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  • Geschmack der Heimat

    BÜNDE // Leinen los: „Carlos André Cooking for friends“, die gastronomische Veranstaltungsreihe von Arnold André, legt dieses Mal ab. Und an Bord liegt für die Gäste auf der Bootsfahrt zum Kochkurs mit Sternekoch Host Winkler eine ausgezeichnete Zigarrenspezialität parat.

    Wozu in die Ferne schweifen, wenn das „Bayerische Meer“, wie der Chiemsee genannt wird, so nah ist? Den Bootsmotor gestartet – und los geht die Tour mit Stefanie Hertel, Max Tidof, Valerie Huber, Herbert Ulrich, Elena Uhlig und Wolfgang Fierek zur „Residenz Heinz Winkler“ in Aschau am Chiemsee Mit dabei: Hannes Jaenicke als Bootsführer und Marcus Grüsser als Radltour-Guide in seiner bayerischen Heimat.

    Neue Geschmackswelten
    Urlaub in Deutschland ist in Corona-Zeiten derzeit erste Wahl. „Die Menschen haben noch längst nicht entdeckt, dass es so schön ist und man auch nicht weit fahren muss“, erklärt Horst Winkler. Den Geschmack neuer, „heimischer“ Welten hat man sich auch bei „Carlos André Cooking for friends“ auf die Fahnen geschrieben. Das bezieht sich auch auf die Maxime der „Carlos André Cast off“: „Wenn der Geschmack ‚neue‘ Welten entdeckt.“ Und zum Entdeckern passt eine Schifffahrt. So heißt es seemännisch: Cast off – Leinen los.

    Die illustre Truppe aus dem Showgeschäft ist von der Fahrt und der Landschaft begeistert. „Schaut Euch einfach mal um, wie schön das ist – ein Traum“, freut sich Elena Uhlig. Auf die Frage, was für sie Genuss ist, antwortet die Schauspielerin und Moderatorin – mit eigenem Podcast „Groß & Fett“ zum Thema Kochen: „Mein Mann, meine Kinder und ein gefüllter Kühlschrank. Und als Genussgeschenk obendrauf eine Zigarre.“

    Außergewöhnliche Umstände
    Unter Anleitung von Heinz Winkler und unterstützt von einem Glas Champagner übten sich die „Kochlehrlinge“ an Räucherlachsterrine, Gerstensuppe, Ente mit Rotkraut und Kartoffelpüree sowie Kaiserschmarrn. Auch wenn sie dabei, der außergewöhnlichen Umstände halber, 1,50 Meter Abstand halten mussten.

    Der Schauspieler Max Tidof ist begeisterter sowie wissbegieriger Hobbykoch und hat vor 20 Jahren das erste Cooking for friends mit seiner Frau Lisa Seitz eingeleitet. „Von Heinz Winkler habe ich gelernt, dass man Ente französisch schneiden kann, was mir gar nicht so gut gelungen ist. Es schmeckt tatsächlich anders als die ‚Antn‘, die wir in Bayern essen, das war mir nicht klar.“ Tidof, passionierter Raucher, liebt Zigarren und zieht sich gerne mit einem guten Longfiller zurück: „Ich rauche am liebsten alleine, weil man da schon Gesellschaft genug hat mit dem, was man in der Hand hat. Das hat dann fast etwas von einer kleinen Liebesbeziehung – mit einer Zigarre –, da muss man niemand anderen dabeihaben.“ Was Genuss für ihn bedeutet? „Einfach alles, was ich mag: eine gute Zigarre, ein Glas Wein.“

    Ästhetisches Rauchen
    Die Wiener Schauspielerin Valerie Huber absolvierte nicht nur mit Begeisterung ihren ersten Kochkurs, sondern versuchte sich erstmals mit der Cast Off an einer Zigarre: „Es war für mich schwierig, das überhaupt zu können. Zum Beispiel richtig zu paffen. Ich finde, Rauchen ist etwas Ästhetisches, und Zigarren sind noch eine Stufe edler.“

