Schlagwort: Pfeifentabak

  • Tabaksteuer: Schwacher April

    BERLIN // Der April war in Sachen Tabaksteuer kein besonders guter Monat für den Staat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Einnahmen um 10,7 Prozent auf knapp 1,462 Milliarden Euro (2020: gut 1,637 Milliarden Euro).

    Minus bei Zigaretten
    Der Rückgang wurde vor allem durch ein massives Minus bei Zigaretten (Rückgang um 12,5 Prozent) verursacht. Demgegenüber stand ein Plus von 10,1 Prozent auf 7,4 Millionen Euro bei Zigarren und Zigarillos sowie ein Zuwachs von 30,0 Prozent auf 22,4 Millionen Euro bei Pfeifentabak, wobei Tabak für Tabakerhitzer und Wasserpfeifentabak enthalten sind.


    Steuerzeichen

    Der Bezug von Steuerzeichen lässt auch für den Mai nicht allzu viel erwarten. Die Hersteller orderten (netto) Marken für gut 1,246 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vormonat waren das 14,4 Prozent weniger, gegenüber dem Vorjahresmonat nahm der Betrag um 5,1 Prozent zu.

    Offenbar haben einige Unternehmen den April zu optimistisch eingeschätzt. Im März nämlich lag der Netto-Bezug von Steuerzeichen bei Zigaretten um 74,8 Prozent höher als im Februar, bei Feinschnitt waren es 61,2 Prozent. Diese zu positive Erwartung wurde jetzt korrigiert.

    pi

  • Klares Plus für den Fiskus

    WIESBADEN // Um insgesamt 7,0 Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro sind die Einnahmen des Bundes aus der Tabaksteuer im ersten Quartal des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Zu Ende März 2020 hatten die Erlöse noch bei 2,4 Milliarden Euro gelegen. Das zeigt die aktuelle Tabaksteuerstatistik.


    Kategorie Pfeifentabak

    Besonders stark nahmen dabei die Einnahmen aus der Kategorie Pfeifentabak (inklusive Wasserpfeifentabak) zu: Hier stiegen die Beträge um 29,3 Prozent. In absoluten Zahlen fiel das Plus bei Zigaretten (7,1 Prozent) und bei Feinschnitt (3,9 Prozent) am höchsten aus, wobei der März gerade bei Zigaretten (-8,0 Prozent) schwächer ausfiel.

    Für den April gehen die Unternehmen offenbar ebenfalls von nicht allzu hohen Umsätzen aus: Der Nettobezug von Steuerzeichen schrumpfte bei Zigaretten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,4 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.

    red

  • Ein recht gutes Jahr

    BERLIN // Die Tabaksteuerstatistik fürs Gesamtjahr 2020 liegt vor. Dabei erreichen die Einnahmen des Fiskus in diesem Segment mit rund 14,623 Milliarden Euro einen Wert, der sogar etwas mehr als das Steueraufkommen für das Jahr zuvor erreichte.

    Kein Wunder, dass auch der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) sich über die Zahlen zum Absatz von Tabakwaren nach Steuerzeichenbezug für das Jahr 2020 freute: „Der Absatz von Zigaretten ging um 1,1 Prozent zurück im Vergleich zu 2019. Feinschnitt zum Selberdrehen oder Selberstopfen konnte mit 10,6 Prozent hingegen kräftig zulegen. Allerdings ist der Banderolenbezug nur ein Hinweis auf die produzierten Mengen und kann nur eingeschränkt den tatsächlichen Konsum messen.“

    Absatz stabil
    Der BVTE erklärt weiter, der Absatz von Tabakwaren sei insgesamt trotz Corona-Krise im Großen und Ganzen stabil geblieben, was auch an den Tabaksteuereinnahmen abzulesen sei. Das Aufkommen an Tabaksteuer bewege sich auf einem konstanten Niveau. Die rund 14,6 Milliarden Euro des Jahres 2020 seien gegenüber 2019 Mehreinnahmen von 2,7 Prozent, die der Bund für sich verbuchen könne. 2019 hatten die Einnahmen aus der Tabaksteuer 14,2 Milliarden Euro betragen.

