Schlagwort: Tabakindustrie

  • „Es drohen neue Verbote“

    MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabak- und Nikotinwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Die Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im vierten Teil der Reihe äußert sich Steffen Kahnt, Geschäftsführer [link|https://www.tabakwelt.de/]Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE)[/link].

    Gestiegene Kosten
    „Ob Mieten oder Löhne – die vielfältig gestiegenen Kosten fordern die Handelsbetriebe weiter heraus. Und auch die Konsumenten agieren nach wie vor vorsichtig und brennen aktuell kein Konsumfeuerwerk ab. Klar, dass viele Unternehmer ihre Standorte auf den Prüfstand stellen und ihr Geschäft auf Rentabilität trimmen. Dabei sind sie – gerade in unserer Branche – auf eine stabile Verteilung des Wirtschaftsnutzens zwischen Industrie und Handel angewiesen.

    Innovativ und angesagt
    Obwohl wir als Branche kritisch beobachtet werden, sind wir innovativ und angesagt – wie nur wenige Branchen –, und das auch bei jungen Zielgruppen. Disposables sorgten 2023 im Handel für einen heiß ersehnten Zusatzumsatz und motivieren nicht zuletzt viele Kunden zum Umstieg auf potenziell risikoreduzierte Produkte.

    Auch tabakfreie Nikotinbeutel haben in unserem Land endlich ihre Marktchance verdient. In den USA macht der Handel schon mehr Umsatz mit den Pouches als mit der E-Zigarette. Aktuell verhindern aber vielerorts Bürokraten und unwillige Politiker deren Vermarktung: Sie geben vor, die Gesundheit der Verbraucher zu schützen und schaden ihnen aber. Dabei zeigt Schweden sehr gut, wie orale Nikotinprodukte viele Menschenleben retten können.

    Rückzieher der Bundesregierung
    Sehr spät, aber deutlich, kam der Rückzieher der Bundesregierung bei der Cannabis-Legalisierung: Beim neuen Zwei-Säulen-Modell „CARe“ („Club Anbau & Regional-Modell“) sollen Erwachsene in Zukunft eine bestimmte Menge Cannabis privat anbauen oder über eine nicht-gewinnorientierte Vereinigung beziehen können. Zudem soll Cannabis im Rahmen regionaler Modellvorhaben in lizenzierten Fachgeschäften für Erwachsene erhältlich sein. Damit geht die Bundesregierung zwar dem Streit mit der Europäischen Union aus dem Weg, verzichtet aber auch auf dringend benötigte Steuereinnahmen und überlässt den Schwarzmarkt weiter den Dealern. Wenn die Deutschen demnächst aber drei Pflanzen auf dem Fensterbrett haben dürfen, schlägt vielleicht die Stunde der Zubehör-Fachgeschäfte?

    Verschärfung für Tabak, E-Zigaretten und Nikotinprodukte
    Der nächste Angriff auf die Tabak- und Nikotinbranche ist am Start. Mit öffentlichen Befragungen bereitete die EU-Kommission im Jahr 2023 eine weitere Verschärfung für Tabak, E-Zigaretten und andere Nikotinprodukte (TPD 3) vor. Einheitsverpackungen und neue Verbote sind anvisiert. Unseren Geschäften drohen Werbeverbote und Einschränkungen für die Warenpräsentation. Und vor allem fragen sich viele: Kommt jetzt auch noch die Nikotin-Prohibition? Neuseeland ist zwar zurückgerudert, Großbritannien denkt noch darüber nach und auch die EU-Kommission plant ein ,tabakfreies Europa‘, in dem niemand mehr zur Zigarette greift. Die prohibitive Politik macht sogar vor der E-Zigarette nicht halt.

