Schlagwort: Altersverifikation

  • Automaten liegen im Trend

    MÖNCHENGLADBACH // Die Gesellschaft und ihr Konsumverhalten befinden sich seit Jahren im Wandel. DTZ hat sich mit Claus Obholzer, Generalbevollmächtigter beim [link|https://www.bdta.de/]Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA)[/link], über die Branche unterhalten. Was sind wichtige Themen und Trends?

    Wie ist die Lage bei den Zigarettenautomaten? Wie viele gibt es und was sind hier die Tendenzen?
    Claus Obholzer: Aktuell gibt es zirka 250 000 Zigarettenautomaten im Innen- und Außenbereich. Damit liegen wir auf einem stabilen Niveau. Der Verkauf von Zigaretten am Automaten ist ein etablierter Vertriebskanal mit hoher Akzeptanz, denn die Automatenwirtschaft liegt derzeit im Trend.

    Können Sie das näher erklären?
    Obholzer: Überall haben wir es mit Personalmangel zu tun. Gleichzeitig wachsen die Anforderunge der Kunden: Sie wünschen sich eine Versorgung rund um die Uhr, sei es für den spontanen Grillabend am Sonntag oder weil die Zigaretten ausgegangen sind, was wiederum für eine Weiterentwicklung der Automaten sorgt. Immer häufiger finden sich Automaten, an denen Kunden beispielsweise Wein, Eis oder Fleischwaren selbst kaufen – ganz ohne Personal und zu jeder Uhrzeit.

    Wie verändern technische Entwicklungen den Zigarettenkauf? Welche Innovationen sind besonders bedeutend?

    Obholzer: Eine zentrale Innovation der vergangenen Jahre war für uns die Einführung des „Topp“, das bargeldloses Bezahlen am Automaten flächendeckend ermöglicht. Das platzsparende und reduzierte Terminal hat kein Pin-Pad und lässt sich dadurch auch in bestehenden Automaten gut nachrüsten. Zudem ist es gegen Vandalismus geschützt, da es ohne Kartenschlitz auskommt.

    Wie funktioniert „Topp“?
    Obholzer: Am Topp tätigen Kunden kontaktlose Zahlungen, da bei diesen keine Pin-Eingabe nötig ist – entweder, weil der Betrag 50 Euro nicht überschreitet, oder weil die Zahlung etwa über das Smartphone oder die Smartwatch mit der digitalen Girocard freigegeben wird.

    Und die Innovation hat der Automatenbranche geholfen?
    Obholzer: Genau! Innerhalb kürzester Zeit konnten wir damit Nutzungsquoten von 50 Prozent und mehr erreichen. Das Topp ermöglicht nun weitere Schritte in eine zunehmend digitale Gesellschaft. Ein Beispiel dafür, dass Automaten selbst immer digitaler werden, ist aktuell der Schritt hin zur Online-Altersverifikation, die die die bisherige Offline-Variante ersetzt.

    Der Altersfreigabe wird sicher die höchste Priorität eingeräumt?
    Obholzer: Absolut! Tabakwaren gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen. Der BDTA nimmt das Thema sehr ernst. Zwischen 2004 und 2009 haben unsere Mitgliedsunternehmen unter einem Aufwand von mehr als 300 Millionen Euro den technischen Jugendschutz am Automaten realisiert. Vor jedem einzelnen Kauf von Zigaretten wird daher überprüft, ob der Kunde volljährig ist, und nur dann erhält er die auch.

    Welche Form der Altersverifikation wird am häufigsten eingesetzt?
    Obholzer: In 95 Prozent der Fälle nutzen Kunden zum Altersnachweis die Girocard der deutschen Banken und Sparkassen. Nur etwa fünf Prozent der Einkäufe werden per EU-Führerschein oder Personalausweis freigegeben. Die Girocard ist also eindeutig das Mittel der Wahl für die Altersverifikation, und auf sie setzt der BDTA aus gutem Grund: Sie ist die führende Debitkarte in Deutschland und für uns ein wichtiger Partner.

    Klingt nach einem etablierten System. Was hat Sie zum Einsatz der Online-Variante bewegt
    Obholzer: Wie die Kreditwirtschaft sahen auch wir Entwicklungspotenzial: Bisher erfolgte die Altersprüfung am Tabakwarenautomaten mit der Girocard offline, über einen Austausch zwischen dem Sicherheitsmodul in der physischen Karte und einem Sicherheitschip im Terminal. Der nächste Schritt des Jugendschutzes findet im Zuge der Digitalisierung bei unveränderten Sicherheitsstandards nun online statt, losgelöst vom Verkaufsort – damit wird die nächste Generation des Jugendschutzes etabliert.

    Wie arbeitet die neue Technik?

    Obholzer: Über das Bezahlterminal des Automaten initiiert die Girocard online eine Anfrage an die Hausbank des Kunden. Erst nach bankseitiger Prüfung der Volljährigkeit wird der Kauf- und Bezahlprozess vollzogen und die Ware vom Automaten ausgegeben. Dieser Prozess berücksichtigt vollumfänglich die strengen Anforderungen des Datenschutzes.

    Die Online-Altersverifikation ist aktuell in der Testphase. Wie ist der Zwischenstand?
    Obholzer: Mit 180 stark frequentierten Automaten ist der Pilottest vorerst regional begrenzt gestartet. Auf Grund der äußerst guten Ergebnisse haben wir zwischenzeitlich den Test auf 1000 Automaten bundesweit ausgeweitet. Wir gehen davon aus, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft die Online-Altersverifikation flächendeckend ausrollen können.

