Schlagwort: Entwicklung

  • Blick hinter Labortüren

    SOUTHAMPTON // British American Tobacco
    (BAT) lädt die Öffentlichkeit zu einem virtuellen Rundgang in sein globales Forschungs- und Entwicklungszentrums im britischen Southampton ein. Per Mausklick öffnen sich Labortüren, lassen sich 360-Grad-Rundgänge starten und kommen Wissenschaftler vor Ort zu Wort.

    Ein virtuelles Erlebnis
    Das Erlebnis baue auf dem offenen und transparenten Umgang von BAT mit der Forschung auf, die die Grundlage seines risikoreduzierten Produktportfolios sei, teilt der Zigarettenhersteller mit.

    Seit 2011 haben über 3500 Menschen die Einrichtung im Süden Englands besichtigt, informiert der Produzent. Angesichts der eingeschränkten Reisemöglichkeiten biete das virtuelle Erlebnis unter [link|https://www.bat-science.com/groupms/sites/BAT_C6ZJDE.nsf/vwPagesWebLive/DOC8ZAYZ?opendocument]www.bat-science.com[/link] die Gelegenheit, die Maßnahmen zur Risikoreduzierung von Tabakprodukten (Tobacco Harm Reduction, THR) zu verstehen.

    „Durch unseren Fokus auf Wissenschaft und Forschung konnten wir erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung und Weiterentwicklung unserer Produkte der neuen Kategorien machen“, sagt Dr. David O’Reilly, Wissenschaftlicher Direktor bei BAT. Das Unternehmen biete eine große Auswahl „risikoreduzierter Alternativen zur Zigarette an“ und stelle sicher, dass „sehr hohe Sicherheits- und Qualitätsstandards eingehalten werden.“

    Mit 360-Grad-Labortouren, Animationen, Videos, Wissenschaftlerprofilen, Podcasts sei das virtuelle Besuchererlebnis eine zentrale Informationsquelle für alle, die mehr über Forschung bei BAT erfahren möchten.

    BAT investiert eigenen Angaben zufolge knapp 350 Millionen Britische Pfund, umgerechnet rund 420 Millionen Euro, jährlich in die Erforschung „alternativer nicht-brennbarer Produkte“.

    Rundgang in den Laboren
    Beim virtuellen Rundgang öffnen sich folgende Abteilungen:
    [bul]Sensorik-Labor: Dort versucht man das Produkterlebnis der Verbraucher besser zu verstehen und zu entschlüsseln. Auf diese Weise wollen die Forscher praktisch anwendbare Erkenntnisse zur Produkt- und Markenentwicklung ableiten.

    [bul]Biotechnologie-Labor: Dort führt das Team Genomsequenzierung, Metabolomik (die Erforschung sämtlicher Stoffwechselprodukte und -eigenschaften (Metabolom) von Zellen und Geweben) sowie der Bioinformatik durch und züchtet Pflanzen zu Forschungszwecken.
    [bul]Biologie-Labor: Hier testen die Mitarbeiter die Produkte der neuen Kategorien und ihre potenziellen Auswirkungen auf menschliche Zellen im Vergleich zu Zigarettenrauch.

    [bul]Akku-Labor: In dieser Einrichtung werden Akkuzellen auf Herz und Nieren geprüft, um sicherzustellen, dass sie höchsten Qualitätsstandards genügen.

    red

  • „Ich befürchte keinen Engpass durch Unruhen in Nicaragua“

    BASEL // Am Zigarrenhimmel gibt es derzeit ein paar dunkle Wolken. Zwei davon kommen aus Westen. Gemeint sind die Unruhen in Nicaragua sowie die von der EU in Brüssel gemachten Vorgaben in Sachen Rückverfolgbarkeit von Tabakerzeugnissen (Track & Trace). Über beide Themen und über Next Generation Products sprach DTZ mit Beat Hauenstein, dem CEO der Oettinger Davidoff AG, Basel.

    Welche Bedeutung hat Nicaragua für den Nachschub an Tabak und Zigarren für die Oettinger Davidoff AG?
    Beat Hauenstein: Wir haben verschiedene Produktionsstätten und Tabakanbaugebiete in der Dominikanischen Republik und in Honduras. In Nicaragua besitzen wir Tabakfelder. Sowohl bei der Versorgung mit Tabak als auch mit Zigarren und Zigarillos befürchte ich keinen Engpass für die Oettinger Davidoff AG. Der kontinuierliche Nachschub ist gewährleistet. Gerollt werden die meisten unserer Marken ohnehin in der Dominikanischen Republik. Die Marken Camacho, Baccarat, La Fontana, Legendario sowie gewisse Linien der Cusano Zigarren und Private Labels werden in Honduras, dem Nachbarland von Nicaragua, gefertigt.

