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  • Lust und Last der Markenvielfalt

    MAINZ (DTZ/fok). „Die Umsätze mit Tabakwaren stagnieren oder sind sogar rückläufig, doch das Angebot an neuen Marken- und Packungsvarianten bei Zigaretten und Feinschnitt nimmt ständig zu. Die Regale des Einzelhandels können das wachsende Angebot gar nicht mehr fassen, gleichzeitig nimmt die Kapitalbindung zu.

    Markenvielfalt und Innovationen sind wichtig, gerade für den Fachhandel. Wenn aber mit immer mehr Packungsversionen ein Verdrängungswettbewerb auf dem Rücken des Groß- und Einzelhandels ausgetragen wird, hört der Spaß auf.“ So lautete der Tenor einer aktuellen Umfrage im Handel zur Sortimentspolitik der Hersteller.

    Weniger Marken – mehr PackungsvariantenNimmt man diese Entwicklung für die vergangenen zehn Jahre unter die Lupe, zeigt sich folgendes Bild: Die Zahl der eigenständigen Marken/Markenfamilien geht sowohl bei der Zigarette als auch beim Feinschnitt zurück. Im Jahr 2000 ermittelte DTZ eine Zahl von 152 eigenständigen Marken, 2005 waren es 126 und im Jahr 2010 (Stand Oktober) 112.

    Innerhalb eines Jahrzehnts war dies ein Markenschrumpfen um 26,3 Prozent. Demgegenüber stieg in diesen zehn Jahren die Zahl der angebotenen Geschmacksvarianten beim Feinschnitt von 269 auf 284, ein Plus von 5,6 Prozent.

    Entgegen der „gefühlten“ Inflation von Packungsvarianten stieg diese auch nur um 5,8 Prozent (359 in 2000; 380 in 2010). Dieses „nur“ rechtfertigt sich aus der Tatsache, dass im gleichem Zeitraum die Absatzmenge des Feinschnitts in Tonnen um schätzungsweise 109 Prozent stieg, sich also mehr als verdoppelte.

    Markenabnahme auch bei FabrikzigaretteUnd wie sieht die Entwicklung bei der Fabrikzigarette aus? Auch hier reduzierte sich die Zahl der eigenständigen Marken, und zwar von 128 in 2000 über 120 in 2005 auf 108 in 2010 (Stand April); im Zehnjahreszeitraum ergibt das ein Minus von 15,6 Prozent.

    Die Zahl der Geschmacksvarianten stieg dagegen um 2,8 Prozent (von 288 auf 298). Und bei den Packungsvarianten ging die Zahl von 420 in 2000 auf 482 in 2010 nach oben (plus 14,8 Prozent). Im Gegensatz zum Feinschnitt reduzierte sich aber das Marktvolumen bei der in Deutschland versteuerten Fabrikzigarette innerhalb von zehn Jahren um schätzungsweise 40,7 Prozent.

    Verändertes Verhalten der Verbraucher ausschlaggebendDer massive Volumenrückgang hat den ohnehin schon harten Wettbewerb verschärft. Die Aktivitäten gehen neben forcierten Angeboten in Alternativprodukten (vor allem Feinschnitt) überwiegend in drei Felder: Preismarketing, Verbesserung des Packungsdesigns und Abdecken aller potenziellen Teilmärkte und Nischen, um ein möglichst breites Spektrum von tatsächlichen oder vermuteten Verbraucherwünschen auf die jeweilige Markenfamilie zu lenken. Letztlich ist dieser Prozess auch durch die starke Einschränkung der Tabakwerbung in Gang gesetzt worden, die die frühere Pflege des Markenimages durch PoS-fokussierte Verbraucheransprache ersetzt und dabei die Verbreiterung der Wahlmöglichkeiten als Instrument einsetzt.

    Im Hintergrund steht, das stellen Industrie und Handel gleichermaßen fest, eine grundlegende Änderung des Verbraucherhaltens. Neben der deutlich gestiegenen Preissensibilität stehen Aspekte der Preisoptik im Vordergrund.

