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  • Dampfen ist nicht Rauchen

    BERLIN // Am 31. Mai findet der internationale Weltnichtrauchertaq statt. Bis 2025 wird es laut WHO noch über 16 Millionen Tabakraucher in Deutschland geben. Eine staatliche Förderung der elektrischen Zigarette nach dem Vorbild anderer europäischer Staaten, allen voran Großbritanniens, könnte diese Quote senken, betont das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG).

    Staatliche Förderung
    Im Vereinigten Königreich sei die Zahl der Raucher in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Großbritannien habe mit 15 Prozent im Jahr 2018 eine der niedrigsten Raucherquoten im europäischen Vergleich gehabt. Nach einem Report der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) sei es naheliegend, dass der verstärkte Rückgang mit dem Aufkommen der E-Zigarette zusammenhänge: „In der ersten Hälfte des Jahres 2017 waren die Erfolgsquoten bei Rauchstopps in England die höchsten, die bisher beobachtet wurden. … Es ist naheliegend, dass E-Zigaretten dazu beigetragen haben", zitiert das BfTG den Leiter für Tabakkontrolle bei PHE, Martin Dockrell.

    Dockrell sehe in der Verwendung von E-Zigaretten für Raucher „eine der besten Möglichkeiten, das Rauchen aufzugeben“. Die positive Entwicklung in Großbritannien würde durch eine gesundheitspolitische Förderung der E-Zigarette eingeleitet. Neben Public Health England bewerten auch renommierte Organisationen wie Cancer Research UK und die Nichtraucher Organisation Action on Smoking and Health die E-Zigarette als hilfreiche Alternative und empfehlen den Umstieg, so das BfTG.

    Europäische Beispiele
    Auch in der Schweiz, Frankreich, Belgien und den Niederlanden werde von staatlicher Seite Aufklärungspolitik zugunsten der E-Zigarette betrieben. Raucher erfahren auf diese Weise von den Vorteilen, die ein Umstieg auf die weniger schädliche Alternative für sie biete, so das BfTG. Laut einer Studie von 2018 wisse nur ein Drittel (31,1 Prozent) der Bevölkerung in Deutschland, dass E-Zigaretten weniger gesundheitsschädlich seien als Tabak.

    „Jedes Jahr rufen die deutschen Gesundheitsorganisationen die Raucher dazu auf, ihren Tabakkonsum einzustellen", sagt Dustin Dahlmann vom Bündnis für Tabakfreien Genuss. Doch die Raucherquoten verringern sich nur marginal. Mit einer staatlichen Förderung der E-Zigarette nach dem Vorbild anderer europäischer Aufklärungskampagnen könne endlich der Durchbruch erzielt werden. „Dazu fordern wir am Weltnichtrauchertag die Verantwortlichen in der deutschen Gesundheitspolitik auf. Denn: Dampfen ist nicht Rauchen", sagt Dahlmann.

    pi

    (DTZ 22/19)

  • E-Zigaretten sind die Lösung

    BERLIN // Anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai weist der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) auf die große Chance hin, die E-Zigaretten für unzählige Raucher beim Aufhören bietet.

    „E-Zigaretten, die im Vergleich zu Tabakrauch erwiesenermaßen 95 Prozent weniger schädlich sind, werden fast ausschließlich von ehemaligen Tabakrauchern genutzt", betont der Verband in einer Pressemitteilung. Und weiter: „Die doppelt so hohe Wirksamkeit als Ausstiegshilfe gegenüber klassischen Nikotinersatztherapien wurde erst im Februar 2019 bei einer groß angelegten randomisiert-kontrollierten Studie belegt." Eine weitere Ende Mai veröffentlichte Untersuchung mit 19.000 Rauchern komme zu ähnlichen Ergebnissen: „E-Zigaretten können die Erfolgsrate beim Rauchausstieg verdoppeln."

