Schlagwort: Pandemie

  • Siebter Habanos Day wird auf April verschoben

    WALDSHUT-TIENGEN // Nach sorgfältiger Abwägung hat sich der deutsche Habanos-Alleinimporteur 5th Avenue Products entschieden, den für den 10. Oktober geplanten siebten Habanos Day auf den 24.  April 2021 zu verschieben. Hintergrund der Entscheidung sind die Unwägbarkeiten weiterer politischer Schritte zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

    Aktuelle Situation
    „Angesichts der aktuellen Situation müssen wir davon ausgehen, dass die behördlichen Auflagen auf absehbare Zeit nicht gelockert werden. Und selbst wenn diese bis zum 10. Oktober aufgehoben werden sollten, so geht es am Ende des Tages nicht nur um den Schutz und die Sicherheit der Teilnehmer, sondern auch um das gute Gefühl beim gemeinsamen Genießen, Fachsimpeln und Netzwerken“, betont der Veranstalter.

    Tagungsort
    Tagungsort ist Schloss Bückeburg, der Stammsitz des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe in Bückeburg. Dieses rund 19 000 Einwohner zählende Städtchen liegt zirka zehn Kilometer östlich von Minden und etwa 50 Kilometer westlich von Hannover.

    Seminarprogramm
    Auch 2021 soll es ein attraktives Seminarprogramm mit bekannten Klassikern und neuen Highlights geben. Spirituosenexperte Jürgen Deibel hält einen Workshop zur Fassreifung von Whisky, Jörg Werker, Key-Account-Manager bei S. T. Dupont, führt ein in die Welt der Feuerzeuge, Röstmeister und Kaffeesommelier Erik Brockholz lädt zu einer Kaffeeverkostung. Außerdem präsentiert Rumbotschafterin Solveig Gerz-Stamenkovic Spezialitäten aus Mauritius, und Ronan Lamballais, regionaler Verkaufsleiter des Unternehmens Bremer Weinkolleg, gibt in seinem Seminar einen Einblick in Geschichte, Entstehung und Produktion von Portwein.

    Zigarren
    Erneut bittet Humidorbauer Marc André zum Vergleichsrauchen von Zigarren, während ein Spitzen-Torcedor aus Kuba den richtigen Dreh beim Zigarrenrollen verrät. Mit einem kubanischen Abend klingt der Tag genussvoll aus.

    Dem Habanos Day vorgelagert ist ein „Smoke-in“ am Vorabend. Dazu ist eine Anmeldung erforderlich.

    red

  • Gemischte Bilanz bei Presse-Erzeugnissen

    BERLIN // Die Corona-Pandemie hat für die Gesamtauflagen der einzelnen Print-Gattungen am deutschen Pressemarkt unterschiedliche Folgen. Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) meldete die aktuellen Zahlen der Auflagenerhebung. Verlierer sind die Zeitungen und Zeitschriften, die ein größeres Maß ihrer Einzelverkäufe über den Bahnhofs- und Flughafenhandel erzielten – diese Verkaufsstellen waren während des Lockdowns wenig frequentiert oder geschlossen.

    Gestiegene Gesamtverkäufe
    Für die Zeitungen sind bei den wöchentlich erscheinenden Titeln gestiegene Gesamtverkäufe zu verbuchen. Bei der Tagespresse werden die Verluste im Einzelverkauf und bei den Bordexemplaren durch eine weitgehend stabile Abo-Auflage abgefedert. Hingegen führen die Corona-bedingten Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens – die Schließung des Einzelhandels und dienstleistenden Gewerbes, die Einschränkungen der Mobilität zu Beginn der Haupturlaubszeit – bei den Publikumszeitschriften im Einzelverkauf, Lesezirkel-Vertrieb sowie im Absatz von Bordexemplaren zu deutlich gesunkenen Verkäufen. Gleiches gilt für den Einzelverkauf der Fachpresse und den Absatz von Kundenzeitschriften zur Weitergabe an Kunden des Einzelhandels. Von den insgesamt 5692 von der IVW erhobenen Auflagenmeldungen wurden von den Verlagen zu 490 Meldungen Pandemie bedingt keine Zahlen übermittelt, was mit Blick auf die Rückgänge in den Gesamtauflagen der einzelnen Mediengattungen zu berücksichtigen ist.

