Schlagwort: System

  • Zahl der Davidoff-Depositäre deutlich gewachsen

    HAMBURG // Im Juni wurde das Depot-System für Davidoff-Longfiller-Zigarren umstrukturiert. Seitdem wird es in Fünf-Sterne-Ambassadore, in Vier-Sterne-Premium-Partner und in Drei-Sterne-Depot-Partner untergliedert. DTZ sprach mit Martin Kaufmann, dem Europa- und Travel-Retail-Chef der Oettinger Davidoff AG, und mit Olaf Ruf, dem Geschäftsführer der deutschen Davidoff Vertriebsgesellschaft, darüber, wie die Änderungen beim deutschen Fachhandel bislang angekommen sind.

    Bis zur Einführung des neuen Depot-Systems hatten Sie rund 130 Depositäre. Wie viele sind es derzeit?
    Martin Kaufmann: Die gute Nachricht ist, dass uns alle 130 Depositäre, die wir bis zum Frühsommer 2017 hatten, treu geblieben sind und sich als würdige Partner erwiesen haben. Und mindestens genauso freuen wir uns darüber, dass bis Ende Oktober noch einmal 100 weitere Depositäre dazu gekommen sind.

    Wie verteilt sich die neue Gesamtzahl auf Drei-Sterne-, Vier-Sterne- und Fünf-Sterne-Depositäre?
    Olaf Ruf: Man muss es sich wie eine Pyramide vorstellen. Das heißt: Von den neuen Depositären sind zirka fünf bis zehn Prozent an der Spitze – die Kriterien und Ansprüche sind auf beiden Seiten und bei Ambassadoren sehr hoch.

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    Lesen Sie das vollständige Interview in der Printausgabe DTZ 45/17 auf Seite 5.

    (DTZ 45/17)

  • „Lückenlose Totalüberwachung“

    DORTMUND // Uli Kotschenreuther, Chef des Großhandels-Unternehmens Akra, freute sich: Dass das Unternehmen Porsche Raucher-Accessoires wie Zigarren-Cutter und Feuerzeuge im Design des Sportwagenbauers lizensiere, zeige, dass die Tabakbranche sich wieder aus dem „Schmuddel-Image“ befreie. Tatsächlich gehen die Konsumenten entspannt mit dem Genussmittel Tabak um. Dafür droht neuer Ärger aus Brüssel und Berlin, wie die wichtigen Branchenverbände auf der InterTabac-Pressekonferenz deutlich machten.

    Stabiler Markt

    Der Markt für Tabakprodukte habe sich im ersten Halbjahr weitgehend stabil entwickelt, hieß es dort. Die deutschen Konsumenten zeigten sich bislang von den neu eingeführten Schockbildern auf den Packungen von Zigaretten und Feinschnitttabak beziehungsweise den neuen Textwarnhinweisen bei Zigarren, Zigarillos und Pfeifen- sowie Schnupftabak kaum beeindruckt. Aber: Insbesondere die mittelständische Tabakwirtschaft wird durch die deutlich gestiegenen bürokratischen Verpflichtungen vor erhebliche Probleme gestellt.

    Risiko für die Konsumgüterindustrie
    Jan Mücke, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbands (DZV), formulierte die Erwartungen der Tabakwirtschaft an die nächste Bundesregierung: „Die vergangenen beiden Jahre haben für die Branche mit der Einführung von Schockbildern, umfangreichen Zusatzstoffverboten, fehlenden Produktionsumstellungsfristen und rechtswidrigen Vorschriften für die Warenpräsentation gravierende Markteingriffe gebracht, mit deren Auswirkungen die Unternehmen der deutschen Tabakwirtschaft bis heute zu kämpfen haben. Im Interesse des Wirtschaftsstandorts Deutschland, der 100 000 Beschäftigten in der Wertschöpfungskette Tabakwirtschaft und unserer Kunden ist jetzt ein Innehalten nötig. Wir brauchen dringend ein Regulierungsmoratorium für die kommende Legislaturperiode und keine neuen Verbote und bürokratischen Lasten.“ Die neue Bundesregierung müsse die Folgen des neuen Rechtsrahmens über einen längeren Zeitraum beobachten und überdenken. Andernfalls bestehe nicht nur ein Risiko für die deutsche Tabakwirtschaft, sondern auch für andere Konsumgüterindustrien wie die Hersteller alkoholischer Getränke oder zucker-, salz- oder fetthaltiger Lebensmittel.

