Schlagwort: Fälschungen

  • Elfbar warnt

    SHENZHEN // Das chinesische Unternehmen Elfbar, Hersteller der gleichnamigen Einweg-E-Zigaretten, hat in Großbritannien vor gefälschten Erzeugnissen gewarnt. In den vergangenen Monaten gab es Aktionen in mehr als 120 illegalen Produktionsstätten, Lagerhäusern und bei Großhändlern, über zwei Millionen gefälschter Elfbar-Disposables, dazu Verpackungskartons, Anti-Fälschungscodes, Zubehör und anderes Material wurden von den Ermittlern beschlagnahmt.

    Elfbar-Chef Victor Xiao: „Die Verbraucher wären entsetzt, wenn sie die Bedingungen in diesen Fabriken sehen würden, unter denen diese Produkte hergestellt werden. Die Kriminellen hinter diesen gefälschten Produkten kümmern sich nicht um Sicherheit oder die Gesundheit der Konsumenten.“ Xiao warnte, Einzelhändler setzten sich und ihre Kunden durch den Umgang mit gefälschten Produkten erheblichen Risiken aus.

    Schutz der Verbraucher
    Das Unternehmen versucht, an der Quelle gegen die Betrüger vorzugehen. Doch es sei nicht möglich, alle Fälschungen zu stoppen. Daher seien die Einzelhändler die letzte Verteidigungslinie zum Schutz der Verbraucher. Xiao: „Während es schwierig sein kann, ein gefälschtes Produkt vom echten zu unterscheiden, gibt es für keinen Einzelhändler keine Entschuldigung, falls sie ein gefälschtes Elfbar-Produkt verkaufen. Sie können einen Code auf der Verpackung scannen, um die Echtheit des Produkts zu überprüfen, und wir fordern sie auf, dies für jedes Produkt zu tun, das sie verkaufen.“

    Um Einzelhändler und Verbraucher über die Bedrohung durch Fälschungshersteller besser aufzuklären, hat Elfbar nun eine Kampagne gestartet. Ob diese auch in Deutschland umgesetzt wird, ist noch nicht bekannt.

    red

  • Immer mehr illegale Zigaretten

    GRÄFELFING // Der Konsum illegaler Zigaretten innerhalb der EU ist im Jahr 2021 weiter gestiegen. Das ist das Ergebnis des neuen KPMG-Berichts, der jährlich von Philip Morris International (PMI) in Auftrag gegeben wird. Insgesamt wurden EU-weit 35,5 Milliarden illegale Zigaretten konsumiert.

    Das entspricht einem Anteil von 8,1 Prozent am gesamten Zigarettenmarkt und einem Steuerverlust von rund 10,4 Milliarden Euro. Bei über einem Drittel dieser illegalen Zigaretten handelte es sich um Produktfälschungen (12,3 Milliarden).

    Dem Bericht zufolge ist der wachsende illegale Markt in der EU hauptsächlich auf Frankreich zurückzuführen. Dort wurde ein Anstieg des Konsums gefälschter Zigaretten um ein Drittel auf acht Milliarden Stück verzeichnet. Insgesamt wurden in Frankreich rund 15,1 Milliarden illegale Zigaretten konsumiert. Damit handelt es sich um den größten illegalen Markt innerhalb der EU.

    Höhere Besteuerung ist Nährboden für das organisierte Verbrechen
    „Es ist erschreckend, dass der Konsum illegaler Zigaretten in Europa weiter zunimmt. Besonders in Frankreich gab es im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Wachstum, was besonders auf die dort hohe Tabakbesteuerung zurückgeführt werden kann. Das ist bei anderen Ländern, die eine hohe Tabaksteuer eingeführt haben, ebenso zu beobachten“, kommentiert Markus Schütz, der als Manager bei Philip Morris Deutschland für den Kampf gegen den illegalen Tabakwarenhandel zuständig ist. „Hier zeigt sich deutlich, dass eine zu hohe Besteuerung zu einem attraktiven Markt für das organisierte Verbrechen führt. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass durch eine höhere Besteuerung von legalen Erzeugnissen kein Nährboden für das organisierte Verbrechen geschaffen wird.“

    Mit Blick, auf den sich weiterentwickelnden Markt merkt, PMI-Manager Gregoire Verdeaux an: „Die Gefahr, dass mehr Raucher – vor allem aus der einkommensschwachen Bevölkerung – auf den illegalen Handel ausweichen, ist inzwischen groß. Daher ist es umso dringender, dafür zu sorgen, dass rauchfreie Alternativen für alle verfügbar und erschwinglich sind, damit alle Konsumenten eine informierte Entscheidung treffen können.“

