Schlagwort: Fettleibigkeit

  • Protest gegen Zucker-Steuer

    LONDON // In Großbritannien schäumt die Getränke-Industrie: Mit einer landesweiten Kampagne appelliert sie an die Regierung, die Pläne für die so genannte Zuckersteuer auszusetzen.

    Die Abgabe, die offiziell als Limonaden-Steuer bezeichnet wird, hat bereits im März für Schlagzeilen gesorgt und soll 2018 in Kraft treten. Jetzt setzt die Branche ihre Hoffnung auf Premierministerin Theresa May und ihren Finanzminister Philip Hammond, dass diese wie auch andere Pläne der ehemaligen Cameron-Regierung neu erörtert werden.

    Die Kampagne läuft unter dem Titel „Face the tax, can the tax“ (deutsch: „Schaut Euch die Fakten an, lehnt die Steuer ab“). Mit ihr wollen die Initiatoren die Öffentlichkeit aufrütteln und verweisen darauf, dass es bisher keine eindeutigen Beweise dafür gibt, dass zuckerhaltige Getränke eine Ursache für Fettleibigkeit (Adipositas) sind. Hinter der Aktion steht der Branchenverband, die British Soft Drinks Association (BSDA).

    Hintergrund ist ein Bericht in der Fachzeitschrift Oxford Economics, worin dem Vorhaben negative Prognosen attestiert werden, wie der Wegfall von rund 4000 Arbeitsplätzen, sollte die Steuer in Kraft treten.
    „Bisher gibt es weltweit keinen Beweis, dass eine derartige Maßnahme einen Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung hat“, sagt Gavin Partington, Direktor der BSDA. Im Gegenteil, der Bericht zeige, dass dadurch eine ganze Branche in Misskredit gerate und diese wirtschaftlich schädige.red

    (DTZ 34/16)

  • Gericht stoppt Softdrink-Verbot

    NEW YORK CITY (DTZ/red). Das Aus kam quasi kurz vor dem Anpfiff. Am Montagabend, wenige Stunden bevor das umstrittene Verbot übergroßer Softdrink-Becher in Kraft trat, stoppte ein New Yorker Gericht das Gesetz.

    Richter Milton Tingling vom Manhattan Supreme Court sah keinen nachhaltigen Effekt darin, dass zuckerhaltige Getränke in Bechern mit mehr als 407 Milliliter Inhalt nicht mehr verkauft werden dürfen. Die Stadt hatte im September 2012 erlassen, am 12. März 2013 sollte es in Kraft treten.

    Ein herber Rückschlag für New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg, urteilen die Medien. Das Verbot „überfrachtet mit willkürlichen und unberechenbaren Konsequenzen“ zitieren US-Medien aus der Begründung des Richters. Gegen das Gesetz hatte ein Zusammenschluss von Gastronomie-Verbänden und Getränkeherstellern geklagt.

    Mit der Verordnung wollte Bloomberg den Angaben nach die Fettleibigkeit der New Yorker Bevölkerung eindämmen. Die geplante Einschränkung beim Kauf zuckerhaltiger Getränke erstreckte sich auf Restaurants, Schnellimbissketten und öffentliche Orte wie Sportstadien und Kinos. Demgegenüber ist der Verkauf großer Flaschen mit Limonade und anderen zuckerhaltigen Getränken in Lebensmittelgeschäften und Supermärkten uneingeschränkt möglich gewesen.

    Medienberichten zufolge kündigte Bürgermeister Michael Bloomberg an, sobald als möglich Einspruch gegen das Urteil einzureichen.

    (DTZ 11/13)