    Das verstehe mal jemand: Cannabis soll legalisiert werden, um den Schwarzmarkt und Gesundheitsschäden zu verhindern, und bei Tabak- und Nikotinprodukten wird der Schwarzmarkt als Folge einer Prohibition in Kauf genommen …

    Persönlicher Kontakt
    Für erfolgreiche Unternehmer macht der persönliche Kontakt den Unterschied. Deshalb ist unsere Leitmesse InterTabac so wichtig wie noch nie. Wenn Unternehmen die Zukunft gestalten, brauchen sie den persönlichen Austausch, erlebbare Produkte und die Inspiration im Rahmen der[link|https://www.intertabac.de/] InterTabac[/link]. Deshalb: Kommen Sie vom 19. bis 21. September 2024 nach Dortmund!“

    vi

  • BfTG kritisiert WHO

    BERLIN // Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor kurzem auf die Risiken hingewiesen, die aus ihrer Sicht mit dem Konsum von E-Zigaretten verbunden sind, vor allem für Jugendliche. Darin ist auch von der fehlenden Wirksamkeit der E-Zigarette beim Tabakstopp die Rede und davon, dass die Tabakindustrie die E-Zigaretten-Branche dominiere. Dies entspricht laut dem Branchenverband [link|https://www.tabakfreiergenuss.org/]Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) [/link]nicht den Fakten.

    Wisseschaftliche Studien werden ausgeblendet
    „Außerdem werden in der WHO-Meldung wissenschaftliche Studien zur geringeren Schädlichkeit von E-Zigaretten ausgeblendet und keine Belege für eigene Tatsachen-Behauptungen veröffentlicht”, schreibt der BfTG in einer Mitteilung.

    Die WHO behauptet, es gäbe einen starken Anstieg der E-Zigarettennutzung unter Jugendlichen. „Tatsache ist: Eine kürzlich veröffentlichte Aktualisierung der Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA-Studie) hat einen Rückgang der E-Zigarettennutzung unter Jugendlichen ergeben (auf 2,3 Prozent). Mehr als sechsmal so viele Jugendliche in der gleichen Altersgruppe rauchen (14,9 Prozent)”, betont man beim Bündnis.

    Die britische Cochrane-Organisation bescheinige der E-Zigarette kürzlich, mit „höchster Sicherheit“ wirksam beim Rauchstopp zu sein. Noch wirksamer als Nikotinpflaster, Sprays und andere Produkte.

    Wirksame Alternative
    Eine wissenschaftliche Arbeit von Autoren der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und des University College London komme zu diesem Ergebnis: „Elektronische Zigaretten (EZ) könnten eine hilfreiche Alternative bei der Presseinformation Tabakentwöhnung sein für Raucher, die medizinisch lizensierte Therapien nicht nutzen können oder wollen.“

    Und weiter: „Die E-Zigarette ist die in Deutschland derzeit am häufigsten genutzte Rauchstoppmethode, was erstaunlich ist, weil ihre Anwendung von medizinischen Fachgesellschaften abgelehnt wird.“

    „Es ist nicht zu akzeptieren, dass die WHO die Bedeutung von E-Zigaretten für den Tabakstopp ignoriert. Dazu gibt es mittlerweile eine sehr gute wissenschaftliche Evidenz. Und auch die deutlich geringere Schädlichkeit des Dampfens gegenüber dem Rauchen ist sehr gut belegt”, betont Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnisses für Tabakfreien Genuss.

    Das Bundesinstitut für Risikobewertung weise darauf hin, „dass der Konsum von konventionellen Zigaretten ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko mit sich bringt als der Konsum von E-Zigaretten.“

    Auch das Deutsche Krebsforschungszentrum stützt laut BfTG diese Einschätzung. In einem im Dezember 2022 veröffentlichten Positionspapier habe der Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik (akzept e.V.) unter Vorsitz des Frankfurter Suchtforschers Heino Stöver deutlich Stellung für das Thema „Tobacco Harm Reduction“ bezogen.

    Forderung an die WHO
    Das Bündnis für Tabakfreien Genuss fordert die WHO auf, ihre Position zur E-Zigarette dringend zu überdenken. Angesichts der hohen Raucherquoten in einer Großzahl der Staaten der Welt sollte das Potenzial der besseren Alternative zum Rauchen gefördert und nicht beschränkt werden.

    pi

  • Hoffen auf maßvolles Handeln

    MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabak- und Nikotinwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Die Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im ersten Teil der Reihe äußert sich Claus Obholzer beim [link|https://www.bdta.de/]Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA)[/link].