    Darüber hinaus stellen die Experten des Wirtschaftsprüfers KPMG eine zunehmende Verlagerung illegaler Produktionsstätten nach Westeuropa fest, womit die kriminellen Hersteller vor allem näher an höher besteuerten Absatzmärkten wie Frankreich, dem Großbritannien oder den Niederlanden operieren wollen. Die Maßnahme hatte auch Auswirkungen auf Deutschland. Schütz kommentiert: „Wir sehen, dass in Ostdeutschland die intensiven Zollkontrollen im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität Wirkung gezeigt haben.

    Gleichzeitig ist in den westlichen Bundesländern, besonders in Nordrhein-Westfalen, aufgrund der Nähe zu illegalen Produktionsstätten im benachbarten Ausland ein starker Anstieg des Konsums illegaler Zigaretten zu verzeichnen. Dies macht deutlich, dass sich der illegale Tabakwarenhandel aktuell neu aufstellt. Demzufolge bedarf es einer noch besseren organisatorischen, personellen, finanziellen sowie technischen Ausstattung unserer Ermittlungsbehörden und einer weiteren Stärkung grenzübergreifender Kooperationen.“

    Anhand von Aufgriffsberichten der Zollbehörden kann zudem festgestellt werden, dass für die Organisierte Kriminalität während der Corona-Pandemie digitale Kanäle und der Schmuggel über den Postversand an Bedeutung gewonnen haben. Schütz: „Es ist alarmierend, dass unsere Ermittlungsbehörden im digitalen Raum beim Eindämmen des illegalen Handels mit einem massiv wachsenden Bedrohungspotenzial konfrontiert sind.

    Klar ist aber, dass der Rechtsstaat auch hier seine Durchsetzungskraft beweisen muss. Um dem Problem des Schwarzhandels durch die Organisierte Kriminalität Herr zu werden, bedarf es eines noch engeren Schulterschlusses zwischen Staat, Ermittlungsbehörden, Zivilgesellschaft und der Industrie.“

    pnf

  • Schlüsselrolle als Einfuhrland

    GRÄFELFING // Im vergangenen Jahr hat der Zoll rund 60 Millionen Zigaretten beschlagnahmt, die illegal nach Deutschland eingeführt werden sollten. Im Vergleich zu den Vorjahren (2018: 62 Millionen Stück und 2017: 77 Millionen Stück) entspricht dies einem Rückgang von insgesamt knapp 22 Prozent. Ein Erfolg für den Fiskus. Doch der Schein trügt.

    Eine unabhängige KPMG-Studie, die von Philip Morris International (PMI) in Auftrag gegeben wurde, zeigt: „Der Kauf ausländischer und illegaler Ware trägt zu erheblichen Steuerverlusten für den deutschen Fiskus bei“, erklärt Markus Schütz, Manager Illicit Trade Prevention Germany bei der Philip Morris GmbH in Gräfelfing bei München.

    Legale und illegale Einfuhr
    Von über 85 Milliarden 2019 in Deutschland konsumierten Zigaretten, stammen demnach knapp 15 Milliarden Stück aus dem Ausland. Aus den Studienergebnissen geht weiterhin hervor, dass alleine aus Polen und Tschechien im vergangenen Jahr über neun Milliarden Zigaretten nach Deutschland kamen. Hierbei handelt es sich nicht nur um die Einfuhr legaler Freimengen, sondern auch um gefälschte und unversteuerte Zigaretten. Rund 3,5 Milliarden Zigaretten, knapp ein Viertel aller Grenzverkäufe, stuft die Studie als „Counterfeit and Contraband“-Produkte ein – also Produkte, die illegal eingeführt wurden oder gefälscht sind. Den größten Anteil bilden hierbei die geschmuggelten Zigaretten.

    Transfer in Nachbarländer
    Nicht alle eingeführten Zigaretten sind dabei allein für Deutschland bestimmt: Viele wurden in umliegende Länder mit höheren Zigarettenpreisen, beispielsweise in das Vereinigte Königreich, weitertransportiert.

