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  • Philip Morris Asien verklagt Australien

    CANBERRA/SYDNEY/HONGKONG (DTZ/red). Der Zigarettenhersteller Philip Morris reicht Klage gegen die Einführung der einheitlichen Zigarettenpackung in Australien ein. Das australische Parlament hatte ein entsprechendes Gesetz vergangene Woche verabschiedet, das zum 1. Dezember 2012 in Kraft tritt.

    „Es bleibt uns keine andere Wahl“, sagt die für Asien zuständige Konzernsprecherin Anne Edwards (Philip Morris Asia). Die Regierung habe das Gesetz durchgewinkt, obwohl sie nicht nachweisen kann, dass das Gesetz die Senkung des Tabakkonsums beeinflusst.
    Zum Stichtag sind in Australien olivfarbene Einheitsschachteln für Zigaretten vorgeschrieben. Die Hersteller dürfen auf den Schachteln nur in einer vorgeschriebenen Einheitsschrift- und –größe stehen. Weiterhin müssen großflächige Bildwarnhinweise vor den Gefahren des Rauchens aufgedruckt werden.

    Philip Morris Asia (PMA) befürchtet eigenen Angaben nach finanzielle Einbußen für die australische Tochter Philip Morris Limited (PML) und fordert neben der Aussetzung des Gesetzes auch Kompensationszahlungen in Milliardenhöhe.

    „Wir sind zuversichtlich, dass unsere Argumente sehr überzeugend sind und dass wir letztlich den Fall gewinnen“, sagt Edwards.

    (DTZ 47/11)

  • Reemtsma verbessert die Handelsmarge beim Feinschnitt

    HAMBURG (DTZ/fok). Wie aus Handelskreisen zu erfahren war, hat Reemtsma seine ab 1. Januar 2012 gültige neue Preisliste für Feinschnitt und Filtercigarillos vorgelegt. Das Hamburger Haus reagiert damit auf den zum gleichen Zeitpunkt stattfindenden zweiten Schritt der fünfstufigen Tabaksteuererhöhung. Dabei steigen die Kleinverkaufspreise der Volumentabake im Regelfall stärker als die der klassischen Feinschnitttabake. Die KVP erhöhen sich um Beträge zwischen 5,50 und 12,50 Euro pro Kilogramm, mit Ausnahme von West Single Tobacco, der im Preis bei 11,50 Euro/70g stehen bleibt.

    Einige Beispiele aus dem Reemtsma-Sortiment: Die Drum- und Van Nelle 40-g-Pouches kosten ab Januar 5,75 Euro und damit 25 Cent mehr als bisher. Die 80-g-Dosen von JPS und Route 66 werden im Preis um jeweils 1,00 Euro angehoben – bei JPS Volume Tobacco auf künftig 11,95 Euro und bei Route 66 Original Volume Tobacco auf 11,50 Euro. Ebenfalls um 1,00 Euro steigen die Preise der 100-g-Zip-bags von JPS Red XL Volume Tobacco (auf 13,95 Euro) und Route 66 Volume Tobacco (13,50 Euro). Der 165-g-Zip-bag von Route 66 kostet künftig sogar 2,00 Euro mehr (21,95 Euro).
    Unterm Strich bietet Reemtsma mit der neuen Feinschnittpreisstellung eine ordentliche Margenverbesserung. Hierbei wurden einerseits Preispunkte beachtet, andererseits auch die fiskalischen Auswirkungen berücksichtigt. Der Preislagenwechsel von West Single Tobacco wurde auf Anfrage damit erklärt, dass die Marke gegenüber der Preisstellung von Wettbewerbsmarken derzeit „jenseits von gut und böse“ und daher eine neue Positionierung nicht zu umgehen sei.

    Bei Filtercigarillos hebt Reemtsma den Preis jeweils um 10 Cent je 17er-Packung an (auf 2,10 Euro bei JPS Filter Sticks und auf 2,00 Euro bei Route 66 Filter Cigarillos).

    (DTZ 47/11)

  • Europäisches Parlament: Resolution zum Online- Glücksspiel

    MÜNCHEN / BRÜSSEL (DTZ/vi). Das Europäische Parlament hat am Dienstag eine Resolution zum Online-Glücksspiel verabschiedet. „Darin folgen die Parlamentarier ihrer bisherigen Linie. Es soll auch weiterhin keine europaweite Kommerzialisierung des Glücksspiels geben“, kommentiert Erwin Horak, Präsident der Staatlichen Lotterieverwaltung Bayern und Federführer des Deutschen Lottoblocks, die Entschließung.