    Das braucht gute Partner, oder?
    Obholzer: Richtig! An dieser Stelle möchte ich die gute Zusammenarbeit mit der Deutschen Kreditwirtschaft hervorheben. Wir haben über einen längeren Zeitraum gemeinsam intensiv und kontinuierlich an der Entwicklung der Online-Altersverifikation gearbeitet. Die Weiterentwicklung der Girocard war die Voraussetzung, um das bargeldlose Bezahlen bei gleichzeitiger Online-Altersverifikation möglich zu machen. Dadurch ist der Einkaufsprozess unter unveränderter Beibehaltung des hohen Standards beim Altersverifikationsverfahren für den Verbraucher komfortabler geworden: Der Bezahlvorgang kann dadurch bequem mit der digitalen Girocard im Smartphone oder in der Smartwatch am Automaten das Alter ermitteln und im gleichen Schritt bargeldlos bezahlen.

    Herr Obholzer, vielen Dank für das Gespräch! 

    Katrin Heß

  • Komfortabel, sicher, schnell

    WEILBURG // In einer Zeit, in der die digitale Transformation alle Branchen erfasst, zeigt sich die Tabakindustrie ebenfalls fortschrittlich. Kontaktlose Transaktionen, bei denen das Aufwecken des Automaten, Online-Altersverifikation, Betragsreservierung und Warenausgabe mit nur einem Kartevorhalten abgewickelt werden können, werden immer mehr zum Branchenstandard. [link|https://www.feig.de/]Feig, Experte für Bezahl- und RFID-Lösungen[/link], hat auf den Trend reagiert.

    Optimiertes kontaktloses Bezahlsystem
    Hersteller Feig hat mit dem Kartenterminal „cVend compact LTE“ ein hochmodernes, für Zigarettenautomaten optimiertes kontaktloses Bezahlsystem entwickelt. Das Modul entspricht den speziellen Bedürfnissen der Tabakindustrie und leistet gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Effizienz und Transparenz für Automatenbetreiber. Mit dem aktuellen Software-Update wird cVend compact Firmenangaben zufolge zum idealen Begleiter für komfortable, sichere und schnelle Kaufabwicklungen an Tabakwarenautomaten im Freien und in Innenräumen.

    Im Rahmen des Pilotprojekts der Deutschen Kreditwirtschaft ist die Online-Altersverifikation auch bei Feig-Bezahlterminals seit September 2023 problemlos möglich. Alle cVend-compact-Terminals können die Funktionalität des Online-Jugendschutzes per Fern-Update erhalten. Ein Austausch der Geräte, die sich bereits aktiv im Feldbetrieb an Zigarettenautomaten befinden, ist für Updates älterer Software-Stände somit nicht erforderlich.

    Flexibel und unkompliziert
    Feigs kontaktloses Bezahlterminal bietet höchste Flexibilität bei der Wahl des Netzbetreibers. Ein unkomplizierter Wechsel ist ab sofort ebenfalls per Fern-Update möglich. Das gilt gleichermaßen für sämtliche Software-Updates, einschließlich künftiger Pflicht-Updates, die auf die Module eingespielt werden können. So profitiert der gesamte Zigarettenautomaten-Feldbestand von den neuesten Gerätestandards und bleibt damit stets auf dem aktuellen Stand.

    Das für Zigarettenautomaten spezialisierte cVend compact unterstützt sowohl die kontaktbehaftete als auch die neue kontaktlose „Ziggi Card“, deren Funktion seit November bei Netzbetreibern freigegeben ist. Zusätzlich akzeptiert das Terminal eine breite Palette von gängigen Bezahlkarten und das Bezahlen mit Smartphone – darunter Girocard, Visa, V-Pay, Mastercard, Mastercard Debit, Maestro, American Express, JCB, Unionpay, Discover, Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay. Die umfangreiche Akzeptanz gängiger Bezahlmethoden und -karten, die von Kreditinstituten weltweit ausgegeben werden, ermöglicht es Konsumenten, ihre bevorzugte Karte zu nutzen, was zu einem reibungslosen und kundenfreundlichen Kaufprozess führt.

    Übertragung von Warenwirtschaftsdaten
    „Ein weiterer exklusiver Vorteil für die Tabakindustrie ist die Übertragung von branchenspezifischen Warenwirtschaftsdaten, die durch das Terminal erfolgt. Die fortschrittliche Funktion ermöglicht es Betreibern von Zigarettenautomaten, die Abrechnungen, die sie vom zuständigen Netzbetreiber erhalten, noch präziser nachzuvollziehen. Damit lässt sich genau feststellen, welcher Automat für welche Umsätze verantwortlich ist. Die branchenspezifischen Daten bieten Betreibern somit wertvolle Einblicke in den Verkaufsprozess ihrer Produkte und ermög‧lichen eine bessere Planung und Steuerung von Geschäftsaktivitäten, wodurch Ressourcen optimal eingesetzt und die Rentabilität gesteigert werden kann“, teilt der Hersteller aus Weilburg mit. Sowohl die Produktion als auch die Hardware- und Software-Entwicklung der Feig-Terminals befinden sich in Deutschland. Das ermöglicht eine zuverlässige, kurzfristige und schnelle Lieferung ab Lager.

    Automaten, die noch nicht mit einem cVend-Terminal ausgestattet sind, können problemlos mit den neuen Modulen nachgerüstet werden. Die Installation erfolgt dabei über vier Bohrlöcher und eine Kabeldurchführung, wobei kein großer Ausschnitt erforderlich ist. Mithilfe eines optional erhältlichen Bohrbild-Adapters können die Terminals auch dort installiert werden, wo vorher das Gerät eines anderen Anbieters hing; die kompakte Bauweise des Moduls ohne innenliegende Hardware erleichtert den Einbau zusätzlich.

