Schlagwort: Tabakerhitzer

  • Neue TPD dauert noch

    BRÜSSEL // Bereits seit langem erwarteten Politiker und Branchenvertreter, dass das Thema „Tabakproduktdirektive III (TPD 3)“ nicht so schnell auf die Agenda der Europapolitik rücken würde. Wenig überraschend kam daher nun aus Brüssel die Aussage, dass „das Thema Tabak eindeutig auf die Zeit nach den Wahlen im Juni verschoben“ werde, wie „Euractiv“ berichtet.

    Evaluierungsmaßnahmen laufen
    Ein Sprecher habe gegenüber dem Dienst erklärt, dass politische Entscheidungen in diesem Bereich von der kommenden EU-Kommission getroffen würden. Zurzeit laufen Evaluierungsmaßnahmen zur gültigen TPD 2. Dazu gehören auch Konsultationen der Öffentlichkeit und verschiedener Experten. Von der neuen Richtlinie erwarten Beobachter, dass insbesondere E-Zigaretten, Tabakerhitzer, aber auch tabakfreie Nikotin-Pouches stärker beziehungsweise erstmals reguliert werden. Bislang gelten für einige solcher Produkte nationale Vorschriften.

    So sind insbesondere Pouches und das Vorgängererzeugnis Snus in Deutschland nicht zugelassen, während vor allem in skandinavischen Ländern der Verkauf erlaubt ist. Diese Lücken könnten mit der TPD 3 geschlossen werden.

    red

  • JTI steigert Umsatz

    NEW YORK CITY // [link|https://www.jti.com/]Japan Tobacco International (JTI)[/link] hat im vergangenen Jahr über 531 Milliarden Zigaretten hergestellt und ausgeliefert und ist damit das einzige große Tabakunternehmen unter den drei größten Konzernen, das sein Volumen steigern konnte, berichtet „BNN Bloomberg”.

    Der Produzent hat sein Gesamtvolumen an Zigaretten im Jahr 2023 um 2,3 Prozent erhöht, teilte JTI in Genf vor kurzem mit.

    Rückgang von 1,3 Prozent
    Im Vergleich dazu hat [link|https://www.pmi.com/]Philip Morris International (PMI)[/link] im vergangenen Jahr rund 613 Milliarden Zigaretten ausgeliefert, was einem Rückgang von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. [link|https://www.bat.com/]British American Tobacco (BAT)[/link] hat im vergangenen Jahr rund 555 Milliarden Zigaretten hergestellt und ausgeliefert, was einem Rückgang von 8,2 Prozent gegenüber 2022 entspricht, schreibt der Nachrichtendienst.

    JTI hat später als die Mitbewerber Alternativen, die als risikoreduzierte Produkte bezeichnet werden wie den Tabakerhitzer Ploom und die „Nordic Spirit”-Nikotinbeutel, eingeführt.

    Rauchfreie Alternativen
    PMI erzielt bereits etwa ein Drittel seines Umsatzes mit rauchfreien Alternativen und will bis 2025 die 50-Prozent-Marke erreichen. Das Unternehmen gab in seinem jüngsten Jahresbericht an, dass der Nettoumsatz mit dem Iqos-Tabakerhitzer im vierten Quartal seine Zigarettenmarke Marlboro überholt habe.

    Japan Tobacco hat für 2024 einen Rückgang des Betriebsgewinns prognostiziert, während Ploom bis 2028 profitabel sein soll. Und BAT hat in seinen Jahresergebnissen bekannt gegeben, dass seine alternativen Produkte, zu denen Vuse (E-Zigaretten) und Velo (Nikotinbeutel) gehören, jetzt Geld verdienen.

    red

  • Philip Morris und BAT einig

    MAINZ // Die Tabakkonzerne BAT und Philip Morris International haben bestätigt, dass sie einen internationalen Vergleich getroffen haben, der alle laufenden Patentverletzungsstreitigkeiten zwischen den Parteien im Zusammenhang mit Tabakerhitzern und Dampfprodukten beendet.