    Der Absatz von Zigaretten sank 2020 leicht auf 73,8 Milliarden. 2019 waren noch für 74,6 Milliarden Zigaretten Steuerbanderolen bezogen worden. Der verkaufte Feinschnitt lag bei 26 328 Tonnen – im Vergleich zum Vorjahr war das ein Zuwachs von 2515 Tonnen; 2019 waren noch für 23 813 Tonnen Steuerzeichen bestellt worden.


    Pfeifentabak im zweistelligen Wachstumsbereich

    Auch andere Produktkategorien als Feinschnitt konnten, wie der BVTE deutlich macht, ihren Absatz steigern. Die Kategorie Pfeifentabak liege schon seit Jahren im zweistelligen Wachstumsbereich und habe im Vergleich zu 2019 nochmals 44,3 Prozent dazugewinnen können. Allerdings fielen in diese Kategorie nicht bloß der klassische Pfeifentabak, sondern auch Wasserpfeifentabak und die neuartigen Tabakerhitzer, die zusammengenommen hauptsächlich für den Wachstumsschub gesorgt hätten.

    Die Zigarette ist dabei das Produkt, das am höchsten besteuert wird. Der Zigarettenabsatz ist seit Jahren rückläufig. „Der erneute Rückgang ist nicht verwunderlich“, betont der BVTE-Hauptgeschäftsführer Jan Mücke: „Wir rechnen jedes Jahr mit einem Konsumrückgang von einem bis drei Prozent bei der Zigarette, unabhängig davon, dass viele Fachgeschäfte in vielen Bundesländern seit der Corona-Pandemie teilweise geschlossen waren und sind.“

    Marktversorgung sicher
    Der BVTE verweist ausdrücklich darauf, dass trotz Corona-Pandemie und der Teilschließung die Marktversorgung mit Tabakwaren zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen sei. So waren und sind in einigen Bundesländern Tabakwarengeschäfte im Frühjahr und erneut seit Dezember von der Teilschließung des Einzelhandels zur Bekämpfung der Corona-Pandemie betroffen. „Vor allem in der ersten Welle der Pandemie neigten auch die Raucher und Raucherinnen dazu, sich eine Bevorratung an Tabakwaren zuzulegen“, so Mücke.

    Konsumenten preissensibler
    Die Konsumenten reagieren seit der Corona-Krise preissensibler als früher. Noch nie waren so viele Menschen in ihrer Mobilität so eingeschränkt wie 2020. Viele verbrachten ihren Urlaub zuhause und konnten somit keine preiswerteren Zigaretten im Ausland kaufen. Auch die teilweise Einschränkung des kleinen Grenzverkehrs sorgte dafür, dass weitaus weniger Zigaretten in Polen und Tschechien erworben wurden.

    Entsorgungsstudie der Industrie
    Laut der Entsorgungsstudie der Zigarettenindustrie, die in einer Langzeitstudie den Anteil von nicht in Deutschland versteuerten Zigaretten untersucht, waren 2020 rund 17,2 Prozent der hierzulande gerauchten Zigaretten nicht in Deutschland versteuert. Im gleichen Zeitraum 2019 seien es, so der BVTE, noch 19,1 Prozent gewesen.

    „Durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise achten viele Verbraucher mehr auf ihre finanzielle Situation. Sie kaufen entweder die etwas günstigeren Zigaretten in Großpackungen oder weichen ganz auf den billigeren Feinschnitt zum Selberdrehen oder Selberstopfen aus“, resümiert der Verband.

    Auch der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ) hat die Zahlen des Statistischen Bundesamtes unter die Lupe genommen. Er stellt fest, dass klassische Zigarren und Zigarillos sich als Genussartikel behaupten.

    Trend für Zigarren- und Zigarilloprodukte stabil bis leicht rückläufig
    Der BdZ schreibt zum Absatz von Tabakwaren im Kalenderjahr 2020, bei Zigarren und Zigarillos sei ein leichter Anstieg von 3,7 Prozent auf ein Volumen von 2,742 Milliarden Stück gegenüber 2,644 Milliarden Stück im Jahr 2019 zu verzeichnen gewesen.

