Schlagwort: Markt

  • Der Jahresrückblick 2018

    MAINZ // Das Jahr 2018 geht dem Ende entgegen. Zeit, noch einmal zurückzuschauen: Was hat die Branche bewegt, von wem musste sie sich verabschieden, was gab es Neues im Markt, wo wurde gefeiert?

    Woche für Woche hat DTZ seine Leser mit aktuellen News und Meldungen informiert. Ein spannendes Jahr mit vielen Herausforderungen steht kurz bevor.

    Wer wissen möchte, was in den vergangenen zwölf Monaten passiert ist, dem wünscht die Redaktion viel Spaß beim Lesen des Jahresrückblicks 2018 auf den Seiten 6 und 7 in der aktuellen Printausgabe DTZ 51/52.

    red

    (DTZ 51/52/18)

  • Cannabis ist gefragt

    MAINZ // Big Tobacco steht vor einem Wandel. Neue Erzeugnisse wie E-Zigaretten und Tabak-erhitzer sorgen für Fantasie. Doch auch ein längst bekanntes Naturprodukt könnte die Umsätze der Konzerne beflügeln: Marihuana.

    Zuletzt machte die amerikanische Altria (Marlboro USA) Schlagzeilen, weil sie sich an dem kanadischen Cannabis-Farmer Cronos beteiligen will. Cronos bringt es aktuell nur auf eine Jahresproduktion von etwa zwei Tonnen. Diese Menge will Cronos mit Unterstützung eines Investors auf etwa 120 Tonnen steigern. Den weltweiten Markt schätzen Experten auf ein Gesamtvolumen von 52,5 Milliarden Dollar (gut 46 Milliarden Euro) – inklusive des illegalen Handels. Doch das könnte sich ändern: In Kanada und in neun US-Bundesstaaten ist der Konsum von Cannabis mittlerweile erlaubt. Weitere Staaten könnten demnächst noch folgen.

    Zuvor hatte Altria sich um finanzielle Beteiligungen bei den Marihuana-Spezialisten Aphria und CannTrust bemüht, die Verhandlungen nach Indiskretionen jedoch abgebrochen. Nun also wollen die Richmonder sich Cronos schnappen.

    Dabei steht Altria nicht allein. Imperial Brands etwa hatte im Sommer Anteile an Oxford Cannabinoid Technologies erworben, die im medizinischen Cannabis-Markt unterwegs ist.

    Wirklich neu sind die Begehrlichkeiten der Tabakindustrie jedoch nicht. Bis zum Verbot des Rauschmittels in den USA 1970 dachten die Großen der Branche darüber nach, ins Marihuana-Geschäft einzusteigen. So notierte der damalige Philip-Morris-Chef George Weissman: „Ich würde es nicht nutzen. Aber wir sollten ein mögliches Produkt prüfen.“

    max

    (DTZ 49/18)

  • BAT kauft Quantus

    HAMBURG // British American Tobacco Group erwirbt Quantus und untermauert Bekenntnis zu Next Generation Products (NGP).

    British American Tobacco hat ein vorbehaltliches Abkommen unterzeichnet, um 100 Prozent der Quantus GmbH zu erwerben, die unter dem Firmennamen Highendsmoke auftritt. Mit 91 Einzelhandelsgeschäften ist Highendsmoke nach eigenen Angaben Deutschlands führende Einzelhandelskette für Dampferprodukte. Die Kette verfügt über ein Portfolio eigener Marken wie „Germanliquids“ und „MIXD flavours“ und vertreibt viele bekannte Marken für Dampfergeräte, Liquids sowie Aromen.