    Vorratshaltung und DualverwenderWeiter spielen die Vorratshaltung (u.a. aufgrund des weniger convenienten Zugangs zum Automaten), die Lockerung der Bindung an eine bestimmte Marken-/Packungsvariante und die zunehmende Zahl der Dualverwender von Fabrikzigaretten und Feinschnitt eine Rolle. Trotz zunehmender Produktions- und Handlingskosten führt dies zu einem Anstieg der Angebotsvielfalt.

    Eines der hieraus entstehenden Probleme für den Handel resultiert aus oft eingegangenen vertraglichen Verpflichtungen für Markenpräsentation (Stichwort Blockbildung), die bei fast jeder Angebotserweiterung einen Umbau der Regalbestückung notwendig macht und damit für Verdrängungswettbewerb im Regal sorgt. Dabei fallen kleinere eigenständige Marken, die als Spezialitäten für den Facheinzelhandel oft wichtig sind, häufig zumindest aus der optisch wahrnehmbaren Präsentation.

    Handel: Grenzen bei Vielfalt des Angebots klar überschrittenDass nicht jede Neueinführung ein Erfolg wird, ist eigentlich nichts Neues. Aber es spricht schon eine Menge Frustration mit, wenn beispielsweise ein Großhändler sagt: „Wir stellen fest, dass bei acht von zehn neuen Versionen, die über das Streckengeschäft in den Markt gebracht werden, jede Menge Retouren wieder in unseren Lägern landet.“

    Vor allem die Vielzahl der Packungsvarianten steht in der Kritik des Handels. Aber auch hier gibt es Nachdenkliche, die feststellen, dass zum Beispiel beim Feinschnitt die 55-g-Volumenvarianten von einem anderen Kundenkreis gekauft werden als die 80-g-Dosen.

    Glatter 5,00-Euro-Preis fördert NachfrageBei den Zigaretten wurden die Softpacks als verzichtbar genannt, in der Praxis könne man die Kunden der betreffenden Marken immer zum Kauf der etwas teureren Hardbox bewegen. Bei der Zigarette hatte die Ausweitung der Packungsvarianten vor allem mit dem starken Wachstum der Großpackungen zu tun, wobei nach Handelsbeobachtungen hier der effektive Stückpreis eine geringere Rolle spielt als die attraktive Packungspreisoptik. So findet ein glatter 5,00-Euro-Preis offensichtlich besonders gute Nachfrage.

    Fazit aus Handelssicht: „Regalgrößen und Kapitaleinsatz geben Grenzen für die Angebotsvielfalt vor, und die sind aktuell klar überschritten. Die Hersteller müssen erkennen, dass ausufernde Variantenvielfalt nicht zu höheren Erträgen führt.“

    (DTZ 51/10)

  • Der Siegeszug der Zigarillos geht weiter

    MAINZ (DTZ/da). Rauchverbote in der Gastronomie und in öffentlichen Gebäuden, Einschränkungen am Arbeitsplatz, Diskriminierungen durch die Politik. All das wirkt sich negativ auf den Konsum „brauner Produkte“ aus. Welcher Genussraucher stellt sich schon bei fünf Grad minus eine Stunde lang vor sein Stammlokal, um eine Corona zu rauchen? Selbst der Genuss einer Petit-Robusto dauert ihm dann noch zu lange. Und wer hat schon Lust dazu, sich von der Seite blöde „anmachen“ zu lassen, weil sich seine Umgebung am Zigarrenrauch stört? Vor diesem Hintergrund geht die Entwicklung eindeutig hin zum kürzeren Rauchgenuss. Und spätestens hier kommen für Genussraucher Zigarillos ins Spiel.

    [pic|273|l|||Zigarillos erfreuen sich seit Jahrzehnten einer steigenden Nachfrage und sind heute beliebter denn je.|||]

    Die „kleinen Schwestern und Brüder“ der großen Kaliber sind ganz klare Trendsetter. Auf sie entfallen rund 90 Prozent des Absatzes klassischer Zigarren und Zigarillos (ohne Eco-Cigarillos). Bei einer Gesamtmenge von rund 1 075 Millionen Stück in 2009 sind das immerhin zirka 970 Millionen Stück. Oder anders ausgedrückt: Neun von zehn Stück sind Zigarillos.

