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  • Wer einmal online spielt, kehrt nicht in die Annahmestelle zurück

    MÜNSTER (DTZ/ws). Tobias Buller sieht das Internet als massive Bedrohung für die Lotto-Verkaufsstellen. „Für das Überleben des terrestrischen Vertriebs ist ein verbesserter Ertrag unabdingbar“, fordert der Geschäftsführer des Lotto- und Toto-Verbands der Annahmestelleninhaber in Nordrhein-Westfalen (LTV NRW) im DTZ-Interview.

    Tobias Buller: „Jede andere Möglichkeit als in den Annahmestellen in NRW das Spielgeschäft zu betreiben, stellt eine Bedrohung für den terrestrischen Vertrieb dar oder ganz plakativ: Jede Mücke sticht! Wir werden in nächster Zeit aufmerksam zu beobachten haben, wie sich das Verhalten der Kunden auf die Umsätze vor Ort auswirkt. Eines ist aber sicher: Wer einmal beginnt online zu spielen, wird nicht so schnell wieder in die Annahmestelle vor Ort zurückkehren. Der Kunde ist eben bequem – das merkt der Einzelhandel bereits seit Jahren.“ Deshalb heiße es, sich auch in der Glücksspielbranche darauf einzustellen und die Zeichen der Zeit zu erkennen. Vielleicht auch neue Kundenbindungsinstrumente zu entwickeln!

    „ Die bayerischen Lotto-Verkaufsstellen werden mit einer Provision von 3,2 Prozent in der Spitze am Online-Umsatz beteiligt. Ist das eine Steilvorlage für Nordrhein-Westfalen?“, fragte DTZ den LTV-Geschäftsführer. Darauf antwortete Buller: „ Mit den Steilvorlagen ist das so eine Sache. Natürlich wird die bayerische Lösung Gesprächsthema mit WestLotto sein. Ohne Investition von etwas zu profitieren, ist leicht gesagt – aber nicht leicht umzusetzen. Wir sind bereit, unseren Beitrag zum Zusammenwachsen von On- und Offline-Spielgeschäft zu leisten. Dafür und schließlich auch für das Überleben des terrestrischen Vertriebs ist aber ein verbesserter Ertrag unabdingbar.“

    In Bayern sei die Situation allerdings ganz anders als in anderen Bundesländern. Das fange bei der Zahl der engagierten Annahmestellen im Verband an und höre bei der Politik auf. Ein Zusammenwirken von Politik und Annahmestellen wie in Bayern würde er sich in NRW natürlich auch wünschen. Realistisch sei das aber wohl nur eine Wunschvorstellung.

    (DTZ 49/12)

  • Bayerns Lottoverkaufsstellen werden am Internetumsatz beteiligt

    MÜNCHEN (DTZ/da). In Bayern gehen die Uhren oft ein bisschen anders als in den übrigen Bundesländern. Das gilt im besonderen Maße in Sachen Lottovertrieb, wie bei der Mitgliederversammlung des Bayerischen Toto-Lotto-Verbandes am 15. November im Münchner Hofbräuhaus deutlich wurde.

    Dort hatten sich an diesem Tag fast 700 Lottoverkaufsstellenleiterinnen und -leiter aus dem gesamten Freistaat getroffen, um sich von ihrem Vorstand aus erster Hand über wichtige Aktivitäten ihres Verbandes und aktuelle Veränderungen im Spielgeschäft informieren zu lassen.

    Verbandsvorsitzende Gabriele Grasser und der Vorsitzende der Lotto-Toto-Vertriebsgemeinschaft in Bayern, Hubert Schmid, warteten als erstes mit einer positiven Überraschung auf: Bayerns Lottoverkaufsstellenleiter erhalten Provision auf die Internet-Spielumsätze.

    Die Katze ließ dann der bayerische Finanzminister, Dr. Markus Söder, aus dem Sack, als er verkündete, dass der Freistaat seinen 3 700 Annahmestellen 3,2 Prozent Provision auf die im Internet getätigten Spielumsätze zahlt. Dafür erhielt der Ehrengast lang anhaltenden, begeisterten Applaus.

    (DTZ 47/12)

  • Lotto: Wie bedrohlich ist das Internet für den terrestrischen Vertrieb?