    Bodo Mehrlein, Geschäftsführer des Verbandes, der die Interessen der mittelständisch strukturierten Hersteller, Importeure und Vertreiber von Zigarren und Zigarillos in Deutschland vertritt, ordnet die Zahlen der Versteuerungsstatistik für den Nischenmarkt ein: „Grundsätzlich zeigt der traditionelle Markt klassischer Zigarren- und Zigarilloprodukte seit fünf Jahren einen stabilen bis leicht rückläufigen Trend. In der Corona-Krise haben Home-Office und die Verschiebungen bei den Ausgaben der Konsumenten wie auch der Wegfall des Auslandsurlaubes zu einer leicht erhöhten Nachfrage nach Zigarren geführt. Ebenfalls muss bei der Bewertung des Anstieges 2020 berücksichtigt werden, dass dieser durch statistische Sonderfaktoren beziehungsweise Verschiebungen beeinflusst wurde; so hatte es noch im Vorjahr einen starken Rückgang um 12,1 Prozent gegeben.

    Insgesamt dürfte der tatsächliche Zuwachs – dies zeigen auch interne Statistiken des Verbandes – somit wesentlich geringer ausgefallen sein als durch die Versteuerungsstatistik abgebildet.“

    Wesentlich aussagestärker ist laut BdZ der langfristige Trend, der zeigt, dass diverse fiskalpolitische Instrumente – insbesondere zwei Änderungen bei der steuerrechtlichen Definition und die Einführung einer Mindeststeuer – dazu geführt haben, dass sich der Markt seit 2007 mehr als halbiert hat. Seither behaupten sich diese Produkte in der Nische für anspruchsvolle Genießer.

    Produkte vorwiegend männlicher Konsumenten
    Peter Wörmann, Vorsitzender des BdZ und selbst Zigarrenhersteller, beschreibt, dass klassische Zigarren und Zigarillos überwiegend von männlichen Konsumenten gehobenen Alters und nur gelegentlich geraucht werden. Weder gebe es bei diesem Produkt ein Problem mit dem Jugendschutz noch mit dem Schmuggel. Im Hinblick auf die strengen Regulierungen des gesamten Tabakmarktes fordert er Ausnahmen von weiteren Maßnahmen für das Kulturgut Zigarre/Zigarillo, da solche nur zu erheblichen Belastungen der mittelständisch geprägten deutschen Zigarrenindustrie führen, ohne dem eigentlichen Ziel gerecht zu werden.

    Bund erzielt höhere Einnahmen
    Mit Blick auf die monatlichen Steuerzahlen zeigen die Daten aus Berlin, dass der Bund höhere Einnahmen vor allem im Januar (allerdings auf relativ niedriger Basis) mit einem Plus von gut 87 Prozent, im Lockdown-Monat April (plus 21,5 Prozent), im Juli (plus 26,5 Prozent) sowie im Dezember (plus 21,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahr erzielt hat. Diese Zuwächse erklären sich vor allem durch den entsprechenden Trend bei Zigaretten.

    Zugleich stimmt der Nettobezug von Steuerzeichen nach Steuerwerten für die nahe Zukunft optimistisch. Nach einem Mehr gegenüber 2019 im November um 16,9 Prozent deckten sich die Hersteller auch im Dezember um 34,5 Prozent mehr ein. Treiber der Entwicklung war hier neben Zigaretten der Pfeifentabak, in dem auch Wasserpfeifentabak und Tabak für Erhitzersysteme enthalten ist. Insgesamt könnte 2021 ein für die Branche relativ erfreuliches Jahr werden, sofern Maßnahmen zu Ladenschließungen nicht allzu lange in Kraft bleiben.

    red

  • Erfreuliche Tabaksteuerstatistik

    BERLIN // Corona sei Dank? Der deutsche Fiskus hat seit Jahresbeginn 10,146 Milliarden Euro Tabaksteuer eingenommen und damit gut ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Plus ging dabei auf Kosten der Zigarette und war getrieben vor allem durch die Verkäufe von Feinschnitt und Pfeifentabak (inklusive Wasserpfeifentabak).

