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  • Zum Nachschlagen

    MAINZ // Das neue Tabakjahrbuch erscheint in diesen Tagen. Erneut hat das DTZ-Team alle wichtigen Adressen der Branche zusammengestellt. Dazu gibt es alle wichtigen Branchentermine, aktuelle Marktberichte und Statistiken, eine Vielzahl gesetzlicher Bestimmungen sowie Markenverzeichnisse für Zigaretten, Zigarren, Rauchtabak und Raucherbedarf. Damit ist das Büchlein im praktischen DIN A6-Format ein unverzichtbares Nachschlagewerk.

    Das Tabakjahrbuch 2023 gibt es zum Preis von 34,90 Euro auf der Homepage [link|https://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/tabakzeitung/sonderhefte/print.html]www.direktabo.de[/link].

    red

  • Arbeit nimmt Fahrt auf

    BREMEN // Der Fachverband Tabakwaren, Presse und Toto-Lotto Bremen führte in der Havanna Lounge seine Jahreshauptversammlung durch. Der 1. Vorsitzende Dirk Quade begrüßte die Mitglieder, den Ehrenvorsitzenden Harry Bollmann und den ehemaligen Geschäftsführer Horst Laue. Danach wurden die Regularien abgearbeitet.

    In seinem Bericht des Vorstands bedankte Dirk Quade sich bei den Vorstands- und Arbeitsgruppenkollegen für die 2021 geleistete Arbeit, die wieder deutlich mehr „Fahrt aufgenommen“ habe. Aus Quades Bericht ging hervor, dass alle Arbeitsgruppen im vergangenen Jahr sehr aktiv waren. Quade berichtete von der Verschiebung des angekündigten Rollout-Termins für die neue Lotto-Terminalgeneration, Grund seien die weltweiten Lieferengpässe.

    Bremer Spielbank
    Anfang 2022 übernahm das Bundesland Bremen durch die BTL (Bremer Toto und Lotto) die Bremer Spielbank. Die Lotteriegesellschaft ist jetzt auch für das Spielbankgeschäft verantwortlich. Der dortige Geschäftsführer Peter Schneider wurde neuer zweiter BTL-Geschäftsführer und folgt auf Peter Zerfowsky, der sich in den Ruhestand verabschiedete.

    Quade berichtete, dass mit dem Bremer Presse-Grossisten PSN im August die Arbeitsgruppe wieder im persönlichen Gespräch betreut wird.
    Im ersten Quartal hat das Bremer Straßenbahn-Unternehmen (BSAG) die Möglichkeit geschaffen, das Kunden Tickets für bis zu fünfzig Euro über das Terminal bezahlen können. Die Verkaufsstellen bekommen dafür die Provisionen gutgeschrieben. Die Mitglieder wurden außerdem über aktuelle Aktivitäten informiert, beispielsweise über den BLD-Newsletter.

    Flexibleres Beitragsmodell für 2023
    Kassenwart Rüdiger Roselius erläuterte anschließend den Mitgliedern die finanzielle Lage des Verbands und stellte das Budget für 2022 vor. Der Fachverband steht zurzeit finanziell solide da. In der Versammlung wurde auch über ein neues, flexibleres Beitragsmodell für 2023, das anschließend einstimmig beschlossen wurde, diskutiert.

    Das neue Beitragsmodell ist als modulares System konzipiert. Bestehend aus einem Sockelbeitrag von 48 Euro und den zusätzlichen Modulen Lotto, Tabakwaren, Presseerzeugnisse und BSAG mit jeweils zwölf Euro – je nachdem, welche Module das Mitglied im Geschäft anbietet. Das neue Beitragsmodell ließe sich einfach erweitern, wenn neue Sortimente hinzukämen, so Roselius.