    Schlicht nicht finanzierbar

    Die Europäische Kommission bereitet indessen mit einem neuen Gesetzespaket einen weiteren massiven Eingriff mit schwer abschätzbaren Folgen für den Tabakmarkt vor. Am 4. September präsentierte sie ihre Pläne für ein Tracking & Tracing-System für Tabakprodukte, mit dem ab 2019 der Weg jeder einzelnen Packung über die gesamte Lieferkette, vom Hersteller bis zum Handel, erfasst werden soll. Patrick Engels, Vorsitzender des Verbands der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) kommentierte das Vorhaben aus Brüssel: „Das geplante Tracking & Tracing-System für Tabakwaren geht vollständig am Ziel der Schmuggelbekämpfung vorbei: Produkte wie Feinschnitt, Pfeifentabak, Zigarren und Schnupftabak werden nicht illegal gehandelt.“ Ursprüngliches Ziel sei das Bekämpfen des Schwarzmarktes gewesen, nun wolle die Kommission eine lückenlose Totalüberwachung der gesamten legalen Tabakwertschöpfungskette. Die vorgesehenen Maßnahmen reichten von Videoüberwachung in den Fabriken, über bis zu 50-stellige Packungscodes, die auf viele Verpackungsformate wie beim Schnupftabak gar nicht passten, bis hin zur Registrierung aller Herstellungsmaschinen, Lager und Verkaufsstellen einschließlich des „Kiosks um die Ecke“. Engels führte weiter aus, dass die legale Wertschöpfungskette in einem Maße überwacht werden solle, das gerade mittelständische Betriebe vor existenzielle Herausforderungen stelle.

    Die Kosten für Einrichtung und Betrieb der technisch hochkomplexen Überwachung müssten von der Tabakwirtschaft getragen werden. Gerade für kleine und mittelständische Betriebe sei dieser Eingriff aus Brüssel schlicht nicht finanzierbar.

    Verhältnismäßigkeit im Blick

    Bodo Mehrlein, Geschäftsführer des Bundesverbands der Zigarrenindustrie (BdZ), appellierte: „Die Bundesregierung darf nur Regelungen zustimmen, die einer Verhältnismäßigkeitsprüfung standhalten – dies ist bei den durch die EU vorgelegten Entwürfen nicht der Fall. Eigentlich müssten Zigarren und Zigarillos vom System der Rückverfolgbarkeit ausgenommen werden; zumindest müsste ein solches System aber die Besonderheiten der mittelständischen Zigarrenindustrie berücksichtigen und gewisse Ausnahmen enthalten.“

    Für den Handel mahnte Rainer von Bötticher, Präsident des Bundesverbands des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE), ein auf internationalen Standards basierendes System an, mit dem teure Sonderlösungen für das Tabaksortiment auf Handelsebene vermieden werden: „Die zu findende Systemlösung muss für alle Unternehmensgrößen kompatibel sein, um Insellösungen und Parallelstrukturen zu vermeiden. Im Idealfall sollte das offene System nicht nur tabakspezifisch, sondern produkt- und sortimentsübergreifend, national und international einsetzbar sein.“

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    (DTZ 39/17)

  • Strebt EU gläserne Fabrik an?

