Schlagwort: EU

  • Sportlotterie nimmt allmählich Fahrt auf

    FRANKFURT // Sie wächst nur langsam, aber sie wächst: die Deutsche Sportlotterie. Diese Soziallotterie erzielt derzeit einen wöchentlichen Umsatz von rund 30 000 Euro und damit ein gutes Stück mehr als noch vor zwei Jahren.

    Trotzdem gibt es noch viel Potenzial nach oben. Das gab Heinz-Georg Sundermann auf einer Pressekonferenz am 21. August in Frankfurt am Main bekannt. Sundermann ist Geschäftsführer dieser Sportlotterie und gleichzeitig Chef von Lotto Hessen, dem Hauptgesellschafter der Deutsche Sportlotterie gemeinnützige GmbH mit einer Beteiligung von 77,3 Prozent.

    Teile der Einnahmen kommen Athleten im Top-Team der Deutschen Sporthilfe zu Gute. Im vergangenen Jahr wurden zehn Sportler mit einer Summe von insgesamt 55 000 Euro gefördert. Jetzt stellt die Deutsche Sportlotterie 96 000 Euro bereit, womit 320 Athleten mit jeweils 300 Euro in den nächsten zwölf Monaten unterstützt werden. Mittelfristig soll der monatliche Grundbetrag des Top-Teams dauerhaft von 300 auf 600 Euro verdoppelt werden.

    Anders als etwa bei der ebenfalls den Spitzensport unterstützenden „Sieger-Chance“ der Glücksspirale sind laut Sundermann jüngere Menschen (zwischen 30 und 40 Jahren) die Hauptzielgruppe der Sportlotterie.

    Deren Lose werden zurzeit nur in den rund 2100 hessischen Lottoverkaufsstellen und bundesweit im Internet angeboten. Ab Oktober beteiligt sich eine weitere Lotteriegesellschaft mit ihren Annahmestellen am Verkauf, wird jedoch kein Gesellschafter. Um welches Bundesland es sich dabei handelt, wollte Sundermann nicht verraten, um dieser Lotteriegesellschaft nicht in die Parade zu fahren. Außerdem ist man mit Lotto Bayern im Gespräch, die Verhandlungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Inwieweit der Appell pro Sportlotterie von Bundesinnenminister Thomas de Maizière an die Innenminister der Länder hier bereits Wirkung zeigt, bleibt dahingestellt.

    Fakt ist jedenfalls, dass die Förderung des Nachwuchs- und Spitzensports dringend Not tut. Das unterstrichen Michael Ilgner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe und früherer Wasserball-Nationalspieler, ebenso wie Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen, Ex-Box-Champion Henry Maske und Carolin Schäfer, die gerade in London Vize-Weltmeisterin im Siebenkampf geworden ist.

    Sowohl Hambüchen als auch Maske, die beide genauso wie Fußball-Weltmeister Philipp Lahm Gesellschafter und Botschafter der Sportlotterie sind, machten deutlich, dass es zwar keine Erfolgsgarantie bei einer besseren Förderung der Sportler gebe, dass aber ohne eine nennenswerte Unterstützung der Erfolg nahezu ausgeschlossen sei. „Ich war lange genug unmittelbarer Teil der Sportlergemeinde und weiß, dass wir langfristig nur eine Chance haben, wenn wir mit neuen Fördermöglichkeiten wie der Sportlotterie mehr Gelder für den olympischen Spitzensport generieren und neue Wege beschreiten können“, so Turner-Legende Hambüchen.

    Mit durchschnittlich nur 626 Euro würden Spitzensportler hierzulande gefördert. In Großbritannien sei es dagegen ein Vielfaches, wie Ilgner erklärte. Mehr Förderung wirkt sich offenbar auf den Medaillen-Spiegel aus. Nachdem es für das United Kingdom bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta nur eine Goldmedaille gab, entschieden sich die Briten im Jahr darauf für ein von der National Lottery unterstütztes Fördersystem. Seitdem flossen rund sechs Milliarden Euro in die Förderung der Spitzensportler. Der Erfolg blieb nicht aus: Im vergangenen Jahr holte Großbritannien bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 27 mal Gold und landete im Medaillen-Ranking hinter den USA auf Platz 2.

    da

    (DTZ 34/17)

  • Feinschnitt-Konsum stabil

    MAINZ // Tabak In Sachen Feinschnitt konsumieren die Raucher in Deutschland absolut betrachtet die größte Menge in Europa. Das ist das Ergebnis einer Erhebung der EU-Kommission. Dabei stieg die konsumierte Tabakmenge von 14.400 Tonnen im Jahr 2002 auf etwa 25.200 Tonnen im abgelaufenen Jahr – ein Plus von 74,4 Prozent.