    Künftige Klagen ausgeschlossen
    Der Vergleich beinhalte „nicht-monetäre Bestimmungen“, die alle laufenden weltweiten Patentverletzungsklagen beilegten und künftige Klagen gegen diese Produkte verhinderten. Damit könnten beide Unternehmen weiter Innovationen entwickeln und neue Produktvarianten einführen. BAT-Chef Tadeu Marroco sagte: „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt nach vorn für BAT und alle unsere Stakeholder.“

    pi

  • „Schauen wir uns die Beweise an, bevor wir Politik machen“

    SOUTHAMPTON // Martina Branconi von[link|https://www.bat.com/] British American Tobacco (BAT) [/link]treibt die Regulierungsstrategie für das Segment der neuartigen Erzeugnisse voran, um ein nachhaltiges Umfeld für die Produkte sicherzustellen. Sie sieht eindeutig eine Chance in dem Segment. DTZ hat mit Branconi über den Markt gesprochen.

    Frau Branconi, lassen Sie uns über rechtliche Rahmenbedingungen für risikoreduzierte Produkte sprechen. Allen voran sind da Nikotin-Pouches …
    Martina Branconi: Ein wichtiges Thema! Wobei unser Angebot an im Vergleich zum Rauchen risikoreduzierten Alternativen nicht nur Pouches, sondern auch E-Zigaretten – die bei weitem die größte Kategorie darstellen – und Tabakerhitzer umfasst.

    Die ja nicht nur Tabak erhitzen.
    Branconi: Stimmt, BAT-Erhitzer können auch aus Rooibos-Pflanzen hergestellte Sticks erhitzen.

    Aber kommen wir zurück zu den Pouches.
    Branconi: Damit sind wir bereits auf vielen Märkten vertreten. Und ich denke: Zu Recht, denn wenn wir als Industrie, aber auch als Politik und Gesellschaft den Tabakkonsum reduzieren wollen, müssen wir Rauchern geeignete Alternativen anbieten. Sicher: Es wird immer Menschen geben, die rauchen wollen. Aber wir können diejenigen ansprechen, die von der Zigarette weg wollen.

    Und das funktioniert auch mit Pouches? Schließlich ist das ja eine völlig andere Form des Konsums.
    Branconi: Ja, denn manche Raucher wollen vielleicht kein Gerät in der Hand halten, aber gleichzeitig Nikotin konsumieren. Für die Gruppe müssen wir Alternativen anbieten, damit sie ihren Tabakkonsum spürbar reduzieren können. Und Pouches sind eine der Alternativen.

    Aber im Moment sind sie in Deutschland nicht erlaubt.
    Branconi: Nein, und es gibt eine Reihe weiterer Märkte, die die Produkte nicht zulassen. Wir hoffen, dass Länder wie Deutschland und mittelfristig die Europäische Union die Tatsache anerkennen, dass die Erzeugnisse eine weitere risikoreduzierte Alternative für Raucher darstellen. Es wird noch eine Weile dauern, aber es gibt Beweise dafür, dass orale Produkte eine Rolle bei der Reduzierung des Tabakkonsums spielen, wie das Beispiel Schweden zeigt.

    Es drohen weitere Reglementierungen. Für welche Kategorien erwarten Sie neue Beschränkungen?
    Branconi: Tatsächlich steht die TPD 3 vor der Tür. Wir gehen davon aus, dass eine neue Richtlinie über Tabakerzeugnisse zwischen 2026 und dem Jahr 2027 kommen wird. Wir freuen uns, dass das Europäische Parlament das Konzept der „Risikoreduzierung“ in Bezug auf den Tabakkonsum inzwischen in einer Reihe von Fällen anerkennt. Wir hoffen, dass sich die Institutionen erneut mit den Beweisen für den Erfolg der neuen Warengruppen befassen werden.

    Das war bislang ein Schwachpunkt.
    Branconi: Richtig, aber Sie wissen, dass die zweite Richtlinie für Tabakerzeugnisse, die aktuelle, die Existenz von alternativen Produkten zu Zigaretten berücksichtigt, nämlich elektronische Zigaretten und neuartige Tabakerzeugnisse, bei denen es sich hauptsächlich um Tabakerhitzer handelt. Die derzeitige Richtlinie stammt aus dem Jahr 2016 – inzwischen gibt es viel mehr Belege für den Nutzen und die Wirksamkeit von im Vergleich zum Rauchen risikoreduzierten Alternativen. Wenn also Rauchen ein Problem ist, was bieten wir denjenigen, die nicht aufhören können, als Alternative?