    Bei den Mitgliedern des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ) sind es sogar mehr als 90 Prozent. Sorgen Rauchverbote also für eine steigende Nachfrage der Zigarillos zu Lasten der Kopfzigarre? Ja, das tun sie. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn wer zurückblickt, stellt fest, dass Zigarillos schon im Trend lagen, als die Anti-Tabak-Gesetzgebung noch längst nicht so krass und genussfeindlich war wie heute, als Rauchverbote heutigen Ausmaßes noch wie Utopien aus einem Sciencefictionroman erschienen.

    Der Siegeszug der Zigarillos Der Siegeszug der Zigarillos begann schon viel früher. Bereits in den 70er Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts läuteten Produkte wie „Clubmaster“ von Arnold André das Zeitalter der Zigarillos ein. Von da an ging es stetig nach oben. In den 80er Jahren hatten die Kleinen am Zigarren- und Zigarillo-Markt bereits einen Anteil von zirka 60 Prozent und in den 90er Jahren waren es anfangs 70 und gegen Ende des Jahrzehnt mehr als 80 Prozent.

    In den vergangenen zehn Jahren kletterte der Anteil des Segments schließlich von anfangs 85 auf nunmehr gut 90 Prozent. Lässt man die Eco-Cigarillos in der Betrachtung außen vor, dann gliedert sich der Markt der klassischen Zigarilloprodukte in drei große Bereiche: Aromatisierte Zigarillos mit und ohne Filter ; Erzeugnisse der Konsumpreisklasse mit HTL-Anteilen; 100 Prozent-Tabakprodukte. Absatzstärkste Produktkategorie sind die aromatisierten Zigarillos, auf die mehr als die Hälfte des gesamten Zigarillo-Marktvolumens entfällt.

    Angeführt wird dieses Segment von der Dannemann-Markenfamilie „Moods“, die übrigens nicht nur der „Platzhirsch“ unter den Aromaticos, sondern auch die meistverkaufte Zigarillo-Marke des Gesamtmarktes ist. Eine nach wie vor beachtliche Absatzbedeutung im klassischen Zigarillo-Markt haben die Produkte der Konsumpreisklasse mit homogenisierten Umblatt-Tabaken. Dazu gehören Marken wie zum Beispiel „Clubmaster“ (die Nummer 1 dieses Segments), „Dannemann Speciale“, „Braniff“ von Villiger oder „Meharis“ von Agio. Gerne im Fachhandel ge- und verkauft werden die bei Genussrauchern beliebten 100-Prozent-Tabak-Zigarillos.

    Absatzstärkstes Produkt ist hier die Marke „Nobel Petit“ von Scandinavian Tobacco. Das Angebot in diesem Segment ist groß und reicht von preisgünstigen Zigarillos a la „Biddies“ aus dem Hause Agio bis hin zu den kleinen Pendants der Premiumzigarren aus der Karibik. Absatzstärkstes Produkt des gesamten Segments ist die Marke „Nobel Petit“ von Scandinavian Tobacco. DTZ beleuchtet in den nachfolgenden Artikeln näher die einzelnen Segmente des Zigarillo-Marktes.

    (DTZ 50/10)

  • Santa Fe nimmt Außendienst in die eigenen Hände

    HAMBURG /DTZ/fnf). Nachhaltigkeit nicht nur beim Produkt, sondern auch bei den eigenen Mitarbeitern: Die Santa Fe Natural Tobacco Company Germany GmbH operiert ab Januar 2011 mit einem komplett eigenen Außendienst. Aufgrund des anhaltenden Wachstums der Premium-Marke Natural American Spirit und den zunehmenden Herausforderungen des Marktes hat das Hamburger Unternehmen entschieden, seinen Außendienst vollständig in die eigenen Hände zu nehmen.

    Die Firma Promotion Union, mit der zusammen Santa Fe den Außendienst in den letzten Jahren organisierte, bleibt weiterhin enger Partner für Santa Fe auf anderen Kooperationsfeldern. Das Vertrauen in die Qualität des Außendienstteams zeigt sich auch darin, dass alle bisherigen Mitarbeiter ab Januar 2011 direkt für Santa Fe tätig sein werden. „Damit stellen wir den reibungslosen Fortbestand des engen und vertrauensvollen Verhältnisses zum Fach- und Einzelhandel sicher“, so Verkaufsdirektor Sven Hoffmann.