    Zugleich lässt der Nettobezug von Steuerzeichen im September einen weiter steigenden Absatz erwarten: Die Summe der Steuerwerte kletterte um insgesamt 4,1 Prozent, wobei die Zigarette 1,7 Prozent ausmachte, Feinschnitt 21,2 Prozent. Schwankend zeigt sich in den ersten drei Quartalen der Absatz von Zigarren und Zigarillos. red

  • Einnahmen steigen

    BERLIN // Finanzminister Olaf Scholz kann sich freuen: Bereits den dritten Monat in Folge sind die Einnahmen aus der Tabaksteuer gestiegen.

    1,37 Milliarden Euro im Juli
    Steuerten die Raucher im Mai knapp 1,2 Milliarden Euro und im Juni 1,24 Milliarden Euro zum Staatshaushalt bei, kletterte der Betrag im Juli auf 1,37 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Juli des vergangenen Jahres verzeichnete der Fiskus ein Einnahme-Plus von 26,5 Prozent.

    Zigarette
    Den größten Anteil am Tabaksteuer-Aufkommen hat seit Jahrzehnten die Zigarette. Im Juli 2020 beliefen sich die Einkünfte des Bundesfinanzministeriums bei Deutschlands meistverkaufter Tabak-Art auf 1,16 Milliarden Euro.

    Feinschnitt & Co.
    Feinschnitt steuerte 180,1 Millionen Euro zu den Tabaksteuereinnahmen bei. Für Pfeifentabak, wozu auch Shisha-Tabak zählt, weist das Statistische Bundesamt einen Wert von 23,9 Millionen Euro aus, während es bei Zigarren/Zigarillos 6,1 Millionen Euro waren.

    red

  • Wechselhafte Entwicklung

    BERLIN // Zwei Monate im Plus, vier im Minus – im Vergleich mit der Vorjahresentwicklung sieht die aktuelle Tabaksteuerstatistik fürs erste Halbjahr reichlich durchwachsen aus. Aufgrund der starken Ausschläge liegt 2020 jedoch zurzeit mit knapp 0,6 Prozent höher als 2019. Absolut belaufen sich die Tabaksteuereinnahmen auf 6,483 Milliarden Euro, im Vorjahreszeitraum waren es rund 6,445 Milliarden.

    Betrachtet man die einzelnen Kategorien, so fällt bei der Zigarette vor allem der Januar mit einem Zuwachs um 156,9 Prozent gegenüber dem ersten Monat 2019 auf. Bei Zigarren und Zigarillos dreht nach schwachem Beginn der Absatz immer deutlicher ins Plus – im Juni waren es 53,8 Prozent im Vergleich zu 2019. Bei Feinschnitt fielen nach gutem Jahresstart die Monate Mai und Juni leicht schwächer aus, hier verbuchten die staatlichen Statistiker Rückgänge um 5,1 und 3,4 Prozent. Und bei Pfeifentabak sind in Sachen Steuer enorme Zuwächse zu verbuchen, die auf Monatsbasis bis zu 135,7 Prozent betrugen. Allerdings verfälschen der enthaltene Shisha-Tabak und zunehmend auch die Heet-Sticks für Iqos etwas die Bilanz.

    Mit Blick auf den Netto-Bezug von Steuerzeichen könnte der Juli ebenfalls recht erfreulich ausfallen: Im Juni erwarben die Hersteller Siegel für 1,450 Milliarden Euro und damit fast 35 Prozent mehr als im Juni 2019.
    red

  • Starker Steuermonat

    WIESBADEN // In der Krise wird mehr geraucht: Das bestätigt die aktuelle Tabaksteuerstatistik. Die Nettoeinnahmen des Bundes haben im April um rund 72 Prozent gegenüber dem März 2020 zugelegt.

