produkte einen Marktanteil von rund 40 Prozent. Sie stammen meistens aus irregulären Fabriken in Nachbarländern wie Paraguay und werden heimlich über die Grenze gebracht. Organisiert wird der Schmuggel laut Polizei vornehmlich von Banden, die auch mit Drogen und Waffen handeln.

    Der Vorstoß des Justizministers sorgte für hitzige Diskussionen. Vertreter der Industrie beklagen schon lange den unfairen Wettbewerb und betonen, dass die hohe Besteuerung den Schmuggel fördert. Der Mindestpreis für eine regulär verkaufte Packung Zigaretten beträgt derzeit in Brasilien fünf Real (rund 1,30 Euro), für eine Packung Schmuggelzigaretten zahlt man dagegen zwischen zwei und drei Real.

    Gegner des Gedankenspiels des Ministers betonen dagegen, dass die Tabaksteuerpolitik, die zwischen 2011 und 2016 zu deutlichen jährlichen Steigerungen führte, das Rauchen im Land erfolgreich bekämpfte. Laut Statistiken schrumpfte in dieser Zeit der Anteil der Raucher an der brasilianischen Bevölkerung von 14,8 auf 10,1 Prozent.

    Fest steht, dass der rechtskonservative Präsident Bolsonaro, seit 1. Januar 2019 im Amt, schon während des Wahlkampfs versprach, sich um das Thema Zigarettenschmuggel zu kümmern. Bisher fällt die Bilanz seiner Regierung mager aus. Vielleicht schafft er es, bei der Zigarettenindustrie zu punkten – auch mit seiner jüngsten Ankündigung, die Kontrollen an der Grenze zu stärken sowie die Polizeiaktionen gegen Schmuggler zu intensivieren. mar

    (DTZ 19/19)

  • „Aufklärung dringend nötig“

    BERLIN // Eine neue repräsentative Umfrage belegt: Raucher haben nur wenig Wissen zum Thema E-Zigarette. Die Studie wurde vom Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag von Juul durchgeführt.

    Sechs wesentliche Aspekte haben die Wissenschaftler erhoben. So ging es etwa darum, ob erwachsene Raucher sich vorstellen könnten, mit dem Rauchen aufzuhören. Dabei antworteten 24,3 Prozent mit „auf jeden Fall“, 28,1 Prozent mit „eher ja“, während ein Ausstieg für 29,9 Prozent nicht in Frage kommt.

    17,1 Prozent der Befragten haben in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, weitere 7,8 Prozent sogar bis zu dreimal. Dabei gaben die potenziellen Aussteiger zu knapp zehn Prozent an, die E-Zigarette sei das wichtigste Mittel zur Rauchentwöhnung. Andere setzten auf Nikotinpflaster oder Akupunktur, während 28,8 Prozent psychische und physische Aspekte wie Sport und wenig Stress als wichtigste Faktoren für einen erfolgreichen Rauchstopp nannten.

    „Mindestens so gesundheitsschädlich wie Tabakzigaretten“
    29 Prozent der Studienteilnehmer sind überzeugt, dass die E-Zigarette sie beim Rauchstopp unterstützen kann; 56,6 Prozent allerdings glauben nicht daran. Dabei halten 58,7 Prozent der Befragten E-Zigaretten für mindestens ebenso gesundheitsschädlich wie Tabakzigaretten.

    Wenig erstaunlich, dass Juul auch danach hat fragen lassen, was Raucher am ehesten davon abhalten würde, von herkömmlichen auf E-Zigaretten umzusteigen. Dabei erklärten 11,1 Prozent, sie würden den Geschmack und Geruch von Tabak lieber mögen. 25,9 Prozent sagten, E-Zigaretten könnten Tabakzigaretten nicht ersetzen, für 5,5 Prozent sind E-Zigaretten in der Anschaffung zu teuer und 3,8 Prozent finden den Umstieg zu umständlich. Fast ein Drittel (31,6 Prozent) der Befragten glauben nicht, dass das Dampfen gesünder ist.

