Schlagwort: Tabakregulierung

  • Sich gemeinsam stark machen

    GOTHA // Auf seiner Bundestagung in Gotha diskutierte der BLD das Selbstverständnis des Verbandes und seine Unterstützung für die Lottoannahmestellen in Deutschland. Der Verband setzt sich für bessere Rahmenbedingungen und Kooperationen ein, um den wirtschaftlichen Erfolg der Annahmestellen zu sichern. Vorgestellt wurden auch Initiativen wie die Gratis-Tabakstick-Kampagne und die EU-Pläne zur Tabakregulierung.

    Stimme für seine Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft
    Der [link|https://www.bld-lottoverband.de/index.php?id=30]Bundesverband Lotto-Toto-Verkaufsstellen Deutschland (BLD)[/link] hielt Ende April seine Bundestagung in Gotha ab. Alle Landesverbände waren mit über 20 Teilnehmern vertreten. Im Mittelpunkt standen das Selbstverständnis des Verbandes und seiner Mitglieder sowie die Unterstützung der Lottoannahmestellen in Deutschland. Der Empfang im Rathaus der Stadt Gotha durch Oberbürgermeister Knut Kreuch und die Teilnahme des Geschäftsführers von Lotto Thüringen, Jochen Staschewski, unterstrichen das Ziel des Verbandes, mit einer Stimme für seine Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft zu sprechen und den Schulterschluss mit den Lotteriegesellschaften und der Politik zu suchen.

    Die Annahmestellen erwirtschaften den größten Teil des staatlichen Glücksspielumsatzes und leisten als Vertriebsstellen der staatlichen Lotterien einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung systemrelevanter Funktionen des Gemeinwesens. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Ein zentrales Anliegen des Verbandes ist es daher, den wirtschaftlichen Erfolg der Annahmestellen zu sichern. Die Mitglieder des BLD haben dem Vorstand den klaren Auftrag erteilt, ein Positionspapier zum Selbstverständnis des Verbandes zu entwickeln und die Inhalte gegenüber Lotteriegesellschaften, Politik und Lieferanten immer wieder aktiv zu vertreten. Ziel ist es, bessere Margen zu erzielen und sich für neue Produktsegmente zu öffnen. Der BLD konnte durch neue Kooperationspartner in unterschiedlichen Segmenten bereits Erfolge erzielen und wird weiter daran arbeiten, das Netzwerk auszubauen und bessere Konditionen anzubieten.

    Gemeinsam mit Philip Morris
    Ein weiteres Thema der Sitzung war die Vorstellung der Initiativen des Verbandes wie die Freimengenkampagne für Tabaksticks (zum Beispiel Heets). Als Partner der Kampagne will der BLD gemeinsam mit Philip Morris und Ilo-profit Services anlässlich der Reduzierung der Freimengen auf die Situation der Lotto-Toto-Annahmestellen in den östlichen Grenzregionen aufmerksam machen und durch den „Reisehinweis“ wieder mehr Kunden in die Annahmestellen locken.

    In Bezug auf die Pläne der EU zur Tabakregulierung rief der Vorstand die Händler dazu auf, bei der öffentlichen Befragung der EU-Kommission zur Verschärfung der Regeln für Tabak, E-Zigaretten und andere Nikotinprodukte (TPD3) aktiv zu werden. Als wichtiger Interessenträger habe der Handel die Möglichkeit, durch seine Beteiligung die zukünftigen Regeln für Tabakprodukte mitzugestalten.

    Im Rahmen der Tagung wurden auch zwei Beisitzer in den Vorstand des Verbandes nachgewählt: Gerd Hain aus Rheinland-Pfalz und Roland Strohmeier aus Bayern.

    Wichtigen Beitrag zur Finanzierung des Gemeinwesens
    Für Andy Greim, Präsident des BLD, ist es wichtig, sich für die Lotterieannahmestellen stark zu machen und ihnen die nötige Unterstützung zukommen zu lassen: „Die Mitarbeitenden leisten als Annahmestellen einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung systemrelevanter Funktionen des Gemeinwesens. Es ist unsere Aufgabe, uns für sie stark zu machen und ihre Interessen zu vertreten“.
    Auch Geschäftsführer Günther Kraus betonte die Notwendigkeit einer guten Zusammenarbeit mit den Lotteriegesellschaften und der Politik, um die Rahmenbedingungen für die Annahmestellen zu verbessern. Abschließend appellierte er: „Wir rufen alle auf, sich im Verband zu engagieren und weitere Mitglieder zu gewinnen, um gemeinsam eine starke Vertretung der Lottoannahmestellen zu bilden. Denn nur durch eine starke Gemeinschaft kann der BLD die Interessen seiner Mitglieder noch effektiver vertreten und für eine bessere Zukunft der Lottoannahmestellen in Deutschland kämpfen“.

    pi

  • Aufruf des BdZ

    BONN // Der Bundesverband der Zigarrenindustrie, der die Interessen der Zigarrenhersteller und Importeure vertritt, wendet sich an die Zigarrenliebhaber aber auch an die Wirtschaftsakteure wie Hersteller, Importeure sowie Fachhändler und ermuntert jeden, an der öffentlichen Konsultation der EU-Kommission zur Tabakregulierung teilzunehmen.