    Tageszeitungen
    Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im zweiten Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag knapp 14,1 Millionen Exemplare und damit 7,6 Prozent weniger als im Vorjahr (2 / 2019: 15,2 Millionen Stück); gegenüber dem Vorquartal liegt der aktuelle Rückgang bei minus 3,28 Prozent (1 / 2020: 14,6 Millionen Stück). Weiter positiv entwickeln sich die Auflagenanteile digitaler Ausgaben. Die Anzahl als ePaper abgesetzter Tageszeitungsexemplare stieg im zweiten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr um rund ein Fünftel auf 1,8 Millionen Exemplare (2 / 2019: 1,5 Millionen verkaufte elektronische Ausgaben). Die verkaufte Auflage der „Bild“ sank laut Angaben von meedia (inklusive der „B.Z.“) auf etwa 1,2 Exemplare – ein Minus von 17,4 Prozent.

    Einbruch des Flugverkehrs belastet Auflage
    Auch Titel mit einem hohen Anteil an Bordexemplaren verloren laut dem Pressedienst „Meedia“ durch den völligen Einbruch des Flugverkehrs erhebliche Teile ihrer Auflage – so sank die verkaufte Auflage des Handelsblatts trotz einer stabilen Abo-Auflage um rund zehn Prozent, weil die Zahl der Bordexemplare von rund 25 000 Exemplaren praktisch auf Null fiel – laut IVW waren es im zweiten Quartal exakt neun Exemplare. Unter dem Strich lag die verkaufte Auflage der Wirtschaftszeitung bei 120 000 Exemplaren (minus 10,3 Prozent).

    Verluste bei überregionalen Tageszeitungen
    Ähnlich ging es der „Süddeutschen Zeitung“: Hier blieben von ebenfalls über 25.000 Exemplaren nur noch rund 2200 Stück übrig – in der Folge sank trotz weitgehend stabiler Abos die verkaufte Auflage um knapp neun Prozent auf knapp 308.000 Exemplare.

    Die größten Verluste bei den überregionalen Tageszeitungen verzeichnet die „Welt“, deren Auflage um 43 Prozent auf unter 68.100 gesunken ist. Die Auflage der „Welt am Sonntag“ sinkt um rund 36.000 Exemplare auf 348.000 Exemplare. Die Auflage der „Bild am Sonntag“ geht um elf Prozent auf zirka 712.400 Exemplare zurück, die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ verzeichnet ein Minus von 19,4 Prozent auf 190.600 Exemplare – Hauptgrund ist auch hier die zusammengebrochene Auflage (91 Prozent).

    Wochenzeitungen
    Nach einem Auflagenminus zu Jahresbeginn verzeichnen die Wochenzeitungen im zurückliegenden Quartal einen merklichen Anstieg ihrer Gesamtverkäufe. Mit rund 1,6 Millionen abgesetzten Exemplaren steigern die wöchentlich erscheinenden Zeitungen ihre verkaufte Auflage im direkten Jahresvergleich um rund 2,2 Prozent (2/2019: rund 1,6 Millionen Stück). Gegenüber dem Vorquartal legen die aktuell ermittelten Verkäufe um ein Prozent zu (1/2020: rund 1,6 Millionen Exemplare). Dabei wird das Auflagenplus der Wochenzeitschriften hauptsächlich durch einen gestiegenen Absatz ihrer ePaper-Ausgaben erzielt, der im Jahresvergleich bei den Abonnements um rund 37 Prozent zulegt.