    Politisch und wirtschaftlich unruhige Zeit
    „Der Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA) thematisierte im vergangenen Jahr die politisch und wirtschaftlich unruhige Zeit, die Mehrkosten und -aufwand für die im BDTA organisierten, überwiegend mittelständisch geprägten Familienunternehmen verursacht hat und bis heute verursacht. Unsere Mitgliedsunternehmen haben auch weiter mit den vergleichsweise hohen Energiekosten und administrativen Hürden zu kämpfen. So wurde beispielsweise mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz ein symbolischer politischer Fortschritt mit einem unverhältnismäßig hohen bürokratischen Mehraufwand für den deutschen Mittelstand erkauft. An den im Gesetzestext genannten, zweifellos beklagenswerten Missständen in der Welt ändert sich damit allerdings nichts.

    Für uns positiv war wiederum im Oktober 2023 das Urteil des Bundesgerichtshofes hinsichtlich der Zulässigkeit des Anbietens von Zigarettenpackungen durch Warenausgabeautomaten an Supermarktkassen. Der Bundesgerichtshof stellte klar, dass die Außenwände eines Warenausgabegeräts die Warnhinweise einer im Automaten befindlichen Zigarettenschachtel nicht verdecken und dass der Automat als Vertriebsform für Tabakwaren zulässig im Rahmen des europäischen und des deutschen Rechts ist.

    10. Conference of the Parties
    Mit Interesse verfolgen wir die im Februar stattfindende Konferenz der WHO und dem Framework Convention on Tobacco Control FCTC (Rahmenübereinkommen zur Tabakkontrolle, Anm. d. Red.). Es gibt Hinweise darauf, dass neuartige Erzeugnisse weniger gesundheitsschädlich sind als klassische Tabakwaren. Das sollten die Teilnehmer der 10. Conference of the Parties (Cop 10) bei ihren Überlegungen mit berücksichtigen und sich vom mittlerweile veralteten ,Quit or die‘-Ansatz befreien.

    Das 3. Meeting of the Parties (Mop 3) nimmt die Idee eines weltweiten Track & Trace-Rückverfolgbarkeitssystems in den Fokus. Wir bleiben bei unserer Auffassung, dass die Kontrolle einer legalen Vertriebskette das Problem des illegalen Geschäfts mit Tabakwaren nicht löst. Sollte es dennoch zu einem globalen Kontrollsystem kommen, so betonen wir, dass unser europäisches Track & Trace-System nicht bedeutend abgeändert werden darf, um das operative Geschäft der Tabakwaren-Händler nicht nachhaltig zu stören.

    Europawahl 2024
    Neben den Konferenzen der WHO / FCTC wird sicherlich auch die Europawahl 2024 Einfluss auf die Brüsseler Tabakkontrollpolitik nehmen. Grundsätzlich hoffen wir, dass die Europäische Kommission bei der Überarbeitung der europäischen Tabakrichtlinien maßvoll handelt. Ziel muss in erster Linie das reibungslose Funktionieren des Binnenmarkts sein. Wir bitten unter anderem um eine rechtliche Einbettung rechtshängiger Produkte. Das gewährleistet Planungssicherheit für Industrie und Großhandel. Die legale Vertriebskette für Tabakerzeugnisse ist nämlich die Geschäftsebene, die fiskalische Interessen befriedigt und gesundheitspolitische Ziele erfüllt. Sie ist die einzige Ebene, die transparent ist und durch Regulierung kontrolliert und beeinflusst werden kann.

    Paraprohibitive und prohibitive politische Maßnahmen dienen nicht dem Gesundheitsschutz. Aus diesem Grund haben wir Bedenken hinsichtlich der von der EU-Kommission proklamierten ,tabakfreien Generation‘ bis 2040. Das bedeutet, dass der derzeitige Tabakkonsum in Europa um zirka 80 Prozent reduziert werden soll. Das hätte für die Wirtschaftsakteure, die an der Herstellung und dem Vertrieb von Tabakwaren und verwandten Produkten beteiligt sind, unvermeidliche Auswirkungen. Eine solche Überarbeitung der Tabakrichtlinien, die sicherlich die Kompetenzen der EU überschreiten würde, ist unseres Erachtens verfassungsrechtlich bedenklich: Es gilt die unternehmerische Freiheit als Grundrecht der Europäischen Union. Aus diesem Grund muss die ökonomische Handlungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens erhalten bleiben.