    Die Spannweite der Veränderung ist dabei riesig. Während etwa die Dänen nur noch 368 Tonnen Dreh- und Stopftabak nutzten – gegenüber 2002 ein Rückgang um fast 60 Prozent –, stieg der Verbrauch in Großbritannien im gleichen Zeitraum um 117,6 Prozent auf 6232 Tonnen. Auffällig: In den Niederlanden, dem „Heimatland des Selbstdrehens“, sank der Konsum um fast 50 Prozent. In Ungarn lag der Zuwachs dagegen bei 7322 Prozent auf 6305 Tonnen. Die größten Verbraucherländer zeigt unsere Grafik.

    max

    (DTZ 34/17)

  • Mit kubanischer Fingerfertigkeit auf Tour im deutschen Fachhandel

    WALDSHUT-TIENGEN // Ab September geht Zigarrenrollerin Luisa Cruz auf Deutschland-Tournee und besucht ausgewählte Fachgeschäfte.

    Die 53jährige verfügt über große Erfahrung in der kubanischen Zigarrenindustrie. Vor 33 Jahren, 1984, begann sie ihre Ausbildung in einer Zigarrenmanufaktur in Sancti Spíritus. Dort qualifizierte sie sich zur Spezialistin für Qualitätskontrolle und Prozessabläufe in der Zigarrenindustrie. Parallel dazu präsentierte sie ihr Können als Zigarrenrollerin in Peru und in Andorra.

    In Kuba werden Longfiller-Zigarre bis heute ausschließlich nach der traditionellen Methode „totalmente a mano“, deutsch: vollständig von Hand gefertigt. In anderen Ländern formt stets ein Roller den Wickel der Zigarre mit Hilfe einer Vorrichtung, woraufhin ein anderer Roller dann das Deckblatt anbringt.

    Auf Kuba führt der Roller alle Arbeitsschritte selbst aus, die zur Fertigung einer Zigarre notwendig sind. Deshalb findet sich auf der Unterseite der Habanos-Kisten stets der Zusatz „totalmente a mano“.

    Luisa Cruz Medina verfügt über die höchste, die neunte, Kategorie und beherrscht die Fertigung sämtlicher Formate. Sie freut sich darauf, deutsche Fachhändler und Aficionados kennenzulernen. Begleitet wird sie von Luis Mustelier Perez, der auch als Ansprechpartner für Fachhändler und Aficionados zur Verfügung steht.

    Die einzelnen Termine der Roller-Tournee finden Sie in Kürze auf [link|http://www.5thAvenue.de]www.5thAvenue.de[/link].

    pi

    (DTZ 33/17)

  • Philip Morris fördert Integration

    GRÄFELFING // Rund 150 gemeinnützige Institutionen sind dem ersten offenen Aufruf der neugegründeten Initiative „The Power of the Arts“ gefolgt. Kreativwerkstätten, Theater- und Musikproduktionen, Medienplattformen und Hochschulvorhaben – die eingereichten Konzepte sind divers, interdisziplinär und stammen aus ganz Deutschland.

    Zehn Projekte wurden von einer unabhängigen Jury nominiert. Alle Projekte wurden redaktionell und fotografisch porträtiert und in ausführlichen Reportagen auf [link|http://www.thepowerofthearts.de ]www.thepowerofthearts.de [/link]vorgestellt. Mitte September werden vier Gewinner bekannt gegeben.

    Philip Morris fördert das Projekt mit 200.000 Euro. „Die Philip Morris GmbH engagiert sich seit Jahrzehnten für die gesellschaftliche Teilhabe aller und ist seit den 60er-Jahren als Förderer großer Sammlungen, Ausstellungen und Künstler bekannt. Mit ‚The Power of the Arts‘ verbinden wir nun beide Aspekte. Die Initiative soll Impulse für eine liberale, interkulturell geprägte Gesellschaft geben. Als internationales Unternehmen wollen wir einen nachhaltigen Beitrag zur Integration und Inklusion von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland leisten. Wir glauben an die Kraft der Künste und zeichnen von nun an jährlich vier Projekte mit jeweils 50.000 Euro aus“, sagt Elfriede Buben, Leiterin Corporate Responsibility der Philip Morris GmbH.

