Schlagwort: Jugendschutz

  • In der Urne steckt kein Tabak

    BERLIN // In wenigen Wochen steht für die Bundesbürger der nächste Urnengang an. Gewählt wird – indirekt – nicht nur der Nachfolger von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch über Inhalte stimmen die Wähler ab. Zum Thema Tabak sagen die Programme diesmal allerdings nicht viel aus.

    Thema Tabak
    So hat sich die laut aktuellen Umfragen derzeit in der Gunst der Menschen im Land führende CDU (mit der bayerischen Schwesterpartei CSU) gar nicht eingehend zum Thema Tabak geäußert. Zuletzt gab es immerhin ein paar Stimmen der Vernunft aus Bayern. Doch mehr als die Forderung nach einem „verantwortungsvollen Umgang mit legalen Drogen, Aufklärung und Jugendschutz“ ist den Wahlprogrammen aktuell kaum zu entnehmen.

    „Zukunftsprogramm“ mit Statements
    Auch die SPD hält sich in ihrem „Zukunftsprogramm“ mit Statements zum Thema Nikotin zurück. Lediglich um eine geregelte Abgabe von Cannabis an Erwachsene sowie um eine Entkriminalisierung der Drogenpolitik geht es. Klar ist jedoch, dass die SPD sich in den Gesprächen und Verhandlungen rund um das Tabaksteuermodernisierungsgesetz eher als Scharfmacher denn als Verfechter eines stimmigen Konzeptes zur Risikoreduzierung hervorgetan hat.

    Cannabis kontrollieren
    Die Liberalen lassen sich zu Tabakwaren und alternativen Produkten ebenfalls nicht aus. Stattdessen heißt es im Wahlprogramm der FDP lediglich: „Cannabis sollte kontrolliert freigegeben und wie Zigaretten besteuert werden.“

    Härtere Strafen für den Verkauf von Tabak an Kinder und Jugendliche
    Stärker setzen sich die Grünen mit dem Themenbereich Drogen im weitesten Sinne auseinander. Sie fordern härtere Strafen für den Verkauf von Tabak an Kinder und Jugendliche, setzen sich zudem für den Schutz des Selbstbestimmungsrechtes und einer Verminderung der Risiken eines riskanten und übermäßigen Drogenkonsums ein. Außerdem heißt es, psychoaktive Substanzen sollten in Abhängigkeit von ihren gesundheitlichen Risiken reguliert werden. Cannabis solle kontrolliert in lizenzierten Geschäften abgegeben und so legalisiert werden. Und freigesetzte Mittel sollten zur Prävention und Schadensminderung eingesetzt werden. Ausdrücklich fordern die Grünen eine Stärkung des Nichtraucherschutzes sowie ein Werbeverbot für alle Tabakerzeugnisse.

    Für eine dauerhafte Abstinenz von Drogen
    Die AfD hat weiche Drogen ins Wahlprogramm aufgenommen. Unter dem Punkt „Cannabis nur in der Medizin“ heißt es, für medizinische Indikationen sollten unter ärztlicher Aufsicht Präparate mit dem Hauptwirkstoff zur Verfügung gestellt werden. Man sei grundsätzlich für eine dauerhafte Abstinenz von Drogen.


    Verstärkter Nichtraucherschutz

    Bleibt Die Linke: Sie will im Rahmen eines verstärkten Nichtraucherschutzes ein Verbot von Werbung für Tabakerzeugnisse sowie von Sponsoring durch Tabakproduzenten. Zum Thema Drogen heißt es unter anderem: „Wir sehen es nicht als Aufgabe der Politik an, Menschen zu erziehen, sondern ihnen eine informierte und risikobewusste Konsumentscheidung, ähnlich wie bei Tabak und Alkohol, zu ermöglichen. Wir wollen den Wunsch nach Rausch nicht moralisch werten; er ist ein Bestandteil der Kultur.“ Der Weg zu einem Konzept der Risikoreduzierung (harm reduction) sei wünschenswert.

    red

  • Heinen im Ruhestand

    MÖNCHENGLADBACH // Der Beirat der Tobaccoland Automatengesellschaft hat bekanntgegeben, dass der langjährige CEO und Geschäftsführer Paul Heinen in den Ruhestand getreten ist und seine Position zum 1. April an Christoph Mempel übergeben hat.