    Ralf Wittenberg, bei BAT verantwortlich für die DACH-Region: „Die Investition in Quantus ist eine Investition in die Zukunft und beweist einmal mehr das Bekenntnis von British American Tobacco, erwachsenen Konsumenten eine große Auswahl an – im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten – potenziell risikoreduzierten Produkten anzubieten. Dieses Geschäft ist von strategischer Bedeutung für unsere Expansionspläne in Deutschland, nämlich mit einem Sortiment leistungsstarker Marken die Marktabdeckung in allen führenden Distributionskanälen zu erweitern. Bei der Erreichung dieses Ziels spielen alle Handelskanäle eine bedeutende Rolle. British American Tobacco ist fest entschlossen, das Geschäft, das Highendsmoke mit seinen großartigen Kenntnissen und Fähigkeiten aufgebaut hat, fortzusetzen.“

    Vielfalt an starken Marken
    Olivier Kussin, Quantus-Geschäftsführer und Gründer von Highend-smoke, ergänzt: „Ich bin stolz auf das, was mein Team und ich in nur sieben Jahren erreicht haben. British American Tobacco und Highendsmoke haben vieles gemeinsam. Beide Unternehmen sind der Überzeugung, dass eine Vielfalt an starken Marken die Antwort auf die vielfältigen Bedürfnisse von Konsumenten sein wird. Es ist wichtig, eine große Auswahl ausgezeichneter Produkte anzubieten und dies mit herausragender Beratung, Information und Aufklärung zu begleiten. Mit British American Tobacco bietet sich nun die Gelegenheit, unser Geschäftsmodell und unsere Marken weiter auszubauen.“

    Deutschland ist der viertgrößte Markt weltweit für Dampfprodukte mit einem prognostizierten Umsatz von etwa 400 Millionen Euro im Jahr 2018 und ungefähr 1,7 Millionen E-Zigaretten-Nutzern. Die Übernahme erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung des deutschen Bundeskartellamtes.

    pi

    (DTZ 42/18)

  • Immer mehr Dampfer

    LONDON // Der weltweite Markt für Tabakwaren hatte 2017 ein Volumen von 6,5 Billionen US-Dollar (gut 5,4 Billionen Euro). Das hat das Marktforschungsinstitut GlobalData errechnet. Größter Markt: China. Dort wurden 2,4 Billionen Zigaretten verkauft.

    Allerdings, so die Briten, sei nun ein Wendepunkt erreicht. Zum Jahresende 2017 hätten bereits 18 Prozent aller Raucher E-Zigaretten konsumiert. Mehr als die Hälfte der Dampfer gaben an, sie würden aus gesundheitlichen Gründen wechseln. Viele Umsteiger sagten zudem, die Vielzahl der zur Verfügung stehenden Aromen hätte sie zum Wechsel bewegt. An dritter Stelle der Gründe für den Ausstieg aus der klassischen Zigarette kamen mit 14 Prozent die Kosten. Besonders stark ist die E-Zigarette demnach im asiatisch-pazifischen Raum vertreten.

    max

    (DTZ 16/18)

  • Top-Infos für den Fachhandel

    FRANKFURT // Im Rahmen der Fachhandels-Messe Ambiente in Frankfurt am Main (wir berichten) veranstaltete Die Tabak Zeitung (DTZ) einen „Workshop E-Zigarette“. Dieser stand unter dem Motto „Mehr Ertrag mit der neuen Produktkategorie“. Und das Programm hielt, was es versprach.

    Zunächst machte DTZ-Chefredakteur Marc Reisner deutlich, wie groß das Potenzial der „Dampfen“ ist. Auf bis zu 42 Milliarden Euro könnte der Markt bis zum Jahr 2023 wachsen, bis 2025 sind 47 Milliarden Euro möglich. Zum Vergleich: 2017 lag der globale Umsatz zwischen acht und neun Milliarden Euro. Auch in Deutschland sind die Steigerungsraten immens: Lag das gesamte Marktvolumen 2010 noch bei etwa fünf Millionen Euro, dürfte es laut Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) 2017 bereits 585 Millionen Euro erreicht haben, Tendenz: aufwärts.

