Schlagwort: E

  • Siebter Habanos Day wird auf April verschoben

    WALDSHUT-TIENGEN // Nach sorgfältiger Abwägung hat sich der deutsche Habanos-Alleinimporteur 5th Avenue Products entschieden, den für den 10. Oktober geplanten siebten Habanos Day auf den 24.  April 2021 zu verschieben. Hintergrund der Entscheidung sind die Unwägbarkeiten weiterer politischer Schritte zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

    Aktuelle Situation
    „Angesichts der aktuellen Situation müssen wir davon ausgehen, dass die behördlichen Auflagen auf absehbare Zeit nicht gelockert werden. Und selbst wenn diese bis zum 10. Oktober aufgehoben werden sollten, so geht es am Ende des Tages nicht nur um den Schutz und die Sicherheit der Teilnehmer, sondern auch um das gute Gefühl beim gemeinsamen Genießen, Fachsimpeln und Netzwerken“, betont der Veranstalter.

    Tagungsort
    Tagungsort ist Schloss Bückeburg, der Stammsitz des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe in Bückeburg. Dieses rund 19 000 Einwohner zählende Städtchen liegt zirka zehn Kilometer östlich von Minden und etwa 50 Kilometer westlich von Hannover.

    Seminarprogramm
    Auch 2021 soll es ein attraktives Seminarprogramm mit bekannten Klassikern und neuen Highlights geben. Spirituosenexperte Jürgen Deibel hält einen Workshop zur Fassreifung von Whisky, Jörg Werker, Key-Account-Manager bei S. T. Dupont, führt ein in die Welt der Feuerzeuge, Röstmeister und Kaffeesommelier Erik Brockholz lädt zu einer Kaffeeverkostung. Außerdem präsentiert Rumbotschafterin Solveig Gerz-Stamenkovic Spezialitäten aus Mauritius, und Ronan Lamballais, regionaler Verkaufsleiter des Unternehmens Bremer Weinkolleg, gibt in seinem Seminar einen Einblick in Geschichte, Entstehung und Produktion von Portwein.

    Zigarren
    Erneut bittet Humidorbauer Marc André zum Vergleichsrauchen von Zigarren, während ein Spitzen-Torcedor aus Kuba den richtigen Dreh beim Zigarrenrollen verrät. Mit einem kubanischen Abend klingt der Tag genussvoll aus.

    Dem Habanos Day vorgelagert ist ein „Smoke-in“ am Vorabend. Dazu ist eine Anmeldung erforderlich.

    red

  • Iqos mit Volldampf voraus

    GRÄFELING // Die Marke Iqos bleibt auf Erfolgskurs: Philip Morris International zählt zum Ende des ersten Halbjahres 2020 weltweit 15,4 Millionen Nutzer des Tabakerhitzers – davon 4,3 Millionen in Europa – und damit 500 000 Nutzer mehr als Ende März 2020.

    57 Länder
    Das Iqos-Gerät ist aktuell in 57 Ländern der Erde distribuiert und dort stehen die dazugehörigen Heets-Tabak-Sticks – im Vergleich zur Zigarette – laut Angaben des Konzerns auf dem dritten Platz der stärksten Marken – nach Marlboro und Winston.

    Marktanteile
    Die Marktanteile der Heets steigen den Angaben zufolge in Europa auf 3,9 Prozent und erreichen damit im Vergleich zum ersten Quartal 2019 ein Plus von 2,4 Prozentpunkten. In Deutschland liegt der Heets-Anteil bei 2,0 Prozent, was eine Steigerung um knapp 50 Prozent zum Juni vergangenen Jahres bedeutet. In München, einer der wichtigsten Iqos-Verkaufsstädten, liegt der Anteil der verkauften Heets bei 5,7 Prozent, dicht gefolgt von Stuttgart.

    Weiterbildung
    Großen Wert legt man bei Philip Morris auf die Schulung der Handelspartner. Das Iqos-Premium-Partner-Training besteht aus mehreren Online-Modulen, die aufeinander folgend das Wissen zum Produkt vertiefen und praxisnahe Verkaufstipps vermitteln, die den aktiven Kundendialog vereinfachen. Neben den Live-Sessions gibt es zusätzlich lokale Online-Trainings mit bis zu 20 Händlern und / oder deren Mitarbeitern. In diesen Sessions werden praxisrelevante Themen besprochen und Erfahrungen ausgetauscht.

