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  • Mehr Anschaffungen vorgesehen

    KÖLN // Wie das aktuelle HDE-Konsumbarometer zeigt, verschlechtert sich die Stimmung unter den Verbrauchern für die kommenden drei Monate im Oktober geringfügig. Damit trübt sich der Index bereits den dritten Monat in Folge ein.

    Negative Trend verliert an Dynamik
    Der negative Trend der Verbraucherstimmung verliert dabei aber an Dynamik, und das Absinken schwächt sich im Vergleich zu den Vormonaten deutlich ab.
    Nachdem die Anschaffungsneigung in den vergangenen beiden Monaten teils stark zurückgegangen ist, setzt sich dieser Abwärtstrend nicht weiter fort. Stattdessen steigt die Anschaffungsneigung der Konsumenten leicht an und liegt über dem Niveau des Vorjahresmonats. Nahezu keine Veränderung weist die Sparneigung auf, die auf dem Stand der Vormonate verharrt.

    Pessimistisch blicken die Verbraucher weiter auf die konjunkturelle Entwicklung und senken deshalb erneut ihre Erwartungen. Mit einem gesamtwirtschaftlichen Aufschwung wird nicht gerechnet. Auch die Einkommenserwartungen gehen zurück.

    Verbraucherstimmung insgesamt erneut eingetrübt
    Dass sich die Verbraucherstimmung insgesamt erneut eintrübt, liegt vor allem in den gestiegenen Preiserwartungen der Verbraucher begründet. Besonders das weiter äußerst hohe Niveau der Inflationsrate scheint sich auf die Preiserwartungen auszuwirken und die Stimmung zu dämpfen.

    In den kommenden Monaten bleibt die Entwicklung der Corona-Pandemie der zentrale Impulsgeber für die Verbraucherstimmung. Zudem nehmen die Konsumenten kurz nach der Bundestagswahl eine eher abwartende Haltung ein. Somit wird auch der Start einer neuen Bundesregierung Einfluss auf die Stimmung haben. Aktuell lässt sich insgesamt keine klare Entwicklungsrichtung für den privaten Konsum feststellen. Große Ausschläge nach oben oder unten sind daher erst einmal nicht zu erwarten.

    Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.

    vi

  • InterTabac-Stars verliehen

    MAINZ // Die Leitmessen InterTabac und InterSupply sind aufgrund der Corona-Situation in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal ausgefallen. Doch die beliebten InterTabac-Stars vergibt das DTZ-Team in einem völlig neuen Verfahren dennoch. Zur Erinnerung: Die Kandidaten für die Auszeichnungen werden üblicherweise von den Messebesuchern ausgewählt. Das Produkt mit den meisten Stimmen gewinnt die begehrte Auszeichnung.

    Spannende Produkte
    In diesem Jahr hat die Redaktion eine umfangreiche Vorauswahl spannender Produkte zusammengestellt und die Wahl mit einer eigens programmierten Seite online durchgeführt. Ein Dank geht dabei an alle Teilnehmer – über 1300 waren es insgesamt. In der aktuellen Ausgabe DTZ 41/21 präsentieren wir nun die Gewinner.

    „And the winner is …“ – die Leser haben entschieden und die Gewinner in insgesamt zehn Kategorien gewählt:

    [bul]Zigarette / Feinschnitt
    Black Hawk, Pöschl Tabak

    [bul]Zigarre
    Joya de Nicaragua, Arnold André

    [bul]Pfeifentabak
    Peterson 3 Years Cask Aged English, STG

    [bul]E-Zigarette
    Geekvape G18 Pen, Innocigs

    [bul]Pfeife
    Alex, Vauen

    [bul]Liquid
    T-Juice, Intrade Concepts

    [bul]Zigarettenzubehör
    Hanf & Gras, Gizeh

    [bul]RBA
    Humidor, Akra

    [bul]Presse / Romane
    Julia, Cora

    [bul]Ladenbau
    POS Duplex Pusher, POS Tuning

    DTZ-Team herzlich gratuliert. Die Urkunden gehen den jeweiligen Herstellern in den nächsten Tagen zu.

    red

  • Vorstand bestätigt

    BERLIN // Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) hat seinen Vorstand turnusmäßig und einstimmig im Amt bestätigt. Vorsitzender bleibt Oliver Engels, BAT Area Director Central Europe North sowie Sprecher der deutschen BAT-Gesellschaften. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Henry Schütz (Prokurist Riccardo Retail) wiedergewählt.