    Wir halten repressive Ansätze für eine erfolgversprechende Produktregulierung für ungeeignet, da sie sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart regelmäßig versagt haben und versagen. Ein ,reibungsloser Ausstieg aus dem Markt‘ wäre daher unseres Erachtens nicht nur aus volkswirtschaftlicher Sicht ein bedenkliches Petitum seitens der Europäischen Kommission, sondern auch aus gesundheitspolitischer Sicht.

    Technischen Fortschritt
    Der automatenaufstellende Handel erfreut sich am technischen Fortschritt. Der ,Topp‘-Technikstandard (Terminal ohne Pin-Pad, Anm. d. Red.) am Zigarettenautomaten verbreitet sich kontinuierlich weiter, so dass zum Jahresende 2023 bereits an mehr als der Hälfte aller Automaten kontaktlos bezahlt werden kann. Wie in anderen Handelsbereichen stellen auch wir fest, dass die Kundenakzeptanz des bargeldlosen Bezahlens weiter steigt. Wir sind mehr als zuversichtlich, dass zukünftig alle Zigarettenautomaten digitalisiert werden und so flächendeckend eine unkomplizierte bargeldlose Kaufabwicklung garantiert werden kann.

    Als nächster Schritt im Rahmen der technischen Weiterentwicklung der Automaten ist der Startschuss für die Einführung der Online-Altersverifikation gefallen, die den Jugendschutz auf eine neue Ebene hebt. Gemeinsam mit der Deutschen Kreditwirtschaft haben wir hierzu Mitte des Jahres 2023 ein Pilotprojekt gestartet und sammeln derzeit Erfahrungen hierzu. Mit der Einführung der Online-Altersverifikation legen wir außerdem die Grundlagen für das mobile Bezahlen mit Smartphone und / oder Smartwatch am Zigarettenautomaten. Bereits im Pilotprojekt stellen wir fest, dass die Funktion von Konsumenten zunehmend genutzt wird.

    Mit der Realisierung der technischen Fortschritte wird die Attraktivität des Zigarettenautomaten weiter zunehmen und der Jugendschutz weiter zuverlässig und lückenlos sichergestellt.

    Der BDTA bewies und beweist sich hiermit als starker unabhängiger Verband mit einer soliden Mitgliederbasis. Der Tabakwaren-Großhandel geht zuversichtlich ins neue Jahr 2024. Denn wir arbeiten gewissenhaft, zukunftsorientiert und seriös.“

    vi

  • WHO erhebt schwere Vorwürfe gegen E-Zigaretten-Hersteller

    GENF // Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wirft den Anbietern von E-Zigaretten beim Marketing bewusste Falschinformation und das gezielte Anwerben von Kindern vor. Die Branche „finanziert und verbreitet falsche Beweise, um zu argumentieren, dass diese Produkte Schäden vermindern“, kritisierte heute die UN-Behörde. Der [link|https://www.bvte.de/de/]Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)[/link] kritisiert diese WHO-Aussagen als „fahrlässige Verbraucherverunsicherung” und reagiert.

    Aus Sicht der WHO sind E-Zigaretten keine geeignete Alternative, um den Konsum von Tabak zu reduzieren, sondern sie erhöhen wegen ihrer Suchtwirkung die Wahrscheinlichkeit, zu Tabakzigaretten zu greifen. In Folge werden strengere Regularien für solche Produkte gefordert.

    BVTE: WHO ignoriert Faktenlage
    Die Weltgesundheitsorganisation WHO ignoriere mit den heute vorgebrachten Vorwürfen gegen E-Zigaretten, diese seien keine geeignete Alternative, um den Konsum von Tabak zu reduzieren, die umfangreiche wissenschaftliche Faktenlage und verstärkt bestehende Unsicherheiten bei Konsumenten, heißt es in einer Mitteilung des BVTE. „Die WHO verharrt auf falschen gesundheitspolitischen Dogmen und blendet den wachsenden, unabhängigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zur E-Zigarette aus“, erklärte BVTE-Hauptgeschäftsführer Jan Mücke.