    BRÜSSEL // Die Europäische Kommission hat am 4. September ihre Entwürfe zu den Durchführungsrechtsakten der Artikel 15 und 16 der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) veröffentlicht. Die beiden Artikel betreffen die Umsetzung eines EU-weiten Track & Trace-Systems für Tabakwaren.

    Ziel ist die Schmuggelbekämpfung, indem die Tabakwaren-Erzeugnisse über die gesamte Lieferkette erfasst werden – vom Hersteller bis zum Einzelhändler.

    Die Kommission strebt eine lückenlose Kontrolle der Produktions- und Logistikprozesse durch unabhängige Dritte an. Dazu zählen unter anderem Anti-Manipulationsvorrichtungen in der Produktionslinie, zum Beispiel durch Videoüberwachung. Alle Wirtschaftsbeteiligten in der Lieferkette inklusive ihrer Lagerstätten, Produktionsmaschinen und Verkaufsstellen sollen sich vorab registrieren. Sämtliche Packungen müssen mit einzigartigen Packungscodes versehen werden. Diese Codes müssen von Herstellern und Händlern – sofern sie Waren umpacken – jeweils für Einzelpackungen und aggregierte Packungen (Gebinde, Versandkartons, Paletten) bei einem unabhängigen Dritten beantragt werden. Darüber hinaus sieht der EU-Entwurf Datenbanken vor, die von weiteren unabhängigen Dritten betrieben und in denen die Track & Trace-Daten gespeichert werden. Sämtliche Kosten soll die Tabakwirtschaft tragen.

    Der Warenein- und -ausgang sowie das Umladen müssen innerhalb der gesamten Lieferkette erfasst werden. Zudem werden fünf Sicherheitsmerkmale auf der Packung vorgeschrieben, sofern diese sich nicht bereits auf dem Steuerzeichen befinden.

    In der Tabakbranche wird im Zusammenhang dieser als viel zu komplex angesehenen Überwachungsmaßnahmen bereits von der „gläsernen Fabrik“ und Totalüberwachung gesprochen. Der EU gehe es letztlich nicht um die Bekämpfung von Schmuggel und Schwarzmarkt, sondern um eine lückenlose Kontrolle der gesamten Wertschöpfungskette, so die Kritik. Stellungnahmen zu den Entwürfen der EU-Kommission sind bis zum 2. Oktober möglich. Die Stellungnahmen werden von der EU-Kommission veröffentlicht.

    da

    (DTZ 36/17)

  • Davidoff und das neue dreistufige Depot-System

    MAINZ // Im Frühsommer hat die Davidoff of Geneva Germany GmbH mit Firmensitz in Hamburg ihr Depot-System für Davidoff-Longfiller-Zigarren umstrukturiert.

    Wie DTZ bereits berichtete (siehe Ausgabe 28/2017) gibt es nun ein Drei-Stufen-Konzept. Dieses besteht aus dem „Fünf-Sterne-Ambassador“, dem „Vier-Sterne-Premium-Partner“ und dem „Drei-Sterne-Depot-Partner“. Davidoff-Accessoires sind nicht mehr Teil des Pflichtsortiments, bleiben aber ebenso wie die Pfeifentabake der Luxusmarke den Depositären vorbehalten.

    Die Longfiller-Marken „Camacho“ und „Griffin´s“ wurden neu ins Depot-Programm aufgenommen, sind aber gleichzeitig weiterhin frei erhältlich.

    Ein prominentes Ziel des neuen dreistufigen Systems besteht darin, allen relevanten Fachhändlern den Zugang zur Marke Davidoff zu ermöglichen. Wichtige Zugangskriterien sind die fachliche Kompetenz für Premiumzigarren sowie die sachgerechte Lagerung von Longfillern. „Und natürlich die Begeisterung und Leidenschaft für die Marke Davidoff“, betont Olaf Ruf, Geschäftsführer der deutschen Vertriebsgesellschaft, im DTZ-Gespräch.

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    Lesen Sie das Interview in unserer Printausgabe DTZ 33/17 auf Seite 5.