    Vorstandsmitglieder bestätigt

    Bestätigt wurden auch alle weiteren Vorstandsmitglieder: Carsten Wehrmann (Reemtsma), Mark Rock (Japan Tobacco International), Stephan Endler (Niko Liquids), Robert Guden (Heintz van Landewyck), Jessy Philipp (TMCC) und Marc von Eicken (Joh. Wilh. von Eicken). Neu im Vorstand sind Matthias Baltes (Highendsmoke) und Christian Hinz (Gizeh).


    Neues Partnermitglied

    Einen Wechsel gab es zum 1. Oktober innerhalb der Mitgliederstruktur. Die Firma Hauni ist neues Partnermitglied des Verbandes. Damit zählt der Bundesverband 13 ordentliche und sechs Partnermitglieder.

    Positive Bilanz
    Hauptgeschäftsführer Jan Mücke zog eine positive Zwischenbilanz. Die Gründung der neuen Interessenvertretung auf nationaler Ebene 2019 sei ein großer Erfolg gewesen. Den Initiatoren sei es gelungen, Hersteller klassischer Tabakerzeugnisse mit Herstellern neuartiger Erzeugnisse und weiteren Partnern aus der Wertschöpfungskette zusammenzubringen.

    Mücke lud ein: „Wenn sich einzelne Verbände oder Unternehmen anschließen wollen, sind sie herzlich willkommen.“ Dem BVTE könnten Unternehmen und Verbände – unabhängig von der Unternehmensgröße – gleichberechtigt beitreten.


    vi

  • Mit „Marie“ Geld abheben

    WIEN // Geld abheben im Fachhandel? Mit [link|http://www.meinemarie.at ]„Marie“[/link] ist es möglich. Die Bankdienstleistung ergänzt die Angebotspalette in Österreichs Trafiken und soll künftig für mehr Umsatz sorgen.

    „Derzeit sind bereits 56 Trafiken freigeschaltet“, sagt Otmar Schwarzenbohler, stellvertretender Bundesgremialobmann in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und Projektleiter von „Marie“ im Gespräch mit DTZ. Der neue Service soll die Rolle des Fachgeschäfts als Nahversorger stärker betonen und helfen, die Trafiken neu aufzustellen. Mit Tabak allein laufe es schon lange nicht mehr, heißt es in der Branche. Man ist offen für Neues. Nach knapp zwei Jahren Vorbereitungs gehe die WKO mit „Marie“ an den Start, sagt Schwarzenbohler. Ziel seien zunächst 500 Tabakfachgeschäften in Österreich, heißt es.


    Wachstumspotenzial für den Fachhandel

    Warum gerade eine Bankdienstleistung? In Österreich ziehen sich die Banken bundesweit aus der Fläche zurückziehen. „Nicht nur auf dem Land, auch in den Städten schließen zunehmend Filialen“, so der Projektleiter. Hier habe man Wachstumspotenzial für den Fachhandel gesehen, sagt er. Ähnliche Dienstleistungen werden bereits in einigen Ländern, wie etwa in Frankreich angeboten.

    „Mit unseren Partnern, der Austrian Anadin Bank und der Pro Trafik haben wir jetzt eine österreichische Lösung gefunden“, betont der stellvertretende Bundesgremialobmann. Die Kooperation eröffne Kunden einen völlig neuen Zugang zu Bankdienstleistungen und Trafikanten neue Verdienstmöglichkeiten. Das Angebot klingt komfortabel: In den teilnehmenden Tabakfachgeschäften sind Konten, Karten, Ein- und Auszahlungen sowie Konsumentenkredite verfügbar. Die Trafikanten werden entsprechend geschult.

