Schlagwort: Tabakwirtschaft

  • Handel ist Showbühne der Politik

    MAINZ // Auch in diesem Jahr hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das Jahr 2022 einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in den kommenden Wochen. Im zweiten Teil der Reihe äußert sich Steffen Kahnt, Geschäftsführer beim Handelsverband Tabak (BTWE).

    Der aktuelle Teil-Lockdown belastet erneut viele Handelsunternehmer in Innenstadtlagen und an Verkehrsstandorten, die von den Kunden jetzt weniger besucht werden. Wieder ist der Handel die Showbühne für die Politik, um politische Ziele durchzusetzen – aktuell die Durchimpfung der Bevölkerung. Zu welchen Umsatz- und Gewinnausfällen das bei den betroffenen Händlern am Ende führt, ist aktuell noch ungewiss.

    Mindestlohn belastet Handelsunternehmen
    Der – gefühlt ohne Ende – steigende Mindestlohn überlastet zunehmend das Geschäftsmodell vieler Handelsunternehmen, die im klassischen Sortimentsmix aus Tabak, Presse und Lotto agieren. Die Unternehmer sind angesichts der Preisbindung in diesen Sortimenten davon abhängig, dass die Vorlieferanten auskömmliche Margen für sie (vor-)kalkulieren. Die Margenkürzungen im Gefolge der Mehrwertsteuersenkung in 2020 waren deshalb ein schlechtes Omen. Nicht nur in Einkaufslagen, die durch die Corona-Krise unter Druck geraten, beschäftigen jetzt erste Unternehmer weniger Personal und kürzen Öffnungszeiten. Auch die Kalkulationen der Hersteller anlässlich der anstehenden Tabaksteuererhöhungen werden das unternehmerische Handeln beeinflussen.


    Cannabis-Legalisierung in Deutschland

    Nachdem die potenziell risikoreduzierten Produkte wie E-Zigaretten, Nikotin-Beutelchen und Co. zuletzt massivem Gegenwind ausgesetzt waren, richten sich jetzt die Hoffnungen vieler Unternehmer auf die von der neuen Ampelregierung angekündigte Cannabis-Legalisierung in Deutschland. Wir haben frühzeitig klargestellt: Wenn die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken kommt, ist der Facheinzelhandel ein verlässlicher Partner. Seine Mitarbeiter verkaufen tagtäglich und zuverlässig Tabakwaren, Lotto, Toto und Co. nach den geltenden Jugendschutzvorgaben. Spannende Fragen werden demnächst zu beantworten sein: Aus welchen Quellen wird der neue Markt gespeist, welche Geschäfte dürfen Cannabisprodukte an die Konsumenten verkaufen und zu welchen Bedingungen?

    Dortmunder Kraftzentrum InterTabac
    Dynamische Branchen brauchen dynamische Leitmessen. Und auch in Krisenzeiten muss die Politik einen verlässlichen Rahmen setzen, damit Menschen sich wieder sicher treffen können. Unsere Branche braucht das Dortmunder Kraftzentrum InterTabac, denn Geschäfte werden zwischen Menschen gemacht. Und für ein erfolgreiches Handeln ist der persönliche Kontakt durch nichts zu ersetzen. Die InterTabac ist deshalb im Jahr 2022 ein Pflichttermin für alle, die erfolgreich sein wollen. Tragen Sie sich den 15. bis 17. September 2022 fest in den Kalender ein.

    Unsere Branche ist am stärksten, wenn sie partnerschaftlich und zukunftsorientiert agiert: Die Corona-Hilfsaktion, die „#wiederöffnen“- Kampagne und die Anti-Schmuggel-Initiative sind nur drei Beispiele dafür, wie dynamische Verbände Gutes bewirken können. Auch im kommenden Jahr werden wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern und den Partnern beim Großhandel und der Industrie der Branche Rückenwind geben.

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  • „Inneren Optimismus bewahrt“

    MAINZ // Auch in diesem Jahr hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das Jahr 2022 einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in den kommenden Wochen. Den Auftakt macht der Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA).