    Mehr über die Rolle innovativer Nikotinprodukte
    Dazu sagt der Suchtforscher Heino Stöver von der Frankfurt University of Applied Sciences: „Die Aufklärung der Öffentlichkeit zu den Potenzialen, aber auch Gesundheitsrisiken von E-Zigaretten wird den aktuellen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung nicht gerecht. Diese Fehleinschätzungen haben enorme Folgen für die öffentliche Diskussion zur Rolle innovativer Nikotinprodukte bei der Rauchentwöhnung.“

    Markus Kramer, Chef von Juul Deutschland, fordert: „Wir brauchen eine breite und differenzierte Aufklärung zu weniger gesundheitsschädlichen Alternativen, die Rauchern helfen, ihren Tabakkonsum zu überwinden.“ red

    (DTZ 11/2019)

  • Foodwatch fordert Strafsteuer auf überzuckerte Getränke

    BERLIN // Im Coca-Cola-Report des Verbraucherschutz-Vereins Foodwatch geht es um Gesundheitsrisiken und den Einfluss auf Wissenschaft und Politik. Der Softgetränkehersteller weist die Vorwürfe zurück.

    Rund 60 Prozent der so genannten Erfrischungsgetränke in Deutschland sind nach der Foodwatch-Studie überzuckert, sie enthalten mehr als vier Stücke Würfelzucker pro Viertelliter-Glas. Es gebe ausreichend Belege für einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Zuckergetränken, sagt Huizinga, der für die Verbraucherorganisation den kritischen Bericht zusammengestellt hat. Inzwischen gelte jeder zehnte Jugendliche als fettleibig und sogar jeder vierte Erwachsene.

    Foodwatch verlangt von Coca-Cola und den anderen Produzenten deutlich niedrigere Zuckeranteile in ihren Softdrinks. Damit das wirklich so kommt, müsse die Bundesregierung eine Herstellerabgabe für überzuckerte Getränke einführen.

    Hersteller wehrt sich gegen Vorwürfe
    Coca-Cola sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Der US-Konzern bestreitet nicht nur, dass man seine Produkte für eine Zunahme von Fettleibigkeit und Diabetes verantwortlich machen könne. Er wehrt sich auch gegen den Vorwurf, man ziehe sich Kinder und Jugendliche über Fernseh- und Internet-Werbung als Konsumenten heran.

    Schrittweise sei Coca-Cola schon seit Jahren dabei, mit neuen Rezepten weniger Zucker für seine Limonaden zu verwenden, sagt der Manager Patrick Kammerer. Alle klassischen Sorten würden schon lange auch in zuckerfreien Varianten angeboten. red

    (DTZ 14/2018)

  • Wenig Wissen um E-Zigarette

    STELLE // In einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbands des E-Zigarettenhandels (VdeH) geben 54 Prozent der Befragten an, dass sie E-Zigaretten für mindestens genauso schädlich halten wie Tabakzigaretten.

    Die Erkenntnisse der Wissenschaft sind in Deutschland allerdings bislang nicht zu den Menschen durchgedrungen, zugleich wünscht sich die Mehrheit der Befragten mehr Informationen zur E-Zigarette.

    Rund 1,5 Millionen erwachsene Raucher sind in Deutschland von der Tabakzigarette auf die E-Zigarette umgestiegen. Die E-Zigarette hat laut wissenschaftlichen Studien das Potenzial, die gesundheitlichen Risiken des Rauchens zu reduzieren: 95 Prozent weniger schädlich gegenüber herkömmlichen Zigaretten sind sie laut Experten von Public Health England. Der Großteil der Erwachsenen in Deutschland weiß das jedoch nicht: 54 Prozent der in einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des VdeH Befragten geben an, dass sie E-Zigaretten für genauso schädlich oder sogar für schädlicher halten als herkömmliche Tabakzigaretten.