    Für die Transaktionen stehen Kunden Tablets zur Verfügung, die sie selbstständig bedienen können und die direkt mit der Austrian Anadi Bank verbunden sind. „Wir gehen davon aus, dass der Bargeldbestand in der Trafik geringer werden wird. Daher werden die Auszahlungen zunächst auf 400 Euro und die Einzahlungen auf 1000 Euro beschränkt“, erklärt Schwarzenbohler. Das Produktangebot werde man kontinuierlich erweitern, ergänzt Christian Kubitschek, CEO der Austrian Anadi Bank. Nach der Pilotphase folgt jetzt der Praxistest. Das Angebot könne er sich auch für Deutschland vorstellen, betont Kubitschek. „,Marie‘ hat Potenzial“, sagt Otmar Schwarzenbohler gegenüber DTZ.


    kes

  • „Relativ gut durch die Krise“

    BREMEN // Der Fachverband Tabakwaren, Presse und Toto-Lotto Bremen führte seine Jahreshauptversammlung durch. Der 1.  Vorsitzende Dirk Quade begrüßte neben den Mitgliedern auch den Ehrenvorsitzenden Harry Bollmann, den ehemaligen Geschäftsführer Horst Laue und den Vertriebsleiter Bremer Toto und Lotto, Marcus Büher.

    In seinem Bericht dankte Dirk Quade den Vorstands- und Arbeitsgruppenkollegen für die 2020 geleistete Arbeit. „Das vergangene Jahr war nicht nur das Jahr der Pandemie, sondern hat von uns allen privat und geschäftlich viel gefordert. Die Umgestaltung der Geschäfte und die Hygienevorschriften der Behörden verkaufsgerecht und umsatzfördernd umzusetzen war eine Herausforderung. Im März 2020 konnten wir vor dem ersten Lockdown noch unsere Jahreshauptversammlung durchführen. Kurz vor dem Lockdown war der Verband, mit Unterstützung der Bremer Lotto und Toto-Gesellschaft, aktiv daran beteiligt mit der Politik einen Weg zu finden, dass wir unsere Geschäfte offenhalten konnten, was in Bremen auch gelang.


    Lockdown im Weihnachtsgeschäft

    Der Verband konnte danach keine Treffen mit der Lottogesellschaft, PSN oder der BSAG wahrnehmen, aber die zuständigen Verbandskollegen für diese Sektionen waren ständig mit den Vertriebspartnern in Gesprächen. Mitten im Weihnachtsgeschäft hat dann alle der harte Lockdown getroffen. Mit Blick auf das politische Geschehen muss der Verband die fehlende Klarheit und Durchsetzung der Beschlüsse beanstanden, die auf Sitzungen der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten zustande kamen. Schon am nächsten Tag wurde von einzelnen Ländern davon abgewichen. Das unverständliche Vorgehen führte zu Irritationen bei den Kunden und im Handel. (…) Abschließend sei zu erwähnen, dass die Tabakbranche zum größten Teiul gut durch die Krise gekommen ist“, berichtete Quade.

    Finanzielle Lage
    Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde den Mitgliedern durch den Kassenwart Rüdiger Roselius die finanzielle Lage des Verbandes erläutert und das Budget für 2021 vorgestellt. Fazit daraus ist, dass der Fachverband finanziell gut dasteht und für 2022 keine Beitragserhöhung geplant ist. Bei den anstehenden Wahlen wurden ein neuer Schriftführer (Ulf Nehlsen) und Kassenprüfer gewählt sowie der 2. Vorsitzende Uwe Kennecke und der Ehrenvorsitzende Harry Bollmann in ihren Ämtern bestätigt.

    Marcus Büher, Vertriebsleiter von Bremer Toto und Lotto, schaute ebenfalls noch einmal zurück und gab im Anschluss einen Ausblick auf verschiedene Aktivitäten und Neuerungen – unter anderem die Installation eines neuen Terminalsystems 2022. Auch informierte er die Anwesenden über die anstehenden Veränderungen beim Eurojackpot und sprach über neue Rubellottoserien für Bremen. Dabei betonte Büher die gute partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Annahmestellen.

    vi

  • „Hoffen auf Planungssicherheit“

    MÖNCHENGLADBACH // Seit 2011 lenken Michael Reisen und Paul Heinen als Vorsitzende die Geschicke des Bundesverbandes Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA). Der BDTA vertritt die gemeinsamen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Interessen des Tabakwaren-Großhandels sowie des Zigarettenautomaten aufstellenden Handels in Deutschland. DTZ sprach mit Reisen und Heinen über die Situation der Branche – insbesondere über die Aussichten für die Zukunft.