    (DTZ 33/17)

  • Frischer Wind für das Davidoff-Depot-System

    HAMBURG // Für die 130 Davidoff-Depositäre in Deutschland stehen aktuell Veränderungen ins Haus. Zum 1. Juli hat die Davidoff of Geneva Germany GmbH, Hamburg, das seit knapp vier Jahrzehnten bestehende Depot-System für Longfiller-Zigarren der Marke „Davidoff“ in drei Kategorien untergliedert. Es bleibt allerdings ein geschlossenes System für absolute Top-Händler, die Longfiller-Experten sind.

    Außerdem wurde der Verkauf von Raucheraccessoires als „Kann“-Sortiment definiert und bleibt so wie der Pfeifentabak weiter den Depositären vorbehalten. Ausführlicher Bericht in der DTZ-Printausgabe.

    da

    (DTZ 27/17)

  • Stefan Hörl wechselt zu Tabac & Co.

    FRECHEN // Für Kenner der Tabakbranche ist Stefan Hörl kein Unbekannter. Mit ihm holt sich DTV-Systeme-Einzelhandel einen weiteren, im Franchisegeschäft erfahrenen Experten ins Haus.

    Die Gruppe, die in Deutschland bereits mit mehr als 250 Shops eine gewichtige Rolle im Tabakwarenfachhandel spielt, will weiter wachsen. Dieses Wachstum voranzutreiben gehört zu den Aufgaben des neuen Geschäftsführers.

    Zum 1. April 2015 wird Stefan Hörl Geschäftsführer bei dem Frechener Unternehmen, das in enger Verbindung mit Deutschlands umsatzstärkster Tabakwaren-Fachgroßhandelgruppe DTV Tabak steht. Mit seiner Tätigkeit bei Tabac & Co betritt er absolut kein Neuland. Er war bereits maßgeblich beteiligt an der Entwicklung des vom DTV Tabak Gesellschafter „Tabacon“ betriebenen gleichnamigen Fachhandels-Franchisesystems.

    2010 wurde dieses System mit seinen 180 Verkaufsstellen von der Valora Retail akquiriert, zu der auch Stefan Hörl wechselte. Mit der Berufung von Stefan Hörl als Geschäftsführer gibt die DTV Gruppe gleichzeitig ein Bekenntnis ab zum weiteren Ausbau des erfolgreichen Retail-Systems Tabac & Co.
    „Unser Erfolg im Markt beruht auf qualitativem Wachstum. Neue Geschäfte werden nur an hochfrequentierten und damit zukunftssicheren Standorten eröffnet … und das mit engagierten Unternehmern, welche speziell an unserem System die offene, faire partnerschaftliche Zusammenarbeit schätzen", betont Heinz Huckebrink, derzeit noch alleiniger Geschäftsführer von DTV Systeme Einzelhandel.

    Stefan Hörl soll die Expansion weiter voranbringen und die Stellung des Unternehmens im Markt weiter festigen. Seit Gründung vor 17 Jahren verzeichnet Tabac & Co. Ergebnisse, die signifikant über der Entwicklung des Gesamtmarktes liegen. Das ist auch das Ziel für 2015.
    red

    (DTZ 14/15)

  • Für eine Fortsetzung der Tabaksteuerpolitik

    KÖLN // Die Verabschiedung, Veröffentlichung und darüber die Inkraftsetzung der europäischen Tabakprodukt-Richtlinie war aus politischer Sicht das bestimmende Ereignis des Jahres 2014.