    Zuwächse
    Dabei entfielen Zuwächse von 73 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro auf Zigaretten, 75 Prozent auf 217,3 Millionen Euro auf Feinschnitt und 53 Prozent auf Pfeifentabak inklusive Wasserpfeifentabak. Offenbar haben viele Shisha-Freunde ihren Genuss nach Hause verlegt, beim Feinschnitt dürfte die unsichere wirtschaftliche Situation ein wesentlicher Treiber des Konsums gewesen sein. Lediglich bei Zigarren und Zigarillos verzeichnet die Statistik ein Minus um zehn Prozent.

    Im Vergleich zum Vorjahr legte das Tabaksteueraufkommen im April um 21 Prozent zu, bei Zigaretten betrug das Plus 21,6 Prozent.

    red

  • Tabaksteuer sinkt

    BERLIN // Die Einnahmen des deutschen Fiskus aus der Tabaksteuer sind im ersten Quartal um 3,4 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 gesunken. Das gesamte Tabaksteueraufkommen belief sich demnach auf gut 2,4 Milliarden Euro.

    Dabei verzerren Sondereffekte die Statistik. Fest steht, dass es bei Feinschnitt eine leichte Erholung gab und dass der Absatz von Pfeifentabak – wohl auch aufgrund geschlossener Shisha-Bars – zurückgegangen ist. Die Coronakrise hat sich insgesamt noch wenig ausgewirkt.

    red

  • Der Tradition verpflichtet

    NÜRNBERG // Die Pfeifenfabrik Vauen ist die letzte ihrer Art in Deutschland. Und sie hält nicht nur das Markenzeichen „Made in Germany“ hoch, sondern überrascht Handel wie Endkunden immer wieder mit kreativen Neuheiten wie jüngst mit der streng limitierten Serie „Tradition“ (DTZ berichtete). Um über den Erfolg dieses Engagements zu sprechen, traf sich DTZ mit den Geschäftsführern Alexander Eckert und Martin Ramsauer.

    Herr Eckert, Herr Ramsauer, wie verlief das vergangene Jahr für Ihr Unternehmen?
    Alexander Eckert: Wir sind mit dem Geschäftsverlauf im Jahr 2019 sehr zufrieden. Obwohl das Segment Pfeife im Moment schwierig ist, haben wir eine kleine Steigerung erzielen können. Bei unseren Filtern und beim Tabak haben wir, wie schon die Jahre vorher, weitere Umsatzzuwächse verzeichnen können.

    Und welche Pläne haben Sie für die kommenden Monate?
    Martin Ramsauer: Wir sind gerade im Begriff unsere Frühjahrsneuheiten dem Handel vorzustellen: Insgesamt 30 neue Pfeifenmodelle von 89 bis 159 Euro und unsere Jahrespfeife 2020 in acht Ausführungen stehen zur Auswahl. Im Frühsommer kommen dann nochmals weitere Neuheiten hinzu, über die ich aber noch nichts Genaues verraten möchte.

    Sie hatten wieder den für Vauen eigentlich schon typischen Mix aus Klassik und Moderne im Angebot. Was lief hier besonders gut?
    Ramsauer: Wenn Sie von unserem Angebot im letzten Jahr sprechen, dann hatten wir gerade im Herbstprogramm wieder eine bunte Mischung, bei der für jeden Pfeifenliebhaber etwas dabei war. Unsere „Edgar“ mit den Kühlrippen kam – auch für uns – außerordentlich gut an. Sicher war hierfür entscheidend, dass neben dem neuartigen Design auch ein echter, zusätzlicher Nutzen geboten wurde, denn die Kühlrippen tragen tatsächlich dazu bei, dass sich die Pfeife „kühl“ rauchen lässt und sich gut in der Hand anfühlt. Aber auch unsere „Kenia“ mit der schönen, bunten Holzverzierung erfreute sich großer Beliebtheit. Im Auenland gab es ebenfalls eine Neuerung mit der „Modon“, die sich wohl aufgrund der bauchigen Form, die sich in die Hand schmiegt, sehr gut verkaufte.