    DÜSSELDORF (DTZ/da). Die mögliche Verlagerung von Spielumsätzen auf das Internet und die damit zusammenhängenden negativen Auswirkungen für den terrestrischen Vertrieb war einer der zentralen Diskussionspunkte auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Lotto-Toto Verkaufsstellen in Deutschland (BLD) Ende Oktober in Düsseldorf. Als Gastredner begrüßte BLD-Vorsitzender Hermann Teckenburg den WestLotto-Geschäftsführer Theo Goßner. Weitere wichtige Tagungsthemen waren nach Angaben von BLD-Geschäftsführer Günther Kraus Spannenkürzungen im Pressebereich und der Aufbau von Lottoverbänden in den neuen Bundesländern. [p][/p]

    Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), München, würde die Hälfte der regelmäßigen und gelegentlichen Lottotipper in den nächsten zwölf Monaten über das Internet am Spiel teilnehmen. Für die Lottoverkaufsstellen hätte dies zur Folge, dass sie zirka 25 bis 30 Prozent ihrer Kundschaft verlieren würden. Die GfK-Studie nahm der BLD zum Anlass einer Umfrage unter Lottoverkaufsstellen. An der von Prof. Dr. Jörg Maier, Universität Bayreuth, durchgeführten Erhebung beteiligten sich 492 Annahmestellenleiter.[p][/p]

    Sollten zehn Prozent vom gesamten bundesweiten Lotto-Toto-Umsatz künftig auf das Internet entfallen, fürchten 27,6 Prozent der befragten Verkaufsstellenleiter um ihren Lotto-Toto-Umsatz. Ein Drittel sieht sogar den gesamten Betrieb in Gefahr. Noch negativer sind die Einschätzungen bei Annahme eines Verlustes der Lottoumsätze von 25 Prozent an den Vertriebsweg Internet. Dann rechnen zwei Drittel mit einer massiven Gefährdung für ihr Spielgeschäft. 60 Prozent halten in diesem Fall ihr gesamtes Unternehmen für bedroht.[p][/p]

    Der BLD hält eine Beteiligung der Lottoverkaufsstellen an den Internetumsätzen für unerlässlich, um die Überlebensfähigkeit des terrestrischen Vertriebs zu sichern. „Wir streben eine Verknüpfung von Lotto-Verkaufsstelle und Internet an“, erklärt BLD-Geschäftsführer Kraus und fügt hinzu: „Der Spielteilnehmer könnte zum Beispiel seinen im Internet gemachten Gewinn beim Fachhändler abholen. Für diese Dienstleistung erhalte der Verkaufsstellenleiter dann eine Provision.“[p][/p]
    DTZ 46/12

  • Grüne wollen Rauchverbot im Auto

    STUTTGART (DTZ/pnf). Die Grünen setzen weiter auf ihre Positionierung als „Reglementierungs- und Verbotspartei“. So gibt es laut „Der Spiegel“ für den Bundesparteitag einen von etwa 40 Mitgliedern unterzeichneten Antrag, das Rauchen im Auto gesetzlich zu verbieten, wenn Kinder und Jugendliche mitfahren.

    Zu den Unterstützern des Antrags zählt auch der Bewerber für die Spitzenkandidatur der Grünen, Werner Winkler, der sich selbst als „Normalo“ bezeichnet, dessen Wahl „dem Image der Grünen als bürgernaher Partei gut täte“.

    Rauchverbote im Auto zählen generell zu den öffentlichen Erregungsthemen, mit denen sich politische Hinterbänkler immer wieder gerne mal mit Namensnennung in die Presse bringen. Dabei ist eigentlich jedem klar, das Rücksichtnahme hier angebracht ist, aber gesetzliche Verbote nicht nötig sind.

    Selbst der Initiator des Verbotsvorstoßes, Philipp Schmagold, hatte bei seinem erste Anlauf Anfang des Jahres auf Zwischenrufe eingestanden, dass man das erst mal als Appell formulieren könne. Dass er jetzt den „Eingriff in die Selbstbestimmtheitder Eltern“ per Gesetz durchdrücken will, zeigt die Reglementierungsverliebtheit als Grundeinstellung.

    (DTZ 42/12)

  • Für Mark Twain wäre die Dortmunder Messe der Himmel auf Erden

    DORTMUND (DTZ/da). Von Mark Twain stammt der Spruch: „Wenn ich im Himmel nicht rauchen darf, gehe ich nicht hin.“ Ob der beliebte Schriftsteller im Paradies gelandet ist und dort als Raucher ein nettes Plätzchen gefunden hat, wissen wir natürlich nicht. Ganz sicher sind wir allerdings, dass der Zigarrenliebhaber Mark Twain heute den Himmel auf Erden hätte, wenn er nach Dortmund käme. Hier, auf der Inter-tabac, der Leitmesse der Tabakwelt, wäre für ihn alles, was sein Raucherherz begehrt.

