Schlagwort: Fachhandel

  • „Wir hatten laufend zu tun, große Pausen waren nicht drin“

    DORTMUND (DTZ/ste). Die diesjährige Inter-tabac war im Teilmarkt der Zigarren/Zigarillo-Anbieter keine Messe der „Überflieger und Ausreißer“ oder auffälliger Besonderheiten. Aber sie zeigte sich über die drei Tage hinweg als eine Verkaufsveranstaltung mit einer anhaltenden Kontinuität bei der Besucherzahl und bei den Auftragsvolumen.

    [pic|243|r|250||Oft genug war auf den Ständen kein Tisch frei für ein Gespräch.|||]

    Allgemeines Lob fand die Präsentation der Ware wegen ihrer optisch überzeugenden Darbietung und wegen ihrer Professionalität. Bei einigen Anbietern waren die Stände größer oder noch einladender gestaltet. Was dann auch bei den Besuchern bereitwillig angenommen und honoriert wurde, auch von den internationalen Kunden. Diese waren in diesem Jahr noch in größerer Zahl nach Dortmund gekommen als in den Jahren zuvor, so die erfreute durchgängige Feststellung der Aussteller. „Wir haben am Samstag nur Englisch gesprochen“, beschrieb ein mittelständischer deutscher Zigarrenhersteller die Exporterfolge seines Unternehmens. Denn von Besuchern aus Spanien, Italien, vielen anderen EU-Ländern, besonders aber aus Osteuropa wurden auch gute Aufträge vergeben.

    Man kam nicht nur zu einer ersten Kontaktaufnahme, obwohl dies natürlich oft vorkam; die Litauer, Esten, Russen wollten auch gute Qualitätsware erstehen. Ihr Fokus lag dabei, wie man zufrieden bemerkte, auf den Produkten im Premiumbereich.

    Tabakwaren Fachhandel ließ sich besonders gerne ansprechen
    Darüber aber darf natürlich der Tabakwaren-Fachhandel nicht vergessen werden. Wie denn auch: Er ist der wichtigste Ansprechpartner der Aussteller. Und er ließ sich in diesem Jahr besonders gerne ansprechen. „So viele Einzelhändler hatten wir freitags noch nie am Stand“, gab ein Anbieter etwas glücklich gestresst Auskunft.

    Natürlich füllt der Fachhandel während der Inter-tabac nicht allein seine Läger auf (das aber nicht im Umfang früherer Jahre), er sucht gezielt nach Neuheiten und Spezialitäten. Und da konnte er zur Freude der Anbieter voll auf seine Kosten kommen. So zum Beispiel mit Zigarren von den kanarischen Inseln, die zeitweilig kaum noch auf dem deutschen Markt zu finden waren. Sie durften dann auch schon mal 15 bis 20 Euro das Stück kosten

    (DTZ 38/10)

  • Sommerzeit bleibt Hochsaison für den Zigarrenverkauf

    Im Fachhandel zeigt man sich sehr zufrieden über die aktuellen Verkäufe

    MAINZ (DTZ/fok). Wenn's nach dem Zigarrenfachhandel geht, könnte es das ganze Jahr Hochsommer sein. Auch 2010 haben die sonnenreichen Monate Juni und Juli für eine kräftige Geschäftsbelebung gesorgt. So berichtet Fachhändler Michael Keistler aus Frankenthal über eine gute Absatzentwicklung vor allem bei Longfillern. „Der eindeutige Schwerpunkt liegt auf kubanischen Zigarren, die Nachfrage konzentriert sich hier auf die Preislagen zwischen 4,50 und 7,00 Euro.“ Bei Zigarillos sei der Absatz dagegen etwas schwächer ausgefallen.

    Sonderaktionen tragen zu erfolgreichem Sommergeschäft bei
    Peter Derst, Fachhändler aus Lampertheim konnte seine Zigarrenumsätze seit Jahresbeginn um rund 10 Prozent steigern: „Das Plus kam nicht nur in den Sommermonaten zustande, vielmehr haben sich unsere vielen Aktionen, wie Zigarrenrollerinnen im Laden, und das riesige Sortiment mit rund 600 Sorten so positiv ausgewirkt.“

    Massive Umsatzsteigerungen im Juni und Juli trotz der Einschränkungen in der Gastronomie meldet auch Stefan Hubert vom Fachgeschäft Stefan Meier in Freiburg, „Es zahlt sich aus, dass wir unsere Kunden zu guten Qualitäten herangeführt haben. Jetzt ist die Zeit für große Formate. Auch bei Shortfillern verzeichnen wir einen Anstieg.“

    Die positive Entwicklung spiegelt sich auch in den Absatzzahlen der deutschen Hersteller. Die lagen im Juli rund ein Drittel höher als in Durchschnittsmonaten. Vor allem kurze Produkte und/oder aromatisierte Zigarillos legten zu.

