Schlagwort: Zigarettenmarkt

  • Handel klagt über sinkende Margen

    MAINZ (DTZ/fok). Der Handel blickt mit Sorge auf die aktuelle Entwicklung des Zigarettenmarktes. Nicht nur die rückläufige Absatzentwicklung der Markenzigarette (minus 3,8 Prozent in den ersten acht Monaten 2010) bereitet Bauchschmerzen – auch die Margen- und Spannenentwicklung beunruhigt die Handelsfirmen.

    „Wir müssen leider feststellen, dass die Margenverbesserungen aus den Preiserhöhungen des letzten Sommers immer stärker aufgefressen werden“, stellt ein betroffener Handelsunternehmer fest. „Seit November 2009, also dem Monat, in dem alle Marken auf die neuen Preise umgestellt waren, geht es stetig bergab. Im Zeitraum bis August 2010 reduzierte sich die gewichtete Durchschnittsmarge um 3,4 Prozent und die gewichtete Nettospanne rutschte um gut 0,4 Prozentpunkte auf unter zehn Prozent nach unten, was einem Spannenrückgang um die 4,0 Prozent entspricht.“

    Die Gründe sind vielschichtig, nach Auffassung der Händler aber überwiegend durch die Preispolitik der Hersteller bedingt: In dem insgesamt sehr preissensiblen Markt seien die Marketingaktivitäten stark auf die Angebote der Industrie-Niedrigpreismarken fokussiert, was zu einer Nachfrageverschiebung zu Lasten der Premium-und Mittelpreislagen führe.

    Verspätete Mindeststeueranhebung
    Darüber hinaus sei die Mindeststeueranhebung vom Februar 2010 verspätet und nicht für alle betroffenen Markenversionen durch Preiskorrekturen ausgeglichen worden. Und schließlich trügen auch die vielen neuen Maxi-Pack-Varianten mit reduzierten Stückpreisen bzw. erhöhten Inhalten zum Margenschwund bei. Betroffen sind nach Aussage des Händlers die Sortimente aller größeren Hersteller.

    Als einzige positive Ausnahme wurde die Firma Santa Fe Natural Tobacco Company genannt, deren Sortiment seit November unveränderte Nettospannen biete. Der Appell der Händler an die Hersteller ist eindringlich: „Lassen Sie uns gemeinsam alles dafür tun, dass dem weiteren Wertverfall des Marktes Einhalt geboten wird.“

    (DTZ 36/10)

  • Maxis und Value dominieren den Zigarettenmarkt

    MAINZ (DTZ/fok). Die Preissensibilität der Konsumenten bleibt weiter ein zentrales Thema für den deutschen Zigarettenmarkt. In einem leicht schrumpfenden Markt – im 1. Halbjahr 2010 gingen die Auslieferungszahlen für Fabrikzigaretten um 2,4 Prozent auf rund 41 Mrd. Stück zurück – zeigten die beiden untersten Preissegmente deutliches Wachstum, und das ganz klar auf Kosten der oberen Preisklassen.

    So verlor die Premiumpreislage 3,9 Prozentpunkte Marktanteil und hatte damit noch einen Marktanteil von 46,4 Prozent. Die Mittelpreislage büßte 1,2 Prozentpunkte ein und kam auf 10,3 Prozent. Dem stand ein Marktanteilsgewinn von 3,6 Prozent auf 30,8 Prozent bei den Value for Money-Marken gegenüber. Und auch die extrem billigen Marken, darunter vor allem Handelsmarken, wuchsen um 1,5 Prozentpunkte auf einen Anteil von 12,5 Prozent.

    Parallel dazu wächst der Anteil der Großpackungen. Vor allem das Segment der Maxi-Packungen verzeichnete durch steigende Nachfrage und Ausweitung des Angebots einen rasanten Anstieg. Mit einem Marktanteil von 5,8 Prozent (plus 2,3 Prozentpunkte) und einem um 62 Prozent gestiegenen Auslieferungsvolumen entwickelt sich dieses Packungsformat immer mehr zum Renner, und zwar mit weiter steigender Tendenz.

    Aber auch das klassische Big Pack Segment erhöhte seinen Anteil nochmals um 3,7 Prozentpunkte auf einen Marktanteil von 40,9 Prozent. Bei den Originalpackungen mit ihren im Regelfall 19 Stück Inhalt schrumpfte der Anteil entsprechend um 6,0 Prozentpunkte auf 53,3 Prozent. Setzt sich der Trend fort, werden bis Jahresende die Großpackungen das bisher dominierende OP-Segment eingeholt oder sogar überholt haben.

    Die AP konnte sich zwar nach sehr schwachem Start ins Jahr 2010 inzwischen etwas erholen, verlor aber gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres nochmals 1,4 Prozentpunkte auf nun durchschnittlich nur noch 11,2 Prozent Marktanteil.

    (DTZ 30/2010)