Schlagwort: Raucher

  • Positive Bilanz für 2021

    GUMMERSBACH // Die Gizeh Raucherbedarf zieht eine positive Bilanz des Jahres 2020. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr die Marktführerschaft bei Blättchen und Filtern weiter ausgebaut und im Recreational Segment die Produktführerschaft übernommen.

    Strategische Ausrichtung
    „Die besonderen Herausforderungen des Jahres 2020 hat Gizeh dank seiner langfristig angelegten strategischen Ausrichtung erfolgreich bewältigen können“, erläutert Christian Hinz, Vorsitzender des Geschäftsführungsteams, die Entwicklung. Die Homeoffice-Phase der ersten Corona-Welle lief deutlich besser als vermutet, weil ein Großteil der Heimarbeitsplätze bereits vor Beginn der Pandemie in Deutschland eingerichtet war. Während der laufenden zweiten Welle arbeiten die Teams in Verwaltung, Vertrieb und Marketing im Wechsel eine Woche zu Hause und eine Woche am Standort. Die Pläne für Veranstaltungen und Marketingaktivitäten im Jubiläumsjahr mussten komplett umgestellt werden. Der Hersteller verfügt über ein Außendienst-Team mit 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch sie gingen phasenweise ins Homeoffice und betreuten den Handel telefonisch weiter.

    Marktführer bei Blättchen und Eindrehfiltern
    Bei den klassischen Blättchen und den Eindrehfiltern baute Gizeh die Marktführerschaft dieses Jahr aus. Und auch im deutschen Recreational Segment holten die Gummersbacher deutlich auf und übernahm mit „Gizeh Black King Size Slim + Tips“ die Produktführerschaft. „Auf dieses Ergebnis sind wir besonders stolz“, kommentiert Geschäftsführer Jörg Dissmann die Entwicklung, denn Gizeh stieg erst 2013 in den Recreational Markt ein. Inzwischen reicht die Zahl der verkauften King Size Blättchen pro Jahr einmal rund um den Erdball, bis Ende 2020 wird das Unternehmen mehr als 450 Millionen King Size Blättchen nur in Deutschland verkaufen.


    Jubiläumskampagne 2020

    Die Jubiläumskampagne 2020 unter dem Motto „Making Moments“ bescherte den Siegern des gleichnamigen Gewinnspiels im Juli und August besondere (natürlich Corona konforme) Gewinne, wie beispielsweise eine Open Air Kinonacht im eigenen Garten, eine Reise mit dem Hausboot über die Havel oder eine komplett neu möblierte und dekorierte Terrasse.

    Corona-Konzept
    Einen Teil der jährlichen Festivals, die Gizeh als Partner mitgestaltet, fanden in Autokinos oder mit besonderem Corona-Konzept und reduzierter fester Platzzahl statt.

    Als einziges Unternehmen in der Branche verfügt Gizeh eigenen Angaben zufolge am Standort in Gummersbach über eine eigene Spezialdruckerei. Dort werden die Spezialverpackungen für Blättchen, Filter und Filterhülsen aller Marken der europäischen Mignot & de Block-Gruppe hergestellt.

    pi

  • VdR feiert 100-jähriges Bestehen

    BERLIN // Der Verband der Rauchtabakindustrie (VdR) feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. DTZ sprach darüber mit dem Hauptgeschäftsführer Michael von Foerster.

    Herr von Foerster, wie kommt es, dass ausgerechnet der VdR als Verband der Tabakbranche 100 Jahre feiern kann?
    Michael von Foerster: Das ist gar nicht so seltsam. Columbus hat uns im 15. Jahrhundert den Tabak nach Europa gebracht. Als Genussmittel wurde er bis zum 18. Jahrhundert in erster Linie geschnupft. Anschließend kamen Pfeifen und Zigarren in Mode. Schließlich wurde der Tabak als Feinschnitt vielfach in Papier eingerollt. Erst sehr viel später entstand die vorgefertigte Fabrikzigarette. Das wertvolle Wissen rund um den Tabak und dessen Genuss wird seit Generationen weitergegeben und verfeinert. Es ist nahezu zwangsläufig, dass unser Verband schon ein Methusalem ist.