    Viele Stationen
    Heinen kam 1994 aus der Schifffahrt und Logistik zum Tabakwarengroßhandelssektor. Der diplomierte Historiker und Volkswirt durchlief in seinem Berufsleben Stationen in der ehemaligen DDR, Ungarn und Polen, bevor er 2004 seine Karriere bei Tobaccoland fortsetzte.

    Zigarettenautomaten
    Als CEO bewältigte Heinen die Einführung des Jugendschutzes am Zigarettenautomaten 2007, die Einführung von SIPPs, den TPD 2-Prozess von 2009 bis 2019 und baute das Unternehmen zum deutschen Markt- und Technologieführer bei Zigarettenautomaten um.

    Im Februar 2020 stieß Christoph Mempel als Co-Geschäftsführer und CFO zu Tobaccoland. Der Diplom-Betriebswirt sammelte zuvor Managementerfahrungen als Geschäftsführer, Leiter Finanzen und Projektleiter in verschiedenen Industrien, unter anderem zehn Jahre bei Scout24.

    Als Digitalisierungsexperte mit langjähriger Erfahrung im Finanzsektor hat Mempel bei Tobaccoland bereits im herausfordernden Jahr 2020 wertvolle Impulse setzen können.


    fnf

  • Sesselwechsel bei tobaccoland

    MÖNCHENGLADBACH // Der langjährige CEO und Geschäftsführer Paul Heinen ist seit 31. März im Ruhestand und hat das Ruder an seinen Nachfolger, Christoph Mempel, übergeben. Das meldet der Beirat der tobaccoland Automatengesellschaft.

    Heinen kam 1994 aus der Schifffahrt und Logistik zum Tabakwarengroßhandel. Der Diplom-Historiker und -Volkswirt durchlief in seinem Berufsleben Stationen in der ehemaligen DDR, Ungarn und Polen, bevor er 2004 seine Karriere bei der tobaccoland Automatengesellschaft fortführte.

    Erfolgreiches Wirken
    In Heinens erfolgreiches Wirken fielen unter anderem das Umsetzen des Jugendschutzes am Zigarettenautomaten 2007, die Einführung von SIPPs und der Aufbau des TPD 2-Prozesses von 2009 bis 2019. Heinen baute tobaccoland zum deutschen Markt- und Technologieführer bei Zigarettenautomaten um.

    Im Februar 2020 stieß Christoph Mempel als Co-Geschäftsführer und CFO zu tobaccoland. Der Betriebswirt sammelte seine Managementerfahrungen als Geschäftsführer, Leiter Finanzen und Projektleiter in verschiedenen Industrien, unter anderem war der Bayer zehn Jahre bei Scout24 beschäftigt.

    Als Digitalisierungsexperte mit langjähriger Erfahrung im Finanzsektor hat Mempel bei tobaccoland bereits im herausfordernden Jahr 2020 wertvolle Impulse setzen können.
    „Wir danken Paul Heinen für seine wertvollen Beiträge und für seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohl des Unternehmens. Wie kein anderer hat er tobaccoland geprägt“, teilt der Beirat mit und freut sich auf die konstruktive Zusammenarbeit mit Christoph Mempel, dem man alles Gute und Fortune in seiner neuen Position wünscht. red

  • „Kulturgut und Genussartikel“

    BONN // Die Mitglieder des Bundesverbands der Zigarrenindustrie (BdZ) haben bei ihrer jährlichen Mitgliederversammlung den eigenständigen Charakter von Zigarren und Zigarillos als Kulturgut und Genussartikel betont. DTZ berichtet über die Ergebnisse der Sitzung.