    Wichtige Anlaufstellen

    Gerade auch in Sachen Zigarren- und Zigarillos war die diesjährige Inter-tabac vom 14. bis 16. September das Non-Plus-Ultra. Auf die Besucher aus aller Herren Länder warteten an zahlreichen Messeständen „braune Schönheiten“ in Hülle und Fülle, für jeden Geschmack, in unzähligen Formaten und für jeden Geldbeutel. So ziemlich alles, was in der Zigarren- und Zigarillobranche als Hersteller und Importeur Rang und Namen hat, war auf der 34. Inter-tabac in den Hallen 4, 6, 7 und 8 vertreten, und das im Allgemeinen auch mit den Entscheidungsträgern.

    Das wurde natürlich von den rund 8 600 Fachbesuchern, die in diesem Jahr nach Dortmund gereist waren, begrüßt. So waren die Zigarren- und Zigarillo-Aussteller einmal mehr wichtige Anlaufstellen, die meistens gut besucht wurden. Mehrere bekannte Zigarrenaussteller erklärten, dass sie überhaupt nicht von ihren Messeständen wegkamen, weil der Besucherstrom nicht abbrach. „Sehr häufig hatten wir am Stand kaum noch einen Platz frei“, sagte der Repräsentant eines namhaften Herstellers und beschrieb damit einen Messeverlauf, den andere Anbieter ganz ähnlich erlebt hatten. Zum Besuchsaufkommen der Fachhändler aus dem Inland merkten allerdings verschiedene Aussteller an: „Gefühlt weniger“. Dafür seien häufiger größere Aufträge erteilt worden.

    Entsprechend positiv äußerten sich die Aussteller über das Orderverhalten der Fachbesucher. Die Bewertungen reichten bei den bekannten Zigarren- und Zigarilloanbietern von zufriedenstellend bis super. „Unterm Strich hatten wir keinen Grund zum Klagen, im Gegenteil, es lief gut“, brachten es die meisten auf den Punkt. Einzelne Aussteller sprachen sogar von der besten Inter-tabac der letzten Jahre.

    Viel Lob gab es auch für die Fachbesucher. Diese seien gut qualifiziert gewesen, wobei insbesondere die Fachhändler aus dem Inland mit klaren Vorstellungen, Einkaufszetteln und festen Budgets an die Stände kamen, sich aber auch gegenüber Neuheiten aufgeschlossen zeigten. Das war vor allem dann der Fall, wenn es sich dabei um Produkte mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis handelte. „Die Leute sind bereit Geld auszugeben, wenn sie dafür keine 08-15-Ware, sondern etwas Besonderes erhalten, feine limitierte Editionen in schöner Aufmachung zum Beispiel oder hochwertige Spezialitäten“, sagte der Außendienstmitarbeiter eines bedeutenden Importeurs und fügte hinzu: „Dann werden auch Preise von 18, 20 oder sogar noch mehr pro Stück akzeptiert.“

    Ansonsten wurden in Dortmund in starkem Maße Premiumzigarren in Preislagen bis fünf Euro geordert, wobei Bundles nicht das große Thema waren. „Das ist Tagesgeschäft, deshalb fahren die Händler nicht extra zur Inter-tabac“, so ein Importeur karibischer Longfiller. Generell komme man jedoch nicht mehr an Bundles vorbei, denn auch bei Longfillern aus der Karibik seien die Konsumenten preisbewusster geworden. Vor allem hätten einige Aficionados festgestellt, dass es auch unter der Bundle-Ware durchaus akzeptable Qualitäten gebe.

    Stärker als Bundles standen auf der Inter-tabac Markenzigarren in guter Qualität zu Preisen zwischen drei und fünf Euro im Fokus. Über fünf Euro hinaus liefen Preislagen bis zu zehn Euro pro Stück ebenfalls recht ordentlich. Oberhalb dieser wichtigen Preisschwelle ist die Luft bekanntlich dünner, wenngleich auch einige hochpreisige Angebote ihre Abnehmer fanden. Das galt vor allem für namhafte Premiummarken in besonderen Aufmachungen. Vielfach wurde auf bekannte Markenserien und deren Erweiterungen zurückgegriffen. Auch limitierte Editionen waren wieder ausgesprochen beliebt, obwohl mahnende Stimmen hier bereits von einem Überangebot sprachen. „Man darf den Bogen nicht überspannen, sonst verlieren Limitadas den Reiz des Besonderen“, warnten Anbieter ebenso wie Fachhändler.