    Während der Schauspieler Marcus Grüsser als Aschauer seine Show-Kollegen zu einem Fahrradtrip vorbei an der Kampenwand einlud, schipperte der Weltenbummler Hannes Jaenicke die Gruppe im schnittigen Sportboot über den Chiemsee. Jaenicke selbst segelt häufig auf dem Ammersee, an dem er seit 2008 lebt. Über den Zigarrengenuss verrät der Schauspieler: „Wozu in die Ferne schweifen, wenn man sich gemütlich zu Hause hinsetzen kann, ein leckeres Fläschchen Wein aufmacht und eine Zigarre schmaucht. Man muss natürlich eine Gesellschaft haben, die das nicht stört, wenn man raucht. Aber mein Zuhause ist definitiv ein Raucher-Zuhause.“ Die Cast Off passt für den passionierten Aficionado perfekt: „Da ich begeisterter Segler bin, finde ich das einen sympathischen Ausdruck für eine Zigarre. Wobei man, wenn man wirklich segelt, nicht zum Rauchen kommt. Aber das Schlimmste für Segler ist die Flaute. Und was macht man dann: Zigarrchen schmauchen – das Schönste, um sich eine Flaute zu versüßen.“

    Leidenschaft und Freude
    Die Sängerin und Moderatorin Stefanie Hertel hat im Chiemgau ihre Heimat gefunden. Für sie gibt es nichts Schöneres als den Urlaub zuhause. Allerdings fehlte der Vogtländerin für einen Segelschein bisher die Zeit. „Aber unter ‚Leinen los‘ kann man auch verstehen, Dinge hinter sich zu lassen, etwas Neues beginnen. Das passiert bei mir auch immer wieder. Wobei ich keine Angst davor habe, weil ich weiß, dass etwas, was man mit Leidenschaft und mit großer Freude macht, nur gut sein kann.“

    Auch Wolfgang Fierek, gebürtiger Ottobrunner, hat sein Bayern genießen gelernt: „Hier lebe ich im Paradies: Österreich und Italien sind auch um die Ecke. Mit dem Motorrad einfach mal so ein Wochenende irgendwohin zu fahren, ist einfach herrlich. Das gemeinsame Kochen bei Horst Winkler empfand Hobbykoch Fierek, der im eigenen Heim Herrscher über die Küche ist, als Ritterschlag: „Ich koche sehr gern, es entspannt mich. Am liebsten zelebriere ich Essen: einkaufen, die Gewürze, die Zutaten und das dann schön herzurichten, das genieße ich. Außerdem darf ein gutes Glas Wein dabei nicht fehlen.“ Nach der Mahlzeit greift Fierek auch zum Longfiller: „Mein Vater hat Zigarre geraucht. Für mich ist es eine kleine Reminiszenz an die Kindheit, an die Jugend. Ich paffe gerne und mag den Geruch. Es ist doch so: Wer wirklich eine gute Zigarre raucht, spürt das auch – deshalb: Ab und zu lasse ich mir das einfach auf der Zunge zergehen.“


    Kein Koch-Fan

    Dem Kochen kann Fiereks Schauspielkollege Herbert Ulrich, der in der Corona-Krise seinem zweiten Beruf, Landschaftsgärtner, nachgegangen ist, nichts abgewinnen. Seine Frau Charlotte Verduyn hat den häuslichen Herd übernommen. „Zum Kochen fehlt mir die Leidenschaft. Aber es macht mir Spaß, etwas zu lernen und dabei zuzusehen, wie andere das machen“, erklärt der 49-Jährige. Umso mehr weiß Ulrich eine aromatische Zigarre, mit der er den Tag ausklingen lässt, zu schätzen.
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  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    mit Vorhersagen ist es so eine Sache: Noch im Frühling prognostizierten Wetterexperten den großen Hitzesommer. Stattdessen schaukeln die Werte ganz überwiegend zwischen 20 und 30 Grad auf und ab, Wolken zeigen sich häufig am Himmel, und hin und wieder regnet es sogar kräftig.

    Ob die Erwartung des Kreditversicherers Euler Hermes sich ebenfalls in Luft auflöst, wird frühestens im Herbst feststehen. Die Hamburger rechnen mit einem Anstieg der Firmeninsolvenzen in Deutschland um vier Prozent im laufenden und um acht Prozent im kommenden Jahr. Das wären rund 21.000 Pleiten. Zwar ist es derzeit an der Zahlungsfront noch recht ruhig. Das aber liegt nicht zuletzt daran, dass die Anzeigepflicht derzeit ausgesetzt ist und dass viele Unternehmen sich mit staatlichen Hilfen durch diese Monate retten. Schwacher Trost: Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern scheinen die Firmen hierzulande noch relativ glimpflich davonzukommen. In den Niederlanden etwa dürften 29 Prozent mehr Insolvenzen gemeldet werden als 2019, in Portugal 30 Prozent mehr. Und in den USA soll das Plus laut Euler Hermes gar bei 47 Prozent landen. Keine guten Aussichten!