    Wofür steht Ihr Verband?
    von Foerster: Der VdR vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Medien und Öffentlichkeit seit 1920. Und das ist hochaktuell: Tabakkultur in Deutschland ist eng verbunden mit den Werten Verantwortung, Transparenz und Verantwortungsbewusstsein, ganz besonders im Hinblick auf den Jugendschutz. Der VdR sieht sich deshalb als Verfechter einer maßvollen, fundierten und differenzierten Tabak‧regulierung. Heute leiden die vorwiegend familiengeführten Unternehmen unter unüberschaubaren, schwer zu realisierenden Gesetzen und Verordnungen, Standards und Normen.

    Die Tabakbranche hat nicht unbedingt den besten Ruf, wenn es um Einfluss auf die Politik und Lobbyismus geht, oder?
    von Foerster: Generell werden Industrieverbände immer als Gefahr für den politischen Gesetzgebungsprozess hingestellt. Es wird dabei versucht, die Interessenvertretung negativ darzustellen.

    Was tun Sie dagegen? Was können Sie tun?
    von Foerster: Wir haben langjährige politische Beziehungen, die gepflegt werden, und machen vielfältige Dialogangebote zu den Themen der Zeit. Wir verschicken unter anderem unseren „Politik Brief“, setzen darauf, dass Politiker die Berichterstattung in den Medien aufmerksam verfolgen. Gleichzeitig bringen wir bei Verbändeanhörungen unsere Expertise und unser Know-how ein.

    Wie sieht das praktisch aus?
    von Foerster: Der VdR ist ein transparenter Teil des politischen Diskurses und der gesetzgeberischen Willensbildung. Insbesondere bei der Gesetzesentwicklung werden wir beispielsweise gefragt, ob ein Gesetzentwurf Auswirkungen auf unsere Mitgliedsunternehmen, auf Arbeitsplätze, auf Konsumenten und so fort haben könnte. Es kann durchaus passieren, dass ein Gesetzesentwurf abgeändert wird, wenn dadurch erkennbar wirtschaftliche Schäden für unsere mittelständischen Mitglieder hervorgerufen werden. Dann ist aber auch die transparente Interessenvertretung und folglich Einflussnahme gerechtfertigt.

    Trotzdem ist Lobbyarbeit heute schwieriger denn je …
    von Foerster: Bei der Forderung nach totaler Transparenz geht es häufig um Schaufensterpolitik. Ähnlich wie bei der Gender-, Rassismus- und Klimadiskussion möchte man seitens der Politik zeigen, wie konsequent man handelt, ohne, dass wirklich etwas passiert. So haben die Politiker zuletzt mit einem Entwurf eines verpflichtenden Lobbyregisters reagiert, da sie wissen, dass 78 Prozent der Deutschen sich ein solches Register und mehr Transparenz wünschen. Nach der jetzigen Regelung werden die wahren Politikbeeinflusser nicht einbezogen. Was ein Lobbyregister deshalb leisten muss: Es muss alle rechtssicher miteinbeziehen und es darf gleichzeitig nicht dazu führen, dass der Wettstreit der Interessen zwischen den Lobbyisten aller Interessenvertretungen ausgehebelt wird.

    Wer sind denn diese Politikbeeinflusser?
    von Foerster: Nicht die Verbände sind es, sondern die Agenturen und Kanzleien, die verdeckt arbeiten und nicht offenlegen wollen, für wen und mit welchen Etats gearbeitet wird.

    Was für Ziele hat der VdR für die nächsten 100 Jahre?
    von Foerster: Es geht uns vor allem um die Freiheit und Selbstbestimmung erwachsener Menschen für den Genuss ihrer Wahl. Wir suchen den Dialog mit Gegnern und Befürwortern, um dem Kulturgut Tabak in Volkswirtschaft und Gesellschaft seinen Platz zu erhalten. Heute steht der VdR für Genuss und Tabakmittelstand. Wir führen eine gesellschaftliche Auseinandersetzung, die weit über die Frage des Tabakkonsums hinausgeht. Gehen wir von unmündigen, quasi „hilflosen Verbrauchern“ aus, die der Staat vor einer angeblich verantwortungslosen Industrie und einem fahrlässigen Handel beschützen muss, oder trauen wir ihnen emanzipierte, informierte und reflektierte Entscheidungen zu?