    Chancen nutzen
    Einige Länder nutzen diese Chance, um die Raucherquoten zu senken und empfehlen die E-Zigarette öffentlich als Mittel für den Rauchausstieg. In Europa gehe Großbritannien mit positivem Beispiel voran und belege laut VdeH Platz 1 in der EU bei der Tabakprävention. In Neuseeland, wo Regulierungen von E-Zigaretten anfänglich zu den striktesten weltweit gehörten, werde das Gesundheitsministerium im August eine Kampagne starten, die Raucher dazu anregen soll, auf das Dampfen umzusteigen. Deutschland hingegen liege mit einer Raucherquote von 28 Prozent auf dem vorletzten EU-Rang bei der Tabakprävention.

    Michal Dobrajc, erster Vorsitzender des VdeH, erklärt dazu: „Es ist beschämend, dass in Deutschland vor der E-Zigarette gewarnt wird, anstatt sie als die wohl größte gesundheitspolitische Chance bei der Rauchentwöhnung zu erkennen und zu fördern. Mögliche Gefahren des E-Zigarettenkonsum werden maßlos überzeichnet und ins Verhältnis zu frischer Bergluft gesetzt, anstatt sie richtigerweise mit der Gefährdung durch Tabakrauch zu vergleichen.“

    So nehme das Aktionsbündnis Nichtrauchen, das von der WHO vorgegebene Schwerpunktthema des Weltnichtrauchertages „Tabakkonsum und Lungengesundheit“ zum Anlass, nicht nur vor dem Tabakrauchen, sondern auch vor dem „Dampfen“, also dem Konsum von E-Zigaretten, zu warnen.

    Panikmache auf Kosten der Gesundheit
    „Das ist unverantwortliche Panikmache auf Kosten der Gesundheit von Rauchern,“ sagt Michal Dobrajc. „Kritiker der E-Zigarette führen gerne Feinstaub, Acrolein, Karzinogene wie Formaldehyd, Nickel und Chrom an, die angeblich im Dampf von E-Zigaretten nachgewiesen worden sein sollen. Dabei verschweigen sie nicht nur die umstrittene fachliche Qualität dieser Untersuchungen, sondern auch, dass gerade mal Spuren dieser Stoffe gemessen wurden, die um ein Vielfaches unter dem liegen, was im Tabakrauch enthalten ist." Harte wissenschaftliche Fakten würden hier zugunsten eigener Moralvorstellungen und einer fragwürdigen Agenda geopfert.

    Innerhalb der EU streng reguliert
    Zudem seien E-Zigaretten und Inhaltsstoffe in der EU und Deutschland streng reguliert. Jedes neue Produkt müsse sechs Monate vor Markteintritt inklusive Emissionstests registriert werden. In dieser Zeit haben die Staaten die Möglichkeit, Geräte und Flüssigkeiten genauer zu untersuchen und den Markteintritt sogar zu verhindern. Dies sei seit Inkrafttreten der Regulierung im April 2016 in keinem einzigen Fall geschehen, betont der VdeH.

    Der VdeH schließe sich daher der Meinung von Heino Stöver vom Institut für Suchtforschung in Frankfurt an, wonach es wichtig sei, alle verfügbaren RauchstoppMethoden eingehend zu prüfen, und nicht vorschnell aus dem ohnehin nicht prall gefüllten Köcher der Rauschstopp-Methoden zu werfen. Genau dies sei aber in Deutschland mit der E-Zigarette geschehen.

    „Glücklicherweise nehmen immer mehr Raucher unter den Konsumenten die E-Zigarette als Alternative war", sagt Dobrajc. „Es werde höchste Zeit, dass irrationale Ängste überwunden und die Chancen als solche endlich auch durch andere Diskussionsteilnehmer anerkannt werden, so Dobrajc abschließend.

    pi

    (DTZ 22/19)

  • Rewe übernimmt Lekkerland

    KÖLN / FRECHEN // Die Rewe Group und die Lekkerland Gruppe wollen durch den Zusammenschluss beider Unternehmen einen neuen strategischen Geschäftsbereich „Convenience“ innerhalb der REWE Group gründen. Zu diesem Zweck erwirbt die REWE Group die Lekkerland Gruppe durch Übernahme von 100 Prozent der Anteile an der Lekkerland AG & Co. KG.

    Dies gaben heute der Vorstandsvorsitzende der REWE Group, Lionel Souque, und der CEO der Lekkerland AG & Co. KG, Patrick Steppe, bekannt. Der geplante Zusammenschluss der Unternehmen steht unter dem Vorbehalt der Freigaben durch die Wettbewerbsbehörden.

