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  • Russische Filmindustrie im Verbotskorsett

    MOSKAU (DTZ/red). Russland will rauchfrei werden. Das gilt auch für Kino- und Fernsehfilme. Die Staatsduma hat ein umfassendes Rauchverbot beschlossen, das auch neue Kino- und Fernsehproduktionen einschränkt.

    Das Anti-Tabak-Gesetz beziehe sich nicht auf bereits gedrehte Filme, zitiert die Nachrichtenagentur „Rianovosti“ einen Parlamentssprecher. Inhaltlich müssen sich die Beteiligten einschränken, das heißt, dass Schauspieler im jeweiligen Film nicht mehr rauchend gezeigt werden dürfen.

    Die Maßnahmen der russischen Regierung sind weitreichend. In zweiter Lesung des Gesetzes hat das russische Parlament bestimmt, dass das Rauchen in Behörden, Krankenhäusern, Schulen sowie in Restaurants, auf Bahnhöfen und auf öffentlichen Plätzen verboten werden soll.

    Nicht nur im Film, sondern generell will der Staat den Tabak aus der Öffentlichkeit verbannen. Künftig darf die Tabakindustrie nicht mehr als Sponsor von Veranstaltungen und Filmen auftreten. Darüber hinaus denkt Russland über die Einführung von Bildwarnhinweisen auf Zigarettenschachteln und eine Anhebung der Tabaksteuer nach.

    Das Gesetz soll nach Informationen der Nachrichtagentur ab 2015 in Kraft treten. Bereits ab Mai 2013 ist der Zigarettenhandel in Kiosken untersagt.

    Kritiker zweifeln an der Wirksamkeit der Verordnung, die vor allem von der Höhe der Bußgelder abhänge. Darüber hinaus werde der Zigarettenschmuggel nach Russland zunehmen, wenn die Steuern angehoben werden, heißt es.

    (DTZ 05/13)

  • Nachbarn im Anti-Tabak-Feldzug

    NEW YORK CITY (DTZ/red). Die Stadt New York setzt bei der Ausweitung ihrer Anti-Raucher-Politik auch auf die Mithilfe ihrer Bürger.

    Einem Bericht der „New York Post“ zufolge, plant Bürgermeister Michael Bloomberg in seinem Kreuzzug gegen das Rauchen dafür sogenannte Nachbarschaftsgruppen einzusetzen.

    Diese sollen bei Hausbesitzern, Vermietern, Hausmeistern und Mietern für ein freiwilliges Rauchverbot im Gebäude werben. Im Gegenzug werde die Stadtverwaltung ihre Arbeit finanziell unterstützen.

    Statt mit Verboten will New York City durch Aufklärungskampagnen das Rauchen in Privatwohnungen eindämmen, sagt eine Sprecherin des Bürgermeisters.

    (DTZ 51/52/12)

  • Härteste Rauchverbot des Landes

    SAN RAFAEL (DTZ/red). Der Stadtrat der kalifornischen Kleinstadt San Rafael hat ein Rauchverbot verabschiedet, dass sich ausnahmslos auf alle Eigentums- und Mietwohnungen innerhalb des Stadtbezirks erstreckt.

    Damit liegt die US-Küstenstadt Medienberichten zufolge landesweit an der Spitze kommunalen Anti-Tabak-Politik. Und in Kalifornien ist sie die neunte Gemeinde, die ein Rauchverbot für Wohnhäuser verabschiedet. Die Verordnung wird im November 2013 in Kraft treten.

    Während ihrer Sitzung sollen Ratsmitglieder die Hoffnung geäußert haben, dass ihr Beschluss über die Stadtgrenzen hinaus in den USA auf fruchtbaren Boden trifft, heißt es. Kritiker sehen darin lediglich ein „tyrannisches“ Gesetz im Mantel der Gesundheitspolitik.

    Gegenwärtig besitzt der US-Staat Kalifornien das strengste Rauchverbot der USA, das das Rauchen im Auto verbietet, wenn Kinder anwesend sind und den Tabakgenuss am Arbeitsplatz und der Gastronomie untersagt.