    Die Konsultation kann noch bis zum 16. Mai beantwortet werden und es ist wichtig, dass die Zigarrenliebhaber ihre Stimme erheben. Im Verband hält man es für äußerst bedenklich, dass bei der Befragung nur noch zwischen herkömmlichen und neuartigen Erzeugnissen unterschieden wer‧de. Es müsse der Kommission die klare Botschaft übermittelt werden, dass es sich bei Zigarren und Zigarillos um besondere Tabakprodukte handelt, die bis jetzt und auch in Zukunft einer anderen Regulierung bedürfen. Das sollte der Zigarrenraucher am Ende des Fragebogens klar formulieren.


    Weitreichende Regulierungsmaßnahmen

    In den nächsten Jahren stehen in Brüssel weitreichende Regulierungsmaßnahmen für Tabakwaren auf der Tagesordnung mit dem Ziel, eine rauchfreie Gesellschaft in der EU zu erreichen – es ist wichtig, dass Zigarren und Zigarillos als Genuss- und Kulturgut trotzdem erhalten bleiben. Die Zielsetzung der EU-Politik wird am Ende des Fragebogens für die Firmen sehr deutlich, wo gefragt wird, ob Unternehmen schon eine wirtschaftliche Ausstiegsstrategie haben, wenn ein rauchfreies Europa umgesetzt wurde. Hier werde deutlich, dass es um die Abschaffung eines ganzen Wirtschaftszweigs gehe und auch grundsätzlich um eine Bedrohung für den Genuss, so der BdZ. Bei der Teilnahme an der öffentlichen Konsultation wird zwischen verschiedenen Akteuren unterschieden. So haben Bürger – also Zigarrenraucher – einen anderen Fragebogen als Unternehmen.


    Bürger und Unternehmen

    Der Verband hat eine entsprechende Anleitung für eine Teilnahme an der öffentlichen Konsultation – unterteilt nach Bürgern und Unternehmen erarbeitet und auf seiner Homepage veröffentlicht. Wichtig ist, dass die Teilnehmer am Ende des Fragebogens in dem Freifeld kurz die Bedeutung von Zigarren und Zigarillos beziehungsweise deren Sonderstellung als Genussartikel betonen. Formulierungsvorschläge stehen auf der Homepage.

    Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an den Verband und schreiben eine E-Mail an: info@zigarren-verband.de oder informieren sich auf der Homepage des Verbands unter [link|http://www.zigarren-verband.de ]www.zigarren-verband.de[/link]

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  • „Jetzt entschieden nein sagen“

    BERLIN // Mit dem Start einer öffentlichen Befragung zum 21. Februar treibt die EU-Kommission eine erneute Verschärfung der Regeln für Tabak, E-Zigaretten und andere Nikotinprodukte voran. Die geplante Gleichmacherei im Tabakmarkt ist ein Großangriff auf Umsatz und Ertrag des Handels. Um den Griff der EU in die Ladenkasse zu verhindern, ruft ein Bündnis der Verbände des Tabakwaren-Groß- und Einzelhandels, des Tankstellengewerbes und der Industrie alle Händler in Deutschland zur Beteiligung an der Konsultation auf und kündigt hierfür Unterstützung an.

    DTZ druckt den Appell der Verbände:
    Hässliche schlammgrüne Einheitsverpackungen für ausnahmslos alle Tabakprodukte, Verbot weiterer Premium-Segmente wie Slim-Zigaretten, strenge Einheitsregeln und Aromaverbote auch für die Nischenprodukte Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabak. In den Geschäften selbst drohen Werbeverbote und Einschränkungen für die Warenpräsentation. Mit den umfangreichen Plänen zielt die EU-Kommission auf ein „tabakfreies Europa“, in dem niemand mehr zur Zigarette greift. Diese prohibitive Politik macht sogar vor der E-Zigarette nicht halt, die es künftig nur noch ohne Geschmack geben soll.

    Die EU-Kommission will mit ungerechtfertigten Verboten und neuen Einschränkungen die große Gleichmacherei im Tabakmarkt vorantreiben. Ein von Brüssel verordnetes Einheitssortiment soll Vielfalt und Wahlfreiheit für die Konsumenten noch enger begrenzen und zugleich die Ertragskraft der Branche empfindlich schwächen. Der Verkauf von Tabakwaren und E-Zigaretten soll immer weniger Geld in die Ladenkassen spülen.

    „Der Handel leidet bereits massiv unter steigenden Lohn- und Energiekosten. Ein zusätzlicher Angriff auf Umsatz und Ertrag gefährdet den Fortbestand zahlreicher Tabakgeschäfte und der dortigen Arbeitsplätze. Die vielen Händler in Deutschland müssen jetzt entschieden nein zu dem Griff Brüssels in ihre Ladenkasse sagen!“, appelliert Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Bundesverbands des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE).