    Neben Trends wie „mehr Leistung“ und „eigener Code“ machte Reisner zudem Chancen für den Handel aus. Hohe Margen, eine intensive Beratung und eine gezielte Ansprache der Konsumenten sind in seinen Augen das Rezept für erfolgreiche Dampfer-Shops und Fachhandels-Abteilungen.

    Dass das möglich ist, erläuterte Sebastian Rother, der seit einigen Jahren sein Tabakwarenfachgeschäft um E-Produkte erweitert. Rother macht bislang etwa zehn Prozent seines Umsatzes mit Hardware, Liquids und Zubehör. Bei Margen von 30 bis 50 Prozent bei E-Zigaretten und 50 Prozent bei Liquids ist das ein interessantes Business. Wichtig zu wissen: Mit einem – beratungsintensiven – Verkauf ist die Kundenbeziehung nicht beendet. Im Gegenteil: Rother verkauft nach eigenen Angaben viele Liquids, Ersatzteile wie die nur etwa zwei bis vier Wochen haltenden Heizspiralen und immer neue E-Zigaretten, denn: „Dampfer sind probierfreudig“. Rother jedenfalls denkt darüber nach, ein reines E-Zigaretten-Geschäft aufzubauen.

    Immer noch viel Unwissen

    Dabei könnten ihm allerdings verschiedene Behörden Knüppel zwischen die Beine werfen, wie Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG) ausführte. Laut Dahlmann, der auch Geschäftsführer von InnoCigs ist, könnte Deutschland eine Steuer auf E-Zigaretten einführen – obwohl die Europäische Kommission dieses Thema zuletzt zurückgestellt hatte. Insgesamt, so Dahlmann, werde das Thema Dampfen in Deutschland zu kritisch bewertet. Und nicht nur in der Politik gebe es oft eine große Unkenntnis – auch in der Bevölkerung gebe es viele Menschen, die die E-Zigarette zu Unrecht als mindestens so schädlich wie die klassische Tabakzigarette einstuften. Das müsse sich ändern.

    Außerdem führte Dahlmann einige Beispiele aus der Praxis an, wie E-Zigaretten und Zubehör gekennzeichnet werden müssten. Das beginnt bei der Anmeldung der Produkte sechs Monate vor dem eigentlichen Marktstart in einem zentralen Register. Auch in und auf den Verpackungen müssen zahlreiche Hinweise und Informationen untergebracht werden, etwa das bekannte CE-Siegel, deutschsprachige Nutzeranleitungen und Gift-Piktogramme.

    Für Neulinge auf dem Gebiet der E-Zigarette zeigte Christian Schims, Chefredakteur von „VAP. – Das Magazin für Dampfer“ einen Querschnitt über verfügbare Modelle vom schmalen Kapselsystem über offene „All in One“-Geräte (AIO) bis zur „Profi-Dampfe“. Schims nahm den Zuhörern die Furcht vor Explosionen, falscher Bedienung und geschmacklichen Ausrutschern. Aber der Journalist machte auch deutlich: Wer erfolgreich E-Zigaretten verkaufen möchte, muss in seine persönliche Ausbildung investieren, um die Produkte kompetent und auf Augenhöhe anbieten zu können.

    Michael Plesch von Nikoliquids wies darauf hin, dass ein starker Außendienst der betreuenden Großhändler oder Hersteller ein wesentlicher Baustein bei der Installation eines erfolgreichen Geschäfts sei. Er mahnte, Händler müssten ihr Sortiment mit Fingerspitzengefühl aufbauen. Den Beratungsbedarf schätzte er als „moderat“ ein. Probierstationen und Wohlfühlbereiche könnten zum Erfolg beitragen.

    max

    (DTZ 07/18)

  • In der Gesellschaft angekommen

    MAINZ // Viel bewegt. Im vergangenen Jahr gab es für die E-Zigarettenbranche nur eine Richtung: nach oben. Daran hat auch die kontroverse Berichterstattung in den Medien nichts geändert. Im Gegenteil: Die Tabak‧alternative ist in der Gesellschaft angekommen. Und ebenso im Handel. Dazu trug auch die TPD 2 bei, die den Unternehmen in Deutschland die nötige rechtliche Sicherheit brachte. DTZ liefert einen Überblick.