    Online-Präsenz
    Ende Juli hat die Open-Plattform www.pmiopen.de ein Update erhalten. So wurde zum Beispiel die Ladezeit für die Seiten um zwei Drittel reduziert und die am meisten genutzten Angebote sind ab sofort noch direkter und schneller erreichbar – zum Beispiel die „Iqos-Akademie“. Diese bietet für Tabakhändler alles Wissenswerte zu Iqos und Heets auf individuelle Weise.

    Akademie
    Die Nutzung der Akademie orientiert sich am Arbeitsalltag des Händlers und enthält in Modulen gebündeltes Wissen. Mit jedem erfolgreich abgeschlossenen Modul bringen die Teilnehmer ihr Iqos-Wissen Schritt für Schritt auf das nächste Level. Die Akademie ist für mobiles Lernen konzipiert und daher für Smartphones und Tablets optimiert. Sie steht auch den Mitarbeitern des angemeldeten Users zur Verfügung. Sobald das Team registriert ist, können alle an den Online-Trainingsmöglichkeiten teilnehmen. Eine Anleitung zur Team-Registrierung befindet sich auf [link|https://www.pmiopen.de/s/login/?ec=302&startURL=%2Fs%2F]www.pmiopen.de[/link].

    Interaktiv
    Open ist eine interaktive Plattform, über die Philip Morris mit möglichst vielen Händlern in Kontakt treten möchte. Die Nutzer finden hier eine Fülle von Informationen zur Unterstützung bei Beratung und Verkauf – aber: Die Plattform soll auch Spaß machen. Dafür stehen Aktivitäten in Form von Gewinnspielen, Rätselaufgaben und Fotoaktionen, die mit Online-Punkten belohnt und in wertvolle Gutscheine umgewandelt werden können.

    pnf

  • Liebe Leserin, lieber Leser,

    Ein paar Wochen lang hat es sich fast angefühlt, als wäre die Republik eine Insel im Meer der Corona-Pandemie. Aber eben nur fast.

    Sommerpause
    Die Sommerpause ist vorüber. In knapp der Hälfte der Bundesländer kehren die Schüler in die Klassenräume zurück und nicht nur auf den Straßen entbrennen erneut Diskussionen über Sinn und Unsinn der Maskenpflicht und potenzielle Impfstoffe. Inklusive aller Begleiterscheinungen in Print- und Online-Medien.

    Diskussionen
    Doch während das Land über Masken, Abstandsregeln und andere Corona-Maßnahmen streitet, bahnt sich ein wirtschaftliches Desaster an. Die Prognosen verdichten sich, dass trotz staatlicher Hilfen das böse Erwachen noch bevorsteht.

    Erste Trends
    „Erste Trends zeigen: 2020 ist mit einem zweistelligen Rückgang des Bruttoinlandprodukts zu rechnen“, meint etwa Günther Jertz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Rheinhessen. Momentan liege der Wert bei minus 10,1 Prozent.

    Aussichten
    Ähnlich düster prognostiziert auch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die Aussichten für den Herbst. Der Abwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt scheint zwar erst einmal gestoppt und die Beschäftigungszahlen steigen wieder. Demgegenüber werde es jedoch verstärkt Insolvenzen nach dem Ende der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht am 30. September geben, kündigt das Institut an.

    Corona hat bundesweit Handel und Industrie gleichermaßen hart getroffen. Unabhängig ob selbstständig oder angestellt, national oder international aufgestellt. Die Langzeitfolgen beginnen sich erst jetzt abzuzeichnen.

    Branche
    Umso positiver müssen daher die Signale aus der Branche gewertet werden. Im Fachhandel reagiert man mit angepassten Veranstaltungsformaten, setzt auf individuellen Service und herausragende Fachkompetenz. Auch die Hersteller zeigen Flagge mit neuen Produkten und Präsenz im Außendienst. Nicht zuletzt will die Messe Dortmund mit dem ITS Hub am 3. und 4. November ein Zeichen setzten.

    Alternative
    Fakt ist, ob mit oder ohne Impfstoff, dass das öffentliche Leben nicht erneut eingeschränkt werden darf. Wenn die Alternative Maske oder Lockdown heißt, dann lieber ein Stück Stoff im Gesicht und ein paar Zentimeter mehr zu seinem Gegenüber.