    Nach dem Abendessen diskutierte der Vorstand intensiv mit den Mitgliedern das Thema ehrenamtliche Arbeit im Verband. Im Verlauf der Diskussion lud der Vorstand interessierte Teilnehmer ein, sich als Gast ein Bild von der Verbandsarbeit zu machen. Weiter wurden Anregungen von den Gästen aufgenommen und der Vorstand beantworte die Fragen Mitglieder.

    vi

  • Von Wissenschaftlern empfohlen

    BERLIN // Tabakfreie Nikotinbeutel sind eine weitere potenziell risikoreduzierte Alternative für Raucher in Deutschland. Das bestätigt eine Studie von Wissenschaftlern des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), die in der Fachzeitschrift „Tobacco Control“ veröffentlicht wurde.

    Auf Grundlage einer Untersuchung des Nikotingehalts und anderer gesundheitsrelevanter Inhaltsstoffe in 46 Produktproben empfehlen die Wissenschaftler, für Nikotinbeutel eine angemessene Regulierung, die unter anderem eine Nikotinobergrenze, Warnhinweise und Angaben zum Nikotingehalt auf den Verpackungen sowie Vorgaben zur Einhaltung des Jugendschutzes, umfassen sollte.

    BfR-Studie
    „Die BfR-Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer zeitnahen und sachgerechten Regulierung der Nikotinbeutel in Deutschland“, erklärt Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) in Berlin. Zugleich werde damit die Initiative der BVTE-Mitgliedsunternehmen bestätigt, die sich angesichts einer fehlenden Gesetzgebung bereits 2020 auf die Einhaltung von Mindeststandards für die Qualität und das Vermarkten von tabakfreien Nikotinbeuteln geeinigt haben, so Mücke weiter.

    Die BVTE-Produkt- und Werbestandards geben auch einen Nikotinwert von maximal 20 Milligramm pro Beutel, die Angabe des Nikotingehalts auf der Packung sowie das Verwenden eines gesundheitsbezogenen Warnhinweises vor. Zudem verwenden die BVTE-Mitgliedsunternehmen bei der Produktion ausschließlich Nikotin von pharmazeutischer Qualität und Inhaltsstoffe von hoher Reinheit, die keine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen. Das entspricht den Empfehlungen der BfR-Wissenschaftler, die in einzelnen untersuchten Proben gesundheitsgefährdende Stoffe festgestellt hatten.

    Tabakfreie Nikotinbeutel
    Tabakfreie Nikotinbeutel sind von einigen Aufsichtsbehörden der Bundesländer fälschlicherweise als Lebensmittel klassifiziert worden, obwohl sie weder zum Verzehr geeignet noch bestimmt sind. Aus dem Grund sind sie in Deutschland aktuell nicht mehr verfügbar. In Dänemark, Tschechien, Österreich und anderen EU-Mitgliedstaaten sind die Beutel im Einzelhandel erhältlich. Viele Konsumenten bestellen daher in ausländischen Online-Shops tabakfreie Nikotinbeutel, die häufig nicht den von den BfR-Wissenschaftlern empfohlenen Vorgaben entsprechen.

    Zur Gewährleistung eines hohen Verbraucherschutzniveaus sollte sich die Politik an den wissenschaftlichen Empfehlungen des BfR orientieren und Nikotinbeutel im Tabakrecht regeln. Die erfolgreiche Regulierung von E-Zigaretten könne hierbei als Vorlage dienen, so der BVTE-Hauptgeschäftsführer.

    Das tabakfreie Nikotinprodukt ist ein Genussmittel für Konsumenten, durch das gesundheitliche Risiken im Vergleich zu Rauchtabak potenziell reduziert werden können, vor allem, weil keine gesundheitlich schädlichen Verbrennungsstoffe entstehen. Die Beutel enthalten vor allem Stärke, Pflanzenfasern, Aromen sowie Nikotin. Der Beutel wird in den Mund unter die Oberlippe gelegt. Das Nikotin wird über die Mundschleimhäute aufgenommen. Das Erzeugnis wird nach dem Gebrauch aus dem Mund genommen und entsorgt.

    vi

    Weitere Infos unter: [link|http://www.bvte.de ]www.bvte.de [/link]

  • „Politik kann überraschend schnell entscheiden“

    MAINZ // Drei Fragen an  … Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen, Fachvereinigung Tabakwaren, über die politische Reaktionszeit in Deutschland, die wirtschaftliche Entwicklung in Krisenzeiten und die anstehende Messezeit auf der Dortmunder InterTabac.