    „Fakt ist, dass die Schadstoffaufnahme beim Dampfen von E-Zigaretten sehr viel geringer als beim Tabakrauchen ist.“ Die WHO bestreite, dass E-Zigaretten eine geeignete Alternative zum Konsum von Rauchtabakerzeugnissen seien, betone die gesundheitlichen Risiken der Dampfprodukte und werfe den Herstellern das Verbreiten von Falschinformationen zu den Vorteilen der E-Zigarette vor.

    Der Umstieg auf die E-Zigarette ist laut BVTE die in Deutschland am häufigsten genutzte Unterstützungsform für den Rauchstopp und dabei wirksamer als andere Methoden wie beispielsweise medizinische Nikotinersatzprodukte. Dass der Umstieg auf E-Zigaretten die Schadstoffbelastung für den Konsumenten erheblich reduziere, haben unter anderen sowohl das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) als auch britische Gesundheitsbehörden attestiert, so Mücke.

    Keine Falschinformation der Tabakindustrie
    Der Verweis auf das Schadensminderungspotenzial von E-Zigaretten fasse den zunehmenden wissenschaftlichen Konsens zusammen und sei keine Falschinformation der Tabakindustrie. Tatsächlich trage die WHO mit ihren alarmistischen Fehlinformationen zur E-Zigarette fahrlässig dazu bei, dass das gesundheitliche Risiko des E-Zigarettenkonsums im Vergleich zum Rauchen in Deutschland weiterhin deutlich überschätzt wird. „Wir brauchen eine sachliche und wissenschaftsbasierte Informationspolitik der WHO, die das Dampfen von E-Zigaretten als Chance zur Risikominimierung für Raucher anerkennt und unterstützt“ forderte Mücke.

    Es gebe auch keinerlei Anzeichen dafür, dass E-Zigaretten ein Einstiegsprodukt in das Rauchen seien. Dessen ungeachtet müsse der Konsum der nikotinhaltigen Erzeugnisse durch Minderjährige entschieden unterbunden werden. Der BVTE fordert das konsequente Durchsetzen der bestehenden Abgabeverbote an Minderjährige im Handel und ein strenges Sanktionieren von Verstößen.

    red

  • Altria, JTI und Co.: Schwächere neun Monate an der Börse

    MAINZ // Für die Tabakkonzerne waren die ersten neun Monate des Jahres mit Blick auf die Kurse ihrer Aktien nicht allzu erfreulich. Lediglich JTI konnten die drei Quartale besser abschließen als der Vergleichsindex MSCI World. Alle anderen Titel landeten zum 30. September unter ihrem Jahresstartwert.

    Üppige Dividenden
    Traditionell zahlen die Unternehmen der Branche im Vergleich zu anderen Aktiengesellschaften üppige Dividenden. Spitzenreiter bei der Dividendenrendite ist Kurs-Schlusslicht BAT mit 9,8 Prozent. Bei Philip Morris dagegen fallen die Ausschüttungen mit knapp 6,6 Prozent etwas niedriger aus – das dürfte nicht zuletzt den Investitionen in Produkte der nächsten Generationen geschuldet sein.

    red

  • Neue Marketing-Chefin bei Habanos

    HAVANNA // Der kubanische Zigarrenhersteller Corporación Habanos hat Beatriz Garrido García zur neuen Direktorin für das operative Marketing ernannt. Sie folgt auf Ernesto González Rodriguez, der die Position seit 2017 inne hatte.

    García mit einem Abschluss in „Wissenschaftlicher und technischer Information“ ist seit 1997 mit der Welt von Habanos verbunden. Sie war im Habanos-Marketing zunächst als Commercial Information Specialist für das Erstellen von Berichten und Lösungen für das Wirtschaftsinformations-Management verantwortlich und ab 2001 als Market Intelligence Specialist tätig. Für die Abteilung sammelte und analysierte sie fundiert Informationen über Märkte, Wettbewerber, Kunden, Vertriebskanäle und Trends. Ihre Daten bildeten die Basis für die Firmenspitze, um gesichert Entscheidungen treffen zu können.