    Die Unterwegsversorgung zählt zu den Bereichen mit den größten Wachstumsperspektiven im Lebensmittelhandel. Die Kompetenz von REWE in den Bereichen Ware und Category Management sowie die logistische Leistungsfähigkeit und vielfältige Großhandels-Expertise von Lekkerland ergänzen sich ideal. Von der Kombination der Stärken der REWE Group und der Lekkerland Gruppe werden Großhandelskunden und Endverbraucher gleichermaßen profitieren.

    Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der REWE Group erklärte dazu: „Die Unterwegsversorgung und der Außerhaus-Verzehr gehören zu den stärksten Trends unserer Branche und werden zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen. Denn nicht nur junge Menschen kaufen und verzehren Mahlzeiten und Snacks immer öfter unterwegs. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren unsere Convenience-Sortimente kontinuierlich erweitert und qualitativ verbessert. Die Kombination dessen mit der spezialisierten Logistik und der umfassenden Großhandels- und Convenience-Expertise von Lekkerland ist ein überzeugendes Erfolgsrezept für die Zukunft in einem wichtigen Segment des Lebensmittelmarktes. Das gilt hier in Deutschland ebenso wie im europäischen Ausland, wo Lekkerland tätig ist. Wir freuen uns sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen, die wir herzlich willkommen heißen.“

    Patrick Steppe, CEO der Lekkerland AG & Co. KG, sagte: „Die Aktivitäten und Kompetenzen von REWE und Lekkerland sind im hohen Maße komplementär und eröffnen beiden Partnern neue Perspektiven. Wir als Großhändler und REWE mit seiner Waren- und Einzelhandelskompetenz haben zusammen über 150 Jahre Erfahrung. Nicht zuletzt aufgrund unserer jeweiligen Unternehmenswerte denken und agieren wir sehr ähnlich, wenn auch auf unterschiedlichen Absatzstufen. Unsere Kunden als auch die Endverbraucher werden von attraktiven Shopping-Erlebnissen und Dienstleistungen in der Unterwegsversorgung profitieren.“
    Die REWE Group und Lekkerland haben vereinbart, über vertragliche Details des Zusammenschlusses Stillschweigen zu bewahren.

    pi

    (DTZ 22/19)

  • Stühlerücken beim BTWE

    RÖSRATH // Torsten Löffler, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, ist neuer Präsident im BTWE Handelsverband Tabak.

    Das gab der Verband im Rahmen seiner Jahrestagung am vergangenen Wochenende bekannt. Löffler folgt auf den vor einigen Monaten verstorbenen Rainer von Bötticher. Zum 1. Vizepräsidenten wurde Hironymus Joußen gewählt, der damit auf den ebenfalls verstorbenen Gerhard Huber aus Freiburg folgt.

    Neuer Schatzmeister des BTWE ist Martin Jonas aus Bremen. Im Amt bestätigt wurde Johannes Lomberg, der auch künftig das Amt des 2. Vorsitzenden bekleidet. Damit, so BTWE-Geschäftsführer Dieter Rangol, sei das Präsidium wieder komplett und arbeitsfähig.

    red

    (DTZ 22/19)

  • Verwirrspiel um höhere Tabaksteuern

    BERLIN // Aufreger für die Tabakbranche: Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat laut dem Magazin „Der Spiegel“ höhere Tabaksteuern vorgeschlagen. In dem Bericht heißt es: „Dem Finanzminister schwebt vom nächsten Jahr an eine Anhebung in fünf jährlichen Stufen vor. Jeder Schritt brächte mehrere Hundert Millionen Euro, am Ende 1,2 Milliarden Euro jährlich.“ E-Zigaretten sollten davon nicht betroffen sein.

    Was grundsätzlich zumindest nach keiner komplett schlechten Idee klang – immerhin gäbe es so maßvolle Erhöhungen wie im zuletzt gültigen Tabaksteuermodell –, wurde jedoch vorerst wieder kassiert. Priorität hätten zunächst die Reform der Grundsteuer und der Einstieg in die Abschaffung des Solidaritätszuschlags, sagte eine Regierungssprecherin laut Agentur „Reuters“: „Die Tabaksteuer findet sich nicht im Koalitionsvertrag.“ Völlig vom Tisch ist eine Steuererhöhung damit jedoch nicht.