    Die Marke Zino wird ja mittlerweile ebenfalls in der Dominikanischen Republik hergestellt.
    Hauenstein: Richtig. Früher wurde diese Marke in Honduras gerollt. Vor ein paar Jahren haben wir die Produktion zu Tabadom in den Norden der Dominikanischen Republik verlagert.

    Spätestens seit dem Jahr 2013, als die Davidoff Nicaragua auf den Markt gekommen ist, liegt Nicaragua als Zigarrenland im Trend. Steht zu befürchten, dass die seit April anhaltenden massiven Proteste gegen Präsident Daniel Ortega die Aufwärtsentwicklung bei Zigarren bremsen werden?
    Hauenstein: Als Lieferant von Premiumzigarren hat Nicaragua inzwischen sogar die Dominikanische Republik überholt, die zuvor viele Jahre lang an der Spitze stand. Das zeigt, welche enorme Aufwärtsentwicklung Nicaragua als Zigarren-Herkunftsland in der jüngeren Vergangenheit erlebt hat. Ich bin kein Politexperte und wage deshalb keine Prognose, ob, und gegebenenfalls wie, sich die Unruhen auf das Zigarrengeschäft auswirken. Wir hoffen nicht, dass dies der Fall sein wird, haben aber vorgesorgt und ausreichend Tabak auf Lager.

    Mit Track & Trace, also der Rückverfolgung der Produkte vom Hersteller bis zum Einzelhändler, kommt im Rahmen der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) die nächste große Herausforderung auf die Zigarrenbranche zu. Die Zigarrenhersteller und -Importeure müssen Track & Trace bis Mai 2024 umsetzen. Trifft die Oettinger Davidoff AG bereits Vorbereitungen dafür?

    Hauenstein: Wir sind Innovations-Leader. Deshalb wollen und müssen wir bei Geschäftsprozessen ebenfalls Vorreiter sein. Compliance, sprich: die Einhaltung von Regeln, nimmt im Zigarrengeschäft einen immer breiteren Raum ein. Darauf müssen wir uns einstellen. Für Track & Trace haben wir eine Projektgruppe mit Marktkennern, Logistikern und Juristen gebildet. Dieser Arbeitskreis setzt sich bereits seit knapp drei Jahren mit dem Thema auseinander.

    Wird die Oettinger Davidoff AG bei Track & Trace eigene Wege gehen?
    Hauenstein: Wohl kaum. Ich denke, es macht Sinn, ein Branchensystem zu entwickeln. Wir sind gespannt, was die Zigarettenindustrie macht, denn bei Zigaretten und Feinschnitt gilt Track & Trace ja bereits ab Mai nächsten Jahres.

    Welche Auswirkungen hat Track & Trace auf den Zigarren- und Zigarillomarkt?
    Hauenstein: Vor allem kleinere Unternehmen werden kaum in der Lage sein, alle TPD 2-Vorschriften inklusive Track & Trace langfristig und effizient umzusetzen. Deshalb wird sich der Markt bereinigen, was auch das erklärte Ziel der WHO Framework Convention on Tobacco Control ist.

    Auf der einen Seite schlägt sich die Branche mit der TPD 2 herum, auf der anderen Seite gibt es bei den Next Generation Products Positives zu berichten. Alternative Erzeugnisse wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer sind auf dem Vormarsch. Werden Sie E-Produkte oder Heat-not-burn-Zigarren auf den Markt bringen?
    Hauenstein: Wir beobachten diesen boomenden Markt genau, haben bisher jedoch kein Projektteam gebildet, das sich damit beschäftigt. Eine elektronische Zigarre passt nicht in unser Marken- und Strategiebild. Offen gestanden kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen, dass eine E-Zigarre für einen Zigarrenliebhaber wirklich ein Genusserlebnis ist.

    Herr Hauenstein, wir bedanken uns für das Gespräch.

    da

    (DTZ 41/18)

  • John Aylesbury weiter im Aufwind

    MÜNCHEN // „Für uns war 2014 überaus erfolgreich“, erklärt Peter Dersche, Geschäftsführer der John Aylesbury GmbH. Im Jubiläumsjahr – die angesehene Fachhandelsgruppe feierte das 40-jährige Bestehen – wurden in nahezu allen Sortimentsbereichen Zuwächse erzielt.