    Klarheit und Bestimmtheit
    Der BdZ setzt weiterhin auf eine Strategie sachlicher Klarheit und Bestimmtheit. Zigarren und Zigarillos, die – auch nur gelegentlich – von Erwachsenen gehobenen Alters genossen werden, haben keine Jugendschutzprobleme und müssen deshalb auch anders reguliert werden als andere Tabakprodukte. Die Zusammenarbeit mit den Botschaften bedeutender Herstellerländer wird auch in Zukunft ein wichtiger Baustein der Verbandsarbeit sein.


    Parlamentarischer Abend

    Der Parlamentarische Abend unter der Schirmherrschaft der Botschafterin der Dominikanischen Republik Anfang März war ein wichtiges Event, weitere Folgeveranstaltungen mit anderen Botschaften mussten wegen der Einschränkungen durch Covid-19 in das Jahr 2021 verschoben werden.

    Der BdZ hat auf seiner Mitgliederversammlung erneut betont, dass er als Fachverband das exklusive Sprachrohr für alle Fragen rund um das Thema Zigarren und Zigarillos in der Verbändelandschaft darstellt. Selbstverständlich steht der Verband anderen Herstellern und Importeuren für eine Mitgliedschaft offen.

    Änderungen im Vorstand
    Beim BdZ hat es zudem Änderungen im Vorstand gegeben. Seit Juni ist Stefanie Birtel für Davidoff Mitglied im Vorstand, nachdem Olaf Ruf das Unternehmen verlassen hatte. Zum 1. Juli ist Thomas Strickrock für Rainer Göhner, der altersbedingt das Unternehmen Arnold André verlassen hat, in den Vorstand gerückt. Ende Oktober ist Mark Hofmann (STG, vormals Agio) aus dem Vorstand zurückgetreten, seinen Posten hat Oliver Hass von der Scandinavian Tobacco Group übernommen. Weitere Vorstandsmitglieder sind Peter Wörmann (Wörmann Cigars) als Vorsitzender, Gregor Meier-Pohlmann (Dannemann) als stellvertretender Vorsitzender und Annemarie Schuster (August Schuster).

    Der Verband sprach allen ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit seinen Dank aus. Mit Mark Hofmann und Rainer Göhner sind zwei Vorstandsmitglieder ausgeschieden, die über viele Jahre die Verbandsarbeit im Vorstand unterstützt haben. So war Mark Hofmann seit 2004 Mitglied im Vorstand und Rainer Göhner nicht nur – seit 2005 – Mitglied im BdZ-Vorstand, sondern auch Vorsitzender des Verbandes und Vorsitzender der BdZ-Tarifkommission.

    vi

  • Jugendschutz im Tabakwarenhandel

    BERLIN // Der Deutsche Zigarettenverband (DZV), Mitglied des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE), stellt dem Handel seit 2013 kostenlos Jugendschutz-Aufkleber zur Verfügung. Bis heute sind mehr als eine Million solcher „Stopp-Schilder“ im Handel verteilt worden. Mit dem Anbringen der Aufkleber signalisiert der Händler sowohl seinen Kunden als auch der Öffentlichkeit, dass in seinem Geschäft der Jugendschutz strikt eingehalten wird.

    Jugendschutz und traditionelle Tabakprodukte
    Für E-Zigaretten und Nikotinbeutel gelten die gleichen jugendschutzrechtlichen Bestimmungen wie für traditionelle Tabakprodukte, der Verkauf an Kinder und Jugendliche ist verboten.

    Der BVTE stellt nun eine Neuauflage der Aufkleber mit Ergänzung einer weiteren Produktkategorie kostenfrei zur Verfügung. Die Aufkleber sind in drei verschiedenen Größen verfügbar. Sie eignen sich für die Anbringung an Türen und Fenstern, Regalen und der Kasse.