    Herr Schäfer, welche positiven Lehren ziehen Sie aus der Corona-Pandemie für die Zukunft?
    Thomas Schäfer: Dass Politik überraschend schnell entscheiden kann, jedenfalls zu Beginn eines unvorhergesehenen Ereignisses. Und dass viele Unternehmen Wege gefunden haben, die Corona-Pandemie zu überstehen. Dazu haben natürlich auch die teilweise komplexen Wirtschaftshilfen und die Kurzarbeitergeld-Regelungen beigetragen. Außerdem bin ich positiv überrascht, wie schnell und professionell es uns als Handelsorganisation auf allen Ebenen gelungen ist, die Interessen der Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu vertreten und unseren Mitgliedern alle wichtigen Informationen prompt und praxisgerecht zur Verfügung zu stellen. Erfolg braucht Verbündete – besonders in schwierigen Zeiten.

    Was erwarten oder wünschen Sie sich 2022 für den Handelsverband NRW und für die Unternehmen im Allgemeinen?
    Schäfer: Zu Beginn dieses Jahres war ich verhalten zuversichtlich, dass das Geschäftsjahr 2022 endlich wieder ein „normal“ zu nennendes Jahr werden könnte. Besonders der Ukraine-Krieg, die Inflation und die Energiepreissteigerungen beeinflussen jedoch die Konsumlaune und die Umsatzentwicklung nachhaltig negativ. Meine Erwartungen sind im Jahresverlauf also deutlich gesunken, zumal auch die Unternehmen die Kostensteigerung bei Energie, Miete und Produkten tragen müssen und nicht überall weitergeben können. Ob staatliche Hilfsprogramme das auffangen können, bleibt abzuwarten.

    In wenigen Wochen gibt es das Comeback der InterTabac – worauf freuen Sie sich in Dortmund besonders?
    Schäfer: Endlich wieder InterTabac – auf das Revival dieses einmaligen Messe-Events haben wir lange warten müssen. Das ist besonders für die Tabakbranche eine tolle und vor allem positive Meldung. Denn die Messegesellschaft Dortmund bietet wieder die Basis für gute Geschäfte, informative Netzwerktreffen und den fachlichen Austausch zu aktuellen Themen; die InterTabac kann sich erneut als Mittelpunkt und Drehscheibe der Tabakwelt präsentieren – und das mit über 160 neuen Ausstellern. Wenn das kein Grund ist, nach Dortmund zu kommen! Denn das macht die InterTabac auch in diesem Jahr wieder aus: die ungeheure Vielfalt der präsentierten Produkte, der persönliche Austausch zwischen Herstellern, Industrie, Handel und Verbänden, die Gastfreundschaft der Ruhrmetropole Dortmund sowie die professionelle Messe-Organisation und das kompetente Messe-Team. Ich lade alle Fachhändler nach Dortmund ein und bin mir sicher, dass sich der Besuch der Inter‧Tabac für alle lohnen wird.

    max

  • „Keine Fehler wiederholen“

    GRÄFELFING // Seit 250 Tagen ist Jörg Zangen nun Verkaufsleiter bei Philip Morris in Deutschland. Für DTZ Grund genug, den Manager nach seinen ersten Eindrücken zu befragen.

    Herr Zangen, Ihr Vorgänger André Sorge hatte Ihnen in seinem letzten Interview als Sales Director in DTZ drei Tipps mit auf den Weg gegeben: „Erstens: fragen, zweitens: zuhören, drittens: entscheiden.“ Setzen Sie die Empfehlungen um?
    Jörg Zangen: Das ist eine gute Herangehensweise, wobei sich im Laufe der Zeit natürlich die Schwerpunkte ändern. In den ersten Wochen war für mich das Zuhören das Wichtigste. Und bei der Fülle an Themen und angesichts der Dynamik der vergangenen Monate ist es für mich ein wesentlicher Erfolgsfaktor, dem Team Vertrauen zu schenken und Entscheidungsfreiheiten zu geben.