    Jetzt noch ein Hinweis in eigener Sache: Nächste Woche ist an dieser Stelle mein Kollege Marc Reisner wieder für Sie da.

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

    Ihre
    Kerstin Kopp
    Redaktion DTZ

  • Schlüsselrolle als Einfuhrland

    GRÄFELFING // Im vergangenen Jahr hat der Zoll rund 60 Millionen Zigaretten beschlagnahmt, die illegal nach Deutschland eingeführt werden sollten. Im Vergleich zu den Vorjahren (2018: 62 Millionen Stück und 2017: 77 Millionen Stück) entspricht dies einem Rückgang von insgesamt knapp 22 Prozent. Ein Erfolg für den Fiskus. Doch der Schein trügt.

    Eine unabhängige KPMG-Studie, die von Philip Morris International (PMI) in Auftrag gegeben wurde, zeigt: „Der Kauf ausländischer und illegaler Ware trägt zu erheblichen Steuerverlusten für den deutschen Fiskus bei“, erklärt Markus Schütz, Manager Illicit Trade Prevention Germany bei der Philip Morris GmbH in Gräfelfing bei München.

    Legale und illegale Einfuhr
    Von über 85 Milliarden 2019 in Deutschland konsumierten Zigaretten, stammen demnach knapp 15 Milliarden Stück aus dem Ausland. Aus den Studienergebnissen geht weiterhin hervor, dass alleine aus Polen und Tschechien im vergangenen Jahr über neun Milliarden Zigaretten nach Deutschland kamen. Hierbei handelt es sich nicht nur um die Einfuhr legaler Freimengen, sondern auch um gefälschte und unversteuerte Zigaretten. Rund 3,5 Milliarden Zigaretten, knapp ein Viertel aller Grenzverkäufe, stuft die Studie als „Counterfeit and Contraband“-Produkte ein – also Produkte, die illegal eingeführt wurden oder gefälscht sind. Den größten Anteil bilden hierbei die geschmuggelten Zigaretten.

    Transfer in Nachbarländer
    Nicht alle eingeführten Zigaretten sind dabei allein für Deutschland bestimmt: Viele wurden in umliegende Länder mit höheren Zigarettenpreisen, beispielsweise in das Vereinigte Königreich, weitertransportiert.

    Auch wenn die allgemein rückläufigen Zahlen des innerdeutschen Zigarettenkonsums (etwa zwei Milliarden weniger Zigaretten als 2018) als positiv einzustufen sind, so gibt der anhaltend hohe Konsum nicht-deutscher und oft unversteuerter und gefälschter Produkte Anlass zur Sorge. Neben dem enormen Verlust an Steuereinnahmen stellen vor allem Fälschungen eine Gefahr für die Raucher dar, da sie zumeist nicht die europäischen Qualitätsstandards erfüllen. Außerhalb der offiziellen Lieferketten hergestellte und vertriebene Tabakwaren unterliegen keinerlei Kontrolle und Regulierungen wie Warnhinweisen. So untergräbt dieser illegale Handel die Bemühungen, etwa über die Gesundheitsgefahren aufzuklären und so den Anteil der Raucher zu reduzieren.

    Zusammenarbeit mit Behörden
    Philip Morris Deutschland arbeitet eigenen Angaben zufolge seit vielen Jahren mit den lokalen und bundesweiten Strafverfolgungs- und Zollbehörden zusammen, um den illegalen Tabakhandel in Deutschland und Europa zu bekämpfen.

    Hierbei wurde die Erfahrung gemacht, dass vor allem Weiterbildungsmaßnahmen zur Erkennung gefälschter Waren sowie eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Behörden wichtige Erfolgsfaktoren für die Bekämpfung des illegalen Tabakhandels sind.

    pi

  • Neue BAT-Spitze

    HAMBURG // Bei BAT in Deutschland und Central Europe North hat es zum Monatsbeginn einen Führungswechsel gegeben. Der bisherige Vorstandsvorsitzende, Ralf Wittenberg (55), steht seit 1. August an der Spitze der BAT-Gruppe in Kanada. Seine Aufgaben in Deutschland sowie für Österreich, die Schweiz (DACH), Polen und die baltischen Staaten übernimmt Oliver Engels.

    Laufbahn
    Der 51-jährige Engels kam 2014 von Unilever als Marketingdirektor Deutschland zu BAT und übernahm 2017 die Marketingverantwortung für DACH. 2018 wechselte er in die Konzernzentrale nach London und war zuletzt Group Head of Brands Combustibles.