    Publikumszeitschriften
    Im zweiten Quartal 2020 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit rund 58,7 Millionen Exemplaren um knapp 28 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahrs (2/2019: 81,5 Millionen Stück). Gegenüber dem Vorquartal (1/2020: 64,2 Millionen abgesetzte Exemplare) sind die Verluste deutlich schwächer; hier betragen die Einbußen minus 8,5 Prozent. Hintergrund des im Jahresvergleich deutlich stärkeren Rückgangs der Gesamtverkäufe ist die vertriebliche Neuausrichtung der ADAC-Mitgliederzeitschrift „Motorwelt“, die im vierten Quartal 2019 noch mit zuletzt 13,6 Millionen Exemplaren bei den abonnierten Mitgliederstücken zur verkauften Gesamtauflage der Publikumspresse beitrug. Die weiteren Rückgängen gehen zulasten der von Corona besonders beeinträchtigten Vertriebskanäle Einzelverkauf (minus 11,7 Prozent), Lesezirkel (minus 23,3 Prozent) und – aufgrund des fast zum vollständigen Erliegen gekommenen Flugverkehrs – der Exemplare mit einem Minus von rund 79 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis.

    Corona schlägt beim „Stern“ zu: Wegen einbrechender Einzel- (minus 85 Prozent), Lesezirkel- (minus 30 Prozent) und sonstiger Verkäufe (minus 51 Prozent) sowie eines 6,7-Prozent-Minus im Einzelverkauf kommt das „G+J“-Magazin nur noch auf knapp 378.000 Gesamtverkäufe, das sind 18,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

    Die Zeitschrift „Bunte“ verliert 20,3 Prozent an verkaufter Auflage, alle besagten Sparten liegen stark im Minus, die Abos nur leicht (4,3 Prozent). Nur wenig besser sind die Zahlen bei Funkes „Bild der Frau“, die in allen Sparten und insgesamt 10,7 Prozent ihrer Verkäufe verliert. Im hochauflagigen Segment der Programmzeitschriften dagegen wütet Corona weniger. „TV 14“ von Bauer zum Beispiel, einer der größten Titel hier, bleibt bei seinen Verlusten auf dem Niveau früherer Quartale und kommt auf 1,8 Millionen Hefte (minus 5,7 Prozent).

    pi /kh

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    schön, dass Sie auch diesen Newsletter lesen. Mittlerweile sind wir wieder zum gewohnten Rhythmus zurückgekehrt. Sie erhalten unsere Informationen jeden Freitag bis 12 Uhr.

    Wir werden ja mit Studien derzeit förmlich überschwemmt. Ein Papier der Universität Osnabrück zeichnet da ein erfreuliches Bild von der gesellschaftlichen Stimmung im Land. Rund 41 Prozent der Befragten stellen demnach fest, die Gesellschaft sei solidarischer geworden. Fast so hoch ist der Anteil derer, die meinen, der Gemeinsinn sei gestärkt worden. Um die 60 Prozent sagen, man sei wieder stärker mit der Natur verbunden und man gehe achtsamer mit dem Leben um. Und über 65 Prozent geben an, man schenke den kleinen Dingen im Leben wieder mehr Aufmerksamkeit. Wenn dazu auch gelegentlich eine gute Zigarre oder eine leckere Pfeife gehören, dann soll es dem Fachhandel recht sein.

    Erfreulich sind auch Zahlen des ifo-Instituts. Demnach geht es mit der Konjunktur in Deutschland unerwartet zügig wieder bergauf. Die sogenannte Konjunktur-Uhr der Wirtschaftsforscher steht erstmals seit Ende 2019 wieder auf „Aufschwung“. Nur Lars Feld, der Chef der Wirtschaftsweisen, tritt ein wenig auf die Euphoriebremse: „Wie die Erholung weitergehen wird, hängt maßgeblich vom Infektionsgeschehen ab.“

