Schlagwort: EU

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser!

    Letztens war ich beim Zahnarzt. Wir kamen ins Gespräch, natürlich auch über Corona und darüber, wie er die ersten Krisenmonate überstanden hat.

    Er berichtete, dass sein Umsatz im März schlagartig um 85 Prozent eingebrochen sei. Noch interessanter aber war sein Hinweis, dass offenbar eine der großen Standesvertretungen die angeschlossenen Mediziner inzwischen aufgefordert hat, nicht mehr so großzügig „Covid19“ als Sterbegrund auf viele Todesbescheinigungen zu schreiben. Das bedeutet, dass einerseits auch deshalb aktuell vergleichsweise wenige Corona-Tote zu beklagen sind. Andererseits weist es darauf hin, dass im Frühjahr vermutlich weniger Menschen dem Virus zum Opfer gefallen sind, als mithin statistisch erfasst wurden. Wir wissen ja längst, dass nicht mehr die tatsächliche Ursache notiert wurde, sobald ein positives Testergebnis vorlag. Ich habe darüber an dieser Stelle berichtet und auch auf die Gepflogenheiten in anderen Ländern, etwa die Opfer von Selbstmorden oder Autounfällen zu den Corona-Toten zu zählen.

    Das statistisch zumindest unsaubere Zählen wäre per se noch nicht so dramatisch, würde es nicht als eine Begründung für immer neue Auflagen und Regeln herhalten müssen. Die wiederum führen, das liegt auf der Hand, zu einer schrumpfenden Wirtschaft. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben nun ihre Prognosen fürs laufende und fürs kommende Jahr um jeweils gut einen Prozentpunkt nach unten geschraubt. Das liegt vor allem am „mühsamen Aufholprozess“. Und wenn Nordrhein-Westfalens-Ministerpräsident Armin Laschet (Sie erinnern sich? Das war der mit dem Ruf nach einer frühen Wiederöffnung nach dem Lockdown) mit seinen Unkenrufen über einen erneuten Stillstand zum Jahresende recht behält, dann sind auch die aktuellen Konjunktur-Vorhersagen Makulatur.

    Insgesamt erinnert mich das Streiten in Berlin an eine Grundschule, in der jeder sich unbedingt durchsetzen will. Da wird laut diskutiert und durcheinandergerufen. Der eine führt den Zeugen ins Feld, der andere hat das gehört. Zugleich wird das Grundrauschen der Skeptiker auch in offiziellen Funktionen immer lauter. Und immer mehr Experten trauen sich aus der Deckung und fordern ein Umdenken. Sogar der lange schwer gescholtene Sucharit Bakhdi wird vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen befragt. Bald graben die staatstreuen Medien noch den in Ungnade gefallenen Wolfgang Wodarg wieder aus.
    Unerfreuliche Aussichten …

    Ich wünsche Ihnen dennoch ein wunderbares Wochenende.
    Herzlich, Marc Reisner, Chefredakteur DTZ

  • Zoll warnt vor Mails

    BONN // Aktuell häufen sich E-Mails mit einer vorgetäuschten Absenderadresse. Diese lautete bis 28. September „noreply@zoll.de“.

    Seither wurde auf Adressen wie „info@dhl.fr“ ausgewichen. Damit werden Zahlungen von Zoll und Steuern über anonyme Prepaid-Zahlungsdienstleister angefordert.

    Prepaid-Zahlungsdienstleister
    Im Betreff steht „Regionale Zolldirektion“, die angegebene Paketverfolgungsnummer wird immer mit „RS29840L19906971“ angegeben. „Die deutsche Zollverwaltung fordert niemals die Zahlung von Einfuhrabgaben über Prepaid-Zahlungsdienstleister an“, betont Ruth Haliti, Sprecherin des Zollkriminalamts gegenüber DTZ.