    Seine berufliche Laufbahn begann Engels im Jahr 1996 bei Unilever als Sales & Marketing Trainee. Danach bekleidete er mehrere Funktionen im Vertriebsaußendienst, im lokalen Markenmanagement, im Innovationsmanagement sowie im europäischen und globalen Markenmanagement, bevor er 2012 als Head of the European Skin Category das Skin-Business verantwortete. Engels kennt sich nicht nur im klassischen Zigarettengeschäft aus, sondern legte bereits 2015 mit der Einführung der E-Zigarette Vype in Deutschland auch die Grundlage für die Entwicklung zu einem „Multi-Category“-Konsumgüterunternehmen.

    Verantwortung
    Ralf Wittenberg, der seit 1995 für BAT tätig ist, war seit 2014 Vorstandsvorsitzender von BAT in Deutschland. Darüber hinaus übernahm er 2017 die Verantwortung für die Schweiz und Österreich sowie Anfang dieses Jahres zusätzlich für Polen, Lettland, Estland und Litauen.

    Oliver Engels wird neben der Rolle des Area Director Central Europe North auch die Funktion des Sprechers der deutschen BAT-Gesellschaften übernehmen.

    Außerdem hat der Vorstand des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) vorgeschlagen, Oliver Engels als Nachfolger von Ralf Wittenberg in den Vorstand zu wählen.

    pnf

  • Juul schließt Online-Shop

    HAMBURG // Wie geht es weiter bei Juul? Der amerikanische Hersteller von E-Zigaretten und Liquid-Kapseln ist seit rund eineinhalb Jahren am deutschen Markt vertreten und kommt nicht zur Ruhe. Jetzt gibt es neue Veränderungen.

    Mit großen Erwartungen war Juul in Deutschland an den Start gegangen. Der damalige Deutschland-Chef Markus Kramer und der frühere Verkaufsleiter Dominik Hamacher kündigten im Interview mit DTZ herausragendes Wachstum an, im Handel waren die Produkte der Amerikaner fast überall prominent vertreten.

    Evali
    Dann allerdings ließ die Dynamik etwas nach. Zunächst bremste die neue Lungenkrankheit Evali in Sippenhaft neben allen anderen Anbietern der E-Branche auch Juul in den USA, dann schließlich praktisch weltweit aus.

    Rechtsstreit
    Es folgte der öffentliche Rechtsstreit mit Konkurrent Nikoliquids. Kramer verließ vor etwa einem halben Jahr das Unternehmen. Das gerade beschlossene Werbeverbot für E-Zigaretten und Liquids trägt sicher nicht zu größerem Vertrauen bei. Und die Corona-Krise dürfte ebenfalls gravierende negative Auswirkungen gehabt haben. Allerdings hatte Unternehmenssprecher Tobias Gerlach erklärt, die Pandemie habe keinen Einfluss auf die schon erfolgten Entscheidungen gehabt. Bereits vor einigen Wochen hatte das Unternehmen, das seinen Deutschland-Sitz in Hamburg hat, seinen Vertrieb nämlich neu aufgestellt, schlanker gemacht – und zugleich eine ganze Reihe von Mitarbeitern entlassen. Mittlerweile dürfte die Zahl der Beschäftigten deutlich unter 50 liegen.

    Nun hat Juul Labs erneut Veränderungen seiner deutschen Organisation als Ergebnis einer strategischen Überprüfung seines Geschäfts angekündigt. Ziel sei es, das Unternehmen neu aufzustellen, Vertrauen zu gewinnen und das Potenzial von risikoreduzierten Produkten für erwachsene Raucher zu fördern und zugleich den Konsum durch Minderjährige zu bekämpfen, heißt es in einer Mitteilung.

    Geschäftsmodell
    Im Zuge dieser Neubewertung sei man in dem Unternehmen zu dem Ergebnis gekommen, dass das Geschäftsmodell in Deutschland in seiner derzeitigen Form nicht tragfähig sei. Daher seien die Aufstellung angepasst und das Team in Deutschland verkleinert worden. Betroffen war vor allem der Außendienst.