    Klar und damit für Unternehmen planbar im Hinblick auf den Einsatz und die Steuerung von notwendigen Investitionen ist allerdings etwas anderes als das, was die Europäische Union mit dieser Richtlinie vorgelegt hat. Bekanntermaßen bedürfen viele Regelungen und Anforderungen noch einer Klarstellung durch die Europäische Kommission im Rahmen so genannter Delegierter Rechtsakte und Durchführungsrechtsakte. Überdies muss auch in Deutschland Rechts- und Investitionssicherheit schnellstmöglich geschaffen werden, da der Countdown bis zum Stichtag, zu dem nur noch richtlinienkonforme Produkte durch das herstellende Gewerbe produziert werden dürfen, bereits in Gang gesetzt wurde – dies aber ohne ein genaues Zeitfenster, bis wann die noch fehlenden und notwendigen Rechts- und Durchführungsvorschriften beschlossen und veröffentlicht werden sollen.

    Größter Herausforderung: Tracking & Tracing System
    Im Ergebnis wirft die TPD – speziell auch in der für den Tabakwaren-Großhandel und die Zigarettenautomatenbetriebe größten Herausforderung eines Tracking & Tracing – Systems – zwar ihre dunklen Schatten voraus, viele Sachverhalte zur Ausgestaltung der Verpflichtungen sind aber noch ungeklärt oder bislang eher vage formuliert. Von hoher Relevanz für die Verbände der deutschen Tabakwirtschaft wird daher der Gesetzentwurf des federführenden Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Umsetzung der Inhalte der TPD in deutsches Recht sein, der für das erste Halbjahr 2015 zu erwarten ist. Unerlässlich aus Sicht des BDTA ist aber auch, dass die deutsche Administration in den Verhandlungen zu den noch ausstehenden Rechtsakten auf dem „Brüsseler-Parkett“ auf das jeweils branchenspezifische Fachwissen zurückgreift, damit auch an der Praxis orientierte und verhältnismäßige Lösungsansätze, die vor allem auch die Möglichkeiten des überwiegend mittelständisch geprägten Tabakwaren-Großhandels berücksichtigen, mit in die Gesamtbetrachtung einbezogen werden.

    Aufgabe der Politik: Planungssicherheit
    Stichwort Planungssicherheit: Um den Gegenbeweis anzutreten, dass Politik sehr wohl auch einen für Staat und Wirtschaft planbaren und verhältnismäßigen Rechtsrahmen setzen kann, muss positiv das fünfstufige Tabaksteuer-Modell hervorgehoben werden.

    Das Modell hat seit Mai 2011 die notwendigen externen Impulse dafür gesetzt, dass Hersteller von Fabrikzigaretten und Feinschnittprodukten jährlich eine individuelle Bewertung und Überprüfung des Kleinverkaufspreises für ihre Produktkategorien vornehmen mussten und auch in 2015 müssen. Das Leitmotiv dieses Modells, über regelmäßig wiederkehrende, moderate Tabaksteuerschritte auch marktschonende, herstellerindividuelle Anpassungen der Kleinverkaufspreise mit einem entsprechend positiven Effekt auf die Gesamtwirtschaftlichkeit des Tabakmarktes und die Einnahmesituation des Bundes zu erwirken, ist aufgegangen. Überdies kann man die Feststellung treffen, dass über die Gestaltung von tarif- und strukturrechtlichen Vorgaben für die Besteuerung von Tabakerzeugnissen im Rahmen des Modells auch Fehlentwicklungen im Markt – als Ergebnis einer völlig überzogenen Tabaksteuerpolitik der Jahre 2002 bis 2005 (Fabrikzigarette) – langsam wieder zurückgeführt werden konnten.

    Aus dieser Betrachtung heraus hat sich das Tabaksteuermodell für Staat und Wirtschaft gleichsam bewährt.

    Branche braucht Kontinuität
    Die Ausrichtung der Tabaksteuerpolitik in Deutschland sollte daher auch in Zukunft vor allem marktschonend und planbar für Staat und Wirtschaft ausgerichtet werden, damit diese Verbrauchsteuer nicht – wie zu Beginn des Jahrtausends geschehen, zum Spielball verschiedenster fiskalischer Interessen verkommt. Überzogene, unverhältnismäßig hohe Tabaksteuerschritte, so die Lehren der Vergangenheit, beschleunigen Fehlentwicklungen im Tabakmarkt und die Substitution in billigere, in Deutschland versteuerte und nicht in Deutschland versteuerte Tabakprodukte.