    Später wurde Beatriz Garrido García zum Market Supervisor – Hauptverantwortliche für die Marktaufsicht – bei Tabacalera S.L.U. ernannt, wo sie bis 2013 tätig war. Es folgte der Posten im Commercial Management, wo Garrido als internationale Verkäuferin arbeitete. Vier Jahre später trat sie als Corporate Director dem Unternehmen Phoenicia Trading, dem exklusiven Vertriebspartner von Habanos für Afrika und den Nahen Osten, bei. Gefolgt von der Position des Commercial Director beim spanischen Unternehmen Cigarte, wo sie für die kaufmännischen Belange verantwortlich zeichnete. Bevor sie bei Habanos die Position zur Direktorin für das operative Marketing ernannt wurde, arbeitete sie in dem kubanischen Unternehmen noch als International Market Supervisor. red

  • Messe-Duo: Top-Werte bei Zufriedenheit

    DORTMUND // Insgesamt hatten in diesem Jahr rund 56 Prozent der Besucher der InterTabac und der Partnermesse InterSupply einen internationalen Hintergrund, viele der Messegäste kamen zum Beispiel aus den USA sowie aus Kanada, Brasilien und Kolumbien. Aus dem asiatischen Raum registrierten die Verantwortlichen des Messe-Duos ein hohes Teilnehmer-Aufkommen vor allem aus China, Indonesien, Indien und von den Philippinen. Zahlreiche Interessenten reisten außerdem aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie aus Ländern wie Australien oder Ägypten an.

    Hohes europäisches Besucheraufkommen
    Das Messe-Duo InterTabac und InterSupply verzeichnete zudem wieder ein hohes europäisches Besucheraufkommen aus Großbritannien, den Niederlanden, Spanien, Frankreich, Schweiz, Polen, Belgien und Österreich. Der Zuspruch aus Deutschland war ebenfalls stark: Rund 44 Prozent des Messepublikums reiste aus dem Inland an, um sich vor Ort in Dortmund auszutauschen und zu informieren.

    Für eine erneute Teilnahme an der Messeveranstaltung sprachen sich bereits jetzt mehr als 94 Prozent der InterTabac-Aussteller aus. Der Top-Wert ist im Vergleich zu den Jahren 2019 und 2022 nochmals gestiegen. Auch die Zufriedenheit mit dem Auftritt auf der InterSupply erhöhte sich in diesem Jahr weiter: rund 92 Prozent der Aussteller planen schon jetzt ihre Teilnahme für die kommende Ausgabe. Fachbesucher des Messe-Duos äußerten sich ebenfalls sehr positiv: Rund 92 Prozent – und damit noch einmal drei Prozent mehr als im Vorjahr – wollen im kommenden Jahr erneut mit dabei sein.

    Begehrte Auszeichnung
    DTZ verlieh zum Abschluss der Messe traditionell ihre „InterTabac-Stars“. Die begehrte Auszeichnung erhalten die Hersteller von Produkten, die von den Messebesuchern als besonders innovativ wahrgenommen werden. In zehn Kategorien gingen die meisten Stimmen an Landewyck für die Zigarette Fargo, Mac Baren für den Feinschnitt Cheetah, Vauen für die Pfeife Tuerca, Villiger für den Zigarillo Sunny Mini, BAT für das Regalsystem Lumos sowie für die Heat-Sticks Veo, die auf Roibuschbasis produziert werden, OCB für die nachhaltigen Zigarettenblättchen Bamboo + Tips, Fire-Flow für die Aufbewahrungsbehälter Jaysafe, Tryaki für die Tabak-Sticks Zelex und Intrade Concepts für die wiederverwendbare Elfbar Mate 500.

    Lesen Sie in der Print-Ausgabe von DTZ 39/23 weitere Messeberichte.

    red / pi

  • BAT verkauft russisches Geschäft

    LONDON // Der britische Hersteller [link|https://www.bat.com/]Britisch American Tobacco (BAT)[/link] verkauft sein russisches und belarussisches Geschäfte an ein Konsortium unter der Leitung eines russischen Management-Teams von BAT Russia.