    Wie sieht Ihre Strategie im Fachhandel für die kommenden Monate aus?
    Zangen: Der Fachhandel hat eine enorm wichtige Beratungsfunktion. Er war und ist eine unserer Hauptwachstumssäulen für Iqos. Den Weg möchte ich fortsetzen und ausbauen. Besonders auf den Gebieten des Services und der Kundenbindung können wir gemeinsam mit unseren Handelspartnern einen wichtigen Schritt nach vorn machen.

    Was war Ihre bisher wichtigste Business-Entscheidung als Sales Director?
    Zangen: Sie erwarten nun sicherlich eine Antwort, die eine weitreichende strategische Entscheidung betrifft. Aber nein: Für mich war das Wichtigste, meinem Team Vertrauen zu schenken – und ich bekomme Mut, Eigeninitiative, kreatives Potenzial, Begeisterung und gleichermaßen Vertrauen zurück. Diese Eigenschaften sind es, auf die unser Geschäftserfolg aufbaut und die uns in eine erfolgreiche Zukunft bringen werden. Davon bin ich überzeugt.

    Welche Entscheidung haben Sie im Nachhinein bereut?
    Zangen: Mit jeder Entscheidung lernen wir dazu, und meist sind es die Dinge, die nicht so gut laufen, die uns die größte Lernkurve bescheren. Insofern bereue ich keine Entscheidungen, die mein Team oder ich treffen, solange wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen und die Fehler nicht wiederholen. Misserfolge zu verheimlichen und andere nicht an den Erkenntnissen teilhaben zu lassen, finde ich deutlich schlimmer, als Fehler zu machen.

    Ab 2023 wird es – bedingt durch die TPD 2 – keine Außenwerbung für Tabakerhitzer mehr geben. Wohin fließen dann die vielen Millionen an Werbegeldern für Iqos und Heets?
    Zangen: Ach, die vielen Millionen … ein gutes Thema. Plakatwerbung war für uns schon immer ein Werbe‧kanal, der nur gemeinsam mit anderen Kanälen zum gewünschten Ergebnis führt. Natürlich war der Marlboro-Cowboy in Deutschland über Jahrzehnte sichtbar, und selbst als wir keine Außenwerbung mehr gezeigt haben, waren die Konsumenten der Meinung, dass sie Marlboro-Plakate gesehen hätten. Für Iqos und Heets, erklärungsbedürftige Produkte, funktioniert Plakatwerbung nur sehr bedingt und muss in ein Zusammenspiel mit anderen Kommunikationskanälen integriert werden.

    Wie werden Sie praktisch vorgehen?
    Zangen: In Zukunft wird unser Ziel nicht sein, die Plakatwerbung nach innen zu holen. Das wäre wenig kreativ und nicht zielführend gedacht. Das Ziel muss weiter sein, die Expertise und Qualität der Beratung am PoS zu individualisieren.

    Wie kann dieser Anspruch an individuelle Beratung und wachsende Expertise auf ein neues Level gehoben werden?
    Zangen: Dazu muss ich etwas ausholen und einen Blick in die Vergangenheit werfen. Die Rolle des Fachhandels ändert sich nicht grundsätzlich, wird allerdings durch die steigende Produkt- und Varianten-Vielfalt immer wichtiger und komplexer. Nur das gelernte Verhalten in Bezug auf den Verkauf von Zigaretten weiterzuführen, wird künftig nicht mehr ausreichen.

