WIESBADEN / NÜRNBERG / MÜNCHEN // Trotz rapide sinkender Inzidenzen und – auf Landes-, Kreis- und zum Teil sogar auf kommunaler Ebene – differenzierten Lockerungen der Corona-Maßnahmen ist die Stimmung in der Wirtschaft weiter verkatert. DTZ nennt aktuelle Zahlen.
Corona-Krise
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal um 1,8 %. Das teilt das Statistische Bundesamt mit. Nachdem sich die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2020 zunächst etwas erholt hatte (+8,7 % im 3. Quartal und +0,5 % im 4. Quartal), führte die Corona-Krise zum Jahresbeginn 2021 zu einem erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung. Gegenüber dem vierten Quartal 2019, dem Quartal vor Beginn der Corona-Krise, war die Wirtschaftsleistung 5,0 Prozent geringer.
Verschärfte Einschränkungen
Besonders deutlich machten sich die anhaltenden und teilweise verschärften Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zum Jahresbeginn bei den privaten Konsumausgaben bemerkbar: Diese lagen 5,4 Prozent niedriger als im Vorquartal. Kein Wunder, dass auch die Bruttowertschöpfung im Handel (inklusive Verkehr und Gastgewerbe) im ersten mit 3,2 Prozent erheblich niedriger lag als im Vorquartal.
Im Vorjahresvergleich lag das BIP im ersten Quartal 2021 preisbereinigt 3,4 Prozent niedriger als im ersten Quartal 2020. Einer der Gründe: die deutliche Konsumzurückhaltung im privaten Bereich (-9,1%). Der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe trug ein Minus von 8,2 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei.
Erfreulicher die Lage am Arbeitsmarkt
Erfreulicher ist die Lage am Arbeitsmarkt. So ist das IAB-Arbeitsmarktbarometer im Mai gegenüber dem Vormonat deutlich um 2,0 auf 104,6 Punkte gestiegen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt damit positive Aussichten für die Arbeitsmarktentwicklung an. Zuletzt stand das Arbeitsmarktbarometer im März 2018 so günstig.
Der Positivtrend des IAB-Arbeitsmarktbarometers setzt sich damit fort. Die Arbeitsagenturen werden in ihren Einschätzungen zur Arbeitsmarktentwicklung optimistischer. „Die Aussicht auf deutliche Lockerungen der Corona-Einschränkungen lässt die Arbeitsmarkterwartungen nach oben springen“, sagt Enzo Weber vom IAB.
Die Aussichten bei der Beschäftigungsentwicklung haben sich weiter verbessert. Die entsprechende Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers legte im Mai um 1,2 Punkte zu und liegt nun bei 103,2 Punkten. „Die Zeichen stehen auf Erholung, aber ein Rekordbeschäftigungswachstum wie in den Jahren vor der Krise ist noch nicht in Sicht“, so Weber.
Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft
Optimistisch zeigt sich das Münchner Ifo-Institut: Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft habe sich merklich verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Mai von 96,6 auf 99,2 Punkte gestiegen. Dies ist der höchste Wert seit Mai 2019. Die Unternehmen waren zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Zudem blicken sie deutlich optimistischer auf die kommenden Monate. Die deutsche Wirtschaft nimmt Fahrt auf.
Auch im Handel konnte der Index deutlich zulegen. Die Händler waren zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Zudem kehrte ein vorsichtiger Optimismus bei den Erwartungen zurück. Dabei hoffen die Einzelhändler vor allem auf weitere Lockerungen.
red