    Vielmehr bleibe es den Mitgliedstaaten überlassen zu entscheiden, wie sie Lotterien, Sportwetten und andere Glücksspielarten regeln wollen. „Das Europäische Parlament hat klargestellt, dass ein konsequentes Vorgehen gegen illegale Glücksspielanbieter dringend notwendig ist. Diese Forderung begrüßen und unterstützen wir ausdrücklich. Nach wie vor sind kommerzielle Anbieter ohne Erlaubnis in Deutschland tätig und unterlaufen mit ihren aggressiven Spielformen den Spieler- und Jugendschutz.

    Illegale Aktivitäten eindämmen
    Sie sitzen in Steueroasen wie Malta oder Gibraltar und zahlen hierzulande keine Steuern oder Abgaben. Damit gefährden sie auch die Förderung des Sports. Wir hoffen, dass die jüngste Resolution einen Beitrag leistet, die illegalen Aktivitäten einzudämmen“, so Horak weiter. Das Europäische Parlament hat dem Ansinnen der kommerziellen Glücksspielindustrie, ein für die gesamte EU gültiges Lizenzierungssystem einzuführen, eine klare Absage erteilt. Es sprach sich dafür aus, dass Online-Glücksspielanbieter ihre Lizenz in den anderen Mitgliedsstaaten verlieren sollten, selbst wenn sie nur das Recht eines einzelnen EU-Staates missachten.

    Keine Binnenmarktlösung
    Weiterhin macht das Europäische Parlament in seiner Resolution deutlich, dass es für den Bereich Glücksspiel keine Binnenmarktlösung anstrebt. Die einzelnen Mitgliedstaaten dürfen selbst entscheiden, ob sie das Glücksspiel im Modell des ausschließlich staatlichen Angebotes oder im Kommerzmodell regeln wollen. Eine gegenseitige Anerkennung von Lizenzen soll es auch weiterhin nicht geben. Zur Bekämpfung illegalen Glücksspiels sollen die nationalen Regulierungsbehörden auf möglichst viele verschiedene und effektive Maßnahmen zurückgreifen können, darunter das Unterbinden von Zahlungsströmen. Das Parlament bittet die EU-Kommission, in enger Abstimmung mit den Mitgliedstaaten, gemeinsame Standards hierzu zu entwickeln.

    (DTZ 46/11)

  • Feinschnittmarkt hat Erhöhung der Tabaksteuer gut überstanden

    MAINZ (DTZ/fok). Der Absatz von Feinschnitttabaken legte im bisherigen Verlauf des Jahres 2011 eine leichte Steigerung vor. In den ersten zehn Monaten 2011 stiegen die Auslieferungen an den Handel um 3,9 Prozent auf 21 978 Tonnen.

    Damit konnte die Erhöhung der Tabaksteuer im Mai, die neben der Erhöhung der Steuersätze auch eine deutliche Anhebung der Mindeststeuer beinhaltete, gut verkraftet werden. Gleichzeitig hielt sich der Fabrikzigarettenmarkt stabil. Handelsseitig wird nach wie vor kritisiert, dass die Margenentwicklung nicht Schritt hielt und der Bereich der Feinschnitttabake in den beiden unteren Preisklassen inzwischen auf einen Marktanteil von 73 Prozent gestiegen ist.

    Mehr Informationen über die Entwicklung des Feinschnitt- und Pfeifentabakmarkts sowie über das aktuelle Sortiment der Hersteller und Importeure sind der DTZ Dokumentation Rauchtabak zu entnehmen.

    (DTZ 46/11)

  • FDA verschickt 1.200 Mahnungen an Fachhändler

    RICHMOND (DTZ/red). Die US-Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) hat 1.200 Mahnungen an Fachhändler in 15 US-Bundesstaaten verschickt.

    Darin informiert sie die Einzelhändler, dass sie gegen die staatlichen Tabakrichtlinien verstoßen haben. Die Behörde ist per Gesetz seit 2009 verantwortlich für die Umsetzung der Vorschriften.

    Die FDA-Abteilung für Tabakprodukte hat eigenen Angaben nach über 27.500 Kontrollen im Handel durchgeführt. Im Fokus der Maßnahme steht in erster Linie der Verkauf von Tabakwaren an Jugendliche unter 18 Jahren.

    Darüber hinaus überprüften sie die Gesetze gegen den Verkauf von aromatisierten Zigaretten und von Zigarettenpackungen mit dem Hinweis „light“, „mild“ oder „low tar“.