    „Wir steigern hiermit nicht nur unsere Mitarbeiterzahl um 50 Prozent, viel wichtiger sind die Möglichkeiten hinsichtlich Qualität und Steuerung, die sich für uns durch einen angestellten Außendienst ergeben. Zudem ist dies auch ein Dankeschön an unsere fantastischen Leute vor Ort, die mit riesigem Einsatz den Erfolg von Natural American Spirit vorangetrieben haben.“

    (DTZ 50/10)

  • Oettinger Davidoff Group mit neuem CEO

    BASEL (DTZ/fnf). Der Däne Hans-Kristian Hoejsgaard (52) wird neuer CEO der Oettinger Davidoff Group mit Sitz in Basel. Der Verwaltungsrat des Unternehmens ernannte ihn alsNachfolger des langjährigen CEO Dr. Reto Cina, der nach 14 Jahren erfolgreicher Tätigkeit für die Oettinger Davidoff Group Ende Mai 2011 altershalber sein operative Tätigkeit beendet. Die Oettinger Davidoff Group ist eines der global führenden Zigarrenunternehmen mit weltweit anerkannten Marken, angeführt von der Premium Marke Davidoff, und eigenen Verkaufsstellen in über 120 Ländern weltweit.

    [pic|274|l|||Hans-Kristian Hoejsgaard|||]

    Hans-Kristian Hoejsgaard stammt aus einem über Generationen im Tabakgeschäft verankerten dänischen Familienunternehmen, in dem er nach einem Abschluss als Diplom-Kaufmann und Studien der Politologie an der Universität Kopenhagen ab 1980 auch mehrere Jahre tätig war. Nach einer Managementausbildung an der Southern Denmark Business School übernahm er ab 1986 immer anspruchsvollere Führungsaufgaben in einer Reihe von international tätigen und meist privat gehaltenen Unternehmungen mit global führenden Marken.

    Für Seagram, eine der weltweit größten Spirituosenfirmen, war er bis 1993 in Italien, Hongkong und zuletzt als General Manager in Thailand tätig, für Guerlain, die französische Luxus-Parfum- und Kosmetik-Gesellschaft, bis 1998 als CEO für die Region Asia/Pacific. Für Lancaster, eine der international bedeutendsten Parfum- und Kosmetikfirmen, leitete er bis 2002 als Präsident die weltweite Lancaster Group, anschliessend wurde er zum CEO für Georg Jensen, den führenden dänischen Schmuck-, Uhren und Silberwaren-Konzern berufen.

    Ab 2008 übernahm er als CEO und Mitglied des Verwaltungsrats die Führung der Timex Group, einer seit 150 Jahren erfolgreichen, weltweit tätigen amerikanischen Familiengesellschaft der Uhrenindustrie. Hans-Kristian Hoejsgaard wird am 1. März 2011 in die Oettinger Davidoff Group eintreten und am 1. Juni 2011 seine neue Funktion als CEO der Gruppe übernehmen.

    „Wir freuen uns, mit Hans-Kristian Hoejsgaard für unseren bisherigen CEO Reto Cina, der sich um die Oettinger Davidoff Group große Verdienste erworben hat, einen kompetenten, international erfahrenen Nachfolger gefunden zu haben», kommentiert der Präsident des Verwaltungsrates, Andreas Schmid, die Wahl des neuen CEO. «Seine Vertrautheit mit der Tabakindustrie und seine langjährigen Erfahrungen in der Führung von Markenprodukten im Luxusgüterbereich werden ihm in seiner anspruchsvollen Aufgabe als CEO unseres global tätigen Familienunternehmens sehr zustatten kommen.“

    Hans-Kristian Hoejsgaard seinerseits sagt: „Ich freue mich darauf, einer Familienunternehmung anzugehören, die über Jahrzehnte visionär und mit grossem Engagement Davidoff zu einer weltweit führenden Luxus-Marke für Qualitätsprodukte aufgebaut hat. Es ist ein Privileg, die Oettinger Davidoff Group und ihr erfolgreiches Team zu führen und mit diesem zu einem weiteren Ausbau der weltweit starken Stellung von Unternehmung und Marke aufzubrechen.“