    Lassen Sie uns deshalb noch einmal einen Blick auf diese Zahlen werfen – schließlich hat Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), gerade erst gewarnt, wir befänden uns in einer sich rasant entwickelnden Pandemie.“ Zuletzt waren es 684 Neuinfizierte an einem Tag. Das klingt relativ viel. Ich habe mir einige Daten des RKI angesehen und für die vergangenen vier Wochen das Verhältnis zwischen positiven Testergebnissen und der Zahl der durchgeführten Tests ausgerechnet. Das lag vor vier Wochen bei 0,6 Prozent, dann bei 0,5, bei 0,6 und in der zurückliegenden Woche (jeweils von Mittwoch bis Dienstag) bei knapp 0,7 Prozent. Wenn man weiß, dass – abhängig von verschiedenen Faktoren, etwa 0,5 bis 1,0 Prozent der Getesteten „falsch positiv“ sind, dann kommt man zumindest über die Wortwahl von Wieler ins Grübeln. Sie meinen, ich sei nun doch unter die Corona-Leugner gegangen? Nein, suchen Sie auf YouTube doch einfach einmal nach „Spahn ARD Positive“. Dann stoßen Sie auf ein kurzes Video (48 Sekunden vom 16. Juni), in dem unser Bundesgesundheitsminister genau das erläutert. Zusammengefasst: „Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht durch zu umfangreiches Testen zu viele falsch Positive haben, weil die Tests ja nicht 100 Prozent genau sind.“ So wird die Pandemie endlos dauern …

    Zum Schluss noch eine Information in eigener Sache: In den kommenden zwei Wochen lesen Sie an dieser Stelle Beiträge von meiner Kollegin Kerstin Kopp.

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
    Herzlich, Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Gemischte Bilanz bei Presse

    BERLIN // Die Corona-Pandemie hat für die Gesamtauflagen der einzelnen Printgattungen am deutschen Pressemarkt unterschiedliche Folgen: Für die Zeitungen sind bei den wöchentlich erscheinenden Titeln gestiegene Gesamtverkäufe zu verbuchen. Bei der Tagespresse werden die Verluste im Einzelverkauf und bei den Bordexemplaren durch eine weitgehend stabile Abo-Auflage abgefedert.

    Hingegen führen die Corona-bedingten Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens – die Schließung des Einzelhandels und dienstleistenden Gewerbes, die Einschränkungen der Mobilität zu Beginn der Haupturlaubszeit – bei den Publikumszeitschriften im Einzelverkauf, Lesezirkel-Vertrieb sowie im Absatz von Bordexemplaren zu deutlich gesunkenen Verkäufen, meldet die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW).

    Tageszeitungen schwächer
    Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im zweiten Quartal des laufenden Jahres den Angaben zufolge durchschnittlich pro Erscheinungstag 14,09 Millionen Exemplare und damit 7,62 Prozent weniger als im Vorjahr (2/2019: 15,25 Millionen Stück).

    Nach einem Auflagenminus zu Jahresbeginn verzeichnen die Wochenzeitungen im zurückliegenden Quartal einen merklichen Anstieg ihrer Gesamtverkäufe. Mit rund 1,64 Millionen abgesetzten Exemplaren steigern die wöchentlich erscheinenden Zeitungen ihre verkaufte Auflage im direkten Jahresvergleich um rund 2,2 Prozent (2/2019: rund 1,61 Millionen Stücke).

    Einbruch der Publikumspresse
    Die Publikumspresse liegt mit rund 58,71 Millionen Exemplaren um 27,96 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (2/2019: 81,49 Millionen Stück).
    pi

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    wissen Sie, was ich an der Corona-Krise mag? Die Verlässlichkeit, mit der neue Erkenntnisse innerhalb weniger Wochen, manchmal nur Tagen auf den Kopf gestellt werden. Denken Sie nur an Hydroxychloroquin, das Malaria-Medikament, das erst Heilbringer war, dann verteufelt wurde und neuerdings als nutzlos gilt. Alles natürlich durch Studien belegt. Oder das Thema Impfstoff: Einer meiner Lieblingspolitiker, der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, orakelte noch Ende März: „Ich rechne damit, dass wir erst in einem Jahr einen Impfstoff bekommen.“ Jetzt verkündet er, er halte es für durchaus möglich, dass wie bei anderen Coronaviren gar kein Impfstoff gefunden werde. Das mag richtig sein, und ich gestehe Lauterbach wie anderen Wissenschaftlern zu, seine Meinung im Laufe der Monate zu ändern. Aber dass der Covid-Verursacher ein Coronavirus ist, wussten wir schon kurz nach dem Jahreswechsel. Und dass es keine Immunisierung gegen bestimmte Coronaviren gibt, auch. Oh, der neueste Knaller: Nachdem unter anderem die Weltgesundheitsorganisation WHO seit Wochen lautstark vor der Infektion durch Aerosole warnt, behaupten zwei Harvard-Forscher jetzt, Aerosole spielten eine eher untergeordnete Rolle. Manchmal täte insbesondere beim Bewerten solcher Studien eines gut: das Rückbesinnen auf altgriechische Philosophen. Denn wie sagte schon Platon? „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“