    Bestellmöglichkeiten und weitere Informationen zum Thema und zu einem aktuellen Gewinnspiel unter:
    [link|https://www.bvte.de/de/themen/jugendschutz.html]www.bvte.de/jugendschutz[/link]
    [link|mailto:jugendschutz@bvte.de]jugendschutz@bvte.de[/link]
    Telefon: 0 30 / 8 14 59 36 - 50

    Schulungsprogramm
    Zusätzlich bietet der DZV das webbasierte Schulungsprogramm „Jugendschutz im Tabakwaren- und E-Zigaretten-Handel“ an, das auf die Bedürfnisse der Verkäufer im Einzelhandel zugeschnitten ist und nun ebenfalls ergänzt wurde. Das multimediale Lernprogramm auf www.jugendschutz-handel.de vermittelt kurzweilig in knapp 20 Minuten die rechtlichen Grundlagen und verfügt über Praxisbeispiele sowie Argumentationshilfen im Umgang mit jungen Kunden, die Tabakprodukte, E-Zigaretten oder Nikotinbeutel kaufen wollen.

    vi

  • „Geld-Spiele für Minderjährige sind uns ein Dorn im Auge“

    MÜNSTER // Für Westlotto steht der Schutz von Kindern und Jugendlichen ganz oben. Im Interview erläutert Axel Weber, Leiter Responsible Gaming des staatliche Lotterieanbieters, weshalb Westlotto ein Verbot von Geld-Glücksspielen für Kinder fordert.

    Warum äußert sich Westlotto zu dem Thema Spiele-Apps?
    Axel Weber: Westlotto legt als staatlicher Lotterieanbieter Wert auf umfassenden Kinder- und Jugendschutz. Dieser ist im Bereich des Glücksspiels besonders wichtig, da der Konsum von Glücksspielen in jungen Jahren das Risiko eines späteren Suchtverhaltens erhöht. Es gehört zu unserem Selbstverständnis, diesem Risiko entgegenzuwirken.

    Was ist die Kritik an Geld-Glücksspiel für Kinder?
    Weber: Wir sind der Auffassung, dass Glücksspiel oder glücksspielähnliche Produkte nicht für Kinder und Jugendliche geeignet sind. Diese Auffassung wird durch die Wissenschaft gestützt. Wir kritisieren, dass Coin Master und andere ähnliche Spiele, dies ignorieren und junge Menschen so bedenkenlos unnötigen Gefahren ausgesetzt werden können: der Gefahr der Verschuldung und der Entwicklung eines Suchtverhaltens.

    Was tut Westlotto, um Kinder und Jugendliche vor den Gefahren des Glücksspiels zu schützen?
    Weber: Von unserem Glücksspielangebot sind Menschen unter 18 Jahren ausgeschlossen. Das stellen wir durch Schulungen von Mitarbeitern und Partnern sowie regelmäßige Testkäufe sicher. Auch beim Spielen im Internet sorgen wir durch Identifizierungs- und Authentifizierungsmaßnahmen dafür, dass Minderjährige nicht teilnehmen können. Außerdem setzen wir auf Prävention und engagieren uns für Aufklärung an Schulen. Westlotto unterstützt die sogenannten „Smart Camps“. Hier werden Schüler von Experten wie professionellen Trainern oder Sportlern aus der E-Sport-Szene, Youtubern und Instagramern geschult.

    Warum steht Coin Master in der Kritik?
    Weber: Bei Coin Master werden aktiv kostenpflichtige In-App-Käufe beworben, durch die Kinder und Jugendliche leicht in die Schuldenfalle tappen können. Außerdem werden Kinder und Jugendliche, ohne die nötige Reife zu haben, systematisch an das Thema Glücksspiel herangeführt.

    Woher könnte mein Kind Coin Master überhaupt kennen?
    Weber: Viele beliebte Youtuber und andere sogenannte Influencer in den sozialen Medien machen Werbung für Coin Master, zum Beispiel Pietro Lombardi, Simon Desue, die PrankBros und Bibi mit „Bibis Beauty Palace“. Also Personen, die sich eindeutig an eine sehr junge Zielgruppe wenden. Dieter Bohlen und Daniela Katzenberger sind weitere Prominente, die für das Spiel werben.