    Herr Dr. Reisen, wie groß ist der BDTA eigentlich?
    Michael Reisen: Uns sind 100 Unternehmen – meist mittelständisch strukturierte und inhabergeführte Betriebe mit rund 10.000 Beschäftigten – angeschlossen. Unsere Mitgliedsbetriebe vertreiben alle in Deutschland herstellerseitig gelisteten Tabakerzeugnisse, als Randsortiment auch Kaffee, Süßwaren, alkoholische Getränke und Hygieneartikel. Zu den belieferten Kunden zählen Tabakwaren-Facheinzelhandelsgeschäfte, Kioske sowie Tankstellen. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 95.000 stationäre Verkaufspunkte für Tabakwaren und knapp 280.000 Zigarettenautomaten.

    Sie sind im Rahmen Ihrer Mitgliederversammlung in Dortmund wieder zu Vorsitzenden gewählt worden. Wie war dieses persönliche Zusammentreffen nach Corona-bedingter Pause?
    Paul Heinen: Es war ein großer Fortschritt, dass wir uns endlich wieder im Kreise unserer Mitglieder und anderen Stakeholder von Angesicht zu Angesicht austauschen konnten. In so einem Rahmen kann man viel besser Gedanken ansprechen, die über die Formalien einer Vorstandssitzung, einer Unternehmertagung oder einer Mitgliederversammlung hinausgehen. Uns und unseren Mitgliedern galt der ‚Kameradschaftsabend‘ schon immer als eine wichtige Komponente der Jahrestagung. Wir sind froh darüber, dass wir unseren inneren Optimismus behalten haben und in Dortmund die virtuelle Welt für die zwei Tage verlassen konnten.

    Reisen: Auch die satzungspflichtigen Versammlungen selbst waren erfolgreich. Im Rahmen unserer Mitgliederversammlung konnte beispielsweise nicht nur unsere Wiederwahl bestätigt werden, sondern auch der Vorstand für die Amtszeit 2021 bis 2023 gewählt werden. An dieser Stelle möchte ich mich bei den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Stephan Schmachtenberg, Otto Ilbertz Tabakwaren, und Daniel Ludwig von Willi Weber ganz herzlich für ihre erfolgreiche Zeit im BDTA-Vorstand bedanken.


    Es gibt aber auch zwei neue Vorstandsmitglieder.

    Reisen:Genau, Menas Wolf von Wolf Tabakwaren und Maximilian Zehfuß von Willi Weber. Die beiden haben mit ihren 34 beziehungsweise 31 Jahren unseren Vorstandskreis erheblich verjüngt, sodass wir mit einem Durchschnittsalter von rund 49 Jahren eine optimale Mischung aus Erfahrung, Kompetenz und Weitsicht geschaffen haben. Wir sehen uns für die kommenden Herausforderungen gut aufgestellt.

    Von welchen Herausforderungen sprechen Sie konkret?
    Reisen: Auch unsere Branche ist von den Folgen der Corona-Krise nicht verschont geblieben. Durch die monatelang geschlossenen Gaststätten und Restaurants ist der Gesamtumsatz an Innenautomaten erheblich gesunken. Mit den aus unserer Sicht vernünftigen Alternativen zur Eindämmung der Pandemie und den damit einhergehenden Lockerungen bieten sich unseren Mitgliedsunternehmen wieder Möglichkeiten zu gesunden. Es sei aber auch zu erwähnen, dass sich der Automat, insbesondere der Außenautomat, in der Pandemie als beständiges Warenversorgungssystem herauskristallisiert hat, das Menschen ohne Infektionsrisiko nutzen konnten. Der Warenautomat bewies einmal mehr – nicht nur in der Versorgung von Tabakwaren – seine Daseinsberechtigung.
    Heinen: Es hat sich bekanntlich der gesellschaftliche Konsens herausgebildet, dass Tabakprodukte wegen der ihrem Genuss inhärenten gesundheitlichen Risiken kontrolliert und reguliert werden müssen, ins-besondere dass keine Abgabe von Tabakprodukten an nicht Volljährige erfolgen darf. Das Thema Jugendschutz nimmt der BDTA ernst. Zwischen 2004 und 2009 haben unsere Mitgliedsunternehmen mit einem Aufwand von mehr als 300 Millionen Euro den technischen Jugendschutz am Zigarettenautomaten realisiert. Derzeit arbeiten wir – gemeinsam mit der Deutschen Kreditwirtschaft – am Rollout der nächsten Generation, die Altersverifikation und Zahlung anhand der kontogebundenen Bankkarte in einem Online-Verfahren vornimmt. Damit treiben wir nicht nur den technischen Fortschritt am Automaten voran, sondern garantieren fortwährend den Jugendschutz und verbessern gleichzeitig die Abwicklung des Kaufs am Warenautomaten.