    (DTZ 50/10)

  • Philip Morris senkt Preis für Marlboro-Feinschnitt kräftig

    MÜNCHEN (DTZ/fok). Die Feinschnittmarke Marlboro Cigarette Tobacco wird im Januar 2011 ihren Kleinverkaufspreis absenken. Statt bisher 4,20 Euro wird die 30-g-Pouch dann nur noch 3,20 Euro kosten, der Preis der 140-g-Dosen reduziert sich parallel von 17,00 auf 14,95 Euro. Damit liegt Marlboro Cigarette Tobacco nur noch 20 Cent bei der Pouch und 45 Cent bei der Dose über dem Preis von Feinschnittmarken wie L&M, JPS oder Pall Mall. Ein Paradigmenwechsel beim Marlboro-Hersteller Philip Morris? Oder nur eine punktuelle Aktivität?

    [pic|270|l|||Vertriebschef Gerard Schlosser: "Wir sehen im Segment Feinschnitt ein großes Wachstumspotenzial und daran wollen wir teilhaben."|||]

    Seit ihrem Marktstart in den 60er Jahren ist die Marke Marlboro deutschland- wie weltweit ein Synonym für Premiumqualität zum Premiumpreis. Und zwar sowohl als Marktführer im Zigarettenmarkt als auch beim Feinschnitt, wo Marlboro Cigarette Tobacco allerdings derzeit mit ca. 1,5 Prozent Marktanteil keine allzu große Marktbedeutung hat.

    Andererseits ist die Philip Morris GmbH mit den Markenfamilien L&M und Next im Feinschnittsegment durchaus erfolgreich: Im ersten Halbjahr 2010 war das Unternehmen in diesem Markt mit einem Anteil von 14,3 Prozent zweitgrößter Anbieter, Tendenz steigend. Warum dieser Preisschritt im Januar, wenige Monate vor der anstehenden Tabaksteuererhöhung, erfolgt, begründet der neue Verkaufschef der Philip Morris GmbH, Gerard Schlosser: „Wir sehen im Segment Feinschnitt ein großes Wachstumspotenzial und daran wollen wir teilhaben. Deshalb bieten wir ab Januar 2011 den Feinschnitttabak der Marke Marlboro mit einem attraktiveren Preis an.“

    Natürlich stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage, ob die Aufgabe der Premium-Preisstellung bei Marlboro Cigarette Tobacco nur für den Feinschnitt-Bereich gilt, oder ob Philip Morris angesichts eines immer stärker preisgetriebenen Marktes grundsätzlich die Premium-Preisstellung seiner wichtigsten Marke, auch bei Zigaretten, auf den Prüfstand stellt. Dass der bisher in der Preisfokussierung eher als zurückhaltend geltende Marktführer Philip Morris jetzt nicht nur reagierend, sondern agierend in dieser Thematik aktiv wird, zeigt die Ankündigung, ab Mitte Januar 2011 eine „kleine Maxi“ der Chesterfield mit 26 Stück Inhalt zum KVP von 5,50 Euro auf den Markt zu bringen.

    Damit testet das Unternehmen erstmals den „Preisboden“ bei der Markenzigarette, denn das Angebot liegt noch mal um 6.4 Cent unter den Preisen vergleichbarer Konkurrenzmarken, wenn man deren Maxis auf 26 Stück umrechnet. Die in den Schreiben an den Handel genannten produktionstechnischen Gründe für die 26er-Packung mit ihrer „halbrunden“ Preisgestaltung lassen vermuten, dass die Positionierungsphase der Marken im Vorfeld der Tabaksteuererhöhung begonnen hat. Hierzu Gerard Schlosser: „Es ist in der Tat so, dass wir aus rein produktionstechnischen Gründen die Chesterfield als 26er Packung zu 5,50 Euro einführen.“ Handelsseitig ist die Sorge zu hören, dass die neuen Preisaktivitäten Wettbewerbsreaktionen hervorrufen könnten.