    Aktuell bedroht auch das potenzielle Verbot von Aromen die Branche.
    Branconi: Nun, es ist erwiesen, dass Aromen ein wesentlicher Grund dafür sind, dass Raucher von Zigaretten wegkommen. Aromen sind deshalb ein wertvolles Element für alle risikoreduzierten Produkte, von Tabakerhitzern über E-Zigaretten bis hin zu Pouches. Dennoch hat die EU-Rechtsvorschriften zum Verbot von Aromastoffen in Tabakerhitzern erlassen. Die Rechtsvorschriften sind bereits in Kraft. Wir werden sehen, was passiert. Das ist absurd, wenn man bedenkt, dass bei der Wahl des Aromas an erster Stelle Fruchtgeschmäcker kamen, gefolgt von Menthol und Tabak. Dazu gibt es wissenschaftliche Studien. Also noch einmal: Schauen wir uns die Beweise an, bevor wir Politik machen.

    max

  • Konzept für guten Start in den Markt

    ALESSANDRIA / GENF // Anlässlich des Marktstarts des Tabakerhitzers „Ploom“ von [link|https://www.jti.com/]Japan Tobacco International (JTI)[/link] in der Schweiz eröffnete kürzlich in Genf auch der erste Flagship-Store, den die Ladenbauer der italienischen [link|https://www.teknadesign.it/de/]Firma Tekna Design[/link] entworfen und gebaut haben.

    Neuer JTI-Tabakerhitzer und gut sortiertes Warenangebot
    Neben dem neuen JTI-Tabakerhitzer bietet das Geschäft auch ein gut sortiertes Warenangebot. „Insgesamt ein interessantes, umfassendes Konzept“, teilen die Ladenbauer aus Alessandria mit, die neben dem neuen Vorzeigegeschäft noch über 60 Tabakwarenläden mit speziellen Ploom-Portalen ausgestattet haben, in denen das Produkt attraktiv präsentiert wird. „Dadurch ist der Marktstart von Ploom äußerst erfolgreich angelaufen“, heißt es bei Tekna Design. Die international tätige Firma arbeitet auch mit anderen Tabakkonzernen zusammen, so mit Imperial Brands, für die in Italien unter der Tabakerhitzermarke „Pulze“ entsprechende Flagship-Stores entstehen.

    Tekna-Design mit zertifiziertem professionellen Service
    Die Ladenbauer von Tekna Design, Spezialisten für professionell entwickelte Tabak- und Convenience-Shops, kümmern sich vollständig um den Umsetzungsprozess. Vom Design über die Beratung bis zur individuellen Lösung wird jeweils alles aus einer Hand kreiert, produziert und vor Ort im Laden installiert. „Den verlässlichen, auf Vertrauen basierenden und effizienten Prozess schätzen unsere Kunden“, heißt es, und weiter: „Für diese und andere Tabakshop-Projekte in Europa lautet unsere Devise: ‚Nachhaltigkeit und exzellente Qualität, kombiniert mit zertifiziertem, professionellem Service‘.“

    kh

  • E-Zigaretten: 4 neue Trends

    DORTMUND // Einen echten Umschwung erlebt derzeit die E-Zigarettenbranche. Während bis vor kurzem noch die sogenannten Disposables das Maß aller Dinge waren, denken die Hersteller jetzt um …

    600 Puffs und dann ist Schluss?! Die Regel für Einweg-E-Zigaretten gilt zwar weiter, doch haben die Produzenten und Importeure sich an die zunehmende Besorgnis in Bevölkerung und Politik angepasst und nehmen die ökologischen Bedenken ernst.

