Schlagwort: Steuererhöhung

  • Zigaretten- und Feinschnittmarkt mit sehr stabilen Auslieferungen

    MAINZ (DTZ/fok). Der Tabakwarenmarkt scheint die Steuererhöhungen zu Jahresbeginn relativ gut verkraftet zu haben.

    So wurden im Monat Mai 2012 insgesamt 7,590 Mrd. Fabrikzigaretten (vorläufige Schätzung) an den deutschen Handel geliefert. Das waren zwar 1,0 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Allerdings lag der Absatz von Markenzigaretten mit 6,797 Mrd. Stück leicht um 0,8 Prozent besser als im Vergleichsmonat, während die Auslieferungen von Handelsbilligzigaretten mit ca. 793 Mio. Stück doch deutlich um 13,6 Prozent zurückgegangen waren. Hauptgrund dürfte dabei allerdings gewesen sein, dass im Mai der Vorjahres sehr hohe Auslieferungszahlen bei Handelsmarken zu verzeichnen waren.

    Ein ähnlicher Trend wie im Mai zeigt sich auch für den bisher aufgelaufenen Zeitraum Januar bis Mai 2012: Die Gesamtauslieferungen an Fabrikzigaretten waren kumuliert mit 34,199 Mrd. Stück leicht um 0,6 Prozent rückläufig. Bei Markenzigaretten gab es jedoch einen Minizuwachs von 0,1 Prozent auf 30,160 Mrd. Stück, während die Handelsmarken mit ca. 4,040 Mrd. Stück um 5,7 Prozent niedrigere Auslieferungen verzeichneten. Zu berücksichtigen ist, dass ein Teil der Veränderungen auch durch technische Effekte rund um die Steuererhöhung bedingt sind.

    Fast parallel zur Fabrikzigarette entwickelte sich der Feinschnitt. Hier lag das Auslieferungsvolumen im Mai insgesamt bei 2 327 Tonnen (plus 0,9 Prozent). Davon waren 1 213 Tonnen (minus 8,7 Prozent) klassischer Feinschnitt. Ebenfalls rückläufig war der Absatz von schnittoptimierten Tabaken mit 530 Tonnen, was 13,4 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres war. Volumentabake erzielten mit 584 Tonnen jedoch ein kräftiges Auslieferungswachstum von 59,6 Prozent.

    Kumuliert für die ersten fünf Monate 2012 lag das Auslieferungsvolumen an Feinschnitt im deutschen Markt bei 10 903 Tonnen und damit um 1,2 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch in diesem Zeitraum reduzierte sich das abgesetzte Volumen an klassischem Feinschnitt, und zwar um minus 5,5 Prozent auf 5 737 Tonnen. Die Auslieferungen an schnittoptimierten Tabak gingen sogar um 15,0 Prozent auf 2  596 Tonnen zurück. Gleichzeitig stieg aber der Absatz von Volumentabak um 56,0 Prozent auf 2 569 Tonnen.

    Beim Feinschnitt lag der Anteil der Handelsmarken an den Auslieferungen in den ersten fünf Monaten 2012 bei ca. 28 Prozent, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch ca. 32 Prozent gewesen.

    Relativ ruhig verlief die Entwicklung bei den Ecocigarillos: Im Mai 2012 lagen deren Auslieferungen bei 266 Mio. Stück (plus 0,8 Prozent), im Fünf-Monats-Zeitraum waren es 1,087 Mrd. Stück (minus 8,5 Prozent).

    (DTZ 23/12)

  • Auch bei Tabaksteuereinnahmen ging es im April wieder bergauf

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Nach vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen konnte der Fiskus im April 2012 insgesamt 1,222 Mrd. Euro netto an Tabaksteuer vereinnahmen.

    Das waren 4,6 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Mehreinnahmen wurde bei allen Tabaksteuerobjekten erzielt. Kumuliert für die ersten vier Monate 2012 beziffern sich die Tabaksteuereinnahmen dennoch nur auf 3,524 Mrd. Euro; das sind 13,3 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ursache ist vor allem die Tabaksteuererhöhung zum 1. Januar 2012, die u.a. zur zeitlichen Vorverlagerung von Einnahmen ins Jahr 2011 geführt hatte.

    Beim Steuerzeichenbezug brachte der April 2012 unterschiedliche Entwicklungen für die verschiedenen Tabaksteuerobjekte. Bei der Zigarette wurden Banderolen für 6,708 Mrd. Stück Zigaretten bezogen; das waren 6,0 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Aufgrund der steuerinduzierten Preisanhebungen war der Kleinverkaufswert der bezogenen Zigaretten-Steuerzeichen mit 1,641 Mrd. Euro allerdings nur um 0,9 Prozent rückläufig.