    Nun präsentierten Sie – außerhalb des üblichen Neuheiten-Turnus‘ – auch eine ganz neue Linie: die „Tradition“. Welche Idee steckt dahinter?
    Eckert: Die „Tradition“ wurde als vollkommen neue Qualitätskategorie bzw. Klassifizierung innerhalb unseres Gesamtprogramms ins Leben gerufen. Da wir wissen, dass es nicht wenige Pfeifenraucher gibt, die das Besondere, Außergewöhnliche und Rare suchen, haben wir bei der Tradition (Bild oben) unser besonderes Augenmerk einer erstklassigen Maserung gewidmet. Rundherum exakte Straight-grain- und Bird’s-eye-Maserungen. Dazu kommt ein Silberring am Holm und im Mundstück ein Silberemblem mit unserem Logo, den gekreuzten Pfeifen. Die Oberfläche des Pfeifenkopfes ist seidenmatt glänzend, was durch mehrfaches Ölen und einer Politur mit Carnaubawachs erreicht wurde. Der Wertigkeit der Pfeifen entsprechend, werden sie in einer schönen Schmuckverpackung geliefert. Als weitere Aufwertung gibt es diese Pfeifen auch als Set zusammen mit einem passenden, von Hand gedrechselten Pfeifenstopfer, der ebenfalls den Silberring und unser Logo trägt.

    Ramsauer: Aufgrund des hohen Anspruchs, den wir im Hinblick auf die Maserungsqualität und damit die Schönheit an diese neue Pfeifenklasse stellen, fallen nur wenige Stücke bei unserer jährlichen Pfeifenherstellung an. Erfahrungsgemäß ist das bei 1000 Pfeifen, die bei uns hergestellt werden, nur höchstens ein Stück mit dieser Maserungsqualität. Das bedeutet bei einer Jahresproduktion von rund 50 000 Pfeifen lediglich 50 Stück. Das erklärt natürlich auch den hohen Preis, den diese Pfeifen haben, der aber aufgrund der Wertigkeit absolut angemessen ist.

    Vauen hat in Kooperation mit dem Hersteller Kohlhase & Kopp auch eigene Tabakmischungen herausgegeben. Schreit die „Tradition“ nicht geradezu nach einer eigenen Tabakkollektion?
    Eckert: Daran haben wir natürlich auch schon gedacht und es wird bereits daran gearbeitet. Auch dieser Tabak soll etwas ganz Besonderes werden.

    Im Mai macht die Gesetzgebung aromatisierten Zigaretten endgültig den Garaus. Könnte das generell eine Chance für die Pfeife sein?
    Ramsauer: Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass die Gesetzgebung – aufgrund der geringen Bedeutung des Pfeifentabaks, gemessen am übrigen Tabakangebot – von einer Regulierung, was die Aromatisierung angeht, abgesehen hat. Wie lange das noch so ist, ist nicht zu sagen. Aber solange wir den Tabak noch aromatisieren dürfen, ist das sicherlich ein Vorteil für das Pfeiferauchen. Das ist ja das Schöne daran, dass jeder den Tabak rauchen kann, der seinem Geschmack entspricht.

    Nicht nur mit der „Tradition“ setzt Vauen Statements für das Genussrauchen. Wie sehen Sie das Thema in der derzeitigen Diskussion um den Nichtraucherschutz?
    Ramsauer: Sie sprechen das Entscheidende an: Das Pfeiferauchen ist Genussrauchen. Ein Pfeifenraucher fühlt sich selbst nicht als ein Raucher im herkömmlichen Sinn. Deshalb versteht er auch nicht, warum er mit den übrigen Rauchern, insbesondere den Zigarettenrauchern, in einen Topf geworfen wird. Wenn den Menschen die Freude am Genuss genommen wird, was bleibt dann noch? Wichtig ist nur, wie er genießt. Und wenn sich das in einem gewissen Rahmen hält, ist doch hiergegen nichts einzuwenden. Ganz abgesehen davon, dass beim Pfeiferauchen nicht inhaliert wird. Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, dass das Pfeiferauchen „gesünder“ ist. Aber jeder Genuss kann für die Gesundheit abträglich sein, wenn er das rechte Maß überschreitet.