    Zweijähriger Abstinenz
    „Der BDTA ist froh darüber, dass die Mitglieder ihren inneren Optimismus behalten haben und in Dortmund nach zweijähriger Abstinenz ihre Jahrestagung austragen konnten, auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Politik mit der 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) einen vernünftigen Ansatz zur Eindämmung der Pandemie gefunden hat, ohne den gesamten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Apparat weiter nachhaltig zu hemmen. Wir können nur hoffen, dass ein Anstieg der nationalen Impfquote uns von neuen Restriktionen befreit.

    Andauernden Corona-Krise
    Trotz dieser guten Nachricht müssen wir konstatieren, dass unsere Branche von den Folgen der andauernden Corona-Krise nicht verschont geblieben ist. Durch die monatelang geschlossenen Gaststätten und Restaurants ist der Gesamtumsatz an Innenautomaten merklich gesunken. Mit den aus unserer Sicht vernünftigen Alternativen zur Eindämmung der Pandemie, wie sie eingangs erwähnt wurden, und den damit einhergehenden Lockerungen, bieten sich unseren Mitgliedsunternehmen wieder Möglichkeiten zu gesunden.

    Trotz empfindlicher Umsatzeinbußen an einigen Automaten hat sich in dieser Krise der Automat gesamtheitlich, besonders der Außenautomat, in der Pandemie als beständiges Warenversorgungssystem herauskristallisiert, das Menschen ohne Infektionsrisiko nutzen konnten. Der Warenautomat beweist einmal mehr – nicht nur in der Versorgung von Tabakwaren – seine Daseinsberechtigung.

    Wirtschaftlicher Ebene
    Wie die Krise auf wirtschaftlicher Ebene zu überwinden ist, vermögen wir in Folge ihrer Komplexität nicht zu beantworten. In erster Linie muss aber die neue Regierung wegen der Auswirkungen der Pandemie auf das sensible Gefüge unserer Wirtschaft den Mittelstand entlasten. Obskure Ideen, die eine finanzielle Mehrbelastung für den Mittelstand bedeuten könnten, wirken nicht förderlich auf eine zu reaktivierende Wirtschaft in Deutschland. Gerade in Zeiten, in denen unsere mittelständischen Unternehmen keinen garantierten Gewinn erzielen, werden unterstützende politische Mechanismen zu implementieren sein, um vermehrte Firmenpleiten zu vermeiden. Ökonomische Vernunft und politische Klugheit müssen hier ineinandergreifen.

    Planungssicherheit und Vorhersehbarkeit
    Das Jahr 2022 markiert auch die Inkraftsetzung des Tabaksteuermodernisierungsgesetzes (TabStMoG). Das TabStMoG stellt im Hinblick auf die klassischen Tabakprodukte eine Fortsetzung des erfolgreichen Modells aus dem Zeitraum von 2011 bis 2016 dar, das seine Vorteile für alle Stakeholder bereits unter Beweis gestellt hat. Mit der Fortführung eines solchen Steuermodells bleibt der Markt auch zukünftig von Verwerfungen verschont und Planungssicherheit und Vorhersehbarkeit bleiben bestehen. Der Aspekt der Planungssicherheit betrifft aber nicht nur Industrie und Handel, sondern gilt auch und insbesondere für die Verwaltung.


    Wirkungslosen Steuerpolitik

    Im Hinblick auf die sogenannten „neuen“ Produkte, Heat-not-Burn und E-Zigaretten, sind wir jedoch der Auffassung, dass eine Besteuerung dieser Produktkategorien zwar grundsätzlich sinnvoll ist, aber eine solche Besteuerung moderat sein und erst im Zeitverlauf entwickelt werden sollte, um diesen Produktkategorien zu ermöglichen, ihre Marktfähigkeit zu erlangen. Die in den Jahren 2002 bis 2005 ambitioniert formulierten Ziele der Tabaksteuereinnahmen wurden aufgrund der unverhältnismäßigen Tabaksteuererhöhungen schon damals deutlich verfehlt und gelten als Mahnmal einer wirkungslosen Steuerpolitik. Gerade an diesem negativen Beispiel hätte sich die Politik im Segment der neuen Produkte orientieren sollen. Es besteht nun die Gefahr, dass diese Produktkategorien mit Blick auf eine ‚Tobacco Harm Reduction‘ im Umgang mit dem Rauchen als sinnvolle Ergänzungen wegfallen könnten.