    So verzeichneten Zigarren ein zweistelliges Umsatzplus und hoben sich damit deutlich von der stagnierenden bis leicht rückläufigen Marktentwicklung ab. Spirituosen setzten ihren seit Jahren zu beobachtenden Wachstumskurs mit Steigerungen von vier Prozent gegenüber 2013 fort.

    Auch bei Raucherbedarfsartikel hielt die Aufwärtsentwicklung mit einer einstelligen Steigerung an. Als einen wichtigen Grund dafür nennt Dersche das „einzigartige John-Aylesbury-Sortiment an Raucheraccessoires mit starken Alleinstellungsmerkmalen“, das von den Gesellschaftern zur Kundenbindung genutzt werde.

    Einziger Wermutstropfen im vergangenen Geschäftsjahr war die leicht rückläufige Entwicklung beim Pfeifentabak. Das kleine Minus in diesem Produktbereich relativiere sich jedoch angesichts der Tatsache, dass 2013 ein außerordentlich umsatzstarkes Jahr beim Pfeifentabak gewesen sei. Beim Vergleich mit 2012 habe eine Zunahme von zwei Prozent verbucht werden können.

    Derzeit hat die Fachhandelsgruppe 47 Mitglieder. Die laut Satzung vorgegebene Höchstzahl von 50 ist damit nicht ganz ausgeschöpft. „Daher sind wir noch offen gegenüber Bewerbungen engagierter Tabakwaren-Fachhändler“, sagt Dersche. (da)

    (DTZ 14/15)

  • Auch im Juli zeigen sich Zigaretten- und Feinschnittmarkt stabil

    MAINZ (DTZ/fok). Der Markt für Fabrikzigaretten und für Feinschnitttabak entwickelte sich im Juli 2012 erfreulich stabil. So wurden in diesem Monat 7,093 Mrd. Zigaretten an den Handel ausgeliefert, was einem Zuwachs von 2,9 Prozent entsprach.

    Dabei konnte vor allem die Markenzigarette weiter Boden gut machen: Ihr Auslieferungsvolumen erhöhte sich um 3,7 Prozent auf 6,275 Mrd. Stück Zigaretten. Dagegen reduzierte sich das Volumen bei den Handelsmarken um 2,6 Prozent auf schätzungsweise 818 Mio. Stück. Zu berücksichtigen ist hierbei aber, dass aufgrund technischer Effekte Volumina im Vorjahr zu hoch geschätzt waren, und zwar sowohl bei den Zigaretten- wie auch bei Feinschnitteigenmarken des Handels. Hinzu kommt der Wegfall der Schlecker-Eigenmarken, so dass die Handelsmarken-Entwicklung stabiler ist als das vom reinen Zahlenvergleich mit dem Vorjahresmonat zu erwarten ist.

    Für den Zeitraum Januar bis Juli 2012 kumuliert reduzierte sich das Absatzvolumen an Fabrikzigaretten leicht um 0,7 Prozent auf 48,303 Mrd. Stück. Auch hier lässt sich eine unterschiedliche Entwicklung von Industrie- und Handelsmarken ausmachen, mit ähnlichen Gründen wie bereits oben genannt: Der Absatz von Markenzigaretten war mit 42,643 Mrd. Stück stabil (minus 1 Prozent). Bei Handelsbilligzigaretten ging das Volumen um 6,3 Prozent auf 6,038 Mrd. Stück zurück.

    Deutliches Wachstum zeigt der Feinschnittmarkt auf. Im Juli 2012 hatte er ein Volumen von 2.283 Tonnen. Das waren 5,4 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. 1.696 Tonnen entfielen auf Industriefeinschnitt. Das entspricht einem Zuwachs von 14,4 Prozent. Aus den bereits genannten Gründen reduzierte sich das Auslieferungsvolumen von Handelsfeinschnitt um 14,3 Prozent auf 586 Tonnen. Im Zeitraum Januar bis Juli 2012 kumuliert lag der Feinschnittabsatz insgesamt bei 15.432 Tonnen, 1,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Markenfeinschnitt kam auf 11.144 Tonnen (plus 7,9 Prozent), Handelsbilligfeinschnitt auf 4.288 Tonnen (minus 12,5 Prozent).

    (DTZ 33/12)