    Diese Frage ist aktueller denn je …
    von Foerster: Wir verlieren individuelle Freiheiten in Deutschland und sind dafür dankbar? Das kann nicht richtig sein. Wenn im politischen Berlin Vorhaben diskutiert werden, richtet sich die Einschätzung über Nutzen und Schaden immer mit Blick auf die wenigen multinationalen Zigarettenkonzerne. Unsere mittelständischen Betriebe, die dadurch in ihrer Existenz bedroht werden, finden selten Gehör. Es wäre fair, wenn auch wir gehört würden.

    Sie stellen sich gegen die herrschende Verbotspolitik?
    von Foerster: Die Liebe zum Verbot ist allgegenwärtig – egal, ob Tempolimit, Klimadiskussion oder Werbeverbote. Es geht oft nicht mehr um die Sache, sondern um das Gefühl, moralisch höherstehend zu sein. Andere zu belehren und zu maßregeln, scheint hier Devise zu sein. Der Idee des aufgeklärten mündigen Bürgers wird die belehrende Erziehung durch grüne Politik und subventionsnaher NGOs entgegengesetzt. Wir müssen energisch gegen die Einschränkungen individueller Freiheiten kämpfen. Es muss gelten: Nicht die Freiheitsrechte müssen ihr Dasein rechtfertigen, sondern der Staat muss sehr genau begründen, warum er in die Freiheit eingreift. Es ist Alarmstufe Rot!

    Herr von Foerster, wir bedanken uns für das Gespräch.


    red

  • „Unsere Kunden können sich so sicher wie möglich fühlen“

    MÜNCHEN // Der bayerische Einzelhandel ist kein Hotspot und Einkaufen ist auch in der Pandemie sicher. Darauf weist Ernst Läuger, Präsident des Handelsverband Bayern (HBE), vor dem Hintergrund der seit 2. November geltenden verschärften Corona-Regelungen hin.

    Abstandskonzepte funktionieren
    „Wir haben seit dem letzten Lockdown gezeigt, dass unsere Hygiene- und Abstandskonzepte sehr gut funktionieren. Unsere Kunden können sich auch weiterhin in den Geschäften so sicher wie möglich fühlen“, sagt Läuger.

    In ganz Bayern habe es bislang keinen einzigen nachweisbaren Fall einer Ansteckung mit dem Corona-Virus beim Einkaufen gegeben – weder für Kunden, noch für die Mitarbeiter. Läuger unterstreicht: „Die umfangreichen Hygienekonzepte sorgen für einen hohen Sicherheitsstandard beim Einkaufen.“

    Mitarbeiter speziell geschult
    In vielen Geschäften des Einzelhandels seien zudem die Mitarbeiter speziell geschult worden. Außerdem würden insbesondere in größeren Unternehmen Hygiene-Verantwortliche die Einhaltung der Schutzkonzepte penibel überwachen. Der Handel lebe vom Vertrauen der Verbraucher. Dies gelte natürlich besonders in der Corona-Krise.

    Mit Blick auf die andauernden Diskussionen über die Maskenpflicht appelliert der HBE-Präsident eindringlich an das Einhalten der Hygiene- und Abstandsregeln. „Das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung ist ohne Zweifel lästig und anstrengend. Aber wir haben derzeit neben den Abstandsregeln zum Wohle aller Menschen leider keine Alternativen.“


    Verantwortungsbewusste Kunden

    Die überwältigende Mehrheit der Kunden im bayerischen Einzelhandel geht nach Einschätzung des HBE-Präsidenten weiterhin verantwortungsbewusst mit der Situation um und hält sich an die Maskenpflicht. Nur in Ausnahmefällen müssten Kunden an das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung erinnert werden. Totale Maskenverweigerer erhalten dagegen keinen Zutritt zu den Geschäften. Läuger: „Schwarze Schafe gibt es leider überall.“


    vi

  • „Keine großen Fortschritte“

    NEW YORK // Der kürzlich erstmals veröffentlichte Tobacco Transformation Index, der mit Mitteln der Stiftung „Foundation for a Smoke-Free World“ ermöglicht wurde, zeigt, dass die meisten der 15 größten Tabakunternehmen keine wesentlichen Fortschritte beim Ausstieg aus dem Zigarettenmarkt und bei Alternativangeboten mit reduziertem Risiko für Raucher machen. Die Foundation for a Smoke-Free World wird von Philip Morris als Non-Profit-Organisation finanziert.