    Die Mehrheit der Übertretungen entfallen, laut FDA, auf den Verkauf an Minderjährige. Die Händler haben 15 Tage Zeit auf das Behörden-Schreiben zu reagieren.

    Nach einer Verwarnung drohen den Einzelhändler bei erneutem Verstößen Bußgelder von 250 bis 10.000 Dollar. Im äußersten Fall kann die FDA ein Verkaufsverbot für Tabakwaren verhängen.

    In den letzten zwei Jahren hat die US-Gesundheitsbehörde Vereinbarungen mit 37 von 50 Bundesstaaten geschlossen, dass sie die Händler überprüfen kann.

    (DTZ 46/11)

  • Japan Tobacco beendet Joint Venture

    NEU DELHI (DTZ/red). Japan Tobacco Inc. beendet zum 31. Dezember sein geschäftliches Engagement in Indien.

    Die Projekt JT International Indian Pvt Ltd hat Medieninformationen zufolge bereits seine Lizenz zur Zigarettenherstellung (rd. 5 Milliarden Stück/Jahr) an die Regierung in Neu Delhi zurückgegeben.

    Der drittgrößte Zigarettenproduzent weltweit hat 50 Prozent der Firmenanteile von JT International Indian Pvt Ltd gemeinsam mit einem Geschäftspartner aus Mumbai gehalten. Die Gesellschaft hat ihre Fabriken in Hyderabad geschlossen und nahezu alle Maschinen bereits verkauft. Fast 70 Angestellte verlieren ihren Arbeitsplatz.

    In der indischen JT-Tochter wurden Medieninformationen zufolge bis dahin zwei internationale Marken (Gold Coast und Winston) produziert.

    (DTZ 46/11)

  • Nordirischer Gesundheitsminister fordert striktes Rauchverbot in Autos

    BELFAST (DTZ/red). Der nordirische Gesundheitsminister Edwin Poots fordert ein Rauchverbot in allen privaten Fahrzeugen, unabhängig davon, ob Kinder im Wagen sitzen.

    Sein Ministerium werde eine öffentliche Beratung zum Thema veranlassen, zitiert „BBC News“ Poots. Er sei bereit für ein striktes Verbot, selbst wenn es einigen einen Schritt zu weit gehe.

    „Wie dulden es nicht, wenn Erwachsene im Auto rauchen, sollten Kinder anwesend sind. Das ist rücksichtslos. Aber es ist kein Argument dafür, dass Rauchen in Fahrzeugen ein ernstes Gesundheitsrisiko für Kinder ist“, zitiert „BBC News“ Simon Clark, Direktor der englischen Raucher-Vereinigung [link|http://www.forestonline.org/] „Forest“ [/link]

    (DTZ 46/11)

  • Kuba und die Ukraine kritisieren Einheitspackung

    HAVANNA/KIEW (DTZ/red). Die Regierungen von Kuba und der Ukraine kritisieren die australischen Pläne zur Einführung der Einheitspackung (engl. plain packaging) für Zigaretten.

    Wenn das Gesetz im Dezember 2012 in Kraft tritt, verletzte die Gillard-Regierung auch ihre Verpflichtung, die sie innerhalb der Welthandelsorganisation (WTO) eingegangen ist, betonen sowohl die kubanische Regierung als auch der staatliche Zigarrenhersteller Habanos gegenüber der Presse.

    Der ukrainische WTO-Botschafter Valeriy Pyatnytskiy warnt davor, dass die Gesetzgebung zurzeit wesentliche Argumente des internationalen Rechts am geistigen Eigentum verletzte.

    (DTZ 46/11)

  • Europas Tabakwaren-Einzelhandel wehrt sich gegen Überregulierung

    MAINZ (DTZ/fok). „Würden die von der EU diskutierten Maßnahmen gegen den Tabak, wie Display Ban, Plain Packaging, übergroße Warnhinweise und Zusatzstoffverbote realisiert, könnte dies die Fiskaleinnahmen in Europa um 10 bis 20 Milliarden Euro verringern.

    Darüber hinaus würde aus solchen Überregulierungen für die europäischen Tabakwaren-Einzelhändler ein Schaden von rund 1,5 Mrd. Euro entstehen, verursacht durch die dann fehlende Produkt- und Markendifferenzierung sowie durch sinkende Handelsmargen, während andererseits eine Reduktion des Tabakkonsums nicht zu erwarten ist.“

    Mit diesen Worten fasste Giovanni Risso, Präsident der Konföderation der Europäischen Tabakwaren-Einzelhändler (CEDT) die Position dieser Vereinigung, die sich in der vergangenen Woche in Brüssel zu einer Tagung getroffen hatte, zusammen. Neben den CEDT-Mitgliedern hatten auch weitere Branchenverbände und Vereinigungen des Fachhandels aus elf EU-Mitgliedsländern an der Tagung teilgenommen, darunter auch mehrere Vertreter aus Deutschland, das seit längerem nicht mehr CEDT-Mitglied ist.