    Keine Bedenken hat der automatenaufstellende Handel hinsichtlich seines ständig wachsenden technischen Fortschritts: So haben unsere Mitglieder frühzeitig damit begonnen, in die Umrüstung der Automaten auf Terminal ohne Pin Pad (Topp)-Technik zu investieren. Diese Technik ermöglicht das kontaktlose Bezahlen am Automaten.

    Bereits vor Corona konnten wir feststellen, dass sich das Bezahlverhalten an Automaten mit Topp innerhalb kurzer Zeit stark in Richtung kontaktloses Bezahlen verschiebt. Durch die Pandemie hat diese Entwicklung nochmals einen Schub erhalten, sodass wir mittlerweile eine Nutzungsquote zum Teil von mehr als 40 Prozent feststellen können. Im Zuge der Digitalisierung des Zahlungsverkehrs erwarten wir, dass sich dieser Trend fortsetzt. Daher hat unsere Branche großes Interesse daran, diesen Weg der weiteren Modernisierung am Automaten konsequent weiterzuverfolgen, auch in Richtung Mobile Payment.

    Technische Weiterentwicklung
    In diesem Zusammenhang steht auch eine technische Weiterentwicklung der bisher offline erfolgenden Altersverifikation. Tabakwaren gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen. Der BDTA und seine Mitglieder nehmen den Jugendschutz sehr ernst. Daher arbeiten wir derzeit in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kreditwirtschaft am Rollout der nächsten Generation, die Altersverifikation und Zahlung anhand der kontogebundenen Bankkarte in einem Online-Verfahren wahrnimmt.

    Trotz altbekannter und neuer Herausforderungen blicken die BDTA Mitglieder positiv auf das neue Jahr. Die Corona-Krise stellt den Tabakwaren-Großhandel vor unerwartete Aufgaben, zwingt ihn aber nie in die Knie. Unsere Mitglieder beweisen Belastbarkeit, Ausdauer und Vertrauen auf ihre eigenen Stärken. Daher sind wir mehr als zuversichtlich, dass auch das Jahr 2022 ein erfolgreiches sein wird.“

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  • Vorstand bestätigt

    BERLIN // Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) hat seinen Vorstand turnusmäßig und einstimmig im Amt bestätigt. Vorsitzender bleibt Oliver Engels, BAT Area Director Central Europe North sowie Sprecher der deutschen BAT-Gesellschaften. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Henry Schütz (Prokurist Riccardo Retail) wiedergewählt.


    Vorstandsmitglieder bestätigt

    Bestätigt wurden auch alle weiteren Vorstandsmitglieder: Carsten Wehrmann (Reemtsma), Mark Rock (Japan Tobacco International), Stephan Endler (Niko Liquids), Robert Guden (Heintz van Landewyck), Jessy Philipp (TMCC) und Marc von Eicken (Joh. Wilh. von Eicken). Neu im Vorstand sind Matthias Baltes (Highendsmoke) und Christian Hinz (Gizeh).


    Neues Partnermitglied

    Einen Wechsel gab es zum 1. Oktober innerhalb der Mitgliederstruktur. Die Firma Hauni ist neues Partnermitglied des Verbandes. Damit zählt der Bundesverband 13 ordentliche und sechs Partnermitglieder.

    Positive Bilanz
    Hauptgeschäftsführer Jan Mücke zog eine positive Zwischenbilanz. Die Gründung der neuen Interessenvertretung auf nationaler Ebene 2019 sei ein großer Erfolg gewesen. Den Initiatoren sei es gelungen, Hersteller klassischer Tabakerzeugnisse mit Herstellern neuartiger Erzeugnisse und weiteren Partnern aus der Wertschöpfungskette zusammenzubringen.