    Absurde Zählweise

    Und noch eine Meldung hat mich in den vergangenen Tagen sehr beschäftigt. Da heißt es auf der Homepage der Stadt Krefeld, man habe – obwohl es keinen neuen Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 zu verzeichnen gab – die Zahl der Verstorbenen systemrelevant auf nun 23 heraufgesetzt. Damit passe man die Statistik an die des Robert-Koch-Instituts an. Der angegebene Grund der Krefelder: Personen, die einmal positiv auf das Coronavirus getestet wurden und später versterben, werden grundsätzlich in dieser Statistik aufgeführt. Weiter heißt es: „Im vorliegenden Todesfall galt die Person (mittleren Alters und mit multiplen Vorerkrankungen) nachdem es mehrfach negative Testergebnisse gab, inzwischen seit längerem als genesen.“ Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Denkt man diese Berechnung zu Ende, dann liegt die Mortalität des Corona-Virus bei 100 Prozent. Denn jeder von uns wird irgendwann sterben. Ehrlich gesagt kann ich keine sinnvolle Begründung dieser Zählweise erkennen. Es sei denn, man will die Behörden weiter in Angst halten.

    Ich wünsche Ihnen viel Mut und Durchhaltevermögen für die kommenden Wochen!

    Herzlich, Marc Reisner, Chefredakteur DTZ

  • Landewyck stellt sich neu auf

    TRIER // Nach über 30 Jahren bei der Heintz van Landewyck GmbH in Trier hat Hajo Fischer (seit 2002 Geschäftsführer) das Unternehmen zum Ende des Monats Juni verlassen. Fischers Ausscheiden in den Ruhestand war von langer Hand geplant und ist Teil einer strategischen Neu-Ausrichtung der Landewyck-Organisation, die das Trierer Werk und die Verkaufsorganisation betreffen.

    Seit dem 1. Juli nehmen Bob Guden (42) und Sven Müller (44) die Geschäftsführungsaufgaben an der Mosel wahr. Hierbei liegt Sven Müllers Fokus auf dem Produktionsstandort Trier. Müller, seit 2018 bei Landewyck in Luxemburg (vorher Philip Morris und British American Tobacco), verantwortet in diesem Kontext auch alle weiteren Produktionswerke der Landewyck-Gruppe. Bob Guden wechselt als ehemaliger Sales Director Export von Luxemburg nach Trier. Der gebürtige Luxemburger ist bereits seit 2003 am Landewyck-Headquarter beschäftigt und wird von Trier aus die gesamte DACH-Region entwickeln. Ihm steht das bekannte deutsche Marketing-&-Sales-Duo um Stefan Morandini (38, Marketingleiter) und Andreas Becker (40, Vertriebsleiter) zur Seite.

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  • Kummer für Händler

    PARIS // Das bereitet Tabakhändlern im grenznahen Gebiet zu Frankreich Kummer: Paris streicht die erlaubte Tabakmenge beim Grenzübertritt drastisch zusammen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur „AFP“ sollen Reisende statt wie bisher vier künftig nur noch eine Stange Zigaretten pro Person in die Grande Nation einführen dürfen. Das geht aus einer Mitteilung von Olivier Dussopt, Minister für öffentliche Finanzen, hervor.

    Preise deutlich höher
    Betroffen sind neben deutschen Händlern auch Anbieter in Andorra, Belgien, Luxemburg und Spanien. Ein Päckchen Zigaretten kostet in Frankreich derzeit etwa zehn Euro, in den Nachbarländern liegen die Preise um bis zu 50 Prozent niedriger. Bei Verstößen gegen die neuen Regeln drohen hohe Bußgelder. Die aufgefundenen Zigaretten sollen durch den Zoll beschlagnahmt und zerstört werden.