    Gero Hocker, FDP, kritisierte Scholz‘ Vorstoß: Der Zigarettenpreis setze sich schon jetzt bis zu 90 Prozent aus Steuern zusammen. Die Bundesregierung wolle die Menschen schröpfen, die abhängig seien.

    red

    (DTZ 22/19)

  • DZV gegen Track & Trace

    BERLIN // Seit 20. Mai müssen alle produzierten Zigaretten- und Feinschnittpackungen mit individuellen Packungs-Codes gekennzeichnet sein, um die Packungen in der Lieferkette lückenlos zu verfolgen. Dazu hat jetzt der Deutsche Zigarettenverband (DZV) Stellung genommen.

    Die europäische Tabakproduktrichtlinie 2014 / 40 / EU schreibt vor, dass die Branche ein europaweites elektronisches Rückverfolgbarkeitssystem – Track & Trace (T&T) – etablieren muss. Damit soll der illegale Handel mit Tabakwaren bekämpft werden. Vor dem Stichtag produzierte Packungen ohne Code dürfen jedoch noch für eine Übergangszeit von einem Jahr verkauft werden.

    „Die Industrie hat in den letzten zwei Jahren mit einem hohen finanziellen Aufwand im dreistelligen Millionenbereich ihre Produktions- und Logistikprozesse umgestellt. Auf Seiten der EU kam es dagegen immer wieder zu Verzögerungen, kurzfristigen Änderungswünschen und IT-Pannen. Stabil läuft das System bis heute nicht. Deshalb kann von einem reibungslosen Start nun wirklich keine Rede sein“, sagt dazu Jan Mücke, Geschäftsführer des DZV. Die Einführung von Track & Trace für Tabakerzeugnisse sei eine Zumutung für die deutsche Wirtschaft.

    Die individuellen Packungs-Codes für in Deutschland verkäufliche Zigaretten- und Feinschnittprodukte werden von den Herstellern bei der nationalen Ausgabestelle, der Bundesdruckerei, elektronisch bezogen und dann auf die Packungen aufgedruckt. Alle am Handel mit Tabakwaren beteiligten Unternehmen müssen sich bei der Bundesdruckerei registrieren lassen; neben Herstellern und Importeuren sind das 90 000 Händler mit bis zu 400 000 Standorten und Verkaufsstellen in Deutschland. Die Registrierung ist Voraussetzung dafür, dass die T&T-Daten, darunter das Produktionsdatum und der Produktionsort, Versandwege, Versender und Empfänger der Waren, in der Lieferkette erfasst und in der zentralen EU-Datenbank verarbeitet werden können.

    „Die deutsche Tabakwirtschaft wurde seit dem Inkrafttreten der EU-Tabakprodukt-Richtlinie mit einer Vielzahl neuer bürokratischer und teurer Regulierungen überzogen. So wurden erst 2016 Schockbilder auf Tabakverpackungen in Europa eingeführt, 2019 das Track-und-Trace-System und schon im nächsten Jahr folgt das Mentholverbot. Deshalb sind weitergehende Regulierungsforderungen wie nach einem Totalwerbeverbot, die von Teilen der Koalitionsparteien CDU, CSU und SPD erhoben werden, völlig aus der Zeit gefallen“, erklärt Mücke weiter, „Fakt ist, dass durch Track und Trace lediglich legale Tabakwaren in der legalen Lieferkette überwacht werden. Illegale Produktionsstätten, Schmuggelwaren und Fälschungen werden von dem System nicht erfasst. Durch diese Formen der Organisierten Kriminalität entgehen den Mitgliedstaaten europaweit mehr als zehn Milliarden Euro pro Jahr an Steuereinnahmen.“

    vi

    (DTZ 22/19)

  • „Interessante Margen“

    BERLIN // Hanfprodukte sind ein riesiger Trend – auch in Deutschland. DTZ sprach mit Duc Anh Dang, Gründer und Betreiber der Berliner Fachmesse Mary Jane.