    Gerade mit Blick auf die anstehende Tabaksteuererhöhung und den hieraus resultierenden Überwälzungsbedarf unterstreicht man beim Handel die absolute Notwendigkeit einer margenorientierten Vorgehensweise. Bei den Wettbewerbern zeigt man sich zwar überrascht von den Preisaktivitäten von Philip Morris, lässt gleichzeitig aber auch durchblicken, dass nach derzeitigem Stand kurzfristige Reaktionen wohl eher nicht zu erwarten seien. Vertriebschef Gerard Schlosser: „Wir sehen im Segment Feinschnitt ein großes Wachstumspotenzial und daran wollen wir teilhaben.“

    (DTZ 50/10)

  • Zigarettenauslieferungen im November über Vorjahresmonat

    MAINZ (DTZ/fok). Die Auslieferungen von Fabrikzigaretten an den deutschen Handel bezifferten sich im November 2010 auf 6,80 Mrd. Stück (vorläufige Schätzzahl) und übertrafen damit den allerdings durch Sonderfaktoren sehr schwachen Vergleichsmonat des Vorjahres um 5,3 Prozent.

    Erfreulich ist dabei, dass vor allem die Markenzigarette mit 5,92 Mrd. Stück ihr Auslieferungsvolumen um 6,0 Prozent steigern konnte. Handelsmarken lagen mit knapp 880 Mio. Stück um 0,8 Prozent über der Vorjahreszahl. Kumuliert für die ersten elf Monate 2010 lag das Absatzvolumen der Hersteller bei 76,23 Mrd. Stück Zigaretten, was einem Rückgang von 1,7 Prozent entspricht.

    Hier büßten die Markenzigarette mit 66,68 Mrd. Stück 2,9 Prozent des Volumens gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr ein. Handelsmarken steigerten dagegen ihren Absatz um 7,6 Prozent auf ca. 9,55 Mrd. Stück.

    Auch beim Feinschnitt gab es im November 2010 ein höheres Auslieferungsvolumen als vor Jahresfrist. Mit knapp 2 270 Tonnen lag dies aktuell um 11,5 Prozent höher. Für den Zeitraum Januar bis November 2010 kumuliert gab es beim Feinschnitt mit ca. 24 222 Tonnen ein Mengenplus von 4,4 Prozent.

    Ecocigarillos wurden im November 2010 in einer Menge von 243 Mio. Stück ausgeliefert; dies entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat einem Zuwachs von 6,1 Prozent. Im Elf-Monats-Zeitraum reduzierte sich der Ecocigarilloabsatz dagegen leicht um 1,4 Prozent auf 2,622 Mrd. Stück. Bei Tabaksträngen wurde im November ein Auslieferungsvolumen von 79 Mio. versteuerte Stück Zigaretten erreicht (plus 10,2 Prozent).

    Im Elf-Monats-Zeitraum wurde hier eine Absatzmenge von 861 Mio. Stück erzielt, 11,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

    (DTZ 49/10)

  • Neuer Verkaufschef bei Philip Morris

    MÜNCHEN (DTZ/fnf). Zum 1. Dezember 2010 übernahm Gerard Schlosser die Position des Sales Directors für Philip Morris Deutschland. Sein Vorgänger Arndt Wippert wechselte zu Philip Morris Japan, wo er ebenfalls den Verkauf verantwortet.

    [pic|270|l|||Gerard Schlosser|||]

    Gerard Schlosser verfügt über umfangreiche internationale Erfahrungen im Sales- und Marketing-Bereich von Philip Morris: In den vergangenen Jahren verantwortete er als Verkaufschef von Philip Morris die diesbezüglichen Aktivitäten in den Benelux-Staaten. Frühere Stationen führten den 46-Jährigen nach Großbritannien und Irland, wo er als Manager die Verkaufsentwicklung von Philip Morris betreute.

    Bereits 1988 begann der gebürtige Niederländer seine Karriere im Unternehmen als Sales Representative für den niederländischen Markt. 1991 übernahm Schlosser die Funktion des District Sales Managers für Philip Morris Holland.

