Schlagwort: Premiumzigarren

  • Villiger Söhne: Zigarillos gewinnen, Zigarren verlieren an Boden

    Partnerschaft mit dem Fachhandel hat für das mittelständische Unternehmen Priorität

    [pic|77|l|||Heinrich Villiger, Alleingesellschafter der Firmengrupppe.|||]

    WALDSHUT-TIENGEN (DTZ/da). Für die Villiger-Gruppe hat der Tabakwaren-Fachhandel eindeutig Priorität. Das betonen Heinrich Villiger, der Alleingesellschafter der Unternehmensgruppe, und Peter Witzke, der neue Geschäftsführer, im Gespräch mit der Tabak Zeitung.

    [pic|78|r|||Peter Witzke, Geschäftsführer der Villiger-Gruppe.|||]

    Villiger Söhne, die deutsche Tochtergesellschaft des Schweizer Zigarrenherstellers, ist zwar traditionell auch in Tankstellen und im Lebensmittelhandel mit einem kleineren Teil ihres Sortiments vertreten, legt aber größten Wert auf eine gute Partnerschaft mit dem Fachhandel. „Wenn wir den Fachhandel verlieren, dann wird es für uns ganz, ganz schwierig“, sagt Peter Witzke, der am 1. Dezember 2007 seine Managertätigkeit in der weltweiten Zentrale von Zigarettenprimus Philip Morris International gegen die Geschäftsführerposition der mittelständischen Villiger-Gruppe eingetauscht hat.

    Mit einem Marktanteil von knapp sieben Prozent nach Dannemann und Arnold André ist die Villiger Söhne GmbH Deutschland Nummer drei im Markt der klassischen Zigarren und Zigarillos. Die Villiger Gruppe hat in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres den Umsatz um sechs Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum steigern können. Dieses Plus wird vornehmlich getragen von der Sparte Zigarillos, während Zigarren und insbesondere Premiumzigarren rückläufig gewesen sind. Letzteres ist mit ein Grund, den gemeinsamen Vertrieb der Villiger-Tochter El Mundo Del Tabaco mit der Don Stefano Zigarrenmanufaktur aufzugeben und ab 1. Oktober in Villiger Söhne zu integrieren. Die 1998 von Heinrich Villiger gegründete El Mundo Del Tabaco ist Anbieter namhafter nichtkubanischer Premiumzigarren aus der Karibik wie zum Beispiel „Bock y Ca“, „Hommage 1492“ und „La Meridiana“.

    Heinrich Villiger, der auch Geschäftsführer des deutschen Habanos-Generalimporteurs 5th Avenue Products und Präsident des Schweizer Habanos-Generalimporteurs Intertabak AG ist, macht sich keine Sorgen um den Nachschub von Havannas nach Europa. Dass die USA nach einem möglichen Wahlsieg der Demokraten das Embargo gegen Kuba aufheben oder lockern und dann womöglich nicht mehr genügend Puros von der größten Karibikinsel nach Deutschland oder in die Schweiz geliefert werden, glaubt er nicht.

    Sollte das Embargo tatsächlich fallen, kann er sich zum einen nicht vorstellen, dass die amerikanischen Verbraucher wegen des niedrigeren Dollarkurses bereit sind, die hohen Preise für Havannas zu zahlen, zum anderen habe Oscar Basulto, der Präsident von Habanos S. A., ihm gegenüber versichert, notfalls die Produktion zu erhöhen. Guter Tabak dafür sei ausreichend vorhanden. Viel mehr als eine Verknappung fürchtet Heinrich Villiger einen eventuellen Preiskrieg. „Sollten die Kubaner tatsächlich preisgünstig in die USA liefern, dann entstünde ein Preisdruck auf die Dominikanische Republik, die ihrerseits gezwungen wäre, die Preise abzusenken. Hierdurch ginge das gesamte Preisniveau der Premiumzigarre nach unten.“

    (DTZ 33/08)