    E-Zigaretten werden, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven, gesellschaftlich stärker wahrgenommen. Davon zeugen nicht nur die Dampfwolken, die in deutschen Fußgängerzonen aufsteigen. In Tageszeitungen erscheinen immer häufiger Beiträge zu diesem Thema. Oft noch mit dem Tenor: „E-Zigaretten sind wohl weniger schädlich, aber …“. Auch in der DTZ wurde und wird die Tabakbranche regelmäßig über das boomende Segment informiert, wie Beiträge aus dem vergangenen Jahr zu Menthol in Liquids, Fakten-Checks der E-Zigarettenverbände, den neuesten Studien oder zur Steuerpolitik belegen.

    Stichwort Studien: Selbst namhafte Institutionen der Ärzteschaft in Deutschland attestieren inzwischen die geringere gesundheitliche Beeinträchtigung beim Konsum von E-Zigaretten. So publizierte kürzlich der Dachverband der Suchtfachgesellschaften (DSG) in einem Positionspapier, dass der Dampf zwar gesundheitsbedenkliche Substanzen enthalte, doch dass das Inhalat aus der E-Zigarette insgesamt weniger schädlich sei als der Tabakrauch.

    Und legt man die neuesten Modellrechnungen der Forscher der Washingtoner Georgetown Universität zu Grunde, verlängert sich das Leben von Rauchern, die auf Tabakalternativen umsteigen, signifikant. Allein in den USA könnten demnach 1,6 Millionen Raucher vor einem vorzeitigen Tod bewahrt werden, wenn diese sofort auf E-Zigaretten umsteigen würden, wobei in diesem Szenario sogar das denkbar schlechteste E-Produkt angenommen wurde. In einem optimistischen Szenario der gleichen Studie wird davon ausgegangen, dass nur fünf Prozent der Bevölkerung Tabak konsumieren. Die anderen Raucher sind innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren auf E-Zigaretten umgestiegen. In diesem Fall würden sogar 6,6 Millionen vorzeitige Todesfälle verhindert werden können.

    Interessierte Öffentlichkeit

    Zurück zur öffentlichen Wahrnehmung: In Deutschland etablieren sich inzwischen regelmäßig stattfindende Podiumsdiskussionen. Außerdem wächst bei Veranstaltungen wie den Vapor-Messen in Berlin und Frankfurt – in der Main-Metropole diesmal vom 22. bis zum 24. April – das Publikumsinteresse. Nicht zu vergessen der starke Auftritt der E-Branche auf der InterTabac, wenngleich in einer ungünstig gelegenen Halle.

    Und mit dem erstmals veranstalteten DTZ-Workshop „Mehr Ertrag mit E-Zigaretten“, der am 10. Februar auf der Frankfurter Ambiente stattfindet, haben Tabakwaren-Fachhändler die Möglichkeit, sich eingehend über diese Warengruppe zu informieren.

    Für den Handel ein überaus lukratives Geschäftsfeld. Nach Angaben des Verbandes des E-Zigarettenhandels (VdeH) befindet sich der Markt in Deutschland in einer deutlichen Wachstumsphase. Innerhalb von sechs Jahren stiegen die Umsätze von fünf Millionen Euro im Jahr 2010 auf 420 Millionen Euro sechs Jahre später. Für 2017 rechnen Branchenkenner mit 600 Millionen Euro Gesamtumsatz.

    Nur wenige andere Marktsegmente können eine solche Steigerung vorweisen. Vor dem Hintergrund der Regularien im Rahmen der TPD  2 ist das umso erstaunlicher, da die Skepsis im Vorfeld groß war. Doch die Rechtssicherheit erklärt auch, warum im vergangenen Jahr führende E-Zigarettenanbieter ihr Sortiment sogar noch ausbauen konnten.