    Herr Dang, was ist Mary Jane? Und woher stammt der Name?
    Duc Anh Dang: In den USA ist Mary Jane ein umgangssprachlicher Begriff für Marihuana.

    Marihuana?! Stopp! Konservative Leser steigen an dieser Stelle womöglich bereits aus …
    Dang: Keine Sorge. In Deutschland ist alles rund ums Thema Hanf erlaubt – vom Kosmetikum über Kleidung und Nahrungsergänzungsmittel bis zum Baustoff. Nicht erlaubt sind nur THC-haltige Cannabisprodukte ab einem THC-Gehalt von 0,2 Prozent.

    Wobei THC für das berauschende Tetrahydrocannabinol steht.
    Dang: Genau. Allerdings gibt es seit 2011 eine Ausnahme: Cannabis als Arzneimittel, etwa in der Schmerztherapie.

    Und es gibt Grauzonen?
    Dang: Zum Beispiel beim Besitz für den Eigenkonsum. Die Mengengrenze zur Strafbarkeit handhaben die Bundesländer weitgehend nach eigenem Ermessen.


    Verstehe. Aber wir sprechen ja über die legalen Produkte. Die kann man auf der Mary Jane anschauen?

    Dang: Ja, wir sind die größte deutsche Hanfmesse, es gibt uns seit vier Jahren. In dieser Zeit hat die Zahl der Aussteller von 80 auf 250 zugenommen.

    Und die Gäste?
    Dang: Im ersten Jahr …

    Das war 2016.
    Dang: … hatten wir 9000 Besucher. Für 2019 rechnen wir mit 25 000 Besuchern. Damit ist Mary Jane die deutsche Leitmesse für das Hanfgeschäft.

    Welche Aussteller kommen zu Ihnen?
    Dang: Das sind einerseits Unternehmen, die Produkte aus den Bereichen Wellness, Lebensmittel und für den Anbau liefern – sei es CBD-Öl, Belüftungsanlagen oder Hanf-Öl. Dann kommen Firmen, die Raucherzubehör zeigen, etwa Feuerzeuge und Zigaretten-Blättchen. Außerdem gibt es diverse Liquids für E-Zigaretten. Das Spektrum ist wirklich breit.


    Woher kommt dieser Run auf Hanfprodukte?

    Dang: Ganz einfach: Hanf ist ein sehr gesundes, natürliches Produkt mit beruhigenden, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften.

    Es gibt immer mehr Marktakteure, die Produkte mit CBD, also Cannabidiol, anbieten.
    Dang: Stimmt, gerade der CBD-Markt wächst rasant. Anfangs hatten wir zwei Aussteller, die CBD im Angebot hatten. Mittlerweile sind es 75 Firmen. Knapp ein Drittel sind in diesem Jahr erstmals auf der Mary Jane.

    Warum ist CBD so interessant und für wen?
    Dang: CBD-Produkte werden vor allem bei Senioren immer beliebter, da sich viele mit CBD besser fühlen, ruhiger werden und besser einschlafen können. Zudem wird es in der Gastronomie immer populärer – zum Beispiel als Müsli-Zusatz oder für Snacks. Es gibt auch Hunde-Leckerlis auf CBD-Basis.

    Also besuchen vor allem Konsumenten die Mary Jane?
    Dang: Zu etwa 75 Prozent, ja. Aber es kommen auch viele Geschäftsleute, die sich über Produkte informieren oder in den aufstrebenden Markt einsteigen möchten. Für diese Gäste haben wir eine spezielle B2B-Zone eingerichtet, in den sie mit einem speziellen Business-Ticket kommen und geschäftliche Verhandlungen führen können.


    Ist ein Besuch der Mary Jane auch für Fachhändler aus dem Tabakwarensektor interessant?

    Dang: Absolut, denn sie bekommen einen hervorragenden Überblick über CBD- und Hanfprodukte. Besonders spannend sind sicher CBD-Liquids. Übrigens kommen auch Liquid-Hersteller, die sich mit Liquid-Lieferanten treffen und die Messe für Preisvergleiche nutzen. Außerdem können sie sich natürlich nach CBD-Lieferanten umsehen. Es ergeben sich viele interessante Geschäftskontakte, da die gesamte Wertschöpfungskette vertreten ist und man so einen guten Branchenüberblick erhält.

    max

    Lesen Sie das vollständige Interview in der DTZ-Printausgabe 22/19.