    Formate und Provenienzen

    Im Hinblick auf Formate gab es in Dortmund kein einheitliches Bild. Nahezu einhellige Meinung war lediglich, dass sich die Klassiker Corona, Robusto und Toro einer großen Nachfrage erfreuten. Ansonsten gingen die Ansichten auseinander. Während die einen im Zuge der um sich greifenden Rauchverbote kleinere Formate wie zum Beispiel Perla oder Short-Robusto weiter im Trend sahen, berichteten andere genau das Gegenteil. „Die Gelegenheiten zum Rauchen werden zwar insgesamt weniger, aber wenn die Zigarrenliebhaber die Möglichkeit haben, zu rauchen, dann doch eher die größeren Formate wie Churchill und Doppel-Corona“, so die Aussagen verschiedener Anbieter.

    Für den kurzen Rauchgenuss im Winter, draußen vor der Kneipe hätten im Bereich der „braunen Ware“ am ehesten noch Zigarillos, insbesondere Minizigarillos eine Chance. Und genau diese Produkte waren, wie auch schon in den Vorjahren, in Dortmund begehrt. In Sachen Zigarillos seien ansonsten aromatisierte Produkte und Filterzigarillos die Schlüsselfaktoren, um neue Kunden zu finden, während naturreine Zigarillo-Marken vom Bekanntheitsgrad leben würden.

    Bei den Longfiller-Provenienzen zeigte sich auf der Inter-tabac das gewohnte Bild. Wie allgemein üblich hatten hier die Dominikanische Republik und Kuba die Nase vorn, gefolgt von Nicaragua und Honduras, wobei die beiden letztgenannten Länder dank der gestiegenen Qualität ihrer Zigarren deutlich aufgeholt haben. Marktkenner schließen nicht aus, dass Honduras und Nicaragua 2013 in den USA sogar die Dom. Rep. im Absatz einholen könnte. Neben der Dominikanischen Republik, Kuba, Honduras und Nicaragua würden alle übrigen Longfiller-Provenienzen eher Nischenplätze einnehmen. Als interessante Variante im Longfiller-Sektor kommt aktuell wieder Brasil mit neuen Offerten ins Spiel, dessen Domäne bislang ja eher der Shortfillerbereich ist.

    „Brasil-Tabak wird oft unterschätzt. Zu Unrecht, denn aus Bahia kommen wunderbare Tabake, die sich durchaus mit anderen Provenienzen messen können“, brachen verschiedene Hersteller eine Lanze für die Pflanzen aus diesem südamerikanischen Land. Ob Brasil-Longfiller eine Erfolgsgeschichte werden, ähnlich wie dies seit langem bei Shortfillern der Fall ist, wird die Zukunft zeigen.

    Apropos Shortfiller-Zigarren: Dieses Geschäft lief in Dortmund in normalen Bahnen, meist ohne nennenswerte Ausschläge nach oben oder nach unten. Einige Anbieter sprachen von einer durchaus guten Resonanz. Die von manchen als „Brot- und Buttergeschäft“, von anderen als „Unterbau für die Longfiller“ bezeichnete europäische Zigarre fand ihre Abnehmer und wurde auch für die Messe als unentbehrlich eingeschätzt. „Mit den Shortfillern bedienen wir das Konsumgeschäft, ohne sie würden wir einfach weniger an Menge absetzen“, waren alle von der Bedeutung der Shortfiller-Zigarre überzeugt.

    Und was war bei Packungen gefragt? Antwort aus Dortmund: In starken Maße kleinere Größen wie Dreier-, Vierer-, Fünfer- und Zehner-Schachteln und alles, was praktisch ist und idealerweise noch ein bisschen Pfiff hat oder chic ist, am besten beides. Die Packungen sollen bei Zigarillos und kleinen Zigarren am besten bequem in die Hemd- oder Westentaschen passen. Bei Zigarren wiederum sollen die Etuis, egal ob aus Holz, aus Pappe oder Metall, formschön sein und entweder edel oder trendig anmuten.

    Bange Blicke nach Westen

    Riesige Sorgen bereitet indes allen die Pläne der EU-Gesundheitskommission zur Verschärfung der Tabak-Produktrichtlinie. „Wenn wir wirklich Einheitspackungen ohne Farben und Logos bekommen sollten und/oder Packungen mit riesigen hässlichen Bildwarnhinweisen, dann wäre das ein Fiasko. Das könnte die Zigarrenbranche nicht verkraften“, so die einhellige Meinung von Zigarrenindustrie und Fachhandel. Doch noch herrscht Hoffnung auf ein Fünkchen Einsicht bei den politisch Verantwortlichen. Auf der nächsten Inter-tabac vom 20. bis 22. September 2013 sind wir womöglich alle etwas schlauer, wohin die Reise in Sachen EU-Tabakproduktrichtlinie gehen wird.