    Bei Fragen erreichen Sie den Zoll unter Telefon 0351 44834–510 für Privatpersonen und 0351 44834–520 für Unternehmen.

    pi / kes

    Weitere Infos unter: [link|http://www.zoll.de]www.zoll.de[/link]

  • Liebe Leserin, lieber Leser,

    an dieser Stelle wurde schon öfter über die Maske geschrieben. Wie kaum ein anderes Thema polarisiert sie die Republik, seit Covid-19 präsent ist. Gefühlt befindet sich Deutschland seit März in einer Dauer-Diskussion darüber, wann, wo und von wem der Mund-Nasen-Schutz getragen wird oder werden muss.

    Föderalismus
    Der Föderalismus lässt grüßen. Das oft kritisierte Bündnis bewährt sich jedoch genau hier wie in kaum einer anderen Krise. Die 16 Länderchefs können unabhängig voneinander auf das jeweilige Infektionsgeschehen vor Ort reagieren. So hat Bayern angesichts der steigenden Zahlen in München das Tragen von Masken im öffentlichen Raum durchgesetzt. Berlin, das auf die massiv gestiegenen Corona-Infektionen in der Hauptstadt reagiert, schreibt ab 3. Oktober die Gesichtsbedeckung auch im Büro vor. Demgegenüber setzt Rheinland-Pfalz mit vergleichsweise niedrigen Zahlen auf einen präventiven Stufenplan und appelliert an seine Bevölkerung die Munde-Nase-Bedeckung zu nutzen.

    Kein Problem
    Das sollte alles eigentlich kein Problem sein. Wenn Kinder die Maske in Schulen tragen, sollten Erwachsene in Unternehmen dies erst recht hinbekommen. Abgesehen von der Vorbild-Funktion geht es hier schließlich um das große Ganze: die Gesundheit der Bevölkerung und die Vermeidung eines zweiten Lockdowns.

    Ein Thema, das vor kurzem auch das gemeinsame Treffen der Länder mit der Kanzlerin beschäftigte. Herausgekommen sind neue Corona-Regeln, die vor allem die Infektions-Hotspots wie zum Beispiel private Feiern eindämmen sollen.

    Politik appelliert an Eigenverantwortung
    Unabhängig davon sind alle Beteiligten aufgefordert, die bekannten AHA-Regeln (Abstand + Hygiene + Alltagsmaske) einzuhalten, die für den Herbst und den kommenden Winter um ein L für „Lüften“ erweitert werden.

    Der Staat setzt hier zu recht auf die Eigenverantwortung seiner Bürgerinnen und Bürger. Freiheit heißt Verantwortung übernehmen, und damit auch die Gesundheit seiner Mitmenschen zu schützen.

    In diesem Sinne, bleiben Sie gesund und haben Sie ein schönes Wochenende!

    Ihre
    Kerstin Kopp
    Redaktion DTZ

  • Lage bessert sich

    NÜRNBERG // Während im Mai jeder dritte Betrieb mit starken negativen Auswirkungen der Corona-Krise konfrontiert war, trifft dies mittlerweile nur noch für jeden fünften Betrieb zu.

    Wirtschaftlich Situation
    Das geht aus einer repräsentativen Befragung von Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. „Die Ergebnisse zeigen, dass sich die wirtschaftliche Situation der Betriebe sehr deutlich gegenüber dem Höhepunkt der Krise im Frühjahr verbessert hat“, erklärt IAB-Forscher Jens Stegmaier.

    Negative Auswirkungen
    Für den Mai berichteten insgesamt 33 Prozent der Betriebe von starken negativen Auswirkungen, 23 Prozent von geringen negativen Auswirkungen, 37 Prozent von keinen oder ausgeglichenen Auswirkungen und sieben Prozent von überwiegend positiven Auswirkungen. Aktuell sprechen 21 Prozent der Betriebe von starken negativen Auswirkungen, 20 Prozent von geringen negativen Auswirkungen, 53 Prozent von keinen oder ausgeglichenen Auswirkungen und sieben Prozent von überwiegend positiven Auswirkungen der Corona-Krise auf ihre Geschäftstätigkeit.