    Tabakwaren sind für viele Händler größter Umsatzposten und ein entscheidender Frequenztreiber für ein ertragreiches Nebengeschäft. Dies gelte auch für das Shop-Geschäft der Tankstellen, so Jürgen Ziegner, Geschäftsführer des Zentralverbands des Tankstellengewerbes (ZTG): „Für Eigentümer und Pächter von Tankstellen ist der Tabakverkauf ein wichtiges, verlässliches Standbein in einer schwierigen Transformationsphase. Dieses Standbein darf Brüssel den Tankstellen nicht wegziehen.“

    Die Brüsseler EU-Kommission bereitet gegenwärtig eine erneute Verschärfung der EU-Tabakproduktrichtlinie vor, die EU-weit die Regeln für Tabak, E-Zigaretten und andere Nikotinprodukte festlegt. Hierbei muss die Kommission die Meinung von Bürgern und Betroffenen berücksichtigen und hat deswegen am 21. Februar 2023 eine zwölf Wochen laufende öffentliche Befragung auf ihrer Internetseite gestartet.

    Claus Obholzer, Geschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA), erklärte dazu: „Bereits heute sind Tabakprodukte, E-Zigaretten und andere Nikotinprodukte stark reguliert. Die EU-Pläne zielen jetzt auf weitere, verschärfte Regulierungen, und: Langfristig soll die ganze Kategorie in einem ‚tabakfreien Europa‘ abgeschafft werden. Wir appellieren an unsere Einzelhandelskunden: Verschaffen Sie sich in der Konsultation lautstark Gehör! Es geht um Ihre Existenz!“

    Das Bündnis aus Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE), Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA), Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG) und Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) fordert einen Stopp der EU-Pläne und ruft deswegen alle Händler von Tabakwaren und E-Zigaretten in Deutschland auf, an der öffentlichen Befragung teilzunehmen und gemeinsam deutlich Nein zum Griff der EU in die Ladenkassen zu sagen.

    Als Tabakfamilie zusammenstehen
    „Die Regeln für Tabak und E-Zigaretten werden jetzt von Brüssel für die nächsten Jahre vorbereitet. Als Tabakfamilie müssen wir deswegen zusammenstehen und alle gemeinsam die EU-Befragung als Chance nutzen, um den Angriff auf unsere Branche abzuwehren“, sagt Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE.

    Das Verbändebündnis bereitet aktuell eine Anleitung mit hilfreichen Tipps und Hinweisen für eine einfache und schnelle Beteiligung an der öffentlichen Befragung der EU-Kommission vor. Alle betroffenen Händler erhalten damit die Möglichkeit, mit nur wenigen Klicks ihre Meinung zu sagen. Diese [link|https://www.bvte.de/de/mitmachen/tpd-konsultation.html]Anleitung[/link] wird kurzfristig breitflächig im Handel verteilt werden. Zusätzlich wird die Anleitung zusammen mit weiteren Informationen auf einer Internetseite verfügbar gemacht.

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  • Zahl der Raucher sinkt

    WIESBADEN // In Deutschland wird immer seltener zur Zigarette gegriffen. Im vierten Jahr in Folge wird 2022 der Absatz versteuerter Zigaretten zurückgehen und erstmalig deutlich unter die Schwelle von 70 Milliarden Stück sinken. Die offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen erhebliche Zweifel an Hinweisen der Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (Debra), dass wieder mehr Menschen in Deutschland Tabak konsumierten.

    „In Deutschland wird immer weniger geraucht. Das ist ein Fakt, der nicht bestritten werden kann“, so Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE), „Wenn mehr geraucht würde, müssten wir das in der Absatzstatistik sehen. Das Gegenteil ist der Fall.“

    Seit 2019 weniger Zigaretten verkauft
    Gemäß der an der Universität Düsseldorf durchgeführten Debra-Studie stieg der Anteil der Raucher in der Gesamtbevölkerung seit 2020 um rund 50 Prozent (von 25,4 Prozent auf 37,6 Prozent im Juli 2022). Bei minderjährigen Tabakkonsumenten habe sich die Prävalenz sogar innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt (Anstieg von 8,7 auf 15,9 Prozent). Gemäß der Debra-Daten hätten somit mehrere Millionen Erwachsene und rund 200.000 Minderjährige (wieder) angefangen zu rauchen. Ein solcher Anstieg der Raucherprävalenz müsste sich – selbst bei nur gelegentlichem Konsum der neuen Raucher – sichtbar in der staatlichen Absatzstatistik widerspiegeln. In Deutschland werden aber seit 2019 jedes Jahr weniger Zigaretten verkauft. Von 2019 bis 2021 ging der Absatz von Zigaretten um 3,6 Prozent auf 71,7 Milliarden Stück zurück. Diese Abwärtstendenz wurde auch 2022 nicht gestoppt.