    Auf der InterTabac konnte man hin und wieder neben E-Zigaretten auch E-Zigarren und sogar E-Pfeifen sehen. Da sich Vauen in der Vergangenheit häufig durch Innovationen hervorgetan hat, müsste eine solche ja eigentlich auch aus Nürnberg kommen. Andererseits widerspräche das dann ganz deutlich der herkömmlichen Tradition des Pfeiferauchens. Wie denken Sie über dieses Thema?
    Ramsauer: Natürlich haben wir dieses Thema genau beleuchtet. Wir sind überzeugt, dass ein Pfeifenraucher eine E-Pfeife gar nicht möchte. Denn ein Pfeifenraucher kann das Rauchen sein lassen, wenn er sich irgendwo befindet, wo nicht geraucht werden darf.
    Eckert: Das Pfeiferauchen erfreut sich deshalb zunehmender Beliebtheit, weil es mehr ist, als nur ein Verrauchen von Tabak. Es ist eine schöne Beschäftigung und man freut sich über die Schönheit, die man in den Händen hält. Es ist eine bestimmte Lebenseinstellung und mit der Pfeife kann man seiner Persönlichkeit Ausdruck verleihen.

    jgw

    (DTZ 07/20)

  • Mac Baren übernimmt die Planta-Marken

    BERLIN // Für die Planta-Geschäftsführer Nils Obermann und Lukas Stiller war es ein schwerer, aber überlegter Schritt: Nach 63 Jahren erfolgreicher Firmengeschichte hat das Familienunternehmen in dritter Generation die Tabakherstellung in Berlin Ende August eingestellt. Die bedeutenden Marken des traditionsreichen Portfolios der Planta Tabak-Manufaktur wurden von Mac Barren Tobacco übernommen.

    „Wir sind sehr stolz darauf, die Übernahme des Pfeifen- und Feinschnitt-Tabakgeschäfts der Planta Tabak-Manufaktur vollzogen zu haben“, erklärt Mac Baren CEO Simon Sophus Nielsen. Das Planta-Portfolio enthalte eine Reihe starker und international renommierter Marken, die die Produktpalette der Mac Baren Tobacco Company stärkten. Man freue sich darauf, die Entwicklung fortzusetzen, und das volle Potenzial der Marken in allen Märkten zu nutzen.

    „Nach den Schicksalsschlägen, von denen unsere Familie in den vergangenen Jahren betroffen war und den ständig wachsenden Anforderungen durch die Verschärfung der Tabakrichtlinie haben wir die Entscheidung getroffen, uns aus der Tabakproduktion zurückzuziehen“, erklärt Obermann.

    Marken bleiben erhalten
    Allerdings bedeutet die Beendigung der Planta-Tabakproduktion in Berlin bei weitem nicht das Ende für die beliebten Planta Pfeifentabak- und Feinschnittmarken: Marken wie Danish Black Vanilla, Holger Danske, Cellini, PL88 und Cheetah werden im dänischen Svendborg von der Mac Baren Tobacco Company fortgeführt. „Als das Angebot von Mac Baren vorlag, waren wir uns schnell einig, dass wir an Mac Baren verkaufen möchten“, erklärt Lukas Stiller. „Auch hier handelt es sich um ein alteingesessenes Familienunternehmen und wir sind glücklich, dass hier das Erbe unserer Eltern und Großeltern weitergeführt wird.“

    In Zukunft wird der internationale Verkauf der Marken direkt über Mac Baren Dänemark erfolgen, während der deutsche Vertrieb weiterhin durch die Unitas Tabakfabrik in Berlin gesteuert wird; bei diesem Unternehmen handelt es sich eine ehemalige Planta-Schwester, die Teil der Transaktion war. Der bisherige Planta-Chef Nils Obermann wird Geschäftsführer der Unitas bleiben.

    pi

    (DTZ 38/19)