Autor: admin

  • Elfbar warnt

    SHENZHEN // Das chinesische Unternehmen Elfbar, Hersteller der gleichnamigen Einweg-E-Zigaretten, hat in Großbritannien vor gefälschten Erzeugnissen gewarnt. In den vergangenen Monaten gab es Aktionen in mehr als 120 illegalen Produktionsstätten, Lagerhäusern und bei Großhändlern, über zwei Millionen gefälschter Elfbar-Disposables, dazu Verpackungskartons, Anti-Fälschungscodes, Zubehör und anderes Material wurden von den Ermittlern beschlagnahmt.

    Elfbar-Chef Victor Xiao: „Die Verbraucher wären entsetzt, wenn sie die Bedingungen in diesen Fabriken sehen würden, unter denen diese Produkte hergestellt werden. Die Kriminellen hinter diesen gefälschten Produkten kümmern sich nicht um Sicherheit oder die Gesundheit der Konsumenten.“ Xiao warnte, Einzelhändler setzten sich und ihre Kunden durch den Umgang mit gefälschten Produkten erheblichen Risiken aus.

    Schutz der Verbraucher
    Das Unternehmen versucht, an der Quelle gegen die Betrüger vorzugehen. Doch es sei nicht möglich, alle Fälschungen zu stoppen. Daher seien die Einzelhändler die letzte Verteidigungslinie zum Schutz der Verbraucher. Xiao: „Während es schwierig sein kann, ein gefälschtes Produkt vom echten zu unterscheiden, gibt es für keinen Einzelhändler keine Entschuldigung, falls sie ein gefälschtes Elfbar-Produkt verkaufen. Sie können einen Code auf der Verpackung scannen, um die Echtheit des Produkts zu überprüfen, und wir fordern sie auf, dies für jedes Produkt zu tun, das sie verkaufen.“

    Um Einzelhändler und Verbraucher über die Bedrohung durch Fälschungshersteller besser aufzuklären, hat Elfbar nun eine Kampagne gestartet. Ob diese auch in Deutschland umgesetzt wird, ist noch nicht bekannt.

    red

  • Zigarillomarkt bleibt stabil

    MAINZ // Für das aktuelle Sonderthema fragte die DTZ-Redaktion die Hersteller, Importeure und Anbieter: Wie hat sich der Markt in diesem Jahr entwickelt? Mit welchen Produkten und / oder Neuheiten konnten Sie Akzente setzen? Wie sehen Sie die Marktentwicklung und welche Strategien plant Ihr Unternehmen?

    Alle Antworten in der Printausgabe DTZ 48/22 ab Seite 6.

    red

  • Milliardenverluste durch Zigarettenschmuggel

    NEW YORK // Ein neuer Bericht enthüllt: Nur 14 Prozent der Europäer wissen, dass der illegale Zigarettenmarkt die EU-Mitgliedstaaten jährlich über zehn Milliarden Euro an entgangenen Einnahmen kostet. Gleichzeitig stellt der Bericht fest, dass mehr als 65 Prozent der Befragten den illegalen Tabakkonsum als EU-weites Problem betrachten.

    Dies sind einige der Ergebnisse einer neuen Umfrage, die von Philip Morris International in Auftrag gegeben und vom Forschungsunternehmen Povaddo in 13 europäischen Ländern durchgeführt wurde. Zwei Drittel der über 13 000 befragten Erwachsenen in der EU glauben, dass ihr Land ein Problem mit illegalen Tabak- und nikotinhaltigen Produkten hat.

    Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Bürger in Europa den illegalen Konsum und Handel mit Tabakerzeugnissen zwar als wichtige nationale und europäische Bedrohung für ihre Sicherheit und die öffentliche Gesundheit anerkennen, sich aber nicht über das wahre Ausmaß des illegalen Handels und die dadurch entgangenen Staatseinnahmen im Klaren sind.

