Wöchentliche Frauenzeitschriften sind laut IVW-Zahlen große Verlierer
IVW III/2008
[pic|109|l|||Die verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften ist gegenüber dem Vorquartal zwar gestiegen, die Gesamtverkäufe sind aber dennoch niedriger als die des Vorjahres.|||]
BERLIN (DTZ/kh). Natur kommt an, so scheint es, denn die Zeitschrift „Landlust“ gehört einmal mehr zu den Gewinnern der IVW-Auflagenerhebung des 3. Quartals 2008. Auch die Titel „TV Digital“ und „Galore“ jubilieren. Weiterhin sinkende Auflagen muss dagegen das Segment der Frauenzeitschriften hinnehmen. Vor allem die Wöchentlichen verlieren hier.
Gegenüber dem 2. Quartal 2008 ist die durchschnittlich pro Ausgabe verkaufte Gesamtauflage der Publikumszeitschriften im zurückliegenden Vierteljahr um rund 1,79 Millionen Exemplare auf nunmehr insgesamt 117,94 Millionen Stück gestiegen. Das deutliche Auflagenplus geht auf ein gutes Dutzend der IVW neu angeschlossener Titel zurück, die im zurückliegenden Quartal Verkaufsauflagen von jeweils über 100 000 Exemplaren erzielten. Gegenüber dem Vorjahr sind die Gesamtverkäufe der Publikumspresse jedoch um 2,09 Millionen Exemplare gesunken, teilt die IVW mit.
„Galore“ im Höhenflug Der erfolgreiche Aufsteiger „Landlust“ aus dem Landwirtschaftsverlag Münster kann sich auch in diesem Quartal mit einer Auflagensteigerung um 87,5 Prozent auf sage und schreibe 377 952 Exemplare wieder als Gewinner fühlen. Das ist eine satte Steigerung um 176391 Exemplare im hart umkämpften Markt der Publikumszeitschriften.
Ebenfalls weiterhin im Höhenflug befindet sich die Auflage des Lifestylemagazins „Galore“ aus dem Dortmunder Dialog Verlag mit einem Plus von 139 Prozent gegenüber dem 3. Quartal 2007. Der Titel konnte sich damit um 42586 Exemplare auf eine verkaufte Auflage von insgesamt 73 231 Exemplare steigern. In absoluten Zahlen ist mit „TV Digital“ ein Springer-Titel der große Gewinner: Das Programmie schaffte ein Plus von 218 807 Exemplaren – zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Auflage von „TV Movie“ aus der Bauer Verlagsgruppe sank um 7,7 Prozent (137 236 Exemplare) auf eine verkaufte Auflage von nun insgesamt 1 648 829 Exemplaren.
Das Segment der wöchentlichen Frauenzeitschriften verliert insgesamt 1 073 077 Exemplare (minus 9,0 Prozent) und liegt nun noch bei 10 908 111 Exemplaren. Allein Springers „Bild der Frau“ verliert dabei 106 584 Exemplare (insgesamt 991 982 Exemplare) und unterschreitet damit die Millionenmarke.
Die 14täglichen Frauenzeitschriften verlieren 64 061 Exemplare (minus 2,8 Prozent) und liegen nun insgesamt bei 2 202 242 Exemplaren verkaufte Auflage. 189 075 Exemplare weniger (minus 3,3 Prozent) heißt es bei den monatlichen Frauenzeitschriften. „Chica“ vom Egmont Ehapa Verlag darf sich über ein Plus von 52,9 Prozent (59 378 Exemplare, insgesamt 171 728 Exemplare) freuen. Ein Minus von 23,4 Prozent erlebt dagegen „Joy“ von Marquard Media (minus 119 171 Exemplare, insgesamt 389 964 Exemplare).
Siegeszug beendet
Bei den aktuellen Zeitschriften und Magazinen gewinnen „Vanity Fair“ (plus 26 Prozent auf 217 139 Exemplare), „Neon“ (plus 10,1 Prozent auf 232 931) und „Park Avenue“, beide von Gruner Jahr, (plus 13,8 Prozent auf 102 534).
Die jungen People-Zeitschriften „In“ von Klambt und „Intouch“ von Bauer setzen ihren Siegeszug nicht fort: Beide müssen leichte Verluste hinnehmen. Neuzugang „OK!“ ist vielleicht mitverantwortlich dafür: Der Titel schafft zum IVW-Einstand 178 291 verkaufte Exemplare.
Flaggschiffe verlieren an Fahrt
Auch die Flaggschiffe der deutschen Publikumspresse haben bei der aktuellen IVW-Auflagenerhebung weiter an Fahrt verloren. „Der Spiegel“ vom gleichnamigen Verlag verliert 22 752 Exemplare (minus 2,1 Prozent) zum Vorjahr und liegt nun bei insgesamt 1 056 229 Exemplaren. Gruner Jahrs Titel „Stern“ verliert 20 484 Exemplare (minus 2,0 Prozent) und landet bei insgesamt 987 240 verkauften Exemplaren. Nur Burdas „Focus“ sicherte sich ein Plus von 59 771 Exemplaren (plus 8,2 Prozent) und zählt nun insgesamt eine verkaufte Auflage von 787 873 Exemplaren. Der Zuwachs resultiert nach Angaben des Mediendienstes Kress aus gestiegenen Bordverkäufen und aus einem Abozuwachs durch Kooperationen mit Unternehmen wie United Internet.
Elternzeitschriften verlieren
Ein kurzer Blick auf die übrigen Segmente: Das Segment der Elternzeitschrift verliert weiter und rutscht noch einmal um 3,7 Prozent (minus 63 627 Exemplare) auf 1 668 395 Exemplare ab. Der Bereich der Jugendzeitschriften erfährt erstmals wieder ein Plus und zwar um 288 077 Exemplare (plus 9,6 Prozent) auf insgesamt 3 284 888 Exemplare. Das Segment der Kinderzeitschriften konnte mit einem Plus von 7,8 Prozent zwar nicht mehr soviel zulegen wie im Vorquartal (plus 11 Prozent), konnte jedoch wieder um 175 910 auf insgesamt 2 428 040 Exemplare zulegen.
Die Wohn- und Gartenzeitschriften konnten auch Dank der guten Zahlen von „Landlust“ um 0,4 Prozent auf insgesamt 5 460 798 Exemplare erhöhen. Im 2. Quartal 2008 verzeichnete das Segment noch ein Minus von 0,7 Prozent. Die Esszeitschriften verloren 6,8 Prozent und liegen nun bei 1 966 389 Exemplaren und die Lifestylemagazine konnten nicht zuletzt auch wegen „Galore“ um 5,7 Prozent (125 512 Exemplare) auf 2 324 174 Exemplare erhöhen. Das Segment der Motorpresse machte leichte Verluste (minus 1,8 Prozent), ebenso die Sportzeitschriften (minus 4,7 Prozent), Wissensmagazine (minus 3,5 Prozent) und Naturzeitschriften (minus 8,6 Prozent).
(DTZ 43/08)