    Laut dem Unternehmen hat die Ausschreibung gezeigt, dass sich neue Kooperationen gebildet haben: Institutionen und Unternehmen, Künstler und Kreative, Vereine und Freiwillige. Neue Hochschulkonzepte schaffen Zugang zu Bildung, Möbelwerkstätten geben wirtschaftliche Perspektiven und Tanz- und Theaterproduktionen arbeiten im transkulturellen Dialog. Dabei kommen Kreative und Künstler verschiedener Nationen zu Kollaborationen aus Neuankömmlingen und Alteingesessenen zusammen. Die Künste als universale Sprache ermöglichen diesen Prozess; sie fördern ein Miteinander auf Augenhöhe und gegenseitiges Lernen.

    pi

    (DTZ 33/17)

  • EU legt Tabak-Statistik vor

    MAINZ // Deutschland ist in Sachen Zigarettenabsatz Spitzenreiter in Europa. Das geht aus einer aktuellen Statistik der Europäischen Kommission hervor. Insgesamt wurden in der Union im Jahr 2016 mehr als 479 Milliarden Stück geraucht – gegenüber dem Jahr 2002 ein Rückgang um 38,4 Prozent.

    Auf Deutschland entfielen dabei gut 75 Milliarden Zigaretten. Die EU-Statistik weicht dabei von der nationalen Erhebung ab.

    Ausreißer in der Statistik war die Slowakei, die ein Plus von 39,2 Prozent auf knapp sieben Milliarden Zigaretten verzeichnete. Auch in Tschechien legte der Konsum zu: um 6,2 Prozent auf knapp 20,3 Milliarden.

    Die größten Rückgänge verbuchten mit je 59,4 Prozent Ungarn (knapp 7,5 Milliarden Zigaretten) und Irland (knapp 2,9 Milliarden). Die Statistik beruht laut EU auf unterschiedlichen Quellen.

    red

    (DTZ 33/17)

  • Rubbellose mit 3D-Effekt

    MÜNSTER // WestLotto verbindet das klassische Genre der Rubbellose mit der neuen virtuellen Welt. Deutschlands größter Lotterieveranstalter hat dazu das Produkt „Goldschatz“ eingeführt.

    Dieses neue 3D-Rubbellos feierte am 12. Juli Premiere. Es wird exklusiv in Nordrhein-Westfalen angeboten. Seit diesem Tag können sich die Spieler entscheiden, ob sie auf klassische Weise aufrubbeln oder ob sie sich in Smartphone- oder Tablet-Technik in eine andere Welt entführen lassen wollen.

    Und so funktioniert die Technik: Auf dem Rubbellos ist ein QR-Code aufgedruckt, der mit der WestLotto 3D-App (powered by Paymaxs) auf dem Smartphone gescannt werden kann. Es erscheint ein virtuelles 3D-Schloss auf dem Bildschirm. In dieser Spielumgebung können Rubbel-Fans ihren Gewinn ermitteln.

    Dabei setzt das staatliche Glücksspielunternehmen auf die Augmented-Reality-Technik und arbeitet mit dem Spiele-Entwickler International Game Technology (IGT) zusammen, von dem auch die Lizenzrechte für das 3D-Rubbellos „Goldschatz“ erworben wurden.

    „Mit dem 3D-Rubbellos gehen wir völlig neue Wege bei der Gamification unserer Produkte. Es ist eine Innovation, die zusätzlichen Spielspaß bietet und neueste Technologien nutzt“, sagt Andreas Kötter, Geschäftsführer von WestLotto. „Die Menschen in NRW dürfen sich darauf freuen, denn sie sind die Ersten in Europa, die dieses Rubbellos spielen können.“

    Auch wer eher der klassische Rubbel-Typ ist und die Lose lieber wie bisher freirubbeln möchte, kommt auf seine Kosten. Beide Wege sind bei dem 3D-Rubbellos möglich – und führen natürlich zum gleichen Gewinn.