    Steckplatz für SIM-Karte
    Ein wichtiger Aspekt ist die LTE-Anbindung. Das cVend compact enthält neben Modem und Antenne einen Steckplatz für eine konventionelle SIM-Karte zur freien Wahl des Mobilfunkanbieters. Selbstverständlich lässt sich das Modul alternativ per LAN sowie optional über WLAN-Bridge mit dem Internet verbinden und ist dadurch für verschiedenste Einsatzgebiete im Freien und in Innenräumen geeignet.

    „Die Nachfrage nach schnellen, sicheren und Outdoor-tauglichen Zahlungsmöglichkeiten an Zigarettenautomaten steigt. Mit dem cVend compact LTE wird Verbrauchern der höchstmögliche Komfort beim kontaktlosen Bezahlen an Zigarettenautomaten geboten. Der Kaufprozess ist dabei so simpel wie möglich gehalten und damit identisch zum definierten Branchenstandard des BDTA. Es genügt ein einmaliges Kartevorhalten zum Aufwecken des Automaten, Betragsreservierung inklusive Online-Jugendschutzprüfung, Auswahl des Produkts sowie Warenausgabe.“

    Vielseitig einsetzbar
    Das Feig-Terminal ist vielseitig einsetzbar. Besonders im Freien spielt die Schutzklasse IP65 eine entscheidende Rolle. Erfolgreiche Langzeittests zeigen die Beständigkeit des Terminals auch bei schwierigen und unbeständigen Wetterverhältnissen.

    Gemäß den Anforderungen beim Betrieb im Freien wurden Weckverhalten und Strombedarf des Terminals optimiert, was den reibungslosen Betrieb an batterie- und solarbetriebenen Zigaretten-Außenautomaten sicherstellt. Das wird durch den effizienten Low-Power-Sleep-Modus und einen verbesserten Wake-up-Sensor ermöglicht, die den Energieverbrauch auf ein Minimum reduzieren.

    Zusätzlich zeichnet sich das Feig-Terminal durch seine hohe Vandalismussicherheit mit Schutzklasse IK10 aus. Die Eigenschaft macht das Angebot ideal für den zuverlässigen und langlebigen Einsatz im Freien, wo das Modul selbst in anspruchsvollen Umgebungen standhaft bleibt.

    red

  • BDTA führt Tradition weiter

    DRESDEN // Nach einem Intermezzo 2021 in Dortmund knüpfte der Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA) an die eigene Tradition an und veranstaltete 2022 seine Jahrestagung wieder im „Taschenbergpalais Kempinski“ in Dresden. An der BDTA-Veranstaltung nahmen neben den Mitgliedern auch Gäste aus der Industrie sowie Zulieferer aus dem Automatengewerbe teil.

    Ungewöhnliche Umstände
    Der BDTA-Vorsitzende Michael Reisen-Hall hieß anlässlich der Eröffnung der Unternehmertagung die 140 Veranstaltungsteilnehmer herzlich willkommen. Er blickte zu Beginn seiner Einführungsrede auf die ungewöhnlichen Umstände zurück, die nicht nur die Branche, sondern die ganze Welt aktuell betreffen: „Der Respekt vor dem Corona-Virus wuchs – aber die Angst schwand. Nun sehen wir uns mit der Ukraine-Krise vor neuen Herausforderungen gestellt. Die Sanktionsmaßnahmen der Nato-Staaten bedeuten Kostensteigerungen auf allen Gebieten eines Unternehmens. Gerade in dieser politisch unruhigen Zeit, die nicht nur persönliche, sondern im höheren Maße volkswirtschaftliche Auswirkungen nach sich ziehen wird, ist die Solidarität innerhalb der gesamten Tabakwarenbranche mehr denn je gefragt.“ Reisen-Hall blickte zum Ende seiner Einführungsrede auf einen für den Handel zufriedenstellenden Marktverlauf 2021 zurück.

    Der stellvertretende BDTA-Vorsitzende Paul Heinen griff ebenfalls den derzeitig herrschenden Krieg in Osteuropa auf und zeigte darauf bezugnehmend, inwiefern sich der Verbraucherpreisindex von 1950 bis 2021 veränderte und durch historische (Öl-)Krisen beeinflusst wurde.

    Track & Trace
    Im Anschluss bewertete Heinen das Jahr 2021 und konstatierte eine professionelle Performance der Großhandelsbranche, begünstigt durch die Effizienzsteigerungsprozesse der vergangenen 20 Jahre. Besonders deshalb sieht Heinen den Tabakwaren-Großhandel für die Zukunft gut aufgestellt. Regulatorische Herausforderungen wie das Einführen des sogenannten Track & Trace, des Systems zur Rückverfolgbarkeit bis zur einzelnen Packung, wurden mit großer Konsequenz dargestellt. Der BDTA sei ungeachtet politischer Bewegungen und Veränderungen aufgrund seiner zuverlässigen Mitgliederbasis ein starker unabhängiger Verband, heißt es. Ferner zeigten die derzeit laufenden Investitionen in die kontaktlose Altersverifikation und Zahlung am Automaten mit Online-Backup die Zukunftsorientierung der Branche.

    Abgerundet wurde die erste Programmhälfte durch Peter Ruess, Rechtsanwalt und Partner der Sozietät Arnold Ruess Rechtsanwälte. Peter Ruess hielt einen Vortrag zum derzeitigen (Rechts-)Streit um die Verdeckung von Bildwarnhinweisen durch Warenautomaten für Tabakwaren. Weiter erläuterte Ruess, weshalb der Betrieb und die Beschriftung eines Tabakwarenautomaten nicht unter das Außenwerbeverbot nach Paragraf 20a des Tabakerzeuger-Gesetzes fällt.

    vi

  • „Es war noch nie so einfach“

    MÜNCHEN // Das Umstellen von Zigarettenautomaten auf kontaktloses Bezahlen ist inzwischen ein wichtiger Aspekt. Das sieht auch Huissel-Tabak-Geschäftsführer Stefan Huissel so.