    Neuausrichtung
    Juul erklärt aktuell, man werde als Teil dieser Neuausrichtung ab sofort keine Produkte mehr auf seiner deutschen Website verkaufen. Juul-Produkte blieben jedoch weiterhin flächendeckend im Handel erhältlich. Bereits vor wenigen Wochen hatte Sprecher Gerlach erklärt, was er jetzt wiederholt: „Unsere Mission, erwachsene Raucher zur Abkehr von herkömmlichen Zigaretten zu bewegen, gilt auch weiter, und wir bleiben auch in Zukunft dem deutschen Markt verpflichtet. Jetzt geht es darum, Juul Labs Deutschland für eine langfristige Zukunft neu aufzustellen.“

    Ausblick
    Die Branche und der Dampfer-Fachhandel in Deutschland leiden immer noch unter den fünfwöchigen Geschäftsschließungen im März und April. Das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) hatte jüngst berichtet, es rechne 2020 mit einem Gesamtumsatz von rund 450 Millionen Euro. Für 2021 erwartet die Branche demzufolge einen Zuwachs um zirka 20 Prozent auf rund 550 Millionen Euro. Zum Vergleich: Gegen Ende des Jahres 2019 hatte das BfTG die Umsatzprognose für den deutschen E-Zigarettenmarkt für das abgelaufene Jahr von 570 auf 500 Millionen Euro korrigiert.

    red

  • Liebe Leserin, lieber Leser,

    es könnte alles so einfach sein: In einer idealen Welt gibt es keine Diskussion über das Für und Wider einer Maskenpflicht. Die Menschen erkennen die Notwendigkeit, sich und andere damit zu schützen.

    Neue Gangart
    Aber das wäre wie gesagt zu einfach. Die Entscheidungsträger in Deutschland tun sich schwer. Statt vorausschauend zu handeln, wurde erst nachdem die Infektionszahlen wieder angestiegen sind mit einer verschärften Gangart reagiert. Nordrhein-Westfalen kündigte als erstes Bundesland an, Maskenmuffel im öffentlichen Nahverkehr mit 150 Euro zur Kasse zu bitten. Andere, darunter Niedersachsen und Schleswig-Holstein, zogen nach.

    Für Diskussionsstoff sorgt die Maske auch in den Klassenzimmern der Republik. Bei der Frage wer, wo und wie lang den Mund-Nasen-Schutz tragen soll, herrscht kein Konsens unter den 16 Ländern.

    Glaubensfrage
    Die Maske wird zur Glaubensfrage, schreibt Dirk Kurbjuweit im Spiegel-Newsletter „Die Lage am Morgen“: „Es spricht viel dafür, dass die Masken wirken. Der Rest ist dann Glaube, und so war es ja immer. Je weniger die Menschen wussten, desto mehr verließen sie sich auf ihren Glauben. Eine gewisse Einheitlichkeit der Verkündigung würde aber helfen.“

    Verantwortung
    Keine Frage des Glaubens sieht Maly Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, hingegen im Verhalten einzelner, die in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen demonstrierten. Im Interview mit der „Allgemeinen Zeitung Mainz“ sagt sie: „Es geht nicht nur um die relativ egoistische Frage, ob ich mich selbst dem Risiko aussetze, sondern darum, dass das eigene Verhalten die ganze Gesellschaft betrifft.“

    Die Maske wird zur Selbstverständlichkeit im Kampf gegen Covid-19. Für die meisten gehört sie längst zum täglichen Leben dazu.

    Selbstverständlichkeit
    Wie ich kürzlich bei einem unserer Freunde beobachten konnte. Wir saßen auf unserer Terrasse. Die Zeit war fortgeschritten, und er wollte gehen. Noch im Gespräch erhebt er sich und setzt wie selbstverständlich seine Maske auf. Keiner der Anwesenden verlor ein Wort darüber. Wir leben schließlich in besonderen Zeiten. Plaudernd gehen wir durchs Wohnzimmer in Richtung Haustür. Plötzlich fällt ihm auf, dass er Maske trägt. Amüsiert nimmt er sie ab und verabschiedet sich.

    Wenn alles so einfach wäre.

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

    Ihre
    Kerstin Kopp
    Redaktion DTZ

  • Gemischte Bilanz bei Presse-Erzeugnissen

    BERLIN // Die Corona-Pandemie hat für die Gesamtauflagen der einzelnen Print-Gattungen am deutschen Pressemarkt unterschiedliche Folgen. Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) meldete die aktuellen Zahlen der Auflagenerhebung. Verlierer sind die Zeitungen und Zeitschriften, die ein größeres Maß ihrer Einzelverkäufe über den Bahnhofs- und Flughafenhandel erzielten – diese Verkaufsstellen waren während des Lockdowns wenig frequentiert oder geschlossen.