    Politik zur Tabakentwöhnung
    Die Politik zur Tabakentwöhnung werde durch den illegalen Handel beeinträchtigt, so 67 Prozent der Befragten. Der wachsende illegale Markt halte Raucher davon ab, mit dem Rauchen aufzuhören oder auf (teurere) alternative Nikotinprodukte umzusteigen. So sollten interessierte erwachsene Raucher dazu ermutigt werden, auf rauchfreie Alternativen umzusteigen, indem diese Produkte niedriger besteuert würden als Zigaretten, die Abgaben aber immer noch hoch genug sein müssten, um Jugendliche oder Nichtraucher vom Konsum abzuhalten.

    William Stewart, Präsident und Gründer von Povaddo Research, hofft, dass die Ergebnisse die EU und die nationalen Behörden ermutigen, die Resultate der derzeitigen Politik zu bewerten und andere Ansätze in Betracht zu ziehen. Dies könne durch „vernünftige Regulierung und Besteuerung bei gleichzeitiger Schaffung eines innovationsfördernden Umfelds“ geschehen.

    Laut Stewart bestand eines der Ziele der Umfrage darin, „das Bewusstsein und die Wahrnehmung der Europäer in Bezug auf illegalen Tabakkonsum, erwachsene Raucher und die Maßnahmen, die ihnen helfen können, mit dem Rauchen aufzuhören oder auf bessere Alternativen umzusteigen, zu bewerten“. Die Umfrage sollte auch klären, ob erwachsene Raucher die richtige Unterstützung erhalten, „angesichts der derzeitigen Inflation und wirtschaftlichen Unsicherheit in Europa“.

    Entwicklung rauchfreier Technologien
    Die Umfrageteilnehmer sagten, die Entwicklung rauchfreier Technologien solle eine wichtige Rolle für die öffentliche Gesundheit spielen, indem sie die bestehenden Maßnahmen ergänze. Sechs von zehn (61 Prozent) Befragten waren der Meinung, dass die EU neben der Förderung der vollständigen Einstellung von Risikoverhaltensweisen auch politischen Maßnahmen und Strategien Vorrang einräumen sollte, die darauf abzielen, das Leben derjenigen zu verbessern, die weiter Zigaretten rauchen, unverantwortlich trinken oder Drogen nehmen. 69 der Befragten glauben, dass Innovation, technologische Durchbrüche und Wissenschaft eine Rolle beim Verringern der Raucherquote spielten.

    Bei der Vorstellung des Berichts hieß es, es sei „ermutigend“, dass immer mehr Länder risikodifferenzierte Vorschriften erließen, die „eine entscheidende Rolle dabei spielen können, die Verbraucher zu besseren Alternativen zu bewegen, falls sie nicht ganz aufhören, und die Firmen zu Investitionen in Innovationen zu bewegen“.

    Zigaretten gehören zu den weltweit am häufigsten illegal gehandelten Artikeln und werden in drei Hauptkategorien unterteilt: Schmuggelware, Fälschungen und Illicit Whites, die zwar legal hergestellt werden, aber mit der Absicht, in andere Märkte geschmuggelt zu werden.

    red

  • Leichter Rückgang

    WIESBADEN // Noch immer liegen aufgrund eines Computerproblems beim Hauptzollamt keine Daten zu den Steuereinnahmen vor. Mit Blick auf den Nettobezug von Steuerzeichen zeichnet sich allerdings ab, dass die zweite Halbzeit etwas stärker verläuft als die erste.

    Summe der Steuerwerte
    Dennoch: Die Summe der Steuerwerte lag zu Ende Oktober für Zigaretten bei knapp 9,8 Milliarden Euro – vor einem Jahr waren es gut 10,2 Milliarden. Bei Feinschnitt lag der Betrag mit mehr als 1,7 Milliarden Euro rund 4,8 Prozent höher als in den ersten zehn Monaten des Jahres 2021.