    Neue Geräte und umweltfreundliche Handhabung
    [bul]Trend 1: Die Hersteller erweitern die Geräte, bauen aufladbare Akkus ein und setzen verstärkt auf Kapselsysteme, bei denen die aromatisierten Liquids in kleinen Kartuschen in die Akkuträger eingesetzt werden. Damit ist die Umweltbelastung durch Einweg-E-Zigaretten deutlich niedriger. Bestes Beispiel: Elfbar, einst Vorreiter bei Disposables.
    [bul]Trend 2: Immer mehr – bislang vor allem – kleinere Firmen setzen in der Produktion auf umweltfreund‧liche Materialien. Dabei achten die Hersteller besonders darauf, dass die einzelnen Stoffe recyclebar sind. Wichtig: Nach Angaben der meisten Produzenten steigt der Kleinverkaufspreis höchstens geringfügig.
    [bul]Trend 3: Während Disposables bislang weitgehend verkapselt und verklebt sind, gehen die Produzenten mittlerweile dazu über, gesteckte Systeme anzubieten. Firmen wie Ands oder Flonq haben E-Zigaretten im Angebot, die jeder Konsument nach Gebrauch in wenigen Sekunden in ihre Einzelteile zerlegen und anschließend in die entsprechenden Sammelbehälter entsorgen kann.
    [bul]Trend 4: Schon länger im Gespräch, aber noch nicht umgesetzt sind Pfandsysteme, bei denen der Nutzer eine bestimmte Anzahl an verbrauchten Einweggeräten einer Marke sammelt und in einem Briefumschlag an den Hersteller schickt. Der erstattet ihm dann einen Betrag und nutzt die verwertbaren Teile für den Bau neuer Geräte.

    Unverändert haben die Anbieter vor allem süße Fruchtaromen im Produktprogramm, das die Konsumenten zudem durch auffällige bunte Farben anspricht. Die Kritik, dadurch würden vor allem junge Menschen angesprochen, erscheint in dem Zusammenhang nicht ungerechtfertigt. Unterm Strich jedoch dürften die Stunden der Einweg-E-Zigaretten dem Ende entgegen gehen.

    Keine E-Zigaretten, aber von Laien häufig unter diese Kategorie gezählt: die Tabakerhitzer. Hier hat unvermindert Philip Morris mit Iqos die Nase vorn. BAT punktete auf der Inter‧Tabac mit der Neuheit „Veo“ (siehe Seite 8) für Glo. Daneben gibt es eine wachsende Zahl an Konkurrenz-Produkten, die in Details verbessert wurden – zum Beispiel die Zeles von Tryaki, die abwaschbar und deshalb besonders hygienisch ist. Die Software, also Sticks, ist häufig mit denen für Iqos oder Glo austauschbar – eine ökonomisch sinnvolle Vorgehensweise.

    max

  • Verbot von Aromen in Tabaksticks

    BERLIN // Vor kurzem hat der Bundestag das Dritte Änderungsgesetz zum Tabakerzeugnisgesetz beschlossen. Das Umsetzen einer EU-Richtlinie beinhaltet weitreichende Einschränkungen für Tabak, der in entsprechenden Geräten erhitzt wird.

    Unter anderem sind zukünftig Aromen in Tabaksticks für Tabakerhitzer verboten. Entgegen einigen Falschmeldungen, unter anderem bei der „Tagesschau“, sind damit nicht die Aromen der Liquids für E-Zigaretten gemeint.

    Konzept der Schadensminderung
    „Obwohl wir als [link|https://vd-eh.de]Verband des E-Zigarettenhandels[/link] nicht direkt von der Gesetzesverschärfung betroffen sind, beobachten wir mit Sorge, dass hier ein erwiesenermaßen weniger schädliches Produkt mit Tabakzigaretten in einen Topf geworfen wird. Das widerspricht dem Konzept der Schadensminderung und ist kontraproduktiv für die öffentliche Gesundheit“, kommentiert VdeH-Geschäftsführer Oliver Pohland das neue Gesetz und ergänzt: „Das zeigt uns, dass auch die E-Zigarette vor solchen politischen Fehlentscheidungen nicht geschützt ist und ein Einschränken der Aromenvielfalt bei E-Zigaretten droht.

    Eine solche Maßnahme des Gesetzgebers bei E-Zigaretten würde höchstwahrscheinlich die gesamte Branche vernichten und Millionen von E-Zigaretten-Dampfern wieder zurück zur Tabakzigarette oder in die Illegalität drängen, meint Pohland.