    Das neue 3D-Rubbellos kostet fünf Euro. Bis zu 100 000 Euro (Chance 1: 510 000) können die Tipper in NRW damit gewinnen. Es ist zunächst nur für kurze Zeit und exklusiv in allen WestLotto-Annahmestellen des Landes erhältlich. Ein Video, wie „Goldschatz“ funktioniert, finden Sie auf [link|http://www.youtube.de/westlotto] www.youtube.de/westlotto[/link].

    vi

    (DTZ 29/17)

  • Riesiges Geschäft für die Mafia

    BRÜSSEL // Der illegale Zigarettenhandel blüht. Dabei stecken dahinter keineswegs nur Kleinkriminelle, denn längst haben Mafia und Terroristen hier eine einträgliche Einnahmequelle entdeckt. Die Gewinnspannen sind genau so hoch wie im Drogenhandel – und das bei geringerem Risiko.

    Umgekehrt entgehen den europäischen Staaten hierdurch jedes Jahr Milliardensummen an Steuereinnahmen. 2016 waren es in der EU, Norwegen und der Schweiz bis zu 10,2 Milliarden Euro. Das belegt eine KPMG-Studie, die vom Royal United Services Institute for Defence and Security Studies (RUSI) nachbearbeitet wurde. Der europäische Schwarzmarkt ist zwar etwas rückläufig, hält aber mit einem geschätzten Volumen von 48,3 Milliarden Stück immer noch einen Anteil von 9,1 Prozent am gesamten europäischen Zigarettenkonsum. Wichtigste Herkunftsländer der Schwarzmarktware sind die Ukraine und Weißrussland.

    red

    (DTZ 27/17)

  • Alle Konzerne im Plus

    MAINZ // Kein eindeutiger Trend lässt sich an der Performance der wichtigen Tabak-Konzerne ablesen. Das Wichtigste aber: Von Januar bis Ende Juni lagen Altria, BAT und Co. im Plus. Und zumindest Philip Morris und BAT haben mit Blick auf den Sechs-Monat-Zeitraum das deutsche Börsenbarometer DAX (plus 7,9 Prozent) klar hinter sich gelassen.

    Hinzu kommt: Die meisten Unternehmen zahlen den Anteilseignern ordentliche Dividenden. Unterm Strich fällt der Ertrag für Anleger also noch besser aus. Die Folgen der TPD 2 lassen sich aus den Aktienkursen jedenfalls kaum ablesen.

    red

    (DTZ 27/17)

  • „Der Kunde ist kein König!“

    FRANKFURT // Wer die Halle 9.1 der Messe besuchte, der blieb vielleicht neugierig auf der Höhe der „Tendence Academy“ stehen, einem kleinen Vortragsareal, auf dem renommierte Fachredner über spannende Themen referierten.

    So auch Jörg Winter, Erfolgs-Coach aus Hamburg; sein Thema lautete: Der Kunde ist Gast – ein neues Rollenverständnis für engagierte Menschen im Verkauf.

    Es klingt fast wie ein Paukenschlag, als der Redner verkündet, „das mit dem Kunde als König“ sei mittlerweile überholt: „In dieser Rolle fühlt er sich nicht wohl. Und Sie als Händler auch nicht. Man begegnet sich heute auf Augenhöhe.“ Und solle seinen Kunden eher als gern gesehenen Gast behandeln und dessen Aufenthalt im Geschäft sowie den Einkauf zum Erlebnis machen. Allein mit Freundlichkeit lasse sich der Umsatz nachweislich um bis zu 20 Prozent steigern, hatte Moderator und Referent Stefan Suchanek in einführenden Worten bereits klargestellt. Wie man dies für das eigene Geschäft umsetzen könne, darum ging es an diesem Mittag.

    Am interessantesten war der Vortrag von Jörg Winter, der die fünf wichtigsten Punkte kurzweilig und anschaulich darstellte. Am wichtigsten sei der Kontakt zum Kunden; wer beachtet werde, fühle sich nicht nur wahr-, sondern vor allem ernst genommen und wertgeschätzt: „Ansehen, lächeln, grüßen. Bringen Sie auch Ihre Kunden zum Lächeln!“ Im Gespräch, das man dem Gegenüber jedoch niemals aufdrängen dürfe, könne man durch gezieltes Fragen die Motivation des Kunden erfahren und ihm dann bei der Entscheidung helfen.