    Welche Erkenntnisse haben Sie persönlich aus der Pandemie gezogen?
    Reisen: In erster Linie sind die persönlichen Kontakte, insbesondere diejenigen zur Branche, durch keine digitalisierte Kommunikation zu ersetzen. Wir anerkennen, dass das Homeoffice mit Maß und Vernunft durchaus seine Vorteile bietet und nicht seinem kritischen Ruf vor der Pandemie gerecht wird. Weiter können einige Termine über die bekannten Online-Dienstleister unkompliziert gehalten werden.

    Da klingt ein Aber mit …
    Reisen: Ja, das Problem ist auf lange Sicht der Ausbau des eigenen Netzwerkes. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bereits bestehende Kontakte ohne Weiteres gepflegt werden können, der Aufbau neuer Kontakte allerdings sehr schwierig erscheint.

    Heinen: Außerdem sind Fachkräfte nicht nur vor der Pandemie schwierig zu finden gewesen, sondern bleiben auch weiterhin eine Rarität auf dem Arbeitsmarkt. Dies betrifft freilich auch andere Branchen; wir aus unserer Sicht können allerdings festhalten, dass die Beschaffung neuen Personals in den für uns relevanten Bereichen trotz des allgemeinen Beschäftigungswachstums in Deutschland eine pandemieunabhängige Problematik ist und bleibt.

    Kommen wir zu einem anderen Thema: Wie gehen Sie mit den immer beliebteren Großpackungen um?
    Heinen: Dieser Trend ließ sich schon vor Jahren im Bereich der OTP, besonders bei Feinschnitt, beobachten, die heute in Tabakeimern über die Ladentheke gehen. Dieses Phänomen hat die Industrie mittlerweile auf die Zigarette übertragen. In den Niederlanden gibt es bereits höchst praxisnahe Zigarettenpackungen mit 92 Zigaretten. (lacht). Das ist eine fragwürdige Entwicklung im Bereich der Packungsgestaltung und -menge. Aufgrund der Besteuerungssystematik für Tabakwaren ist dies nichts weiter als eine Preisermäßigung durch die Hintertür.
    Reisen: Dabei darf man auch nicht vergessen, vor welche flächenmäßigen Herausforderungen die Einzelhandelskollegen durch die Größe und Vielzahl an Packungsvarianten gestellt werden.


    Die Industrie stellt den Handel vor Herausforderungen. Aber auch von politischer Seite gibt es Maßnahmen, mit denen die Branche zurechtkommen muss. Wie bewerten Sie in diesem Zusammenhang die Ergebnisse der Bundestagswahl?

    Heinen: Lassen Sie mich zunächst auf die gesetzlichen Errungenschaften der vergangenen Großen Koalition in diesem Jahr eingehen. Zum einen sahen wir uns auf Verbandsebene mit dem Gesetzesentwurf zur Tabaksteuermodernisierung konfrontiert. Dieses Gesetz stellt im Hinblick auf die klassischen Tabakprodukte eine Fortsetzung des erfolgreichen Modells aus dem Zeitraum von 2011 bis 2016 dar, das seine Vorteile für alle Stakeholder bereits unter Beweis gestellt hat. Mit der Fortführung eines solchen Steuermodells bleibt der Markt auch künftig von Verwerfungen verschont und Planungssicherheit und Vorhersehbarkeit bleiben bestehen. Der Aspekt der Planungssicherheit betrifft aber nicht nur Industrie und Handel, sondern gilt auch und insbesondere für die Verwaltung.

    Reisen: Im Hinblick auf die sogenannten „neuen“ Produkte wie Tabakerhitzer und E-Zigaretten sind wir jedoch der Auffassung, dass eine Besteuerung dieser Produktkategorien zwar grundsätzlich sinnvoll ist, aber eine solche Besteuerung moderat sein und erst im Zeitverlauf entwickelt werden sollte, um diesen Produktkategorien zu ermöglichen, ihre Marktfähigkeit zu erlangen. Die in den Jahren 2002 bis 2005 ambitioniert formulierten Ziele der Tabaksteuereinnahmen wurden aufgrund der unverhältnismäßigen Tabaksteuererhöhungen schon damals deutlich verfehlt und gelten als Mahnmal einer wirkungslosen Steuerpolitik.


    Was hätte die Politik besser machen können?