    Bange blickten die Zigarrenanbieter auch von Dortmund nach Düsseldorf, denn die rot-grüne Regierungskoalition in Nordrhein-Westfalen strebt Rauchverbotsregelungen nach bayerischem Vorbild an. „Wenn das kommt und selbst auf einer Fachmesse wie der Inter-tabac ein striktes Rauchverbot gilt, dann können die Fachbesucher ja noch nicht einmal mehr unsere Produkte probieren. Das wäre so, als dürfte man auf einer Weinmesse keinen Wein verkosten. Unvorstellbar, absolut absurd, ein Desaster“, so die übereinstimmende Ansicht aller. Darüber, ob sie dann noch zur Messe nach Dortmund kämen, hatten einige Anbieter ihre Zweifel. „Wir brauchen einen Plan B“, sagten sie.

    Doch noch ist in Sachen Rauchverbote in NRW nicht das letzte Wort gesprochen. Denn Teile der SPD sind gegen drastische Verbote und für Kompromisslösungen. Die Messeveranstalter arbeiten auf eine Ausnahmeregelung hin. Sie sind überzeugt davon, dass es auch in Zukunft in Dortmund heißen wird: Feuer frei für die Inter-tabac!

    (DTZ 38/12)

  • Größer, schöner, weiter: „Olympia“ in Dortmund

    DORTMUND (DTZ/da). Quizfrage: Was haben die Inter-tabac und die Olympischen Spiel miteinander gemeinsam? Richtige Antwort: die Jagd nach Rekorden. Und davon gab es sowohl bei der diesjährigen Olympiade in London ebenso reichlich wie bei der Inter-tabac 2012 vom 14. bis 16. September in Dortmund.

    Die Messe-Veranstalter sprachen von mehr Ausstellern, mehr Fläche, mehr Fachbesuchern und mehr Umsatz. So gab es denn zum Messeende am späten Sonntagnachmittag zahlreiche zufriedene Mienen.

    Insgesamt 369 Aussteller aus 45 Ländern zeigten in den Dortmunder Westfalenhallen 4, 6, 7 und 8 auf einer Brutto-Ausstellungsfläche von zirka 30 000 Quadratmetern ein riesiges Sortiment rund um Tabak & Co. Das war neuer Rekord.

    Ebenso stieg die Besucherzahl: Die Westfalenhallen GmbH als Veranstalter und der Einzelhandelsverband Nordrhein-Westfalen, Fachbereich Tabakwaren, als ideeller Träger registrierten insgesamt 8 601 Messegäste. Das waren gegenüber der letztjährigen Veranstaltung 7,6 Prozent mehr.

    „Die Inter-tabac 2012 ist die größte und umfangreichste in der Geschichte dieser Fachmesse“, sagte Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH. Die Messe ist der Magnet der Branche mit zunehmender weltweiter Anziehungskraft. Bereits 36 Prozent der Besucher reisten in diesem Jahr aus dem Ausland nach Dortmund an; auf der letztjährigen Veranstaltung waren es 29 Prozent.

    Die Inter-tabac gewinnt nicht nur an Bedeutung, sie wird auch selbst von Jahr zu Jahr in der Qualität besser. Das lässt sich auch mit Fug und Recht vom Messepublikum behaupten. Zwar sind in Zeiten knapper Kassen immer noch einige Besucher mit Plastiktüten voll kostenloser Warenproben unterwegs, doch im Gesamtbild der Messe spielen diese, von manchen respektlos als „Beutelratten“ bezeichneten Messegäste eher eine untergeordnete Rolle.

    Allgemein war von einem sehr fachkundigen Publikum die Rede, das sich gegenüber den in Hülle und Fülle gezeigten Neuheiten aufgeschlossen zeigte. Apropos knappe Kassen: Als Wermutstropfen wurde von Ausstellerseite bedauert, dass die Messegesellschaft auch in diesem Jahr wieder an der Gebührenschraube für die Stände gedreht habe. „In Bezug auf die Standpreise würden wir uns für 2013 Zurückhaltung wünschen“, brachte es ein Aussteller auf den Punkt.

    Trotz der bekannten Probleme in der Branche – Stichwort Rauchverbote und Verschärfung der EU-Tabakproduktrichtlinie – war die Stimmung auf den Messefluren gut. „Besser als erwartet“, stellte etwa ein Zigarrenanbieter fest und gab damit die Meinung vieler seiner Kollegen wieder.
    Laut Messegesellschaft wurden auf der Inter-tabac 2012 insgesamt 118 Millionen Euro umgesetzt. Zum Vergleich: 2011 waren es 115 Mio. Euro.