    Außerdem herrscht Klarheit bezüglich der Steuer auf E-Zigaretten, da eine EU-weite Regulierung vorerst nicht geplant ist, wie DTZ zu Jahresbeginn berichtete. Die Brüsseler Behörde will sich im Jahr 2019 erneut mit dem Steuerthema beschäftigen.

    Mit der wachsenden weltweiten Bekanntheit der E-Zigarette kommen in der Regel auch neue Probleme, etwa in Thailand, wo im vergangenen Jahr ein Schweizer Tourist verhaftet wurde, als er in der Öffentlichkeit eine E-Zigarette konsumiert hatte. Dampfer in Deutschland müssen sich um solch rigorose Gesetze sicherlich keine Gedanken machen. Da die Tabakkonzerne, entweder mit E-Zigaretten oder, wie Philip Morris mit dem Tabakerhitzer Iqos, inzwischen selbst auf den Zug aufgesprungen sind und eigene Produkte anbieten, ist anzunehmen, dass der Gesetzgeber dem Markt zunächst keine weiteren Steine in den Weg legt, da es um Investitionen in Milliardenhöhe geht. Die Hersteller sehen sich zwar mit einem wachsenden Wettbewerb konfrontiert, doch so lange der Kundenkreis weiter wächst, ist der Markt für alle Teilnehmer groß genug.

    Umsteiger berichten positiv

    Und Konsumenten, die meisten sind umsteigewillige Raucher, finden bei der Anschaffung mehr Optionen denn je vor. Angefangen bei günstigen Einsteiger-Sets bis hin zu den sogenannten Box-Mods, die mehr Leistung versprechen, statten die Hersteller die Händler mit umfangreichen Katalogen aus. Langzeitstudien zum Thema Gesundheit existieren zwar noch nicht, doch das tut der Entwicklung keinen Abbruch. Denn vor allem Umsteiger berichten durchweg positiv, wenn es um die Ersatzbefriedigung geht. Da konventionelle Tabakzigaretten weiter rückläufig sind, gibt es sogar eine logische Erklärung für den E-Boom.

    Da das Marktsegment verhältnismäßig jung ist, sind es auch viele der Konsumenten. Entsprechend tauscht sich diese Kundengruppe über soziale Medien aus. Auf YouTube veröffentlichen Vaper wie „Dampfwolke7“, die „Dampfbrothers“ und „Dampfeuphorie“ ihre informativen Beiträge. Ihr Rat: Wer von Tabak- auf E-Zigaretten umsteigen will und mit einem professionellen Tanksystem starten möchte, sollte sich zunächst unbedingt in einem stationären Einzelhandelsgeschäft persönlich beraten lassen.

    schu

    (DTZ 06/18)

  • Starke Zahlen von 5th Avenue

    WALDSHUT-TIENGEN // 5th Avenue, Habanos-Alleinimporteur für Deutschland, Österreich und Polen, hat das Ergebnis fürs abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Und das kann sich sehen lassen.

    Größter Markt für 5th Avenue blieb Deutschland, wo der Absatz um 7,7 Prozent stieg, während der Umsatz gar 8,8 Prozent zulegte. Als stärkste Habanos-Marke behauptete sich Romeo y Julieta mit einem Plus von 4,3 Prozent. Dahinter folgen Montecristo (+5,4 Prozent) und Partagás (+7,6 Prozent). Bei der Habanos-Spitzenmarke Cohiba verkauften die Tiengener dagegen 10,7 Prozent weniger. Diese gefragten Zigarren seien aufgrund von Deckblattknappheit durch mehrere Missernten in den vergangenen Jahren nur teilweise lieferbar gewesen, teilte das Unternehmen mit. Kräftig zulegt hat die Nachfrage nach H. Upmann-Zigarren, die um 26,5 Prozent stieg.

