Schlagwort: Arbeitsmarkt

  • Positiver Mindestlohn

    NÜRNBERG // Beim Einführen des Mindestlohns im Jahr 2015 ist ein Teil der betroffenen Beschäftigten in produktivere Betriebe gewechselt. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des University College London (UCL) hervor. Die Studie zeigt, welche Mechanismen dazu beigetragen haben, dass die Löhne der zum Mindestlohn Beschäftigten deutlich stiegen, ohne dass die Beschäftigung zurückging.

    Die Verfasser der Studie analysieren die Auswirkungen der Einführung des Mindestlohns auf die Verteilung von Arbeitnehmern auf die Betriebe. Ein Teil der Niedriglohnbeschäftigten hat sich neue Betriebe gesucht, die mehr Vollzeitarbeitsplätze angeboten, mehr qualifizierte Arbeitskräfte beschäftigt haben, einen höheren Lohnaufschlag für vergleichbare Arbeit zahlen und die größer sowie stabiler sind. In Regionen, in denen der Mindestlohn aufgrund eines zuvor vergleichsweise niedrigen Lohnniveaus stärker wirksam wurde, ging zudem der Anteil von Kleinstbetrieben mit weniger als drei Beschäftigten zurück, während die Betriebsgröße und der Anteil größerer Betriebe zunahmen. Dies hat den Mix der Betriebe in diesen Regionen verbessert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Mindestlohn die Arbeitsproduktivität steigerte, indem Beschäftigte zu produktiveren Betrieben wechselten.

    Die Studie zeichnet ein insgesamt positives Bild der Mindestlohneinführung: „Entgegen den Bedenken, die die Debatte im Vorfeld der Einführung eines landesweiten Mindestlohns in Deutschland geprägt haben, stellen wir nicht fest, dass der Mindestlohn zu einem Beschäftigungsrückgang geführt hat.“
    pi

    (DTZ 09/20)

  • Rekordstand bei Jobs

    NÜRNBERG // Im dritten Quartal wurde mit bundesweit rund 1,24 Millionen offenen Stellen ein neuer Rekordstand erreicht. Gegenüber dem dritten Quartal 2017 erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen um rund 140.000, gegenüber dem zweiten Quartal 2018 um etwa 23 000.

    Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

    In Westdeutschland waren demnach rund 950.000 Jobs zu vergeben, in Ostdeutschland rund 290.000.

    „Auffällig ist die stark gestiegene Personalnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der offenen Stellen hier um fast ein Drittel erhöht“, erkläre Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Gegenüber dem dritten Quartal 2017 gab es dabei einen Anstieg von fast 40.000 auf nunmehr gut 160.000 offene Stellen.

    Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden.

    pnf

    (DTZ 45/18)

  • Starker Arbeitsmarkt

    NÜRNBERG // Die Zahl der Erwerbstätigen wird 2018 um rund 650 000 auf 44,94 Millionen steigen – ein neuer Rekord. Unter den geflüchteten Menschen wird die Erwerbstätigkeit 2018 um rund 100 000 zunehmen.

    Das geht aus der Arbeitsmarktprognose 2018 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die Arbeitslosigkeit wird im Jahresdurchschnitt 2018 voraussichtlich bei 2,33 Millionen Personen liegen. Damit wird der IAB-Prognose zufolge der tiefste Stand nach 1990 erreicht.

    Das IAB erwartet in seiner Prognose für das Jahr 2018 ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,1 Prozent. 2017 nahm das BIP um 2,2 Prozent zu.

    pi

    (DTZ 14/18)

  • Arbeitsmarkt boomt

    MAINZ // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sagt für die kommenden Monate ein Rekord-Beschäftigungsplus voraus. „Kräftige Konjunktur, steiler Aufwärtstrend in Geschäftsfeldern wie IT und Pflege, hohe Zuwanderung – derzeit kommt für eine starke Beschäftigungsentwicklung alles zusammen“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungs-Teams „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

    Die Beschäftigungsaussichten seien glänzend. Arbeitskräfte würden dabei insgesamt knapper. Das führe dazu, dass die Zahl unbesetzter Stellen weiter zunehme und die Betriebe sich immer seltener von Arbeitnehmern trennten.

    Weber weiter: „Bis zur Vollbeschäftigung ist es noch weit, aber der Abbau der Arbeitslosigkeit ist beachtlich.“ Ein Gutteil der Entwicklung gehe auf den aktuellen Konjunktur-Boom zurück. Wenn dieser ende, werde sich der Abbau der Arbeitslosigkeit nicht mehr so fortsetzen.

    Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein auf mehreren Komponenten basierender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

    pi

    (DTZ 10/18)