    90 Prozent des weltweiten Zigarettenvolumens
    Der Tobacco Transformation Index ist ein Index, der die 15 weltweit größten Tabakunternehmen, auf die fast 90 Prozent des weltweiten Zigarettenvolumens entfallen, nach ihrer relativen Leistung, ihrem Engagement und ihrer Transparenz bewertet, um wesentliche Fortschritte beim Unterstützen des Reduzierens gesundheitlicher Schäden durch Tabak zu erzielen. Der aktuelle Index bewertet die Aktivitäten der Tabakunternehmen von 2017 bis 2019 in Bezug auf Strategie und Management, Produktverkäufe, Produktangebot, Marketing sowie Lobbying und Interessenvertretung.

    Ein langer Weg
    „Dieser erste Tobacco Transformation Index zeigt, dass die Branche noch einen langen Weg vor sich hat. Echte Fortschritte werden erzielt, wenn alle Tabakunternehmen ihr Geschäft mit klassischen Zigaretten einstellen. Damit dies möglich ist, müssen Regierungen intelligentere Vorschriften einführen, die den Übergang unterstützen, und die WHO sollte die Reduzierung von gesundheitlichen Schäden durch Tabakkonsum aktiv fördern. Verbote des Verkaufs von E-Zigaretten und Tabakerhitzern sind keine Lösung und behindern lediglich den Fortschritt“, sagt Derek Yach, Vorsitzender der Foundation for a Smoke-Free World.

    vi

  • Tabakwaren deutlich teurer

    WIESBADEN // Im August lag die Inflationsrate laut Statistischem Bundesamt (Destatis) bei 0,0 Prozent. Deutlich billiger wurden vor allem Haushaltsenergie und Kraftstoffe. Mehr Geld hingegen mussten die Verbraucher für Tabakwaren ausgeben.

    Verbraucherpreise
    Ein Grund für die niedrige Inflationsrate ist die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer, die als eine Maßnahme des Konjunkturpakets der Bundesregierung zum 1. Juli umgesetzt wurde. Gegenüber dem Vormonat Juli sanken die Verbraucherpreise im August um 0,1 Prozent.

    Günstiger
    Günstiger als im August 2019 waren Haushaltsenergie und Kraftstoffe (minus 6,3 Prozent). Vor allem Heizöl wurde deutlich billiger (minus 32,7 Prozent). Für Kraftstoffe musste 11,3 Prozent weniger bezahlt werden als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vorjahresmonat, hingegen verteuerte sich Strom um 2,1 Prozent.

    Nahrungsmittel verteuerten sich um 0,7 Prozent. Im Juli 2020 hatte die Teuerung für Nahrungsmittel noch bei 1,2 Prozent gelegen.

    Billiger wurden insbesondere Gemüse (minus 6,8 Prozent), teurer hingegen vor allem Obst (plus 5,8 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (plus 4,8 Prozent).

    Tabakwaren
    Merklich teurer wurden auch Tabakwaren. Im August mussten die Konsumenten 6,5 Prozent mehr zahlen als im Jahr davor. Günstiger hingegen war zum Beispiel die Anschaffung von Unterhaltungselektronik (minus 4,3 Prozent).

    Dienstleistungen
    Für bestimmte Dienstleistungen mussten Verbraucherinnen und Verbraucher mehr bezahlen, zum Beispiel für den Friseur und für Körperpflege (plus 4,8 Prozent). Der Besuch in Restaurants, Cafés und im Straßenverkauf verteuerte sich – trotz Mehrwertsteuersenkung – um 1,9 Prozent. Als Grund vermutet Destatis unter anderem die Hygieneauflagen in Zeiten der Corona-Pandemie. Kaltmieten, die nicht von den niedrigeren Steuersätzen betroffen waren, stiegen um 1,4 Prozent.