    Der vermeintliche Anstieg der Raucherprävalenz zeigt vielmehr insgesamt keinen erkennbaren Effekt auf die Nachfrage. Die Diskrepanz zwischen offizieller Absatzstatistik und den Debra-Daten weist auf offensichtliche methodische Schwächen der Befragung hin. So basiert der vermeintliche Anstieg beim Anteil minderjähriger Konsumenten auf einer Stichprobe von lediglich etwa 50 Jugendlichen – darunter offenbar acht Personen, die angaben zu rauchen. Auf Grundlage dieser Daten ist jeglicher Schätzwert zur Raucherprävalenz mit hoher Unsicherheit versehen.

    BVTE übt Kritik an Studie
    Mücke bemängelte, dass solch zweifelhafte Befragungsergebnisse zur Rechtfertigung fehlgeleiteter Regulierungsforderungen herangezogen würden: „Tabak ist ausreguliert. Erwachsene Raucher in Deutschland fühlen sich bereits über Gebühr bevormundet und werden auch mit immer neuen Verboten und Einschränkungen nicht erreicht.“ Gleichzeitig versäume es die Politik, das Angebots neuartiger Alternativprodukte für Raucher zu erweitern.


    vi

  • Blick nach Brüssel

    MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im zweiten Teil der Reihe äußert sich Claus Obholzer, Geschäftsführer beim Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller [link|https://www.bdta.de/](BDTA)[/link].

    Auch die im Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller e.V. (BDTA) organisierten, überwiegend mittelständisch geprägten Familienunternehmen erlebten im Jahr 2022 eine wirtschaftlich sowie politisch unruhige Zeit. Bedingt durch die aufeinanderfolgenden Krisen (Corona, Ukraine-Krieg) sahen und sehen sich nicht nur der Tabakwaren-Großhandel, sondern alle Branchen mit gestiegenen Energiekosten und zeitweise mit Unregelmäßigkeiten bei der Lieferung notwendiger Industrie- und Konsumgüter konfrontiert. Vor dem Hintergrund, dass derlei Probleme in der Bundesrepublik Deutschland bislang so gut wie unbekannt waren, verstehen wir eine gewisse Anfangsaufregung. Wir glauben aber auch, dass von gravierenden "Lieferengpässen" in unserer Branche mittelfristig nicht auszugehen ist.

    Blick nach Brüssel
    Im Jahre 2023 werden wir verstärkt unseren Blick nach Brüssel richten, wo die tabakbezogenen Richtlinien in den kommenden Jahren eine erneute Überarbeitung erfahren werden. Grundsätzlich begrüßen wir eine Anpassung der Mindeststeuersätze sowie eine rechtliche Klarstellung neuartiger Produkte im Europäischen Recht. Dies sind nur Teilaspekte von vielen weiteren Maßnahmen, die die Kommission unbedingt und zeitnah aufbieten muss, um illegale Aktivitäten zu unterbinden, die dem legalen Handel wirtschaftlich und dem Konsumenten gesundheitlich schaden.

    Bedenklich finden wir allerdings, dass die Richtlinien – sowohl die Tabaksteuerrichtlinie als auch die Tabakproduktrichtlinie – in die Ziele von "BECA", der europäischen Krebsbekämpfungsinitiative, und "Tobacco Free Generation" (Europe's Beating Cancer Plan) – definiert als < 5% Raucherquote in Europa 2040 - einzahlen sollen. Infolge des von der EU-Kommission gesteckten politischen Zieles ist es denkbar, dass im Gesetzgebungsprozess ein Demokratiedefizit, weniger demokratische Legitimation und eine Versachlichung der Betroffenen, sprich der Industrie und dem Handel, drohen könnte. Ebenso sei es denkbar, dass die EU-Kommission ihre eigenen Kompetenzen überschreiten wird. Dies könne in weitere repressive, prohibitive und paraprohibitive Tabakkontrollmechanismen münden, die Hersteller und Handel unverhältnismäßig belasten. Niemand verneint Tabakregulierung
    Grundsätzlich: Niemand verneint Tabakregulierung. Aber sie sollte sachgerecht zur Erhaltung eines funktionstüchtigen – legalen – Marktes sein. Wir hoffen daher, dass der Regulator trotz seines ambitioniert formulierten politischen Anspruchs mit Vernunft agiert, alle denkbaren Auswirkungen weiterer repressiver Tabakkontrollmechanismen berücksichtigt sowie die Zukunftsfähigkeit unserer mittelständischen Unternehmen sicherstellt.

    Durch die nationale Umsetzung der Vorgaben aus der Delegierten Richtlinie (EU) 2022/2100 hinsichtlich der Rücknahme bestimmter Ausnahmen in Bezug auf erhitzte Tabakerzeugnisse bestünde die Gelegenheit, bei Öffnung des Tabakerzeugnisgesetzes weitere Punkte zu bearbeiten. Wir versprechen uns, dass nicht eine ausschließliche Umsetzung der Vorgaben dieser Richtlinie vorgesehen ist und dass rechtshängige Erzeugnisse – beispielhaft die tabakfreien Nikotinbeutel – im Tabakerzeugnisgesetz einen rechtlichen Rahmen erhalten und Planungssicherheit bei Industrie und Handel gewährleistet wird.