    Einen erneuten Absatzrekord erzielte 5th Avenue mit einem Zuwachs von 7,8 Prozent in Österreich. Positiv entwickelten sich auch die Verkäufe der Habanos in Polen, die um 13,5 Prozent kletterten.

    Der starke Zuwachs der Habanos war laut 5th Avenue besonders erfreulich, weil die Zigarren der Marke Cohiba ebenso wie die für 2017 geplanten Neuheiten und Spezialitäten gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen geliefert wurden. Von den drei Formaten der Edición Limitada 2017 konnten lediglich einige Kisten der Cohiba Talismán angeboten werden. Die exklusiv für 5th Avenue gefertigte Edición Regional für das Jahr 2017, eine Por Larrañaga Corona in 50-er Cabinetkisten, wurde auf 2018 verschoben. Dies gilt auch für die von Habanos angekündigte neue Super-Premiumlinie Montecristo 1935. Selbst die beiden neuen Formate der Marke Quai d’Orsay waren 2017 nur in geringer Menge erhältlich.

    Insgesamt zeigte sich 2017 deutlich die starke Nachfrage der Zigarrenliebhaber nach edlen handgerollten Zigarren aus Kuba. Angesichts weitgehend fehlender Cohibas und Spezialitäten entschieden sich die Aficionados für Habanos aus dem gut verfügbaren Standardsortiment. Gefragt waren auch die Zigarren aus dem Segment der preiswerteren Produkte. Positiv entwickelte sich auch der Absatz der kubanischen Premiumzigarillos, der Minis Cubanos mit einem Plus von gut zehn Prozent.

    pi

    (DTZ 04/18)

  • Potenzial ist genug vorhanden

    MAINZ // Kaum eine Wirtschaftsbranche ist in den vergangenen Jahren so stark gewachsen wie die der E-Zigaretten. Das Dampfen, das gegenüber konventionellem Rauchen weniger gesundheitsbedenklich gilt, hat eindeutig eine Marktlücke gefüllt.

    Auch die Zigarettenindustrie und mittelständische Tabakwarenanbieter sind in den Wettbewerb eingestiegen. Das wird dem Markt in Deutschland einen weiteren Wachstumsschub verleihen. Die Entwicklung im Überblick.

    Angesichts der Absatzeinbußen im Zigarettengeschäft suchen Tabakkonzerne wie Philip Morris, British American Tobacco (BAT) und Japan Tobacco International (JTI) nach Alternativen. Philip Morris hat sich in den USA bereits mit „Mark Ten“ und „Green Smoke“ wichtige E-Zigaretten-Marken gesichert und entwickelte dazu mit „Iqos“ ein eigenes Produkt. BAT lancierte 2014 die firmeneigene E-Zigarette „Vype“, um sich Marktanteile zu sichern, und JTI kam in diesem Sommer mit der „E-Lites Curv“ auf den deutschen Markt. Neben den mittelständischen Tabakwarenproduzenten, die E-Zigaretten und Liquids ins Angebot genommen haben, drängen weiterhin neue Nischenanbieter auf den weltweit wachsenden Markt.

    Laut Euromonitor lag der Umsatz 2014 weltweit bei etwa 5,5 Milliarden Euro; bis 2019 soll er auf 17,4 Milliarden Euro steigen. Ohne Behinderung durch Gesetzesinitiativen könne der Umsatz bis 2030 sogar auf 45,7 Milliarden Euro steigen. Die Marktforscher schätzen, dass weltweit bereits 13 Millionen Menschen dampfen; in Deutschland seien es mehr als zwei Millionen Menschen, die regelmäßig E-Zigaretten dampfen – mit steigender Tendenz. Rund 460 Marken bieten über 7800 verschiedene Geschmacksrichtungen. Einer Studie zufolge kamen in den vergangenen zwei Jahren jeden Monat 242 verschiedene neue Varianten hinzu.