    Dussopt begründete die Beschränkungen mit gesundheitspolitischen Aspekten. Außerdem wolle man dem grenzüberschreitenden Zigarettenschmuggel Einhalt gebieten sowie die einheimischen Tabakläden vor ausländischer Konkurrenz schützen.

    red

  • Für mehr Sicherheit

    BREMEN // Allgemeine Geschäftsbedingungen, kurz AGB genannt, kennt wohl jeder, hat man doch gerade heutzutage bei Online-Käufen vor Abschluss der Bestellung zu bestätigen, sie zur Kenntnis genommen zu haben. Sehr häufig wird dabei gemogelt. Dabei sind die AGB so wichtig.

    So manchem graust es vor dem „Kleingedruckten“, wie die AGB auch oft genannt werden, denn die drei Buchstaben stehen bei der Allgemeinheit für viel Text, juristischen Fachkram und endlos viele Paragrafen. Und mit Transparenz würden wohl die wenigsten die AGB in Verbindung bringen, dabei dienen die dort getroffenen Regelungen genau diesem Zweck. Sie sollen beiden Vertragspartnern Sicherheit darüber geben, zu welchen Bedingungen, für beide Seiten gleichermaßen bindend, sie einen Vertrag miteinander eingehen. „Es ist für mich unverständlich“, so Bernd Drumann, Geschäftsführer der Bremer Inkasso GmbH, „dass es immer noch Unternehmer gibt, die auf solch ein solides ‚Vertragsfundament‘ verzichten, zumal eigene, individuelle AGB in der Regel ja nur einmal formuliert werden müssen und dann immer wieder Anwendung finden.“

    Strenge Vorschriften
    Nicht jeder mag Regeln, Bedingungen oder Vorschriften, weil sie vielleicht einengen oder zu bevormunden scheinen. Im gesellschaftlichen Miteinander, im Straßenverkehr oder im Geschäftsleben geht es aber nicht ohne Vereinbarungen, an die sich alle zu halten haben, damit möglichst niemand zu Schaden kommt. Regelungen, die in den AGB getroffen werden, sind ebenfalls dazu da, die Geschäftspartner vor Schaden zu schützen und Geschäftsabschlüsse zu vereinfachen. Sind die Bedingungen eines Geschäftsabschlusses für beide Seiten klar und eindeutig definiert und gleichermaßen für beide Seiten bindend, weiß jeder, worauf er sich mit seiner Unterschrift einlässt. AGB vereinfachen und regeln darüber hinaus immer wiederkehrende Abläufe im unternehmerischen Alltag, damit diese nicht bei jedem Geschäftsabschluss aufs Neue verhandelt und schriftlich festgehalten werden müssen.

    Eigene Modalitäten
    Der Unternehmer kann im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen mit den eigenen Allgemeinen Geschäftsbedingungen festlegen, wie er die Geschäftsabwicklung gerne hätte und was etwa für die Zahlungsmodalitäten, die Lieferzeit, die Versicherung oder den Leistungsumfang bei beispielsweise der Verpackung oder dem Transport gelten soll. Auf die Vorgabe solcher klaren „Ansagen“ sollte kein Unternehmer verzichten – nicht nur seinen Kunden, sondern auch sich selbst zuliebe. Klarheit schafft Sicherheit auf beiden Seiten. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) regelt in den Paragrafen 305 fortfolgende das Recht der AGB.

    Spezielle Formulierungen
    „Oder am besten noch formulieren lassen“, so Drumanns Apell. „Heutzutage wird für alle möglichen Fragen das Internet bemüht. Dort gibt es unzählige AGB, die man sich herunterladen könnte. Davon ist aber dringend abzuraten, denn kaum ein Geschäft gleicht dem anderen. Eine Schreinerei zum Beispiel hat mit Sicherheit andere Geschäftsabläufe als eine Brauerei oder gar ein Zahnlabor. Auch von freundlich gemeinten Angeboten der Unternehmerkollegen, doch deren AGB einfach zu übernehmen, sollte man – abgesehen von möglichen Urheberrechtsverletzungen – Abstand nehmen. Wohl jeder Unternehmer ist stolz auf ein Alleinstellungsmerkmal seines Unternehmens am Markt, und dem sollte durch eigene individuelle AGB Rechnung getragen werden.“