    Neben den regulatorischen Themen sind die Themen rund um die Weiterentwicklung des Vertriebs über den Zigarettenautomaten essentiell für die Tabakwarenbranche. Wir sind zuversichtlich, dass sich auch im Jahre 2023 der automatenaufstellende Handel weiter entwickeln wird.

    Fortentwicklung der TOPP-Technik
    Dank der kontinuierlichen Fortentwicklung der TOPP-Technik, durch die kontaktloses Zahlen ermöglicht wird, und der gestiegenen Kundenakzeptanz, kontaktlos zu zahlen, sind wir mehr als zuversichtlich, dass zukünftig flächendeckend alle Automaten digitalisiert werden und eine unkomplizierte bargeldlose Kaufabwicklung garantieren. Unsere Branche wird diesen Trend im nächsten Jahr weiter fortsetzen, auch im Bereich Mobile Payment.

    Damit einhergehend bauen wir die technische Altersverifikation am Zigarettenautomaten aus und heben sie auf eine neue Ebene. Wir arbeiten derzeit in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kreditwirtschaft am Rollout der nächsten Generation, die Altersverifikation und Zahlung anhand der kontogebundenen Bankkarte in einem online Verfahren wahrnimmt. Hierbei konnten erneut neue Meilensteine erreicht werden, sodass die online Altersverifikation bereits Anfang 2023 in einem umfassenden Pilotprojekt an Zigarettenautomaten geprüft wird und die flächendeckende Einführung der online Altersverifikation absehbar ist. Mit der Realisierung dieser technischen Fortschritte wird die Attraktivität des Zigarettenautomaten weiter zunehmen und der Jugendschutz wird weiterhin zuverlässig und lückenlos sichergestellt.

    Die im BDTA organisierten Unternehmen haben somit in den letzten Jahrzehnten durch fortschreitende Effizienzsteigerungsprozesse ihre professionelle Performance gesteigert. Hieran ist zu erkennen: Die Stärke des BDTA ist seine zuverlässige Mitgliederbasis. Der Tabakwaren-Großhandel geht deswegen optimistisch ins neue Jahr 2023, denn die Branche weiß ihre Arbeit seriös, zuverlässig und innovativ zu verrichten.

  • Noch mehr Einschränkungen

    MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im ersten Teil der Reihe äußert sich Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE).

    Der BVTE geht mit Optimismus in das neue Jahr, auch wenn die Rahmenbedingungen durch Konsumzurückhaltung und anhaltend hohe Inflationsraten denkbar schlecht sind. Wir gehen trotz dieser belastendenden Faktoren von einem insgesamt stabilen Tabak- und Nikotinmarkt aus. Die langjährigen Trends werden sich nach unserer Einschätzung fortsetzen. Dabei gehen wir von einem leicht rückläufigen Markt für Zigaretten von bis zu zwei Prozent aus, der Feinschnittmarkt wird unverändert erfolgreich sein, aber wohl nicht weiter wachsen.

    Auslaufen der Abverkaufsfrist
    Für die E-Zigarette sehen wir trotz der neuen steuerlichen Belastungen auch nach dem Auslaufen der Abverkaufsfrist im Februar für bisher nicht versteuerte Ware ein stabiles Marktumfeld. Allerdings ist der Staat weiter gefordert, den entstehenden Schwarzmarkt für unversteuerte Liquids zu bekämpfen. Für den Wasserpfeifentabak hoffen wir nach der Verlängerung der Frist zur Änderung der Packungsgrößen auf eine Konsolidierung des Marktes. Weiteres Entwicklungspotenzial sehen wir für Tabak-erhitzer-Produkte, die Stück für Stück weitere Marktanteile erobern werden. Der Marktanteil wird stabil über drei Prozent liegen.

    Wir können als Verband nicht zur Preisentwicklung konkret Stellung nehmen, weil dies individuelle Unternehmensentscheidungen sind. Es liegt jedoch auf der Hand, dass die massiv steigenden Kosten für Energie, Logistik, Personal und Rohtabak einen weiteren Preisanpassungsdruck erzeugen werden. Auch die regulatorisch verursachten Kosten (Anpassung von Verpackungen für Tabakerhitzerprodukte, Track&Trace und so fort) werden diesen Trend verstärken. Wichtig ist in diesem schwierigen Umfeld jetzt ein schnelles Absinken der Inflationsrate, die sichere Versorgung mit bezahlbarer Energie und die Eröffnung neuer Marktchancen für die Unternehmen wie eine zügige Regulierung der tabakfreien Nikotinbeutel im Tabakerzeugnisrecht.