    Reisen: Sie hätte im Bereich der neuen Produkte gerade dieses negative Beispiel berücksichtigen sollen. Es besteht nun die Gefahr, dass diese Produktkategorien mit Blick auf eine „Tobacco Harm Reduction“ im Umgang mit dem Rauchen als sinnvolle Ergänzungen wegfallen könnten.
    Heinen: Außerdem bereitet uns Mittelständlern das kommende Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz einigen Kummer. Zum Verständnis: In Deutschland ansässige Unternehmen werden ab einer bestimmten Größe verpflichtet, ihrer Verantwortung in der Lieferkette in Bezug auf die Achtung international anerkannter Menschenrechte besser nachzukommen. Wir begrüßen durchaus den Leitgedanken des Gesetzes, dass der Intransparenz und der oft mangelhaften Durchsetzung von Menschenrechten in den Lieferketten entgegengewirkt werden soll.

    Aber?
    Heinen: Das Problem für den Mittelstand liegt in der mittelbaren Betroffenheit durch Zulieferfunktionen bei großen Betrieben mit 3000 respektive 1000 Beschäftigten in Folge der im Gesetzestext verankerten Vereinbarung von Weitergabeklauseln. An dieser Stelle wird sich nicht ausnahmsweise, sondern in der Regel für ein kleines oder mittleres Unternehmen die Frage stellen, ob es nicht betriebswirtschaftlich sinnvoller ist, das Geschäft nicht zu machen.
    Reisen: Dieses Gesetz ist in der Theorie gut gedacht, in der praktischen Ausarbeitung allerdings schlecht gemacht. Wir haben hier ein weiteres Beispiel für Regulierung, die den Mittelstand benachteiligt und die Großen begünstigt. Ein allenfalls symbolpolitischer Fortschritt wird bezahlt mit dem Verlust hochwertiger Arbeitsplätze im deutschen Mittelstand, ohne an einem der im Gesetzestext genannten, zweifellos beklagenswerten Missstände auf der Welt auch nur einen Funken zu ändern.


    Zurück zu Ihrer Bewertung der Bundestagswahlen. Was wünschen Sie sich von der neuen Regierung?

    Reisen: In erster Linie muss gerade wegen der Auswirkungen der Pandemie auf das sensible Gefüge unserer Wirtschaft der Mittelstand entlastet werden. Obskure Ideen wie die mögliche Wiedereinführung einer Vermögenssteuer wirken nicht förderlich auf eine zu reaktivierende Wirtschaft in Deutschland. Gerade in Zeiten, in denen unsere mittelständischen Unternehmen keinen garantierten Gewinn erzielen, aber ihr vorhandenes Vermögen dennoch zu einer steuerlichen Zahlungsverpflichtung führt, würde dies zu vermehrten Firmenpleiten führen. Ökonomische Vernunft und politische Klugheit sprechen schlicht gegen eine Reaktivierung der Vermögensteuer.

    Herr Reisen, Herr Heinen, ich bedanke mich für das Gespräch.

    max

  • „Es war noch nie so einfach“

    MÜNCHEN // Das Umstellen von Zigarettenautomaten auf kontaktloses Bezahlen ist inzwischen ein wichtiger Aspekt. Das sieht auch Huissel-Tabak-Geschäftsführer Stefan Huissel so.

    Warum setzen Sie am Automaten auf die Girocard?
    Stefan Huissel: Innovation hat bei Huissel Tradition. So waren wir beispielsweise Vorreiter bei der Einführung von Telemetrielösungen an Automaten und sind bis heute einer der wenigen, die diese Technologie zur Ferndiagnose flächendeckend an allen Außenautomaten einsetzen. Insofern standen wir der Idee, unseren Kunden eine weitere – und auch sehr einfache – Bezahlmöglichkeit an unseren Automaten zu geben, von Anfang an sehr positiv gegenüber.


    Warum haben Sie zahlreiche Automaten bereits auf „Topp“, also baulich kompakte „Terminals ohne Pin-Pad und Kartenschlitz“, umgerüstet?