    Gute Zeiten also für deutsche Anbieter von E-Zigaretten, Liquids und Zubehör? Sicher. Auf den Boom in Deutschland wirken aber auch Einflüsse ein. Der Pharma-Lobby ist die E-Zigarette ein Dorn im Auge, da Konsumenten zum weniger gesundheitsschädlichen Dampfen wechseln, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Dadurch sinken die Umsätze mit Nikotinpflastern und -kaugummis. Erschwerend für die Pharma-Riesen kommt hinzu, dass sie E-Zigaretten in Deutschland nicht als apothekenpflichtiges Produkt anbieten dürfen. Außerdem wächst der Einfluss der Tabakindustrie auf den Markt, auf dem sie mit eigenen Produkten vertreten ist. Nicht zu vergessen die Gruppe der Anti-Tabak-Menschen.

    Und angesichts der gesetzgeberischen Maßnahmen, die die Politiker derzeit in Berlin diskutieren, mehren sich die kritischen Stimmen. Solange die Argumente der Lobbyisten und Tabakgegner aber nicht weiter auf fruchtbaren Boden fallen, steht dem weiteren Wachstum der E-Zigarette in Deutschland nichts im Weg.
    schu

    (DTZ 45/15)

  • Erholung auf dem Zigarettenmarkt

    WIESBADEN // Ein minimales Plus in der versteuerten Menge und eine deutlichere Steigerung beim Verkaufswert meldet das Statistische Bundesamt (Destatis) bei Zigaretten für das dritte Quartal 2015.

    Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum stieg die Menge der versteuerten Zigaretten um 0,3 Prozent auf 21592 Millionen Stück an, während der versteuerte Verkaufswert um 4,4 Prozent auf 5823,2 Millionen Euro wuchs.

    Wie Destatis in Wiesbaden weiter mitteilt, verzeichnete Pfeifentabak inklusive Wasserpfeifentabak einen massiven Anstieg von 50,6 Prozent auf 515 Tonnen in der Menge und einen Zuwachs von 42,6 Prozent auf 47,5 Millionen Euro beim Wert. Dagegen sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal die Menge des versteuerten Feinschnitts um 3,1 Prozent auf 6693 Tonnen sowie der Absatz von Zigarren und Zigarillos um 8,6 Prozent auf 932 Millionen Stück. Beim versteuerten Verkaufswert legte Feinschnitt aber um 2,2 Prozent auf 973,4 Millionen Euro zu. Bei Zigarren und Zigarillos betrug das wertmäßige Minus 1,1 Prozent auf 210,4 Millionen Euro.

    Insgesamt wurden im dritten Quartal 2015 Tabakwaren im Kleinverkaufswert von 7,1 Milliarden Euro versteuert. Das waren 281 Millionen Euro beziehungsweise 4,1 Prozent mehr als im dritten Quartal des Vorjahres. Dieser Betrag ergibt sich aus dem Steuerzeichenbezug von Herstellern und Händlern nach Abzug von Steuererstattungen für zurückgegebene Steuerzeichen (Nettobezug).

    Auch der Fiskus kann sich freuen: Der Steuerwert ging um 2,4 Prozent auf 3971,7 Millionen Euro nach oben.
    red

    (DTZ 43/15)

  • „Der Marktführer wird auf Dauer Federn lassen“

    HANNOVER // Oliver Harmsen hat Mitte April die Nachfolge von Hermann Teckenburg als Vorsitzender des Bundesverbandes der Lotto-Toto-Verkaufsstellen in Deutschland (BLD) angetreten. DTZ sprach mit ihm über Entwicklungen auf dem Glücksspiel-Markt, die großen Herausforderungen für die Lotto-Annahmestellen und darüber, wo er als BLD-Vorsitzender Akzente setzen will.