    Auch wenn die allgemein rückläufigen Zahlen des innerdeutschen Zigarettenkonsums (etwa zwei Milliarden weniger Zigaretten als 2018) als positiv einzustufen sind, so gibt der anhaltend hohe Konsum nicht-deutscher und oft unversteuerter und gefälschter Produkte Anlass zur Sorge. Neben dem enormen Verlust an Steuereinnahmen stellen vor allem Fälschungen eine Gefahr für die Raucher dar, da sie zumeist nicht die europäischen Qualitätsstandards erfüllen. Außerhalb der offiziellen Lieferketten hergestellte und vertriebene Tabakwaren unterliegen keinerlei Kontrolle und Regulierungen wie Warnhinweisen. So untergräbt dieser illegale Handel die Bemühungen, etwa über die Gesundheitsgefahren aufzuklären und so den Anteil der Raucher zu reduzieren.

    Zusammenarbeit mit Behörden
    Philip Morris Deutschland arbeitet eigenen Angaben zufolge seit vielen Jahren mit den lokalen und bundesweiten Strafverfolgungs- und Zollbehörden zusammen, um den illegalen Tabakhandel in Deutschland und Europa zu bekämpfen.

    Hierbei wurde die Erfahrung gemacht, dass vor allem Weiterbildungsmaßnahmen zur Erkennung gefälschter Waren sowie eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Behörden wichtige Erfolgsfaktoren für die Bekämpfung des illegalen Tabakhandels sind.

    pi

  • Illegaler Zigaretten-Handel gehört zu den lukrativsten Straftaten

    MAINZ // Tabak-Schmuggel und illegaler Handel in der EU verursachten im vergangenen Jahr Steuerverluste in Höhe von 11,5 Milliarden Euro. Deutschland ist für den illegalen Zigaretten-Handel in Europa ein lohnenswerter Standort.

    Das zeigt die aktuelle Studie der Wirtschaftsberatung KPMG „Project Sun“ im Auftrag von den vier großen Herstellern Reemtsma, Philip Morris, BAT und JTI. Danach machte der illegale Konsum 2014 etwa 8,4 Prozent des Gesamtmarktes aus. Konsumiert wurden 2014 in Deutschland insgesamt rund 8,15 Milliarden Stück illegaler Zigaretten. 13,7 Prozent davon waren sogenannte „Illicit Whites“, also illegale Markenzigaretten, 7,2 Prozent Fälschungen und der große Rest Schmuggelware.

    Über ein Viertel und damit die meisten der in Deutschland gerauchten illegalen Zigaretten kamen im vergangenen Jahr mit 2,10 Milliarden Stück aus Polen, gut ein Fünftel (1,64 Milliarden Stück) stammten aus der Tschechischen Republik, danach folgten Zigaretten aus Weißrussland, Russland und der Ukraine. Der Konsum aller gefälschten und geschmuggelten Zigaretten führte in Deutschland im vergangenen Jahr zu einem geschätzten Steuerausfall von rund 1,5 Milliarden Euro.


    Hohe Konzentration von illegalem Zigaretten-Handel in Deutschland

    Einer aktuellen Studie von Transcrime zufolge fand der illegale Handel 2013 in Europa vor allem in 13 Regionen statt: Von diesen Gebieten – jeweils mit über einer Milliarde gehandelten Zigaretten pro Jahr – lagen sechs in Deutschland, drei in Frankreich und jeweils eine in Griechenland, Italien, Polen und Spanien. Hier konzentrierten sich ungefähr 35 Prozent des gesamten illegalen Marktes in der EU. Transcrime schätzt die Einnahmen aus dem gesamten illegalen Handel in der EU pro Jahr auf bis zu 10,5 Milliarden Euro und sieht diesen in punkto Umsatz-Bedeutung auf dem Niveau des Kokain- und Heroin-Marktes.


    Illegale Produktion in der EU wächst

    Den Erkenntnissen der Reemtsma-Abteilung Group Security & Risk Management zufolge hat sich in der letzten Zeit das illegale Geschäft deutlich verändert. Bis vor etwa zwei Jahren kamen in erster Linie asiatische Fälschungen auf den europäischen Markt als illegaler Import bzw. Schmuggelware. Seit etwa drei bis vier Jahren werden verstärkt Fälschungen entdeckt, die in der EU für den Markt vor Ort hergestellt werden. Die Produktion dicht am Konsumenten verringert das Beschlagnahme-Risiko bei Gewinnspannen von mehreren hundert Prozent.
    pi

    Lesen Sie den vollständigen Beitrag in unserer Printausgabe DTZ 23/15.

    (DTZ 23/15)