    (DTZ 43/12)

  • Schweizer lehnen Total-Rauchverbot ab

    BERN (DTZ/pnf). Mit einer satten Zweidrittelmehrheit haben sich die Schweizer Bürger in einer Volksabstimmung am vergangenen Sonntag dagegen ausgesprochen, gesetzlich ein in der gesamten Schweiz geltendes totales Rauchverbot in öffentlichen Räumen inklusive der Gastronomie zu beschließen.

    66 Prozent der Schweizer Bürger halten danach die geltenden Regelungen für ausreichend. Die Wahlbeteiligung der Bürger lag immerhin bei 41 Prozent.
    Die bisher und auch künftig geltenden Regelungen in der Schweiz sehen zwar in acht der 26 Kantone bereits ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie vor. In der Mehrheit von 18 Kantonen sind jedoch Ausnahmen zulässig entweder in Form von Rauchergaststätten oder in Form von parallel eingerichteten Raucherräumen in der Gastronomie.

    Die Anti-Raucher-Initiative, u.a. von der Schweizer Lungenliga organisiert und von den Linken und der Evangelischen Volkspartei unterstützt, war zunächst im Bundesrat und im Parlament gescheitert und hatte dann die Volksabstimmung durchgesetzt. Entgegen ersten Erwartungen fiel die Entscheidung der Volksabstimmung doch sehr klar.

    Sie zeigt nach Ansicht vieler Schweizer Stimmen zum einen, dass die Eidgenossen gar kein Problem haben mit einem „Flickenteppich“ von Regelungen in den verschiedenen Kantonen, wie ihn die Anti-Raucher-Initiativen heraufbeschworen. Vielmehr sehen sie hierin viel eher ein Zeichen ihrer bürgerlichen Individualität und bewerten dies ausgesprochen positiv.

    Die angeblichen Gefahren für das Gastronomiepersonal durch Passivrauchen relativierte z.B. ein FDP-Ständerat mit der Aussage, das Personal arbeite dort freiwillig. Die Regierungsparteien hatten sich ebenso wie die Wirtschaftsverbände im Vorfeld weit überwiegend gegen generelle Rauchverbote ohne Ausnahmen ausgesprochen. Vor allem die Gastronomieverbände begrüßten denn jetzt auch die Entscheidung der Volksabstimmung einhellig. Für die Tabakbranche und die Gastronomie sei dies ein klarer Etappensieg, sagte der bekannte Zigarrenfabrikant Heinrich Villiger.

    (DTZ 39/12)

  • Fachhändler gehen auf die Barrikaden

    PARIS (DTZ/red). Die französische Regierung plant mit drastischen Maßnahmen den Tabakkonsum im Land einzudämmen. Ab 1. Oktober müssen Raucher 40 Cent, rund sechs Prozent, mehr für ein Päckchen Zigaretten zahlen. Doch die Preiserhöhung ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Gesundheitsministerin Marisol Touraine erwägt Medienberichten zufolge außerdem die Einführung einheitlicher Packungen für Tabakprodukte nach australischem Vorbild. Darüber hinaus will sie die bisherigen Warnhinweise vergrößern und die Nichtraucherbereiche in Restaurants, Unternehmen und Verwaltung ausweiten.

    Die neuen Anti-Tabak-Pläne lösen einen Sturm der Entrüstung im Handel und in der Industrie aus. Zumal die Ministerin auch ein Präsentationsverbot für Tabakwaren wie es zurzeit in der EU diskutiert wird, nicht ausschließt.

    Das wiederum hat viele Händler derart empörte, dass sie vergangenen Donnerstag ihre Tabak- und Zigarettenauslagen mit weißen Tüchern verhängten, um auf diese Weise auch ihren Kunden die potenziellen Anti-Tabak-Pläne Frankreichs und der EU zu demonstrieren.

    (DTZ 37/12)

  • Grüne müssen draußen bleiben

    HALLE (DTZ/red). In Halle formiert sich Widerstand gegen die nordrhein-westfälische Anti-Tabak-Politik. Sechs Wirte haben Parteimitgliedern der Grünen Lokalverbot erteilt.

    Die Aktion schlägt Medienberichten zufolge inzwischen weit über die Grenzen der westfälischen Kleinstadt hinaus Wellen.