    Anwaltliche Beratung
    Das eigene Unternehmen sollte es einem wert sein, sich einmalig von einem Anwalt speziell auf das eigene Unternehmen zugeschnittene AGB formulieren zu lassen. Die Kosten dafür können im Vorfeld erfragt werden, bewegen sich aber in der Regel noch im dreistelligen Euro(netto)bereich. Für die von ihm erstellten Klauseln haftet ein Anwalt zudem in Bezug auf Wirksamkeit und Abmahnsicherheit. Hat man bereits eigene individuelle AGB, kann eine gelegentliche Überprüfung in Hinblick auf eine eventuell nötige Aktualisierung nicht schaden.

    red

  • Verbraucherstimmung hellt sich allmählich auf

    BERLIN // Das HDE-Konsumbarometer für Juli macht deutlich, dass die Verbraucherstimmung wie schon in den vergangenen beiden Monaten weiter ansteigt. Allerdings ist die Kaufneigung nach wie vor niedrig und noch weit vom Vor-Corona-Niveau entfernt. Im Zuge sich aufhellender Konjunkturerwartungen seitens der Verbraucher sind auch deren Einkommenserwartungen weiter angestiegen. Das ist jedoch noch kein Zeichen für eine Entwarnung, heißt es beim Handelsverband Deutschland (HDE) in Berlin. Ob die Verbraucherstimmung sich wieder nachhaltig aufhellen kann, hängt in den kommenden Monaten vor allem vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab.

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  • Spürbare Erholung im Einzelhandel

    WIESBADEN // Nach massiven Rückgängen im März und April wegen der Corona-Krise stiegen die Umsätze im Einzelhandel im Mai wieder an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) setzten die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland real, also preisbereinigt, 3,8 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 4,6 Prozent mehr um als im Mai 2019. Und das, obwohl der Mai im vergangenen Jahr mit 25 Verkaufstagen sogar einen Verkaufstag mehr hatte.

    Klarer Aufwärtstrend
    Kalender- und saisonbereinigt war der Umsatz im Mai im Vergleich zum April 2020 real um 13,9 Prozent und nominal um 13,4 Prozent höher. Damit konnte der Einzelhandel die Corona-bedingten Umsatzeinbußen der Vormonate wieder ausgleichen. Gleichzeitig war dies der stärkste Anstieg gegenüber einem Vormonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Gründe hierfür sind die Geschäftsschließungen bis Mitte April und die anschließenden Lockerungen. Im April war der Umsatz noch real um 6,5 Prozent und nominal um 6,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken.
    Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Mai real 4,9 Prozent und nominal 8,4 Prozent mehr um als im Mai 2019. Dabei lag der Umsatz bei den Supermärkten, SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten real 6,4 Prozent und nominal 9,9 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln setzte im entsprechenden Vergleich hingegen real 6,6 Prozent und nominal 3,0 Prozent weniger um.

    Ungewöhnliche Veränderungen
    Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 3,5 Prozent und nominal um 3,3 Prozent. Das größte Plus zum Vorjahresmonat mit real 28,7 Prozent und nominal 28,8 Prozent erzielte der Internet- und Versandhandel. Veränderungsraten dieser Größenordnung sind selbst in dieser sehr dynamischen Branche ungewöhnlich und somit zu einem erheblichen Teil auf einen Sondereinfluss der Corona-Pandemie zurückzuführen.

    Branchenunterschiede
    Deutlich zugenommen hat auch der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem realen Plus von 8,6 Prozent. Noch nicht wieder auf dem Vorjahresniveau sind dagegen der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren und der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) mit real minus 22,6 Prozent beziehungsweise minus 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

    pnf

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    heute möchte ich Sie motivieren. Wir, die gesamte Redaktion, freuen uns über Ihre Zuschriften. Wenn es um Missstände geht – schicken Sie uns eine Mail. Wenn Sie Ihre Meinung zu aktuellen Ereignissen der Branche kundtun möchte – schreiben Sie uns. Und wenn Sie mit uns zufrieden sind, freuen wir uns natürlich auch über einen Hinweis.
    Warum ich das an dieser Stelle sage? Weil es für uns wichtig ist zu erfahren, was Sie bewegt, womit Sie sich auseinandersetzen müssen, worüber Sie sich ärgern. Je mehr wir von Ihnen erfahren, umso einfacher ist es für uns, Problemen nachzugehen oder Sachverhalte aufzuklären. Alle Ansprechpartner finden Sie im Impressum der gedruckten DTZ und natürlich können Sie mich direkt anmailen: marc.reisner@konradin.de.