    Bei „Substituten für Tabakwaren“, also besonders E-Liquids, gab es erstmals seit Einführung der Besteuerung zum 1. Juli einen Dämpfer auf gut 6,9 Millionen Euro.

    max

  • Experten: Vorsicht, illegal

    BERLIN // Drohende Rezession und steigende Lebenshaltungskosten schaffen Brutstätten für illegale Aktivitäten. Kriminelle nutzen die Krise, um Gewinne abzuschöpfen. Die Konferenz „Illegaler Handel in wirtschaftlichen Krisenzeiten“, veranstaltet von Economist Impact und unterstützt von Philip Morris, zeigte die Gefahren des Trends auf.

    Gefahr für die öffentliche Gesundheit
    Der illegale Handel stelle eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit und den staatlichen Haushalt dar, hieß es. Die Entwicklung und das Umsetzen neuer regulatorischer Konzepte sowie die sektorübergreifende Kooperation gestalteten sich angesichts unterschiedlicher Prioritäten der involvierten Akteure schwierig. Eine koordinierte Abstimmung sei dringend notwendig, um gemeinsam Lösungen für diese Probleme zu finden. John Ferguson, Economist Impact: „Wir wissen, dass der illegale Handel tendenziell zunimmt, wenn die Regierungen abgelenkt und die Lieferketten gestört sind sowie die Verbraucher empfindlicher auf die Preise reagieren. Diese und andere Faktoren führten während der Pandemie zu einer Hochkonjunktur für illegale Händler. Da Europa im Jahr 2023 möglicherweise mit einer anhaltenden wirtschaftlichen Rezession konfrontiert sein wird, besteht die große Gefahr, dass der illegale Handel erneut davon profitieren könnte.“

    Dazu erklärte Bundestagsmitglied Till Mansmann (FDP): „Der illegale Handel ist eine ernsthafte Bedrohung für die Gesellschaft, da er die Verbraucher mit unregulierten Produkten konfrontiert und die Tätigkeit legaler Unternehmen untergräbt. Als wichtige Einnahmequelle für kriminelle Organisationen stellt er zudem eine Herausforderung für die Rechtsstaatlichkeit dar. Unser Ziel ist es, den illegalen Handel wirksam zu bekämpfen.“

    Inflation auf die Weltwirtschaft
    Stefano Betti von der Transnational Alliance to Combat Illicit Trade, ergänzte: „Zu den Auswirkungen der Inflation auf die Weltwirtschaft gehören auch die negativen Auswirkungen auf die Marktdynamik, die den illegalen Handel vorantreibt, wenn die sinkende Kaufkraft der Verbraucher billigere illegale und Schwarzmarktprodukte verlockender macht.“

    „Es ist offensichtlich, dass der illegale Handel die Steuereinnahmen eines Staates beeinträchtigt. Der negative Wohlfahrtseffekt für Gesellschaft und Wirtschaft geht weit darüber hinaus. Investitionen in Humankapital, Forschung und Entwicklung und damit langfristiges Wachstum werden durch die Schattenwirtschaft beeinträchtigt“, führte Tim Stuchtey vom Brandenburgische Institut für Gesellschaft und Sicherheit aus.

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  • „Die Preissteigerungen sind extrem“

    WESTERSTEDE // 40 Jahre Markterfahrung, rund 80 Mitarbeiter, eine eigene Produktion auf 3500 Quadratmetern, 3000 Quadratmeter Lager und Verwaltung – dafür steht das Unternehmen FSL Ladenbau. „Von der Planung bis zur Produktion und von der Logistik bis zur Montage – alles aus einer Hand“, heißt es auf der Homepage. Christian Füßer ist einer von zwei Geschäftsführern und verantwortet die kaufmännische Leitung. DTZ hat mit ihm gesprochen und ihn gefragt, wie die aktuelle Lage des inhabergeführten Familienunternehmens ist.