    Warum setzen Sie am Automaten auf die Girocard?
    Stefan Huissel: Innovation hat bei Huissel Tradition. So waren wir beispielsweise Vorreiter bei der Einführung von Telemetrielösungen an Automaten und sind bis heute einer der wenigen, die diese Technologie zur Ferndiagnose flächendeckend an allen Außenautomaten einsetzen. Insofern standen wir der Idee, unseren Kunden eine weitere – und auch sehr einfache – Bezahlmöglichkeit an unseren Automaten zu geben, von Anfang an sehr positiv gegenüber.


    Warum haben Sie zahlreiche Automaten bereits auf „Topp“, also baulich kompakte „Terminals ohne Pin-Pad und Kartenschlitz“, umgerüstet?

    Huissel: Der Zigarettenautomat steht im Wettbewerb mit anderen Verkaufsstellen. Durch den Einsatz von „Topp“ erreichen wir unser Ziel, Kunden ein komfortables und einfaches Kauferlebnis am Automaten zu bieten. Ein zentraler Punkt dabei ist, dass die Altersverifikation in den Bezahlvorgang integriert ist. Es war noch nie so einfach, schnell und sicher am Automaten seine Zigaretten oder NGPs zu kaufen. Karte drauf – und Packung raus. Ganz ohne Kleingeld, ohne Pin, aber trotzdem sicher. Zudem bietet das Verfahren auch uns einige zentrale Vorteile. Erstens sinkt der Aufwand für die Bargeldlogistik mit wachsender Akzeptanz. Zweitens ist für uns als Händlerkunde das Girocard-System ein sehr sicheres Verfahren. Und drittens reduzieren geringere Bargeldbestände das Risiko von Einbruch und Diebstahl an unseren Automaten. Zu guter Letzt ist das Kontaktlos-Terminal mit NFC-Technik für uns die Grundlage für weitere Anwendungen wie das Bezahlen mit dem Mobiltelefon. Hier arbeitet der BDTA mit der Deutschen Kreditwirtschaft mit Hochdruck daran, dass die Altersverifikation auch mit der digitalen Girocard im Smartphone funktioniert. Das wird in naher Zukunft den Kunden noch mehr Komfort bieten.

    Wie sind Ihre Erfahrungen – was läuft gut, was kann besser laufen?
    Huissel: Wir haben in den vergangenen 18 Monaten rund 1800 Automaten mit Kontaktlos-Terminals ausgerüstet. Die Erfahrungen sind in allen Belangen als überaus positiv. Die Akzeptanz seitens der Käufer manifestiert sich dadurch, dass bereits nach kurzer Zeit der Anteil bargeldloser Girocard-Transaktionen an unseren Automaten rund 40 Prozent beträgt. Bei den Absatzstellen mit Topp lässt sich die Tendenz erkennen, dass Käufer von Tabakprodukten von anderen Handelskanälen wieder vermehrt den Zigarettenautomaten als Einkaufsstätte nutzen. Bei nahezu allen Absatzstellen haben wir eine positive Umsatzentwicklung. Allerdings darf man nicht verschweigen, dass diese neue Lösung neben den Hardware-Kosten für die Terminals weitere Kosten in Form von Gebühren für den Automatenaufsteller mit sich bringt. Bei den engen Margen in unserem Gewerbe keine einfache Sache.


    Wie ist Ihre Planung mit Blick auf Terminals ohne Pin-Pad für die Zukunft?

    Huissel: Unser Ziel ist es, bis Ende nächsten Jahres den kompletten Außenautomatenpark mit Topp auszurüsten. Darüber hinaus werden auch hochfrequentierte Innenstandorte mit diesem NFC-fähigen Topp ausgestattet.


    Wie kommt das bei Ihren Kunden an?

    Huissel: Das Angebot an unseren Automaten auch bargeldlos mit der Girocard zu bezahlen, wird von unseren Kunden sehr positiv aufgenommen. Dies zeigt sich nicht nur durch den hohen Anteil an Kartenzahlungen innerhalb kurzer Zeit. Uns erreichen positive Schilderungen von Kauferlebnissen via Telefon und Mail. Oft gebraucht im Zusammenhang mit dem Kaufvorgang werden Adjektive, zum Beispiel „smart, schnell, easy“.

    red

  • Altersverifikation in Echtzeit

    FRANKFURT // Hohe Conversion, geringe Abbruchraten und einen großen Käuferkreis wünscht sich jeder Online-Händler. Deshalb gilt es, die Hürden bis zum Kaufabschluss so gering wie möglich zu halten. Doch bei digitalen Inhalten für Erwachsene oder Waren wie Spirituosen und Tabakerzeugnisse sieht der Gesetzgeber strenge Altersnachweise vor.

    Der E-Commerce-Spezialist [link|http://www.madco.de] Madco (www.madco.de)[/link] hat deshalb eine innovative Software-Erweiterung für Shop-Betreiber entwickelt.

    Bequem, kostengünstig und ohne Medienbruch
    Auf Basis der Deutsche Bank API (db API) bietet dieses Zusatzmodul einen laut Anbieter smarten neuen Weg der Altersverifikation: bequem, kostengünstig und ohne Medienbruch. „Die User Experience von Online-Shops ist der Schlüssel, um die Conversion Rate zu steigern. Dazu zählt ein schneller und unkomplizierter Altersnachweis. Diesen bietet die Deutsche Bank API (siehe Kasten) mit ihrem Produkt Age Certificate“, erklärt Mason Zinke, Chief Executive Officer der Madco GmbH. Das Start-up-Unternehmen ist seit mehr als zehn Jahren am Markt. Seine Mitarbeiter verfügen über Erfahrungen in den Bereichen Design und Programmierung von Online-Shops, die auf Shopware basieren.