    In jedem Fall müssen disruptive Markterschütterungen durch völlig überzogene steuerpolitische Vorstellungen aus Brüssel vermieden werden. Die „EU Tobacco Excise Directive“ soll 2023 verabschiedet werden und muss dann innerhalb einer Frist von bis zu vier Jahren umgesetzt werden. Daher gilt unser besonderes Augenmerk dieser Richtlinie. Jede Art von Steuerschocks muss strikt vermieden werden, wenn der ohnehin schon viel zu hohe illegale Markt mit geschmuggelten und gefälschten Tabakwaren nicht weiter befeuert werden soll. Hier steht besonders die Bundesregierung in einer großen Verantwortung. Fehlgeleitete gesundheitspolitische Vorstellungen lassen sich nicht mit noch so hohen harmonisierten Mindeststeuern in Europa durchsetzen.

    Vernünftigen Steuer- und Produktregulierungspolitik
    Maß und Mitte gehören zu jeder vernünftigen Steuer- und Produktregulierungspolitik. Deshalb wird der BVTE in diesem Jahr besonders den Handel und die Verbraucher bitten, ihre Stimme im Beteiligungsprozess für eine mögliche neue EU-TPD3 zu erheben. Bitte engagieren Sie sich unter [link|https://www.dein-ding.eu/]www.dein-ding.eu [/link]mit Ihrer Stimme, damit die Belange von Rauchern, Dampfern, Händlern und Herstellern gehört werden. Es kommt jetzt darauf an, seine Meinung klar zu sagen – und nicht erst in drei oder vier Jahren, wenn die Richtlinie verabschiedet worden ist und dem nationalen Gesetzgeber nur noch die Umsetzung bleibt. Die Zeit ist jetzt!

    Der Tabakkonsum besitzt weiter eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz, auch wenn Kunden mehr und mehr neuartige, potenziell weniger schädliche Produkte für sich entdecken. Wir stellen die Souveränität der Verbraucher in den Mittelpunkt unserer Ziele. Sie allein können und sollen entscheiden, welches Produkt für sie geeignet ist. Staatliche Erziehungsnachhilfen sind da fehl am Platz. Insofern sehen wir das Vorhaben der EU-Kommission, ein tabakfreies Europa bis 2040 schaffen zu wollen, als hochproblematisch an. Verbraucher können selbst für sich entscheiden, sie benötigen keine ungebetenen Ratschläge aus der Politik zum gesunden Lebensstil.

    Offener und guter Austausch
    Der BVTE ist nun im vierten Jahr seines Bestehens und verfügt über nunmehr 19 Mitglieder und Partnermitglieder. Wir freuen uns, dass wir in jedem Jahr unseres Bestehens neue Mitglieder gewinnen konnten. Wir pflegen einen offen und guten Austausch untereinander. Dabei ist die Unternehmensgröße zweitrangig. Die gute Nachricht ist: Es gibt keinen Aufnahmestopp. Jedes Unternehmen aus der Wertschöpfungskette der Tabak- und Nikotinwirtschaft ist herzlich eingeladen, Mitglied des BVTE zu werden und von den zahlreichen Services des Verbandes zu profitieren. Es lohnt sich.

    Unser Ziel ist es dabei, den Nutzen unserer Mitglieder zu mehren, ihre Geschäftsmodelle robuster zu machen und sie für eine sicher nicht einfacher werdende Zeit zu unterstützen. Wir werden auch weiter dafür kämpfen, dass jede gesetzliche Regelung frei von Willkür und strikt wissenschaftsbasiert erfolgt. Wichtig ist für unsere Mitglieder die vollständige Compliance mit gesetzlichen Vorgaben. Wer alle diese Regelungen einhält, muss sein Produkt auch frei an erwachsene Konsumenten verkaufen können.

    Kinder- und Jugendschutzregelungen
    Dies gilt auch für Produkte, die gerade in der Diskussion sind wie die Einweg-E-Zigaretten. Eine Einweg-E-Zigarette, die im Einzelhandel unter Beachtung der Kinder- und Jugendschutzregelungen verkauft wird, die ordnungsgemäß entsorgt oder im Handel zurückgegeben wird und die alle Vorschriften bezüglich Beipackzettel und Kennzeichnung einhält, ist selbstverständlich in Deutschland verkehrsfähig und sollte es auch bleiben. Wichtig ist, die schwarzen Schafe zu entdecken und Produkte, die nicht dem Gesetz entsprechen, durch die Überwachung aus dem Markt nehmen zu lassen.

    Die InterTabac 2023 wird das sehr gute Ergebnis von 2022 noch toppen. Der Neustart nach der Corona-Pandemie ist im vergangenen Jahr gut gelungen. Wir freuen uns über die große Anzahl der Aussteller und das große Medieninteresse an der weltweiten Leitmesse für Tabak- und Nikotinprodukte. Die InterTabac ist für unsere Mitglieder das wichtigste Branchentreffen und wird es bleiben. Der InterTabac und Ihnen allen ein erfolgreiches neues Jahr!

  • „Nicht überregulieren“

    DORTMUND // Drei Tage InterTabac – und viele Unternehmen, Verbände und Besucher kamen. Jetzt ist Zeit für ein Fazit.