    Herr Füßer, wer sind Ihre Kunden?
    Christian Füßer: Wir haben viele Projekte im Non-Food-Bereich wie Depot, Thalia Buchhandel oder im Mode-Segment. Wir bauen aber auch für Lekkerland und Rewe-to-Go und sind für den Tabakbereich tätig. Gerade haben wir in Wien über sechs Monate eine große Buchhandlung mit vier Etagen bei laufendem Betrieb umgebaut. Das war eine Herausforderung.


    Wie viele Kunden betreuen Sie?

    Füßer: Wir haben etwa 150 bis 200 Ladenbauprojekte pro Jahr mit Ladengeschäften zwischen 100 und 4000 Quadratmetern.

    Was ist gerade angesagt, wie sehen die Trends aus?
    Füßer: Im Metallbereich sehen wir zur Zeit vor allem die Farbe Schwarz – oftmals auch in Verbindung mit Eiche. Der Ladenbau und die Wünsche der Kunden werden insgesamt immer individueller.

    Wie sieht es mit Flächenoptimierung aus?
    Füßer: Das ist wirklich seit Jahren ein dominantes Thema. Daran führt kein Weg vorbei. Es gibt immer mehr Produkte, die auf dem gleichen oder sogar auf weniger Raum angeboten werden müssen. Die Fläche wird seit Jahren immer weiter optimiert, es geht hierbei um jeden Zentimeter.

    Wie sehr beeinflussen Sie Preissteigerungen und Materialengpässe in Ihrem täglichen Geschäft?
    Füßer: Natürlich stark. Die Vorlaufzeiten haben sich verlängert und vor allem die Preissteigerungen sind extrem. In den letzten zwei Jahren gab es Preisanstiege von 50 Prozent in vielen Bereichen – zum Beispiel bei Metall, aber auch bei Acryl. Auch der Holzpreis geht immer weiter hoch. Und das ist noch nicht das Ende – das wird so weitergehen.

    Und wie gehen Sie mit verlängerten Lieferzeiten um?

    Füßer: FSL geht es noch relativ gut. Wir pflegen direkte Werkskontakte und wurden auch aufgrund unserer Abnahmemengen oft bevorzugt beliefert. Wir lagern natürlich auch mehr ein. Die gesamte Beschaffungsseite ist deutlich aufwendiger geworden.

    Und die Preiserhöhungen müssen Sie dann an Ihre Kunden weitergeben?
    Füßer: Natürlich. Man kann es sich als mittelständisches Unternehmen nicht leisten, das nicht zu tun. Wir müssen die Preissteigerungen leider an unsere Kunden weitergeben. Sonst wären wir bald pleite und das würde auch unseren Kunden nicht weiterhelfen. Die meisten verstehen das. Schließlich steigen auch die Energiekosten, wir rechnen in diesem Jahr mit etwa 60 Prozent mehr bei Strom. Auch die notwendigen Lohn- und Gehaltserhöhungen müssen wir bei der Preisgestaltung berücksichtigen.


    Können Sie trotzdem optimistisch in die Zukunft schauen?

    Füßer: Wir machen gute Läden, damit unsere Kunden gute Geschäfte machen – an diesem Leitsatz halten wir fest. Wir wollen der dienstleistungsorientierte Ladenbauer sein, der mit absoluter Kundenorientierung das Ziel verfolgt, immer die beste Lösung für seine Kunden zu finden.

    Durch eine große Bandbreite in der Kundenstruktur sind wir nicht von der Entwicklung in einer Branche abhängig. Mit dem vor vier Jahren begonnenen Aufbau unserer GU-Abteilung (Anm. d. Red.: GU bedeutet Generalunternehmen und heißt, dass FSL nun auch alle Ausbauleistungen wie etwa Trockenbau oder Elektro übernimmt.) haben wir die Bandbreite unserer Leistungen nochmals auf ein neues Level gehoben. Davon werden wir auch zukünftig profitieren.