    Krise schwelt weiter
    Sommer, Ferienstimmung und niedrige Ansteckungsraten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Krise längst nicht vorbei ist. Wobei die Corona-Auswirkungen unterschiedlich stark ausfallen. Eine ganze Reihe von Unternehmen scheint sich mit Hilfe staatlicher Hilfen und Kurzarbeitergeld zumindest auf solidere Füße stellen zu wollen. Aus einem Verlag hörte ich, er stehe nach drei Monaten Lockdown deutlich besser da als zuvor. Viele andere, insbesondere kleinere Firmen bangen um ihre Existenz. 21 Prozent der Einzelhändler stecken in erheblichen Schwierigkeiten. Und Ökonomen rechnen für den Herbst mit einer wahren Pleitewelle. Aber Berlin schüttet ja mit vollen Händen aus…

    Man kann über Corona durchaus geteilter Meinung sein. Über viele Entscheidungen aus Berlin jedoch nicht. Leider.

    Kommen sie gut durch diese Woche.

    Herzlich, Marc Reisner, Chefredakteur DTZ

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    vor wenigen Tagen bekam ich die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP auf den Tisch. Darin ging es um den Themenbereich „Rauchen und Covid-19“. Kern der Antwort: Raucher sind weniger häufig betroffen. Da dies jedoch – gerade in Zeiten neuer Werbeverbote – politisch nicht opportun ist, bemängelt die Bundesregierung gleich im nächsten Satz die Methodik der Untersuchung. Dazu zählten eine Verzerrung aufgrund unterschiedlicher Zusammensetzung der Vergleichsgruppen, eine unterschiedliche Altersstruktur zwischen Covid-19-Patienten und der Allgemeinbevölkerung, mangelnde Datenqualität und soziale Erwünschtheit im Antwortverhalten. Übrigens: Basis der Untersuchung sind 102 internationale Studien, davon 81 klinische. Um es ganz deutlich zu sagen: Berlin hält 102 internationale Forscherteams für so vertrottelt, dass diese gewissermaßen Plus und Minus verwechseln…


    Wo ist die Relevanz?

    Wie Informationen gezielt manipuliert werden, zeigt auch – nur ein Beispiel – eine Meldung, die ich bei „ntv“ gefunden habe. Unter der Überschrift „Studie zu Langzeitfolgen: Hirnschäden trotz milden Covid-19-Verlaufs“ weisen die Redakteure auf eine aktuelle Untersuchung aus London hin. Geben Sie es zu: Die Headline jagt auch Ihnen einen Schauer über den Rücken. Schauen wir mal auf die Details. Ob „Fieberwahn“ nun tatsächlich zu den potenziell tödlichen Komplikationen zählt, mag dahingestellt sein. Dass die meisten Fälle vorübergehend waren und damit eben nicht zu den Langzeitfolgen zählen, rückt Einiges zurecht. Dass an der Studie gerade 43 Patienten beteiligt waren, bei denen Covid-19 „nachgewiesen oder vermutet wurde“, wertet die Relevanz erheblich ab. Und wenn die Forscher zum Abschluss mit der Aussage zitiert werden, dies bedeute nicht, dass Hirnschäden bei Covid-19 weit verbreitet seien, geht die Aussagekraft gegen 0. Ach ja: Falls Sie nicht genug haben, googeln Sie doch einfach mal „Influenza“ und „Hirnschäden“ – Sie werden überrascht sein (oder vielleicht auch nicht), wie sich die Aussagen gleichen.

    Ich wiederhole mich: Mir ist klar, dass Covid-19 keine normale Grippe ist. Was mich immer wieder aufregt sind die traditionellen Medien, die ihrer Pflicht zur neutralen Berichterstattung nicht nachkommen. Und es ist die immer noch grassierende Lust an der Panikmache.

    Und damit, liebe Leserinnen, liebe Leser, bleibt mir nur noch, Ihnen zuzurufen: Ich habe fertig!