    Doch Vorsicht: Ein Überangebot an Waren irritiere heute eher; was früher ein Qualitätszeichen gewesen sei, könnte heute leicht ins Gegenteil umschlagen: „Bieten Sie einem Kunden höchstens drei Varianten an. Damit helfen Sie ihm tatsächlich.“ Wobei man auch auf die „Handerotik“ achten solle: „Läden mit Schildern, auf denen steht ‚Bitte nichts anfassen‘ können eigentlich gleich zumachen“, ist Winter überzeugt.

    Interessiertes Nachfragen dokumentiere Servicebereitschaft und verstärke die Kundenbindung: „Denken Sie mit und machen Sie den Kunden dabei vielleicht auf andere Produkte aufmerksam – quasi nebenbei.“ Das Einkaufserlebnis werde vor allem durch den „letzten Eindruck“ bestimmt: „Der zählt.“ Neben der Verabschiedung – „Die Begriffe ‚bitte‘, ‚danke‘ und ‚gerne‘ sind keine Fremdworte.“ – gehöre auch der Bezahlvorgang dazu. Dieser dürfe nicht verkompliziert werden: „Wer mit Karte zahlen möchte, dem muss das ermöglicht werden. Hier gilt nicht: Was kostet es? Sondern: Was bringt es dem Kunden?“ Auch in einer langen Schlange sollte stets Blickkontakt gehalten werden.

    Wer diese Punkte verinnerliche und stets überprüfe, wirke automatisch positiver und könne dadurch seinen Umsatz optimieren.


    jgw

    (DTZ 26/17)

  • „Attraktivität steigern“

    BERLIN // Der Einzelhandel ist einer der größten Arbeitgeber in Deutschland, Ausbildungsberufe wie der Verkäufer oder die Kaufleute im Einzelhandel zählen zu den beliebtesten.

    „Im Einzelhandel arbeiten in Deutschland rund drei Millionen Beschäftigte. Und die Branche baut Jahr für Jahr weiter sozialversicherungspflichtige Stellen auf“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. So waren nach den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit in der Branche zum Stichtag 30. September 2016 gut drei Millionen Arbeitnehmer beschäftigt. Damit hat der Handel 2016 über 31 000 neue Jobs geschaffen. Zudem zeigt die Statistik seit Jahren, dass die Kernausbildungsberufe des Handels beim Nachwuchs am beliebtesten sind. Zahlen des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB) zum Stichtag machen deutlich, dass die Kaufleute im Einzelhandel mit deutschlandweit über 25.000 neuen Verträgen Rang 2 und die Verkäufer mit knapp 24 000 den dritten Platz belegten.

    Auch die Bezahlung im Handel stimmt. „Die Branche zahlt gutes Geld für gute Arbeit. Der Durchschnittslohn liegt mehr als 90 Prozent über dem Mindestlohn“, so Genth weiter. Durchschnittlich zahlt die Branche 16,91 Euro pro Stunde.

    Bei den Arbeitszeiten ist der Einzelhandel als Dienstleistungsbranche auf Flexibilität angewiesen. Das führt zu einem hohen Anteil an Teilzeitkräften. Aufgrund des hohen Anteils von Teilzeitbeschäftigten sind naturgemäß die Monatseinkommen geringer als in Branchen mit überwiegend Vollzeitbeschäftigten. Derzeit sind 63 Prozent der Beschäftigten im Einzelhandel in Teilzeit oder als Minijobber tätig. Nur eine Minderheit davon verdient sich auf diese Weise das Haupteinkommen. Hieraus den Schluss zu ziehen, dass die Beschäftigten aufgrund ihrer Tätigkeit im Handel später in der Altersarmut landen, ist allerdings nicht zulässig, denn meist ist in diesen Haushalten zusätzlich ein Vollzeitverdiener vorhanden.

    Für die Zukunft baut Genth auf modernisierte Tarifverträge: „Um die Attraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken, brauchen wir wettbewerbsfähige Tarifverträge. Das stärkt die Tarifbindung und führt den Handel in die digitalisierte Zukunft.“ Die Gewerkschaft Verdi müsse deshalb endlich konstruktiv über die Anpassung der Entgeltstrukturen sprechen. Gefordert sei eine verlässliche Tarifpartnerschaft. Die Schwächung der Tarif-autonomie durch staatliche Einmischung dagegen ist laut Genth der falsche Weg.

    vi

    (DTZ 26/17)