    Nach verschiedenen Tätigkeiten in den Bereichen Sales und Marketing in Holland wechselte er 2001 auf die Position des Key Account Managers für sämtliche Benelux Staaten. Gerard Schlosser hat einen BA in Marketing, studierte Wirtschaftswissenschaften und arbeitete zwei Jahre bei der ING Group, bevor er zu Philip Morris kam.

    (DTZ 491/10)

  • Ministerpräsidenten beraten über Zukunft des Glücksspiels

    BERLIN (DTZ/da). Die Ministerpräsidenten der Länder beraten am 15. Dezember 2010 in Berlin über einen neuen Glücksspiel-Staatsvertrag. Der derzeitige Staatsvertrag läuft Ende 2011 aus.

    Auf der Tagung wird über drei stark voneinander abweichende Staatsvertrags-Entwürfe verhandelt.

    [bul]Modell 1 sieht eine Modifizierung des bisherigen Staatsvertrags mit einem strengen Spielerschutz vor. Kontrolliertes Spielen über das Internet soll nach diesem Entwurf wieder möglich sein. Zur Bekämpfung der Spielsucht soll es diesem Entwurf zufolge für sämtliche Glücksspiele eine zentrale Sperrdatei geben, an die suchtgefährdete Spieler gemeldet werden. Bei den Spielcasinos gibt es das ja bereits.

    In den Annahmestellen besteht für stärker suchtgefährdende Spielarten wie zum Beispiel „Keno“ die Kundenkarten-Pflicht. Mit der Sperrdatei soll verhindert werden, dass die Einsätze eines Spielteilnehmers insgesamt 500 Euro im Monat überschreiten. Die Lotterie- und Wettveranstalter müssten ihre Umsätze sowie die Namen, Geburtsdaten und Adressen all ihrer Kunden zentral melden.

    [bul]Der zweite Entwurf für einen neuen Glücksspiel-Staatsvertrag ist komplett konträr zur ersten Variante und schlägt eine Freigabe der Sportwetten und Lotterien (mit Ausnahme von Zahlenlotto 6 aus 49) in Form eines Lizenzmodells vor, bei dem ausgewählte private Anbieter zugelassen werden könnten.

    [bul]Modell 3 präferiert eine zeitlich befristete Liberalisierung von Sportwetten, wobei an eine begrenzte Zahl privater Wettanbieter Konzessionen vergeben werden könnten. Bei dem Entwurf soll nach eineinhalb Jahren die Auswirkung der Freigabe des Wettmarktes überprüft werden. Dieser Staatsvertrag würde nach sieben Jahren außer Kraft treten, wenn sich nicht mindestens 13 Bundesländer für eine Verlängerung aussprächen.

    Unterschiedliche Auffassungen in den Bundesländern
    Für welchen Entwurf sich die Ministerpräsidenten der Länder am 15. Dezember entscheiden werden oder ob womöglich zwei Modelle zu einem neuen Entwurf verschmolzen werden, ist derzeit völlig offen. So mancher in der Lotterie- und Wettbranche schließt nicht aus, dass die Ministerpräsidenten die Angelegenheit auf die Zeit nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg im Frühjahr 2011 vertagen werden.

    Denn in den Bundesländern herrscht keine Einigkeit. Verschiedene CDU/FDP-regierte Bundesländer neigen zu einer Öffnung des Glücksspielmarkts. Schleswig-Holstein zum Beispiel drängt bereits seit längerem auf eine Glücksspielregelung, die auch private Wettanbieter zulässt.

    Für den Fall, dass sich die Ministerpräsidenten nächste Woche nicht auf einen Konsens verständigen, will die CDU/FDP-Regierungskoalition in Kiel einen entsprechenden Gesetzentwurf im Landtag einbringen. Von SPD-regierten Ländern werden derartige Pläne abgelehnt.

    So hat etwa der Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, Staatssekretär Martin Stadelmaier, die Haltung der von schwarz-gelben Länderregierungen zum staatlichen Glücksspielmonopol kritisiert. Stadelmaier warnt: „Die Aufgabe des staatlichen Monopols, wie sie von CDU/FDP-Koalitionen geführte Länder fordern, würde zu drastischen Einnahmeverlusten in vielfacher Millionenhöhe für den Sport in Rheinland-Pfalz führen.“ Stadelmaier sprach sich dafür aus, den jetzigen Glücksspielstaatsvertrag vorsichtig weiterzuentwickeln.