    Das teilt BAT in einer Pressemitteilung auf seiner Homepage mit. Damit werde ein 18-monatiger Prozess beendet. Der Hersteller verpflichtete sich eigenen Angaben zufolge im März 2022, nach dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine, Russland, den viertgrößten Zigarettenmarkt der Welt, zu verlassen.

    Abschluss im nächsten Monat
    „Nach Abschluss der Transaktion wird BAT nicht mehr in Russland oder Belarus vertreten sein und keinen finanziellen Gewinn aus den laufenden Verkäufen in diesen Märkten erzielen“, heißt es. Der Abschluss des Geschäfts werde innerhalb des nächsten Monats erwartet und entspreche internationalen Gesetzen. Ein Kaufpreis wird nicht genannt.

    Nach dem Verkauf werden die Unternehmen unter dem Namen ITMS Group firmieren, so BAT weiter.

    red

  • Neue Spitze bei August Schuster

    BÜNDE // Philipp und Manfred Schuster haben die [link|https://www.schustercigars.de/]August Schuster GmbH & Co. KG[/link] Anfang der 1980er-Jahre von ihrem Vater Hans Schuster übernommen. Der Senior-Chef verstand es, nach turbulenten Nachkriegszeiten und den für kleinere Betriebe schwierigen 60er- und 70er-Jahren, erfolgreich einen Strukturwandel zum Spezialitätenhersteller einzuleiten. Seitdem hat sich viel getan. Im neuen Jahr ist nun schon die vierte Generation an der Reihe.

    Qualitätsunternehmen für den deutschen 100- Prozent-Tabak-Shortfiller
    Noch einmal zurück: Die Brüder Schuster gingen diesen Weg konsequent weiter und haben die Firma August Schuster zu einem Qualitätsunternehmen für den deutschen 100- Prozent-Tabak-Shortfiller entwickelt. Mit Casa de Torres und Maria Mancini etablierten die Brüder erfolgreich eigene Marken für handgemachte Zigarren in Deutschland, Österreich, der Schweiz und darüber hinaus. Die Firma ist eine der letzten Hersteller hochwertiger Zigarren und Zigarillos aus reinem Tabak in Europa.

    Zum Jahreswechsel wird Philipp Schuster nach über 40-jähriger Tätigkeit das Unternehmen an die nächste Generation übergeben. „Mit Annemarie, Oliver und Martin Schuster steht ein erfahrenes Team mit Tabak- und Branchenkenntnis bereit, die Firma erfolgreich in die Zukunft zu führen“, ist sich Philipp Schuster sicher. Martin Schuster wird als Geschäftsführer bestellt und von Annemarie und Oliver Schuster als Prokuristen unterstützt. „Eine großartige Aufgabe, die mir die Chance eröffnet, meine Erfahrungen als Geschäftsführer der Bentley Tobacco einzubringen und beide Unternehmen gemeinsam an den Bedürfnissen unserer Kunden und den Märkten auszurichten“, erklärt Martin Schuster.

    Partner des Fachhandels
    Gemeinsam will die junge Generation August Schuster zu dem Partner des Fachhandels in Deutschland und darüber hinaus machen. „Als mittelständischer Familienbetrieb sitzen wir mit unseren Kunden im gleichen Boot und werden mit unserer ganzen Leidenschaft und unserem Einsatz alles dafür tun, gemeinsam erfolgreich unsere Zukunft zu gestalten“, gibt Martin Schuster einen Ausblick auf die Zukunftsvision des Unternehmens.

    Die August Schuster GmbH & Co. KG, gegründet 1909, wird aktuell noch in dritter Generation von Philipp Schuster als Geschäftsführendem Gesellschafter geführt. Mit 35 Mitarbeitern ist der mittelständische Familienbetrieb mit Sitz in Bünde einer der letzten verbliebenen Spezialhersteller von Shortfiller-Produkten aus reinem Tabak in Europa. Schuster fertigt am Standort Bünde nicht nur hochwertige Zigarren und Zigarillos, sondern auch die aufwendigen Holzkistchen dafür.