    Beim Feinschnitt wurden im April 2012 Steuerzeichen für insgesamt 2 186,1 Tonnen (plus 7,6 Prozent) im Kleinverkaufswert von 269,6 Mio. Euro (plus 26,2 Prozent) bezogen. Hier bezifferte sich das versteuerte Volumen der ersten vier Monate 2012 auf 7 829,8 Tonnen (minus 19,8 Prozent) im Kleinverkaufswert von 956,1 Mio Euro (minus 5,2 Prozent).

    (DTZ 22/12)

  • Japan Tobacco Inc. steigert Gewinn im dritten Quartal

    TOKIO (DTZ/red). Japan Tobacco Inc. hat im dritten Geschäftsquartal, das am 31. Dezember 2011 endet, seinen Gewinn um 67 Prozent steigern können.

    Der drittgrößte Zigarettenhersteller weltweit hat demnach seinen Nettogewinn auf 64,5 Mrd. Yen (rd. 640 Mio. Euro) gegenüber 38,6 Mrd. Yen (rd. 383 Mio. Euro) im vergleichbaren Vorjahreszeitraum steigern können.

    Dabei musste der nationale Zigarettenmarkt im vergangenen Jahr nicht nur eine Steuererhöhung, sondern auch die Nachwirkungen des Erdbebens bei Fukushima verkraften.

    Der Umsatz wuchs im Berichtszeitraum um 23 Prozent auf 669,6 Mrd. Yen (rd. 6,7 Mrd. Euro). Der operative Gewinn kletterte um 73 Prozent auf 116,8 Mrd. Yen (rd. 1,2 Mrd. Euro), heißt es weiter.

    Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einem Nettogewinn von 189 Mrd. Yen (rd. 1,9 Mrd. Euro) gegenüber 161 Mrd. Yen (rd. 1,67 Mrd. Euro) und einem operativen Gewinn von 365 Mrd. Yen (rd. 3,6 Mrd. Euro) gegenüber 329 Mrd. Yen rd. 3,3 Mrd. Euro) im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

    (DTZ 06/12)

  • Finanzlöcher hier und Wunsch nach Planbarkeit dort

    BERLIN (DTZ/fok). Gebranntes Kind scheut das Feuer: Der Tabaksteuermarathon mit fünf massiven Steuererhöhungen in kurzer Folge Anfang bis Mitte dieses Jahrzehnts führte zu ernüchternden Ergebnissen für den Fiskus, die Tabakwarenhersteller, den Handel und last but not least für die Verbraucher. Rasanter Anstieg von Schmuggel und privaten Grenzeinkäufen sowie der Umstieg vieler Verbraucher auf preisgünstigere Alternativprodukte sind seither die Folge.

    Die Tabaksteuereinnahmen stagnieren, gingen zeitweise sogar zurück. Die Marktverwerfungen verlagern den Wettbewerb einseitig auf den Preis, durch die Margensenkungen kommen immer mehr Handelsunternehmen in Existenznöte. Vermisst wurden und werden vor allem bessere Rechtssicherheit und längerfristige Planbarkeit als notwendige Voraussetzung für arbeitsplatzsichernde Investitionen ebenso wie für stabile Staatseinnahmen.

    Moderate Erhöhungen in kleinen SchrittenBei Ausbruch der Finanzkrise wuchs bei Tabakwarenherstellern und -handel die Sorge, dass das misslungene Steuerkonzept der Jahre 2002 bis 2005 eine Neuauflage erlebt. Es wurden deshalb im Rahmen der Umsetzung der EU-Tabaksteuerrichtlinie sowohl Änderungen der Steuerstruktur als auch moderate Erhöhungen der Steuersätze in mehreren kleinen Schritten diskutiert.

    Dies würde einerseits die fiskalische Ergiebigkeit der Tabaksteuer und gesundheitspolitische Ziele fördern und dem Markt andererseits mittelfristig überschaubare steuerliche Rahmenbedingungen schaffen, die weitere Marktverwerfungen verhindern könnten. Bei den Gesprächen mit den zuständigen Stellen des Bundesfinanzministeriums haben die Verbände der Tabakwirtschaft deutlich gemacht hat, dass sie moderate Steuerschritte und Veränderungen der Steuerstruktur mittragen können.