    Betriebe
    Von den im Mai stark negativ durch die Corona-Krise betroffenen Betrieben sind 49 Prozent weiterhin stark betroffen. 25 Prozent der im Mai stark negativ betroffenen Betriebe geben aktuell geringe negative Auswirkungen an, 23 Prozent keine oder gleichermaßen positive wie negative Auswirkungen und drei Prozent überwiegend positive Auswirkungen.

    Gastgewerbe
    Am heftigsten wurde das Gastgewerbe von der Corona-Krise getroffen: Im Mai lag der Anteil der Betriebe mit starken negativen Auswirkungen bei 78 Prozent und der Anteil mit geringen negativen Auswirkungen bei 17 Prozent. Aktuell sind 45 Prozent stark negativ betroffen und 17 Prozent gering negativ betroffen.

    Informations- und Kommunikationssektor
    Auf dem Informations- und Kommunikationssektor waren im Mai dagegen nur drei Prozent der Betriebe stark negativ betroffen. Gering negativ betroffen waren 25 Prozent. Aktuell sind fünf Prozent stark negativ und 29 Prozent gering negativ betroffen.

    Verarbeitende Gewerbe
    Das Verarbeitende Gewerbe liegt dazwischen: Für den Mai berichteten 37 Prozent der Betriebe von starken negativen und 28 Prozent von geringen negativen Auswirkungen. Aktuell sind 29 Prozent mit starken negativen Auswirkungen und 24 Prozent mit geringen negativen Auswirkungen konfrontiert.

    pi

  • MUT tagt in Dortmund

    DORTMUND // Der Verband MUT Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft hält seine Mitgliederversammlung am 4. November im Raum London der Messe Dortmund (Eingang Nord) ab.

    Programm
    Auf dem Programm stehen unter anderem der Abschluss des abgelaufenen Geschäftsjahres mit Entlastungen, verschiedene Neuwahlen, ein Praxisbericht zum Thema „Track & Trace“ sowie ein Ausblick auf zukünftige Vorhaben.

    Schriftlich anmelden
    MUT weist darauf hin, dass aufgrund der geltenden Hygieneregeln wegen Covid-19 nur schriftlich angemeldete Mitglieder teilnehmen dürfen. Die Anmeldung muss bis spätestens 13. Oktober erfolgen. Weitere Informationen finden Sie online unter [link|http://www.tabak-mittelstand.de] www.tabak-mittelstand.de[/link].

    vi

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    tut mir leid: In dieser Ausgabe muss ich Sie wieder einmal mit Corona behelligen. Das Thema ist – trotz zunehmender Appelle, gelassener mit dem Virus umzugehen – ein wichtiges Diskussionsthema. Zum einen ist mir ein Beitrag über eine Studie aufgefallen. „Viele Covid-19-Genesene sind lange kraftlos“, war ein Medienbericht dazu überschrieben.

    Angst macht krank
    Nun wissen wir, dass das Virus vor allem vorgeschwächte Menschen befällt, Menschen, die unter oft mehreren Vorerkrankungen leiden. Und wir wissen, dass auch Angst krank und anfällig machen kann. Nach dieser Vorbemerkung der Blick auf die Studie: Ein Forscher-Team des Trinity College aus Dublin hat demnach 128 Patienten untersucht. Etwas mehr als die Hälfte fühlten sich nach der Genesung noch für Wochen abgeschlagen, hieß es. Und dann wird ausgeführt, häufig betroffen seien Menschen gewesen, bei denen früher Angstzustände oder Depressionen diagnostiziert worden waren.