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

    Herzlich, Marc Reisner, Chefredakteur DTZ

  • Corona-Virus kann Lotto und Eurojackpot nichts anhaben

    KOBLENZ // Die Spielangebote des Deutschen Lotto- und Totobocks (DLTB) erfreuten sich auch im ersten Halbjahr des Jahres 2020 großer Beliebtheit. So konnten die Einsätze in diesem Zeitraum um rund 4,2 Prozent auf rund 3,75 Milliarden Euro gesteigert werden. Außerdem wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 65 Spielteilnehmer zu Millionären. An Steuern und Abgaben wurden etwa 1,5 Milliarden Euro an die Landeshaushalte abgeführt.

    Zwischenergebnis
    Jürgen Häfner, Geschäftsführer der derzeit im DLTB federführenden Gesellschaft Lotto Rheinland-Pfalz mit Zentrale in Koblenz, ist zufrieden: „Wir haben mit diesem guten Zwischenergebnis im ersten Halbjahr bewiesen, dass unsere Spielangebote nach wie vor bei den Spielteilnehmern beliebt sind – und das, obwohl durch die Corona-Pandemie ab Mitte März zahlreiche Annahmestellen vorübergehend schließen mussten. Dies haben viele unserer treuen Kunden aber zum Beispiel durch die Abgabe von Mehrwochenscheinen sowie die Nutzung unserer Online-Angebote kompensiert.“ Außerdem gab es bei Lotto 6 aus 49 und im Eurojackpot längere Phasen mit hohen Jackpots.

    Millionäre
    Besonders erfreulich ist, dass 65 Spielteilnehmer zu Millionären wur-den. Die meisten der Großgewinne über einer Million Euro wurden in Baden-Württemberg erzielt. 13 der 65 Neu-Millionäre stammen aus dem „Ländle“, zehn Gewinne über der Millionen-Grenze gab es in Nordrhein-Westfalen und acht in Bayern. Auf Platz vier folgte Rheinland-Pfalz mit sieben Neu-Millionären.

    Gegenüberstellung
    Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei der regionalen Gegenüberstellung der 520 Gewinne über 100 000 Euro. Hier liegt Nordrhein-Westfalen mit 85 Gewinnern an der Spitze, auf den weiteren Plätzen folgen Bayern mit 79 Gewinnen und Baden-Württemberg mit 73. Den vierten Platz belegt hier Niedersachsen mit 61 Gewinnen über 100 000 Euro. Insgesamt konnten 519 Spielteilnehmer einen Gewinn von 100 000 Euro und mehr erzielen:

    Höchste Gewinn
    Den höchsten Gewinn im ersten Halbjahr 2020 mit jeweils 90 Millionen Euro landeten gleich zwei Eurojackpot-Spieler: Im Februar knackte eine Person aus Nordrhein-Westfalen den Jackpot und im Mai war es ein Tipper aus Bayern.

    Nach wie vor werden rund 40 Prozent der Einnahmen der Landeslotteriegesellschaften in Form von Steuern und Abgaben an die jeweili-gen Landeshaushalte abgeführt. Im ersten Halbjahr 2020 war dies eine Summe von rund 1,5 Milliarden Euro für das Gemeinwohl. „Das bedeutet: Täglich fließen mehr als 8,2 Millionen Euro an die Landeshaushalte. Das ist Geld, ohne das vieles in Deutschland nicht möglich wäre“, berichtet Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner.

    Spieleinsatz
    Durch Lotto 6 aus 49 haben die Gesellschaften des DLTB auch im ersten Halbjahr 2020 die meisten Spielteilnehmer erreicht. Mit über 1,78 Milliarden Euro Spieleinsatz wurde das Vorjahresergebnis leicht übertroffen. Damit hält der Klassiker knapp 50 Prozent am Gesamteinsatz und ist nach wie vor die beliebteste Lotterie in Deutschland.


    Jackpot-Phasen

    Die Lotterie Eurojackpot, die insbesondere von ihren hohen Jackpot-Phasen lebt, verzeichnete im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ein Plus von über 35 Prozent auf rund 815 Millionen Euro Spieleinsätzen. Erfreulich war auch die Entwicklung der Soziallotterie Glücksspirale, deren Einsätze im ersten Halbjahr um über fünf Prozent auf 121,6 Millionen Euro anstiegen.

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