    Die Frage, wie man aus Besuchern Kunden macht, steht für alle Shopbetreiber an erster Stelle. Eine Herausforderung bildet hierbei die gesetzlich vorgeschriebene Altersprüfung, die hohe Abbruchraten am ‧Ende des Bestellvorgangs verursacht. Denn die Altersüberprüfung mittels Personalausweis hat ihre Grenzen. Nicht jeder potenzielle Käufer ist bereit, sein Alter per Personalausweis zu verifizieren. Um die Conversion-Rate der Online-Händler zu verbessern, suchte Madco nach einer Alternative. Und zwar keine, die den Einsatz weiterer Hardware oder Apps erforderlich macht, den internationalen Käuferkreis einschränkt oder mit hohen Kosten für die Shop-Betreiber verbunden ist.


    Bearbeitung in Echtzeit

    Zunächst beschäftigte sich das Madco-Team mit dem Video- und Post-Ident-Verfahren, kam aber zu dem Schluss: Sowohl der Gang zur Post als auch die Installation einer App zwecks Altersnachweis per Video sind zeitaufwendig und wenig nutzerfreundlich. Bei der Altersverifizierung des API-Programms der Deutschen Bank habe die Sache anders ausgesehen: Hier beantworte die Schnittstelle in Echtzeit auf Basis verifizierter Kundendaten des Geldinstituts, ob eine Person das erforderliche Alter hat oder nicht.

    Die Mitarbeiter der E-Commerce-Agentur kamen zu dem Schluss: Diese Form des Echtzeit-Altersnachweises ist schnell und einfach. Die Endnutzer müssen lediglich den jeweiligen Online-Shop mit wenigen Klicks dazu berechtigen, ihr Alter über die Deutsche Bank zu bestätigen. Das beschleunigt den Bestellvorgang und erhöht die Conversion-Rate, sprich den prozentualen Anteil der Kaufinteressenten, die bei dem Besuch einer Webseite zu Käufern werden oder allgemein eine bestimmte Aktion ausführen.

    Gemeinsam mit Madco hat die Deutsche Bank die API-Produktidee in einem Pilotprojekt zu einer maßgeschneiderten Schnittstelle in Live-Umgebung weiterentwickelt. Nach der Registrierung im Developer Portal probierte Madco das Age Certificate mit simulierten Testdaten aus, mit dem Ziel, das Verfahren an reale Marktbedürfnisse anzupassen.


    Strenge Regulierung und Sicherheitsvorgaben

    In Rekordzeit durchlief das anschließend an die Markterfordernisse angepasste und erweiterte API-Produkt den bankinternen Zulassungsprozess. Aufgrund strenger Regulierung und Sicherheitsvorgaben handelt es sich dabei um einen komplexen Vorgang, der in diesem Fall jedoch keine vier Wochen dauerte. Nach weiteren 14 Tagen erhielt das Start-up Madco die Freigabe für seine Weiterentwicklung, die auf dem Produkt Age Certificate der Deutschen Bank basiert.

    Dann konnte Madco das fertige Plug-In seinen Kunden, den Betreibern von Online-Shops, über den Shopware-Store anbieten. Online-Händler können die neue Madco-Lösung zunächst zum Testen herunterladen. Mit der Entscheidung zum Kauf füllt der Shop-Betreiber ein kleines Formular aus. Dies dient der db API dazu, das Sortiment des Shops zu prüfen. Nach rund zwei Wochen erfolgt die Freischaltung auf dem Shop. Verifiziert ein Kunde des Online-Shops auf diesem neuen Wege sein Alter, entrichtet der Shop-Betreiber ein geringes Entgelt, das über Madco abgerechnet wird.

    red

    (DTZ 04/19)

  • Hannover: Erster Zigarettenautomat mit girogo-Funktion

    HANNOVER (DTZ/pnf). Im girogo-Store in der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade am Hauptbahnhof in Hannover können Kunden ab sofort am ersten Zigarettenautomaten mit girogo-Funktion schnell und bequem kontaktlos vom Guthaben auf dem Chip ihrer Bank- oder Sparkassenkarte bezahlen. Einfach durch Vorhalten ihrer Karte. Dabei wird mit der Altersverifikation automatisch geprüft, ob der Karteninhaber volljährig ist.[p][/p]
    Unter Projekt-Federführung des Bundesverbands Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller e.V. (BDTA) hat der Automatenaufsteller tobaccoland dafür den ersten Zigarettenautomaten in Betrieb genommen, an dem kontaktlos mit dem Chip auf der girocard gezahlt und das Alter nachgewiesen werden kann. So können auch Kunden, die erstmals schnell und bequem mit der girogo-Funktion auf ihrer Bank- oder Sparkassenkarte bezahlen möchten, während der Öffnungszeiten des girogo-Stores den Einsatz testen. [p][/p]„Ziel des Piloten ist es, erste Erfahrungswerte über die Technik zu sammeln und Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie der Kunde mit dem neuen Verfahren zurecht kommt, bevor auch Außenautomaten mit der neuen Technik ausgestattet werden“, erklärt Dirk Schmitz vom BDTA.[p][/p]

    Am 30. November und 1. Dezember ist das girogo-Team in Hannover. Interessierte können sich zwischen 10 und 20 Uhr in der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade über jede Menge Informationen rund um das kontaktlose Bezahlen mit girogo und tolle Unterhaltung freuen.
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    DTZ 46/12

  • Vertriebsweg Zigarettenautomat stabilisiert seine Bedeutung als Nahversorger

    MAINZ (DTZ/fok). Die Sorgenfalten der Automaten aufstellenden Tabakwarengroßhändler sind nicht verschwunden, sie sind aber auch nicht tiefer geworden. Nach Jahren starker Absatzeinbußen als Folge des technischen Jugendschutzes, der nicht nur erfolgreich diese Personengruppe vom Kauf abhält, sondern auch viele erwachsene Raucher aufgrund des zusätzlichen Altersverifizierungsvorgangs zu anderen Vertriebsschienen abwandern ließ, zeichnet sich im aktuellen Jahr eine Stabilisierung des Automatengeschäfts ab.