    Bentley Tobacco GmbH
    Die Bentley Tobacco GmbH hat ihren Ursprung im 1932 gegründeten Pfeifenhersteller Bru-Bu Werke AG aus der Schweiz. Inzwischen umfasst das Sortiment neben Pfeifentabaken, Zigarren und Zigarillos auch hochwertige Spirituosen. Mit den Marken Bentley und B 13 ist das Unternehmen international erfolgreich und steht nach eigenen Angaben für Perfektion, Innovation und höchsten Qualitätsanspruch. Bentley Tobacco ist in 25 Ländern präsent. Die Schwerpunkte liegen neben den Heimatmärkten in Europa, den USA und Asien.

    pi

  • Sesselwechsel bei Philip Morris

    GRÄFELFING // Schleswig-Holsteins früherer Ministerpräsident Torsten Albig leitet künftig den Geschäftsbereich External Affairs der Deutschland-Tochter des global tätigen Herstellers.

    Das teilt die [link|https://pmi.berlin/]Philip Morris GmbH (PMG)[/link] heute mit. „Ich will die Firma in ihrer Transformation vom Tabakhersteller zu einem Anbieter von schadstoffreduzierten Produkten unterstützen”, sagte der 60-Jährige der Nachrichtenagentur “dpa”. Der gebürtige Bremer folgt auf Claudia Oeking, die das Unternehmen zum 31. August auf eigenen Wunsch hin verlassen hat, um sich neuen Aufgaben zu widmen.


    Fokus auf Transformation und Wandel

    Ein besonderer Fokus von Albigs neuer Funktion wird darauf liegen, die Transformation und den Wandel von Philip Morris von einem Tabakkonzern hin zu einem Technologieunternehmen weiter voranzutreiben. „Vor mir liegt eine anspruchsvolle und interessante Aufgabe in einem Unternehmen, das die Transformation nicht nur erzählt, sondern vehement durchführt. Mit dem Ziel, als weltbekannter Tabakkonzern in naher Zukunft vollständig auf schadstoffreduzierte Produkte zu setzen. Dies ist mir ein persönliches Anliegen und den Prozess werde ich aktiv begleiten und weiter vorantreiben”, betont er.

    Die aktuellen Raucherzahlen in Deutschland seien leider „ungebrochen hoch”. Zeitgleich liege die Zahl der „ernsthaften Rauchstoppversuche” bei unter zehn Prozent. Das zeigt, wie wichtig eine differenzierte Regulierung der unterschiedlichen Produktkategorien sei. Man könne noch stärker von den positiven Erfahrungen anderer Nationen lernen.

    Erfahrung in Politik und Wirtschaft
    Torsten Albig blickt auf eine langjährige berufliche Laufbahn in Politik und Wirtschaft zurück. Der studierte Steuerjurist war zuletzt Inhaber von TAdvisory Kiel, einer politischen Beratungsagentur. Bis Ende 2022 war er Geschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Postdienstleister in Bonn und Berlin und davor für rund vier Jahre Vice President Corporate Representation Brussels für die Deutsche Post DHL Group. Von 1994 bis 2017 hatte Albig verschiedene Positionen in der Politikberatung inne.

    So arbeitete er als Sprecher des Bundesministeriums für Finanzen, unter anderem für Oskar Lafontaine, Hans Eichel und Peer Steinbrück (SPD). Anfang 2001 wechselte er als Konzernsprecher zur Dresdner Bank in Frankfurt/Main, bevor es ihn 2002 wieder in die Politik zurückführte. Mit seinen Ämtern als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel und als Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein war er danach mehrere Jahre selbst als führender Politiker tätig.

    Offener Dialog
    „Ich stehe für einen offenen Dialog mit der Gesellschaft, mit Behörden, mit Vertreterinnen und Vertretern von Politik und Wirtschaft sowie den Medien. Darauf, und ganz besonders auch auf die Zusammenarbeit mit meinem gesamten External Affairs Team, freue ich mich sehr”, betont er.

    red