    Ist Glücksspiel nicht für Kinder und Jugendliche verboten?
    Weber: Ja, aber bei Coin Master handelt es sich nur um sogenanntes „simuliertes Glücksspiel“, da es keine Geldgewinnmöglichkeit gibt und der Ausgang des Spiels von einem Algorithmus bestimmt wird. „Simuliertes Glücksspiel“ ist für Kinder und Jugendliche nicht verboten – unserer Meinung nach eine bedenkliche Lücke im Jugendschutzgesetz.

    Wo wird Coin Master angeboten?
    Weber: Im App Store von Apple und im Google-Play-Store.


    Was kann ich tun, wenn mein Kind Coin Master oder andere jugendgefährdende Spiele spielt?

    Weber: Information und Aufklärung bieten die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter bzga.de oder auch die Webseite jugendschutz.de.

    Wer steckt hinter Coin Master, und wie erfolgreich ist die Firma?
    Weber: Ein Unternehmen namens Moon Active. An ihm sind Manager beteiligt, die bereits führende Funktionen bei großen Firmen der verbotenen Online-Glücksspielbranche hatten, zum Beispiel bei Bwin. Coin Master macht zirka 280 Millionen US-Dollar Umsatz. Das Spiel wurde bereits millionenfach auf Smartphones heruntergeladen und liegt im Google Play Store auf Platz 1 der erfolgreichsten Apps.

    Gibt es noch weitere Spiele, die ähnlich funktionieren?
    Weber: Ja, zum Beispiel Coin Kings, Coin Trip oder Coin Hunter.

    pnf

    (DTZ 49/19)

  • Meinung: „Ich lehne ein Verbot ab“

    BERLIN // Unter der Überschrift „Neue Tabakwerbeverbote verhindern!“ hat sich der Bundestagsabgeordnete Albert Weiler (CDU) an seine Kollegen der CDU / CSU-Fraktion gewendet. DTZ veröffentlicht Auszüge aus diesem Schreiben:

    „Angesichts des geplanten Gesetzes- und Maßnahmenpaketes zur Beschränkung der Tabakwerbung („Tabakwerbeverbot“) und zur Stärkung des Verbraucher- und Jungendschutzes bei E-Zigaretten setze ich mich gegen eine Verschärfung der bestehenden Werbeverbote ein und werbe dabei um Ihre Unterstützung. Bereits heute gelten umfangreiche Verbote in Printmedien und Fernsehen. Auch Tabakwerbung, die sich an Kinder und Jugendliche richtet, ist per Gesetz untersagt. Ein Totalwerbeverbot, das Außen- und Kinowerbung einschließt, halte ich für verfassungswidrig und lehne ich daher ab.

    Keine Verbotspartei
    Die Union ist für mich keine Verbotspartei, sondern eine Partei, die den mündigen Bürgern auch noch freie Entscheidungen lässt. Wenn es um Jugendschutz geht, halte ich strenge gesetzliche Regelungen beim Thema Tabak für absolut richtig. Aber ich als erwachsener Mensch möchte schon selbstständig bestimmen, wie ich mich beim Thema Rauchen verhalte. Daher sollten wir in diesem Fall unseren ordnungspolitischen Grundsatz nicht aufgeben, dass für ein legales Produkt auch legal geworben werden darf.

    Gerade das Rauchen von Pfeife und Zigarre hat aus meiner Sicht seinen festen Platz in der Gesellschaft. Deshalb plädiere ich für einen verantwortungsvollen Tabakkonsum. Es obliegt der Selbstverantwortung jedes Einzelnen, sich um seine eigene Gesundheit zu kümmern und das richtige Maß für sich einzuschätzen. Der Staat darf an dieser Stelle niemanden bevormunden.

    Politik lebt von Kompromissen
    Politik lebt von Kompromissen, aber wir dürfen uns bei diesem Thema nicht von unserem Koalitionspartner über den Tisch ziehen lassen. Der Koalitionsvertrag sieht kein Tabakwerbeverbot vor. Warum also einknicken? Viel zu oft diktiert die SPD ihre politischen Ziele in unsere Agenda. Jetzt müssen wir Stärke zeigen und unserem Koalitionspartner deutlich machen, wo unsere Grenzen liegen. Werbeverbote für legale Produkte gehören aus meiner Sicht nicht zu unserer politischen Überzeugung. Deshalb lehne ich zusätzliche Tabakwerbeverbote grundsätzlich ab.“

    nh

    (DTZ 46/19)

  • Prävention zahlt sich aus

    BERLIN // Der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) ist irritiert über Aussagen der Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). In der Analyse der Ergebnisse der „Schulbus-Studie“ vermischten sich objektive Faktenlage mit persönlicher Agenda.