    Aus Sicht des BDTA ist ein Ergebnis dieser verfehlten Politik zu Beginn des Jahrtausends auch, dass der Schmuggel seit Jahren auf einem hohen Niveau bei etwa 20 Prozent verharrt – mit den entsprechenden negativen Konsequenzen auf die Ertragslage von heimischer Wirtschaft und Staat. Und es ist nicht erkennbar, dass der Anteil nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten im kommenden Jahr signifikant zurückgeht.


    Der Tabakmarkt und das Zigarettenautomatengeschäft
    Aufgrund der noch ausstehenden Betrachtung des Statistischen Bundesamtes für das 4. Quartal 2014 kann eine abschließende Beurteilung des Tabakmarktes in Deutschland für 2014 im Rahmen dieses Beitrages noch nicht erfolgen. Die bislang vorliegenden Erkenntnisse lassen aber die Einschätzung zu, dass der Tabakwaren-Großhandel und der Zigarettenautomaten aufstellende Handel auf ein insgesamt zufriedenstellendes Geschäftsjahr zurückblicken können.

    Für die Branche überraschend kam zum Jahreswechsel 2014 die Ankündigung der Volks-und Raiffeisenbanken, marktschonend aus dem bargeldlosen Bezahlverfahren Geldkarte auszusteigen. Positiv haben wir daher die Entscheidung aufgenommen, dass derzeit die Unterstützung des Jugendschutzmerkmals auf allen VR-Bankkarten nicht zur Disposition steht, so dass auch in Zukunft flächendeckend die Altersverfikation an Zigarettenautomaten weiterhin sicher und gesetzeskonform über die kontogebundene Bankkarte aller Privat- und Geschäftsbanken erfolgen kann.

    Gute Zusammenarbeit: Europäische Zentralbank mit BDTA
    Überdies mussten auch 2014 wieder alle „im Feld“ befindlichen Automaten, die über einen Banknotenleser verfügen, auf die Annahme der neuen 10-Euro-Banknote softwareseitig vorbereitet werden. Hilfreich war, dass die Europäische Zentralbank die Hinweise des BDTA/ETV (Europäischer Tabakwaren-Großhandels Verband) aufgenommen hat und die Einführung der 10-Euro-Banknote so terminiert hat, dass eine Akzeptanz an nahezu allen Lesegeräten mit Datum der Einführung durch die Zigarettenautomatenbetriebe gewährleistet werden konnte. Wir gehen daher auch davon aus, dass die Einführung der neuen 20-Euro-Banknote, die ebenfalls für das Automatengeschäft von hoher Relevanz ist.

    Arbeitsschwerpunkte im neuen Jahr
    Ohne Zweifel wird der Fortgang der Umsetzungsarbeiten im Hinblick auf ein Tracking & Tracing System (technische Ebene) und die Erarbeitung der genauen Umsetzungsverpflichtungen für die jeweiligen Akteure innerhalb der Wertschöpfungskette (operative Ebene) auf der Brüsseler Ebene unsere volle Aufmerksamkeit erfordern.
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    (DTZ 03/15)

  • Villiger behauptet sich im globalen Kampf der WHO gegen den Tabak

    PFEFFIKON (DTZ/pnf). Die Villiger Gruppe mit Stammsitz in Pfeffikon, Schweiz, schließt das Jahr 2013 mit einem leichten Absatzplus von ein Prozent ab.