    Kosten gegenfinanzierenDie Politik hat diese Thematik in der Zwischenzeit aufgegriffen, stehen doch diverse steuerpolitische Vorschläge zur Diskussion, die Mittel zur Finanzierung benötigen. Den Beginn machte, wie bereits berichtet, Anfang September der CDU-Mittelstandspolitiker Christian Freiherr von Stetten mit der Idee, Kosten für Maßnahmen zur Steuervereinfachung durch Mehreinnahmen aus der Tabaksteuer gegenzufinanzieren. Dabei nannte er jährliche Anhebungen der Tabaksteuer auf Zigaretten von 0,22 Cent pro Stück für den Zeitraum 2011 bis 2015.

    Ende letzter Woche haben nun Unions-Politiker erneut eine moderate Tabaksteuererhöhung ins Gespräch gebracht, diesmal mit dem Vorschlag, die auf insgesamt rund eine Mrd. Euro veranschlagten Mehreinnahmen zur Abmilderung der Einschnitte bei den Ökosteuer-Privilegien der Industrie zu verwenden.

    Während der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU, Michael Fuchs, sich gegenüber der Presse überzeugt zeigte, dass eine Tabaksteuererhöhung kommen wird, und dafür plädierte, dass Mehreinnahmen für die Steuervereinfachung genutzt werden sollen, reagieren einige Finanzpolitiker der CDU und die FDP eher ablehnend.

    „Für solche Schritte nicht der rechte Zeitpunkt“So äußerte der finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Leo Dautzenberg, die Auffassung, für solche Schritte sei derzeit nicht der rechte Zeitpunkt. Und der finanzpolitische Sprecher der FDP, Volker Wissing, verwies auf den Koalitionsbeschluss, zur Haushaltssanierung Ausgaben zu kürzen und Subventionen abzubauen; Steuererhöhungen gehörten nicht dazu.

    Die politische Gemengelage ist also schwer einzuschätzen und eine definitive Entscheidung über Veränderungen bei der Tabaksteuer wohl erst im Zug der weiteren Haushaltsberatungen zu erwarten. Hierbei sollte nach Auffassung von Experten auch das Thema Mindeststeuer nicht außer acht gelassen werden, um bei der künftigen Gestaltung der Tabaksteuer nicht unangenehme Überraschungen zu erleben.

    (DTZ 40/10)

  • Erhöhung der Tabaksteuer vom Tisch

    BERLIN (DTZ/pnf). In der Beratung der Bundesministerien über die Vorschläge der Drogenbeauftragten Sabine Bätzing für ein Nationales Aktionsprogramm zur Alkohol-und Tabakprävention zeichnet sich eine Konzentration auf Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen ab. Massive Eingriffe lehnen die Ministerien weitgehend ab, meldete das „Hamburger Abendblatt“.

    Ministerien bremsen Bätzing-Pläne
    So sind die Forderungen nach einer Erhöhung der Steuern auf Alkoholika und Tabakwaren zunächst vom Tisch, weil die Sorge besteht, dass solche Schritte den Schmuggel weiter anheizen. Eine Studie soll in den nächsten zwei Jahren die Folgen solcher Steuererhöhungen klären. Auch bezüglich Bildwarnhinweisen auf Alkoholika und Tabakverpackungen will man Ergebnisse aus dem Nachbarland Frankreich, wo diese bereits eingeführt wurden, abwarten.

    Die von Frau Bätzing geforderte Senkung der Promillegrenze hatte schon Bundesverkehrsminister Tiefensee abgewiesen. Er setzt auf höhere Bußgelder. Ablehnung erntete sie auch mit ihrer Forderung nach weiteren Werberestriktionen für Tabakprodukte und Alkoholika.

    Das „Abendblatt“ zitierte die CDU-Verbraucherschutzexpertin Julia Klöckner mit den Worten: „Werbeverbote lösen das Missbrauchproblem genauso wenig wie Piktogramme auf Weinflachen. Wir brauchen striktere Kontrollen, damit Alkohol und Tabak gar nicht erst in die Hände von Minderjährigen gelangen.“

    Und FDP-Generalsekretär Dirk Niebel sagte: „Werbeverbote kosten nicht nur Arbeitsplätze, sondern schaden auch der Wirtschaft und bevormunden die Verbraucher, ohne dem Drogenmissbrauch Einhalt zu gebieten. Deswegen war es notwendig, dass Frau Bätzing mit ihrer Verbieteritis so frühzeitig gescheitert ist.“

    (DTZ 08/09)