    Objektiv betrachtet zeigt die Studie einmal mehr, dass sich eine konsequente und umfangreiche Präventionspolitik bei Kindern und Jugendlichen auszahlt. Denn die Erhebung macht deutlich, dass seit 2005 die Zahl von minderjährigen Tabakkonsumenten in Hamburg signifikant zurückgegangen ist. Allerdings kritisierte Prüfer-Storcks gleichzeitig E-Zigaretten scharf.

    Der Vorsitzende des VdeH, Michal Dobrajc: „Das öffentliche Anprangern der E-Zigarette durch Frau Prüfer-Storcks ist völlig ungerechtfertigt. Aktuelle bundesweite Zahlen zeigen, dass nur 0,9 Prozent aller Jugendlichen die E-Zigarette benutzen. Die nun vorliegenden Zahlen deuten auf ein Problem bei der Umsetzung der geltenden Jugendschutzbestimmungen in Hamburg hin.“

    vi

    (DTZ 38/19)

  • BVTE: Neuer Verband gegründet

    BERLIN // In der Hauptstadt wurde jetzt der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) gegründet. Der Verband soll seine Arbeit zum 1. Januar 2020 aufnehmen.

    Den Vorsitz des am 2. September gegründeten Verbands übernehmen Reemtsma-Chef Michael Kaib und Hans-Josef Fischer, Geschäftsführer Landewyck als Doppelspitze. Zum Stellvertretenden Vorsitzenden des neuen Bundesverbandes wurde Henry Schütz von Riccardo Retail gewählt. Der neue Bundesverband will für die Interessen der gesamten Wertschöpfungskette der Branche für das Rauchen, Dampfen sowie oralen Tabak- und Nikotingenuss eintreten.

    Die beiden Co-Vorsitzenden repräsentieren laut BVTE Mittelstand und Industrie vereint an der Verbandsspitze. Der Bundesverband bündele unter seinem Dach verschiedene Interessen, Unternehmensgrößen und Produktgruppen. Den Initiatoren sei es gelungen, Hersteller klassischer Tabakerzeugnisse mit Produzenten neuartiger Erzeugnisse und weiteren Partnern aus der Wertschöpfungskette zusammenzubringen.

    „Einheit in Vielfalt“
    Unter dem Leitmotiv „Einheit in Vielfalt“ will der BVTE künftig die starke geeinte Stimme für die gesamte Branche sein und die Interessen aller Mitglieder integrierend und produktgruppenübergreifend vertreten. Hans-Josef Fischer zeigt sich zufrieden: „Im Verlauf des sehr sachorientierten Diskussionsprozesses hat sich klar herausgestellt, dass gemeinsame Interessen und Wertvorstellungen die Basis unserer gemeinsamen Zusammenarbeit sind und dass wir unsere Kräfte bündeln müssen.“

    „Die Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft, ob für Hersteller, Händler, Zulieferer oder Partner, ist oberstes Ziel des Verbandes, der sich für stabile Geschäftsmodelle für alle Mitglieder einsetzen wird“, ergänzt Michael Kaib, „wir gehen davon aus, dass auch in Zukunft die Nachfrage nach klassischen Tabakprodukten ebenso bestehen wird wie nach potenziell risikoreduzierten, innovativen Produkten.“ Faktenbasiert werde man über die Erzeugnisse und deren gesundheitliche Risiken informieren. Der Bundesverband will sich entschlossen für eine Regulierung auf wissenschaftlich-evidenzbasierter Grundlage einsetzen, vor allem auf nationaler Ebene, aber auch in Brüssel.