    Neue Erkenntnis

    Von 61 Teilnehmern ohne andauernde Abgeschlagenheit hatte nur einer bereits eine solche psychische Störung. Von 67 Personen mit anhaltender Müdigkeit hatten neun zuvor Angstzustände oder Depressionen. Was ich bemerkenswert finde: Allgemeine Abgeschlagenheit gilt als eines der häufigsten Folgeerscheinungen jeder Grippe und der meisten grippalen Infekte. Um es klar zu sagen: Ich bezweifle nicht, dass einige Patienten schwer von Corona betroffen sind. Ich finde es nur problematisch, dass uns ständig Altbekanntes als neue Erkenntnis verkauft wird.

    Zweites Thema
    Kommen wir zu meinem zweiten Thema. Als ökonomisch denkende Menschen kennen Sie natürlich die Einkaufsmanagerindizes, die es für verschiedene Bereiche und Länder gibt. Diese Konjunktur-Barometer sind nahezu untrügliche Vorlaufindikatoren für die wie wirtschaftliche Situation von Branchen oder Nationen. Kein Wunder, denn die Einkaufsmanager müssen frühzeitig planen, den voraussichtlichen Absatz einkalkulieren und für eine entsprechende Vorratshaltung sorgen.

    Zweite Welle
    Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass wir einerseits rasant auf die zweite Welle zusteuern, andererseits die Planer in den Krankenhäusern die Zahl der Intensivbetten für Covid-Patienten immer weiter zurückschrauben. Müsste gerade jetzt mit dem Beginn des Herbstes nicht das Gegenteil der Fall sein?! Die bisherigen Quoten von meist 35 Prozent sind jedenfalls in den meisten Bundesländern auf zehn Prozent heruntergeschraubt oder gar ganz gekippt worden. Schon mahnt Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, ganz abschaffen solle man die Quoten nicht.


    Deutsche Unternehmenslandschaft

    Alles halb so wild – zumindest mit Blick auf die deutsche Unternehmenslandschaft –, könnte man meinen, wenn man auf die Herbstprognosen der wichtigen Wirtschaftsforschungsinstitute blickt. Denn die sehen für 2020 mittlerweile zu einem Gutteil weniger dramatische Rezessionen als sie im Finanz-Crash-Jahr 2009 (-5,7 Prozent) bittere Realität wurde. Ich wiederhole mich: Der Absturz hat zwei Komponenten – eine gesamtwirtschaftliche und eine für die einzelnen Unternehmen. Und während viele größere Gesellschaften mit einem blauen Auge durch die Krise kommen dürften, befürchte ich für das vierte Quartal des laufenden und noch mehr für das erste Quartal des kommenden eine Pleitewelle bei den kleinen Unternehmen bis hin zum Mittelstand. Ich freue mich, wenn ich falsch liege.

    Ihnen wünsche ich ein spätsommerliches Herbstwochenende.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Tabakwaren deutlich teurer

    WIESBADEN // Im August lag die Inflationsrate laut Statistischem Bundesamt (Destatis) bei 0,0 Prozent. Deutlich billiger wurden vor allem Haushaltsenergie und Kraftstoffe. Mehr Geld hingegen mussten die Verbraucher für Tabakwaren ausgeben.

    Verbraucherpreise
    Ein Grund für die niedrige Inflationsrate ist die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer, die als eine Maßnahme des Konjunkturpakets der Bundesregierung zum 1. Juli umgesetzt wurde. Gegenüber dem Vormonat Juli sanken die Verbraucherpreise im August um 0,1 Prozent.

    Günstiger
    Günstiger als im August 2019 waren Haushaltsenergie und Kraftstoffe (minus 6,3 Prozent). Vor allem Heizöl wurde deutlich billiger (minus 32,7 Prozent). Für Kraftstoffe musste 11,3 Prozent weniger bezahlt werden als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vorjahresmonat, hingegen verteuerte sich Strom um 2,1 Prozent.

    Nahrungsmittel verteuerten sich um 0,7 Prozent. Im Juli 2020 hatte die Teuerung für Nahrungsmittel noch bei 1,2 Prozent gelegen.