    Der VdeH widerspricht auch klar den Äußerungen von Renate Künast MdB (Bündnis 90/Die Grünen), die im Zusammenhang mit der Gesetzesänderung weitere Verbote für E-Zigaretten forderte und das Konzept der Schadensminderung , der sogenannten „Harm Reduction“, als Marketingstrategie der Tabakindustrie bezeichnete. Länder wie Großbritannien, Schweden, Kanada oder Neuseeland hätten gezeigt, dass die Harm Reduction ein wissenschaftlich fundiertes Konzept zum effektiven Senken der Raucherzahlen sei und keinesfalls eine Erfindung der Industrie.

    fnf

  • „Bundesregierung muss Konzept der Risikoreduzierung endlich ernst nehmen“

    BERLIN // Der [link|https://www.bvte.de/de/]Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)[/link] kritisiert das Verbot charakteristischer Aromen für erhitzten Tabak. Vor kurzem hat der Bundestag das Dritte Änderungsgesetz zum Tabakerzeugnisgesetz mit weitreichenden Einschränkungen für erhitzten Tabak beschlossen.

    „Die gravierende Gesetzesverschärfung für Tabakerhitzer ist ein erheblicher Rückschlag für das Konzept der Risikoreduzierung beim Genuss von Nikotinprodukten. Wenn Tabak nicht mehr bei 800 bis 900 Grad Celsius verbrannt, sondern nur noch bis zu 300 Grad Celsius erwärmt wird, können kanzerogene Schadstoffe, die nur bei Verbrennungsprozessen entstehen, von vornherein vermieden werden.

    Aromen in Tabakerhitzersticks
    Aromen in Tabakerhitzersticks sind sehr beliebt und leisten einen großen Beitrag beim Umstieg auf potenziell risikoreduzierte Tabakerzeugnisse. Ausgerechnet diese Produkte werden nun vom Gesetzgeber mit Zigaretten in einen Topf geworfen“, kritisierte der Hauptgeschäftsführer des BVTE Jan Mücke in Berlin. Tabakerhitzer gewinnen zunehmend Akzeptanz bei Rauchern als potenziell risikoreduzierte Alternative zur Zigarette. Sie werden fast ausschließlich von ehemaligen Rauchern genutzt und sind deutlich weniger schädlich als konventionelle Zigaretten. Ihr Marktanteil liegt bei nunmehr fast 4 Prozent am Gesamttabakmarkt in Deutschland.

    „Mit dieser Regelung erweist der Gesetzgeber dem in der Suchtbekämpfung bewährten Prinzip der Risikoreduzierung einen Bärendienst“, kritisierte Mücke weiter. „Besonders fatal ist die Nichtanwendung dieses Prinzips bei der Regulierung für die tabakfreien Nikotinbeutel. Es ist unbestritten, dass Nikotinpouches die am wenigsten schädliche Option für den Genuss von Nikotin sind. Die Bundesregierung muss Tobacco Harm Reduction endlich ernst nehmen“, empfahl er. Das Bundesinstitut für Risikobewertung BfR als Fachbehörde, die das Bundeslandwirtschaftsministerium wissenschaftlich berät, hatte im Oktober 2022 in einer Risikobewertung eine Regulierung von Nikotinpouches im Tabakerzeugnisgesetz empfohlen.

    Absenkung der Raucherquote
    Die Verbraucherschutzministerkonferenz hatte bereits im Mai 2021 eine Regulierung im Tabakrecht gefordert. Wie erfolgreich dieser Weg sein kann, zeigt das Beispiel Schweden, über das zuletzt umfassend medial berichtet wurde: Die Absenkung der Raucherquote in der schwedischen Bevölkerung auf fünf Prozent ist im Wesentlichen auf den Umstieg ehemaliger Raucher auf rauchfreie Alternativprodukte zurückzuführen. In Deutschland sind tabakfreie Nikotinbeutel weiterhin nicht zugelassen und werden gegenwärtig von Verbrauchern ohne jede Marktüberwachung und ohne einen effektiven Kinder- und Jugendschutz über den Versandhandel aus dem Ausland bezogen.


    pi

  • Verbot von Aroma-Tabak für Tabakerhitzer beschlossen

    BERLIN // Mit breiter Mehrheit hat der Bundestag am Donnerstag, 22. Juni 2023, den Entwurf der Bundesregierung für ein drittes Gesetz zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes (20/6314) in der vom Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft geänderten Fassung (20/7234) gebilligt.