    „Dieses Ergebnis ist unter den gegebenen Umständen erfreulich, doch die Aussichten sind getrübt“, heißt es bei dem Familienunternehmen. Die Steuererhöhungen der letzten 24 Monate im Segment der preiswerten Zigarillos führten in den Kernmärkten Deutschland und Frankreich zu deutlichen Absatzrückgängen, und auch das wichtigste Exportland Spanien zeigt seit der zweiten Jahreshälfte 2013 einen ersten rückläufigen Trend. Aber auch die konventionellen Zigarren verzeichnen ein Minus, das unter anderem auf die vielerorts eingeführten Rauchverbote in der Gastronomie zurückgeführt wird. Nur durch Intensivierung des Exports und neue Produkte im Zigarillosegment konnte der Absatzrückgang in der Villiger Gruppe kompensiert werden.

    Im deutschen Markt beurteilt Villiger die Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Zwar schloss das Unternehmen besser ab als der im einstelligen Prozentbereich rückläufige Gesamtmarkt und konnte seinen Marktanteil nach eigenen Angaben sogar leicht auf 23,6 Prozent (plus 0,5 Prozent) ausbauen, dennoch ist man sehr besorgt über die aktuelle Marktentwicklung. Das „ECO“-Segment (steht für economy = günstiges Zigarillo-) weist bei einigen Industrie-Marken ein zweistelliges Minus auf, was auf die Einführung der Mindeststeuer in den letzten beiden Jahren zurückzuführen ist, welche die Konsumentenpreise um 30 bis 40 Prozent in die Höhe steigen ließen.

    Es gebe aber auch erfreuliche Entwicklungen im Hause Villiger. So wachse das Longfiller-Segment um 14 Prozent, allen voran durch die Marken „Villiger 1888“, „Hommage 1492“ und „Dominico“ sowie durch die Lancierung einiger neuer Produkte. Im einem laut Nielsen-Marktforschungsinstitute mit minus zehn Prozent zum Vorjahr stark rückläufigen Segment für Large Cigars zeigen die „Villiger Original Krummen“ (plus 19 Prozent) und die „Villiger Tubes“ (plus fünf Prozent) eine sehr erfreuliche gegenläufige Entwicklung.

    Bei den konventionellen Zigarillos haben die „Villiger Black“ und „Red Mini“ nach Unternehmensangaben die im Markt beste Absatzentwicklung (im dreistelligen Prozentbereich) und steuerten von einem Absatzrekord zum nächsten. Auch die „Villiger Premium Sweets“ verzeichne mit einem Absatzplus von 64 Prozent ein hervorragendes Ergebnis.

    Trotzdem kommt nicht wirklich Freude im Hause Villiger auf. Neben den Steuererhöhungen drohen mit der zweiten Tabakproduktrichtlinie der EU (kurz TPD 2) und dem erwarteten revidierten Schweizer Tabakgesetz weitere erhebliche Einschränkungen. „Was hier aus Brüssel auf uns zukommt, hat schon existenzbedrohende Ausmaße“, erklärt Villiger-Geschäftsführer Peter Witzke. Aufgrund der Packungsvielfalt in der Zigarrenindustrie sind die Forderungen nach noch größeren und nun sogar auf der Innenseite der Kappenschachteln und Zigarrenkistendeckeln anzubringenden Warnhinweisen „bürokratischer Unsinn“ und „reine Kostentreiber“ für den Mittelstand.

    Zur Bekämpfung des Zigarettenschmuggels soll auch die Zigarrenindustrie ein sogenanntes „Track & Trace“ (Warenrückverfolgungssystem) bis zum letzten Einzelhändler umsetzen. Dazu erklärt Witzke: „Zigarren werden nicht geschmuggelt! Aber hier werden alle Tabakprodukte über einen Kamm geschert, ohne dabei die wirklichen Probleme zu lösen. Dadurch entstehen unverhältnismäßig hohe Kosten, die für den Mittelstand schlichtweg existenzbedrohend sind.“

    (DTZ 09/14)

  • Stefan Karl bei Valora Retail

    HAMBURG (DTZ/fnf). Seit Mitte September gehört Stefan Karl als Bereichsleiter Franchise zum Team von Valora Retail Deutschland. Der 38-Jährige unterstützt das Unternehmen beim Ausbau des Franchisesystems und der Betreuung der Franchisenehmer.