    Etliche Aussteller berichteten von Umsatzsteigerungen pro Kunde, einige auch von einer insgesamt gestiegenen Kundenzahl. Das Gros der 369 Aussteller zeigte sich denn auch zufrieden mit dem Orderverhalten der Fachbesucher. So sprachen nahezu alle bekannten Zigarren- und Zigarilloanbieter von einer regen bis sehr guten Nachfrage und einem großen Interesse an den wieder in beachtlicher Zahl präsentierten Neuheiten. Gefragt waren im Bereich der Premiumzigarren vor allem Produkte in Preislagen bis fünf Euro, an zweiter Stelle waren es Premiumzigarren zu Stückpreisen bis zu zehn Euro.

    Oberhalb der Zehn-Euro-Preisschwelle musste es schon etwas Besonderes sein, das sich deutlich vom allgemeinen Angebot abhob. Dann wurden auch Stückpreise von mehr als 15 Euro akzeptiert. Am anderen Ende der Preisskala waren Bundles in Dortmund kein großes Thema. Im normalen Rahmen verkauften sich Shortfiller-Zigarren, meist ohne nennenswerte Ausschläge nach oben oder unten. Bei Zigarillos rückten Minis und Filterprodukte in den Fokus, ohne dass die übrigen Segmente, allen voran aromatisierte Produkte, an Bedeutung verloren.

    Bei Zigaretten und Feinschnitt steht zwar der unmittelbare Verkauf auf der Messe nicht so stark im Vordergrund. Dennoch berichteten die Aussteller von einer guten Akzeptanz ihrer Messe-Angebotspakete. Im Trend lagen vor allem additivfreie Zigaretten und Feinschnitt sowie Großpackungen, meist unter dem Dach großer Markenfamilien.

    Auch im Bereich Pfeife und Pfeifentabak wurde das Thema Genussrauchen auf der Inter-tabac mit viel Leben erfüllt. Obwohl das Gros der neuen Pfeifenserien meist schon im Frühjahr auf der Frankfurter Messe präsentiert wurde, hatten auch in Dortmund mehrere Anbieter neue attraktive Serien im Gepäck. Der Bogen spannte sich dabei von klassisch bis futuristisch anmutend. Bei Pfeifentabak setzte die Branche in diesem Jahr offenbar darauf, Bestehendes zu pflegen und weiterzuentwickeln. Aber auch die eine oder andere neue Mischung wurde in Dortmund vorgestellt.

    Im jungen Geschäft der E-Zigaretten waren fast 50 Anbieter auf der Messe präsent. Der Fachhandel, soweit er hier noch engagiert ist, setzte jedoch überwiegend auf die bereits etablierten Anbieter. Nach starkem Einbruch sprechen die Anbieter inzwischen wieder von leichtem Marktwachstum.
    Und wie ist die Meinung zur Neuaufteilung der Messe? Denn die Besucherströme verteilten sich nicht mehr nur auf drei Messehallen, sondern auf vier. „Angenommen wurde auch die Halle 6, die in diesem Jahr erstmals in die Inter-tabac integriert war“, hieß es seitens der Messegesellschaft. Kritische Stimmen merkten an, dass Halle 6 für die Besucher nicht so leicht zu finden war. Hier hätte man sich ein besseres Wegweiser-System gewünscht.

    Ganz zufrieden mit der Neuaufteilung waren indes nicht alle. Nicht selten hieß es: „Das Besucheraufkommen lag unter dem Niveau der übrigen Hallen.“ Und mindestens ein namhafter Marktteilnehmer hatte wegen der Neuaufteilung sogar auf seine Messeteilnahme verzichtet. Die Messegesellschaft ist dennoch für 2013 zuversichtlich. Laut ihrer Umfrage mochte kein einziger der 369 Aussteller die Wiederbeteiligung ausschließen. Außerdem hätten neun von zehn Fachbesuchern erklärt, dass sie auch im nächsten Jahr wieder zur Messe kommen möchten. 2013 findet die Inter-tabac vom 20. bis 22. September statt.

    (DTZ 38/12)

  • Inter-tabac meldet Besucherplus

    DORTMUND (DTZ/red). Bereits im Vorfeld hatte die diesjährige Inter-tabac mit einem Ausstellerplus und der Erweiterung um eine zusätzliche Halle für Schlagzeilen gesorgt.

    Die Fachbesucher nahmen das Angebot der Messegesellschaft Westfalenhallen Dortmund bereitwillig an. Über 8.600 Messegäste passierten die Tore – 7,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

    „Damit haben wir die Position der Inter-tabac als internationale Leitmesse erfolgreich ausgebaut“, sagte Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Messegesellschaft.