    Für das Gesetz zum Verbot von Aroma-Tabak in Vanille, Schokolade oder anderen Geschmacksrichtungen für Tabakerhitzer stimmten SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die Linke. Die AfD enthielt sich ihrer Stimme.

    Gesetzentwurf der Bundesregierung
    Bislang galt das Verbot von Tabakerzeugnissen mit Aromastoffen nur für Zigaretten und Drehtabak. E-Zigaretten sollen von dem neuen Verbot aber nicht betroffen sein.
    Mit der Gesetzesänderung soll auch eine EU-Richtlinie in deutsches Recht umgesetzt werden, die am 23. Oktober 2023 in Kraft tritt. Neben dem Verbot „des Inverkehrbringens von erhitzten Tabakerzeugnissen mit charakteristischem Aroma“ müssen die Hersteller auch „Text-Bild-Warnhinweise“ und „Informationsbotschaften“ auf den Verpackungen anbringen, heißt es in dem Gesetz. Hintergrund sei, dass aromatisierte Tabakerzeugnisse häufig als Einstieg zum Konsum von Tabakprodukten führten. Zudem enthielten Tabakerhitzer giftige Stoffe und gefährdeten die Gesundheit.

    hib

  • Branche trifft sich zum Dialog

    RÖSRATH // Sie waren zahlreich zum [link|https://www.tabakwelt.de/]BTWE[/link]-Branchendialog, der vor kurzem in Rösrath stattfand, erschienen: Vertreter von Handel, Industrie und Verbänden. Als Gastredner gab dieses Jahr Gregor Gysi kritische und amüsante Anmerkungen zu Wirtschaft und Politik.

    Deutschland-Start Ploom für 2024
    BTWE-Präsident Torsten Löffler und BTWE-Geschäftsführer Steffen Kahnt begrüßten die Gäste. Zu Beginn erläuterten Bernd Lutter, Market Manager Germany bei Reemtsma und Andreas Thoma, Commercial Director Deutschland bei BAT Deutschland, mit dem Konzept „Pay 4 Performance” was die Industrie künftig vom Handel erwartet. Danach kündigte Heike Maria Lau, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei JTI Germany, den deutschen Marktstart des Tabakerhitzers Ploom für 2024 an, um dann gemeinsam mit Anne-Kathrin Freund-Koch (Head of Indirect Retail bei Philip Morris Deutschland) und Jörg Zangen (Director Sales bei Philip Morris Deutschland) der Frage nachzugehen, wo Tabakerhitzer, Pouches & Co. heute im Markt stehen.

    Wann die „Haschwelle” kommt, wollte Steffen Kahnt von Benjamin Patock, Fachbereichskoordinator beim Branchenverband Cannabiswirtschaft wissen. Im Dialog brachten sie ihre Zuhörer auf den (bisher) aktuellen Stand der Cannabis-Legalisierung.

    Wie der nächste „Angriff aus Brüssel” aussieht, erläuterte Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE). Er mahnte das Auditorium zur Wachsamkeit gegenüber den politischen Regulierern an.

    Zum Abschluss forderte Gregor Gysi mit seinem launigen und augenzwinkernden Vortrag „Wie weiter?” das Publikum zum Nachdenken über Deutschland auf.

    Wahl des Präsidiums
    Die Wahl eines neuen Präsidiums wurde dieses Jahr im Anschluss an den Branchendialog durchgeführt. Dieses Jahr mit einer neuen Besetzung: Demnach ist neben Torsten Löffler (Präsident), Hieronymus Joußen (1. Vizepräsident) und Johannes Lomberg (2. Vizepräsident), Johannes von Bötticher als Schatzmeister neu im BTWE-Spitzengremium vertreten. Er folgt auf Martin Jonas, der sein Amt zur Verfügung gestellt hat.

    Einen ausführlichen Bericht zum BTWE-Branchendialog lesen Sie in der DTZ 25/23.

    kes