    Billiger wurden insbesondere Gemüse (minus 6,8 Prozent), teurer hingegen vor allem Obst (plus 5,8 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (plus 4,8 Prozent).

    Tabakwaren
    Merklich teurer wurden auch Tabakwaren. Im August mussten die Konsumenten 6,5 Prozent mehr zahlen als im Jahr davor. Günstiger hingegen war zum Beispiel die Anschaffung von Unterhaltungselektronik (minus 4,3 Prozent).

    Dienstleistungen
    Für bestimmte Dienstleistungen mussten Verbraucherinnen und Verbraucher mehr bezahlen, zum Beispiel für den Friseur und für Körperpflege (plus 4,8 Prozent). Der Besuch in Restaurants, Cafés und im Straßenverkauf verteuerte sich – trotz Mehrwertsteuersenkung – um 1,9 Prozent. Als Grund vermutet Destatis unter anderem die Hygieneauflagen in Zeiten der Corona-Pandemie. Kaltmieten, die nicht von den niedrigeren Steuersätzen betroffen waren, stiegen um 1,4 Prozent.

    Hintergrund
    Die Bundesregierung hatte die Mehrwertsteuer vom 1. Juli an für ein halbes Jahr gesenkt, um in der Corona-Krise den Konsum anzukurbeln. Händlern und Dienstleistern steht es frei, ob und wie sie die niedrigeren Steuersätze an die Verbraucher weitergeben. Der genaue Umfang ist nach Angaben des Bundesamtes schwer messbar. Viele andere Faktoren beeinflussten die Preisentwicklung ebenfalls.

    Inflationsrate
    Die Inflationsrate war in Deutschland in den vergangenen Jahren auf einem geringen Niveau. 2017 lag sie bei 1,5 Prozent, 2018 bei 1,8 und 2019 bei 1,4 Prozent. In den Jahren zuvor stiegen Preise sogar noch langsamer, bei Raten zwischen einem halben und einem Prozent. Für 2021 wird aktuell eine Preissteigerung von 0,6 Prozent vorhergesagt. Die Europäische Zentralbank strebt für den gesamten Euroraum mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter zwei Prozent an.

    red

  • Frischer Wind beim Klassiker

    STUTTGART // Im Frühherbst sorgt Lotto 6 aus 49 für frischen Wind: Mit der Ziehung am 23. September tritt ein neuer Gewinnplan in Kraft.

    Damit werde dem Wunsch vieler Tipper entsprochen, weiß Georg Wacker, Geschäftsführer von Lotto Baden-Württemberg und zugleich Vorsitzender des DLTB-Produktausschusses Lotto 6 aus 49.

    Zuversichtlicher Ausblick
    Wacker blickt trotz Corona-Krise zuversichtlich auf die Neuerungen. „Bewährtes verändert man nicht alle Tage – und wenn, dann behutsam“, betont er. Lotto 6 aus 49 sei mit einem jährlichen Einsatz von zuletzt 3,54 Milliarden Euro schließlich das Hauptprodukt des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB), es mache fast die Hälfte aller Spieleinsätze aus. Ab 23. September kommt es zu einigen Neuerungen, vor allem mit dem Ziel, den sprichwörtlichen Sechser im Lotto noch attraktiver zu machen. Voraussetzung dafür ist eine Erhöhung des Spieleinsatzes. So kostet ein Lotto-Feld künftig 1,20 Euro. Die letzte Erhöhung hatte es im Mai 2013 gegeben. Der Einsatz stieg seinerzeit von 0,75 Euro auf 1 Euro. Zuvor war der Preis 14 Jahre lang stabil gewesen.