    Mücke lud ein: „Wenn sich einzelne Verbände oder Unternehmen anschließen wollen, sind sie herzlich willkommen.“ Dem BVTE könnten Unternehmen und Verbände – unabhängig von der Unternehmensgröße – gleichberechtigt beitreten.


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  • Engels führt die ESTA

    BRÜSSEL // Der europäische Verband der mittelständischen Tabakwirtschaft – European Smoking Tobacco Association (ESTA) – hat Patrick Engels einstimmig zum neuen Chairman gewählt.

    Nachfolger von Per Buch
    Der 43-Jährige ist in der vierten Familiengeneration seit 2009 alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer der Pöschl Tobacco Group. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Verbandes der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR), der ältesten Stimme des Tabakmittelstandes. Patrick Engels folgt auf Per Buch, CEO der Mac Baren Tobacco Company.

    Die Wahl erfolgte im Rahmen der Mitgliederversammlung. Im Mittelpunkt der politischen Diskussion dieser Veranstaltung standen die weiteren Regulierungsvorhaben auf europapolitischer Ebene sowie die der Nationalstaaten.

    Eine klare Mission
    Engels forderte die EU-Kommission auf, eine klare Mission für den Mittelstand zu erarbeiten: „Die EU-Regulierungsvorhaben verursachen in der mittelständischen Industrie erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden und stehen für ein falsches Verbraucherverständnis.“ Bei Regulierungsvorhaben sollte die EU-Kommission die konkreten Folgen für den Mittelstand prüfen, so Engels weiter. Wichtig sei dabei, dass KMU gegenüber Großkonzernen nicht schlechter gestellt würden.

    Aus Deutschland heraus eine starke Stimme
    VdR-Hauptgeschäftsführer Michael von Foerster begrüßte Engels‘ Wahl und betonte, dass „man damit aus Deutschland heraus eine starke Stimme hat, die die mittelständische Tabakbranche auf europäischer Ebene adäquat vertreten wird“. Der VdR befürwortet die fortwährend enge Zusammenarbeit mit ESTA und den damit einhergehenden thematischen Schwerpunkt der Mittelstandsvertretung, da dessen Belange bei aktuellen politischen Diskussionen zunehmend in den Hintergrund rückten.


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  • Änderungen beim BVTE

    BERLIN // In einer Briefwahl haben die Mitglieder des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) Carsten Wehrmann einstimmig neu in ihren Vorstand gewählt. Wehrmann ist seit kurzem als Nachfolger von Michael Kaib Vorstandsvorsitzender der Reemtsma Cigarettenfabriken.

    Neuwahl
    Als Folge des Wechsels bei Reemtsma war zudem die Neuwahl des BVTE-Vorstandsvorsitzenden bis zur regulären nächsten Vorstandswahl im September erforderlich geworden. Die Mitglieder des Gremiums haben ebenfalls per Briefwahl BAT-Chef Oliver Engels einstimmig zum neuen Verbandsvorsitzenden gewählt.

    Abschied
    Die Wahl war notwendig geworden, nachdem Verbandschef Michael Kaib das Amt aufgrund seines Ausscheidens bei Reemtsma niederlegen musste. Der BVTE dankte Kaib, der 20 Jahre lang in verschiedenen Funktionen in der Verbandslandschaft der Tabakwirtschaft aktiv gewesen war. Er hatte die Gründung des BVTE wesentlich vorangetrieben. Kaib soll im September offiziell verabschiedet werden.

    Neues Mitglied Gizeh
    Der BVTE wies abschließend auf einen Neuzugang in der Mitgliedschaft des Verbandes hin. Das Gummersbacher Unternehmen Gizeh hat zum 1. April als neues Mitglied des BVTE die Mitgliedschaft der Firma Brinkmann Raucherbedarf übernommen.