    Sondern?
    Zangen: Stellen Sie sich einen Tabakfachhandel vor etwa 25 Jahren vor. Was sehen Sie? Vielleicht noch einige Marken mehr als heute, aber in erster Linie Original-Packs und Tabak-Beutel. Es gab kaum abweichende Formate, nur vereinzelt Feinschnitt-Dosen – sehr überschaubar. Heute sind Kunden von der unglaublichen Vielfalt des Angebots häufig überfordert: Packungsgrößen von OP bis 6 XL, dazu Feinschnitt in Dosen, Beuteln und Boxen, aber alle in unterschiedlichen Grammaturen – das wirkt auf viele wie ein unübersicht‧licher Dschungel.

    Das ist aber nur die Varianten-Vielfalt …
    Zangen: Richtig! Sprechen wir über die Produktvielfalt: 25 Jahre zurück, standen in den Tabakwarenregalen Zigaretten, Feinschnitt-Pouches und vereinzelt Dosen. Heute kommen zusätzlich zum Variantenreichtum noch die neuartigen Tabakprodukte hinzu: elektronische Geräte wie E-Zigaretten als Einwegprodukt, mit Pods oder offene Systeme, dazu Liquids; Tabakerhitzer mit Tabak-Sticks sowie Shisha-Tabak. Als Vollsortimenter gilt es hier, den Überblick zu behalten, die richtigen Produkte für den eigenen Kundenkreis auszuwählen und sich permanent weiterzubilden, um in der Vielzahl den Überblick zu behalten und zum Experten zu werden.

    Die Vielfalt der Produkte ist einer der Knackpunkte für den Tabakwareneinzelhandel, der nicht nur räumlich begrenzte Kapazitäten hat, sondern auch nicht in allen Spezialgebieten auskunftsfähig sein kann. Was ist hier Ihre Empfehlung?
    Zangen: Um zukünftig auch betriebswirtschaftlich am Ball zu bleiben, kann sich der FEH, der Facheinzelhandel, nicht mit der Rolle des Verkäufers zufriedengeben, sondern er muss zur aktiven Beratung übergehen, der größten Stärke des Facheinzelhandels. „People buy from people they trust“ – Menschen kaufen bei Menschen, denen sie vertrauen. Das ist eine Steilvorlage für jeden engagierten Händler, der aktiv seine Kunden anspricht, über neue Produkte aufklärt, seine Stammkundschaft bestens kennt und weiß, was sie interessiert. Natürlich steht im Shop nur begrenzt Platz für neue Produkte zur Verfügung. Es gilt daher, nach Produkten für die – wirtschaftliche – Zukunft Ausschau zu halten. Und je früher man die Zukunftsprodukte ins eigene Sortiment integriert und die prominent auf Augenhöhe platziert, desto größer ist der Profit.

    Haben Sie dazu Zahlenmaterial oder Umfrageergebnisse, die die These stützen, dass der FEH im Gegensatz zu anderen Kanälen den größten Vertrauensvorschuss genießt?
    Zangen: Ende vergangenen Jahres haben wir mit dem Unternehmen Kantar eine Umfrage durchgeführt, in der wir alle für uns relevanten Verkaufskanäle, direkte sowie in‧direkte, genau beleuchtet und die Stärken und Schwächen herausgearbeitet haben. Das für uns nicht überraschende Ergebnis: Der FEH ist der „PoS der Herzen“. Er genießt bei Kunden das größte Vertrauen, verfügt über die besten Angebote, sehr gut ausgebildetes Personal und bietet aus Konsumentensicht auch nach dem Kauf noch eine verlässliche Unterstützung. Auch in Sachen Produktvielfalt und „Produkte zum Anfassen“ kann der FEH absolut punkten.

    Der Fachhandel muss also Kompetenz aufbauen und beweisen?
    Zangen: Wir dürfen eines nicht vergessen: Konsumenten suchen heute nach Alternativen, und der FEH ist der Kanal, in dem sie einen Top-Service erwarten. Diese Art von Expertise und Know-how wird weder im LEH noch an der Tankstelle erwartet, doch begegnet man ihr dort immer häufiger. Dem Tabakwaren-Fachhandel muss klar sein, dass die Konkurrenz nicht schläft und mittlerweile die Potenziale der neuen Alternativen erkannt hat. Zurücklehnen ist nicht mehr.