  • Bahnhofsbuchhandel zeigt Flagge für Europa

    DÜSSELDORF // Unter dem Motto „YOUROPE“ starten die deutschen Bahnhofs- und Flughafen-Buchhändler diese Woche eine gemeinsame Initiative zur Teilnahme an der Europawahl. Erstmals sollen in der kommenden Woche alle Digital-Signage-Bildschirme in den Geschäften der Buchhändler parallel geschaltet werden und mehrmals täglich zur Teilnahme an der Wahl am 26. Mai auffordern. An der Aktion nehmen 130 Filialen mit rund 300 Bildschirmen teil.

    „YOUROPE – Am 26. Mai ist Europawahl“ und „YOUROPE – Gestalte Europa mit. Gehe wählen.“ – das sind die Kernaussagen der Initiative der Bahnhofs- und Flughafenbuchhändler. Torsten Löffler, der Vorsitzende des Verbands Deutscher Bahnhofsbuchhändler (VDBB) und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, stellt dazu fest: „Freie Wahlen in Deutschland und Europa sind die Basis unserer Grundordnung, Meinungs- und Pressefreiheit sind maßgebliche Rechte, die wir über alle Staats- und Parteigrenzen hinweg aktiv verteidigen wollen. Mit der Aufforderung zur Teilnahme an der Europawahl unterstützt der VDBB mit einer Stimme die europäische Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit.“

    Oliver Hempel, Mitglied VDBB-Marketingkommission und bei Lagardère Travel Retail Deutschland als Executive Vice President verantwortlich für Strategie und Innovation, ergänzt: „Moderne Marketing-Tools wie unsere Digital-SignageBildschirme sind ideale Instrumente, um viele Kunden und Reisende an Bahnhöfen und Flughäfen für diese wichtige Sache anzusprechen. Erstmals werden alle Bildschirme eine Woche lang eine gemeinsame Botschaft transportieren. Das ist koordiniertes Marketing für die Grundlagen unserer Demokratie.“

    pi

    (DTZ 21/19)

  • „Wir meinen es ernst“

    HAMBURG // Über einen Innenhof im schicken Bezirk Winterhude in der Hansestadt an Alster und Elbe kommt man in ein mehrgeschossiges Gebäude. Unter finden sich die Geschäftsräume von Juul Labs Germany: ein Großraumbüro, ein paar Besprechungsräume … Hierher haben Markus Kramer, Deutschland-Chef des E-Zigarettenunternehmens, und Dominik Hamacher, Director Sales & Operations, zum Gespräch gebeten.

    Herr Kramer, Juul überschlägt sich fast mit immer neuen Erfolgsmeldungen. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?
    Markus Kramer: Wirklich erfolgreich ist Juul in den USA seit etwa zwei Jahren. Seitdem setzt sich die Erkenntnis durch, dass es mit Hilfe von Juul gelingt, erwachsene Raucher weg von der Zigarette hin zu einer weniger schädlichen Alternative zum Rauchen zu bewegen.

    Seit einem halben Jahr sind Sie auch in Deutschland aktiv.
    Kramer: Wir sind ja eine Art Start-up, und da sind es bis zu Entscheidungen oft nur kurze Wege. Nachdem wir zum Beispiel in Israel und Frankreich bereits erfolgreich waren, und zudem mit Grant Winterton …

    Ihrem Europa-Chef.
    Kramer: … einen ausgewiesenen Kenner Europas gewonnen haben, lag der Schritt nach Deutschland nahe. Außerdem waren unsere Wettbewerber nicht untätig. Ich denke, es ist gut für die Kategorie, dass alle Player eigene Konzepte anbieten. Auch die Tabakerhitzer haben dazu beigetragen, dass den Menschen klar wird: Es gibt neben der klassischen Tabakzigarette noch etwas anderes, wenn ich Nikotin konsumieren möchte.