    Insolvenzen drohen
    Mit Blick auf einen ganz anderen Punkt wissen zumindest einige Experten, wie verzerrt die Wahrnehmung bestimmter Sachverhalte manchmal ist. Leider muss ich in diesem Zusammenhang noch einmal auf die drohende Insolvenzen-Welle zurückkommen, über die ich am Dienstag an dieser Stelle bereits geschrieben hatte. Dazu erklärte DIHK-Präsident Eric Schweitzer jüngst: „„Als es Deutschland gut ging, hatte man immer das Gefühl, die Stimmung ist schlechter als die Lage. Derzeit hat man das Gefühl, die Stimmung ist besser als die Lage.“ Wer auf die Kurstafeln der Weltbörsen schaut, der kann das nur bestätigen: Oder schaffen es viele Unternehmen mit staatlicher Hilfe doch noch, die Kurve zu kriegen?
    Ich bin gespannt, wie der Herbst verläuft. Und ich drücke allen Firmen beide Daumen. Zunächst aber die besten Wünsche für ein schönes Sommerwochenende oder – falls Sie in den Urlaub fahren – erholsame Ferien.
    Herzlich, Marc Reisner, Chefredakteur DTZ

  • Spürbare Erholung im Einzelhandel

    WIESBADEN // Nach massiven Rückgängen im März und April wegen der Corona-Krise stiegen die Umsätze im Einzelhandel im Mai wieder an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) setzten die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland real, also preisbereinigt, 3,8 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 4,6 Prozent mehr um als im Mai 2019. Und das, obwohl der Mai im vergangenen Jahr mit 25 Verkaufstagen sogar einen Verkaufstag mehr hatte.

    Klarer Aufwärtstrend
    Kalender- und saisonbereinigt war der Umsatz im Mai im Vergleich zum April 2020 real um 13,9 Prozent und nominal um 13,4 Prozent höher. Damit konnte der Einzelhandel die Corona-bedingten Umsatzeinbußen der Vormonate wieder ausgleichen. Gleichzeitig war dies der stärkste Anstieg gegenüber einem Vormonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Gründe hierfür sind die Geschäftsschließungen bis Mitte April und die anschließenden Lockerungen. Im April war der Umsatz noch real um 6,5 Prozent und nominal um 6,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken.
    Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Mai real 4,9 Prozent und nominal 8,4 Prozent mehr um als im Mai 2019. Dabei lag der Umsatz bei den Supermärkten, SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten real 6,4 Prozent und nominal 9,9 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln setzte im entsprechenden Vergleich hingegen real 6,6 Prozent und nominal 3,0 Prozent weniger um.

    Ungewöhnliche Veränderungen
    Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 3,5 Prozent und nominal um 3,3 Prozent. Das größte Plus zum Vorjahresmonat mit real 28,7 Prozent und nominal 28,8 Prozent erzielte der Internet- und Versandhandel. Veränderungsraten dieser Größenordnung sind selbst in dieser sehr dynamischen Branche ungewöhnlich und somit zu einem erheblichen Teil auf einen Sondereinfluss der Corona-Pandemie zurückzuführen.

    Branchenunterschiede
    Deutlich zugenommen hat auch der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem realen Plus von 8,6 Prozent. Noch nicht wieder auf dem Vorjahresniveau sind dagegen der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren und der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) mit real minus 22,6 Prozent beziehungsweise minus 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

    pnf

  • 5th Avenue gibt Ersparnis an den Handel weiter

    WALDSHUT-TIENGEN // Der Deutsche Bundestag hat am 29. Juni zur Stärkung der Binnennachfrage eine auf sechs Monate befristete Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent beschlossen.