    (49/10)

  • Neue CEN-Norm für Zigaretten mit verringertem Zündpotenzial

    BRÜSSEL (DTZ/fok). Das Europäische Komitee für Normung (CEN) hat auf Betreiben der EU-Kommission am 17. November 2010 ein neues Normprüfverfahren zur Beurteilung der Zündneigung von Zigaretten (EN ISO 12863) verabschiedet.

    Diese CEN-Norm bedingt die Verwendung von technischen Verfahren bei der Verwendung von Zigarettenpapier für Fabrikzigaretten, die das selbständige Weiterglimmen der Zigaretten nach dem Anzünden an bestimmten Stellen unterbrechen können, wenn nicht an der Zigarette gezogen wird. Als Begründung wird der Schutz der Konsumenten vor unbeabsichtigten Bränden genannt.

    [pic|271|l|||Für die heute sehr komplexe Zigarettenproduktion bedeutet die Umstellung auf die neue CEN-Norm einen erheblichen Aufwand technischer und finanzieller Art. |||]

    Ähnliche Bestimmungen gibt es bereits in Kanada, Australien, Südafrika, Teilen der USA und (seit April 2010) auch in Finnland. Die finnische Regierung, die generell als extrem tabakkritisch gilt, hat sich dem Vernehmen auch besonders für eine europaweit verbindliche Norm stark gemacht. Neben den von ISO erarbeitet technischen Vorgaben für die Prüfung von Zigaretten mit verringertem Zündpotenzial hat die CEN diese zusätzlich erweitert um die Vorgabe, dass mindestens 75 Prozent der getesteten Zigaretten einer Marke bei der Prüfung verlöschen müssen.

    Noch ein Jahr Zeit für Umstellung Die CEN-Mitgliedstaaten, zu denen natürlich auch Deutschland zählt, haben nun die Vorgabe, die neue Norm national umzusetzen. Voraussichtlich ab Mitte November 2011 wird die Umsetzung europaweit im EU-Amtsblatt publiziert. Somit haben die Hersteller zur Erfüllung der Norm noch ein Jahr Zeit für die Umstellung. Um die Norm für RIP-Zigaretten (Reduced Ignition Propensity = Zigaretten mit verringertem Zündpotenzial) zu erfüllen, ist es notwendig, neue Papiertechnologien einzusetzen.

    Das derzeit gebräuchlichste Verfahren sind zwei Alginat-haltige Bändchen im Papier, die die Sauerstoffzufuhr und damit den Abbrennprozess an diesen Stellen unterbrechen können. Für die Hersteller wird die Erfüllung der neuen Norm mit erheblichem Aufwand technischer und finanzieller Art verbunden sein.

    Aber auch die Raucher müssen sich massiv umstellen, denn wenn die den Abbrand unterbrechenden Stellen nicht durch kräftiges Ziehen aktiv überwunden werden, erlischt im Regelfall die Zigarette und muss erneut angesteckt werden. Kritische Stimmen sehen in der neuen Norm auch eher ein Instrument, die Raucher zu schikanieren als Brände zu verhindern.

    Für die heute sehr komplexe Zigarettenproduktion bedeutet die Umstellung auf die neue CEN-Norm einen erheblichen Aufwand technischer und finanzieller Art.

    (DTZ 49/10)

  • Kritik an neuer Mindeststeuer

    WALDSHUT (DTZ/fok). Im Zuge der Tabaksteuererhöhung wird eine neue Mindeststeuer für Zigarren und Zigarillos eingeführt, die niedrigpreisige Zigarillos deutlich stärker belasten wird.

    In einem Interview übt Heinrich Villiger offene Kritik an dieser Neuregelung und befürchtet erhebliche negative wirtschaftliche Auswirkungen für die auch in diesem Segment erfolgreich tätige Villiger Söhne GmbH. Fiskalisch könne dieser Schritt durch die zu erwartenden Absatzrückgänge ein Nullsummenspiel werden, so Villiger.

    Das ausführliche Interview lesen Sie auf Seite 5 der aktuellen Tabak Zeitung (DTZ 49/10).

    (49/10)