    Im Zeitraum Januar bis Juli 2011 bezifferte sich der Absatz über die Automaten auf 5,5 Mrd. Stück Zigaretten, lediglich 0,1 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil lag im Monatsdurchschnitt bei unverändert 11,3 Prozent vom Gesamtmarkt, in den Monaten Mai bi Juli erreichte er jeweils zwischen 11,5 und 12,0 Prozent. Und umsatzmäßig erwirtschaftete die Branche ein kleines Plus. Gemessen an früheren Absatzzahlen und Marktanteilen mag diese Stabilisierung nicht mehr als der „Tropfen auf dem heißen Stein sein, aber, wie es ein Marktteilnehmer formulierte, „es ist viel besser als nichts“.

    Drei entscheidende Faktoren

    Geht man den Gründen für die aktuelle Stabilisierung dieses Vertriebswegs nach, stößt man auf mehrere Faktoren:

    [bul]Eigene Aktivitäten mit dem Ziel einer verbesserten Convenience-Fähigkeit der Geräte und damit höherer Attraktivität für die Kunden. Vor allem die Ausstattung mit Banknotenlesern entschärfte die problematische Situation mit der individuellen Münzversorgung der Kunden.

    [bul]Beherrschung der Vorgänge der Altersverifikation bei den Kunden, allerdings nur bei denjenigen, die dem Automaten auch nach Umrüstung auf diese Technik gelegentlich oder stetig treu geblieben sind.

    [bul]Witterungsverhältnisse spielen als Parameter für das Ausgehverhalten und damit auch für den Outdoor-Konsum eine sehr wichtige Rolle. 2011 zählt mit sonnigem Frühsommer und verregnetem Hochsommer eher zu den Durchschnittsjahren.

    [bul]Last but not least blieb der Branche wie dem Automaten in 2011 eine weitere Verbraucherverunsicherung durch neue Regulierungen erspart.

    DTZ-Umfrage

    DTZ befragte einige Unternehmen nach der Entwicklung ihre Automatengeschäfts, nach Trends und eigenen Aktivitäten. Daniel Ludwig, Geschäftsführer der Fa. Willi Weber, stellt fest, dass die jahrelangen hohen Investitionen in die Convenience des Automaten sich jetzt auszahlen. Nicht nur, dass die Kunden inzwischen die Altersverifikation gut beherrschen und sich die zusätzliche Ausstattung der Geräte mit Dokumentenlesern positiv auswirkt. Auch und im besonderen, so Ludwig, kommt der Einbau von Banknotenlesern bei den Kunden sehr gut an.

    Die Firma Weber hat inzwischen ihre Außenautomaten zu 100 Prozent mit Banknotenlesern ohne Wechselgeldfunktion ausgestattet. 30 bis 35 Prozent der Käufe mit Geldscheinen führt zu einem Kauf von zwei Päckchen für einen 10-Euro-Schein. Traditionell sind Jahre mit Preiserhöhungen kritisch für den Automaten.

    Doch da die 5,00-Euro-Preisstellung am Automaten sich nicht verändert hat und die Inhalte aus steuerrechtlichen Schritten nicht in allen Fällen nach unten angepasst wurden, sehen die Großhändler keine spürbaren Auswirkungen. Ludwig macht deutlich: „Die Bequemlichkeit des Einkaufs ist und bleibt das Hauptargument für den Einkauf, der Preisabstand zur OP spielt zumindest in unserer Region keine Rolle.“

    Automaten als wichtiger Nahversorger

    Andererseits vollzieht sich aber auch am Automaten der Trend zu den „Value for Money“-Marken, während die Nachfrage im gehobenen Preissegment nachlässt, allerdings nicht ganz so stark wie bei der OP. Die Bedeutung des Automaten als wichtiger Nahversorger wird vor allem in den ländlichen Regionen unterstrichen, so Ludwig, dort zeigt sich ein positiverer Trend als in den Städten. Hinsichtlich der Verbesserung der Automatentechnik hat die Firma Weber einen Fokus auf die Diagnose möglicher Automatenstörungen gelegt.

    Auch der Einsatz intelligenter Lösungen für den Stromverbrauch wird weiter vorangetrieben. Auch die Tobaccoland Automatengesellschaft berichtet über eine erfreuliche Stabilität des Geschäftes und sieht darin auch ein Ergebnis der eigenen Bemühungen, die Attraktivität der Automaten zu verbessern. Dazu zählte und zählt der Einbau von Banknotenlesern, wobei teils Lösungen mit Wechslern, teils auch ohne Wechsler zum Einsatz kommen, und zwar sowohl im Innen- wie im Außenbereich.