    Das Interview führte
    Katrin Heß

    Lesen Sie mehr im Ladenbau-Special in der DTZ-Printausgabe 47/22 auf den Seiten 4 und 5.

  • Weiter viele offene Stellen

    NÜRNBERG // Im dritten Quartal gab es bundesweit 1,8 Millionen offene Stellen. Gegenüber dem zweiten Quartal des laufenden Jahres sank die Zahl der freien Jobs um rund 105 700 oder fünf Prozent. Im Vergleich zum dritten Quartal 2021 liegt die Zahl jedoch immer noch um 437 600 oder 32 Prozent höher. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

    Verhältnis in Ost und West
    In Ostdeutschland waren im dritten Quartal rund 362 700 Stellen zu vergeben, im Westen waren es knapp 1,5 Millionen. Die Arbeitslosen-Stellen-Relation lag damit bei 1,4. So kommen auf 100 von den Betrieben ausgeschriebenen offenen Stellen etwa 140 arbeitslos gemeldete Personen. In Ostdeutschland waren es durchschnittlich 160, in Westdeutschland 130 arbeitslos gemeldete Personen.

    „Vor zehn Jahren lag das Verhältnis von arbeitslos gemeldeten Personen zu offenen Stellen mit 370 zu 100 deutlich höher. Während im Westen Deutschlands damals auf 100 offene Stellen rund 310 arbeitslos gemeldete Personen kamen, waren es im Osten zu diesem Zeitpunkt mit 610 fast doppelt so viele Menschen“, erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Der Haken: In den kommenden Quartalen trotz bestehender Stellenbesetzungsprobleme mit einem Rückgang in der Zahl der offenen Stellen gerechnet werden.

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  • Umdenken und handeln

    ALESSANDRIA / ITALIEN // „Wir versuchen, immer Neues zu kreieren oder einzubringen und neue Konzepte durchzusetzen und dann zu verfeinern“, sagt Saskia Rutschkowski, Co-General-Manager des Unternehmens Tekna Design. Die Firma ist sehr aktiv am deutschen Markt.

    Aber auch in anderen Ländern: Anfang 2023 entsteht in Genf unter der Führung von Tekna Design ein neues Convenience- beziehungsweise Supermarkt-Konzept. „Es wird modern und international – minimalistisch und dennoch elegant“, verrät man im italienischen Unternehmen mit deutschem Einfluss. „In diesem Jahr haben wir auch schon einige tolle Shopkonzepte realisiert sowie weitere Flagship-Stores für die Tabakindustrie“, erklärt Alexandra Rutschkowski und ergänzt: „Neu ist, dass wir in unseren Konzepten immer mehr die Thematik ,Shop in Shop‘ einbauen.“ Beispiele seien etwa Lindt oder Mövenpick Eiscreme: „Sie sind so in den Ladenbau mit einbezogen worden, dass das Gesamtkonzept des Ladens trotzdem eingehalten werden konnte.“ Ein Beispiel sei hier das DHL-Areal in vielen Läden. Gleichzeitig arbeitet Tekna Design eigenen Angaben zufolge intensiv mit den großen Tabakherstellern an neuen Konzepten zum Launchen der tabakfreien Produkte wie der E-Zigarette. „Unsere professionellen Ladenbaukonzepte bestehen aus Aluminiumstrukturen und Holzmaterialien sowie Glas oder Corian.“

    Eigenproduktion und Lieferanten im allernächsten Umfeld
    Was Materialengpässe betrifft, plant das Unternehmen „einfach schon seit sehr langer Zeit extrem im Voraus“, sagt Rutschkowski. „Das war schon immer unsere Philosophie, aber bereits mit Einsetzen der Corona-Pandemie umso mehr und nun mit der gesamten Energiekrise erst recht.“