    Hintergrund ist das geplante komplette Rauchverbot, das das Rauchen in der Gastronomie ausnahmslos ab 1. Januar 2013 verbieten soll und von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) initiiert wurde.

    Auf dem Plakat, das die Haller Wirte an ihren Gaststätten aushängen, wählen sie „eine kernige Ansprach an die Grünen-Politiker“, schreibt das „Westfalen-Blatt“. Als Begründung wird die von „Euch beabsichtigte Bevormundung mündiger Kneipengänger durch die so genannte ‚Novellierung des NRW Nichtraucherschutzgesetzes‘“ angeführt, heißt es weiter.

    Unterstützung erhalten die Wirte auch von der SPD-Basis. In Dortmund etwa drängen die Sozialdemokraten auf einen Bürgerentscheid ob Rauchen in Eckkneipen weiter erlaubt werden soll, heißt es.

    Der Initiator der Aktion, Werbefachmann Kevin Dietrich, ließ sich den Angaben nach von einer gleichlautenden Plakataktion in Bremen inspirieren (s. DTZ 33/12). Er habe das Thema sofort über Facebook kommuniziert und viel Resonanz erhalten, sagt er gegenüber der Presse.

    (DTZ 34/12)

  • Bei Zigarettenpreisen Deutschland im vorderen Drittel in Europa

    BERLIN (DTZ/fok). „Wo Rauch ist, ist auch teuer“, witzelte kürzlich die Financial Times Deutschland mit Blick auf die hohen Steuern und Preise für Tabakwaren. Ein Wort, das leider in weiten Teilen Europas seine Gültigkeit hat.

    Die obenstehende Übersicht macht deutlich, dass vor allem die nordeuropäischen Länder ihren Bürgern mit extrem hohen „Sündensteuern“ das Rauchen vermiesen wollen. Vielleicht liegt’s ja an den religiösen Mehrheiten in den betreffenden Ländern, denn in sieben der zehn Länder, in denen Zigaretten noch teurer als in Deutschland sind, ist die Bevölkerungsmehrheit evangelisch, und bei den Tabaksteuern kommt die puritanische Gedankenwelt mit ihrer Genussfeindlichkeit vielleicht doch noch zum Vorschein. Ausnahmen von der Regel sind Irland, Frankreich und die Niederlande, die trotz katholischer Mehrheit Anti-Raucher-Politik per Steuerhöhe betreiben.

    Den Vogel schießt Norwegen ab, wo eine 20er-Marlboro auf den Rekordpreis von umgerechnet 11,21 Euro kommt. In knapp 30 weiteren Ländern sind die Zigarettenpreise (steuerbedingt) niedriger als in Deutschland, teilweise, vor allem in Ost- und Südosteuropa, sogar gravierend.

    Das Preisgefälle ist natürlich ein Anreiz für legale und illegale grenzüberschreitende Einkäufe. So zeigt die Grafik z.B. zwischen Deutschland und Polen ein Preisgefälle bei der Marlboro (umgerechnet auf 20 Stück) von 2,30 Euro. Gegenüber Tschechien liegt die Differenz bei 1,84 Euro. Deutlich geringer, aber immer noch beachtlich ist die Preisdifferenz zu Österreich (66 Cent billiger) und Luxemburg (76 Cent billiger).

    Unverändert stammt deshalb jede fünfte Zigarette, die in Deutschland geraucht wird, aus Schmuggel und privaten Grenzeinkäufen. Vor allem verbunden mit Steuervorteilen beim Einkauf weiterer Waren, wie Benzin, Kaffee oder Spirituosen, ist der grenzüberschreitende Einkauf für viele Bürger die Gelegenheit zum Schnäppcheneinkauf, zu Lasten des Fiskus wie auch des Handels auf der „Hochsteuerseite“.

    Negativ betroffen sind in Deutschland vor allem die neuen Bundesländer sowie Bayern. In geringerem Maße, das aber schon seit langem, auch die Luxemburg-Anrainer. Umgekehrt profitiert aber auch der deutsche Handel in einigen Grenzregionen durch das Preisgefälle. Das gilt insbesondere für die Grenzregionen zu Frankreich (Preisgefälle Marlboro 1,04 Euro / 20 Stück) sowie der Schweiz, wo der enorme Wechselkursverfall des Euro das Preisgefälle auf 1,22 Euro ansteigen ließ.