    Einseitige Berichte

    Ein Grund für das bestehende Meinungsbild sind offenbar fehlende Informationen: Mit 80 Prozent gibt die überwiegende Mehrheit der 1014 Befragten an, dass sie die E-Zigarette aus Medienberichten kennen. Zufrieden sind sie mit der Berichterstattung jedoch nur zum Teil: 58 Prozent aller Befragten hätten gerne mehr Informationen über die Auswirkungen auf die Gesundheit durch den Konsum von E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten und die damit verbundenen Chancen.

    „In der Vergangenheit wurde in Deutschland sehr einseitig über die E-Zigarette berichtet. Es war viel von giftigen Substanzen und spekulativen Langzeitfolgen die Rede – aber dem deutlich geringeren Gesundheitsrisiko wurde bislang kaum Beachtung geschenkt. Dabei schneidet die E-Zigarette im Vergleich mit Tabakprodukten in Sachen Schadstoffe um Längen besser ab“, so Dac Sprengel, Vorsitzender des VdeH.

    Die Zahl der Studien, die E-Zigaretten als bessere Alternative zu Tabakzigaretten bewerten, ist umfangreich, doch in Deutschland noch nicht zu den Verbrauchern durchgedrungen: Die wissenschaftliche Erkenntnis, dass E-Zigaretten 95 Prozent weniger schädlich sind als Tabakzigaretten, halten 84 Prozent der Befragten für weniger oder überhaupt nicht glaubwürdig. „Großbritannien nimmt hier eine absolute Vorreiterrolle ein. In der britischen Wissenschaft herrscht über die E-Zigarette als Chance längst Konsens – Deutschland hingegen hinkt hinterher. Wenn Ärzte, Wissenschaftler und Politiker den vorhandenen Studien misstrauen, dann ist es höchste Zeit, eigene Studien durchzuführen“, sagt Sprengel.

    Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich laut der Umfrage in Sachen E-Zigaretten fachlich und wissenschaftlich fundierte Aufklärung. Sie vertrauen vor allem Medizinern und Forschern: Mit 81 Prozent hält die überwiegende Mehrheit der Befragten Lungenfachärzte für glaubwürdig, wenn es um die Bewertung der Chancen und Risiken von E-Zigaretten geht. Wissenschaftler an Universitäten und Forschungseinrichtungen belegen mit 69 Prozent Platz 2, gefolgt von Verbraucherverbänden mit 60 und Allgemeinmedizinern mit 51 Prozent.

    Einer der ersten Mediziner aus dem deutschsprachigen Raum, die die Chancen der E-Zigaretten erkannt haben und öffentlich dazu stehen, ist Bernd Mayer, Pharmakologe an der Universität Graz: „Untersuchungen zeigen, dass der Anteil toxischer Substanzen im Blut von E-Zigaretten-Dampfern bereits zwei Wochen nach dem Umstieg so niedrig ist wie der von Nichtrauchern. Wer auf Nikotinkonsum nicht verzichten will, hat mit der E-Zigarette eine wesentlich unbedenklichere Alternative.“

    Öffentliche Diskussion

    Der VdeH will mit der Umfrage einen weiteren Beitrag dazu leisten, die öffentliche Diskussion in Gang zu bringen: „Der Umstieg auf die E-Zigarette kann dazu beitragen, die Gesundheitsrisiken von Rauchern drastisch zu verringern und die Lebensqualität eines Fünftels der Bevölkerung zu verbessern. Diese Chance darf nicht vertan werden. Die Politik ist dabei ein unverzichtbarer Akteur. Erst wenn die Debatte offen und öffentlich geführt wird, kann die Bevölkerung aufgeklärt werden und an die Stelle der Fehlinformationen können die bereits vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse treten“, so Sprengel.

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    (DTZ 06/18)