    Die allgemeine Belastung der Wirtschaft durch Corona, unterbrochene Lieferketten, Inflation und Energiekrise verursacht auch in der Branche für Tabakwaren und neuartige Nikotinprodukte Schwierigkeiten, erklärten die Vertreter der Branchen‧verbände anlässlich der Leitmesse InterTabac in Dortmund. Ein reflexartiges Weiterdrehen der Regulierungsschraube müsse aktuell mehr denn je unterlassen und von einer differenzierten, fortschrittlichen Politik abgelöst werden.

    Differenzierte Regulierung
    „Gerade im derzeitigen Dauerkrisenmodus ist es von höchster Relevanz, dass eine differenzierte Regulierung stattfindet“, sagte Hauptgeschäftsführer Michael von Foerster vom Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR), „denn nur mit einer ausgeglichenen Regulierung, die die Unterschiede verschiedener Produktkategorien anerkennt, kann das Kulturgut Tabak fortbestehen.“

    Eine prohibitive Tabakpolitik, die auf deutliche Tabaksteuererhöhungen, immer größere Warnhinweise oder Einheitsverpackungen setzt, werde von den Konsumenten als Gängelung und Schikane wahrgenommen – erreiche jedoch keine gesundheitspolitischen Ziele. „Die Regulierungsschraube ist bei Tabak schon heute überdreht. Wir brauchen keine neuen Verbote, sondern vielmehr eine aktive Förderung schadstoffarmer Produktinnovationen wie E-Zigaretten oder Tabakerhitzer“, erklärte Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE).

    Breite Auswahl risikoreduzierter Alternativen
    Den Konsumenten sollte eine breite Auswahl potenziell risikoreduzierter Alternativen zur Verfügung stehen. Für die aktuell in Deutschland nicht verfügbaren tabakfreien Nikotinbeutel haben sich Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) unlängst für eine Regulierung ausgesprochen. „Bei tabakfreien Nikotinbeuteln sollte die Bundesregierung den wissenschaftsbasierten Ansatz berücksichtigen und zeitnah eine Regulierung nach Vorbild der E-Zigarette schaffen“, forderte Mücke.

    Unterdessen freuten sich die Veranstalter über ein gelungenes Messe-Comeback: Nach zweijähriger Corona-Pause hätten InterTabac und InterSupply an alte Erfolge angeknüpft. Ein vielfältiges Rahmenprogramm und über 600 Aussteller – darunter rund neue 160 – hätten zum Erfolg bei‧getragen, so die Messegesellschaft.

    Mit 12 100 Besuchern hätten die weltgrößte Messe für Tabakwaren und Raucherbedarf sowie die internationale Fachmesse für den Herstellungsprozess für Tabakwaren, E-Zigaretten, Pfeifen und Wasserpfeifen auch 2022 ein erneut hohes Besucherniveau erreicht. „Das sehr gute Ergebnis und die durchweg positiven Stimmen aus der Branche zeigen, dass das Messe-Duo in Dortmund auch nach der Zwangspause weiter der wichtigste Treffpunkt der internationalen Tabakbranche bleibt“, sagte Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe.

    Klassische Angebot
    In insgesamt neun Hallen präsentierten sich internationale Aussteller aus allen relevanten Tabaksegmenten. Auch in diesem Jahr war das klassische Angebot rund um Zigarre, Zigarette, Pfeife, Pfeifentabak und Feinschnitt stark vertreten. In den Hallen 4 bis 7 zeigten die Aussteller unter anderem handverlesene Zigarren aus familiengeführten Manufakturen und Limited Editions oder hochwertige Designs für Pfeifenliebhaber. In der benachbarten Halle 6 fanden die Besucher alles rund um das Thema „Point of Sale“. Dort waren verschiedene Aussteller mit Schwerpunkt „Fachhandel“ sowie renommierte Großhändler vor Ort.

    Zufriedenheit mit der InterTabac 2022
    Die Zufriedenheit des Tabakwareneinzelhandels mit der InterTabac 2022 unterstrich Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Bundesverbands des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE): „Auch in diesem Jahr präsentierte sich die InterTabac wieder als führende Innovations-, Order- und Dialogplattform für den Tabakwaren-Fachhandel über alle Segmente der Branche hinweg. Die Vielfalt, die die InterTabac bietet – vom klassischen Hauptsortiment bis zu Next-Generation-Products – ist in dieser Form unvergleichlich. In Dortmund muss man die Trends nicht suchen – sie sind hier alle präsent. Und diese Präsenz sowie den persönlichen Austausch vor Ort in Dortmund braucht die Branche, um die Zukunft des Kulturguts Tabak gemeinsam gestalten zu können.“

    Neben den klassischen Segmenten wurden auch 2022 die Next-Generation-Products (NGP) ausgestellt. Besucher fanden ein breites Angebot rund um „Heat-not-burn“-Artikel, E-Zigaretten und Liquids sowie potenziell risikoreduzierte Produkte (PRRP) und Cannabis. Wie in den Vorjahren war das Probieren der verschiedenen Erzeugnisse und Geschmacksrichtungen ausdrücklich erwünscht. So konnten Händler Impulse für die eigene Sortimentszusammenstellung mit nach Hause nehmen.