    (DTZ 33/10)

  • Wolsdorff Tobacco bevorzugt bei Neueröffnung Einkaufzentren

    Oettinger Davidoff-Tochterunternehmen behauptet sich in einem schwierigen Markt

    EINZELHANDEL

    [pic|95|l|||Dr. Reto Cina, CEO der Oettinger Davidoff Group und Geschäftsführer von Wolsdorff Tobacco, lässt sich von Pressesprecherin Paloma Szathmary fachgerecht eine Zigarre anzünden.|||]

    BASEL/HAMBURG (DTZ/da). „Der Einzelhandel mit Tabakerzeugnissen und Zeitschriften in Deutschland hat es momentan sehr, sehr schwer. Wer etwas anderes sagt, ist weit weg von der Marktrealität“, erklärt der CEO der Oettinger Davidoff Group, Basel, Dr. Reto Cina, in dessen Händen gleichzeitig auch gemeinsam mit Thomas Vollmer die Geschäftsführung der Fachhandelsfirma Wolsdorff Tobacco GmbH, Hamburg, liegt. Nach seiner Einschätzung wird es in den nächsten zwei bis drei Jahren zu einer Vielzahl von Geschäftsaufgaben im Fachhandel kommen. „Das habe ich zwar schon vor einigen Jahren prophezeit und es hat sich zum Glück nicht bewahrheitet, doch derzeit deutet einiges darauf hin, dass ich recht behalten könnte – leider.

    Das Fachhandelssterben wird kommen“, befürchtet Dr. Cina. Vor allem Fachgeschäfte an weniger attraktiven Standorten würden in größerer Zahl aufgeben müssen.
    Wolsdorff habe und werde sich vor diesem Hintergrund behaupten können. Der Fachhandelsfilialist hat 2007 ein ganz leichtes Umsatzplus verzeichnet. Den Umsatz gibt Dr. Cina mit über 100 Millionen Euro an, ohne ihn genau zu beziffern. Wie alle anderen Fachhandelsfirmen in Deutschland leidet Wolsdorff unter den sinkenden Margen bei Feinschnitt und Zigaretten. „Und dies bei steigenden Kosten.“ Das Unternehmen hat zwar von den Umsatzrückgängen beim Vertriebsweg Zigarettenautomat profitiert, „aber nicht in dem Umfang, wie wir uns das erhofft hatten“.

    Zigarren in der Gastronomie
    Im Zigarrenbereich hat Wolsdorff die selben Probleme wie alle anderen Fachhändler auch. Hier haben sich die Rauchverbote in der Gastronomie negativ auf den Umsatz ausgewirkt.
    Rückläufig ist der Sektor Zeitschriften und Zeitungen, wo der Fachhandel die neue Konkurrenz von Aldi und Lidl zu spüren bekommt. Ein Ärgernis sieht Dr. Cina darin, dass die Discounter sich beim Pressesortiment die Rosinen herauspicken dürfen und nur die Renner führen, während der Fachhandel ein breites Zeitschriftenangebot für seine Kunden vorhalte, und diese Leistung von den Verlagen finanziell nicht gewürdigt werde.

    Die Wolsdorff-Gruppe betreibt derzeit mit über 700 Beschäftigten, wovon mehr als 30 Auszubildende sind, 143 Fachgeschäfte bundesweit. Vier Filialen werden im laufenden Jahr schließen beziehungsweise haben bereits geschlossen, acht neu eröffnen und 13 Läden umgebaut. Bei den Neueröffnungen werden Einkaufszentren als Standorte bevorzugt. „Hier haben wir zwar wegen der im allgemeinen längeren Öffnungszeiten höhere Kosten, trotzdem rechnen sich Läden in Einkaufszentren eher, weil die Grundfrequenz höher ist als in anderen Lagen.“ Im Herbst wird das Filialunternehmen in den Städten Aachen, Berlin, Düsseldorf und Trier je ein Fachgeschäft in einem Einkaufszentrum eröffnen.
    Als konstant bezeichnet Dr. Cina die Zahl der Davidoff Depots in Deutschland, die er auf 120 beziffert. Davon befinden sich 22 in Wolsdorff-Geschäften.

    Weltweite Präsenz
    Weltweit gibt es rund 500 Davidoff Depositäre und 56 Davidoff Flagship Stores.
    In Deutschland betreibt Davidoff Pilotgeschäfte in Dresden (in direkter Nähe der Frauenkirche), Düsseldorf im Kö-Center und im KaDeWe in Berlin. Wenn es einen geeigneten Standort in Hamburg gäbe, würden wir dort auch gerne einen Flagship Store eröffnen, so der CEO der Unternehmensgruppe. Auch in Berlin könnte er sich einen weiteren Pilotshop vorstellen.

    Nicht zufrieden ist Dr. Cina mit der geschäftlichen Entwicklung des Dresdner Davidoff-Ladens. „Der läuft schwach“, bedauert er und lobt umgekehrt die Entwicklung des Flagship Stores in Basel, wo der Umsatz im laufenden Jahr zweistellig gestiegen sei. „Das Plus in Basel hat verschiedene Gründe“, sagt Dr. Cina und fügt hinzu: „Mit der Fußball-Europameisterschaft hing es aber ganz bestimmt nicht zusammen. Im Gegenteil: Während dieser vier Wochen hatten wir eine Art Ausnahmezustand, die Innenstadt wurde teilweise sogar geschlossen.“

    Neben Basel, Berlin, Dresden und Düsseldorf gibt es in Europa weitere 19 Davidoff Flagship Stores, u. a. in den Metropolen Amsterdam, Brüssel, Genf, Kopenhagen, London, Moskau, Paris, Stockholm und Zürich. Alle Pilotgeschäfte führen nicht nur die gesamte Produktpalette der Unternehmensgruppe, sie zeichnen sich darüber hinaus durch Qualität, Kompetenz und ein elegantes Ambiente aus. So sind sie, wie auch die Depositäre, wichtige Botschafter des von Davidoff verkörperten „The Good Life“.

    (DTZ 36/08)