    Jetzt fehlen nur noch ein paar Zahlen für unsere Leser …
    Zangen: Sehr gerne. Etwa 57 Prozent der Befragten bezeichneten den FEH als ihren regulären Kanal, weitere 16 Prozent kamen auf Empfehlung von Freunden oder Bekannten, die den Kanal ebenfalls bevorzugen. Zusammengerechnet sind das knapp drei Viertel der Kunden, die dem FEH den Vorzug geben. Zirka 66 Prozent der Befragten bezeichnen das Einkaufserlebnis als positiv, was den höchsten Wert in allen indirekten Kanälen darstellt. Darüber hinaus wurde der Facheinzelhandel als der beste Kanal bewertet, um Alternativen zu kaufen. Es steckt so viel Potenzial im FEH, nun liegt es an den Händlern dieses auch zu nutzen.

    Ich glaube, Sie haben für das Thema drei Empfehlungen. Können Sie sie unseren Lesern nennen?
    Zangen: Natürlich, gerne. Punkt 1: Eine Konsumenten-orientierte Beratung ist lukrativ und sorgt für Stammkundschaft. Punkt 2: Auch das sichtbare Produktprogramm im Laden sollte sich an der Stammkundschaft orientieren, dazu gehört ein Verständnis der neuen oder alternativen Produkte. Punkt 3: Weiterbildung in den Segmenten E-Zigarette, Tabakerhitzer und Co. sind das A und O. Aber bitte nicht das eigene Personal vergessen. Aus meiner Sicht sind damit die Fokussierung auf die Kunden sowie der Dienstleistungsgedanke bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

    Das klingt wirklich hoch interessant. Welche Entwicklungen oder Ideen sehen Sie als Chance für den Fachhandel, sich noch stärker Kunden-orientiert aufzustellen?
    Zangen: Hierzu habe ich drei Ideen, die viel Entwicklungspotenzial auf unterschiedliche Weise bieten.

    Ich bin gespannt.
    Zangen: Stichwort Google-Bewertungen: Viele Tabakwaren-Fachhändler führen im Internet eine eigene kleine Homepage und lassen sich dort für den angebotenen Service bewerten. Viele positive Google-Bewertungen ziehen wiederum neue Kundschaft an, die dann zu Stammkunden werden können – vorausgesetzt, die Beratung und der Service stimmen.


    Das ist nachvollziehbar. Wie lautet das nächste Stichwort?

    Zangen: „Service mit direktem Produktbezug“: In meiner Zeit als Philip-Morris-Geschäftsführer auf den Kanarischen Inseln habe ich einen unserer besten Iqos-Verkäufer kennengelernt, der mitnichten in einer der Touristenhochburgen saß, sondern eher im Hinterland. Was war das Geheimnis seines Erfolgs? Der Geschäftsmann hatte sich für sein „Hinterzimmer“ einen Hochdruckreiniger besorgt und bot als Dienstleistung die Reinigung von Iqos-Geräten an. Das sprach sich schnell herum, und natürlich kamen die Iqos-Nutzer nicht nur zum Reinigen ihrer Tabakerhitzer zu ihm.

    Und Ihr dritter Punkt?
    Zangen: Stichwort „Brücke zwischen On- und Offline schaffen“: Ein neuer Trend aus Schweden sind sogenannte „Pick up“-Stationen für Online-Käufe. Man lässt sich seine Amazon-Bestellung dorthin liefern, kann sie dort öffnen, prüfen und bei Bedarf von dort aus sofort wieder zurückschicken. Die Einrichtung einer solchen Pick-up-Station wäre eine wunderbare Ergänzung eines Facheinzelhandels, weil sie eine ganz neue Kundschaft in den Shop bringt, die sich dann gegebenenfalls auch für die dort angebotenen Waren interessiert.