    Loos: „Das Feedback aus der Branche war durchweg positiv. Die Rückmeldungen sowie die vielen Standbuchungen und Ticketverkäufe haben gezeigt: Die Branche steht hinter der InterTabac.

    Die nächste Messe findet vom 14. bis zum 16. September 2023 statt.

    red

  • (Zu) wenig Stimmen

    BRÜSSEL // Zum „Call of Evidence“ in Sachen Tabakregulierung hatte die EU-Kommission im Frühsommer aufgerufen. Rund 25 000 Stellungnahmen gingen ein, davon 3500 aus Deutschland. Der Anteil von Unternehmen war europaweit mit 0,3 Prozent extrem gering.

    red

  • Sesselwechsel beim VdR

    BERLIN // Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) hat einen neuen Vorstand. Sebastian Clausen (Mac Baren Germany GmbH) und Gleb Pugacev (Scandinavian Tobacco Group Germany) wurden auf der Mitgliederversammlung des Verbandes in die Chefetage gewählt.

    Sie folgen auf Nils Obermann (Unitas Tabakfabrik GmbH) und Oliver Hass (Scandinavian Tobacco Group Germany). Hintergrund der personellen Neuaufstellung sind Veränderungen innerhalb der Unternehmensstrukturen der ehemaligen Leitungsmitglieder.

    Regulierungen für die Tabakbranche
    VdR-Vorsitzende Patrick Engels (Pöschl Tabak GmbH & Co.KG) zeigt sich erfreut, „dass die Vielfalt der mittelständischen Mitgliedsunternehmen sich auch weiterhin im Vorstand abbildet.“ Im Mittelpunkt der politischen Diskussion beim VdR standen die künftigen Regulierungen für die Tabakbranche. In den kommenden Jahren werden entsprechende Maßnahmen vor allem auf Brüsseler Ebene erwartet. Mit Sorge schauen die Mitglieder auf die bevorstehende Novellierung der Tabaksteuerrichtlinie sowie eine mögliche Novellierung der Tabakproduktrichtlinie, heißt es aus Berlin. „Es ist von größter Bedeutung, dass die verschiedenen Kategorien der Tabakprodukte weiterhin bestehen bleiben. Es gibt auch innerhalb der klassischen Tabakprodukte starke Unterschiede, die bei weiteren Regulierungen berücksichtigt werden müssen“, betont Micheal von Foerster, Hauptgeschäftsführer des VdR.

    Für neue Produkte sollten darüber hinaus neue Kategorien geschaffen werden. „Nur so könnten Marktverzerrungen zulasten klassischer Tabakprodukte, insbesondere der Nischenprodukte wie Schnupf- und Kautabak, vermieden werden“ erläutert von Foerster. „Die Tabakbranche sollte hier Hand in Hand arbeiten, denn nur mit gemeinsamen Anstrengungen könne das bestmögliche Ziel für die Produkte erreicht werden, appelliert er.

    Einhaltung von Menschen- und Umweltrechten
    Darüber hinaus stand das Gesetzgebungsverfahren zur EU-Taxonomie und dem Lieferkettengesetz der Europäischen Kommission auf der Agenda in Berlin. „Die Einhaltung von Menschen- und Umweltrechten sollte für jedes Unternehmen eine Selbstverständlichkeit sein“, so der Vorstandsvorsitzende Patrick Engels. „Das darf aber nicht dazu führen, dass der Mittelstand gerade in diesen schwierigen und kaum noch berechenbaren Zeiten zusätzlich mit überbordender Bürokratie und weiteren Kosten belastet wird“, gibt Engels abschließend zu bedenken. Denn gerade Planbarkeit ist für Unternehmen, insbesondere aber mittelständische Unternehmen, von größter Bedeutung.

    pi

  • Juul Labs gewinnt Zeit im Streit mit der FDA

    SAN FRANCISCO // Im Rechtsstreit mit der US-Regulierungsbehörde FDA (Food and Drug Administration), um das drohende Verbot seiner Produkte, hat Juul Labs Medienberichten zufolge einen Teilerfolg erzielt.

    Nachdem die FDA den Anbieter aufgefordert hat, seine Produkte aus dem stationären Handel in den USA zu entfernen, ist Juul in die Berufung gegangen und hat das Bundesgericht überzeugt, das Verbot während des Verfahrens auszusetzen. In der vergangenen Woche hat die FDA den Verkaufsstopp nach einer zweijährigen Prüfung angeordnet. Zur Begründung hieß es, dass Juul Labs versäumt hätte, Daten über „möglichen toxikologischen Gefahren“ und eine „mögliche Veränderung des Erbguts“ seiner Produkte zu liefern.

    Die FDA gehört mit rund 18.060 Mitarbeitern (Stand 2020) zu den mächtigsten zivilen Behörden weltweit. Jedes Medikament und jedes Lebensmittel, das in den US-Markt will, muss von ihr genehmigt werden.

    red