    Huissel: Der Zigarettenautomat steht im Wettbewerb mit anderen Verkaufsstellen. Durch den Einsatz von „Topp“ erreichen wir unser Ziel, Kunden ein komfortables und einfaches Kauferlebnis am Automaten zu bieten. Ein zentraler Punkt dabei ist, dass die Altersverifikation in den Bezahlvorgang integriert ist. Es war noch nie so einfach, schnell und sicher am Automaten seine Zigaretten oder NGPs zu kaufen. Karte drauf – und Packung raus. Ganz ohne Kleingeld, ohne Pin, aber trotzdem sicher. Zudem bietet das Verfahren auch uns einige zentrale Vorteile. Erstens sinkt der Aufwand für die Bargeldlogistik mit wachsender Akzeptanz. Zweitens ist für uns als Händlerkunde das Girocard-System ein sehr sicheres Verfahren. Und drittens reduzieren geringere Bargeldbestände das Risiko von Einbruch und Diebstahl an unseren Automaten. Zu guter Letzt ist das Kontaktlos-Terminal mit NFC-Technik für uns die Grundlage für weitere Anwendungen wie das Bezahlen mit dem Mobiltelefon. Hier arbeitet der BDTA mit der Deutschen Kreditwirtschaft mit Hochdruck daran, dass die Altersverifikation auch mit der digitalen Girocard im Smartphone funktioniert. Das wird in naher Zukunft den Kunden noch mehr Komfort bieten.

    Wie sind Ihre Erfahrungen – was läuft gut, was kann besser laufen?
    Huissel: Wir haben in den vergangenen 18 Monaten rund 1800 Automaten mit Kontaktlos-Terminals ausgerüstet. Die Erfahrungen sind in allen Belangen als überaus positiv. Die Akzeptanz seitens der Käufer manifestiert sich dadurch, dass bereits nach kurzer Zeit der Anteil bargeldloser Girocard-Transaktionen an unseren Automaten rund 40 Prozent beträgt. Bei den Absatzstellen mit Topp lässt sich die Tendenz erkennen, dass Käufer von Tabakprodukten von anderen Handelskanälen wieder vermehrt den Zigarettenautomaten als Einkaufsstätte nutzen. Bei nahezu allen Absatzstellen haben wir eine positive Umsatzentwicklung. Allerdings darf man nicht verschweigen, dass diese neue Lösung neben den Hardware-Kosten für die Terminals weitere Kosten in Form von Gebühren für den Automatenaufsteller mit sich bringt. Bei den engen Margen in unserem Gewerbe keine einfache Sache.


    Wie ist Ihre Planung mit Blick auf Terminals ohne Pin-Pad für die Zukunft?

    Huissel: Unser Ziel ist es, bis Ende nächsten Jahres den kompletten Außenautomatenpark mit Topp auszurüsten. Darüber hinaus werden auch hochfrequentierte Innenstandorte mit diesem NFC-fähigen Topp ausgestattet.


    Wie kommt das bei Ihren Kunden an?

    Huissel: Das Angebot an unseren Automaten auch bargeldlos mit der Girocard zu bezahlen, wird von unseren Kunden sehr positiv aufgenommen. Dies zeigt sich nicht nur durch den hohen Anteil an Kartenzahlungen innerhalb kurzer Zeit. Uns erreichen positive Schilderungen von Kauferlebnissen via Telefon und Mail. Oft gebraucht im Zusammenhang mit dem Kaufvorgang werden Adjektive, zum Beispiel „smart, schnell, easy“.

    red

  • InterTabac Stars 2021

    MAINZ // Ab sofort können Sie die [link|https://t1p.de/lg1h]InterTabac-Stars 2021[/link] online wählen.

    In den vergangenen DTZ-Printausgaben hat die Redaktion Ihnen verschiedene Produkte vorgestellt, die wir für besonders interessant halten. Jetzt liegt es an Ihnen, Ihre Stimme abzugeben. Da wir in diesem Jahr keine Stimmkarten auf der Messe ausgeben können, findet die Wahl ausnahmsweise virtuell statt. Öffnen Sie dazu in einem Browser (Firefox, Chrome etc.) diesen [link|https://t1p.de/lg1h]Internet-Link[/link].

    Umfrage starten
    Starten Sie die Umfrage durch Klick auf den hervorgehobenen Button. Bitte machen Sie einige wenige Angaben zu Ihrer Person. Nun finden Sie die nach Kategorien sortierten Seiten, auf denen Sie die Produkte auswählen können, die Sie für würdig befinden, den InterTabac-Star 2021 zu erhalten. Auf die nächste Seite gelangen sie stets durch Klick auf den Rechtspfeil. Eine Mehrfachauswahl ist auf allen Kategorie-Seiten möglich. Auf der letzten Kategorie-Seite schließen Sie die Wahl durch Klick auf „Umfrage beenden“ ab.