    Zum Glück setze Tekna Design schon immer auf viel Eigenproduktion und Lieferanten im allernächsten Umfeld beziehungsweise auf langjährige Partnerschaften, um eine Produktions -und Lieferqualität beizubehalten, die den Kunden diese Problematik nicht wirklich spüren lasse, sagt die Managerin und ergänzt: „Es handelt sich weitgehend um Familienunternehmen und alle ziehen an einem Strang. Besonders im Tausch oder in der Improvisation tut sich die italienische Mentalität weitaus leichter als die deutsche und man hilft aus und unterstützt sich gemeinsam. Es gibt stets eine Lösung und wir liefern immer pünktlich und korrekt – das ist die oberste Prämisse.“

    Doch stark steigende Preise in fast allen Segmenten machen auch vor Tekna Design nicht halt. „Natürlich gibt und gab es Preissteigerungen – das ist unumgänglich“, erklärt Rutschkowski, die anfügt: „Da wir jedoch eher im hochwertigen Segment unterwegs sind haben unsere Kunden meistens Verständnis dafür und sehen den Benefit langfristig, da sich die Investitionen meistens durch gute und höhere Umsätze relativ schnell wieder ausgleichen lassen. Für uns ist es wichtig zufriedene Kunden zu haben und somit setzten wir auf Positivität und versuchen, nicht zu negativ über die Zukunft zu sinnieren.“ Die Co-General-Manager des Unternehmens ergänzt: „In Europa sitzen alle in einem Boot und statt in Asien einzukaufen sollte jeder Konsument umdenken und auf Qualität statt Masse setzen – und zwar in allen Bereichen.“ Wichtig seien in diesem Zusammenhang vor allem die Themen Nachhaltigkeit und Flexibilität: „Da sind wir seit Jahren stark.“

    kh

    Lesen Sie mehr im Ladenbau-Special in der DTZ-Printausgabe 47/22 auf den Seiten 4 und 5.

  • Handel spart Energie

    BERLIN // Wie ist der Energieverbrauch im deutschen Einzelhandel? Das hat die Klimaschutzoffensive des Handelsverbands Deutschland (HDE) untersucht. Das Ergebnis [link|http://bit.ly/3EyLM3A]der Studie[/link]: Die Handelsunternehmen in Deutschland haben große Anstrengungen unternommen, ihren Energieverbrauch zu senken.

    Jedes dritte Einzelhandelsunternehmen nutzt erneuerbare Energien. So gaben 36 Prozent der Befragten an, mindestens eine solche Technologie zu nutzen. An der Spitze liegen dabei Photovoltaikanlagen. Einem weiteren Ausbau stehen die komplexen Bestimmungen für die Einspeisung entgegen.

    Energieeinsparmaßnahmen in der Beleuchtung
    Zirka 85 Prozent der befragten Einzelhändler haben in den vergangenen fünf Jahren gezielt Energieeinsparmaßnahmen in der Beleuchtung umgesetzt. Insgesamt haben 93 Prozent der Befragten mindestens eine Maßnahme in den vergangenen fünf Jahren durchgeführt.

    Um die Minderung von CO2-Emissionen voranzutreiben, wünschen sich 63 Prozent der Befragten eine stärkere öffentliche Unterstützung und weniger bürokratische Hürden (56 Prozent). Die Hälfte der befragten Handelsbetriebe sieht innerhalb der eigenen Organisation mit Abstand das Mieter-Vermieter-Dilemma als größtes Hemmnis (50 Prozent). Als weitere Hindernisse werden der Denkmalschutz, das große Problem der Energiekostensteigerungen und die Inflation genannt, die zusätzlich zu weniger Investitionsbereitschaft führen.