    Mit Stefan Karl setzt Valora Retail einen Leiter mit langjähriger Erfahrung im Management von Franchisesystemen an die Spitze ihrer Franchise-Abteilung: Der studierte Wirtschaftsjurist verfügt über langjährige Berufspraxis im Handel und im internationalen Vertrieb und war zuvor als Leiter Franchisierung und stellvertretender Vertriebsleiter Deutschland bei der Fressnapf Tiernahrungs GmbH tätig. Zuletzt unterstützte er als Berater verschiedene internationale Handelsunternehmen bei der Konzeption und Entwicklung von Franchise- und Händlersystemen.

    Bei Valora Retail ist Stefan Karl als Bereichsleiter Franchise für den Auf- und Ausbau des Franchisesystems bestehend aus den Marken k kiosk, CIGO, ServiceStore DB und U-Store mit derzeit bundesweit 1.600 Standorten zuständig. Die Position wurde im Zuge der weiteren Spezialisierung und Stärkung der aktuellen Franchisesysteme neu geschaffen. Neben der intensiven Beratung bestehender Franchisenehmer sowie der Akquise und Übernahme zusätzlicher Standorte wird die Etablierung der Marken und die Erhöhung des Bekanntheitsgrades in Deutschland im Fokus seiner Tätigkeit stehen. Stefan Karl berichtet in seiner Funktion an den Geschäftsführer von Valora Retail Deutschland, Lars Bauer.

    (DTZ 41/13)

  • Bange Blicke nach Karlsruhe und Köln

    Für das erste Halbjahr 2011 meldet der Bundesverband Presse-Grosso einen deutlichen Absatzrückgang von 5,4 Prozent. Das geringere Umsatzminus von 3,2 Prozent, einem Verlust von rund 70 Mio. Euro, erklärte Frank Nolte damit, dass den Verlagen bewusst geworden sei, mit „gut gemachten Produkten auch höhere Preise“ verlangen zu können. Der Vorsitzende blickte auf der Jahrestagung in Baden-Baden zuversichtlich ins zweite Halbjahr. Das zweite Quartal, so Nolte weiter, habe sich spürbar besser entwickelt. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2011 1,2 Mrd. Presseexemplare über den Großhandel abgesetzt, der damit einen Umsatz von gut 1,2 Mrd. Euro erwirtschaftete.

    Zu den aktuellen Rechtsstreitigkeiten, zum einem zwischen dem Verband und dem Bauer Vertrieb (Landesgericht Köln) mit einhergender Revision, zum anderen letztinstanzlich zwischen der Mitgliedsfirma Grade und Bauer (Bundesgerichtshof in Karlsruhe), besteht laut Nolte durchaus die Möglichkeit von Prozessniederlagen. „Dann könnte alles in sich zusammenbrechen“, befürchtet Nolte, der weiterhin Gesprächsbereitschaft seitens des Bundesverbands signalisiert. Zugleich verwies er darauf, dass die Politik das Grosso-System erhalten wolle. Sollten für den Verband negative Urteile gefällt werden, würden die Gesetze entsprechend geändert.

    Um den fehlenden Wettbewerb innerhalb des Verbandes auszugleichen arbeitet der Verband weiter an einem höheren Qualitäts- und Leistungsmanagement (QLM). Vor zwei Jahren hat man begonnen, die Qualität der insgesamt 68 Grossisten nach einheitlichen Kriterien (Bausteinsystem) zu bewerten. Zur Einzelhändlerbefragung kommen die Grosso-Selbstauskunft, die Marktkennzahlen und auch eine Verlagsbefragung. Diese Komponenten sollen über ein Punktesystem miteinander verknüpft werden und in eine Zertifizierung münden.