    Mit der beginnenden Urlaubszeit macht sich natürlich auch im deutschen Tabakwarenhandel die Verlagerung der Zigaretteneinkäufe durch die deutschen Konsumenten in dieser Zeitspanne bemerkbar. Meist negativ, denn, wie nebenstehender Artikel zeigt, ist es eher die Ausnahme, dass deutsche Raucher sich Vorrat für den Auslandurlaub mitnehmen. Das Duty-free-Geschäft tangiert den deutschen Handel durch den Wegfall innerhalb der EU kaum noch.

    Die Haupturlaubsländer im Mittelmeerraum sind inzwischen mit ihren Preisen deutlich näher an die deutschen Zigarettenpreise herangerückt. Lediglich die kanarischen Inseln fallen mit Preisen, die bei der billigsten Marke nur ein Fünftel der deutschen Preise betragen, völlig aus dem Rahmen. Auch Griechenland ist noch deutlich billiger, sieht aber weitere Steuererhöhungen vor.

    (DTZ 27/12)

  • Frankreichs Raucher organisieren sich

    PARIS (DTZ/red). In Frankreich formiert sich Widerstand gegen die staatliche Anti-Tabak-Politik.

    Französische Raucher wollen Medienberichten zufolge mit der Gründung der „Union for the Right of Adult Smokers (UDFA)“, der Vereinigung für die Rechte erwachsener Raucher, ihre Rechte verteidigen und gegen die ihrer Ansicht unfairen Maßnahmen protestieren.

    „Wir wollen unsere Freiheit verteidigen“, sagt die UDFA-Vorsitzende Nathalie Masseron im Gespräch mit der französischen Nachrichtenagentur AFP.

    Die Vereinigung repräsentiere rund 12,5 Millionen erwachsene Raucher in Frankreich. Die UDFA will Maßnahmen wie die Erweiterung der Nichtraucher-Bereiche und die Erhöhung der Tabakpreise stoppen, heißt es.

    (DTZ 22/12)

  • England diskutiert Plain packaging

    LONDON (DTZ/red). Seit Montag dieser Woche ruft die britische Regierung alle interessierten Bürger, Unternehmen und Organisation auf sich an der Online-Beratung zum Thema Plain packaging zu beteiligen.

    Im Zeitraum vom 16. April bis 10. Juli 2012 soll die Bevölkerung in Großbritannien Medienberichten zufolge ihre Chance nutzen und [link|http://consultations.dh.gov.uk/tobacco/standardised-packaging-of-tobacco-products/consult_view]das Für und Wider der Einführung von einheitlichen Verpackungen für Tabakprodukte erörtern. [/link]

    Maßnahmen der britischen Anti-Tabak-Politik wie das Tabakwerbeverbot, die Einführung von Bildwarnhinweisen und aktuell seit April der sogenannte Display ban, d.h. das Präsentationsverbot von Tabakwaren in Supermärkten, ernten in der Bevölkerung auch Kritik. Nicht nur Pro-Rauchen-Initiativen wie [link|http://forestonline.org] Forest [/link](Freedom Organisation for the Right to Enjoy Smoking Tobacco) warnen vor einer staatlichen Bevormundungspolitik.

    (DTZ 16/12)

  • Frankenberger fordert Rauchverbot in Stadien

    MÜNCHEN (DTZ/pi/red). Der ÖDP-Bundesvorsitzende Sebastian Frankenberger fordert in seinem jüngsten Anti-Tabak-Vorstoß ein striktes Rauchverbot für Bayerns Fußballstadien.

    Franz Bergmüller, Vorsitzender des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) quittiert diesen Vorschlag nur mit einem Kopfschütteln. In einer Pressemitteilung wirft er ihm „Selbstüberschätzung“ und „eine mehr und mehr erkennbare Verirrung“ vor.

    Der VEBWK-Vorsitzende zitiert Frankenberger mit den Worten: „Ich bin prinzipiell jemand, der sagt, an der frischen Luft braucht man kein Rauchverbot.“ Der Widerspruch sei offensichtlich und er (Frankberger) müsse sich den Vorwurf gefallen lassen unglaubwürdig zu werden.

    (DTZ 16/12)