    Tobaccoland-Mitarbeiter Burkhard Armborst bestätigt denn auch, dass der Geldscheinanteil bei den Zahlvorgängen deutlich wächst. Positiv ist, dass die Automaten inzwischen wieder eine feste Stammkundschaft haben, die diese Einkaufsort häufig nutzen. Aber die Betreiber stellen auch fest, dass es schwierig ist, Gelegenheitskäufer für den Automaten zurückzugewinnen. Tendenziell sieht Armborst hier Chancen durch die Vielfalt der Freischaltungen und den Komfort in der Zahlung.

    Noch agiert bei Tobaccoland die weitere Ausstattung mit Banknotenlesern im Vordergrund. Perspektivisch steht aber auch die Umrüstung auf den neuen Personalausweis auf der Agenda. Mit Blick auf die Wechselfähigkeit eines Teils der Automaten machte tobaccoland auch interessante Erfahrungen mit 6,00-Euro-Packungen.

    Stabile Absatzzahlen
    Stabile Absatzzahlen im Automaten meldet auch die Firma Kaiser in Ellerbek/Schleswig-Holstein. Abgesehen von dem wettermäßig als „Katastrophenmonat“ eingeschätzten Juli sei das Geschäft gut gelaufen. Die selektierte Nachrüstung mit Banknotenlesern steht auch für Malte Kaiser vornan bei den Investitionen, bei 40 Prozent seines gesamten Automatenparks ist das bereits geschehen und zwar sowohl mit als auch ohne Wechsler.

    Weitere Schwerpunkte liegen in der vereinzelten Nachrüstung mit Dokumentenlesern sowie im Einsatz der Telemetrie. Letztere habe u.a. den Vorteil, immer über Automatenstörungen aktuell informiert zu sein. Doch merkt Kaiser auch an, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen den technischen Möglichkeiten einerseits und deren Finanzierung auf der anderen Seite.

    Und so spricht er seinen Kollegen aus dem Herzen, wenn er Richtung Industrie anmerkt: „Wichtig ist, dass wir genügend Spanne erhalten bei der nächsten Steuererhöhung. Wenn die Industrie weiterhin Interesse an Vielfalt der Vertriebswege und an Angeboten rund um die Uhr hat, muss sie sich in dieser Frage etwas einfallen lassen.“

    (DTZ 35/11)

  • Bundestag: Jugendschutz bei Zigarettenautomaten gewährleistet

    BERLIN (DTZ/vi/fok). Der Deutsche Bundestag hat auf Empfehlung seines Petitionsausschusses im Juni entschieden, der Forderung von 1 356 Petenten, wonach die Aufstellung von Zigarettenautomaten im öffentlichen Straßenland zu untersagen sei, nicht nachzukommen.

    Die Petition war mit der Aussage begründet worden, Zigarettenautomaten würden „entscheidende Mitverantwortung dafür tragen, dass sich Kinder und Jugendliche schon lange vor dem gesetzlich zulässigen Mindestalter ungehindert mit Tabakwaren versorgen können.“ Nach Meinung der Petenten werde dies auch nicht durch die Alterszugangskontrolle per GeldKarte verhindert, weil sich Kinder die GeldKarte ihrer Eltern oder Verwandten ausleihen könnten.

    Sogar der Vandalismus von Jugendlichen gegen Zigarettenautomaten wird als Grund genannt, um ein solches Aufstellverbot zu fordern. Im Rahmen seiner Prüfung der Petition stellt der Ausschuss unter Berücksichtigung einer Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums heraus, dass er Maßnahmen zur Verringerung des Tabakkonsums, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, ausdrücklich begrüße.

    Er führt dabei die Vielzahl der bereits ergriffenen Maßnahmen auf, mit besonderem Fokus auf der 2003 in Kraft getretenen Neuregelung des Jugendschutzgesetzes, wonach die Abgabe von Tabakwaren an Kinder und Jugendliche untersagt ist. Um die gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen, haben die Zigarettenautomatenbetreiber ihre Geräte komplett mit einer technischen Sicherung versehen, die via chipbasierten Bankkarten sowie EU-Führerschein eine wirkungsvolle Altersverifikation vornimmt.

    Der Petitionsausschuss kam bei seiner jetzigen Prüfung zum Ergebnis, dass die bereits existierenden gesetzlichen Vorschriften und die im Vollzug dieser Vorschriften erfolgte Umsetzung der technischen Sicherung von Zigarettenautomaten derzeit ausreichen, um das Abgabeverbot von Tabakwaren durch Automaten an Jugendliche wirksam zu regeln.

    In Bezug auf die Vermutung der Petenten, Erwachsene würden ihre GeldKarten an Kinder und Jugendliche ausleihen, damit diese Zigaretten am Automaten ziehen könnten, erläutert der Ausschuss in seiner Begründung auch die entsprechenden Passagen des Jugendschutzgesetzes: „Ordnungswidrig handelt nach dem Jugendschutzgesetz auch, wer als Person über 18 Jahren ein Verhalten eines Kindes oder einer jugendlichen Person herbeiführt oder fördert, das durch das Jugendschutzgesetz gerade verhindert werden soll.

    Hierzu gehören auch die Abgabe von Tabakwaren und das Gestatten des Rauchens. Unter die Begriffe des „Förderns“ und des „Herbeiführens“ fallen alle Handlungen, die für ein Verhalten eines Kindes oder eines Jugendlichen, das den Vorschriften nicht entspricht, kausal geworden sind. … Das kann z.B. auch das unberechtigte Zurverfügungstellen einer Bankkarte sein.“ Als Fazit kam der Ausschuss zur Überzeugung, dass die bereits eingeleiteten Maßnahmen ausreichend sind und das Petitionsverfahren abzuschließen sei; der Deutsche Bundestag schloss sich dem Votum seines Ausschusses an.