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  • „Größte Bewährungsprobe“

    BERLIN // Die deutsche Wirtschaft hat eine Erklärung zur Ausweitung des Testangebots an Mitarbeiter in den Unternehmen abgegeben. Über die großen Dachorganisationen schließt sich auch die Tabakwirtschaft an. DTZ druckt die Erklärung im Folgenden ab:

    „Die Corona-Pandemie ist die größte Bewährungsprobe seit dem Bestehen der Bundesrepublik Deutschland. Die deutschen Unternehmen stehen umfassend zu ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung und wollen auch weiter einen wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung und zum Bevölkerungsschutz leisten.


    Investition in Hygienmaßnahmen

    Die Unternehmen haben in großem Maßstab in Hygienemaßnahmen und Unternehmensinfrastruktur investiert, um ihre Belegschaften zu schützen, mobiles Arbeiten zu ermöglichen und das wirtschaftliche Leben und damit den sozialen Zusammenhalt aufrechtzuerhalten. Mit funktionierenden Hygienekonzepten und Pandemieplänen sorgen die Unternehmen tagtäglich dafür, dass der Arbeitsplatz ein vergleichsweise sicherer Ort ist. Zugleich liegt seitens der Wirtschaft ein umfassendes Angebot zur Einbindung der Betriebsärzte in die Impfstrategie vor. Wir sehen in der Impfung das zentrale Element der Pandemiebekämpfung.

    Teststrategie unterstützen
    Bis allen Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot gemacht werden kann, wollen wir die Teststrategie von Bund und Ländern mit aller Kraft unterstützen. Vermehrte Tests sind eine wirksame Brücke, die mindestens bis Juni notwendig sein wird. Wir wollen in dieser Zeit unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung durch eine vorübergehende substanzielle Ausweitung der Testung realisieren. Zahlreiche Unternehmen führen im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereits Testungen ihrer Mitarbeiter durch. Wir sehen, dass dieses Engagement in den vergangenen Wochen kontinuierlich ausgeweitet wurde.

    Appell der Spitzenverbände
    Aus diesem Grunde appellieren die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft an die Unternehmen, ihren Beschäftigten Selbsttests, und wo dies möglich ist, Schnelltests anzubieten, um Infektionen frühzeitig zu erkennen.

    Die aufrufenden Verbände repräsentieren Unternehmen mit mehr als 90 Prozent der 30 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im privaten Sektor. Wir werden alles Erdenkliche dafür tun, dass die Unternehmen diesem Aufruf folgen und damit einen entscheidenden Beitrag zur Ausweitung der Tests in Deutschland leisten. Das kann Infektionen früher erkennen und Ansteckungen verringern.

    Wir übernehmen Verantwortung und wollen die Teststrategie entschieden unterstützen. BDA, BDI, DIHK und ZDH werden die Unternehmen – parallel zu diesem Aufruf – in einer raschen und umfangreichen Informationskampagne über Möglichkeiten der Testung beraten. Wir werden die Öffentlichkeit fortlaufend und von Beginn an über unsere Aktivitäten und die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen unterrichten.“

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  • Nachhaltigkeit im Fokus

    MAINZ // DTZ hat Branchenvertreter gefragt, wie sie das Jahr 2021 sehen und wie ihre Erwartungen sind. In den folgenden Ausgaben drucken wir die Statements ab. In Folge 4: Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE).

    Großes Arbeitspensum
    Für den Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) ging das erste Kalenderjahr als neu gegründeter Dachverband für die gesamte Wertschöpfungskette der deutschen Tabakwirtschaft und der Hersteller neuartiger Erzeugnisse sehr arbeitsreich zu Ende. Dieses Jahr hat uns – wie auch unseren Mitgliedsunternehmen und Partnerverbänden – ein großes Arbeitspensum abverlangt. Besonders freuen wir uns über neue Mitglieder wie Swedish Match und viele Interessenten, vor allem aus dem Segment der E-Zigaretten- und Liquid-Hersteller. Wir wachsen kontinuierlich weiter und haben mit nunmehr 20 Voll- und Partnermitgliedern eine stattliche Größe erreicht. Der BVTE ist auch 2021 für neue Mitglieder offen. Es gibt keinen Aufnahmestopp.