    Sie haben Juul in Deutschland im vergangenen Dezember vorgestellt.
    Kramer: Richtig, und wir waren froh, dass wir mit einem großen Partner starten konnten. So waren wir von Anfang an in immerhin 1000 Geschäften verfügbar. Allerdings mussten wir feststellen, dass in einem großen Land wie Deutschland 1000 Geschäfte gar nichts sind. Wir waren vom riesigen Konsumenteninteresse wirklich überwältigt.

    Aber es gab auch kritische Reaktionen?
    Kramer: Ja, aus den USA schwappte eine Bugwelle negativer Berichterstattung hierher. Unterm Strich allerdings war auch dieser Hype positiv, weil viele Kunden, also Geschäfte, und Konsumenten sich selbst ein Bild machen wollten und das Produkt nachgefragt haben.

    Wie sind Sie zum Marktstart vorgegangen?
    Kramer: Wichtig war es für uns, den Großhandel für uns zu öffnen, denn ohne diesen hätte unser Vorgehen nicht funktioniert. Da sind wir relativ schnell mit praktisch allen Großen zu Vereinbarungen gekommen.

    Die standen Juul offen gegenüber?
    Kramer: Offen, aber auch mit einer gesunden Skepsis. Mittlerweile hat der Großhandel aber erkannt, dass wir den Worten Taten folgen lassen.

    Das schlägt sich auch in Ihrer Manpower nieder?

    Kramer: Als wir begonnen haben, bin ich von 100 bis 150 Mitarbeitern ausgegangen, auf die wir insgesamt anwachsen wollten. Jetzt sind wir bei Juul Deutschland schon über 100 und haben den Plan gerade auf 200 erhöht. Die neuen Leute werden uns vor allem im Außendienst und im Feld verstärken – denn unser Produkt muss einerseits verfügbar sein, und andererseits müssen wir Nachfrage generieren.

    Wie machen Sie das?
    Kramer: Vor allem über Markenbotschafter, die den Menschen das Produkt erklären und die Vorteile von E-Zigaretten gegenüber Tabakzigaretten aufzeigen.

    Da kommen wir rasch zum Thema Werbung.
    Kramer: Ja, wir starten in diesen Tagen mit einer ersten Kampagne. In der zweiten Jahreshälfte machen wir dann noch mehr.

    Aber nur Werbung reicht wahrscheinlich nicht?
    Kramer: Nein, aber sie hilft natürlich sehr. Wichtig ist für uns vor allem die Feldarbeit, also das One-to-One-Marketing. Wir sind dabei, Nachfrage zu schaffen, und nehmen da den Rückenwind unseres starken Marktstarts mit.

    max


    Lesen Sie das vollständige Interview in der Printausgabe DTZ 21/19.

    (DTZ 21/19)

  • Kein normales Verfahren

    MAINZ // Das System zur Rückverfolgbarkeit von Zigaretten und Feinschnitt ist gestartet. Seit 10. Mai läuft die Registrierung und werden die Codes vergeben. Ab 20. Mai muss EU-weit jede Zigarettenschachtel lückenlos zurück zu verfolgen sein. Ein Mammutprojekt, das im Vorfeld nicht nur wegen des straffen Zeitplans harsche Kritik hervorgerufen hat. Waren die Befürchtungen gerechtfertigt?

    Die nette Frauenstimme am anderen Ende der Leitung lässt dem Anrufer zwei Optionen offen: „Wenn Sie Hersteller, Importeur oder Großhändler sind, drücken Sie die 1. Sind Sie eine Verkaufsstelle, drücken Sie die 2.“ Doch gleichgültig, welche Ziffer man drückt, der Anrufer landet in der Warteschleife. Wer die Service-Hotline 0 30 / 25 98 40 44 der Bundesdruckerei wählt, muss in diesen Tagen Geduld mitbringen. Fragen zur Track & Trace (T & T), Codes oder den Abläufen im Allgemeinen beantwortet ein Help-Desk (deutsch: eine Beratungsstelle) telefonisch oder per E-Mail, verspricht das Staatsunternehmen auf seiner [link|https://www.bundesdruckerei.de/de/Rueckverfolgungssystem-fuer-Tabakwaren]Homepage[/link].