    Gemeinsam wollen die Handelsverbände zum Ausdruck bringen, dass seitens der europäischen Institutionen ein fairer Umgang im Zusammenhang mit der Regulierung des Tabaksektors notwendig ist. So stellten die Tabakwaren-Einzelhandelsverbände heraus, dass der Tabaksektor immerhin Arbeit und Einkommen für 1,5 Millionen Beschäftigte in Europa bedeutet und insgesamt Fiskaleinnahmen in Höhe von annähernd 150 Mrd. Euro garantiert.

    Bei der Tagung waren auch eine Reihe von Repräsentanten aus Politik, Verbänden und Wirtschaft anwesend, u.a. der Vorsitzende des Agrarausschusses des EU-Parlaments, Paolo de Castro, ein weiteres Mitglied dieses Ausschusses, Gabriel Mato Adrover, die Direktorin der österreichischen Monopolverwaltung, Tina Reisenbichler, und der Präsident der polnischen Handelskammer, Waldemar Nowakowski.

    Paolo de Castro machte seine Position deutlich: „Obwohl die Prinzipien des öffentlichen Gesundheitsschutzes feststehen, halte ich es für kontraproduktiv, Straf-Regulierungen gegen einen gesamten Wirtschaftssektor zu erlassen, vor allem dann, wenn dies ernst zu nehmende Folgen für Beschäftigung, Wirtschaft, Fiskus und öffentliche Sicherheit hat und nicht einmal im günstigsten Fall positive Effekte hat.“

    CEDT-Präsident Giovanni Risso bedauerte die Abwesenheit der EU-Kommission Gesundheit bei der Tagung. Er vertraue darauf, dass der gestartete Dialog mit allen europäischen Institutionen fortgesetzt werde: „Wir hoffen, einen qualifizierten Beitrag beim Prozess der Entscheidungsfindung für die Überarbeitung der Tabak-Produktrichtlinie leisten zu können, um die Legalität des Marktes zu verteidigen, und dies unter Berücksichtigung eines verantwortungsvollen, ausschließlich durch erwachsene Bürgern erfolgenden Tabakkonsums.“

    (DTZ 46/11)

  • US-Bundesrichter stoppt Bildwarnhinweise

    WASHINGTON (DTZ/red). Der US-Bundesrichter Richard Leon stoppt die Einführung der Bildwarnhinweise für Zigarettenpackungen – vorerst. Mit einer zeitweiligen Aussetzung folgt der Richter in seiner Begründung den Klägern, die darin eine Verletzung der Redefreiheit sehen und die Regierungspläne als verfassungswidrig erachten.

    Die Chancen der vier Kläger, Reynolds American Inc., Lorillard Inc., Ligett Group LLC und Commonwealth Brands Inc., seien Medienberichten zufolge sehr gut. Richter Leon fordert die US-Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) eine Neufassung der Richtlinien zu erarbeiten. Andernfalls könnten die Unternehmen ihre Klage gewinnen, so Leon.

    Als die FDA diesen Juni neun Bildwarnhinweise der Öffentlichkeit präsentierte, hat sie damit auch die größten Veränderung innerhalb der US-Zigarettenverpackungs-Richtlinien der letzten 25 Jahre initiiert.
    Die Schockbilder sollen ab September 2012 die Hälfte der Vorder- und der Rückseite der Zigarettenpackung bedecken sowie 20 Prozent der gedruckten Werbung mit farbigen Bildwarnhinweisen füllen.

    Der US-Kongress hatte die Behörde damit beauftragt entsprechende Bilder zu entwickeln und sie damit für die Durchsetzung der Regulierung der Tabakprodukte verantwortlich gemacht.

    Zwei Monate später reichten die Tabakunternehmen Klage ein mit der Begründung, dass die Hersteller durch die Vorschrift gezwungen würden die Anti-Tabak-Pläne der Regierung zu unterstützen und öffentlich zu verkünden.
    Die Klage der Industrie auf Redefreiheit habe Medienberichten zufolge gute Chancen letztendlich vor dem Obersten US-Gerichtshof verhandelt zu werden.

    (DTZ 45/11)