    Die Seite bleibt bis einschließlich 3. Oktober 2021 freigeschaltet, so dass Sie in Ruhe Ihre Stimme abgeben können. Welche Unternehmen einen InterTabac-Star gewonnen haben, erfahren Sie in der DTZ-Ausgabe 41 vom 13. Oktober.

    red

  • Marketing verbieten

    NEW YORK // Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Bericht zu neuartigen Tabakprodukten veröffentlicht. In dem Report empfiehlt die WHO unter anderem,
    die strengsten Vorschriften auf Tabakerhitzer anzuwenden,

    [bul]allen Herstellern zu verbieten, Behauptungen über einen geringeren Schaden von Tabakerhitzern im Vergleich zu anderen Produkten aufzustellen,
    [bul]von Tabakherstellern das Offenlegen aller Produktinformationen zu verlangen,
    [bul]sich auf unabhängige Daten zu gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums erhitzter Tabakprodukte zu verlassen,
    [bul]sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit über die Risiken informiert ist,
    [bul]die kommerzielle Vermarktung von E-Zigaretten und Tabakerhitzern zu verbieten – einschließlich in sozialen Medien sowie
    [bul]den Verkauf von E-Zigaretten zu verbieten, bei denen der Benutzer die Gerätefunktionen und flüssigen Inhaltsstoffe kontrollieren kann.

    red

  • „Wie ist Ihr Impfstatus?“

    BERLIN // Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert weitergehende Rechte in Bezug auf die Corona-Impfung.

    Der Gesetzgeber habe das generelle Fragerecht für Arbeitgeber nach dem Impfstatus ihrer Beschäftigten bislang nur für bestimmte Einrichtungen wie etwa Schulen, Kitas und Pflegeheime geregelt, teilt der HDE mit. „Das ist aus unserer Sicht noch nicht ausreichend“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Um die Corona-Pandemie effektiv bekämpfen zu können, brauche es vielmehr ein generelles Fragrecht für alle Arbeitgeber – unabhängig vom Wirtschaftsbereich. „Es passt nicht zusammen, wenn die Arbeitgeber gesetzlich mittlerweile verpflichtet sind, ihr Personal für die Impfung von der Arbeit freizustellen, man als Firmenchef aber anschließend nicht erfahren darf, ob die Impfung tatsächlich erfolgreich durchgeführt wurde“, betont Genth.


    Infektionsschutz der Beschäftigten und Kunden

    Das Fragerecht würde den Arbeitgebern enorm helfen, um den Infektionsschutz der Beschäftigten und Kunden im Einzelhandel weiter zu verbessern. „Am Ende nützt das allen Beteiligten. Außerdem wäre das Fragerecht natürlich für die Dauer der epidemischen Lage befristet“, führt Genth aus.

    Völlig paradox werde es, wenn etwa im Nonfood-Handel in einzelnen Bundesländern bei einer hohen Hospitalisierungsrate am Eingang zwar die Kunden nach ihrem Impfstatus befragt werden müssten, der Status der eigenen Beschäftigten jedoch weiter unbekannt ist. „Das ist doch offenkundig nicht zu Ende gedacht. Die Bundesregierung ist hier gefordert und sollte trotz Bundestagswahl schleunigst nachbessern“, meint Genth.


    „Leben statt Lockdown“

    Die Handelsunternehmen haben laut HDE ein großes Eigeninteresse an der Gesundheit ihrer Beschäftigten und Kunden. Der Verband hatte sich als einer der ersten Verbände für das Recht zur Impfung durch Betriebsärzte ausgesprochen. Die großen Handelskonzerne bieten ihren Beschäftigten Impfungen regelmäßig durch eigene Betriebsärzte oder durch überbetriebliche Betriebsarztdienste an und bewerben diese aktiv. Der HDE hat zudem unlängst zusammen mit namhaften Handelsfirmen die Impfkampagne[link|http://www.leben-statt-lockdown.de] „Leben statt Lockdown“[/link] gestartet.

    Unterdessen haben sich die Länder mit dem Bund darauf geeinigt, dass die meisten Nicht-Geimpften bei angeordneter Quarantäne spätestens ab 1. November keine Lohnfortzahlung mehr bekommen sollen.

    vi