    (DTZ 29/11)

  • Automatentechnik: Setzen von Prioritäten ist unerlässlich

    MAINZ (DTZ/vi/fok). Technisch wurde der Jugendschutz am Zigarettenautomaten zweifelsohne gesetzeskonform und effektiv durch die Betreiberunternehmen in Deutschland gelöst. Auch die Bundesregierung hat am 1. April 2010 im Rahmen einer Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen daher nochmals betont, dass die bereits existierenden gesetzlichen Vorschriften und die in Vollzug dieser Vorschriften erfolgte Umsetzung der technischen Sicherung von Zigarettenautomaten durch Alterskontrolle per Geldkarte oder europäischem Führerschein als derzeit ausreichend und als die mildesten Mittel angesehen wird, um das Abgabeverbot von Tabakwaren durch Automaten an Minderjährige wirksam zu regeln.

    Allerdings wurde die Errungenschaft eines verlässlichen nationalen Rechtsrahmens für das Betreiben von Zigarettenautomaten auch um den Preis der Verlagerung von Absatzvolumen auf andere Vertriebskanäle erkauft. Nicht nur Kinder und Jugendliche werden seit dem 1. Januar 2007 wirksam vom Kauf am Automaten ausgeschlossen, sondern auch viele erwachsene Raucher haben aufgrund der als aufwendig und wenig bequem empfundenen Pflichtlegitimation vor jedem Kauf am Zigarettenautomaten ihre Einkaufsgewohnheiten in Richtung anderer Einkaufsstellen verändert.

    Verstärkte Einführung von ScheinakzeptorenSeither lässt die Branche nichts unversucht, wieder in stabilere und damit kalkulierbarere wirtschaftliche Gewässer zurückzufinden. Als einen Beitrag hierzu kann die inzwischen in weiten Teilen erfolgte zusätzliche Ausrüstung der Automaten mit Dokumentenprüfern für Führerschein und Personalausweis gewertet werden, um die Altersverifikationspflicht für den erwachsenen Verbraucher insgesamt auf eine breitere Anwenderbasis zu stellen. Als eine andere Maßnahme ist die verstärkte Einführung von Scheinakzeptoren im Zuge der Umstellung auf die 5,00-Euro-Automatenpackungen Mitte 2009 zu sehen.

    Trotz aller wiederum kostenintensiver Aufrüstungsschritte der Automatenbetreiber sowie verstärkter unternehmensindividueller Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen war der Marktanteil der Automatenpackung auch im Jahr 2010 wiederum rückläufig: Der Anteil der AP am Markenzigarettenmarkt schrumpfte auf 12,7 Prozent nach 13,5 Prozent im Vorjahr. In der Konsequenz hat die Rentabilität des Zigarettenautomatengeschäftes unter diesen Rahmenbedingungen stark gelitten, was innerhalb des Zigarettenautomaten betreibenden Tabakwarengroßhandels zu verstärkten Konsolidierungsprozessen geführt hat.

    Hinzu kommen weitere Unsicherheiten der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, wie etwa das totale Gastrorauchverbot in Bayern und Vorstöße für eine Verschärfung der bestehenden Regelungen in anderen Bundesländern, was Einfluss auf die großenteils in Gastrobetrieben aufgestellten Innenautomatern haben kann. Überflüssig zu erwähnen ist, dass die Automaten-Verbotsdiskussion im Rahmen der EU-Tabakproduktrichtlinie weitere Unruhe in die Branche gebracht hat, auch wenn die Europäische Kommission bisher alle notwendigen Antworten im Hinblick auf die Rechtsgrundlage eines solchen Rechtsaktes schuldig geblieben ist.

    Selektivere InvestitionenKnappes Geld und vor allem die unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen dazu, dass der Großhandel selektiver investiert. In 2009/10 lag wie oben erwähnt einer der Schwerpunkte in der Ausstattung der Geräte mit Banknotenlesern, um die Münzproblematik zu bewältigen. Laut BDTA wurden diese Investitionen bei den Außenautomaten inzwischen weitgehend abgeschlossen. Im Innenbereich beginne die Nachrüstung mit Banknotenlesern derzeit vereinzelt. Aus Kostengründen verzichteten die meisten Aufsteller auf die parallele Installation von Geldwechslern. Eine entsprechende Nachrüstung ist aber möglich. Mit Blick auf künftige Preisstellungen können die Geldwechsler zusätzlich Sinn machen, ihr Einsatz wäre dann aber nicht unbedingt zwingend. Denn eine 6,00-Euro-Preislage ließe sich auch über die Kombination 5-Euro-Schein plus 1-Euro-Münze bewerkstelligen.

    Vor allem durch den breitflächigen Einbau von Banknotenlesern hat sich die Problematik der ausreichenden Stromversorgung verschärft. Lösungswege bieten hier vor allem stromsparende Automatensteuerungen oder ein Batteriemanagement mit mehreren Akkus. Wie zu hören ist, werden Investitionen in diesem Bereich getätigt, allerdings seien sie noch kein breiter Trend. Ähnliches gilt für den Einsatz der Telemetrie, die von einigen Unternehmen vorangetrieben wird; die Gesamtstückzahl im Markt ist allerdings noch niedrig.

    Zur Absicherung der bereits getätigten Investitionen in Dokumentenleser sind vor allem die Hersteller gefordert, technische und rechtssichere Wege und Lösungen aufzuzeigen, um in naher Zukunft auch den seit November 2010 ausgegebenen neuen Personalausweis zur Altersprüfung an Zigarettenautomaten verarbeiten zu können.

    Noch Zukunftsmusik ist der kontaktlose Einsatz der GeldKarte. Hier sind nach Einschätzung von Experten noch viele und hohe Hürden bis zum praktischen Einsatz zu überwinden.

    (DTZ 11/11)