    Umsetzung
    Diese gilt auch für sämtliche Tabakwaren. Da Tabakwaren in Deutschland jedoch der Preisbindung unterliegen und außerdem jedes Produkt mit einem Steuerzeichen versehen sein muss, lässt sich eine Preissenkung für banderolierte Ware wie etwa Zigarren und Zigarillos nicht kurzfristig umsetzen.

    Weitergabe
    5th Avenue hat deshalb beschlossen, den in der Corona-Pandemie betroffenen Tabakwarenfachhandel durch die volle Weitergabe der gesenkten Mehrwertsteuer zu unterstützen. Das Unternehmen hofft, dass diese Maßnahme dazu beiträgt, die wirtschaftliche Situation des Handels zu verbessern und dabei hilft, die Auswirkungen der Corona-Epidemie möglichst schnell zu überwinden.

    pi

  • Fakten für den Handel

    KÖLN // Marktzahlen, Statistiken sowie Kontaktdaten der Branche gesucht? Die BTWE-Fakten 2020 liefern die wesentlichen Kennziffern und Koordinaten aus den Bereichen Zigarette, Feinschnitt, Zigarre/Zigarillo, Pfeife, PRRP, Lotto und Presse.

    Übersichtlich, handlich und hilfreich
    Das Ganze übersichtlich, handlich, hilfreich und kompakt. In diesem Jahr natürlich auch mit den aktuellen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die BTWE-Fakten 2020 können Sie direkt beim[link|http://www.tabakwelt.de/] BTWE[/link] bestellen. Schicken Sie einfach eine E-Mail an [link|mailto:btwe@einzelhandel-ev.de]btwe@einzelhandel-ev.de[/link].

    Versand gegen Schutzgebühr
    Die Schutzgebühr für das Printexemplar beträgt für BTWE-Mitglieder 25 Euro und für Nichtmitglieder 55 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer und Versandkosten. Für die Zusendung der Pdf-Datei beträgt die Schutzgebühr für Mitglieder der Einzelhandelsorganisation 15 Euro und für Nichtmitglieder 35 Euro.

    pi

  • Mehr Zeit: Leser nutzen Krise zum Schmökern

    MAINZ // Die Corona-Krise hat unseren Alltag stark verändert. Auch wenn sich die Lage gerade ganz langsam entspannt, wird uns diese Pandemie noch sehr lange beschäftigen. So macht die Situation auch nicht vor den Verlagen halt und diese müssen aus der Not eine Tugend machen.

    Feele-Good-Literatur
    Seit Mitte März arbeitet der Cora-Verlag komplett aus dem Homeoffice, um seine Leser mit „Feel-Good“-Literatur zu versorgen. „Die Maßnahmen und Beschränkungen im öffentlichen Leben haben auch uns überrascht. Geschäftsschließungen im Zeitschriftenhandel, nicht ausgelieferte Ware für die Urlaubsziele im Ausland und eine verschobene Urlaubssaison an Nord- und Ostsee stellen uns vor große Herausforderungen. Mittlerweile können wir aber sagen, dass wir unsere Situation gut unter Kontrolle haben und es uns gelungen ist, den Absatz stabil zu halten. Es gibt genau zwei Gründe für diese Entwicklung: erstens unsere treuen Leserinnen und zweitens die gute Präsentation im Handel“, sagt Miran Bilic, Verlagsleiter Serie bei Harper Collins Deutschland: „Besonders in Krisenzeiten steigt das Bedürfnis nach schönen Dingen, die beim Entspannen helfen.“

    Genreliteratur
    Es gebe viele Vorurteile gegenüber Genreliteratur und oft würden Heftromane als Schund und bestenfalls als Schmonzetten abgetan: „Für unsere Leserinnen ist es aber Wohlfühllektüre, eine besonderes schöne Art des Abtauchens aus dem Alltag. Unsere Leserinnen gestalten diese Auszeit aktiv und geplant jeden Tag, und sie sind Vielleser. Im Durchschnitt sind sie nach zweieinhalb Stunden mit einem Roman fertig – da kommen jede Woche ein paar zusammen, besonders in Zeiten wie diesen.“