    Okay, wie sieht in diesem Zusammenhang Ihr Fazit aus?
    Zangen: Kenne deine Kundschaft, verstehe ihre Bedürfnisse und Nöte und versuche Lösungen anzubieten. Aktives Zuhören spielt hier eine äußerst wichtige Rolle.

    Die InterTabac bietet Gelegenheit, sich mit den Handelspartnern von Philip Morris auszutauschen. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Gespräche?
    Zangen: Ich würde mir so viel Offenheit wie möglich wünschen, denn nur so können wir uns weiterentwickeln und gemeinsam besser werden.

    Sie sind zum ersten Mal auf der InterTabac. Mit welchen Erwartungen besuchen sie das Branchen-Highlight?
    Zangen: Die InterTabac ist die weltweit größte Messe innerhalb der Branche und ich denke, genau der richtige Ort, um sich weiter zu vernetzen, zu lernen und eine gute Zeit mit den Kollegen zu verbringen. Zudem hat sich nach sieben Jahren im Ausland einiges geändert und die Messe bietet beste Chancen Ansprechpartner persönlich kennen zu lernen, sich zu aktuellen Themen auszutauschen und zu lernen was die Erwartungen des Handels sind und wie wir uns gemeinsam verbessern können. Auch bin ich gespannt auf die Innovationen, die andere Unternehmen im Gepäck haben werden.

    Vielen Dank für das Gespräch, Herr Zangen.

    Das Interview führte Marc Reisner.

  • Tabakaktien sorgen für gute Stimmung bei Anlegern

    MAINZ // Zwar sind auch die Aktien der großen Tabakunternehmen nicht völlig resistent gegen die negativen Einflüsse wie Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation und Energiekrise. Aber: Selbst die Titel, die seit Jahresbeginn Kurseinbußen zeigen, haben sich immer noch besser entwickelt als das deutsche Börsenbarometer Dax. Außerdem erfreuen die Konzerne ihre Aktionäre traditionell mit recht üppigen Dividendenrenditen.

    max

  • (Zu) wenig Stimmen

    BRÜSSEL // Zum „Call of Evidence“ in Sachen Tabakregulierung hatte die EU-Kommission im Frühsommer aufgerufen. Rund 25 000 Stellungnahmen gingen ein, davon 3500 aus Deutschland. Der Anteil von Unternehmen war europaweit mit 0,3 Prozent extrem gering.

    red

  • Sesselwechsel bei JTI

    KÖLN / TRIER // Gian Luigi Cervesato hat zum 1. August die Rolle des General Manager für die deutsche Marktorganisation von JTI (Japan Tobacco International) übernommen. Er folgt auf Mark Rock, der sich nach 35 Jahren bei JTI in den Ruhestand verabschiedet.

    Erfolgskurz beschleunigt
    „Mark hat einen enormen Beitrag zum Erfolg unseres Unternehmens geleistet. In seiner Funktion als General Manager für Deutschland hat er einen unserer wichtigsten Märkte geleitet und den Erfolgskurs der vergangenen Jahre noch einmal beschleunigt“, sagt Stefan Fitz, Leiter der Region Westeuropa (Regional President Western Europe). „Mit Gian Luigi haben wir einen Nachfolger gefunden, der in anderen bedeutenden Märkten wie Spanien und Italien ebenfalls erhebliche Wachstumserfolge erzielen konnte und ich bin mir sicher, dass er die Erfolgsgeschichte von JTI in Deutschland fortschreiben wird“.

    Der Anbieter sei das am schnellsten wachsende Tabakunternehmen in Deutschland und habe sich mit der Marke Winston als Nummer eins im Feinschnittsegment etabliert. „JTI nimmt eine Vorreiterrolle in der Reduzierung von Plastikverpackungen ein“, erklären die Trierer.