    Souveränität der Verbraucher
    Ein weiterer wichtiger Punkt der künftigen Verbandsarbeit soll ein starkes Engagement für den Kinder- und Jugendschutz werden. Die Einhaltung des strikten Abgabeverbots von Tabakerzeugnissen und E-Zigaretten an unter 18-Jährige soll durch den BVTE mit Kampagnen, Online-Schulungs-Tools und Sensibilisierungsaktionen im Einzelhandel forciert werden.

    Es sei erklärtes Ziel des BVTE, hieß es, die Souveränität der Verbraucher zu stärken. Die Wahlfreiheit des Konsumenten müsse gewährleistet bleiben.

    Der BVTE wird mit einem Kernteam starten. Zum Hauptgeschäftsführer wurde Jan Mücke berufen. Der frühere Parlamentarische Staatssekretär ist seit Juli 2014 Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV). Er lud weitere potenzielle Mitglieder zur Mitarbeit ein: „Wenn sich einzelne Verbände oder Unternehmen anschließen wollen, sind sie herzlich willkommen.“ Dem BVTE können Verbände und Unternehmen – unabhängig von ihrer Größe – beitreten. Unter dem Dach des BVTE wird künftig neben dem Bundesverband Deutscher Tabakpflanzer BDT und dem Verband der Zigarettenpapier verarbeitenden Industrie VZI auch der DZV angesiedelt sein.

    vi

    (DTZ 37/19)

  • Auszeichnung für Jugendschutz-Programm

    BERLIN // Das Schulungsprogramm zum „Jugendschutz im Handel“ wurde vor wenigen Tagen mit einem Preis der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien (GPI) ausgezeichnet.

    Mit der Verleihung der Comenius-Edumedia-Auszeichnungen fördert die GPI pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende digitale Bildungsmedien, in diesem Jahr bereits zum 24. Mal.

    Jan Mücke, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV), nahm die Auszeichnung mit dem Comenius-Edumedia-Siegel entgegen. „Wir freuen uns ganz besonders über diese Anerkennung unserer Bemühungen im Jugendschutz. Diese Auszeichnung ist einmal mehr Beweis dafür, dass ein Tabakwerbeverbot mit dem Jugendschutz jedenfalls nicht begründet werden kann.“ Mücke kritisierte damit die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geäußerte Verbotsforderung für Tabakwerbung.

    Statt einem Totalwerbeverbot seien effektive Selbstregulierung, gute Präventions- und Aufklärungsarbeit und die konsequente Umsetzung des Kinder- und Jugendschutzgesetzes die richtigen Schritte, hieß es. Dies werde in der Tabakwirtschaft schon seit Jahren angewandt, sichergestellt durch die Selbstregulierung der Branche im DZV-Werbekodex.


    Erfolgreiche Maßnahme

    Der DZV verwies zudem auf den Erfolg der Maßnahmen: Kinder und Jugendliche in Deutschland konsumierten immer seltener Tabakprodukte. In den vergangenen 15 Jahren sei die Quote der Raucher unter den Zwölf- bis 17-Jährigen von 28 Prozent auf aktuell nur noch sieben Prozent zurückgegangen. „Zigaretten gehören nicht in die Hände von Minderjährigen. Dieses gesamtgesellschaftliche Anliegen wird am besten durch die strikte Einhaltung und strenge Kontrolle des Abgabeverbots von Tabakwaren an unter 18-Jährige erreicht – als Herstellerverband stellen wir uns der Verantwortung und leisten in enger Kooperation mit dem Handel dazu intensiv unseren Beitrag“, erklärte Mücke.

    Seit Januar 2019 ist das webbasierte Schulungsprogramm „Jugendschutz im Tabakwaren- und E-Zigaretten-Handel“ unter www.jugendschutz-handel.de online. Der Deutsche Zigarettenverband unterstützt damit den Handel und besonders Verkäufer kostenfrei und nachhaltig bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe. Das multimediale Lernprogramm bietet zahlreiche Praxisbeispiele und Argumentationshilfen im Umgang mit jungen Kunden.

    vi

    (DTZ 28/19)