    Freizeitverhalten
    Durch die Pandemie mussten und müssen sich die Menschen mit ihrem Freizeitverhalten einschränken, auf Gewohntes verzichten und haben dadurch Zeit für andere Dinge. „Unsere Leserinnen nutzen diese zusätzliche freie Zeit, um zu lesen“, sagt Bilic: „Es ist gut zu wissen, dass wir uns auf unsere Leserinnen verlassen können, es motiviert alle Kollegen im Verlag und hilft, diese Krise zu überstehen. Wir bekommen viele Leserbriefe, in denen sich die Menschen bei uns bedanken, dass wir für sie da sind und ihnen mit unseren Romanen über schwere Zeiten geholfen haben. Im Gegenzug haben wir uns mit einer kleinen Kampagne an unsere Leserinnen gewandt.“

    1500 Autoren
    Etwa 1500 Autoren aus Großbritannien, den USA und Australien schreiben für Cora. „Es gibt auf dem ganzen Pressemarkt nichts Vergleichbares. Cora-Romane kann man nicht mit etwas anderem substituieren, nicht mit Netflix oder Amazon Prime und schon gar nicht mit einem Yellow-Press-Titel. Übrigens auch für den Händler sehr interessant“, sagt Miran Bilic: „Am Verkauf eines monatlich erscheinenden Cora-Romans für 6,20 Euro verdient der Händler über einen Euro, das entspricht fast dem Preis der meisten wöchentlichen Frauenzeitschriften.“

    Der zweite Grund für die stabile Entwicklung beim Cora-Verlag ist die gute Präsentation im Einzelhandel. Der Verlag investiert jährlich eigenen Angaben zufolge einen mittleren sechsstelligen Betrag in POS-Marketing und Verkaufsmöbel. Unabhängig von der aktuellen Situation seien Sichtbarkeit und eine ansprechende Warenpräsentation weitere Schlüsselfaktoren für Erfolg.

    Verkaufshilfen
    „Alle Verkaufshilfen sind für den Handel kostenlos, sie ermöglichen eine exklusive und hochwertige Präsentation und sind platzsparend konzipiert“, erklärt Bilic: „Aus vielen POS-Analysen wissen wir, dass man mit dem Einsatz von Verkaufshilfen den Absatz von Cora-Romanen um bis zu 40 Prozent steigern kann und das bei gleichem Wareneinsatz. Ein schöner Nebeneffekt für den Händler: Er gewinnt Zusatzfläche im meistens doch recht überfüllten Regal.“ Für den Fachhandel gibt es eine ganze Reihe an Verkaufshilfen passend zur Geschäftsgröße – ob hochwertige Fünfer-Acryl-Vorsatzschalen oder exklusive Drehsäulen.

    Cora-Collection
    Zum Jahresanfang hat Cora mit der „Cora-Collection“ eine neue Serie veröffentlicht: Die Leserinnen erwarten Romane nach dem Vorbild klassischer Hollywood-Kinofilme à la „Ein Herz und eine Krone“, „Ein Offizier und Gentleman“ oder „Manhattan Love Story“. Ein ansprechender, moderner Look sorgt Verlagsangaben zufolge alle vier Wochen für Aufmerksamkeit am Regal, 400 Seiten für 6,20 Euro. „Fans von Hollywood-Romantik finden in der Cora-Collection genau das Richtige für ihren Lesegeschmack“, verspricht Programmleiterin Bettina Lahrs.

    Krimireihe
    Mit der Krimireihe „Baccara Spezial“ ist der Verlag im Februar in Serie gegangen. Alle zwei Monate gibt es dreimal Geschichten in einem Band für 6,49 Euro. „Die neue Reihe ist eine sinnvolle Ergänzung unseres Portfolios“, sagt Lahrs. Natürlich komme im Angesicht der Gefahr die Liebe nicht zu kurz. Beide Reihen haben sich den Angaben zufolge mittlerweile gut im Markt etabliert und erzielen sehr ordentliche und stabile Verkäufe.