    Eine Tabakfamilie
    Natürlich hat besonders die Covid 19-Pandemie das Jahr bestimmt. Unsere Sorge galt und gilt selbstverständlich zuerst unseren Mitarbeitern. Schon mit dem ersten Frühjahrs-Lockdown haben wir zudem einen großzügigen Hilfsfonds aufgelegt, aus dem der Tabakwarenfacheinzelhandel unbürokratisch unterstützt werden konnte. Wir verstehen uns als eine Tabakfamilie, deshalb helfen und unterstützen wir, wo wir können. Leider hat die Politik aus den Fehlern des Frühjahrs-Lockdowns wenig gelernt, denn erneut werden die Geschäfte als erstes geschlossen, die Hygiene- und Vereinzelungskonzepte am leichtesten umsetzen können. Durch den fehlenden Reiseverkehr sind insbesondere Unternehmen in den Innenstädten und an Verkehrsknotenpunkten besonders betroffen. Wenn die Politik nicht riskieren will, dass die Innenstädte endgültig veröden, müssen die Überbrückungshilfen schnell und umfassend gewährt und ausgezahlt werden.

    Regulierung mit Augenmaß
    Wir befürworten auch 2021 eine Regulierung und Besteuerung mit Augenmaß. Die nach Produktgruppen abgestuften neuen Werbeverbote in den Jahren 2022, 2023 und 2024 genügen diesem Maßstab sicher nicht. Gerade die neuartigen Erzeugnisse sind erklärungsbedürftige Produkte, die unseren Kunden noch nahe gebracht werden müssen. Und im klassischen Tabaksektor haben wir nun weiß Gott genug Verbotsexzesse erleben müssen, erinnert sei nur an das Mentholverbot. Unser Ziel als BVTE ist und bleibt eine Regulierung, die sich am Schadenspotenzial der Produktkategorien orientiert. Dieser Grundsatz der Tobacco Harm Reduction soll unsere Branche in die Zukunft führen und die Geschäftsmodelle im klassischen Tabaksektor ebenso wie die neuen Geschäftsfelder sichern. Für uns steht dabei stets die Souveränität der Verbraucher ganz oben. Sie allein entscheiden, welches Produkt für sie das richtige ist. Deshalb ist für uns eine „rauchfreie Zukunft“ auch kein tragfähiges Konzept. Wir befinden uns auf einer Transformationsreise als Branche, aber Zigaretten, Zigarillos, Zigarren und Feinschnitttabake wird es noch sehr lange geben. Dennoch freuen wir uns über jedes neue innovative Produkt, das Nikotin mit geringeren gesundheitlichen Gefahren zur Verfügung stellt, seien es nun neue Tabakerhitzersysteme oder tabakfreie Nikotinbeutel. Damit wird der Wettbewerb belebt und den Kunden eine noch größere Auswahl zur Verfügung gestellt.

    Nachhaltigkeit für die Branche
    Unser besonderes Augenmerk wird im neuen Jahr auf der Nachhaltigkeit unserer Branche liegen. Die Debatte über die Einwegplastikabfälle hat gezeigt, dass unsere Kunden noch stärker für die Umweltbelange sensibilisiert werden müssen. Der BVTE wird deshalb seine Umweltkampagne ausweiten. Wir werden mit einem eigenen BVTE-Umweltkonzept auf die Politik zugehen und uns für Genuss und Sauberkeit mit Verantwortung einsetzen. Wir wollen dabei die finanziellen Lasten, die an die Kunden weitergegeben werden müssen, so gering wie möglich halten und zugleich für eine deutlich geringere Sichtbarkeit von achtlos weggeworfenen Abfällen im öffentlichen Raum sorgen.