    Die Herbstmesse bleibt ein Magnet der Branche mit zunehmender weltweiter Anziehungskraft. 36 Prozent der Besucher (2011: 29 Prozent) reisten in diesem Jahr aus dem Ausland an – unter anderem aus Indien, China, Russland, dem Libanon und Island. Das ergab die Befragung durch ein unabhängiges Messe-Markforschungsinstitut.

    21,2 Prozent der Besucher reisten aus 25 bis 100 Kilometern Entfernung an, 24,6 Prozent aus 100 bis 300 Kilometern und 47,9 Prozent aus über 300 Kilometern. Auch diese Zahlen belegen die große Bedeutung der Fachmesse über Nordrhein-Westfalen und Deutschland hinaus.

    Die Fachbesucher waren mehrheitlich sehr zufrieden. 94,3 Prozent gaben an, der Besuch der Inter-tabac habe sich für sie gelohnt. Etwa die Hälfte der Fachbesucher bewertete die Inter-tabac 2012 als noch besser im Vergleich zur Vorjahresmesse. Für ein Viertel war sie genauso gut. 8,1 Prozent der Besucher hatten sich noch kein Urteil gebildet.

    Angenommen wurde laut Messegesellschaft auch die Halle 6, die in diesem Jahr erstmals in die Inter-tabac integriert war. Fast zwei Drittel der Fachbesucher hatten die neue Halle zum Zeitpunkt der Befragung bereits besucht. 72,9 Prozent sagten, der in Halle 6 angesiedelte und ebenfalls neue Inter-tabac Buyer’s Club sei „eine gute, neutrale Kommunikationsplattform, um sich mit Geschäftspartnern zu treffen“.

    Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Nordrhein-Westfalen, Fachbereich Tabakwaren, ideeller Träger der Inter-tabac: „Die Erweiterung um eine zusätzliche Halle ist gut für die Inter-tabac. In Halle 6 fand sich ein Angebotsspektrum, das für den Fachhandel interessant ist, neben Tabakwaren und Raucherbedarfsartikeln zum Beispiel Ladeneinrichtungen und Presseprodukte.“

    Als Leitmesse bot die Dortmunder Inter-tabac auch 2012 wieder den richtigen Rahmen, um die Neuheiten und Erfolge der Tabakwarenbranche zu präsentieren. Begehrte Preise wie die „Inter-tabac Stars“ für die interessantesten Produktneuheiten der Messe wurden auf der Inter-tabac übergeben.

    Auf der Inter-tabac präsentierte sich eine Branche, die zurzeit wirtschaftlich solide dasteht. Die Aussagen der Aussteller sind dementsprechend positiv. Stellvertretend für die auf der Messe vertretenen Unternehmen sieht Peer Lorenzen, Vertriebsleiter bei der Joh. Wilh. von Eicken GmbH, die 2012er-Ausgabe in der guten Tradition der Vorjahre. Wolfgang Specht, zuständig für Customer Communicaton bei British American Tobacco Deutschland, zeigte sich auch mit der Organisation der Inter-tabac und der Betreuung durch die Messeleitung sehr zufrieden.

    Das Wachstum der Inter-tabac und das Angebot auf der diesjährigen Messe hat die Fachbesucher offensichtlich überzeugt, auch 2013 wiederzukommen. Neun von zehn Besuchern sagten bereits, dass sie Herbstmesse auch im nächsten Jahr besuchen wollen. 2013 findet die Inter-tabac vom 20. bis 22. September statt.

    (DT/ 38/12)

  • „Talsohle scheint noch nicht erreicht“

    BADEN-BADEN (DTZ/red). Der Presse-Grosso-Umsatz fiel in der ersten Jahreshälfte 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent oder 10 Mio. Euro bei einem Gesamtumsatz von 1,28 Mrd. Euro.

    Ursache des moderaten Schwunds waren Zusatzgeschäfte im Nebensortiment anlässlich der diesjährigen Fußball-EM. Hier sorgten insbesondere Sammelbilder für zusätzliche Einnahmen.

    Im Kerngeschäft, dem Großhandel mit Presseerzeugnissen, ging der Umsatz dagegen um knapp 30 Mio. Euro auf 1,23 Mrd. Euro oder um 2,2 Prozent zurück. „Der Eindruck eines moderaten Umsatzrückgangs täuscht.

    Die Entwicklung unseres Kerngeschäfts ist nach wie vor besorgniserregend – die Talsohle scheint noch nicht erreicht zu sein“, fürchtet Frank Nolte, Vorsitzender des Bundesverbandes Presse-Grosso.