    Industrie ist vorbereitet
    Keine Frage, für eine erste umfangreiche Bestandsaufnahme ist es noch zu früh. Die Mehrheit der Teilnehmer in Industrie und Großhandel haben laut DTZ ihre Hausaufgaben gemacht und sind im Zeitplan. Der Erwartungsdruck ist dennoch immens. „So etwas habe wir noch nicht erlebt“, sagt ein Insider gegenüber DTZ. Die Gründe liegen auf der Hand. „Die späte Anpassung auf die finale Datenstruktur – in Verbindung mit dem Starttermin zur Registrierung bei der Bundesdruckerei erst zum 10. Mai – zeigen die große Herausforderung für Industrie und Handel“, kritisiert ein Hersteller. Das geschehe unter äußerst schwierigen Rahmenbedingungen, ärgert sich ein anderer Branchenteilnehmer. „Die zuversichtliche Auffassung des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) in Bezug einer fristgerechten Umsetzung können wir nicht nachvollziehen“, spottet ein Industriemanager. Man arbeite aktuell überall mit Hochdruck. „Das ist sehr zeitaufwendig, binde viele Ressourcen und ist außerdem sehr kostenintensiv.“


    Appell an den Handel

    Die Umsetzung der EU-Richtlinie fordert alle Beteiligten bis zum Äußersten. Daher auch der Appell an den Handel: Wer es bisher noch nicht getan hat, sollte so schnell wie möglich seine IDs (EOID und FID) beantragen und an die Hersteller melden. Denn wenn der Überbrückungszeitraum abgeschlossen ist und nur noch neue T & T-konforme Ware produziert wird, benötigen die Produzenten diese IDs. Ohne diese Codes darf keine Ware ausgeliefert werden.

    Großhändler und Einkaufsgenossenschaften haben dem Handel ihre Unterstützung, die Codes zu beantragen, angeboten – vorausgesetzt, es liegen die notwendigen Einverständniserklärungen vor.

    EU-Datenbank gefordert
    Das System ist auf Kante genäht, aber die Branche krempelt sprichwörtlich die Ärmel hoch. Doch das Problem sehen viele woanders. „Wir hören, dass es an der Kommunikation mit Dentsu Aegis hackt“, sagt Jan Mücke, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV). An den Betreiber der EU-Masterdatenbank (Secondary Repository) müssen alle Daten gemeldet werden. Aber auch Dentsu Aegis ist erst seit 10. Mai am Start. „Das System war von Anfang an viel zu ambitioniert“, so Mücke. „Die Bundesdruckerei wollte ursprünglich mindestens sechs Wochen vor dem 20. Mai mit der Registrierung beginnen und bereits vor dem offiziellen Termin Codes vergeben, ist aber genauso wie die Hersteller und der Handel von dem rechtzeitigen Funktionieren der technischen Schnittstellen des EU-weiten Datenbankbetreibers abhängig.“ Abgesehen davon stellen sich die gleichen Probleme nicht nur für Deutschland, sondern auch für alle anderen EU-Staaten. „Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen – aber ein normales Verfahren ist das nicht“, betont der DZV-Geschäftsführer.

    Bei der Bundesdruckerei (BDr) in Berlin ist man dagegen optimistisch. Alles laufe nach Plan: Dentsu Aegis, der Betreiber der zentralen EU-weiten Datenbank, „hat planmäßig am 10. Mai seinen Betrieb gestartet und nimmt die Meldungen der Daten von den Wirtschaftsteilnehmern und den Ausgabestellen der Mitgliedsstaaten entgegen“, betont eine BDr-Sprecherin. In Berlin habe man wie geplant die Tätigkeit als Ausgabestelle im Sinne der Durchführungsverordnung EU 2018 / 574 aufgenommen, heißt es. Seit dem 10. Mai habe sich ein Großteil der Wirtschaftsteilnehmer aus Industrie und Handel erfolgreich bei der Bundesdruckerei registriert.

    „Das Feedback der Wirtschaftsteilnehmer nach den ersten Tagen des Go-Live-Betriebes (deutsch: Start) ist positiv“, informiert die Sprecherin der Bundesdruckerei.

    kes

    (DTZ 21/19)