    Viele Firmenchefs wünschen sich Konzepte für Vermieter und Hauseigentümer, die Anreize und Verpflichtungen beinhalten, damit beispielsweise in energiesparende Gebäudehüllen oder Heizungssysteme investiert wird. Etwa 35 Prozent der befragten Handelsbetriebe benötigen stärkere Unterstützung bei der Suche und Betreuung der Maßnahmenumsetzung.

    Jedes vierte befragte Handelsunternehmen benötigt zusätzliche Informationsmaterial, besonders bei technischen und rechtlichen Aspekten. Rund 13 Prozent der befragten Firmen wünschen sich für die Umsetzung ein Veranstaltungsangebot und Materialien; elf Prozent möchten gerne mehr technisches Know-how im eigenen Betrieb aufbauen.

    Neben der Minderung von Energieverbrauch, Energiekosten und CO2- Emissionen bringen Effizienzmaßnahmen aus Sicht vieler Befragter zahlreiche weitere Vorteile mit sich, zum Beispiel ein besseres Arbeitsumfeld (39 Prozent) und die Möglichkeit für ein verbessertes Kunden-Image (30 Prozent). Besonders in Zeiten von großem Fachkräftemangel können Verbesserungen im Arbeitsumfeld ein erheblicher Vorteil gegenüber Wettbewerbern darstellen.

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  • Zunehmende Furcht vor einer Rezession

    BERLIN // Angst vor der Rezession? Das hat die globale Strategieberatung Simon Kucher & Partners Konsumenten und Entscheider in Unternehmen in Deutschland gefragt. Die aktuelle Studie zeigt, dass über zwei Drittel (74 Prozent) der befragten Verbraucher in Deutschland Angst vor einer Rezession haben.

    Auch in den Firmen wird sich auf eine solche Situation vorbereiten, 60 Prozent der Betriebe verfügen über eine vollständige oder zumindest teilweise ausgearbeitete Strategie, um auf einen wirtschaftlichen Abschwung zu reagieren. Andreas von der Gathen, Co-CEO von Simon Kucher & Partners: „Unternehmen müssen sich jetzt dringend mit dem Thema auseinandersetzen und eine klare Strategie entwickeln, um die Folgen einer möglichen Rezession abzufedern.“

    Laut der Studie würden Konsumenten besonders in den Kategorien Kleidung (58 Prozent), Urlaub (55 Prozent), Freizeitaktivitäten (52 Prozent) und Restaurantbesuche (49 Prozent) sparen. Um das zu erreichen, reduzieren Verbraucher die Menge der gekauften Waren, kaufen günstigere Artikel oder greifen auf Angebote zurück.

    Günstigere Alternativen
    Die Studie zeigt, dass knapp 70 Prozent der Konsumenten bei Lebensmitteln und Getränken für den eigenen Haushalt auf günstigere Alternativen umsteigen. Über 60 Prozent der Befragten reduzieren ihre Restaurantbesuche, schränken Freizeitaktivitäten ein oder verringern die Menge der Kleidungsartikel. Angesichts steigender Preise beabsichtigen 60 Prozent der Befragten, weniger als bisher auszugeben und den Konsum zu reduzieren. „Bei Alltagsprodukten ist der Spielraum für eine Preiserhöhung groß. Kunden gewöhnen sich schnell an höhere Preise. Viele Verbraucher haben jedoch ein festes Budget für den Wocheneinkauf, das sie nicht überschreiten können. Sie sind gezwungen zu sparen und greifen zu günstigeren Alternativen“, kommentiert von der Gathen.

    Die größten Herausforderungen für Unternehmen sind aktuell Kosteneinsparungen (43 Prozent), Kundenbindung (35 Prozent) und das Aufrechterhalten der Gewinnspannen (28 Prozent), gefolgt von Mitarbeiterbindung (28 Prozent) und Rohstoffkosten (25 Prozent). Im Falle einer Rezession würden 32 Prozent der Firmen ihre Preise erhöhen und 24 Prozent die Personalkosten reduzieren. Zu Einbußen dürfte das dennoch führen.

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