    Gestiegene Gesamtverkäufe
    Für die Zeitungen sind bei den wöchentlich erscheinenden Titeln gestiegene Gesamtverkäufe zu verbuchen. Bei der Tagespresse werden die Verluste im Einzelverkauf und bei den Bordexemplaren durch eine weitgehend stabile Abo-Auflage abgefedert. Hingegen führen die Corona-bedingten Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens – die Schließung des Einzelhandels und dienstleistenden Gewerbes, die Einschränkungen der Mobilität zu Beginn der Haupturlaubszeit – bei den Publikumszeitschriften im Einzelverkauf, Lesezirkel-Vertrieb sowie im Absatz von Bordexemplaren zu deutlich gesunkenen Verkäufen. Gleiches gilt für den Einzelverkauf der Fachpresse und den Absatz von Kundenzeitschriften zur Weitergabe an Kunden des Einzelhandels. Von den insgesamt 5692 von der IVW erhobenen Auflagenmeldungen wurden von den Verlagen zu 490 Meldungen Pandemie bedingt keine Zahlen übermittelt, was mit Blick auf die Rückgänge in den Gesamtauflagen der einzelnen Mediengattungen zu berücksichtigen ist.

    Tageszeitungen
    Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im zweiten Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag knapp 14,1 Millionen Exemplare und damit 7,6 Prozent weniger als im Vorjahr (2 / 2019: 15,2 Millionen Stück); gegenüber dem Vorquartal liegt der aktuelle Rückgang bei minus 3,28 Prozent (1 / 2020: 14,6 Millionen Stück). Weiter positiv entwickeln sich die Auflagenanteile digitaler Ausgaben. Die Anzahl als ePaper abgesetzter Tageszeitungsexemplare stieg im zweiten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr um rund ein Fünftel auf 1,8 Millionen Exemplare (2 / 2019: 1,5 Millionen verkaufte elektronische Ausgaben). Die verkaufte Auflage der „Bild“ sank laut Angaben von meedia (inklusive der „B.Z.“) auf etwa 1,2 Exemplare – ein Minus von 17,4 Prozent.

    Einbruch des Flugverkehrs belastet Auflage
    Auch Titel mit einem hohen Anteil an Bordexemplaren verloren laut dem Pressedienst „Meedia“ durch den völligen Einbruch des Flugverkehrs erhebliche Teile ihrer Auflage – so sank die verkaufte Auflage des Handelsblatts trotz einer stabilen Abo-Auflage um rund zehn Prozent, weil die Zahl der Bordexemplare von rund 25 000 Exemplaren praktisch auf Null fiel – laut IVW waren es im zweiten Quartal exakt neun Exemplare. Unter dem Strich lag die verkaufte Auflage der Wirtschaftszeitung bei 120 000 Exemplaren (minus 10,3 Prozent).

    Verluste bei überregionalen Tageszeitungen
    Ähnlich ging es der „Süddeutschen Zeitung“: Hier blieben von ebenfalls über 25.000 Exemplaren nur noch rund 2200 Stück übrig – in der Folge sank trotz weitgehend stabiler Abos die verkaufte Auflage um knapp neun Prozent auf knapp 308.000 Exemplare.

    Die größten Verluste bei den überregionalen Tageszeitungen verzeichnet die „Welt“, deren Auflage um 43 Prozent auf unter 68.100 gesunken ist. Die Auflage der „Welt am Sonntag“ sinkt um rund 36.000 Exemplare auf 348.000 Exemplare. Die Auflage der „Bild am Sonntag“ geht um elf Prozent auf zirka 712.400 Exemplare zurück, die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ verzeichnet ein Minus von 19,4 Prozent auf 190.600 Exemplare – Hauptgrund ist auch hier die zusammengebrochene Auflage (91 Prozent).