    Team-Arbeit
    Gian Luigi Cervesato begann seine Karriere bei JTI im Jahr 2009. Er war zuletzt als General Manager für den italienischen Markt zuständig. Davor hatte er Marketing- und Vertriebspositionen bei Procter & Gamble, Bacardi, BAT und Coca Cola in den Benelux-Ländern, Westafrika, dem Vereinigten Königreich, der Türkei, Italien und Polen inne. Cervesato ist italienischer Staatsbürger, geboren und aufgewachsen in Belgien. „Ich freue mich auf die spannende Aufgabe und die Zusammenarbeit mit dem großartigen Team, das wir hier in Deutschland haben,“ sagt Gian Luigi zu seiner neuen Rolle.

    Die Geschäftsführung der JT International Germany besteht somit ab August dieses Jahres neben Gian Luigi Cervesato unverändert aus den beiden Geschäftsführern Marco Bordignon (Entity CFO) und Peter Kilburg (Werksleiter).

    pi

  • Neuer Geschäftsführer

    MÖNCHENGLADBACH // Zum 4. August hat Andreas Lukasch die Geschäftsführung der Tobaccoland Automatengesellschaft mbH & Co. KG von Christoph Mempel übernommen. Der ausgebildete Handelsfachwirt Lukasch war in führenden Funktionen bei namhaften Einzelhandelsunternehmen tätig, bevor er 2017 zu Tobaccoland wechselte.

    Er durchlief verschiedene Stationen innerhalb des Unternehmens, zuletzt als Leiter der Regionalzentrale West mit zusätzlicher Gesamtverantwortung für den Geschäftsbereich Vending. Er führte erfolgreich die Regionalzentrale West mit rund 250 Beschäftigten aus Logistik, Vertrieb, Lager und Werkstatt. Daneben leitete er diverse Projekte mit unternehmensweiter Relevanz, beispielsweise die nationale Umsetzung von Track & Trace. Lukasch ist eine erfahrene Führungspersönlichkeit und für die kommenden Aufgaben auf operativer und strategischer Ebene bestens gewappnet.

    Mempel wird sich neuen Aufgaben außerhalb des Unternehmens widmen.

    pi

  • Grundschüler lesen Zeitschriften – gefördert von den Eltern

    STUTTGART // Die Resultate des neuen „Kids-Medien-Kompasses“ des Blue-Ocean-Verlags zeigen, dass der überwiegende Teil der Grundschüler Zeitschriften lesen.

    Aus der Studie geht hervor, dass etwa 78 Prozent der Kinder im Grundschulalter die Hefte geschenkt bekommen – größtenteils von Eltern, die auch mit- und vorlesen.

    Die Studie weist den „Real-Leser-Faktor“ aus. Daraus lässt sich ableiten, wie groß die Zahl derjenigen ist, die die einzelnen Publikationen tatsächlich lesen. Über alle Kinderzeitschriften gerechnet liegt der Faktor bei 2,34, das heißt, neben dem Hauptbesitzer des Magazins lesen noch 1,34 Personen mit. Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte der Faktor von 2,79 auf jetzt 2,34.

    Realistischere Reichweitenangabe
    Der Vorteil des für jeden Titel ermittelten „Real-Leser-Faktors“: Zusammen mit den von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) gemessenen verkauften Auflagen ergeben sich Reichweiten, die realistischer sind als die der größeren Reichweitenstudien der Verlagsbranche.

    Bei den Blue-Ocean-Magazinen bedeutet das zum Beispiel für die Nummer 1 „Lego Ninjago“: Bei einer verkauften Auflage von knapp 140.000 Exemplaren im zweiten Quartal 2022 und einem „Real-Leser-Faktor“ von 2,24 ergibt sich eine Reichweite von knapp 313390. Überdurchschnittlich hohe Faktoren erreichen laut der Studie Titel wie „Frag doch mal die Maus“ (2,58), „National Geographic Kids“ (2,57) und „Bibi Blocksberg“ (2,50).

    Insgesamt lesen 86 Prozent der Kinder im Grundschulalter laut der Studie Zeitschriften. Selbst gekauft werden sie dabei nur in den wenigsten Fällen, stattdessen bekommen die Kinder zu 78 Prozent ihre Magazine geschenkt, zumeist von den Eltern. red