    Wir gehen also mit vielen neuen Aufgaben, aber auch mit neuem Optimismus in das Jahr 2021. Für Sie alle gute Gesundheit und im neuen Jahr wieder eine schnelle Erholung von den Nachwirkungen der Pandemie.

    Jan Mücke

  • MUT tagt in Dortmund

    DORTMUND // Der Verband MUT Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft hält seine Mitgliederversammlung am 4. November im Raum London der Messe Dortmund (Eingang Nord) ab.

    Programm
    Auf dem Programm stehen unter anderem der Abschluss des abgelaufenen Geschäftsjahres mit Entlastungen, verschiedene Neuwahlen, ein Praxisbericht zum Thema „Track & Trace“ sowie ein Ausblick auf zukünftige Vorhaben.

    Schriftlich anmelden
    MUT weist darauf hin, dass aufgrund der geltenden Hygieneregeln wegen Covid-19 nur schriftlich angemeldete Mitglieder teilnehmen dürfen. Die Anmeldung muss bis spätestens 13. Oktober erfolgen. Weitere Informationen finden Sie online unter [link|http://www.tabak-mittelstand.de] www.tabak-mittelstand.de[/link].

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  • Stühlerücken beim BVTE

    BERLIN // An der Spitze des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse, kurz BVTE, hat es ein Sesselrücken gegeben: Nach dem Rücktritt von Ralf Wittenberg vom Amt des BVTE-Vorstandsmitgliedes wurde Oliver Engels einstimmig in den Vorstand gewählt.

    Engels habe die Wahl angenommen, informiert Hauptgeschäftsführer Jan Mücke. Der BVTE vertritt in Deutschland die Interessen von Herstellern und Händlern klassischer Tabakerzeugnisse wie Zigaretten, Zigarren, Rauchtabak, Schnupftabak und Kautabak sowie neuartiger Produkte wie Tabakerhitzer und E-Zigaretten.

    red

  • CDU / CSU: „Alles korrekt“

    BERLIN // Die Vereinigung MUT – Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft hat in einem Schreiben an verschiedene Bundespolitiker das Verfahren bemängelt, mit dem der Bundestag noch vor der Sommerpause das „Zweite Gesetz zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes“ verabschiedet hat. Insbesondere sei es unterlassen worden, eine breitere Meinungsvielfalt der gehörten Sachverständigen sicherzustellen.

    Anhörung öffentlich
    Nun liegt eine Antwort von Albert Stegemann vor, der für die CDU / CSU-Fraktion im Bundestag sitzt und der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft vorsitzt. Stegemann schreibt: „Zunächst ist festzuhalten, dass die Anhörung öffentlich war. Sie konnte über das Parlamentsfernsehen oder den Livestream des Deutschen Bundestages im Internet von jedem Interessierten verfolgt werden. Das Gesetz wurde auch in zwei öffentlichen Plenardebatten beraten. Insofern war das parlamentarische Verfahren transparent.“

    Fraktionenschlüssel
    Mit Blick auf die MUT-Kritik, die Unternehmen und Verbände der Tabak- und Werbewirtschaft hätten kein Gehör gefunden, erklärt Stegemann, dass insgesamt neun Sachverständige nach dem Fraktionenschlüssel benannt werden konnten. Seine Fraktion habe sich dabei auf Reiner Hanewinkel vom IFT (Institut für Therapie- und Gesundheitsförderung), Ulrike Helbig von der Deutschen Krebshilfe sowie einen Vertreter des Bundesinstituts für Risikobewertung verständigt.


    DZV als Sachverständiger vertreten

    Stegemann weiter: „Die Belange (…) der Tabakwirtschaft waren den Ausschussmitgliedern der CDU / CSU-Fraktion durch Gespräche und durch die Einreichung entsprechender Positionspapiere der betroffenen Unternehmen bekannt.“ Zudem sei in der ersten Anhörung im Dezember 2018 etwa der Deutsche Zigarettenverband als institutioneller Sachverständiger vertreten gewesen. Daher habe man sich letztlich für die Werbebeschränkungen entschieden.

    red