    Wochenzeitungen
    Nach einem Auflagenminus zu Jahresbeginn verzeichnen die Wochenzeitungen im zurückliegenden Quartal einen merklichen Anstieg ihrer Gesamtverkäufe. Mit rund 1,6 Millionen abgesetzten Exemplaren steigern die wöchentlich erscheinenden Zeitungen ihre verkaufte Auflage im direkten Jahresvergleich um rund 2,2 Prozent (2/2019: rund 1,6 Millionen Stück). Gegenüber dem Vorquartal legen die aktuell ermittelten Verkäufe um ein Prozent zu (1/2020: rund 1,6 Millionen Exemplare). Dabei wird das Auflagenplus der Wochenzeitschriften hauptsächlich durch einen gestiegenen Absatz ihrer ePaper-Ausgaben erzielt, der im Jahresvergleich bei den Abonnements um rund 37 Prozent zulegt.

    Publikumszeitschriften
    Im zweiten Quartal 2020 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit rund 58,7 Millionen Exemplaren um knapp 28 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahrs (2/2019: 81,5 Millionen Stück). Gegenüber dem Vorquartal (1/2020: 64,2 Millionen abgesetzte Exemplare) sind die Verluste deutlich schwächer; hier betragen die Einbußen minus 8,5 Prozent. Hintergrund des im Jahresvergleich deutlich stärkeren Rückgangs der Gesamtverkäufe ist die vertriebliche Neuausrichtung der ADAC-Mitgliederzeitschrift „Motorwelt“, die im vierten Quartal 2019 noch mit zuletzt 13,6 Millionen Exemplaren bei den abonnierten Mitgliederstücken zur verkauften Gesamtauflage der Publikumspresse beitrug. Die weiteren Rückgängen gehen zulasten der von Corona besonders beeinträchtigten Vertriebskanäle Einzelverkauf (minus 11,7 Prozent), Lesezirkel (minus 23,3 Prozent) und – aufgrund des fast zum vollständigen Erliegen gekommenen Flugverkehrs – der Exemplare mit einem Minus von rund 79 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis.

    Corona schlägt beim „Stern“ zu: Wegen einbrechender Einzel- (minus 85 Prozent), Lesezirkel- (minus 30 Prozent) und sonstiger Verkäufe (minus 51 Prozent) sowie eines 6,7-Prozent-Minus im Einzelverkauf kommt das „G+J“-Magazin nur noch auf knapp 378.000 Gesamtverkäufe, das sind 18,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

    Die Zeitschrift „Bunte“ verliert 20,3 Prozent an verkaufter Auflage, alle besagten Sparten liegen stark im Minus, die Abos nur leicht (4,3 Prozent). Nur wenig besser sind die Zahlen bei Funkes „Bild der Frau“, die in allen Sparten und insgesamt 10,7 Prozent ihrer Verkäufe verliert. Im hochauflagigen Segment der Programmzeitschriften dagegen wütet Corona weniger. „TV 14“ von Bauer zum Beispiel, einer der größten Titel hier, bleibt bei seinen Verlusten auf dem Niveau früherer Quartale und kommt auf 1,8 Millionen Hefte (minus 5,7 Prozent).

    pi /kh

  • Neuer DB-Servicestore eröffnet

    FRANKFURT/ODER // Im Bahnhof Frankfurt/Oder hat jetzt ein neuer Servicestore der Deutschen Bahn (DB) eröffnet.

    Auf der modern eingerichteten Fläche von rund 100 Quadratmetern präsentiert das Convenience Store-Konzept der DB ein breites Angebot für die Reise und den täglichen Bedarf. Neben frischen Backwaren, warmen Snacks und Heißgetränken werden auch Tabakwaren, Zeitungen und Zeitschriften, Süßwaren und gekühlte Getränke den täglich rund 12.000 Besuchern des Bahnhofs angeboten. red

  • Veranstaltungsreihe startet wieder

    BERLIN / STUTTGART // In der größten Ludwig-Buchhandlung der Unternehmensgruppe, der Filiale im Leipziger Hauptbahnhof, startet nach der Corona-Pause im September wieder ein Herbstprogramm mit Autorenlesungen.

    Auf Grundlage der entsprechenden sächsischen Schutzverordnung und der Hygienevorschriften dürfen wieder maximal 70 Personen an den Veranstaltungen teilnehmen – so der aktuelle Stand.
    Die Vortragsreihe in Leipzig startet am 2. September, weitere Termine folgen am 1. und 8. Oktober sowie am 3., 10. und am 17. November.

    Für die Buchhandlung Ludwig im Kölner Hauptbahnhof kündigt das Unternehmen eine Lesung am 8. Oktober an. Weitere Termine werden wegen eines in der Schwebe befindlichen Umzugs innerhalb des Bahnhofs kurzfristig mitgeteilt. red