    Größere Jackpots
    Der höhere Einsatz bedeutet nicht nur größere Jackpots und attraktivere oberste Gewinnklassen, sondern gleichzeitig auch höhere Gewinne in den unteren Rängen. Beispielsweise gibt es statt der festen Summe von 5 Euro in Klasse 9 (2 Richtige + Superzahl) nun exakt 6 Euro. Auch für 4 Richtige, 5 Richtige und 5 Richtige mit Superzahl gilt eine Steigerung der theoretischen Gewinnquote um jeweils rund 20 Prozent. An den Gewinnchancen verändert sich nichts. Ebenso bleibt die Gewinnausschüttung der Spieleinsätze bei 50 Prozent. Der Traum, mit einem Sechser ohne Superzahl zum Millionär zu werden, erfülle sich künftig häufiger, heißt es. Denn der Ausschüttungsanteil im zweiten Rang steigt überproportional. Zusätzlich werden die Regeln zur Zwangsausschüttung geändert: Der Jackpot im Gewinnspiel wird, wenn er lange stehen geblieben ist, nicht mehr automatisch in der 13. Ziehung geleert, sondern unabhängig von der Laufzeit nach Erreichen der 45 Millionen Euro-Grenze.


    Annahmestellen profitieren

    „Der DLTB hat die Neuerungen im Dezember 2019 beschlossen. Damals waren die wirtschaftlichen Verwerfungen in keiner Weise vorauszusehen“, so Georg Wacker. Seither sei eine Vielzahl von Prozessen in Gang gekommen. Davon profitierten nicht zuletzt die Lotto-Annahmestellen.

    Lotto 6 aus 49 gibt es seit 1955. Die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg ist seit Anfang 2019 im DLTB verantwortlich für den Klassiker und die Zusatzlotterien Spiel 77 und Super 6. Kernaufgabe im Produktausschuss ist, die Marken strategisch wie operativ zu führen und neue Impulse zu setzen.

    fnf

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    die Bundesrepublik ächzt derzeit unter Mehrausgaben und Mindereinnahmen. Dürfen’s noch ein paar Milliarden mehr sein? Spielt ja keine große Rolle. Ich fürchte nur, das Geld wird sich der Staat zumindest zu Teilen von den Unternehmen und den Bürgern wiederholen.


    Wetten, dass …

    Wetten, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft zumindest Begehrlichkeiten in Sachen Mehrwertsteuer und bei der fiskalischen Belastung der Einkommen sehen werden? Bei den gesetzlichen Krankenkassen wird ja bereits deutlich, wie es gemacht wird: Erhöhung der Zusatzbeiträge, um eine Finanzierungslücke zu schließen.

    Kurz davor
    Die Krankenkassen müssen mehr für die Behandlung in Sachen Covid-19 ausgeben, und Deutschland steckt mitten in oder zumindest kurz vor der zweiten Welle, glaubt man Auguren wie dem SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach oder dem bayerischen Landesvater Markus Söder. Derweil melden Krankenhäuser etwa aus Mainz null Erkrankte auf den Intensivstation oder die Charité in Berlin „zehn Patienten – aber alle schon seit der ersten Infektionswelle“.

    Vorsichtiger Optimismus
    Beim aktuellen Kurs durch die Krise sehe ich düstere Zeiten vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen voraus. Deutlich optimistischer ist das die Hamburger Berenberg Bank. Ihre Analysten gehen von einer „hakenförmigen Erholung“ der Wirtschaft aus.

    Phase 1 bis 4
    Demnach hat – Phase 1 – der Konsum bereits wieder angezogen, wenn auch getrieben vor allem von Online-Käufen. Phase 2 beinhaltet demnach einen relativ stabilen Einzelhandelsumsatz in den kommenden Monaten, zugleich aber ein Anziehen des internationalen Handels, einhergehend mit steigenden Produktionsraten. In Phase 3 dürften demzufolge die Investitionen wieder wachsen, was allerdings erst im kommenden Jahr der Fall sein dürfte. Und in Phase 4, so die Hamburger Experten, werde etwa in Deutschland, Frankreich und in den USA sowie in vielen weiteren Ländern insbesondere der Eurozone wieder Normalität eintreten. Ab Frühjahr 2022 könnte die Wirtschaft dann über das Vorkrisenlevel hinauswachsen.