    Prognosen
    Diesen Sommer werden viele Deutsche Urlaub im eigenen Land machen, und laut Prognosen soll der Sommer besonders schön werden. Für alle, die sich nach Urlaub im Süden sehnen und ihre Traumreise nach Italien nicht antreten können, hat sich Cora etwas Besonderes überlegt. Mit „Julia Sommeredition“ und „Romana Sommeredition“ (Erstveröffentlichung: beide am 4. August) schickt der Verlag nicht nur den Sommer in die Verlängerung, sondern nimmt die Leserinnen mit auf eine ausgedehnte Italienreise. Beide Bände haben 448 Seiten Umfang und kosten 6,49 Euro.

    Weihnachten
    Weihnachten ist so etwas wie eine zweite Urlaubssaison für den Cora-Verlag. Traditionell erscheinen die Sonderbände dazu im Oktober. „Im vergangenen Jahr hatten wir ein ausgesprochen gutes Weihnachtsgeschäft, alle Sonderhefte haben sich sehr gut verkauft, teilweise deutlich über dem Vorjahresniveau“, resümiert Miran Bilic. „Aus diesem Grund haben wir uns für 2020 etwas Besonderes überlegt und gemeinsam mit dem POS-Marketing-Team des DPV ein spezielles Weihnachts-Display für den Handel konzipiert. Das wird alle unsere Saison-Ausgaben gemeinsam präsentieren. Verfügbar ist es ab Oktober und über uns oder den DPV bestellbar.“

    Verlagsleiter Mian Bilic wagt darüber hinaus eine vorsichtige Prognose: „Ich möchte nicht zu weit in die Zukunft schauen, aber im kommenden Jahr stehen dann ein paar Jubiläen an: 45 Jahre Cora-Verlag, 35 Jahre Bianca und Historical. Das heißt: Neben den üblichen Sonderbänden lassen wir uns sicher noch ein paar nette Überraschungen für den Handel einfallen.“

    kh /red

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    in der vergangenen Woche war ich im Elsass unterwegs, bekanntermaßen die wohl am schwersten von Covid-19 getroffene Region. Allerdings: Bis auf die Tatsache, dass sich die Urlauber noch ziemlich zurückhalten, wirken die Franzosen im Umgang mit dem Virus reichlich entspannt. Masken sind ab und zu obligatorisch, dann wieder empfohlen oder dringend empfohlen – aber halten tun sich nur wenige daran. Und in Straßburg sitzen die Menschen dicht gedrängt im Freien. Ich muss zugeben: Ich habe das als sehr wohltuend empfunden.

    Geschwindigkeiten
    Was ich gestern besonders spannend fand: Eine Studie der Universität Barcelona belegt offenbar, dass das Virus bereits in den Abwässern der Katalanen-Metropole vom März 2019 (!) nachgewiesen werden konnte. Das würde vieles, was die Wissenschaft bislang über Ausbreitungs- und Ansteckungsgeschwindigkeiten herausgefunden haben wollten, auf den Kopf stellen. Denn damit würde sich vermutlich bewahrheiten, was der Virologe Hendrik Streeck bereits im März (2020) sagte: Dass das Virus vermutlich längst unterwegs gewesen und letztlich nur durch Zufall als neuartiges Virus erkannt worden sei.

    Mehrwertsteuer
    Ach ja: Wie erwartet haben Bundestag und Bundesrat dem Konjunkturpaket der Bundesregierung zugestimmt. Damit kann die Mehrwertsteuer wie erwartet ab morgen gesenkt werden – von 19 auf 16 und von sieben auf fünf Prozent, befristet bis zum Jahresende. Es wäre schön, wenn die Hilfen über den Konsumenten auch beim Handel, insbesondere beim Fachhandel ankämen.

    Ich wünsche Ihnen einen weiteren schönen Wochenverlauf und viel Erfolg.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

    30.06.2020