    Auch mit Blick auf verkaufte Zeitungen und Zeitschriften setzt sich der Trend der Vorjahre fort: Der Presseabsatz sank im Betrachtungszeitraum um 71,6 Millionen Stück (minus 5,6 Prozent) auf insgesamt 1,17 Milliarden Stück. Hintergrund des im Vergleich zur Absatzentwicklung weniger deutlich ausgeprägten Umsatzrückgangs waren Preiserhöhungen der Verlage für Zeitungen und Zeitschriften.

    Unterdessen ergab eine Umfrage des Bundesverbandes Presse-Grosso unter den 51 Mitgliedsunternehmen, dass der Strukturwandel in den kommenden Jahren weiter vorangetrieben werden müsse. In Kooperationen und Unternehmenszusammenschlüssen sehen zahlreiche Grossisten geeignete strategische Instrumente zur Bündelung der Kräfte, um den Herausforderungen eines sich veränderten Printmarkts zu begegnen.

    „Das deutsche Presse-Grosso geht alles andere als fatalistisch in die Zukunft. Unsere Branche agiert zukunftsoffen und entschlussfähig“, fasste Nolte die Schlüssel¬erkenntnis der Umfrage zusammen.
    (DTZ 37/12)

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    [bul][link|http://umfrage.konradin.de/1/index.php?sid=14962&lang=de] DTZ-Leserumfrage [/link]

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    (DTZ 34/12)

  • Automatenmesse IMA für 2013 abgesagt

    BERLIN (DTZ/pnf). Der Verband der Deutschen Automatenindustrie e. V. (VDAI) hat die Internationale Automatenmesse IMA 2013 abgesagt. Die Mitgliederversammlung des Verbandes beschloss die Absage der in den vergangenen Jahren in Düsseldorf durchgeführten Branchenleitmesse aus wirtschaftlichen Gründen, die ausschließlich durch politische Maßnahmen der Länder verursacht worden sei.[p][/p]
    Der VDAI vertritt die Hersteller von Unterhaltungsautomaten mit Gewinnmöglichkeit, sogenannte Geldspielgeräte. Hersteller, Händler und Betreiber von Geldspielgeräten und damit die große Teile der deutschen Automatenwirtschaft sind in den vergangenen Monaten mehr und mehr unter politischen Druck geraten. Der Glücksspieländerungsstaatsvertrag (1. GlüÄndStV) der Länder und seine Ausführungsgesetze sowie Landesspielhallengesetze und nicht zuletzt daran anknüpfend die zum Teil massiven Erhöhungen der kommunalen Vergnügungssteuern führen in der Summe zu einer massiven Zurückdrängung der Automatenwirtschaft und schränken gleichzeitig deren wirtschaftliche Perspektiven ein. Konkret befürchten die im VDAI vertretenen Hersteller Produktionseinbrüche in bisher nicht gekanntem Ausmaß. Gleichzeitig befürchtet die Deutsche Automatenwirtschaft einen Fortfall von bis zu 50 Prozent der gegenwärtig rund 70 000 direkten sowie der rund 35 000 indirekten Arbeitsplätze. [p][/p]
    In den gesetzlichen Vorhaben sieht der VDAI den Versuch der Länder, das gewerbliche Geldspiel zurückzudrängen, um ihr Glücksspielmonopol abzusichern und auszubauen. [p][/p]
    Gegen die in den Ländern Berlin und Bremen schon in Kraft getretenen Landesspielhallengesetze sind bereits zahlreiche Klagen vor den Verfassungs- und Verwaltungsgerichten anhängig. Weitere Klagen gegen Landesgesetze sowie gegen den 1. GlüÄndStV selbst werden erwartet. Nach Auffassung des VDAI enthalten die verschiedenen Gesetze massive verfassungs- und europarechtliche Verstöße. Die Deutsche Automatenwirtschaft glaubt daher, dass auch der 1. GlüÄndStV, wie schon seine Vorgängerverträge, nicht haltbar sein wird. Das gelte auch für verschiedene Ausführungsgesetze und Landesspielhallengesetze. [p][/p]
    Bis politische und rechtliche Klarheit herrscht, gebietet es nach Auffassung der im VDAI vertretenen Hersteller die unternehmerische Vernunft, von einer Messebeteiligung Abstand zu nehmen. Damit entfällt die Grundlage für die Durchführung der IMA 2013. Der VDAI hofft, als Folge von rechtlichen Klärungen schon in 2014 wieder eine IMA veranstalten zu können.[p][/p]
    DTZ 30/12