    Die 24.000 Lottoverkaufsstellen in Deutschland beschäftigen über 100.000 Arbeitnehmer. Das ist eine beeindruckende Zahl, die nur wenige der größten Arbeitgeber Deutschlands erreichen. Trotzdem werden die Lottoverkaufsstellen kaum von der Politik und der Öffentlichkeit wahrgenommen. Was läuft da falsch?
    Oliver Harmsen: Lotto hat heute nicht mehr den Stellenwert in der Gesellschaft und in den Medien wie noch vor Jahren. Ein Jackpot von 15 oder 20 Millionen Euro war früher ein Thema für die Titelseite der „Bild“. Heute gelingt das selbst bei 30 oder 40 Millionen Euro kaum noch. Hinzu kommen die vielen Einschränkungen für die staatlichen Lotteriegesellschaften und für die Annahmestellen. Das staatliche Glücksspiel hat eine hohe Verantwortung gegenüber der Bevölkerung. Denn der Spieltrieb der Menschen soll ja in geordneten Bahnen verlaufen. Eigentlich müssten gleiche Spielregeln für alle Marktteilnehmer gelten, also auch für die privaten beziehungsweise illegalen Anbieter. Das ist leider nicht der Fall. Und genau an dieser Stelle läuft es schief.

    Die Annahmestellen sind zurzeit der dominierende Vertriebsweg für Lotto und Co. in Deutschland. Wird das auf Sicht so bleiben?

    Harmsen: Die Lotteriegesellschaften betonen, dass die Verkaufsstellen ihr wichtigster Vertriebsweg sind. Und das ist ja derzeit tatsächlich so. Es ist aber nicht gesagt, dass dies noch lange so bleibt. Die Lotteriegesellschaften sind bestrebt, die Umsätze zu halten beziehungsweise zu steigern. Da ist das Internet ein Zukunftsweg. Sicherlich werden die Annahmestellen in den nächsten Jahren der führende Vertriebsweg bleiben. Der Abstand des Internet-Lottos zum terrestrischen Lottovertrieb wird allerdings mit der Zeit immer kleiner. Mit anderen Worten: Der stationäre Vertrieb als Marktführer wird auf Dauer Federn lassen. Und nur die beweglichen Verkaufsstellenleiter werden sich längerfristig behaupten.

    Die Geschäftsführer der Lotteriegesellschaften werden nicht müde, zu betonen, dass durch das Spielangebot im Internet neue Zielgruppen angesprochen werden, die nicht in den Annahmestellen spielen. Trifft das nach Ihren Beobachtungen zu?

    Harmsen: Ja, das sehen wir im BLD genauso, und das wird auch in Zukunft so sein. Das bedeutet für die Verkaufsstellen: Der klassische Lotto-Spieler stirbt sozusagen mit der Zeit weg und es kommen keine neuen nach. Denn die jüngere Generation hat ein anderes Einkaufsverhalten, für sie spielt der Online-Handel eine viel größere Rolle. Das World Wide Web hat schon viele Bereiche erobert. Warum sollte es ausgerechnet vor Lotto Halt machen?


    Die Erteilung der Konzessionen für Sportwetten hat sich in einem Dickicht von Klagen verstrickt. Trotzdem halten die Bundesländer an einem Glücksspiel-Staatsvertrag fest, der maximal 20 Lizenzen bundesweit zulässt. Sollte jetzt nicht endlich die Reißleine gezogen werden?

    Harmsen: Die Reißleine können nur die politisch Verantwortlichen ziehen. Die Begrenzung auf maximal 20 Konzessionen war ein Geburtsfehler des Staatsvertrags. Wer die Sachlage kannte, musste kein Hellseher sein, um vorherzusagen, dass die abgelehnten Bewerber klagen würden. Meines Erachtens wird auch noch der 1001. Interessent vor Gericht ziehen. Das Ganze kann sich über Jahre hinweg in die Länge ziehen. In dieser Zeit machen die privaten Sportwettenanbieter weiter wie gehabt und die staatlichen Lottoverkaufsstellen sind die Dummen dabei.
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    Lesen Sie das vollständige Interview in unserer aktuellen Printausgabe DTZ 25/19.