    Hintergrund
    Die Bundesregierung hatte die Mehrwertsteuer vom 1. Juli an für ein halbes Jahr gesenkt, um in der Corona-Krise den Konsum anzukurbeln. Händlern und Dienstleistern steht es frei, ob und wie sie die niedrigeren Steuersätze an die Verbraucher weitergeben. Der genaue Umfang ist nach Angaben des Bundesamtes schwer messbar. Viele andere Faktoren beeinflussten die Preisentwicklung ebenfalls.

    Inflationsrate
    Die Inflationsrate war in Deutschland in den vergangenen Jahren auf einem geringen Niveau. 2017 lag sie bei 1,5 Prozent, 2018 bei 1,8 und 2019 bei 1,4 Prozent. In den Jahren zuvor stiegen Preise sogar noch langsamer, bei Raten zwischen einem halben und einem Prozent. Für 2021 wird aktuell eine Preissteigerung von 0,6 Prozent vorhergesagt. Die Europäische Zentralbank strebt für den gesamten Euroraum mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter zwei Prozent an.

    red

  • Verbraucher rechnen mit langfristigen Einschränkungen

    DÜSSELDORF // Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey wollen 54 Prozent der Deutschen im Homeoffice bleiben. Die Maskenpflicht und Absperrungen in den Geschäften sieht jeder Dritte weiterhin als notwendig an.

    Überfüllte Strände, gut besuchte Flaniermeilen und kaum Abstand in Parks – sind die Deutschen zur Normalität zurückgekehrt? Eine Konsumentenbefragung von McKinsey & Company unter mehr als 1000 deutschen Verbrauchern zeigt ein geteiltes Bild. Mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) erwartet längerfristige Einschränkungen des eigenen Alltags über das nächste halbe Jahr hinaus, 25 Prozent glauben, dass der Alltag auch in mehr als einem Jahr noch nicht wieder normal verlaufen wird. 47 Prozent gehen davon aus, dass innerhalb der nächsten sechs Monate wieder Normalität einkehren wird. Finanzielle Einbußen erwartet mehr als jeder Vierte auch noch über das nächste halbe Jahr hinaus.

    Warten auf den Impfstoff
    Von Normalität sind die deutschen Verbraucher laut der repräsentativen Befragung noch weit entfernt. 73 Prozent der Befragten verzichten weiterhin auf regelmäßige Aktivitäten außerhalb der eigenen Wohnung. 20 Prozent von ihnen wollen zusätzliche Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in den Geschäften oder öffentlichen Einrichtungen abwarten, 16 Prozent wollen erst wieder raus, wenn es einen Impfstoff oder ein Medikament gibt.

    Die Mehrheit (54 Prozent) will vorerst weiter darauf verzichten, außerhalb von zu Hause zu arbeiten. 58 Prozent wollen überfüllte öffentliche Plätze auch im Freien meiden. Immerhin wollen zwei Drittel der Befragten sich wieder mit Familie und Freunden treffen und auch wieder Einkäufe tätigen, die über das Nötige hinausgehen. 42 Prozent wollen wieder ein Restaurant oder eine Bar besuchen. 34 Prozent planen, kurzfristig wieder den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen – in Europa sind es nur 24 Prozent. Zurückhaltender sind die Deutschen bei Aktivitäten in geschlossenen Räumen: Nur jeder Fünfte will ein Fitnessstudio besuchen, neun Prozent auf ein großes Event gehen und lediglich sieben Prozent mit dem Flugzeug reisen.

    Bewussterer Konsum
    Gleichzeitig zeichnet sich ein Trend zu bewussterem Konsum ab. Rund jeder dritte Verbraucher will mehr darauf achten, wofür er sein Geld ausgibt. 24 Prozent geben an, künftig intensiver nach Sparmöglichkeiten beim Einkauf zu suchen. Neben dem Preis spielen auch Hygiene und Nachhaltigkeit eine größere Rolle: Fast jeder Fünfte (18 Prozent) will häufiger als vor Corona beim Einkauf auf eine gesunde und hygienische Verpackung achten.