    Ich freue mich, wenn es so kommt. Bis dahin sollten wir das Beste aus der Situation machen – und zunächst das voraussichtlich sonnige Wochenende genießen.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Lotto Hessen legt den Fokus auf die Verkaufsstellen

    WIESBADEN // Ende des Jahres 2019 waren insgesamt 2109 Verkaufsstellen für Lotto Hessen im Einsatz, um die einzelnen Produkte von A wie Auswahlwette bis Z wie Zusatzlotterien anzubieten. Dabei handelt es sich in der Regel um Vollsortiments-Verkaufsstellen, aber auch um reine Rubbellos-Absatzstellen.

    Individuelle Bewertung
    Die hessischen Lotto-Verkaufsstellen erhielten Provisionszahlungen auf Einsatz und Gewinnauszahlungen in Höhe von insgesamt rund 37,5 Millionen Euro. Diese Provisionszahlungen erfolgten auf Grundlage einer Umsatzprovision sowie auf Basis der individuellen Bewertung jeder einzelnen Verkaufsstelle.

    Investition in die Verkaufsstelle
    „Während in anderen Bundesländern vom leisen Abschied von der Annahmestelle zu lesen war, gilt für Lotto Hessen ausdrücklich das Gegenteil: Das Unternehmen investiert seine volle Kraft in den wichtigsten Umsatzbringer Verkaufsstelle und setzt auf Stärkung durch Individualisierung“, heißt es im aktuell veröffentlichten Geschäftsbericht 2019 der Lotto Hessen GmbH. Denn nach wie vor würden fast 90 Prozent des Jahresumsatzes – im vergangenen Jahr waren es 654,6 Millionen Euro – in den klassischen Verkaufsstellen erzielt. Deshalb sei es auch erklärtes Ziel der Lottogesellschaft, eine optimale Betreuung, Beratung und Schulung der Verkaufsstellen zu gewährleisten. Nur so könne der Fokus auf den Kunden bestmöglich umgesetzt werden. Dazu zähle auch, neue technische Lösungen zu entwickeln, um beispielsweise Selbstbedienungsterminals oder Tablet-Lösungen voranzutreiben.

    Neue Vertriebsstruktur
    Lotto Hessen arbeitet intensiv daran, die Zahl der Annahmestellen auf die erlaubte mögliche Höchstgrenze von 2500 zu erhöhen. Verwerfungen in der Einzelhandelslandschaft machten es jedoch zunehmend schwierig, Standorte zu halten und geeignete Bewerber und Nachfolger zu finden. Deshalb startete das staatliche Glücksspielunternehmen 2019 ein eigenes Projekt, um „mittels einer neuen Vertriebsstruktur noch besser und zielgerichteter aufgestellt zu sein, damit diese geplante Ausweitung gelingen kann“, ist im Geschäftsbericht zu lesen.

    Eigene Schulungs-Infrastruktur
    In der Folge wurde per 1. April 2020 die gesamte Vertriebsstruktur neu gestaltet: Die bislang selbstständigen Bezirksleiter wurden durch einen Dienstleister abgelöst. Bis zu dem genannten Zeitpunkt wurde der Außendienst von Lotto Hessen von insgesamt zehn Bezirksleitern an sechs Regionalbüro-Standorten in Alsbach-Hähnlein, Langenselbold, Hattersheim, Wiesbaden, Linden und Kassel betreut. Die Regional-Standorte hielten jeweils auch eine eigene Schulungs-Infrastruktur vor, um die Verkaufsstellen bestmöglich zu unterstützen.