    Wenn es darum geht, in einem Geschäft einzukaufen, sind Maskenpflicht und Absperrungen die wichtigsten Voraussetzung für Konsumentenvertrauen: 29 Prozent sagen, dass ihnen diese Sicherheitsvorkehrungen sehr wichtig sind, gefolgt von Abstand halten (27 Prozent) und Desinfektionsmaßnahmen (26 Prozent).
    pi

  • Verbraucherstimmung hellt sich allmählich auf

    BERLIN // Das HDE-Konsumbarometer für Juli macht deutlich, dass die Verbraucherstimmung wie schon in den vergangenen beiden Monaten weiter ansteigt. Allerdings ist die Kaufneigung nach wie vor niedrig und noch weit vom Vor-Corona-Niveau entfernt. Im Zuge sich aufhellender Konjunkturerwartungen seitens der Verbraucher sind auch deren Einkommenserwartungen weiter angestiegen. Das ist jedoch noch kein Zeichen für eine Entwarnung, heißt es beim Handelsverband Deutschland (HDE) in Berlin. Ob die Verbraucherstimmung sich wieder nachhaltig aufhellen kann, hängt in den kommenden Monaten vor allem vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab.

    vi

  • Spürbare Erholung im Einzelhandel

    WIESBADEN // Nach massiven Rückgängen im März und April wegen der Corona-Krise stiegen die Umsätze im Einzelhandel im Mai wieder an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) setzten die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland real, also preisbereinigt, 3,8 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 4,6 Prozent mehr um als im Mai 2019. Und das, obwohl der Mai im vergangenen Jahr mit 25 Verkaufstagen sogar einen Verkaufstag mehr hatte.

    Klarer Aufwärtstrend
    Kalender- und saisonbereinigt war der Umsatz im Mai im Vergleich zum April 2020 real um 13,9 Prozent und nominal um 13,4 Prozent höher. Damit konnte der Einzelhandel die Corona-bedingten Umsatzeinbußen der Vormonate wieder ausgleichen. Gleichzeitig war dies der stärkste Anstieg gegenüber einem Vormonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Gründe hierfür sind die Geschäftsschließungen bis Mitte April und die anschließenden Lockerungen. Im April war der Umsatz noch real um 6,5 Prozent und nominal um 6,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken.
    Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Mai real 4,9 Prozent und nominal 8,4 Prozent mehr um als im Mai 2019. Dabei lag der Umsatz bei den Supermärkten, SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten real 6,4 Prozent und nominal 9,9 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln setzte im entsprechenden Vergleich hingegen real 6,6 Prozent und nominal 3,0 Prozent weniger um.

    Ungewöhnliche Veränderungen
    Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 3,5 Prozent und nominal um 3,3 Prozent. Das größte Plus zum Vorjahresmonat mit real 28,7 Prozent und nominal 28,8 Prozent erzielte der Internet- und Versandhandel. Veränderungsraten dieser Größenordnung sind selbst in dieser sehr dynamischen Branche ungewöhnlich und somit zu einem erheblichen Teil auf einen Sondereinfluss der Corona-Pandemie zurückzuführen.

    Branchenunterschiede
    Deutlich zugenommen hat auch der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem realen Plus von 8,6 Prozent. Noch nicht wieder auf dem Vorjahresniveau sind dagegen der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren und der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) mit real minus 22,6 Prozent beziehungsweise minus 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

    pnf

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    vor wenigen Tagen bekam ich die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP auf den Tisch. Darin ging es um den Themenbereich „Rauchen und Covid-19“. Kern der Antwort: Raucher sind weniger häufig betroffen. Da dies jedoch – gerade in Zeiten neuer Werbeverbote – politisch nicht opportun ist, bemängelt die Bundesregierung gleich im nächsten Satz die Methodik der Untersuchung. Dazu zählten eine Verzerrung aufgrund unterschiedlicher Zusammensetzung der Vergleichsgruppen, eine unterschiedliche Altersstruktur zwischen Covid-19-Patienten und der Allgemeinbevölkerung, mangelnde Datenqualität und soziale Erwünschtheit im Antwortverhalten. Übrigens: Basis der Untersuchung sind 102 internationale Studien, davon 81 klinische. Um es ganz deutlich zu sagen: Berlin hält 102 internationale Forscherteams für so vertrottelt, dass diese gewissermaßen Plus und Minus verwechseln…


    Wo ist die Relevanz?