    Bestehendes Netz stärken
    Ziel aller Vertriebsaktivitäten sei es, das bestehende Vertriebsnetz zu stärken und auszubauen, um die Erreichbarkeit für die Kunden zu erhöhen und den sich verändernden Kundenbewegungen anzupassen, „Die Sichtbarkeit unseres Lotterie-Angebots und die Präsenz unserer Verkaufsstellen sind entscheidend für die Wahrnehmung beim Kunden und somit für die Generierung von Umsätzen“, betont man bei der hessischen Lotto-Zentrale in Wiesbaden. Dementsprechend wurde auch im vergangenen Jahr der Ausbau des Vertriebsnetzes in Einkaufszentren und Gewerbegebieten forciert, um an den Stellen vertreten zu sein, an denen sich der Kunde im Rahmen seines wöchentlichen Einkaufs aufhält. Hier sind, analog zu den Vorjahren, insbesondere Lebensmittelgeschäfte, Getränkemärkte und Tankstellen mit jeweils einem Plus von rund fünf Prozent zu nennen. Der klassische Tabak- und Zeitschriftenhandel geht hingegen laut Geschäftsbericht weiter zurück.

    Zusammenarbeit mit Mehrfachbetreibern
    Auch 2019 wurde die Zusammenarbeit mit den sogenannten Mehrfachbetreibern, also Händlern, die bereits erfolgreich eine oder mehrere Verkaufsstellen in Hessen betreiben, intensiviert. Die Lotteriegesellschaft konnte bereits bestehende Verkaufsstellen-Partner für die Übernahme oder Eröffnung weiterer Standorte gewinnen. Außerdem wurde die Erschließung neuer Branchen und Marktsegmente im Großhandel fortgesetzt.

    Zusammenarbeit mit Partnern
    Im Fokus stand bei Lotto Hessen auch die Zusammenarbeit mit Partnern, die das Warensortiment der Verkaufsstellen erweitern und somit für ein breiteres Produktsortiment, eine höhere Kundenfrequenz und letztlich für eine Steigerung des Umsatzes sorgen können. In diesem Zusammenhang werden auch Möglichkeiten geprüft und umgesetzt, Standorte mit Betrieben aus anderen Branchen zu bündeln und auf diese Weise Synergien zu nutzen.

    Starter-Pakete
    Neue Vertriebspartner des Glücksspielunternehmens erhielten sogenannte Starter-Pakete mit Hilfen bei der Verkaufsförderung, Produktschulung und Bewerbung des Angebots.

    Um die Zusammenarbeit mit den Verkaufsstellen zu vereinfachen und zu standardisieren, wurde das Allgemeine Qualitätsmanagement (AQUA) überarbeitet und verschlankt. Lotto Hessen zufolge ist das neue AQUA-Programm jetzt flexibler, leichter verständlich und attraktiver für die Vertragspartner. Bei der Neugestaltung wurde auch das Feedback von Seiten der Annahmestellen und des Hessischen Lotto- und Totoverbands (HLTV) aufgenommen. Das Abschneiden bei AQUA hat auch Einfluss auf die Provisionszahlungen an die Verkaufsstellen.


    Shop-Design entscheidend

    Das Shop-Design ist in erheblichem Maße entscheidend für die Attraktivität der Lotto-Verkaufspunkte. Daher stand gemeinsam mit Dienstleistungspartnern von Lotto Hessen die Entwicklung individueller, moderner und hochwertiger Shop-Konzepte im Vordergrund, die auf die jeweiligen Verkaufsstellen in den unterschiedlichen Branchen zugeschnitten wurden. Ein Teil der Ausstattung ist der Einsatz elektronischer Displays (Mediaboxen) zur Kundeninformation an solchen Standorten, die beispielsweise hochfrequentiert sind. 400 solcher Displays sind laut Geschäftsbericht im Einsatz. „Auf diesem Weg werden unter anderem Informationen zur jeweiligen Jackpot-Höhe oder zu Zusatzauslosungen zentralseitig ausgesteuert und kommuniziert und dabei gleichzeitig die Verkaufsstellen in der täglichen Arbeit entlastet“, so Lotto Hessen.

    red