    Wie Informationen gezielt manipuliert werden, zeigt auch – nur ein Beispiel – eine Meldung, die ich bei „ntv“ gefunden habe. Unter der Überschrift „Studie zu Langzeitfolgen: Hirnschäden trotz milden Covid-19-Verlaufs“ weisen die Redakteure auf eine aktuelle Untersuchung aus London hin. Geben Sie es zu: Die Headline jagt auch Ihnen einen Schauer über den Rücken. Schauen wir mal auf die Details. Ob „Fieberwahn“ nun tatsächlich zu den potenziell tödlichen Komplikationen zählt, mag dahingestellt sein. Dass die meisten Fälle vorübergehend waren und damit eben nicht zu den Langzeitfolgen zählen, rückt Einiges zurecht. Dass an der Studie gerade 43 Patienten beteiligt waren, bei denen Covid-19 „nachgewiesen oder vermutet wurde“, wertet die Relevanz erheblich ab. Und wenn die Forscher zum Abschluss mit der Aussage zitiert werden, dies bedeute nicht, dass Hirnschäden bei Covid-19 weit verbreitet seien, geht die Aussagekraft gegen 0. Ach ja: Falls Sie nicht genug haben, googeln Sie doch einfach mal „Influenza“ und „Hirnschäden“ – Sie werden überrascht sein (oder vielleicht auch nicht), wie sich die Aussagen gleichen.

    Ich wiederhole mich: Mir ist klar, dass Covid-19 keine normale Grippe ist. Was mich immer wieder aufregt sind die traditionellen Medien, die ihrer Pflicht zur neutralen Berichterstattung nicht nachkommen. Und es ist die immer noch grassierende Lust an der Panikmache.

    Und damit, liebe Leserinnen, liebe Leser, bleibt mir nur noch, Ihnen zuzurufen: Ich habe fertig!

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

    Herzlich, Marc Reisner, Chefredakteur DTZ

  • Schwacher Steuereffekt

    MAINZ // Verbraucher profitieren kaum von der niedrigeren Mehrwertsteuer: Im Vergleich zum Juni sanken die Preise für die Mehrheit der Produkte zwar – im Schnitt aber nur um 1,13 Prozent. Das zeigt eine Studie des Verbraucherforums Mydealz.de:

    Vorfeld
    Die Senkung der Mehrwertsteuer hatte bereits im Vorfeld nur bei wenigen Verbrauchern Vorfreude ausgelöst. Die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) erwartete allenfalls eine „Teil-Entlastung auf der Nachfrageseite“. 64 Prozent einer repräsentativen Gruppe befragter Verbraucher waren sich sicher, nicht von der Mehrwertsteuerreform zu profitieren.

    Marktpreise
    Zu recht, wie eine Studie des Verbraucherforums Mydealz zeigt. Mydealz hatte Mitte Juni und Anfang Juli händlerübergreifend die durchschnittlichen Marktpreise von insgesamt 1000 Produkten aus zehn verschiedenen Warengruppen ermittelt. Verbraucher profitierten demnach kaum von der niedrigeren Mehrwertsteuer. Zwar waren 56 Prozent der Produkte günstiger als Mitte Juni. Nur bei 29,8 Prozent der analysierten Produkte war der Preis jedoch um mehr als 2,5 Prozent gesunken. Jedes vierte Produkt (25,45 Prozent) war sogar teurer als im Juni.


    Preisvorteil

    Eine um drei Prozent niedrigere Mehrwertsteuer bringt für Verbraucher rein rechnerisch einen Preisvorteil von 2,5 Prozent – wenn Händler den Steuervorteil an ihre Kunden weiterreichen. Tatsächlich kosteten die 1000 von Mydealz für die Stichprobe zufällig ausgewählten Produkte Mitte Juni durchschnittlich 144,77 Euro. Anfang Juli betrug ihr Preis 143,13 Euro, also 1,13 Prozent (1,63 Euro) weniger.

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